Übung zur Experimentellen Physik III für Medizinphysik Prof. Dr. Markus Betz Wintersemester 2012 AUFGABENBLATT 8 ABGABE BIS ZUM 03.12.2012 BESPRECHUNG AB DEM 05.12.2012 AUFGABE 1 (3 PUNKTE) RYDBERGENERGIEN Die Rydbergkonstante gibt die kleinstmögliche Wellenzahl an, welche ein Photon besitzen muss, um ein Wasserstoffatom zu ionisieren (zugehörige Energie ). Der Index steht für die Näherung des Bohrschen Atommodells, dass die Kernmasse unendlich groß sei. In einem verbesserten Modell wird die Elektronenmasse durch die reduzierte Masse des Systems ersetzt. a) Berechnen Sie die reduzierte Masse und die korrigierte Rydbergenergie (in ) für 1) Wasserstoff ( ) 2) Deuterium (schwerer Wasserstoff : Ein zusätzliches Neutron im Kern. 3) Positronium ( : Das Proton im Kern wird durch ein Positron (Teilchen mit Elektronenmasse aber positiver Ladung) ersetzt. b) Wie groß ist die Wellenlänge der für diese drei Systeme? Linie der Balmer-Serie (Übergang AUFGABE 2 ) (6 PUNKTE) A U F E N T HA L TS W A H R S C H E I N L I C H K E I TE N I M W A S S E R S TO F F A TO M Die Wasserstoffwellenfunktionen des 1s-Zustands sind gegeben durch Bohrscher Radius √ ( ) und √ ( ) und 2p-Zustands . a) Zeigen Sie durch Integration der Wahrscheinlichkeitsdichte über die Winkelanteile der Kugelkoordinaten, dass die Wahrscheinlichkeit, ein Elektron im Abstand bis zu finden, gegeben ist durch: b) Wo liegt das Maximum der radialen Aufenthaltswahrscheinlichkeitsdichte für den 1s- und 2p-Zustand? Vergleichen Sie Ihre Ergebnisse mit den Bahnradien des Bohrschen Atommodells. Bitte wenden AUFGABE 3 (4+2 PUNKTE) K U G E L F L Ä C H E N F U N K T I O N E N U N D P - O R B I TA L E Die Elektronenwellenfunktion eines Wasserstoffatoms lässt sich in Kugelkoordinaten in Radial- und Winkelanteil aufteilen, wobei Kugelflächenfunktion genannt wird und nur von der Drehimpulsquantenzahl und der Orientierungsquantenzahl abhängt (mit ). Das Betragsquadrat gibt die Wahrscheinlichkeit an, ein Elektron in der durch die Winkel und festgelegten Raumrichtung zu finden. 0 (s) 0 1 (p) 1 (p) √ √ 0 √ Die Kugelflächenfunktionen der p-Zustände sind komplexwertig, jedoch lassen sich durch Linearkombinationen die reellen, orthonormierten Orbitalwellenfunktionen √ , und √ bilden, welche kegelförmig um die x,y,z-Achsen angeordnet sind (siehe Abbildung). In der Chemie werden diese Funktionen benutzt, um Atombindungen zu beschreiben, wobei zwei Elektronenwellenfunktionen aus benachbarten Atomen zu einem Orbital überlappen. a) Bilden Sie die Orbitalwellenfunktion nur reelle Werte annehmen. Tipp: Eulersche Formeln ( und ) und zeigen Sie, dass diese Funktionen und ( ) b) Sind , und Eigenzustände von ̂ ? Nutzen Sie die bekannten Eigenschaften der Kugelflächenfunktionen aus. c) Bonusaufgabe (freiwillige Abgabe, 2 Bonuspunkte): Sind , und Eigenzustände von ̂ ? Berechnen Sie die Erwartungswerte zu ̂ . (Tipp: Wenden Sie ̂ auf an und drücken das Ergebnis durch aus.)