Herz-Kreislaufsystem / RAAS Renin-Angiotensin-Aldosteron-System (RAAS) Das Renin-Angiotensin-Aldosteron-System ist entscheidend an der Blutdruckregulation beteiligt und spielt eine wichtige Rolle für den Natrium- und Wasserhaushalt. Man unterscheidet zwischen zwei Renin- Angiotensin-Systemen : ¾ Systemisches Renin-Angiotensin-Aldosteron-System (RAAS) ¾ Lokales Renin-Angiotensin-Systemen (RAS) Systemisches Renin-Angiotensin-Aldosteron-System (RAAS) Animation : RAAS-System -1– Y04HE06 Herz-Kreislaufsystem / RAAS Bei Na+-Mangel im Plasma, bei Blutdruckabfall und Hypovolämie wird aus einem in der Leber gebildeten α2-Globulin, dem Angiotensinogen durch die Protease Renin, produziert im juxtaglomerulären Apparat der Niere , ein Decapeptid, das Angiotensin I abgespalten. Renin und Angiotensin I sind nicht gefäßwirksam. Durch weitere Abspaltung von 2 Aminosäuren durch das Angiotensin-Conversion-Enzym (ACE) entsteht das Octapeptid Angiotensin II. Durch Abspaltung einer weiteren Aminosäure durch eine Aminopeptidase entsteht das Heptapeptid Angiotensin III, welches von Peptidasen in inaktive Peptide gespalten wird. Angiotensin III hat eine wesentlich schwächere Wirkung als Angiotensin II. Die Wirkungen von Angiotensin II werden über spezifische Rezeptoren (AT1- bzw. AT2-Rezeptoren) vermittelt. Als Folge der Angiotensin II - Bildung kommt es in der Niere zur Na+- und Wasserretention, Auslösung des Durstgefühls im Hypothalamus und zur Freisetzung von Aldosteron, Vasopressin und Adrenalin. Darüber hinaus kommt es zur Blutdrucksteigerung durch direkte Wirkung an den Gefäßen sowie an den sympathischen Nervenendigungen (su). Die Bildung von Angiotensin II kann durch Hemmung des AngiotensinConversions-Enzym verhindert werden (ACE-Hemmer !). Lokales Renin-Angiotensin-Systemen (RAS) Die große physiologische Bedeutung dieses Systems zeigt die klinische Beobachtung, daß auch bei Patienten, die keine Nieren (juxtaglomulären Apparat) mehr haben, ACE-Hemmer ebenfalls blutdrucksenkend wirken. Dieses lokale RAS findet sich in den Gefäßwänden, Myokard oder Gehirn. Angiotensin II kann somit Hormon- oder Gewebshormoncharakter haben. Angiotensin II stimuliert an der sympathischen Nervenendigung über präsynaptische Rezeptoren die Noradrenalinfreisetzung und verhindert seine Rückresorption. Über postsynaptische vasokonstriktorische Wirkung vermittelt. -2– Y04HE06 Rezeptoren wird eine direkt Herz-Kreislaufsystem / RAAS Animation : Gefäßwirkung von Angiotensin II -3– Y04HE06