Blutdruckmessung mittels Puls-Transit-Zeit - Ruhr

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Aus der
Kardiologischen Klinik
im Herz- und Diabeteszentrum NRW
-Universitätsklinikder Ruhr-Universität Bochum
Direktor: Prof. Dr. med. Dieter Horstkotte
Blutdruckmessung mittels Puls-Transit-Zeit:
Eine kontinuierliche, nicht-invasive Methode zur Überwachung
hämodynamischer Effekte einer positiven Überdruckbeatmung bei Patienten mit
schlafbezogener Atmungsstörung und Herzinsuffizienz
Publikationsbasierte
Inaugural-Dissertation
zur
Erlangung des Doktorgrades der Medizin
einer
Hohen Medizinischen Fakultät
der Ruhr-Universität Bochum
vorgelegt von
Heidi Schmalgemeier
aus Lübbecke
2013
Dekan: Prof. Dr. med. K. Überla
Referent: PD Dr. med. Olaf Oldenburg
Korreferent: PD Dr. med. Marcus Wiemer
Tag der mündlichen Prüfung: 06.11.2014
Abstract
Schmalgemeier
Heidi
Blutdruckmessung mittels Puls-Transit-Zeit:
Eine kontinuierliche, nicht-invasive Methode zur Überwachung hämodynamischer Effekte einer positiven
Überdruckbeatmung bei Patienten mit schlafbezogener Atmungsstörung und Herzinsuffizienz
Problem:
Die Beatmung mit positivem Überdruck stellt die Therapie der Wahl bei Patienten mit schlafbezogener
Atmungsstörung (SAS) dar. Neben der Unterdrückung von Apnoe- und Hypopnoe- Ereignissen kommt es
hierdurch zu einer Veränderung der Hämodynamik. Insbesondere bei Patienten mit Herzinsuffizienz kann
es hierbei zu einem plötzlichen Blutdruckabfall kommen. Die Blutdruckmessung mittels Puls-Transit-Zeit
(PTZ) ist eine schonende, kontinuierliche und nicht-invasive Methode, mit der o.g. Effekte überwacht
werden könnten. Die vorliegende Studie untersucht die Validität der PTZ Blutdruckmessung unter positiver
Überdruckbeatmung (PAP).
Methode:
Bei 78 Patienten eines kardiologischen Schlaflabors wurde für jeweils 10 Minuten ein kontinuierlicher,
positiver Atemwegsdruck von 0, 4, 8 und 12 cmH₂O appliziert und simultan der Blutdruck mittels
oszillometrischer Oberarmmessung (OM) sowie mittels PTZ Methode (SOMNOscreen, SOMNOmedics
GmbH, Randersacker) bestimmt.
Ergebnis:
Die aufgezeichnete PTZ konnte bei 64 Patienten (82%) in verwertbare Blutdruckwerte umgerechnet
werden. Der Vergleich beider Methoden ergab keine signifikanten Unterschiede, aber eine sehr starke
lineare Korrelation der absoluten systolischen und diastolischen Messergebnisse (0 cmH₂O: r=0,94
systolischer Blutdruck, r=0,95 diastolischer Blutdruck, p<0,001).
Die mittlere Differenz beider Methoden lag zu Beginn der Untersuchung (10 min nach Kalibrierung;
0 cmH₂O) bei 4,1 ± 3,1 mmHg systolisch und 2,3 ± 2,2 mmHg diastolisch. Mit steigendem
Beatmungsdruck stieg diese Differenz kontinuierlich, bei einem positiven Druck von 12 cmH₂O betrug die
Differenz systolisch 6,6 ± 4,9 mmHg und diastolisch 4,5 ± 3,8 mmHg. Die europäische Norm definiert für
die Validierung eines neuen Gerätes eine Abweichungsgrenze von ≤ 5 mmHg ± 8 mmHg. Deren
Einhaltung konnte für die diastolischen Messergebisse in jedem Fall, für die systolischen Werte jedoch nur
unter einem Beatmungsdruck bis einschließlich 4 cmH₂O dokumentiert werden.
Diskussion:
Der Vergleich der oszillometrisch und mittels PTZ bestimmten Blutdruckwerte ergab eine gute Korrelation
ohne signifikante Unterschiede. Mit steigendem PAP zeigte sich jedoch eine zunehmende Abweichung der
Messwerte beider Methoden.
Gewidmet meinen lieben Eltern
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung ............................................................................................... 3
2 Zielsetzung ............................................................................................ 7
3 Methodik ................................................................................................ 8
3.1 Statistik............................................................................................... 11
4 Ergebnisse und Diskussion ............................................................... 12
4.1 PTZ zur Messung absoluter Blutdruckwerte....................................... 12
4.2 PTZ zur Detektion von Blutdruckänderungen..................................... 16
4.3 Weitere Differenzierung der PTZ Messergebnisse und Analyse
möglicher Einfluss- und Störfaktoren ................................................. 17
4.4 Limitationen ........................................................................................ 22
5 Zusammenfassung ............................................................................. 23
6 Literaturverzeichnis ............................................................................ 24
Danksagung
Lebenslauf
Paper
1
Verzeichnis der verwendeten Abkürzungen
ACE
Angiotensin-Converting-Enzym
AHI
Apnoe-Hypopnoe-Index
ANOVA
Analysis of variance (univariate Varianzanalyse)
AT
Angiotensin
BMI
Body-Mass-Index
CPAP
continuous positive airway pressure, kontinuierlicher
positiver Überdruck
DBD
diastolischer Blutdruck
EKG
Elektrokardiogramm
HF
Herzfrequenz
J-Rezeptoren
Juxtakapilläre-Rezeptoren
KHK
Koronare Herzkrankheit
LV-EF
linksventrikuläre Ejektionsfraktion
MAD
mittlere arterieller Blutdruck
n.s.
nicht signifikant
NT-proBNP
N-terminales pro B-Typ natriuretisches Peptid
NYHA
New York Heart Association
OM
oszillometrische Oberarmmessung
OSA
obstruktive Schlafapnoe
paCO₂
arterieller Kohlendioxidpartialdruck
PAP
positive airway pressure, positiver Atemwegsdruck
PCWP
pulmonalkapillärer Verschlussdruck
PEP
Präejektionsperiode
PTZ
Puls-Transit-Zeit
PWG
Pulswellengeschwindigkeit
SAS
Schlafbezogene Atmungsstörung
SBD
systolischer Blutdruck
SD
standard deviation, Standardabweichung
VO₂
Sauerstoffaufnahme
VE/VCO₂
Ventilationsvolumen/ Kohlendioxidabgabe
ZSA
zentrale Schlafapnoe
2
1 Einleitung
Schlafbezogene Atmungsstörungen (SAS) werden definiert als ein Stillstand der
Atmung während des Schlafs für mindestens 10 Sekunden (Apnoe) oder eine
signifikante
Verringerung
des
Atemflusses
mit
begleitender
Sauerstoffentsättigung und/oder Weckreaktion/Arousal (Hypopnoe). Sie lassen
sich in Atmungsstörungen ohne und mit Obstruktion der oberen Atemwege
einteilen.[1]
In der Vergangenheit konnte ein eindeutiger Zusammenhang zwischen
schlafbezogenen Atmungsstörungen und einer erhöhten kardiovaskulären
Morbidität und Mortalität festgestellt werden.[2,3]
Die obstruktive Schlafapnoe (OSA), welche durch einen Kollaps der oberen
Atemwege verursacht wird, tritt insbesondere häufig bei Patienten mit
Bluthochdruck,
Koronarer
Herzkrankheit
(KHK),
Vorhofflimmern
und
Schlaganfall auf. Die zentrale Schlafapnoe (ZSA), bei der es zu einer Reduktion
des Atemantriebs kommt, zeigt eine auffällig hohe Prävalenz (30-40%) bei
Patienten mit Herzinsuffizienz. [3-7] Dieser zuletzt genannte Zusammenhang
kann
zu
einem
großen
Teil
mithilfe
des
pathophysiologischen
Entstehungsmechanismus der ZSA erklärt werden:
Bedingt durch die hämodynamische Instabilität und insbesondere durch einen
erhöhten linksventrikulären Füllungsdruck kommt es zu einer Erhöhung des
pulmonalkapillären Verschlussdruckes (Wedge-Druck, PCWP). Dies bewirkt
einerseits eine gesteigerte Chemosensitivität der peripheren und zentralen
CO₂-Rezeptoren
sowie
andererseits
eine
Aktivierung
Juxtakapillärer-
Rezeptoren (J-Rezeptoren) in den Bronchial- und Alveolarwänden, welche über
eine Ödembildung getriggert wird. Beide Mechanismen resultieren schließlich in
einer Hyperventilation. Ebenso können eine eingeschränkte pulmonale
Diffusionskapazität
sowie
eine
verminderte
systemische
Zirkulationsgeschwindigkeit über Erhöhung des paCO₂ zur Hyperventilation
führen. Konsekutiv resultiert ein periodisches Crescendo und Decrescendo der
Atemtiefe was zur Cheyne-Stokes-Atmung mit einem Wechselspiel aus
Hyperventialation und Apnoe führen kann.[8-11] Diese Atemstillstände bewirken
3
das
Auftreten
rezidivierender
Hypoxämien,
in
dessen
Folge
es
zu
mechanischen, hämodynamischen, chemischen, neuronalen und entzündlichen
Reaktionen des Körpers kommt. [12,13] Insbesondere die Aktivierung des
sympathischen Nervensystems sowie die Auslösung von oxidativem Stress und
einer
systemischen
Entzündungsreaktion
haben
wiederum
negative
Auswirkungen auf das kardiovaskuläre System. [2] Diese Tatsache verdeutlicht
mitunter, warum die ZSA als Prädiktor für eine erhöhte Mortalität bei Patienten
mit Herzinsuffizienz angesehen werden kann.[14]
Die Therapie der Wahl zur Behandlung der SAS ist die nächtliche, nichtinvasive
Beatmung
mit
positivem
Überdruck
(PAP).[15,16]
Hierfür
stehen
unterschiedliche Beatmungsformen zur Verfügung. Die einfachste und am
häufigsten eingesetzte Technik ist die Beatmung mit kontinuierlichem positivem
Überdruck (CPAP/Auto-CPAP). Hierbei wird in der Inspiration und in der
Exspiration ein gleich hoher Druck appliziert, wodurch bei Patienten mit einer
obstruktiven Problematik die Atemwege pneumatisch geschient und somit
offengehalten
werden.
Beatmungsformen
wie
Für
die
Therapie
Bilevel/Trilevel
und
der
ZSA
stehen
insbesondere
die
weitere
Adaptive
Servoventilation zur Verfügung, durch welche die Spontanatmung des
Patienten aktiv unterstützt wird.[17,18]
Allen genannten Beatmungsmodi induzieren einen erhöhten intrathorakalen
Druck und eine damit einhergehende Reduktion des venösen Rückstroms zum
Herzen. Dies ist insbesondere bei Patienten mit Herzinsuffizienz von großem
therapeutischem
Nutzen.
Über die
Senkung der Vor- und Nachlast,
Verbesserung des Schlagvolumens und Reduktion kardialer sympathischer
Aktivität kann langfristig die Ejektionsfraktion und die Krankheitsprognose
verbessert werden.[19-21] Andererseits haben Studien ergeben, dass die
Reduktion der Vorlast auch einen unerwarteten Blutdruckabfall zur Folge haben
kann.[22,23]
Eine Möglichkeit, den Blutdruck nachts und auch während einer nächtlichen
Beatmungstherapie überwachen zu können, besteht in der Blutdruckmessung
mittels Puls-Transit-Zeit. Der Vorteil gegenüber der diskontinuierlichen Messung
4
nach Riva Rocci liegt in der schonenden Anwendung, welche den Erhalt der
Schlafarchitektur gewährleistet. Diese einfach anzuwendende, nichtinvasive
und
kontinuierliche
insbesondere
im
Messmethode
Schlaflabor
Blutdruckänderungen,
zur
von
Blutdruckmessung
großem
hervorgerufen
Nutzen,
durch
eine
um
wäre
somit
nächtliche
schlafbezogene
Atmungsstörung bzw. dessen Therapie mittels PAP, zu überwachen. In diesem
Zusammenhang sei auch die vergleichsweise hohe Prävalenz der arteriellen
Hypertonie bei Patienten mit obstruktiver Schlafapnoe erwähnt.[4,24,25] Die
OSA kann als unabhängiger Risikofaktor für die Entstehung einer arteriellen
Hypertonie angesehen werden.[4,26] Häufig kommt es zu einem Ausbleiben
des
physiologischen nächtlichen Blutdruckabfalls, was wiederum zu einer
vergleichsweise erhöhten Morbidität und Mortalität führen kann. Die Auswirkung
des Schlafes auf den Blutdruck ist zweifellos von großer Relevanz.[24,26-29]
Bei der Blutdruckmessung mittels Puls-Transit-Zeit (PTZ) wird durch Ermittlung
der
Pulswellengeschwindigkeit
(PWG)
auf
die
Höhe
des
Blutdrucks
geschlossen. Die Puls-Transit-Zeit (PTZ) ist die gemessene Dauer, welche die
arterielle Pulswelle in Abhängigkeit der PWG benötigt, um nach Öffnung der
Aortenklappe in der Peripherie anzukommen.[30] Die Geschwindigkeit der
Druckpulswelle, welche durch die diskontinuierliche Fördertätigkeit des Herzens
erzeugt wird, ist in erster Linie von der Elastizität bzw. Steifigkeit der
Gefäßwände,
weiterhin
aber
auch
von
der
Blutviskosität
sowie
der
Kontraktionskraft und -geschwindigkeit des Herzens abhängig.[31] Sie beträgt
bei gesunden Personen ca. 5-10m/sec in den großen Leitarterien, kann bei
älteren Menschen aber deutlich ansteigen.[32] So kann die PWG z.B. auch zur
Bestimmung der arteriellen Steifigkeit genutzt werden.[33] Die Messung der
PTZ erfolgt der Einfachheit halber, in dem die elektrokardiographisch
gemessene R-Zacke als Startpunkt definiert wird. Dies hat zur Folge, dass die
gemessene Zeit nicht nur der Ausbreitungsdauer der Pulswelle über den
Gefäßbaum in die Peripherie entspricht, sondern zusätzlich die Zeit von der
Detektion
der
R-Zacke
bis
zur
Öffnung
der
Aortenklappe
enthält
(Präejektionsperiode, s. Abb. 1).[34]
5
Abbildung 1: Schematische Darstellung der Präejektionsperiode (PEP). Sie entspricht der
isometrischen Kontraktionszeit. Die Dauer der PEP ist in der PTZ enthalten.
Verschiedene Studien konnten
konnte eine lineare Beziehung der PTZ zum Blutdruck
eindeutig belegen. Ein akuter Anstieg des Blutdrucks bewirkt eine Zunahme von
Tonus und Steifigkeit
eifigkeit der Gefäßwände, umgekehrt proportional hierzu verkürzt
sich die PTZ.[35-37]
37] Folglich können über
er eine begrenzte Zeitperiode
hämodynamische
modynamische Schwankungen bzw. Blutdruckvariabilität sicher erfasst und
bewertet werden.[30,36,38,39]
[30,36,38,39] Hieraus
aus ergibt sich gegenwärtig auch die
Möglichkeit
der
Polysomnographie
Anwendung
zur
als
Diagnostik
Bestandteil
einer
einer
schlafmedizinischen
obstruktiven
oder
zentralen
Schlafapnoe, da die Höhe des Blutdruckabfalls bedingt durch einen steigenden
negativen intrapleuralen Druck während der Inspiration positiv mit dem Grad
der Atemanstrengung korreliert.[30,35]
Aktuell ist noch nicht abschließend geklärt, mit welcher Genauigkeit die
gemessene Pulswellengeschwindigkeit tatsächlich in der Lage ist, absolute
Blutdruckwerte wider
der zu spiegeln. Bezüglich
Bezüglich der Messgenauigkeit unter
unte
Exposition verschiedener Einflussfaktoren,
Einflussfaktoren wie bestehende kardiovaskuläre
Erkrankungen[40],,
Einnahme
von
Medikamenten
Medikamenten[35]
oder
körperliche
Aktivität[31,41] liegen
gen einige wenige Studien vor. Ob die PTZ Blutdruckmessung
B
unter einer positiven Überdruckbeatmung
eatmung valide Ergebnisse liefert, ist bislang
nicht untersucht.
6
2 Zielsetzung
Ziel dieser Studie ist es, die Messgenauigkeit der PTZ Blutdruckmessung zu
prüfen. Der Vergleich mit der oszillometrische Messung soll aufzeigen, in wie
weit die PTZ Methode in der Lage ist, absolute Blutdruckwerte über längere Zeit
valide zu bestimmen sowie mögliche Blutdruckänderungen unter positiver
Überdruckbeatmung korrekt zu erfassen.
7
3 Methodik
Bei
78
Patienten
des
kardiologischen
Schlaflabors
im
Herz-
und
Diabeteszentrum in Bad Oeynhausen wurde eine Blutdruckmessung über 40
Minuten und unter nicht-invasiver Beatmung mit kontinuierlichem, positivem
Atemwegsdruck (CPAP) durchgeführt. Die Messung erfolgte mittels PulsTransit-Zeit sowie simultan mit der oszillometrischen Oberarmmessung (OM).
Die Studie wurde von der lokalen Ethikkommission bewilligt (Reg. Nr. 24/2010)
und von allen Patienten wurde vor Studienteilnahme das schriftliche
Einverständnis eingeholt.
Eingeschlossen wurden konsekutiv alle Patienten, bei denen aufgrund einer
zuvor
diagnostizierten
obstruktiven
oder
zentralen
schlafbezogenen
Atmungsstörung eine Indikation für eine Beatmungstherapie vorlag. Die
Indikationsstellung erfolgte bei einem Apnoe-Hypopnoe-Index (AHI) von ≥10/h.
Der AHI ist ein Maß für den Schweregrad der SAS und ist definiert als die
Anzahl der durchschnittlich auftretenden Apnoen und Hypopnoen pro Stunde.
Ein Ausschluss erfolgte, wenn die Seitendifferenz der gemessenen systolischen
und/oder diastolischen Werte zwischen beiden Armen >10 mmHg betrug.
Die
Bestimmung der PTZ erfolgte
mit dem
Polysomnograhie-System
„SOMNOscreen“ (SOMNOmedics GmbH, Deutschland, Abb.2).
Abbildung 2: Polysomnographie Gerät „SOMNOscreen“
8
„SOMNOscreen“ verfügt unter anderem über die Möglichkeit zur Aufzeichnung
eines
3-Kanal-EKGs
sowie
weiterhin
über
einen
Anschluss
für
ein
Pulsoxymeter. Letzteres detektiert mittels Finger-Photoplethysmographie das
Eintreffen der Pulswelle in der Peripherie, dessen morphologisches Korrelat
dem
steilsten
Anstieg
in
der
aufgezeichneten
Plethysmography-Kurve
entspricht. So kann eine direkte Beziehung zu dem ebenfalls aufgezeichneten
EKG hergestellt und die PTZ bestimmt werden (Abb.3).
Abbildung 3: Dargestellt ist ein Ausschnitt aus der Aufzeichnung mit EKG und
Plethysmography. Die PTZ entspricht dem Abstand zwischen der R-Zacke im EKG und dem
steilsten Anstieg in der Plethysmography Kurve.
Die gesamte Analyse und Transformation der gemessenen PTZ Zeiten (ms) in
systolische und diastolische Blutdruckwerte (mmHg) erfolgte mit der Software
„DOMINO“ (Version 2.3.1, Somnomedics GmbH, Deutschland) anhand der
berechneten PWG [(body correlation factor x Körpergröße in cm)/ PTZ in ms]
und
einer
hierfür
mathematischen
von
dem
Funktion.[42]
Hersteller
Zudem
entwickelten
war
eine
und
patentierten
einmalige
Kalibrierung
notwendig, die zu Beginn der Messung anhand eines aufgezeichneten
oszillometrischen Messwertes durchgeführt wurde.
Bei Schrittmacherpatienten wurde zur Verbesserung der Signalwahrnehmung
der maximal zulässige systolische Wert in den Einstellungen auf 455ms erhöht.
Messungen mit schlechter Signalqualität in der Auswertung (kein PTZ-Signal
oder >50% Artefakt) wurden ausgeschlossen.
9
Die Kontrolle der PTZ Messmethode erfolgte mit der oszillometrischen
Blutdruckmessung am Oberarm (boso-medicus, Bosch+Sohn GmbH&Co.KG,
Deutschland).
Um gegenseitige Störungen beider Methoden zu vermeiden,
wurde die Manschette immer an dem freien, nicht zur Pulsoxymetrie genutzten
Arm angelegt.
Der Studienablauf ist in Abbildung 4 schematisch dargestellt. Nachdem die
Patienten der Studienteilnahme zugestimmt hatten, wurden sie aufgefordert,
eine Ruhephase von 30 Minuten einzuhalten. Anschließend wurde für jeweils
exakt 10 Minuten ein CPAP von 0, 4, 8 und 12 cmH₂O appliziert. In jedem 10minütigen
Intervall
wurde
der
Blutdruck
4-8
mal
manuell
mit
der
oszillometrischen Methode gemessen. Die Messung mittels PTZ wurde im 10
Sekunden Takt ausgewertet. Anschließend wurden die Messwerte beider
Methoden über das 10-minütige Intervall gemittelt. Alle Messungen wurden in
flacher Rückenlage sowie ruhiger Atmosphäre durchgeführt. Der Patient wurde
angehalten nicht zu reden. Das Protokoll wurde nicht unterbrochen.
Abbildung 4: Studiendesign
10
3.1 Statistik
Die statistische Auswertung wurde mit dem Statistikprogramm Sigma Plot
(Version 11.0, Systat Software) durchgeführt. Ein p-Wert <0,05 wurde für alle
Berechnungen als statistisch signifikant festgelegt. Die erhobenen Daten
wurden als Mittelwert ± Standardabweichung (SD) dargestellt. Der mittlere
arterielle Blutdruck (MAD) wurde wie folgt berechnet:
diastolischer Blutdruck + (systolischer Blutdruck – diastolischer Blutdruck)/ 3.
Für den Vergleich der gemessenen absoluten Blutdruckwerte beider Methoden
wurde ein gepaarter T-Test durchgeführt, bei fehlender Normalverteilung wurde
stattdessen der Mann-Whitney Rangsummentest genutzt. Für den Vergleich
mehrerer
Gruppen
wurde
eine
univariate
Varianzanalyse
(ANOVA)
durchgeführt. Nichtparametrische Verfahren wurden eingesetzt, wenn die
Voraussetzung
der
Normalverteilung
nicht
vorlag
(Kruskal-Wallis-Test,
Friedman-Test). Die Analyse kategorialer Variablen erfolgte mit dem Chi²-Test.
Um den linearen Zusammenhang beider Messmethoden zu evaluieren, wurde
Spearman´s Rangkorrelationskoeffizient berechnet. Eine mögliche Beziehung
zwischen der abhängigen Variable PTZ und den unabhängigen Variablen aus
Tabelle 3 (ausgenommen Herzfrequenz, Sinusrhythmus, VO₂ und VE/VCO₂)
wurde mit der schrittweisen Regressionsanalyse untersucht.
11
4 Ergebnisse und Diskussion
Insgesamt wurden 78 Patienten (41-86 Jahre, 12 Frauen und 66 Männer,
durchschnittlicher BMI 32,4 kg/m²) mit einer vorliegenden obstruktiven (54
Patienten, AHI 38,8 ± 23,2/h) oder zentralen Schlafapnoe (24 Patienten, AHI
27,3 ± 10,5/h) in die Studie eingeschlossen.
Von den durchgeführten Messungen waren 64 (82%) nach o.g. Kriterien
auswertbar. Bei 12 Messungen (15%) war kein PTZ Signal verfügbar oder es
lagen mehr als 50% Artefakte vor. In einem Fall wurde die Messung aufgrund
von Maskenpanik vorzeitig abgebrochen. Ein weiteres Mal wurde die
Durchführung aufgrund einer externen Störung unterbunden.
4.1 PTZ zur Messung absoluter Blutdruckwerte
Der durchschnittliche, mit der PTZ Methode ermittelte Blutdruck betrug im
1. Intervall der Messung (0 cmH₂O CPAP-Druck) systolisch 123 ± 15 mmHg
und diastolisch 70 ± 10 mmHg. Im Vergleich betrug der BD gemessen mit der
oszillometrischen Methode in diesem Intervall systolisch 121 ± 14 mmHg und
diastolisch 68 ± 10 mmHg. Unter Applikation von 12 cmH₂O (4. Intervall)
ergaben sich Messwerte von 121 ± 15 (PTZ) vs. 120 ± 14 (OM) mmHg
systolisch und 69 ± 11 (PTZ) vs. 70 ± 10 (OM) mmHg diastolisch. Der mittlere
arterielle Druck lag im 1. Intervall bei 87 ± 11 (PTZ) vs. 86 ± 10 (OM) mmHg
und im 4. Intervall bei 86 ± 11 (PTZ) vs. 86 ± 10 (OM) mmHg. Der Vergleich
beider Methoden bezüglich der absoluten Messwerte (systolisch, diastolisch,
MAD) ergab für alle Intervalle (1-4) wie auch für die gesamte Messdauer keine
signifikanten
Unterschiede
(p<0,05;
Abb.
5).
Die
Berechnung
des
Korrelationskoeffizienten (r) zeigte weiterhin einen sehr starken linearen
Zusammenhang zwischen beiden Methoden (Tabelle 1), welcher jedoch nicht
mit einer Übereinstimmung der Methoden gleichgesetzt werden kann.
Tabelle 2 zeigt die mittlere Differenz beider Methoden für jedes Intervall. Zu
Beginn der Untersuchung (1. Intervall; 0 cmH₂O) lag diese bei 4,1 ± 3,2 mmHg
12
systolisch und 2,3 ± 2,2 mmHg diastolisch. Mit steigendem Beatmungsdruck
nahm die mittlere Differenz kontinuierlich zu, bei einem positiven Druck von
12 cmH₂O betrug sie systolisch 6,6 ± 4,9 mmHg und diastolisch 4,4 ± 3,5
mmHg. Insgesamt war die Abweichung der systolischen Werte größer als die
der diastolischen Werte (s. auch Abb. 6). Die europäische Norm EN 1060-4
definiert für die Validierung eines neuen Gerätes eine Abweichungsgrenze von
systolisch/ diastolisch ≤ 5 mmHg ± 8 mmHg.[43] Gemäß den Richtlinien der
„European Society of Hypertension“ repräsentieren systolische und diastolische
Abweichungen
von bis
zu
5 mmHg eine
zuverlässige
und
genaue
Messmethode („very accurate“), Abweichungen von 6-10 mmHg werden als
leicht ungenau angesehen („slightly inaccurate“).[44] Die Einhaltung der o.g.
Abweichungsgrenze konnte für die diastolischen Messergebisse in jedem Fall,
für die systolischen Werte bis zu einem Beatmungsdruck von einschließlich 4
cmH₂O dokumentiert werden.
13
Abbildung 5: Box Plot. Darstellung des systolischen und diastolischen Blutdrucks, des
mittleren arteriellen Drucks und der Herzfrequenz für alle 4 Intervalle, gemessen mit der
oszillometrischen Methode (linker Plot) und der PTZ Methode (rechter Plot).
Plot)
Tabelle 1: Die hohe Korrelation weist auf einen starken linearen Zusammenhang zwischen
beiden Methoden hin.
*p< 0,001
r (SBD)
r (DBD)
0 cmH₂₂O
0,943 *
0,949 *
4 cmH₂₂O
0,922 *
0,928 *
8 cmH₂₂O
0,885 *
0,918 *
12 cmH₂₂O
0,839 *
0,855 *
14
Tabelle 2: Mittlere Abweichung zwischen der PTZ- und der oszillometrischen
Blutdruckmessung (als Betrag); SBD = systolischer Blutdruck, DBD = diastolischer Blutdruck,
MAD = Mittlerer arterieller Druck, HF = Herzfrequenz, * p<0,05 vs. 0 cmH₂O.
0 cmH₂₂O
(1. Intervall)
4 cmH₂₂O
(2. Intervall)
8 cmH₂₂O
(3. Intervall)
12 cmH₂₂O
(4. Intervall)
∆ SBD (mmHg)
4,1 ± 3,2
5,3 ± 4,1
6,2 ± 5,7*
6,6 ± 4,9*
∆ DBD (mmHg)
2,3 ± 2,2
3,1 ± 3,1
3,6 ± 3,0*
4,4 ± 3,5*
∆ MAD (mmHg)
2,6 ± 2,0
3,4 ± 2,6
3,8 ± 2,8*
4,6 ± 3,1*
∆ HF (min⁻¹)
1,9 ± 3,0
1,7 ± 2,7
2,1 ± 3,3
1,6 ± 2,9
Eine mögliche Erklärung der mit zunehmendem CPAP steigenden Abweichung
der PTZ Messung könnte der direkte Einfluss des positiven Überdrucks auf den
venösen Rückstrom sein. Dieser könnte sowohl über Beeinflussung von
Schlagvolumen,
Nachlast
und
Kontraktionszeit
die
Präejektionsperiode
verändern, wie auch über Beeinflussung der sympathischen Aktivität den
Gefäßtonus der großen und kleinen Gefäße variieren. Beide Annahmen würden
zu einer Änderung der PTZ und der daraus abgeleiteten Blutdruckwerte führen.
Die präsentierten Daten zeigen keine signifikanten Unterschiede zwischen
beiden Methoden. Die Abweichungen können als gering eingestuft werden. In
der Literatur finden sich verschiedenste Ergebnisse bezüglich der Eignung der
PTZ als Blutdruckmessung. Naschitz et al. fasste 2004 in seiner Metaanalyse
zusammen, dass die PTZ Methode keine zuverlässige Alternative für den
Gebrauch in der klinischen Praxis darstellt.[45] Kürzlich ergab der Vergleich mit
der invasiven Blutdruckmessung in der von Bartsch et al. durchgeführten Studie
jedoch eine gute Übereinstimmung beider Messverfahren und auch die Analyse
von Gesche et al. konnte eine hohe Korrelation zwischen der PTZ
Blutdruckmessung
und
der
sphygmomanometrischen
Messung
unter
fahradergometrischer Belastung nachweisen.[42,46]
15
4.2 PTZ zur Detektion von Blutdruckänderungen
Der durchschnittliche Blutdruck aller Patienten (n=64) hat sich im Verlauf der
Messung nicht signifikant geändert (Vergleich 1. und 4. Intervall).
Bei einzelnen Patienten kam es mit zunehmendem Druckniveau hingegen zu
einem deutlichen Anstieg (22 Patienten, 8 x systolisch, 14 x diastolisch) oder
Abfall (22 Patienten, 20 x systolisch, 2 x diastolisch) des Blutdrucks. Dieser
wurde definiert als Änderung des Blutdruckwertes um ≥ 5mmHg im Vergleich
zum Ausgangswert (Differenz BD 4.-1. Intervall = ∆ 4→1 ≥ 5mmHg). Vergleicht
man nun die Ergebnisse der PTZ Messung mit denen der OM Messung bei
ausschließlich diesen Patienten, so kann eine Aussage darüber getroffen
werden, in wie weit die PTZ Methode in der Lage ist, Blutdruckänderungen zu
erfassen. Von den 22 mit der OM gemessenen Blutdruckanstiegen hat die PTZ
Methode in 8 Fällen (davon 5 systolisch und 3 diastolisch) ebenfalls einen
Anstieg detektiert, von den 22 Blutdruckabfällen wurde in 7 Fällen (davon 6
systolisch und 1 diastolisch) ebenfalls ein Abfall gemessen (mit einer
maximalen Abweichung von ≤ 5mmHg). Dies entspricht einer Sensitivität der
PTZ Methode von 0,36 für die Detektion eines systolischen oder diastolischen
Blutdruckanstiegs und von 0,32 für die Detektion eines Blutdruckabfalls.
Vergleichsweise wurden in der Vergangenheit Studien durchgeführt, bei denen
es während bzw. nach körperlicher Anstrengung oder während einer Narkose
zu Blutdruckänderungen kam. So zeigte die PTZ Messung in der Auswertung
von Teng und Zhang gute Ergebnisse nach einer Laufanstrengung.[41] In einer
weiteren Studie wurden Blutdruckänderungen während der Durchführung eines
Belastungs-EKGs mittels PTZ Blutdruckmessung zuverlässig erfasst.[47] In der
Studie von Young et al. erkannte die PTZ Blutdruckmessung die Richtung der
BD Änderung bei Patienten in Narkose in 67% der Fälle. [48] 2013
untersuchten Kim et al. die PTZ Messung bei 23 hypertensiven Patienten
während einer Narkoseeinleitung und dokumentierten eine gute Korrelation der
PTZ mit dem gleichzeitig invasiv gemessenen systolischen Blutdruck in Bezug
auf einen Blutdruckabfall.[49]
16
4.3 Weitere Differenzierung der PTZ Messergebnisse und Analyse
möglicher Einfluss- und Störfaktoren
Obwohl keine signifikanten Unterschiede zwischen den durchschnittlichen
Ergebnissen beider Methoden festgestellt werden konnten, ergab der Vergleich
in Bezug auf einzelne Messwerte und auf den Verlauf des Blutdrucks trotzdem
einige Abweichungen, auf die im Folgenden näher eingegangen werden soll.
Die graphische Darstellung als Bland-Altman-Diagramm (Abb.6) zeigt, dass
trotz
niedriger
mittlerer
Differenz
eine
große
Schwankungsbreite
der
Übereinstimmung besteht und sich diese zudem mit Zunahme des PAP
vergrößert. Weiterhin ist erkennbar, dass die PTZ Methode keinen Trend zeigt,
generell zu hoch oder zu niedrig zu messen. Die Streuung der Abweichung
zeigt am ehesten eine multiforme Variabilität, jedoch keine Abhängigkeit von
der Höhe des Blutdrucks. Im Gegensatz hierzu stellen Young et al. in ihrer
Studie dar, dass die PTZ Messung im Vergleich zur invasiven Messung vor
allem sehr hohe und sehr niedrige BD Werte überschätzt.[48]
17
Abbildung 6: Bland-Altman. Darstellung der Mittelwerte aus PTZ- und OM Messung gegen die
Differenz aus beiden Messungen für das 1. Intervall (oben) und das 4. Intervall (unten). Die
gestrichelten Linien zeigen die mittlere Differenz (Mitte) sowie die mittlere Differenz ± 2 SD.
Die Analyse der Blutdruckänderungen über die gesamte Messdauer von 40
Minuten (∆ 4→1) zeigte, dass die PTZ Messung des systolischen Blutdrucks im
Vergleich zur OM Messung bei 16 Patienten (25%) > 5mmHg zu hoch und bei
ebenfalls 16 Patienten > 5mmHg zu niedrig lag. Die PTZ Messung der
diastolischen Werte ergab bei 5 Patienten (8%) einen > 5mmHg zu hohen und
bei 17 Patienten (26%) einen > 5mmHg zu niedrigen Wert im Vergleich zur OM.
Um mögliche Einflussfaktoren dieser falsch zu hohen und falsch zu niedrigen
Messergebnisse zu identifizieren, wurde das Patientenkollektiv anhand dieser
Informationen in zunächst 6 Gruppen eingeteilt (Tabelle 3). Weiterhin wurden
die 12 Patienten mit nicht verwertbarem Messergebnis zu einer Gruppe
zusammengefasst (Gruppe 7).
18
Die Auswertung der klinischen und demographischen Daten dieser Gruppen
ergab
folgende
Messergebnisse)
Unterschiede:
zeichnete
sich
Die
durch
Gruppe
eine
7
deutlich
(nicht-verwertbare
fortgeschrittenere
Herzinsuffizienz aus. Der Blutdruck war niedriger, die NT-proBNP und NYHAKlasse
höher
bei
gleichzeitig
verminderter
LV-EF
und
maximaler
Sauerstoffaufnahme (VO₂). Die Gruppe der Patienten, die durch falsch zu hohe
diastolische PTZ Blutdruckwerte charakterisiert wurde (Gruppe 5), zeigte
ebenfalls ein signifikant erhöhtes NT-proBNP Level sowie eine in der Tendenz
erniedrigte VO₂ (n.s.). Zusätzlich erscheint die Prävalenz der Niereninsuffizienz
in beiden genannten Gruppen erhöht (n.s.).
Die multivariate lineare Regressionsanalyse sollte einen möglichen Einfluss der
in Tabelle 3 aufgelisteten unabhängigen Variablen auf die Validität der PTZ
Blutdruckmessung untersuchen, um so die Abweichung im Vergleich zur OM
Messung annäherungsweise erklären zu können. Um möglichst nur Variablen in
das Modell einzuschließen, die einen wesentlichen Beitrag zur Klärung der
Messungenauigkeit der PTZ Methode liefern, wurde die Analyse in Form einer
schrittweisen Vorwärtsselektion durchgeführt. Als unabhängige Prädiktoren für
die Messung des systolischen Blutdruck konnten die Variablen ACEHemmer/AT1-Blocker (p=0,002), Koronare Herzkrankheit (p=0,030), BodyMass-Index (p=0,056) und Niereninsuffizienz (p=0,076) gefunden werden. Für
die Messung des diastolischen Blutdrucks konnten die Variablen NT-proBNP
(p=0,025) und Calcium-Kanal-Blocker (p=0,066) als Einflussgrößen identifiziert
werden.
19
Tabelle 3: Klinische und demographische Angaben
1
2
3
4
5
p<0,05 vs. 1+2+4-6, p<0,05 vs. 3+4+6, p<0,05 vs. 3+4, p<0,05 vs. 1+2+4, p<0,05 vs. 5,
6
7
p<0,05 vs. 3, p<0,05 vs. 4
↔5 mmHg: PTZ Messung mit Messwerten, die um maximal 5mmHg mit der OM Messung
differieren
↑ 5 mmHg: PTZ Messwerte liegen mehr als 5 mmHg über den OM Messwerten
↓ 5 mmHg: PTZ Messwerte liegen mehr als 5 mmHg unter den OM Messwerten
Systolischer Blutdruck
Diastolischer Blutdruck
↑ 5mmHg
(2)
↓ 5mmHg
(3)
↔5mmHg
(1)
(4)
↑ 5mmHg
(5)
↓ 5mmHg
(6)
Ø Signal
(7)
N
32
16
16
42
5
17
12
Alter, Jahre
64,1±9,2
61,6±10,5
60,6±12,7
61,6±10,0
73,6±5,3
61,7±11,3
69,1±12,2
Männlich, n (%)
17(78)
14(88)
15 (94)
37(88)
4(80)
13(76)
10 (83)
BMI, kg/m²
33,2±6,1
34,1±5,1
30,8±5,2
33,0±5,4
26,9±1,6
34,2±6,4
30,2±5,9
SBD, mmHg
122±14
125±12
117±15
120±14
127±11
123±15
107±13
DBD, mmHg
69±11
69±9
66±7
68±9
73±14
63±8
61±10
Herzfrequenz,min⁻¹
63±10
64±11
61±8
62±12
66±8
64±9
66±12
Diabetes, n (%)
13(41)
8(50)
7(44)
18(43)
1(20)
9(53)
5(42)
Niereninsuffizienz, n
(%)
7(22)
6
0(0)
2(13)
4(10)
2(40)
3(18)
5(42)
Koronare
Herzkrankheit, n (%)
19(59)
5(31)
9(56)
22(52)
2(40)
9(53)
6(55)
LV-EF, %
49±12
52±7
51±11
51±9
43±13
50±12
39±13
NT-proBNP, pg/ml
821±1539
604±771
479±1081
377±537
570±1059
2542
NYHA
0,8±1,1
0,4±0,9
0,9±1,1
0,6±1,0
2697
7
±2857
0,9±1,1
1,1±1,2
±4109
4
2,2±0,9
Sinusrhythmus, n
(%)
27(85)
13(81)
14(88)
37(88)
1(20)
16(94)
4 (33)
Vorhofflimmern, n
(%)
2(6)
2(13)
0(0)
2(5)
2(40)
0(0)
3 (25)
Schrittmacher, n (%)
3(9)
1(6)
2(12)
3(7)
2(40)
1(6)
5 (42)
Beta-Blocker, n (%)
23(72)
11(69)
10(63)
27(64)
5(100)
12(71)
11(92)
ACE-Hemmer/
Blocker, n (%)
23(72)
16(100)
13(81)
33(79)
3(60)
16(94)
11(92)
Diuretika, n (%)
18(56)
9(56)
6(38)
21(50)
2(40)
10(59)
11(92)
Calcium-KanalBlocker, n (%)
11(34)
3(19)
5(31)
10(24)
1(20)
8(47)
1(8)
AldosteronAntagonisten, n (%)
4(13)
2(13)
3(19)
5(12)
1(20)
3(18)
4(33)
Digitalis, n (%)
3(9)
0(0)
1(6)
3(7)
0(0)
1(6)
0(0)
Amiodaron, n (%)
3(9)
1(6)
1(6)
4(10)
0(0)
1(6)
2(17)
VO₂₂ (predicted), %
73,8±27,3
88,2±29,8
72,9±19,0
85,4±28,0
59,3±23,6
73,0±18,5
60,0±9,0
VE/VCO₂₂ (slope)
32,6±5,8
31,2±4,2
30,4±4,6
31,2±4,7
35,3±8,6
31,9±4,9
32,1±4,8
↔5mmHg
AT1-
1
2
3
5
20
Aufgrund der komplexen Regulierung des Gefäß- und Kreislaufsystems gibt es
verschiedenste Einflüsse, die sich auf die PTZ auswirken und auch miteinander
interagieren können.
Wenn der Blutdruck steigt, bedeutet dies eine Vasokonstriktion mit Zunahme
der Steifigkeit der Gefäßwände. Diese Zunahme ist von dem Kollagen-Elastin
Gehalt, der Dicke und dem Durchmesser der Gefäße abhängig und korreliert
invers mit der PTZ. [50] Das Verhältnis der genannten Parameter kann durch
die Ausschüttung von Neurotransmittern, durch pathologische Veränderungen
der Gefäßwände oder durch die Einnahme von Medikamenten verschoben
werden. Man beachte, dass sich der geometrische Charakter der Gefäße
außerdem von zentral nach peripher hin verändert.
Weiterhin muss Unterschieden werden, ob primär die eigentliche PTZ oder die
Präejektionsperiode (PEP) beeinflusst wird. In der Studie von Kim et al. konnte
wie auch in der Studie von Payne et al. gezeigt werden, dass die reine PTZ vor
allem mit dem systolischen Blutdruck korreliert.[35,49] Die PEP korreliert
hingegen invers mit dem systolischen Blutdruck (erhöhte Kontraktilität), aber
direkt mit dem diastolischen Blutdruck (Nachlast-Effekt).[51]
In der vorliegenden Studie konnten verschiedene Parameter mit einer
Messungenauigkeit der PTZ Methode in Zusammenhang gebracht werden.
Die Messgenauigkeit des systolischen Blutdrucks wurde am ehesten durch die
Einnahme von ACE-Hemmern/AT1-Blockern oder durch das Vorliegen einer
KHK beeinflusst. Beide Parameter können den Gefäßwandtonus wie oben
beschrieben deutlich verändern. Die Messung des diastolischen Blutdrucks
wurde durch die Einnahme von Calcium-Antagonisten oder durch erhöhte
NT-proBNP Konzentrationen beeinflusst. Ebenso konnten in der Gruppe 5, in
der falsch zu hohe diastolische Werte aufgetreten sind, deutlich eingeschränkte
kardiale Funktionsparameter dokumentiert werden. Wahrscheinlich ist, dass die
Calcium-Antagonisten über Änderung der Vor- und Nachlast wie auch die
Herzinsuffizienz durch Abnahme der Kontraktionskraft die Kontraktionszeit des
Herzens und somit die PEP direkt beeinflussen. [52]
Diese These stützend haben Wagner et al. 2010 beschrieben, dass die
Beziehung zwischen PTZ und dem Blutdruck bei Patienten mit schwerer
21
Herzinsuffizienz verzerrt ist und in hohem Maße mit der linksventrikulären
Ejektionszeit korreliert.[40]
In 15 % aller durchgeführten Messungen führte die PTZ Blutdruckmessung zu
keinem verwertbaren Ergebnis. Auch diese Patientengruppe (Gruppe 7) fiel
unter
anderem
durch
vergleichsweise
eingeschränkte
kardiologische
Funktionsparameter auf. Außerdem enthielt sie auffällig viele Patienten mit
Vorhofflimmern (25%) und implantiertem Schrittmacher (42%), was eine
Problematik bei der Detektion der R-Zacke im EKG bewirkt haben könnte. In
der Literatur wird eine ähnliche Ausfallquote von 12,9% beschrieben. [48]
4.4 Limitationen
Ein limitierender Faktor der Studie ist der fehlende Vergleich mit der invasiven
Blutdruckmessung, welche als Goldstandard für die Validierung eines neuen
Gerätes angesehen wird.
Da die oszillometrische Methode am Oberarm einige Zeit in Anspruch nimmt,
konnten die Messungen weder zum exakt gleichen Zeitpunkt durchgeführt
werden, noch konnten gleich viele Messpunkte ermittelt werden. Stattdessen
wurden die Messergebnisse über einen Zeitraum von 10 Minuten gemittelt,
sodass Blutdruckänderungen über einen längeren Zeitraum (hier 40 Minuten)
trotzdem sicher erfasst werden konnten.
Damit es durch das Aufpumpen der Manschette nicht zu Störungen der PTZ
Messung kommen konnte, wurde diese jeweils am gegenüberliegenden Arm
angelegt. Möglicherweise bestehende Blutdruckdifferenzen zwischen beiden
Armen wurden somit nicht berücksichtigt, jedoch wurden Patienten mit einer
Differenz >10mmHg zuvor von der Studienteilnahme ausgeschlossen.
22
5 Zusammenfassung
Die positive Überdruckbeatmung stellt eine effektive und häufig angewandte
Therapie bei Patienten mit schlafbezogener Atmungsstörung dar.
Da es hierdurch jedoch insbesondere bei Patienten mit Herzinsuffizienz zu
erheblichen Blutdruckschwankungen kommen kann, besteht die Notwendigkeit
eines nächtlichen Kreislaufmonitorings. Die PTZ Blutdruckmessung ist eine seit
längerem bekannte Methode, dessen Validität bislang jedoch noch nicht unter
gleichzeitiger Applikation von positivem Überdruck getestet wurde. Die einfach
anzuwendende Methode besteht in einer kontinuierlichen Messung, durch
welche
die
Schlafarchitektur
im
Gegensatz
zur
Messung
mittels
Oberarmmanschette mit wiederholtem Aufpumpen nicht gestört wird.
Die vorliegende Untersuchung zeigt eine gute Übereinstimmung der PTZ
Blutdruckmessung mit der OM Messung in Ruhe sowie unter Applikation eines
niedrigen CPAP. Mit Erhöhung des CPAP nahm die Abweichung beider
Methoden zu. In der weiteren Analyse der Ergebnisse zeigte sich außerdem
eine Insuffizienz in der Detektion von Blutdruckänderungen sowie eine
Zunahme der Messungenauigkeit bei Patienten mit erhöhter Morbidität
(Herzinsuffizienz, Niereninsuffizienz) und/oder bei Einnahme bestimmter vasobzw.
kreislaufaktiver
Medikamente.
Leider
würde
genau
dieses
Patientenkollektiv am meisten von einem Blutdruckmonitoring mittels PTZ
profitieren.
In der Literatur finden sich kontroverse Aussagen bezüglich der Zuverlässigkeit
der PTZ Blutdruckmessung in der praktischen Anwendung. Insgesamt scheinen
noch weitere Untersuchungen und eine Re-Evaluationen der Methodik
notwendig. Insbesondere Untersuchungen mit einer längeren Vergleichsdauer
sowie größeren Blutdruckschwankungen wären von großem Nutzen, um valide
Ergebnisse auch unter positiver Überdruckbeatmung sicherzustellen.
23
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syndrome]. Rinsho Byori 53, 149-154
28
Danksagung
Mein besonderer Dank gilt meinem Doktorvater Herrn PD Dr. Olaf Oldenburg
für die herausragend gute Betreuung, die Bereitstellung des Themas der
Dissertation und die Möglichkeit zur Publikation. Ich bedanke mich für die
einmalige Erfahrung, meine Ergebnisse auf nationalen und internationalen
Kongressen vorstellen zu dürfen. Insbesondere möchte ich mich für die
immerwährende fachliche und persönliche Unterstützung sowie für die vielen
wegweisenden Worte und das entgegengebrachte Vertrauen bedanken,
welches für mich eine sehr große Hilfe bedeutete. Ich danke ihm auch für sein
stets offenes Ohr und die besondere Gabe, mich sogar in „müden“ Zeiten zu
Höchstleistungen motivieren zu können.
Ebenso bedanke ich mich bei Herrn Dr. Thomas Bitter für seine ständige
Hilfsbereitschaft und große Geduld bei der Beantwortung meiner Fragen, für die
vielen hilfreichen Tipps, die fachliche Unterstützung bei der Durchführung der
Statistik und die gute Zusammenarbeit bei der Erstellung des gemeinsam
veröffentlichten Papers.
Ganz herzlich bedanke ich mich bei dem gesamten Team der Station
K4/Schlaflabor des Herz- und Diabeteszentrum in Bad Oeynhausen für die
überaus nette Integration und die schöne gemeinsame Zeit sowie für die Hilfe
bei der praktischen Durchführung der Messungen.
Ich danke meinen lieben Freunden in Greifswald und zu Hause, ohne die ich
jetzt nicht wäre, wo ich bin. Ganz besonders danke ich Herrn Jan Kröger für
seine nicht endende Geduld, die vielen motivierenden Worte und die Hilfe bei
allen Computerproblemen.
Schließlich bedanke ich mich bei meinen Eltern und Geschwistern, die mich in
jeder Hinsicht bedingungslos unterstützen und mir durch ihre Liebe viel Kraft
geben.
LEBENSLAUF
Persönliche Daten
Name
Geburtsdatum-/ort:
Heidi Schmalgemeier
28.04.1986 in Lübbecke
Schulbildung
1992 - 1996
1996 - 2002
2002 - 2004
2004 - 2006
06/2006
Grundschule in Varl
Freiherr-vom-Stein Realschule, Rahden
Fachoberschule für Sozial- und Gesundheitswesen, Lübbecke
Fachgymnasium für Gesundheit, Alice-Salomon-Schule,
Hannover
Allgemeine Hochschulreife
Berufsausbildung
2006 - 2007
Ausbildung zur medizinisch-technischen
Laboratoriumsassistentin, MTLA-Schule in Lemgo
Hochschulausbildung
seit 10/2007
09/2009
12/2012 - 11/2013
ca. 05/2014
Studium der Humanmedizin, Ernst-Moritz-Arndt Universität
Greifswald
Erster Abschnitt der Ärztlichen Prüfung (Physikum)
Praktisches Jahr in der Universitätsmedizin Greifswald
(Chirurgie, Pädiatrie) und im Spital Wil, Schweiz (Innere Medizin)
Zweiter Abschnitt der Ärztlichen Prüfung
Wissenschaftliche Tätigkeit
seit 04/2010
Wissenschaftliche Hilfskraft am Herz- und Diabeteszentrum
NRW, Bad Oeynhausen
seit 08/2010
Eigene wissenschaftliche Projekte innerhalb der Arbeitsgruppe,
kardiologisches Schlaflabor, Herz- und Diabeteszentrum NRW,
Bad Oeynhausen (Ziel: Promotion)
Eigene Veröffentlichungen (Medline, Peer Reviewed):
1. H. Schmalgemeier, T. Bitter, S. Bartsch, K. Bullert, T. Fischbach, S. Eckert, D.
Horstkotte, O. Oldenburg
Pulse transit time: validation of blood pressure measurement under positive airway
pressure ventilation. Sleep Breath 2012; 16: 1105-1112
2. H. Schmalgemeier*, T. Bitter*, T. Fischbach, D. Horstkotte, O. Oldenburg
Cheyne-Stokes respiration and C-reactive protein in chronic heart failure.
Respiration 2013; DOI: 10.1159/000351115, in press
3. O. Oldenburg, S. Bartsch, T. Bitter, H. Schmalgemeier, T. Fischbach, N.
Westerheide, D. Horstkotte
Hypotensive effects of positive airway pressure ventilation in heart failure patients
with sleep-disordered breathing.
Sleep Breath 2012; 16: 753-757
4. S. Bartsch, D. Ostojic, H. Schmalgemeier, T. Bitter, N. Westerheide, S. Eckert, D.
Horstkotte, O. Oldenburg
Validation of continuous blood pressure measurements by pulse transit
time: a comparison with invasive measurements in a cardiac intensive care unit.
Dtsch Med Wochenschr 2010; 135: 2406-2412
Abstracts (Peer Reviewed):
1. H. Schmalgemeier, T. Bitter, S. Bartsch, K. Bullert, S. Eckert, D. Horstkotte, O.
Oldenburg
Puls-Transit-Zeit als Methode zur Blutdruckmessung unter positiver
Überdruckbeatmung.
Dtsch Med Wschr 2010; 135 (Suppl. 4): S133 – S192
2. H. Schmalgemeier, T. Bitter, S. Bartsch, K. Bullert, S. Eckert, D. Horstkotte, O.
Oldenburg
Pulse transit time for blood pressure measurement under positive airway pressure
ventilation.
J Am Coll Cardiol 2011; 54 (Suppl. A): E619
3. H. Schmalgemeier, T. Bitter, S. Bartsch, K. Bullert, S. Eckert, D. Horstkotte, O.
Oldenburg
Kontinuierliche Blutdruckmessung mittels Puls-Transit-Zeit: Validität unter positiver
Überdruckbeatmung.
Med Klink 2011; Suppl, PS 251
4. H. Schmalgemeier, T. Bitter, T. Fischbach, K. Bullert, Z. Dimitriadis, D. Horstkotte,
O. Oldenburg
Schlafbezogene Atmungsstörungen unterhalten bei Patienten mit kardialer
Grunderkrankung eine chronische Inflammation.
Med Klink 2011; Suppl, PS 238
5. H. Schmalgemeier, T. Bitter, Z. Dimitriadis, K. Bullert, D. Horstkotte, O. Oldenburg
Erhöhtes C-reaktives Protein (CRP) in herzinsuffizienten Patienten mit schwerer
zentraler Schlafapnoe / Cheyne-Stokes Atmung.
Med Klink 2011; Suppl, PS 226
6. H. Schmalgemeier, T. Bitter, Z. Dimitriadis, K. Bullert, D. Horstkotte, O. Oldenburg
Severe Central Sleep Apnea / Cheyne-Stokes respiration is associated with
elevated C-reactive protein in heart failure patients.
Eur J Heart Fail 2011; 10 (Suppl 2): P438
7. H. Schmalgemeier, T. Bitter, N. Prib, S. Oberländer-Voss, D. Horstkotte, O.
Oldenburg
Erhöhtes C-reaktives Protein (CRP) bei herzinsuffizienten Patienten mit CheyneStokes Atmung.
Somnologie 2012; 15 (Suppl. 1): 69
Wissenschaftliche Auszeichnung:
Posterpreis
34. Wissenschaftlicher Kongress der Deutschen Hochdruckliga e.V. DHL,
09.-11. Dezember 2010, Berlin
Die vorliegende Arbeit basiert auf folgenden Publikationen:
H. Schmalgemeier, T. Bitter, S. Bartsch, K. Bullert, T. Fischbach, S. Eckert, D.
Horstkotte, O. Oldenburg
Pulse transit time: validation of blood pressure measurement under positive airway
pressure ventilation. Sleep Breath 2012; 16: 1105-1112
H. Schmalgemeier*, T. Bitter*, T. Fischbach, D. Horstkotte, O. Oldenburg
Cheyne-Stokes respiration and C-reactive protein in chronic heart failure.
Respiration 2014; 87(2): 113-20
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