Peter Lüthi Peter Lüthi 100 Jahre Orchester im Ägerital · 1987 – 2012 Ägeritalorchester 100 Jahre CH-6314 Unterägeri · www.aegeritalorchester.ch Orchester im Ägerital 1987 – 2012 Ägeritalorchester Probenimpressionen Ägeritalorchester 2012 Probenimpressionen Ägeritalorchester 2012 Inhalt Vorwort 2 1987 – 1992 Nach der Feier der Wandel Konzert-, Gottesdienst- und Reisentabelle 3 20 1992 – 2002 Tritt fassen 22 Konzert-, Gottesdienst- und Reisentabelle 38 2003 – 2012 Irrungen und Wirrungen 43 Konzert-, Gottesdienst- und Reisentabelle 60 Die Zukunft ruft 63 Der Kontrabass des Ägeritalorchesters 65 Vorstand 1987 – 2012 Orchestermitglieder 1987 – 2012 68 70 Quellen Der Autor Impressum 72 72 72 1 Vorwort Geni Häusler, Kontrabassist Mit grosser Freude und Dankbarkeit dürfen wir 2012 unser 100-Jahr-Jubiläum feiern. Wir haben Ihnen und uns zu diesem beeindruckenden Ereignis drei Geschenke gemacht: Durch diese Erfahrungen kann ich Sie alle mit Überzeugung aufmuntern: Nehmen Sie Ihr erlerntes Instrument wieder hervor oder lernen Sie ein Musikinstrument und benutzen Sie das Gelernte in einer Gruppe zu gemeinsamem Musizieren. • Eine Chronik über die letzten 25 Jahre Vereinsgeschichte von Peter Lüthi Peter Lüthi hat sich intensiv mit den Akten beschäftigt und daraus das vorliegende Werk erschaffen. Für seine vorzügliche Arbeit sprechen wir ihm unseren herzlichen Dank aus. • Eine Komposition des Unterägerers Dani Häusler für sinfonisches Orchester • Ein Konzert, in dem die beiden Brüder, unser Konzertmeister Adrian Häusler und der Klarinettist Dani Häusler, gemeinsam als Solisten das liebliche und ergreifende Doppelkonzert von Max Bruch interpretieren Das Konzert soll auch eine Hommage an die ehemaligen und jetzigen Freunde und Mitspieler des Ägeritalorchesters sein. Viele haben dem Orchester über Jahre oder sogar Jahrzehnte die Treue gehalten. Es beeindruckt mich immer wieder, dass es möglich ist, mit vielen verschiedensten Menschen, ein Konzert aufzuführen. Die Musiker müssen ihren Instrumenten, koordiniert mit allen Mitspielern, in einem vorgegebenen Metrum, in Bruchteilen von Sekunden, die richtigen Töne entlocken. Dazu kommt die Koordination mit der Intention des Dirigenten. Das Musikstück muss lebendig und fesselnd gestaltet werden, wenn es die Zuhörer beglücken soll. Gelingt dies, so ist das Musizieren im Orchester ein Gemeinschaftserlebnis erster Güte. 2 Geni Häusler Präsident Ägeritalorchester Nach der Feier der Wandel «Stabübergabe» Das Vereinsjahr 1987 stand natürlich ganz im Zeichen der 75-Jahr-Feier des Orchestervereins Unterägeri. Das Jahr begann bereits mit der Aufführung der im Volk beliebten «Diabelli-Messe» (Pastoralmesse in F-Dur, Opus 147, von Anton Diabelli, 1781–1858,) unter der Leitung von Konrad Bossard an Weihnachten 1986. Damit wurde das musikalische Jahr eröffnet. Das Kirchenvolk war höchst erfreut, diese Messe wieder zu hören und auf sich wirken zu lassen. Der österreichische Komponist versteht es ganz gut, mit dieser Chormesse die Herzen der Menschen zu berühren. Dass dies geschehen ist, zeigen die Reaktionen der Kirchgänger. Ein erfolgreicher Auftakt also. Diese Messe war 1935 von Albert Grätzer für den Weihnachtsgottesdienst eingeübt und in der Folge praktisch jährlich in der Mette aufgeführt worden. Die Messe ist ihrer feierlichen Art wegen sowohl bei Zuhörern als auch bei den Darbietenden sehr beliebt. Orchesterball Eine Wandlung erfuhr der Orchesterball vom 20. Februar 1987. Traditionellerweise eröffneten die bunt kostümierten Orchestermitglieder den Ball mit leichter Musik, diesmal mit einem Potpourri von Paul Lincke. In freundschaftlicher Art wurde der Orchesterverein bei der Durchführung des Balls von Mitgliedern des Kirchenchors aktiv unterstützt. Mit Genugtuung wurde festgestellt, dass der Ball nach wie vor beliebt war. Übrigens: Seit über 30 Jahren findet der Orchesterball immer am zwölften Tage vor dem Aschermittwoch statt. Diese Tradition konnte, von wenigen Ausnahmen abgesehen, bis zu Beginn der 50er-Jahre zurückverfolgt werden. Das kommende Jahr verlangte aber eine Ausnahme: Der zwölfte Tag vor dem Aschermittwoch fiel auf den Agathatag. Laut § 8 Bst. B des Gesetzes über Tanzveranstaltungen und Tanzbetriebe (Tanzgesetz) vom 21. Oktober 1976 (BGS 943.21) sind aber Tanzveranstaltungen untersagt, namentlich: b. am Agathatag, sofern dieser nicht in die Fasnachtszeit vom Schmutzigen Donnerstag bis Fasnachtsdienstag fällt. Somit wurde 1988 der Orchesterball am Samstag, 6. Februar durchgeführt. Passionsmusik Den Höhepunkt für den Schreibenden bildete aber die Aufführung der Passionsmusik (Oratorium) «Die sieben Worte Jesu am Kreuz» von César Franck (1822–1890). Diese 1859 geschriebene Musik wurde als Gemeinschaftskonzert zusammen mit dem gleichzeitigen Jubilar Kirchenchor Unterägeri und dem Kirchenchor Oberägeri sowie dem Reformierten Kirchenchor Aegeri aufgeführt. Die Leitung hatte wiederum Konrad Bossard inne. Das war ein hartes Stück Arbeit, aber auch ein Erlebnis erster Güte. Mit diesem Konzert wurde eine Tradition fortgesetzt, die 1980 mit der Erarbeitung der Markus-Passion von Reinhard Keiser ihren Anfang genommen hatte. 1982 gelangte die Keiser-Passion erneut zur Aufführung. Schon 1984 wurde die gleiche Passionsmusik dargeboten wie heuer im Jubiläumsjahr. Weshalb diese Wiederholungen? 3 1987 – 1992 Solche besinnlichen und anspruchsvollen Werke, wie sie in den letzten Jahren erarbeitet und aufgeführt wurden, verlangen von den Mitwirkenden ein umfassendes Verständnis für die Anliegen, die mit dieser Musik erreicht werden sollen. Erst dieses Verständnis ermöglicht es, eine ausgereifte Leistung zu erbringen. Die Musik und das darin ausgedrückte Anliegen ihres Schöpfers werden aber erst verstanden, wenn es gelingt, die Darbietenden mit der Musik zu einer Einheit zu formen. Die Erfahrung zeigte nun, dass diese Identifikation weitgehend möglich ist, wenn ein Werk nach einem zeitlichen Unterbruch wieder erneut bearbeitet wird. In dieser Aufführungsphilosophie liegt möglicherweise aber auch die einmalige Chance von Liebhaber-Instrumentalisten und -Sängern: Ohne äusseren Leistungsdruck können sie sich über längere Zeit hinweg einem Werk widmen, wie es Berufsorchestern und -chören verwehrt ist. Diese Möglichkeit gilt es auch in Zukunft wahrzunehmen. Ein Detail: Ziel der diesjährigen Erarbeitung der Passionsmusik war es, das Werk ohne Beizug auswärtiger Musiker möglichst mit eigenen Kräften zu realisieren. Dazu wurden auf Seiten des Orchesters ehemalige Mitglieder zur aktiven Teilnahme eingeladen. Erwähnt seien etwa Urs Stocker, Cello, Jürg Iten, Violine, und Ursula Müller, Violine. Überdies kann das Orchester immer wieder auf bewährte Kräfte zurückgreifen, die jeweils in unserem Ensemble mitwirken, ohne selbst Orchestermitglieder zu sein. Auch die Gesangssolisten stammten übrigens aus der Umgebung. Sie hatten sich schon beim letztjährigen Haydn-Konzert einen Namen gemacht. Ein Vorteil war somit, dass sich Orchester und Chöre einerseits und die Solisten anderseits kannten und somit von Anfang an eine gute Basis für ein fruchtbares Zusammenwirken bestand. 4 Festakt zum 75-Jahr-Jubiläum Dieses Zusammenwirken dokumentierte auch die gemeinsame Jubiläumsfeier nach den getrennten Generalversammlungen am gleichen Tag, nämlich am 9. Mai 1987. Der Orchesterverein und der Kirchenchor luden zu einem Jubiläumsanlass in die Marienkirche, Unterägeri, ein. Musikalisch umrahmt wurde die Feierstunde von Hildegard Schmitz, Viola, und Konrad Bossard, Orgel. In seiner Grussbotschaft erinnerte sich Pfarrer Alois Saladin, Präses des Kirchenchors, an seine Freude, als er beim Antritt seines Amtes vernommen habe, dass Unterägeri ein Kirchenorchester besitze. «Dass unser Kirchenchor im Dienste der Liturgie steht, das weiss man allgemein, obwohl es nicht immer genug gewürdigt wird. Dass aber ein Orchesterverein die musikalische Mitwirkung im Gottesdienst als Zweckparagraphen hat, das ist heute selten.» Mit Kirchenratspräsident Peter Hürlimann dankte Pfarrer Alois Saladin den beiden Vereinen für ihre Leistungen im Dienste der Liturgie und appellierte an die Vereinsmitglieder, dieses Erbe als kostbare Verpflichtung zur Freude aller Menschen sorgsam zu hüten. Stände- und Regierungsrat Andreas Iten bezeichnete den 75. Geburtstag als einen grossen Jubeltag im Leben eines Vereins. «Es sind Dreiviertel eines Jahrhunderts vorbei. Das heisst, auf die Vollendung der hundert Jahre hin ist noch viel zu schaffen, verglichen aber mit den Anfängen ist unendlich viel getan.» Weil Musizieren immer eine Chance sei, von sich wegzugehen und sich in seiner Beschränktheit und Kleinlichkeit zu vergessen, sei Musizieren für den Einzelnen und für die Gemeinschaft als Ganzes unentbehrlich. Und so gesehen sei es eine Notwendigkeit gewesen, im Ägerital Musikvereine zu gründen, denn ihnen komme die Aufgabe zu, den Menschen glückliche Momente zu vermitteln. Stücheli und Urs Henggeler ist ein wunderbares Stück Zeitgeschichte gelungen, ja eine eigentliche Sprachkomposition über die Befindlichkeit des Orchesters wurde geschaffen. Menschlichkeit, Wärme und Humor strahlte die Laudatio aus, die der Ehrendirigent der beiden jubilierenden Vereine, Max Müller, auf den damals bald 95 Jahre alt gewordenen Albin Iten und die 80-jährige Lotti Henggeler hielt. Albin Iten, der Ende August dieses Jahres leider verstorben war, wirkte im Kirchenchor als sicherer Sänger mit. Gleichzeitig geht er aber auch als eigentlicher Fagottspieler in die Geschichte des Orchesters ein. Lotti Henggelers Verdienste um die Musik im Ägerital seien allgemein anerkannt, denn sie sei als Geigerin nicht nur lange Zeit eine hervorragende Konzertmeisterin des Orchesters gewesen, sondern habe gleichzeitig auch als einfühlsame und erfolgreiche Musiklehrerin viele Orchestermitglieder mit dem Violinspiel vertraut gemacht. Die Festschrift des Kirchenchors wiederum lässt unter anderem die verschiedenen Chorpräsidenten zu Wort kommen und beschreibt die 35 Vereinsreisen, die jeweils zu den Höhepunkten im Vereinsleben gezählt werden. Auch der Festband des Kirchenchors will als Besinnung, gleichzeitig aber auch als Dank verstanden sein. Der feierliche Schlusschor aus Haydn’s «Schöpfung», den Orchester, Chor und die Gäste gemeinsam anstimmten, beschloss würdig die Jubiläumsfeier. Anschliessend traf sich die Festgemeinschaft im Pfarreisaal Sonnenhof zu einem in jeder Hinsicht gelungenen, vergnüglichen Abend. Die eigentliche Generalversammlung Der Festakt in der Marienkirche bot ferner einen würdigen Rahmen, die beiden Festschriften der jubilierenden Vereine der Öffentlichkeit vorzustellen. Die Festschrift des Orchesters wurde als Gemeinschaftswerk von drei Autoren verfasst. Auf 128 Seiten mit 98 Abbildungen wird ein leicht lesbarer Überblick über 75 Jahre Orchestergeschichte gegeben. Ein weiteres Kapitel befasst sich anhand der Musikstücke, die in den letzten 75 Jahren unter den verschiedensten Dirigenten erarbeitet wurden, mit der Wandlung, die das Orchester im Laufe der Zeit erfahren hat. Die Beschreibung der vereinseigenen Instrumente und das Kapitel über das einstige Kirchenorchester von Oberägeri runden die Jubiläumsschrift des Orchesters ab. Den Autoren Christoph Henggeler, Albin Urs Henggeler konnte 26 Aktivmitglieder und 2 Mitspieler begrüssen. Der Jahresbericht über das Jahr 1986 des Präsidenten gab Auskunft über sechs Auftritte in der Kirche, über die Uraufführung der «Iten-Messe» an Pfingsten und das Haydn-Konzert vom 7./8. Juni. Rein «weltlich» waren der Orchesterball vom 31. Januar und das Konzert mit dem Männerchor im November mit dem Thema «Jagd». Am 21. März ehrte man mit dem Kirchenchor zusammen den Ehrendirigenten Max Müller für seine 50-jährige Tätigkeit zugunsten des Musiklebens im Ägerital. Total der Proben und Aufführungen 1986: 67! Die Generalversammlung wurde wie üblich statutarisch abgehalten und versank nicht in einem «Jubiläums-Getöse». Aber nach der Generalversammlung waren alle 5 1987 – 1992 Venedig als Dreingabe (14. – 16. August) Mit der nötigen Nüchternheit ging man also dieses Jubiläumsjahr an. Fast wie ein Geschenk nahm man die Vereinsreise an. Nicht umsonst. Venedig wartete und erfüllte uns alle mit Staunen. Die Schifffahrt auf dem Canale Grande war ein erster Höhepunkt. Die Schönheit dieser prächtigen Stadt kam voll zum Tragen. Ein Stadtbummel verstärkte diese Eindrücke noch. Das Nachtessen im «Anima Bella» der Familie Altermatt (Bekannte der Familie Bossard) war schlicht gesagt überwältigend. Italianità eben. Am Sonntag besuchte man ein Konzert des «Orchestra di Camera di Venetia» auf der Insel «Torcello». Die Töne in dieser Basilica di Santa Maria Assunta gingen eine Beziehung ein mit dem wunderbaren byzantinischen Mosaik aus dem 12. und 13. Jahrhundert. Am Abend genoss die Reisegesellschaft das Nachtessen im Freien auf dem Platz vor dem «Teatro la Fenice» – wieder bei bester Stimmung. Der Sonntag liess uns Abschied nehmen und brachte uns wieder nach Zug, nach drei erlebnisreichen, jubiläumswürdigen Tagen, organisiert von Marie-Louise Rütti. Jahreskonzert Die Ehrungen Am 27. und 28. November empfingen der Männerchor und der Orchesterverein gemeinsam die Besucher zu einem Konzert in der Aula Maienmatt und «Acher». Als Gast verstärkte der jubilierende Kirchenchor die traditionelle Runde. Drei Dirigenten leiteten abwechslungsweise diesen Abend: Konrad Bossard, Horst Kieslinger und Max Müller. Der gelungene Mix aus Chorlied, Bläser- und Streichkonzert gefiel allseits und war eigentlich ein drittes Jubiläumskonzert. Eigentlich ein Zufall, dass gleich vier Mitglieder des Orchesters im Jubiläumsjahr die begehrte Auszeichnung des Eidgenössischen Orchesterverbands (EOV) entgegennehmen konnten. Ehrenveteran wurde Josef Etter, dessen Aufnahme ins Orchester ins Jahr 1929 zurückreicht. Daneben musizierte er auch in der Feldmusik Unterägeri und als Klavierspieler im Trio «Old Timers», dessen Mitglieder sich der Salonmusik verschrieben haben. Venedigreise 1987 zusammen mit dem Kirchenchor, den Angehörigen und geladenen Gästen zu einem gemeinsamen Essen ins Pfarreiheim eingeladen. Eugen Eggerschwiler und Oskar Möller wurden im Jahre 1941 als Aktivmitglieder aufgenommen. Vorher spielten 6 sie schon als Hospitanten mit. Eugen Eggerschwiler, ebenfalls Mitglied der «Old Timers», spielte Violine, Oskar Möller dagegen blies Klarinette und Oboe. Zusammen mit Franz Xaver Hugener, der 1952 als Bratschist in den Orchesterverein aufgenommen wurde, konnten sie zu Veteranen des EOV ernannt werden. Myrtha war die Übergabe vollzogen. Neu in den Vorstand wurden ebenfalls Marianne Ried und Marie-Louise Jetzer gewählt. Mit den bisherigen Konrad Bossard, Felix Krämer und Marie-Louise Rütti bestand der Vorstand aus sechs Personen. Sonst stand diese GV im Zeichen des Rückblickes über das Jubiläumsjahr. Lotti Henggeler wurde von der Musikschule Zug im Oktober mit einem Kammermusikkonzert geehrt, weil sie als initiative und versierte Musikerin am 11. September ihren 80. Geburtstag feiern durfte. Konrad Bossard aber liess die Mitglieder wissen, dass er auf Juli 1988 als Dirigent zurücktreten, aber als Vorstandsmitglied erhalten bleibe. Diese Demission brachte dem Vorstand natürlich Mehrarbeit mit einer Dirigentensuche. Marie-Louise Rütti ehrte Urs Henggeler, der stets die Worte von Erich Kästner gelebt habe «Es gibt nichts Gutes, ausser man tut es». Der Leistungsausweis von Urs wäre so gross, dass eine Aufzählung alle Grenzen sprengen würde. Klar ist, dass unter Urs der Verein immense Fortschritte in der Organisation, Menschenführung und im Gemeinschaftsdenken machte. Nicht zu vergessen ist die Ordnung bei der Aktenaufbewahrung. Urs hatte sein Amt immer mit grösstem inneren Eifer geführt. Sein Schwung war ansteckend, korrekte Amtsführung sein Markenzeichen. Auf Antrag von Josef Röllin wurde Urs Henggeler Ehrenmitglied des Orchestervereins. Eine Glasscheibe mit dem Signet des Jubiläumsjahres war sichtbares Zeichen der Dankbarkeit. Herrlich und vorbildlich, diese Feiern, aber auch ein Zeichen zur Vorsicht im Hinblick auf die Zukunft. Der Nachwuchs darf nicht aus den Augen gelassen werden. Ein kleiner Hinweis am Ende eines Jubiläumsjahres. Man darf aber ruhig behaupten, dass das Jubiläumsjahr ein wirkliches Musikjahr war mit verschiedenen Auftritten und Höhepunkten im Leben der einzelnen Orchestermitglieder. Die umsichtige Führung des Vorstandes unter der Leitung von Urs Henggeler hat hier absolute Qualitätsarbeit geliefert. 1988 Änderungen im Fokus Die Generalversammlung dieses Jahres stand im Zeichen von grossen Veränderungen. Zwei Vorstandsmitglieder haben den Austritt bekanntgegeben – Heidi Ochsner und Urs Henggeler. Damit verlor der Verein viel Wissen und Engagement. Der Verein wählte einstimmig Myrtha Domonell als neue Präsidentin. Mit der Schlüsselübergabe von Urs zu Frau Myrtha Domonell musste die Ruder ganz schnell in die Riemen legen, denn nun musste eine neue musikalische Leitung gesucht werden, damit im Sommer der Orchesterverein nahtlos in die Herbstarbeit einsteigen konnte. Myrtha Domonell konnte an einer Vorstandssitzung am 15. März von Konrad Bossard und MarieLouise Rütti nach vornehmlicher Zurückhaltung vernehmen, dass sich Richard Hafner, der Musikschulleiter, ihnen ge- 7 1987 – 1992 genüber bereit erklärt habe, das Orchester zu übernehmen. Marianne Ried aber äusserte Befremdlichkeit, habe sie doch vor drei Tagen Richard Hafner gesehen und er hätte nichts davon gesagt. Das wäre natürlich eine Toplösung. Trotzdem bat man in weislicher Voraussicht den Kirchenrat, ein Inserat zu schalten, um noch andere Möglichkeiten zu prüfen. Nach dieser Ausschreibung war eigentlich die Wahl auf zwei mögliche Orchesterleiter eingeschränkt worden: Herrn Christoph Schönenberger, Organist, und Frau Lucia Canonica, Violine. Die Wahl des Kirchenrates fiel nach den Probelektionen, die festgelegt wurden, klar aus. Die Kandidaten mussten folgende Arbeiten erfüllen: 1. Probenarbeit mit dem Orchester, ca. 30 Minuten: Fagottkonzert, g-Moll, von Franz Danzi. 2. Probenarbeit mit Chor und Orchester, ca. 30 Minuten, Missa brevis Solemnis à 4 voci et 4 instrumenti ex D von P. Wolfgang Iten, Engelberg. 3. Probenarbeit mit Chor à capella, ca. 30 Minuten, Missa in G von G. B. Casali (1715–1792) oder Motette nach freier Wahl Im Anschluss an die drei Programmpunkte war eine Besprechung zwischen Experten und dem Kandidaten angesagt. Eingeladen waren Herr Pfr. Saladin, Herr Hugo Frey, Herr und Frau Rütti, Herr R. Hafner, Herr Max Müller, Frau Myrtha Domonell, Herr W. Gasser und Herr Konrad Bossard. Die Wahl fiel mit Überzeugung auf Lucia Canonica. Die kath. Kirchgemeinde stellte einen Anstellungsvertrag für Frau Lucia Canonica auf, in dem erklärt wurde, dass 8 Frau Canonica als Chorleiterin des Kirchenchores Unterägeri und als Dirigentin des Orchestervereins Unterägeri per 1. August 1988 angestellt werde. Die Probezeit betrage drei Monate. Zwischen dem OrchesLucia Canonica terverein und Frau Canonica bestand eine Vereinbarung, in der Frau Canonica verpflichtet wurde, folgende Aufführungen und Konzerte zu leiten: 1. Sämtliche kirchliche Verpflichtungen, inkl. Passion oder Juni-Konzert, gem. Arbeitsvertrag mit der kath. Kirchgemeinde Unterägeri 2. Orchesterball, der jährlich 12 Tage vor Aschermittwoch durchgeführt wird 3. Ständchen für Betagte, zu geeigneter Zeit (ev. Hauptprobe) mit Absprache der Heimleiter, mit ev. Zuzug anderer Vereine. 4. Jahreskonzert mit Männerchor, Ende November a. 1. Teil des Konzertes wird vom OV alleine gestaltet b. 3. Teil des Konzertes zusammen mit dem Männerchor. Die Punkte 2, 3 und 4 sind Zusatzverpflichtungen, die vom OV bestimmt werden. Der OV verpflichtet sich hiermit, für die Finanzierung sowie Honorierung der ML für die Aufführungen und für ev. Zusatzproben aufzukommen. Diese Vereinbarung ist datiert vom 5. Juli 1988. Unterschrieben von Myrtha Domonell, Felix Krämer und Lucia Canonica. Damit war ein geregelter Betrieb im Orchesterverein garantiert. Das Jahreskonzert zusammen mit dem Männerchor stand im Zeichen der Stabwechsel bei beiden Vereinen. Paul Sarbach dirigierte erstmals den Männerchor, Lucia Canonica den Orchesterverein. Henry Purcells «Spielmusik zum Sommernachtstraum» eröffnete den Reigen, der mit Studentenliedern abgeschlossen wurde. Nach diesem Konzert kam es zu ersten kritischen Äusserungen, die ausgelöst wurden durch einen Besucherrückgang und einige kleinere Unregelmässigkeiten bei der Organisation des Abends. Trotzdem war dem Abend ein guter Erfolg beschieden. Der Welschland-Tag Die Reise nach Ste. Croix wurde von Gret Bieri organisiert und wird heute noch in Erinnerung bleiben, weil ja die Fahrt ins Welschland nur der Rahmen war für eine Verabschiedung des Dirigenten Konrad Bossard. Man musste subversiv vorgehen, um den umsichtigen Konrad nicht zu verärgern, denn er wollte wirklich nicht geehrt werden. Hier konnte er nicht ausweichen. Doch beginnen wir von vorne. Am 24. Januar 1988, an einer Sitzung mit Konrad Bossard, Walter Gasser (Männerchor), Albin Stücheli (Kirchenchor) und Urs Henggeler (Orchesterverein) eröffnete Konrad den Anwesenden, dass er den Dirigentenstab des Orchestervereins auf den 31. Juli 1988 abzulegen gedenke. Seine Beanspruchung sei immer grösser geworden: Drei Arbeitskreise beschäftigten ihn – die Verantwortung für das Kinderheim, die Leitung des Chores und des Orchesters. Er habe ja die Leitung des Orchesters vor dreizehn Jahren nur provisorisch übernommen… Wer künftig als Chor und Orchesterdirigent amten wolle, müsse sich über die künftige Richtung dieser beiden Vereine im Klaren sein: Im Chor sollte das System «Pomella» verwirklicht werden, das heisst: Weniger Orchestermessen, dafür vermehrt Messgestaltungen mit dem Chor und dem Volk. Dies bedinge, dass das Orchester künftig in der Kirche wohl weniger beansprucht werde. Zu rechnen sei mit etwa fünf Orchestermessen (Weihnachten, Ostern, Pfingsten, Allerheiligen und etwa einem Einsatz ad hoc, wie beispielsweise bei der Firmung). Somit würden im Orchester Kapazitäten frei, die ausgefüllt werden müssten, um ein selbständiges AegeriOrchester am Leben zu erhalten. … Ideal wäre ein Dirigent, der sowohl den Chor als auch das Orchester leiten könnte. … Konrad betonte ausdrücklich und mehrmals, dass es keinen äussern, im einen oder anderen Verein liegenden Grund gebe, dass er sich zum Rücktritt entschlossen habe (gedacht sei etwa an Intrigen etc.). … (Auszüge aus einer Gesprächsnotiz von Urs Henggeler, 24. Januar 1988) Auf der Reise wurde Konrad von seinen Musikerinnen und Musikern überrascht. Wir zitieren hier die Würdigungen gleich im Wortlaut der Autoren. Der Dirigent und Musiker wurde für sein 13jähriges Wirken am Dirigentenpult, aber auch als Kollege sehr geschätzt. Urs Henggeler bringt das mit folgendem Wortlaut zum Ausdruck: «Man kann nicht über ein Jahrzehnt hinweg einen Verein musikalisch führen, ohne dass sich innerhalb dieses Zeitraumes markante Höhepunkte ergeben. Ich möchte nun aber nicht bloss einige wenige dieser Ereignisse nennen, sondern ich möchte sie direkt auch in einen engen Zusammenhang mit dir, Konrad, und deinem Wesen bringen. Als einer, der sich nicht 9 1987 – 1992 scheut, die Initiative zu ergreifen, hast du 1978 den Kirchenchor Oberägeri zur Einweihungsfeierlichkeit der renovierten Marienkirche nach Unterägeri eingeladen. Damit hast du eine seit 1964 unterbrochene Zusammenarbeit zwischen unserem Orchester, dem Kirchenchor Unterägeri und dem Kirchenchor Oberägeri wieder neu belebt. Dass du diese Zusammenarbeit auf eine solide Grundlage gestellt hast, zeigt sich darin, dass auch heute noch unser Verhältnis zu Oberägeri von Freundschaft geprägt ist. Unter das gleiche Stichwort fällt aber auch deine Idee, am 29. März 1981 erstmals das sogenannte Laetare-Ensemble auftreten zu lassen. Damit hast du eine Formation gegründet, die aus Orchestermitgliedern besteht und die sich jeweils immer wieder anders zusammensetzt. Damit hast du jedem von uns die Möglichkeit geboten, einmal auf freiwilliger Basis im kleinsten Kreis zu musizieren und Verantwortung zu übernehmen. Konrad gilt aber auch als experimentierfreudig. Am 29. März 1980 wagte sich unser Orchester mit einem grossen Chor an die Erarbeitung und Aufführung der MarkusPassion von Reinhard Keiser. Wer dachte damals daran, dass damit eine eigentliche Tradition begründet wurde? Auch das HaydnKonzert vom 7./ 8. Juni 1986 zeugt von der Experimentierfreude Konrads, denn erstmals waren im Ägerital kirchliche und weltliche Musik des gleichen Komponisten zu einer Einheit verschmolzen worden. 1983 stellt Konrad das Experiment zur Diskussion, den Orchesterball künftig wieder als echt orchester- 10 eigenen Anlass zu gestalten. Und siehe da! Diese Form fand Anklang. Der Orchesterball hat sich in der Folge so eingebürgert, so dass er beispielsweise 1985 ohne weiteres gegen zwei gleichzeitig durchgeführte Fasnachtsanlässe zu bestehen vermochte. Wer wagt, gewinnt! Dieses Wort hat Konrad, möchte man fast meinen, zu seinem Leitspruch gemacht. 1985 präsentierte sich das Jahreskonzert erstmals nach einem neuen Konzept, dessen Urheber Konrad war. Nun konnten auch Gruppen und Solisten zum Zuge kommen. In dieser Hinsicht leistete Frau Margrit Bürgler Pionierarbeit, als sie mit einer kleinen MännerchorGruppe aus der «Bauernkantate» von Joh. S. Bach sang. Dieses Konzertkonzept fand Anklang und bildete den Grundstein für die nachfolgenden erfolgreichen Konzerte. Auch lag Konrad immer die Öffnung unseres Vereins gegenüber der Jugend am Herzen: 1983 öffnete er unser Orchester für Musikschüler, die heute als wertvolle Orchestermitglieder wirken. 1986 dann gestaltet der Schülerchor von Stephan Schär das Jahreskonzert mit. Nur die Geduld bringt Rosen! An dieses Sprichwort wird sich Konrad wohl noch oft erinnern. Wie war uns zumute, als wir uns erstmals mit den Stücken von Jacobi, Gerhard Maasz oder etwa Emanuel Bucher konfrontiert sahen. Umgekehrt scheute sich Konrad auch nicht, uns Werke von Händel, Höffner oder etwa Vivaldi vorzulegen. Er wurde dabei nicht müde zu betonen, die Chance für unser LiebhaberOrchester liege in der Stückwahl, weil wir uns mit solchen Werken beschäftigen könnten, die professionelle Orchester kaum interessierten. Unser Orchester hat somit dank der Beharrlichkeit von Konrad eine echte Marktlücke entdeckt und ausgefüllt. Mein Überblick soll und kann gar nicht vollständig sein. Er soll uns lediglich gewisse Höhepunkte in diesem und jenem Jahr wieder vor Augen führen. Dir aber, Konrad, danken wir herzlich für deine Initiative, deine Experimentierfreude, deinen Wagemut und deine Geduld! – Ein Grund, weshalb ich nicht mit mehr Daten aufwarte, liegt aber auch in den Umständen begründet: Mehr Angaben hätte ich in einen grösseren Sack verpacken müssen, womit sofort Transportprobleme entstanden wären.» Urs Henggeler, anlässlich der Orchesterreise vom 20. August 1988 Auch die Präsidentin Myrtha wusste, was Konrad für den Orchesterverein bedeutete. In Ihrer Ansprache auf der Heimreise gab sie folgende Gedanken mit auf den Weg: «Konrad, jetzt kommt der Moment, da wir dir alle den Dank aussprechen möchten, den du in deiner 13jährigen Tätigkeit im Orchesterverein verdient hast. Du hast am 1. Mai 1975 dein Amt als Leiter des Kirchenchores und des Kirchenorchesters angetreten. Ich persönlich bin nicht diese Person, die jetzt einen Rückblick auf deine Tätigkeiten aussprechen kann, da ich erst 4 Jahre bei euch dabei bin. … In dieser Zeit habe ich von dir, Konrad, einen unermesslichen Einsatz für das Orchester erlebt, mit einer tiefen Identifizierung zur Musik und zu unserem Verein – die Verbundenheit zur Tradition in unserem Dorf und zu den anderen musizierenden Vereinen im Dorf und selbst über die Konrad Bossard Dorfgrenze hinaus nach Oberägeri und Alosen. Man darf ruhig sagen: Du bist ein Pionier in der zwischenmenschlichen Beziehung und der Zusammenarbeit der Vereine zwischen den beiden Gemeinden Unter und Oberägeri. Diese von dir in die Wege geleitete Verbindung – das verspreche ich dir, Konrad, werden wir weiterhin pflegen. Ein weiterer Punkt der Bewunderung deiner Person ist der, dass du uns vor jeder Aufführung mit viel Elan zum konzentrierten und freudigen Musizieren aufgemuntert hast. Es gelang dir am frühen Morgen in der Kirche genauso wie nach gefülltem Arbeitstag am Abend vor dem Konzert. 11 1987 – 1992 Dazu gehört die Bemerkung, dass du Tage verbracht hast, um geeignete Musikstücke zu finden für unser Orchester. War es dann endlich soweit, kam das nächste Ringen mit uns. Wir wollten oft einfach nicht verstehen, dass wir ausgerechnet diese Stücke spielen sollten. Dem einen war es zu einfach, dem andern zu schwer, wieder die falsche Tonart oder die Stücke dieses Komponisten sind überhaupt nicht spielbar, ganz sicher ist dieses Stück für die Zuhörer eine Zumutung und, und, und! aber zu guter Letzt hatte Konrad wieder alles richtig gemacht! …» Myrtha überreichte Konrad einen Bücher-Geschenkgutschein im Wert von CHF 200.–, damit er sich ein geeignetes Buch über Kunst, Musik oder Architektur kaufen könnte. Mitglied Gret Bieri würdigte Konrads Wirken im Restaurant Ochsen, Sempach, in launigen Versen: Liebe Konrad, Als Dirigänt und guete Geischt Verlohsch du eus, das tuet eus leid. Mir trurid dene Jöhrle noche Wo du mit eus hesch de Charre zoge. Zämmegha hämmer und ned lugg gloh Sonst würd’s s’Orchester nümme bestoh. S’isch mängs passiert i dere Zyt, alls före z’gröble füerti z’wyt, es goht vom Taktstock als Symbol über de goldig Zahn als verlorne Sohn¨ zum Bluemestruss, wo ich für’s Lotti bestimmt, er eifach als Gab vo sich ewäg nimmt. 12 Am Konzärt chasch s’Nastüechli ruhig misse anderi müend jetzt uf em Podest schwitze, und wenn‘ d vomene Stück de letscht Takt unterschlosch g’heit d’Wält ned zäme, wer merkt das scho? Reisli het’s au gäh, noch und wyt, einisch sogar uf n’es Gänferseeschiff. Die startid de pünktlich, s’git kei Pardon, doch s’Küstezügli fahrt au gäge Lausanne. Be de Probe hesch mit viel Fantasie Eus bybrocht, wie der Effekt sött sy. Dini bildhaften Erklärige sind speziell, plausibel, spezifisch und visuell. Hesch Meereswälle a d’Tafele druckt, aus s’Rosefälds Gloggeton isch umegspuckt, sogar Pythagoras und de goldig Schnitt sind ab und zue im Ruum ome g’schirrt. Plötzlich hed’s tönt ganz unvermittlet, «machid doch ned e so bösi Gsichter». So hesch du eus g’modlet und motiviert, für all das dankid mer härzlich dir.» Man spürte auf diesem Ausflug förmlich die leise Trauer über den «verlorenen Dirigenten». Allerdings war ebenfalls die Freude über die schnelle Wahl von Lucia Canonica zu spüren. Die Gemüter waren einfach angefacht und wurden mit der Reise in das wunderschöne St. Croix etwas beruhigt. Der Abschied gelang, der Beginn einer neuen Ära stand vor der Türe. Den musikalischen Abschied brachte die «Abendmusik» am 18. Juni 1988 im Pfarreiheim Sonnenhof. Unter der Leitung von Konrad Bossard spielten das Orchester und die Solisten Elisabeth Schneider, Violine, und Jürgen Schmidt, Fagott, Werke von G. F. Händel «Aus der Wassermusik», Antonio Vivaldi «Concerto g-Moll, op. 6 No. 1 für Violine und Streichorchester»und Franz Danzi «Fagottkonzert g-Moll». Ein würdiger Abschluss der Dirigententätigkeit von Konrad Bossard, der mehr war als nur ein Dirigent. 1989 möchten wir einmal aussetzen, vorausgesetzt, dass der Männerchor mit dem Vorschlag einverstanden ist. Wir möchten eine friedliche Lösung. Die Orchestermitglieder sollen darüber mittels eines Fragebogens ihre Meinung kundgeben, wenn möglich noch vor der nächsten Generalversammlung. Diese Umfrage wurde auch bereits am 24. Januar gestartet und ergab ein eindeutiges Resultat von 88.5% Ja-Stimmen zugunsten der Pause. Dennoch sei nicht unerwähnt, dass der neue Ehrenpräsident Urs Henggeler darauf hinwies, dass vieles fragwürdig sei, so 1989 Bereits früh im Jahr begann man grundsätzliche Fragen im Orchesterverein zu wälzen. Eine wichtige war die Zusammenarbeit mit dem Männerchor. Was bis jetzt Tradition war, wurde in Frage gestellt, denn es gab zuletzt einige Ermüdungserscheinungen, etwas Abgestumpftheit und Freudlosigkeit. Vom Chor wurde auch die Stückwahl des Orchestervereins in Frage gestellt. Barocke Musik und Studentenlieder hätten beim letzten Konzert nicht zusammengepasst. Zusätzlich war ein Zuschauerschwund festzustellen. In der Diskussion innerhalb des Vorstandes war man sich einig, dass man mit diesem Konzert auch klassikferne Schichten mit dieser Musik in Verbindung bringen kann. Die Dirigentin möchte nicht mehr jedes Jahr eine gemeinsame Produktion mit dem Männerchor, dafür mehr Orchesterwerke spielen. Nach eingehender Diskussion einigte man sich auf folgenden Vorstandsbeschluss: Wir möchten die Zusammenarbeit mit dem Männerchor neu definieren, weiter pflegen, anders pflegen. • Handelte der Kirchenchor wieder das Image des Elitären ein • Könne der Orchesterverein finanziell darben • Seien noch keine Kompensationen bekannt • Fehle eine Personalplanung • Sollte man unbedingt ein gemeinsames Konzert 1990 anstreben • Sollte man dem Männerchor für 1989 eine Männerchor-Orchestermesse anbieten Die Würfel aber waren gefallen und die Tradition mindestens unterbrochen. Der Schreibende sieht in diesem Entscheid bereits eine vorentscheidende Situation für spätere Entwicklungen; das Orchester wählt den akademischen Weg. Dieser Entscheid hatte natürlich Auswirkungen auf das Jahresprogramm. Ein schönes Ereignis und unvergesslich in diesem Konzertjahr war der Ausflug nach Engelberg am 17. Juni mit der Aufführung der «Iten-Messe» im Abendgottesdienst in der Klosterkirche. 13 1987 – 1992 Das Konzert war ein wundervoller Beginn einer Reihe von neuen Jahreskonzerten. Diese «Iten-Messe» gehörte von nun an zu den festen Programmpunkten des Orchestervereins. Deshalb ist es nicht unschicklich, hier eine kurze Biografie von P. Wolfgang Iten wiederzugeben. Urs Henggeler hat diese übermittelt: «Pater Wolfgang Iten wurde am 18. Dezember 1712 in Aegeri geboren und auf den Namen Vitalis getauft. Seine Eltern, Fürsprech Johann Franz und Anna Marie, geb. Hasler, bewohnten zuerst die Furen (!), dann die äussere Mühle zu Wilen (erst nach der Gründung der Pfarrei Unterägeri wurde es üblich, die beiden Gemeinden nicht mehr Dorf Aegeri und Wilen, sondern Ober und Unterägeri zu nennen). Vitals Onkel und Taufpate war Wolfgang Hasler, der damalige Pfarrer von Aegeri. Das «neue» Jahreskonzert war dem Jubiläum der Einwohnergemeinde Unterägeri (175 Jahre) und der Kirchgemeinde (275 Jahre) gewidmet. Der Kirchenchor Unterägeri und der Orchesterverein führten zusammen mit den Solisten Ivo Huonder, Trompete, Willi Röthenmund, Trompete, Susanne Widmer, Sopran, Sarah Zeller, Alt, Urs Dettwyler, Tenor, Res Marty, Bass und Konrad Bossard, Orgel, das «Concert C-Dur für 2 Trompeten, Streicher und Basso continuo» von Antonio Vivaldi und die «Missa brevis Solemnis à 4 voci et 4 Inst(rumenti) ex D (IWV 7)» von P. Wolfgang Iten, OSB, auf. 14 Als die Pfarrei Unterägeri im Jahre 1714 gegründet wurde, war Vital ein zweijähriges Kind. Er erlebte somit die Entstehung der Pfarrei Unterägeri und den in den folgenden Jahren ausgeführten Bau der neuen Kirche und des Pfarrhauses mit. Es war denn auch sein Taufpate Wolfgang Hasler, der 1718 den Rohbau der Kirche segnete. Die Weihe der neuen Kirche zu Ehren der «Immaculata» anfangs Oktober 1721 durch Weihbischof Konrad Ferdinand Geist erlebte Vital als neunjähriges Kind. Es ist deshalb sehr sinnvoll und verbindlich, dass wir die «Missa brevis» in der Marienkirche aufführen können. Wahrscheinlich hatte Pfarrer Wolfgang Hasler einen entscheidenden Einfluss auf die Erziehung und Berufswahl des jungen und sehr begabten Vitals. Kaum zufällig trat der 13jährige Vital im Jahre 1725 in die Klosterschule Engelberg ein. Hier stand Maurus Rinderli (1683 – 1730), der mit Pfarrer Hasler eng befreundet war, dem Benediktinerkloster als Abt vor. Maurus stammte ebenfalls aus Unterägeri. Das – heute allerdings ausgestorbene – Geschlecht Rinderli gehörte zu den Unterägerer Bürgergeschlechtern. Diese enge Verbindung zum Ägerital war denn auch der Grund, weshalb Abt Maurus nach dem Diebstahl des Kirchenschatzes von Oberägeri im Jahre 1726 seinem Freund Pfarrer Wolfgang Hasler unverzüglich einen Kelch mit seinem Abtwappen als Geschenk überbringen liess. Nach dem verheerenden Klosterbrand von 1729, dem beinahe alle Musikalien zum Opfer fielen, galt es, das verbrannte Kirchenmusikrepertoire zusammen mit einem älteren Mitbruder neu zu komponieren. Dabei dürfte die Komposition einer neuen Messe eine der vordringlichsten Aufgaben gewesen sein. Vermutlich hat Iten in der zweiten Jahreshälfte 1738 mit der Komposition seiner Missa brevis Solemnis begonnen. Abgeschlossen wurde diese Arbeit am 2. Februar 1739. Es handelt sich um die Vertonung des MessPropriums (mit Ausnahme des «Benedictus») für vierstimmigen gemischten Chor und ein Orchester, bestehend aus zwei Trompeten und zwei Violinen. In Engelberg erhielt Vital eine umfassende Ausbildung. Hier begann auch sein regelmässiger Musikunterricht. Vital sang im Knabenchor mit und erlernte das Trompetenspiel. Die musikalische Gestaltung der Liturgie im Kloster Engelberg prägte Vital immer mehr. Nach drei Jahren Schulzeit trat er im Jahre 1728 als Novize in die Klostergemeinschaft ein. Das hiess unter anderem, dass Vital seine musikalische Begabung unter Beweis zu stellen hatte. Denn musikalische Begabung war für einen angehenden Mönch eine der Bedingungen, um Aufnahme ins Kloster finden zu können. 1729 legte Vital Iten in Engelberg die Ordensgelübde ab. Dabei nahm er den Namen des im Zugerland verehrten heiligen Wolfgang an. Als Komponist brachte Pater Wolfgang nebst geistlichen Werken auch weltliche Musik für verschiedene Anlässe (Glückwunsch, Neujahres und Fasnachtslieder, Tafelgesänge) zu Papier. Unbekannt geblieben aber ist bis heute, wie Pater Wolfgang beim Komponieren vorging. Von keinem seiner Werke sind Skizzen, Konzepte oder ganze Partituren vorhanden. Überliefert sind jeweils nur die ins Reine geschriebenen Stimmen, also das Aufführungsmaterial.Pater Wolfgang Iten trat aber auch als Schriftsteller hervor, wobei hier namentlich seine Begabung zur aufmerksamen Beobachtung des Geschehens auffällt. So verfasste er beispielsweise über die Einweihungsfeierlichkeiten der nach dem Brand von 1729 wieder aufgebauten Klosterkirche von Engelberg ein Tagebuch, das die damaligen Festlichkeiten detailliert beschreibt. Und in die Zeit seines späteren Wirkens als Pfarrer von Auw im Freiamt fällt ein Trauerspiel, das er für die Karfreitagsliturgie im Jahre 1757 erarbeitet hatte. Dazu schuf er kurze mehrstrophige Lieder in schlichtem Volkston. Pater Wolfgang war vielseitig begabt. Schon vor der Priesterweihe wirkte er an der Klosterschule als Physiklehrer, 1737 dann lehrte er Rhetorik, Philosophie und Theologie. 1742 wurde er Kapellmeister und im folgenden Jahr Präfekt der Klosterschule. 15 1987 – 1992 Nach der Berufung des inzwischen 47jährigen Pater Wolfgang zum Pfarrer von Sins im Jahre 1759 bis drei Jahre vor seinem Tod finden sich nur noch sechs datierte Kompositionen aus seiner Hand. Die letzte datiert vom 15. Januar 1766. Möglicherweise machte Pater Wolfgang seine angeschlagene Gesundheit zu schaffen. Am 2. Januar 1769 starb Pater Wolfgang Iten nach einem erfüllten Leben als Mönch, Lehrer, Seelsorger, Komponist und Schriftsteller.» Typoskript von Urs Henggeler, Oberägeri Die Bürgergemeinde hat die Kosten für die Transkription dieser Messe durch Herrn Joseph Willimann vollends übernommen. 1990 Bei der Vorstandssitzung (31. März) zur Vorbereitung der Generalversammlung gaben die beiden Vorstandsmitglieder Konrad Bossard und Marie-Louise Rütti ihren Rücktritt aus dem Vorstand bekannt. Sie sollten an der Generalversammlung durch die Dirigentin Lucia Canonica ersetzt werden, was auch geschah. Die übrigen Mitglieder des Vorstandes wurden bestätigt. Als neuer Revisor anstelle von Vreni Iten wurde Milan Grau gewählt. Konrad Bossard konnte nicht einfach zurücktreten, ohne ein Vermächtnis zu machen. Er hatte einen Dirigentenfonds angelegt. Das Verfügungsrecht über diesen Fonds (z.Z. CHF 5897.–) hat die/der jeweilige Dirigent/in. Lucia erhielt diese Unterlagen. Eine selbstlose Geste von Konrad. 16 Musikalischer Höhepunkt in diesem Jahr war das Jahreskonzert vom 23. Juni, das ganz neu gestaltet wurde, indem alte und moderne Musik zur Aufführung gelangten. Roberto Bossard, Elektrogitarre, war der Solist. Das Programm liess sich sehen: - Johann Bernhard Bach (1676 – 1749) Ouverture in G, Orchestersuite Nr. 2 - Caspar Diethelm *1926 Concerto diletto für Streicher - Raymond Meylan *1924 «Assonances» pour Orchestre de chambre en groupes séparés (1988) - William Boyce (1710 – 1779) Symphonie VIII d-Moll - Joaquin Rodrigo (1901 – 1999) aus Concierto de Aranjuez, 2. Satz: Adagio Im Konzertsatz von Rodrigo wirkten neben dem Orchester auch Andy Harder, Klavier, Roberto Bossard und K. T. Geiger, Kontrabass, mit. Alle Musiker traten damals als begehrte Solisten in der Schweizer Jazzszene auf. Mitspieler war auch unser einheimischer Schlagzeuger Elmar Frey. Noch heute können wir diese Musiker in verschiedenen Jazzformationen hören. Nach diesem musikalischen Genuss stand ein Leckerbissen für jeden Musikfreund an. Der Orchesterverein verreiste für drei Tage in die MozartStadt Salzburg. Vom 19. – 21. Oktober genoss man die Kultur dieser grossartigen Stadt. Schloss Mirabell mit dem Rosenhügel, das MozartWohnhaus, St. Sebastianskirche mit Paracelsusgrab und die Mozartserenade oder das Schlosskonzert waren Genüsse erster Güte. Mit einem OrchesterGottes- Orchesterball 1990 1991 dienst verabschiedeten sich die Reisenden mit vielen Eindrücken von diesem musikalisch bedeutsamen Ort. Hier fand das Vereinsleben wieder einmal seinen Sinn in der Aufnahme von Kultur als Bildungsgut. Dass das Leben immer wieder für Überraschungen sorgt, zeigte sich gerade dieses Jahr. So mussten wir alle Abschied nehmen von Pfarrer Alois Saladin, dem zu Ehren der Orchesterverein am Gedenkgottesdienst vom 11. August musizierte. Ein paar Tage vorher, am 28. Juli, durften wir die Hochzeitsmesse von Theresia Blöchliger musikalisch begleiten. Neben all den anderen und immer wiederkehrenden Auftritten hörte man hie und da aus der Orchestermitte heraus, dass der Probenbesuch wieder besser wahrgenommen werden müsse. An der Generalversammlung vom 22. Mai 1991 brachte Myrtha Domonell ihr Anliegen für eine spürbare Entlastung vor. Sie sei eigentlich nur als «Aushilfe» Präsidentin des Orchestervereins geworden, bis jemand versierter gefunden würde. Sie habe die freudige Nachricht, dass der Vorstand eine neue Präsidentin vorschlagen könne in der Person von Margrit Meier. Margrit wurde mit Applaus gewählt. Myrtha Domonell verblieb im Vorstand. Neu gehörte diesem auch Franz Xaver Hugener als Bibliothekar/Platzchef an. Die Ehrungen waren an diesem Abend neben der Wahl bestimmend. MarieLouise Rütti und Theresia Mäder waren bereits 10 Jahre, Heidi Ochsner und Constantin 17 1987 – 1992 Bossard 15 Jahre, aber Oskar Möller und Eugen Eggerschwiler gerade 50 Jahre im Orchesterverein. Oskar Möller konnte keinen speziellen Musikunterricht geniessen, ist aber mit 19 Jahren in das Orchester eingetreten. Er hat für das Oboenspiel nur von Albert Merz gezeigt bekommen, wo die Töne liegen. Als Autodidakt aber hat er es so weit gebracht, dass er übers Ägerital hinaus ein sehr gefragter Klarinettist wurde. Jahrelang hat er im Ägerital den Nachwuchs gefördert und war auch an der Musikschule tätig. Eugen Eggerschwiler hat mit 17 Jahren im Orchester begonnen. Er war insgesamt 24 Jahre ein tüchtiges Vorstandsmitglied, davon 7 Jahre lang Präsident, 6 Jahre Kassier und 11 Jahre Aktuar. Das mache einer mal nach! Beide «Goldenen» erhielten einen gravierten Zinnteller und für die Gattin einen Blumenstrauss. Die Chargen im Vorstand. Eine Neuverteilung fand nach der GV statt. Am 3. Juni einigte man sich auf folgende Aufgabenverteilung: Margrit Meier Präsidialarbeit Lucia Canonica Absenzenliste für feste Proben; Probenplan. Myrtha Domonell Instrumentenverwaltung Franz Xaver Hugener Materialverwaltung und Bibliothek Felix Krämer Kassier Marianne Ried Aktuarin Oberägeri, am 24. März in Unterägeri. Mitgewirkt haben: Kirchenchöre von Unter- und Oberägeri, Orchesterverein Unterägeri verstärkt, Susanne Widmer, Sopran, Lukas Albrecht, Tenor, Harri Bläsi, Bariton, Rose-Marie Dürner, Konzertmeisterin, Maya Amrein, Continuo-Cello, Konrad Bossard, Cembalo und Max Müller, Orgel. Karl Etter schrieb unter anderem im Zuger Tagblatt vom 25. März 1991: «… Um es vorwegzunehmen: Es war eine sehr gute Aufführung, was die Qualität des Dargebrachten betrifft wie bezüglich der Wahl des Werkes. Bei der sehr respektablen Zahl der Mitwirkenden im Gesamtchor hätte leicht eine zu «laute» Passion entstehen können; die Sängerinnen und Sänger hielten sich aber in Zucht, die Dirigentin hatte das Werk so einstudiert, dass der Chor begreifbar und durchsichtig (durchhörig?) blieb und Telemann ein Telemann blieb: Dieser Komponist hatte es nicht auf eine wuchtig-erschlagende Wirkung angelegt, sondern auf die Zartheit im Ausdruck. Die Dramatik war dennoch imponierend. […] Dasselbe gilt auch vom Orchester, das die lyrischen Stellen mit besonderem Empfinden zum Ausdruck brachte. […] Dass ein sonst kaum gehörtes Werk gerade im Ägerital zur Aufführung kam, ist ein grosses Verdienst der dortigen Kulturschaffenden. […]» «Gute Idee – Unterägerer Matinée» Lukas-Passion im Ägerital. Das war der Höhepunkt des Musikjahres. Diese Passion von Georg Philipp Telemann (1681 – 1767) war eine echte Herausforderung, die aber angenommen und auch gemeistert wurde. In beiden Gemeinden wurde sie aufgeführt, am 23. März in 18 Dieser Titel der «Zuger Zeitung» sagt schon beinahe alles über das Konzert vom 27. Oktober. Die Kollekte gehörte der Aids-Hilfe Zug. Mit Werken von G. Ph. Telemann, F. Lilienfeld, J. Lanner und Scott Joplin begeisterte man das Publikum. Vor allem die Version von Lilienfelds «liauba», dem Heimwehsong der Freiburger, und der Ragtime von Joplin am Schluss liessen die Zuhörer kaum mehr ruhig sitzen. 1992 Das Jahr der Messen Im Ostergottesdienst ertönte die «Missa brevis in C» von J. Haydn, am 17. Mai bei der Pfarrinstallation von Pfarrer Simon Zihlmann erklang die «Missa brevis» von W. A. Mozart und dann an Weihnachten die «Schubert-Messe». Neben der Einstudierung dieser drei Messen hiess es noch das anspruchsvolle Jahreskonzert vom 20. Juni einzuüben. Das Jahreskonzert stellte hohe Anforderungen an alle. Folgende Werke wurden gespielt: Henry Purcell W. A. Mozart Urs Joseph Flury Joseph Haydn Abdelazer Klavierkonzert D-Dur KV 451 Sinfonietta für Streichorchester Sinfonia Nr. 88 G-Dur Solistin Leitung Helene Lanker, Klavier Lucia Canonica Leider findet man über dieses Konzert kaum Unterlagen, aber ich erinnere mich gerne an dieses wunderbare Klangerlebnis, das mir viele Facetten der klassischen Musik näher gebracht hat. Lausanne. Diese Stadt war eine Reise wert, vor allem, weil Felix Krämer, der hier arbeitet, uns diese Stadt auf seine eigene Weise näher brachte. 19 1987 Konzerte Gottesdienst Reisen 20. Februar, im Hotel Seefeld, Balleröffnung durch das Orchester, anschliessend Tanz mit dem «Trio Non-Sens». Pickwick-Gaspers im Restaurant. Maskenprämierung. 7. Juni, Pfingsten, Iten-Messe in Unterägeri. 14. – 16. August nach Venedig. 30.1. Altersnachmittag im Sonnenhof, zusammen mit Männerund Kirchenchor Familienfest. «Diabelli»-Messe. 20. August, SteCroix. 6. Februar, Hotel Seefeld, Balleröffnung durch Orchester, anschliessend Tanz mit dem «Trio Non-Sens». Maskenprämierung. Ostern, Johann E. Eberlin-Messe (Unterägeri), Haydn (Oberägeri). 18. Juni, Abendmusik, Sonnenhof Unterägeri. Abschiedskonzert von Konrad Bossard. Solisten: Elisabeth Schneider, Violine und Jürgen Schmidt, Fagott. Pfingsten, «Iten-Messe». 11. / 12. April Passionskonzert «Die sieben Worte Christi am Kreuz» von César Franck in Ober- und Unterägeri aufgeführt. 20. Juni, Sonnenhof Unterägeri, zusammen mit Männerchor und Kirchenchor Unterägeri und der 5. Klasse von Stephan Schär. 27. / 28. November, zusammen mit dem Männerchor. 1988 Peter und Paul, Oberägeri, «Iten-Messe». 25. / 26. November, zusammen mit dem Männerchor. 3. Dezember, Sonnenhof Unterägeri. Zusammen mit dem Männerchor. Orchester spielte aus dem Programm des Jahreskonzertes. 24. Dezember, Weihnachtsmesse, Kleine Orgelsolo-Messe von W. A. Mozart. 11. Dezember, Lucia Canonica sitzt am ersten Pult. 1989 27. Januar, Seefeld, Orchesterball, Eröffnung durch Orchester, nachher Tanzmusik mit «Wyltaler Trio». Ostern, Kleine Orgelsolo- Messe von W. A. Mozart. 20. März, Bürgergemeindeversammlung, an der Nationalratspräsident Herr Joseph Iten, Herr Ständerat Andreas Iten und Herr Nationalrat Dr. Peter Hess teilnahmen, aus der Missa brevis solemnis von P. W. Iten gespielt. Pfingsten, wie Ostern. 24. / 25. Juni, 275 Jahre Pfarrei und 175 Jahre politische Gemeinde Unterägeri, Missa brevis solemnis von P. Wolfgang Iten (1712-1796) und Concerto C-Dur für 2 Trompeten, Streicher und Basso continuo von Antonio Vivaldi in Marienkirche aufgeführt. 10. Dezember, Adventskonzert, Pfarrkirche Oberägeri, zusammen mit Kirchenchor Oberägeri. 20 17. Juni, Missa brevis solemnis von P. Wolfgang Iten (1712-1796) in Engelberg um 19:00 Uhr gespielt. 2. Juli, Peter und Paul, Oberägeri, Missa in brevis C-Dur von W. A. Mozart. 2. September, Kegelabend mit Imbiss im Restaurant Morgarten. Konzerte Gottesdienst 16. Dezember, Weihnachtskonzert in Unterägeri, Marienkirche, Concertino II von Carlo Ricciotti gespielt. 24. Dezember, Oberägeri, Missa pastoritia in C von Karl Kempter. Reisen Männerchor alleine. 1990 16. Februar, Orchesterball im neuen Seminarhotel. Dekoration selber gemacht und 400 Stühle von der Aula ins Hotel gezügelt. Erfolgreicher Ball. 24. Februar, Sechzig Betagte freuten sich im Pfarreiheim über unsere Unterhaltungsmusik. 23. Juni, Erstes Jahreskonzert ohne Männerchor, dafür mit Roberto Bossard, Gitarre. Insgesamt 7 Orchestermessen begleitet (Familiensonntag, Ostern, Pfingsten, Peter und Paul, Allerheiligen, Weihnachten in beiden Dörfern). 28. Juli, Hochzeitsmesse von Theresia Blöchliger. 19. – 21. Oktober, Wunderbare Reise nach Salzburg, Gounod-Messe in C in der Franziskanerkirche als Höhepunkt gehört. 11. August, Gedenkfeier für den verstorbenen Pfarrer Saladin. 16. September, kleine Formation spielt das Violinkonzert in G-Dur von Tessarini. Solistin: Lucia Canonica. 9. Dezember, Adventskonzert in Oberägeri mit dem Violinkonzert in G-Dur von Tessarini. (Wdh. Vom 16. September). 20. Dezember, Mitwirkung bei Landammannfeier in Unterägeri. 1991 23. / 24. März, Lukas-Passion von G. Ph. Telemann aufgeführt. 27. Oktober, Matinée im Sonnenhof, Unterägeri. Werke von Telemann, Lanner, Lilienfeld, und Joplin. Kollekte für Aids-Hilfe Zug (CHF 1300.–). Ostern, Orgelsolomesse von W. A. Mozart. Pfingsten, Trinitatis-Messe von W. A. Mozart. 19. / 20. Oktober, Besuch des Ballenbergs mit Schnee und Kälte. 30. Juni, Jubiläumsgottesdienst von Herrn Pfarrer Schweizer, TrinitatisMesse. Weihnachten, Missa in G, von Franz Schubert. 1992 Teilnahme an der Pfarreifasnacht. 20. Juni, Konzert «Abdelazar» von Purcell, Klavierkonzert von W. A. Mozart mit Solistin Helen Lanker, «Sinfonietta» von Urs J. Flury und als Abschluss eine Sinfonie von J. Haydn. Begeisternd. 5. u. 8. Dezember, Konzert in Schindellegi und in der Marienkirche Unterägeri, Werke von Bach, Corelli und Brunckhorst. 19. April, Ostergottesdienst mit Missa brevis von J. Haydn. 17. Mai, Einsetzung von Herrn Pfarrer Simon Zihlmann mit der Missa brevis von W. A. Mozart. 12. / 13. September, Wochenende in Lausanne. Org.: Felix Krämer. Mitternacht, Schubert-Messe und Weihnachtssymphonie in Unterägeri 21 Tritt fassen Die wunderbaren Konzerte 1993 Wasser contra Reise Das musikalische Jahr 1993 hatte einen wunderbaren Höhepunkt im Programm – das Jahreskonzert vom 8. Dezember (Patrozinium) in Unterägeri. Lucia hatte ein anforderungsreiches Programm zusammengestellt: - Gabriel Fauré (1845 – 1924) Nocturne - Johann Sebastian Bach (1685 – 1750) Konzert D-Dur für Oboe d’amore, Streicher und B.C. - Luigi Boccherini (1743 – 1805) Sinfonia Nr. 8 A-Dur - Lille Bror Söderlundh (1912 – 1957) Concertino für Oboe und Streichorchester Solistin Judith Wenziker, Oboe, Oboe d’amore Leitung Lucia Canonica Dieses Konzert kam beim Publikum schnell in die Gunst, waren doch die Werke sehr gut ausgewählt und spielten den Zuhörern in die Ohren. Dabei gelang nicht ganz alles, was den Orchesterpart betrifft, aber die Solistin Judith Wenziker machte mit grossartigem Spiel auch diese kleinen Unebenheiten wett. Die Orchestermitglieder waren gefordert und hatten einen Monat vor der Aufführung ein Probenweekend zu bestehen. Nach dem Konzert war man sehr selbstkritisch, denn Margrit sprach davon, dass man in der Formel 1 von einem klassischen Fehlstart sprechen würde. So schlimm war es auch wieder nicht. Allerdings gewann Lucia aus dem Probenbetrieb heraus den Eindruck, dass hier noch konsequenter geprobt werden müsse, vor allem vor Festmessen. 22 Die Präsidentin stellte dabei fest, dass sich in letzter Zeit eine Tendenz abzeichne, dass an Festtagen nicht mehr so viele Spieler zuhause seien und damit auch greifbar für die musikalische Begleitung in Gottesdiensten. Ganz widerwärtig war das Ausflugswochenende vom 26. September. Die Reise fiel dem Wasser zum Opfer. Man konnte es nicht wagen, nach Carona zu reisen, weil die Seepromenade von Locarno bereits am Samstag unter Wasser stand. Zudem war die Gotthardroute von Erdrutschen bedroht. Die Reise wurde also abgesagt. An der GV wurde Sibille Hartmann als Nachfolgerin von Kassier Felix Krämer gewählt. 1994 Dieses Jahr hatte zwei besondere Konzerte zu bieten. Da waren das Passionskonzert in der Marienkirche vom 20. März und beim Patrozinium in Unterägeri am 3. Dezember das Flötenkonzert. Das «Requiem für Soli, Chor und Orchester» von Michael Haydn (1737 – 1806) nahm die Menschen in der Marienkirche gefangen. Jeder konnte erahnen, was es heisst, einen Menschen zu verlieren. Mit diesem Hintergrund ist es für die Zuhörer eher leichter, die Schwere des Todes in sich aufzunehmen. Nahe Erlebnisse dürften da eine Rolle spielen. Die Solisten (Rachel Maria Kessler, Sopran; Alexandra Kirschner, Alt; Rolf Meier, Tenor; Reinhard Strebel, Bass) verliehen dem Text durch die Melodien und eine mitfüh- lende Art zu singen eine besondere Note. Philipp Michelus beschrieb dieses eindrückliche Konzert in der Zuger Zeitung: Mit «Musikalische Perle» wurde ein Abschnitt in der Zeitungskritik von Guido Keel überschrieben. Dabei meinte er vor allem die «Serenade Nr. 2» des Jahreskonzertes. « … Das Orchester, mit George Penkov, dem Konzertmeister des Opernhauses Zürich, gewaltig erstarkt, war eine gute Stütze für Chor und Solisten, und die schnellen, technisch anspruchsvollen Passagen gelangen als Untermalung der sie überspannenden, ruhigen Melodiebögen des Chores. … Zwischenspiele des Orchesters, Choräle und Solistenpassagen wechseln sich beständig ab, und dies in immer wieder neuem Charakter: Düster traurig die Einleitung, gewaltig im ‹dies irae› und lieblich im ‹Hosanna›. … Der gewaltige Schlussakkord hätte einen ebenso gewaltigen Applaus verdient, doch die gewünschte Stille, wie auch das Konzert, waren etwas Besonderes.» «… Mit einer glanzvollen Interpretation, gut abgestimmt mit dem Orchester, und mit einer furiosen Coda zum Schluss präsentierte Lüönd dem Publikum diese musikalische Perle. … Fazit des Abends: Statt mit zwei Stunden eintöniger Musik das Publikum zu langweilen, beschränkte sich der Orchesterverein unter der kompetenten Leitung von Lucia Canonica auf eine Stunde, die es dafür in sich hatte – ein überzeugendes, homogenes Streichorchester, eine Neuentdeckung dank Robert Volkmann, und zwei eindrückliche Flötenvorträge mit Theres Grüter und Martin Lüönd.» Grosse Erwähnung fand auch die Einleitung des Konzertes durch die «Diliganten Consorten», unter der Leitung von Constantin Bossard. Sie brachten die nötige Ruhe in die Kirche mit einem Klagelied (Solage, 1350 – um 1400). Eine gleich grosse Resonanz erfuhr auch das Konzert vom 3. Dezember in der Marienkirche Unterägeri. Unter der Leitung von Lucia Canonica spielten die Solisten Martin Lüönd und Theres Grüter, Flöten, zusammen mit dem Orchesterverein folgende Werke: Einiges aus diesem wunderbaren Programm wurde dann auch am 10. Dezember im Sanatorium Adelheid aufgeführt – zur Freude der Kranken und der Belegschaft. In den Vorstandssitzungen beschäftigte man sich mit einer Reise nach Hamburg (ev. nächstes Jahr), mit dem Defizit des Passionskonzertes von 1993 in der Höhe von CHF 5108.80 und einem Beitrag an drei junge Streicherinnen der Musikschule aus dem Kollekten-Fonds. 1995 - Robert Volkmann (1815 – 1883) Serenade Nr. 2 - Wolfgang Amadeus Mozart (1756 – 1791) Andante für die Flöte - Johann Stamitz (1717 – 1757) Sinfonia Pastorale - Domenico Cimarosa (1749 – 1801) Konzert für zwei Flöten und Kammerorchester An der Generalversammlung vom 10. Mai gab es einige kleine Rochaden. Sibille Hartmann demissionierte als Kassierin. Ihre gute Arbeit wurde verdankt. Als Nachfolgerin wurde Myrtha Domonell gewählt. Zudem erklärte Josef Röllin den Rücktritt als aktives Orchestermitglied. 23 1993 – 2002 Bereits 1970 war er in den Orchesterverein eingetreten. Als Neumitglieder wurden Eugen Häusler und sein Sohn Adrian aufgenommen. Angriff auf die Moderne Mit einigem Mut brachte Lucia Canonica Noten von zeitgenössischen Musikern. Es war ihre Absicht, mal ein besonderes Konzert einzustudieren. Margrit Meier meinte an der GV, dass die unkonventionellen Rhythmen einige Herzen noch höher schlagen liessen als gewöhnlich. Alle aber waren sich bewusst, dass vollste Konzentration gefragt war. Der Mittelteil des Konzertes, der vom Kirchenchor mit Musik aus West und Ost bestritten wurde, gefiel ausserordentlich. Das Konzert gelang und wurde sehr wohlwollend aufgenommen, was sich auch in einer grossen Kollekte zugunsten der Maihofstiftung äusserte. Manchmal lohnt sich das Risiko zweifach – in der Konzentration (Probenbesuch) und beim Publikum. Das Programm: - Harald Genzmer (*1909) Sinfonietta - Ferenc Farkas (*1905) Piccola musica di concerto Madrigale und Lieder aus Ost und West - Robert Volkmann (1815 – 1883) Serenade Im Vorstand beschäftigte man sich vorwiegend mit dem Jahr 1996, da 1995 keine allzu grossen Stricke mehr zerrissen werden sollten. Der Verlust des Passionskonzertes von 1994 betrug nur noch CHF 1988.80. Die beiden Vereine trugen diesen Verlust. Die Hamburg-Reise wurde für 1997 vorgesehen. Aber für dieses Jahr wurde Wien ausgewählt, was natürlich jedes 24 Wien 1995 Musikerherz höher schlagen lässt. Natürlich besuchte man die einschlägigen wienerischen Orte und Lokale, wie den Prater, die Kaffeehäuser, die Heurigenlokale, Hofreitschule , Schönbrunn usw., das Programm konnte weitgehend individuell gestaltet werden. Dennoch hatte man gute Gelegenheiten die Geselligkeit zu pflegen. 1996 Das Jahr der Begleitungen Dieses Musikjahr stand unter einem besonderen Stern. Das Orchester wurde immer wieder angefragt, um Feste oder Jubiläen musikalisch zu begleiten. Das ist auch ein Zeichen von gesteigertem Interesse und grösserer Wahrnehmung im Ägerital. Am 8. Juni spielte das Orchester am 25-Jahr-Jubiläum des Rotary-Clubs Aegeri/Menzingen. Das Programm fand beim Publikum regen Anklang, obwohl wegen der eindrücklichen Rede von Ständerat Andreas Iten Purcell’s «The Married Beau» über die Klinge springen musste. Bereits am 23. Juni nahte das nächste Fest. Es war ein Festgottesdienst mit Orgelweihe in der Pfarrkirche von Unterägeri. Ein reiches Programm und viele Interpreten schufen einen hervorragenden Rahmen für dieses «Orgelfest». Das Programm während der Festmesse: - H. Purcell (1659 – 1695) Trumpet Air - W. A. Mozart (1756 – 1791) Missa brevis in B KV 275 (Kyrie/Gloria/Credo/Sanctus Benedictus/Agnus Dei) - César Franck (1822 – 1890) Cantabile - Johann Sebastian Bach (1685 – 1750) Fantasia in g Mitwirkende Orchesterverein Unterägeri, Ltg. Lucia Canonica Kath. Kirchenchor Unterägeri, Ltg. Lucia Canonica Evangelisch-reformierter Kirchenchor Ägeri, Ltg. Madeleine Nüssli Solisten Ursula Hürlimann, Sopran Sarah Brigitte Zeller, Alt Josef Rosenberg, Tenor John Savelkaul, Bass Konrad Bossard, Orgel Madeleine Nüssli, Chororgel OK-Präsident Joachim Eder schrieb an die Präsidentin des Orchestervereins folgende Zeilen: « … Zusammen mit dem katholischen und evangelisch-reformierten Kirchenchor habt ihr unter der Leitung von Lucia Canonica Grossartiges geleistet: Die Aufführung der Missa brevis in B-Dur von Mozart war jedenfalls für alle ein einmaliges und ergreifendes Erlebnis. Das ist nicht übertrieben und schon gar nicht eine reine Höflichkeitsfloskel nach einem wirklich in allen Teilen gelungenen Fest. Diese Einschätzung entspringt meinem ehrlichen Verlangen, allen Mitgliedern Deines Orchestervereins für die während den vergangenen Tagen, Wochen, ja Monaten geleistete seriöse Probenarbeit zu danken und die uneingeschränkte Anerkennung des Orgelfäscht-Ok‘s, welches vom Kirchenrat und Pfarreirat eingesetzt wurde, auszusprechen. Die in verschiedener Form an mich herangetragenen Komplimente gebe ich nämlich gerne dorthin weiter, wo sie wirklich hingehören! Darf ich dich deshalb bitten, liebe Margrit, Dank und Anerkennung an alle Mitglieder des Orchestervereins Unterägeri weiterzuleiten!» [ … ] Diesem Kompliment ist nichts mehr beizufügen, als zu vermerken, dass der Orchesterverein im Tal sehr wohl wahrgenommen wird. Eine Premiere erlebte auch der Bettag, spielte man doch am 15. September zuerst in der reformierten Kirche Mittenägeri die «Missa brevis in B» vom Mozart und am Abend um 17.00 Uhr lud man zum Bettagskonzert in die Marienkirche Unterägeri ein. Da spielte man dasselbe Programm wie am Jubiläumskonzert, einzig ergänzt mit Caspar Diethelms «Concerto Diletto Nr. 1 für Streichorchester». Das war ein wirklicher Musik-Sonntag erster Güte. Am 28. September umrahmte man noch die Einweihungsfeier des neuen Behinderten-Wohnheims Euwmatt 25 1993 – 2002 1997 Das Programm: - Ferenc Farkas (1905 – 2000) Choreae Hungarica Vier Tänze aus dem Vietorisz-Kodex (17. Jh.) Fünf Tänze aus dem Kajoni-Kodex (17. Jh.) - Matthias G. Monn (1717 – 1750) Cello-Konzert g-Moll - Heinrich Schweizer (*1943) 12 Miniaturen für Kammerorchester, Uraufführung - William Boyce (1710 – 1779) Sinfonie op. 2 Nr. 8 d-Moll - Ferenc Farkas Choreae Hungarica Sechs Tänze aus dem Tabulatorbuch von Löcse (17. Jh.) Uraufführung Leitung Lucia Canonica in Unterägeri mit Purcell’s «The Married Beau». Wer diese leuchtenden Augen sah, war entzückt ob dieser Freude an der Musik. Auf der Leitungsebene der Vereine fand ein Gespräch zwischen den Vorständen des Kirchenchors Oberägeri und des Orchestervereins statt, an dem Lucia Canonica und Margrit Meier teilnahmen. Man wollte die zukünftige Zusammenarbeit klären, nachdem es hier eine kleine «Verstimmung» gab. Fazit: Der Orchesterverein wird an «Peter und Paul» 1997 in Oberägeri spielen. Schon lange hörte man es flüstern, dass ein Komponist ein Orchester für eine Uraufführung suche, aber so sicher war das Ansinnen nie. Bis es klar war: Am 8. März sollte diese Uraufführung im Rahmen eines Konzertes im «Sonnenhof», Unterägeri, umgesetzt werden. Es handelte sich hier um eine Komposition von Heinrich Schweizer (*1943) mit dem Titel «12 Miniaturen für Kammerorchester». Diese Miniaturen wurden zum Höhepunkt inmitten eines herrlichen Konzertprogramms, das noch weitere Schwerpunkte aufwies, so das Cello-Konzert von Monn und die ungarischen Tänze von Farkas. Grossartig spielte die Cellistin Maya Amrein den Solopart. 26 Das zweite grosse Konzert der Saison war am 4. Oktober in der Pfarrkirche von Unterägeri angesagt. Anlässlich eines Orgelkonzertes von Carl Rütti spielte der Orchesterverein vor allem die «Missa in C KV 167» (Trinitatis-Messe) von Wolfgang Amadeus Mozart. Im Vorstand war ein Thema der fehlende Nachwuchs bei den Celli. Man wurde aktiv und suchte innerhalb des Ägeritals nach jungen Talenten. Genannt wurden unter anderen Christian Hieronymi und Gudrun Sachse. 1998 Theatermusik Auf Anfrage der Theatergesellschaft Unterägeri beteiligten wir uns an den Aufführungen von Erich Kästners «Drei Männer im Schnee», indem wir die Akte und Szenen musikalisch umrahmten, eine Neuigkeit. Wir spielten vom Tango über Polka und Ragtime bis hin zum Walzer, was dem Publikum anscheinend sehr gut gefallen hat. Vielleicht konnten wir dadurch auch wieder neue Zuhörer in den klassischen Konzerten generieren. Auf alle Fälle haben wir uns einer breiteren Öffentlichkeit vorstellen können. Hamburg 1997 In der Hafenstadt Endlich wurde auch ein lang ersehnter Wunsch erfüllt. Die Reise nach Hamburg kam zustande. So verbrachten 18 Mitglieder die Zeit vom 7. – 11. Mai in dieser wundervollen Stadt, die immer wieder zum Staunen und Träumen einlädt. Am Donnerstagabend war ein gemeinsames Nachtessen angesagt, sonst aber erkundete man diese Stadt mehrheitlich individuell. Es war klar, dass man im Hotel Oper zu Gast war. Margrit Meier hat diese Reise wunderbar organisiert und damit allen ein Erlebnis gegönnt. Am 14. Juni gestaltete der Orchesterverein die musikalische Seite eines ökumenischen Gottesdienstes in der Pfarrkirche Unterägeri. Am 19. Dezember spielte der Orchesterverein zur Eröffnung der renovierten und ausgebauten Klinik Adelheid das «Divertimento in D-Dur» von W. A. Mozart. Den Vorstand aber beschäftigte vor allem der schleichende Rückgang der Mitglieder. Natürlich hing das auch ein bisschen mit der Altersstruktur des Orchesters zusammen. So hatte auch Gret Bieri nach 24 Jahren grosser Aktivität den Austritt als Aktivmitglied bekanntgegeben. Im Moment zählte man noch 26 aktive Musikerinnen und Musiker. Mit jungen Nachwuchskräften wollte man die Zahl wieder etwas erhöhen. Lucia Canonica übernahm auch die Stabführung beim Orchesterverein Einsiedeln. 27 1993 – 2002 1999 Nach einem relativ ereignisarmen Jahr eröffnete der Orchesterverein den Reigen der Konzerte mit einem Passionskonzert in Oberägeri. Der Kirchenchor Oberägeri organisierte ein eindrückliches Konzert, bei dem lauter einheimische oder hier arbeitende Solisten auftraten. Das Konzert wurde am 21. März in der Pfarrkirche von Oberägeri gespielt: Das Programm: - Felix Mendelssohn Bartholdy (1809 – 1847) «Lass, o Herr, mich Hilfe finden» aus «Drei geistliche Lieder» für Klarinette solo, Chor und Orgel - Franz Schubert (1797 – 1828) «Stabat mater» in g, D 175 für Chor und Orchester - Simon Sechter (1788 – 1867) Fuge in c über den Namen «Schubert» («Dem Andenken des zu früh verblichenen Franz Schubert») für Orgel; «Tenebrae factae sunt» für Chor - Michael Haydn (1737 – 1806) «Aria de Passione Domini et Aventu», MH 131 für Solosopran, konzertierende Orgel und Streicher - Felix Mendelssohn Bartholdy Sonate V in D-Dur, Andante – Andante con moto – Allegro maestoso für Orgel - Felix Mendelssohn Bartholdy «Hör mein Bitten» Hymne nach Ps. 55, 2 – 8 Für Solosopran, Chor und Orchester 28 Solisten Cornelia Stäb, Sopran Carl Rütti, Orgel Daniel Häusler, Klarinette Adrian Häusler, Violine Cornelia Röthenmund, Konzertmeisterin Leitung Bettina Seeliger Dieses Konzert, das schwergewichtig romantische Musik enthielt, wurde vom Publikum sehr gut aufgenommen und hat die Passionszeit allen ein bisschen näher gebracht. In der Neuen Zuger Zeitung vom 23.3.99 schrieb Elvira Herz unter dem Titel «Subtil und bewegend»: […] «Auch bei der ergreifenden Passionsmotette «tenebrae factae sunt» von Michael Haydn vermochte der Chor a capella auf einfühlsame Art die Verzweiflung Jesu auszudrücken, und er leitete damit über zur leicht und beschwingt anmutenden, expressiven «Aria die Passione Domini» für Solosopran, konzertierende Orgel und Streicher. Hervorragend wusste die Sopranistin Cornelia Stäb die Stimmungen der Komposition in Timbre, Rhythmus und Klangstärke zu gestalten, und sie wurde dabei transparent begleitet von Carl Rütti an der Orgel und von einem Instrumentalensemble. [ … ] Als grossartiges Finale ertönte die Hymne «Hör mein Bitten» von Felix Mendelssohn, wobei die Sopranistin mit ihrem flehentlichen Bitten um Gottes Hilfe vor den drohenden Feinden und mit der Sehnsucht nach Trost aufzurütteln vermochte und dabei sehr wirksam vom Orchester unterstützt wurde. Nach einem Moment der Stille bedankte sich das Publikum mit langanhaltendem Applaus für die besinnliche Feierstunde.» Den zweiten Höhepunkt bildete das Konzert vom 28. August in der Marienkirche Unterägeri. Das Programm: - Johann Rosenmüller (1620 – 1684) Sonata Nr. IX a 5 - Harald Genzmer (1909 – 2007) Divertimento di danza für Streichorchester - Michael Haydn (1737 – 1806) Sinfonia in A-Dur (Perger Nr. 33) - Franz Danzi (1763 – 1806) Konzert in F-Dur für Fagott und Orchester Solistin Nelly Flückiger, Fagott Leitung Lucia Canonica Ein Ausschnitt aus der Kritik in der «Zuger Presse» vom 30. August 1999 von Yvonne Theiler mag belegen, welch grosse Fortschritte das Orchester gemacht hat. […] «Im zweiten Satz trat dann der warme Fagottklang noch deutlicher in den Vordergrund. Langsame und trotzdem heitere Partien, in denen sich Dur und Moll hörbar abwechselten. Mit der tänzerischen Polacca endete das Fagottkonzert. Das Publikum, welches bis dahin mit dem Applaus eher spärlich umgegangen war, zeigte seine Begeisterung mit einem lang anhaltenden Beifall. Zum Schluss des Konzertes spielte der Orchesterverein, verstärkt durch die Solistin Nelly Flückiger, die Perger Sinfonie von Michael Haydn. Die Musikerinnen und Musiker bemühten sich bis zum Schlussakkord, den schwungvollen Bewegungen ihrer Dirigentin Lucia Canonica gerecht zu werden und schenkten der Zuhörerschaft einen klangerfüllten Abend.» Nürnberg – war das Ziel der diesjährigen Vereinsreise. Am 13. Mai starteten wir diese Reise mit dem Car ab dem alten Schulhausplatz in Unterägeri. Nach einem Halt in Rothenburg ob der Tauber kamen wir am Abend in Nürnberg an und richteten uns im Hotel Victoria ein. Mit der Touristenkarte, welche auch das Orchester bezahlte, konnten wir zwei Tage lang diese Stadt nach Lust und Laune erfahren. Handwerkerhof oder Bratwürstel-Essen wirkten noch lange nach. Interessant war diese Begegnung mit der Stadt und ihren Spezialitäten – und alle um eine Erfahrung reicher, als man am 16. Mai wieder in Unterägeri aus dem Car stieg. 2000 Abschied, sehr plötzlich Am 10. April starb Franz Xaver Hugener. Noch im Vormonat lud er das Orchester anlässlich seines 65. Geburtstages zu einer kleinen Feier ein. Das war typisch für Franz Xaver, dem die Geselligkeit im Verein immer am Herzen lag. Neben seinem Sachverstand fiel er immer durch seine weisen Ratschläge und kluges Handeln auf. Der Orchesterverein verlor mit Franz Xaver eine grosse, unbestrittene Persönlichkeit. Ein Höhepunkt des Jahres war das Konzert vom 23. September im Pfarreiheim «Sonnenhof» in Unterägeri. Lucia 29 1993 – 2002 Canonica hatte ein wunderbares Programm zusammengestellt, das sowohl Orchester, Solistin und auch das Publikum begeisterte. Stimmungen konfrontiert, meisterte diese aber ungemein gut. Ein guter Abend. Ein besonderes Pfingstfest Das Programm: - Unico Wilhelm Graf von Wassenaer (1692 – 1766 Concerto armonico Nr. 2 G-Dur Soloviolinen: Adrian Häusler, Philipp Wicki - Johann Sebastian Bach (1685 – 1750) Suite für Streichorchester nach der französischen Suite No. 5 für Cembalo, bearbeitet von Caspar Diethelm - Karl Stamitz (1745 – 1801) Konzert Es-Dur für Klarinette und Orchester - Paul Hindemith (1895 – 1963) Acht Stücke op. 44 III - Johann Christian Bach Sinfonia in B op. Solistin Fides Auf der Maur, Klarinette Leitung Lucia Canonica Die Kirchenchöre der Berggemeinden schlossen sich zusammen, um gemeinsam drei Lieder aus dem Kirchengesangbuch, die Carl Rütti bearbeitet hatte, und ein neu komponiertes Lied zusammen mit dem Orchesterverein und vier Bläsern aufzuführen. Carl Rütti selbstverständlich an der Orgel. Folgende Gesänge wurden vorgetragen: «Veni sancte spiritus», Nimm du mich, heiliger Atem», «Denkt nicht mehr an das Vergangene» und «Gott hat uns seinen Geist geschenkt». Die Kirchgänger waren von der Schlichtheit dieser Kompositionen erfüllt und betroffen, eigentlich ein echtes Pfingsterlebnis. «Die klingende Allianz der Bergler», wie ein Zeitungsartikel überschrieben wurde, hat alle beflügelt. 2001 Die Aufführung gelang. Man spürte eine unbändige Spiellust. Interessant war, dass beim Konzert Es-Dur für Klarinette und Orchester von Karl Stamitz die Streicher durch je zwei Querflöten und Hörner verstärkt wurden, was den Klang massgeblich bereichert haben soll. Das Orchester begleitete die Solistin sehr sorgfältig. Diese wiederum brillierte bei den zahlreichen Kantilenen und den Kadenzen. Ihr warmer und inniger Ton überzeugte wie die Begleitung des Orchesters. Alles andere als Musik prägte den September dieses Jahres. Zuerst am 11. September die Anschläge in New York, nachher der hinterlistige Angriff auf die Zuger Regierung am 27. September im Parlamentsgebäude während einer Kantonsratssitzung. Der ganze Kanton Zug trauerte, mit ihm das ganze Land. Auch bei den Stücken aus der moderneren Zeit gab das Orchester alles, wurde es doch mit ständig wechselnden Viele Einwohner im Kanton Zug haben bei diesem Anschlag Verwandte oder Bekannte verloren. Die Trauer 30 Ein tragisches Jahr war gross und sass tief; sowas hätte man nie für möglich gehalten. In einem Monat gleich zwei Wahnsinnstaten, an denen unschuldige Menschen ihr Leben verloren. In einem solchen Moment hilft nicht einmal die Musik. Alle kulturellen Veranstaltungen im Kanton wurden für eine gewisse Zeit abgesagt. Die Menschen waren nicht frei, an anderes zu denken als an diese Tragödie. Rege Probentätigkeit Trotzdem übten das Kammerorchester Baar und der Orchesterverein Unterägeri zusammen ein Orgel- und Orchesterkonzert ein, das am 29. u. 30. September zur Aufführung gelangen sollte. Selbstverständlich wurde dieses Konzert verschoben. Das zeitigte Folgen. Margrit Meier erwähnte in ihrem Jahresbericht an der GV 2002, dass es eine äusserst intensive Probenzeit gewesen sei. «Erst probten wir Unterägerer am Mittwoch in Unterägeri, die Baarer am Montag in Baar. Schon bald zeigte es sich, dass es gut wäre, wenn man die Proben in Aegeri und Baar besuchen könnte, stellten die Werke doch hohe Anforderungen an unser musikalisches Können. Diese häufigen Probenbesuche konnten sich aus zeitlichen Gründen jedoch nicht alle leisten. Das führte dazu, dass einige das Mitmachen am Konzert absagen mussten. Schliesslich rückte der Konzerttermin näher und näher und nur zwei Tage vor der ersten Aufführung geschah dann das unfassbare Drama im Kantonsratssaal von Zug. […] Die Aufführungen wurden schliesslich auf den 18. u. 19. Januar 2002 angesetzt. Das bedeutete für die mitspielenden Musiker, dass sie bereits im Dezember neben unserem Weihnachtsprogramm nochmals für die Orgelkonzerte üben und proben mussten.» Die Aufführungen in Baar und Oberägeri wurden in den Zeitungen sehr gerühmt. Natürlich hört man nicht alle Tage ein solches Orgel- und Orchesterkonzert. Das Programm - Josef Rheinberger (1839 – 1901) Konzert op. 137 F-Dur für Orgel und Orchester Maestoso – Andante – Finale (con moto) - Sir Charles Hubert H. Parry (1848 – 1908) «An English Suite» für Streichorchester Prelude – In Minuet Style – Saraband – Pastorale – Air – Frolic - Joseph Rheinberger (1839 – 1901) Konzert op. 177 g-Moll für Orgel und Orchester Grave – Andante – Con moto Solist Olivier Eisenmann, Orgel Leitung Jörg Stählin Dieses Konzert war dann innerhalb des Orchestervereins Unterägeri irgendwie der Auslöser für das Hervorbrechen von Unmutsäusserungen, die sich im Laufe der Jahre immer wieder breit gemacht hatten. Vor allem stand die rege Probentätigkeit im Fokus, dann der persönliche Umgang miteinander. Deshalb schrieb Margrit Meier in ihrem Jahresbericht über das Jahr 2001 über die Pflege des gesellschaftlichen Lebens im Verein: «Die Pflege des gesellschaftlichen Lebens im Verein verdient nämlich Aufmerksamkeit. Ein gutes Musi- 31 1993 – 2002 zieren ist nur dann möglich, wenn im Verein auch Zusammenhalt, Verständnis und Rücksicht auf jedes Einzelne gepflegt werden. Damit möchte ich auf die angesprochenen Schwierigkeiten kommen. Gerade die intensive Probenzeit für das Orgelkonzert hat dies gezeigt. Nachdem sich einige Mitspielerinnen und Mitspieler vom Konzert dispensieren liessen und die andern Personen sehr intensiv proben mussten, zeigten sich Spannungen im Verein. Einige machten vielleicht die Faust im Sack, andere liessen ihre Unzufriedenheit mehr oder weniger deutlich vernehmen. Die Situation hat dann den Vorstand dazu bewogen, eine Standortbestimmung vorzunehmen.» […] Diese Sitzung fand dann erst im Jahre 2002 statt. Um der Chronologie der Dinge ihren Lauf zu lassen, füge ich die Zeilen über diese Probleme aus dem Jahresbericht auch noch an: «An dieser Sitzung haben wir uns überlegt, welches denn unsere Kernaufgabe laut Statuten ist und welches denn unsere Ziele sind. Wir sind übereingekommen, dass unsere Kernaufgabe die Messen am Familiensonntag, an Ostern, Pfingsten und Weihnachten sind. Weiter gehört das sogenannte Jahreskonzert in Unterägeri zu unserem Programm. Damit wollen wir unseren Passivmitgliedern und den öffentlichen Institutionen, welche uns finanziell unterstützen, unseren Dank aussprechen. Es gilt also, diesen Aufführungen erste Priorität einzuräumen. 32 Wir haben an dieser Sitzung auch über den Probenbesuch diskutiert. Es ist eine Tatsache, dass fast alle unsere Mitglieder beruflich ausser Haus tätig sind, in die Schule oder Lehre gehen, familiär ausgelastet oder aber pensioniert sind. Der Vorstand zeigt dieser Tatsache gegenüber Verständnis. Wir wollen Entschuldigungen aus familiären oder gesundheitlichen Gründen, aber auch Entschuldigungen aus beruflichen, schulischen oder politischen Gründen gleich werten und auch akzeptieren. Es ist uns auch klar und bewusst, dass Pensionierte nicht mehr während der Schulferien verreisen wollen. Auch das wollen wir akzeptieren. Wir sind überzeugt, dass sich niemand aus nichtigen Gründen vom Probenbesuch fernhält. Wir erwarten aber andrerseits, dass man sich nach Möglichkeit rechtzeitig abmeldet. Das macht unserer Dirigentin die Planung einfacher. Diese Situation in unserem Orchester verlangt aber auch, dass wir uns heute genau überlegen, zu welchen Aufführungen wir ja oder nein sagen, um dann nicht wieder in Stresssituationen zu gelangen. Das gesellschaftliche Leben muss unbedingt auch seinen Platz haben. Weiter müssen wir uns im Klaren darüber sein, dass wir ein Laienorchester sind. Anspruchsvolle Aufführungen verlangen eine entsprechende Proben- und Arbeitszeit. Ist man dazu nicht bereit, so müssen wir unsere Ansprüche überdenken. Es ist mir bewusst, dass dies für unsere Dirigentin oft eine Gratwanderung ist. Rom 2001 Nun komme ich zu einem weiteren Anliegen. Es kann nicht sein, dass wir unseren Frust und Ärger irgendwo ablassen, wo er vielleicht gar nicht hingehört. Unseren Ärger, unsere Anliegen und Wünsche bringen wir da an den Mann oder die Frau, wo sie tatsächlich hingehören. Denn niemand kann sich in einem Punkt ändern oder einen Punkt klären, wenn er oder sie gar nicht weiss, dass die Situation unklar ist. Last but not least sind wir im Vorstand der Meinung, Musik soll Spass und Freude machen.» Klare Worte einer umsichtigen Präsidentin, die oft zwischen den einzelnen Parteien Brücken schlagen musste. Unterschwellig hört man auch das Hauptproblem heraus, nämlich die Sicht aus der Warte einer Vollprofimusikerin als Dirigentin, die mal über ein Normalmass hinaus musizieren möchte; ein durchaus legitimes Interesse. Auf der Gegenseite sitzen die Laienmusiker, nicht so gewandt und schnell wie die «Profis», aber mit Eifer und Leidenschaft dabei. Auf die Dauer muss sich eine solche Konstellation auseinander dividieren. Die Wege trennen sich. Genau die geforderte Geselligkeit erlebten dann die Romreisenden vom 24. – 27. Mai. Was hier geboten wurde, war eindrücklich. Theresia Mäder-Blöchliger führte die sechzehn Orchestermitglieder durch ihren Wohnort, den Vatikan. Es war ein prägendes Ereignis, so kompetent und umsichtig durch die Heilige Stadt geführt zu werden. Viel zu schnell war man wieder im Ägerital, allerdings mit grossartigen Eindrücken im Gepäck. Um genau diese Geselligkeit wieder zu stärken, versuchte der Vorstand, auf den 22. November eine Sitzung einzuberufen, an der Lucia zu einigen wichtigen Fragen Stellung nehmen sollte. Die Fragen an Lucia lauteten: • Wie siehst du die momentane Situation im Orchester? • Wie siehst du die Zusammenarbeit zwischen Dirigentin und Orchester? Worauf wird Wert gelegt, welches sind die Ziele / Schwerpunkte? • Was erwartest du vom Orchester, was vom Vorstand? • Wie siehst du die Zukunft im Orchester? Die Sitzung kam nicht zustande, weil Lucia nicht erschien. Es brodelte. Dennoch gibt es aus den Vorstandssitzungen auch Erfreuliches zu berichten. Carl Rütti hatte sich bereit erklärt zum 90-jährigen Bestehen des Orchesters eine Komposition zu schreiben. Beinahe eine Wohltat. Aber auch kirchenpolitisch war man aktiv. Zusammen mit dem Kirchenchor gelangte man am 17. August an den Kirchenrat mit der Bitte, doch die Empore zu erweitern, damit von hinten gesungen und musiziert werden könnte. Denn die Akustik sei aus dem hinteren Teil der Kirche viel besser als von vorne. Zudem musizierten nicht alle 33 1993 – 2002 Jubiläumskonzert Chöre und Orchester 2002 gerne vor dem Publikum. Der Kirchenrat war dagegen und führte sechs Gründe an, die dann von den Initianten weitgehend in einem Brief entkräftet wurden. Allerdings befürworteten die Initianten den Vorschlag des Kirchenrates, den Antrag «als Motion entgegenzunehmen und für die Kirchgemeindeversammlung vom März 2002 als Traktandum aufzunehmen». So existiert noch ein Sitzungsprotokoll vom 27. August 2002, aus dem zu entnehmen ist, dass der Kirchenrat eine Machbarkeitsstudie erstellen liess, diese auch weiter bearbeitet würde. Danach herrschte Funkstille. Man sang und musizierte weiterhin im Chorraum der Kirche. Bis heute. 34 2002 Die Ziele des Vorstands für den Orchesterverein, welche am 23. November diskutiert werden sollten, blieben ohne Diskussion liegen: «Daraus (Statuten) ergeben sich folgende Ziele, welche wir wieder vermehrt anstreben möchten: • Die Dirigentin muss sich ins Orchester integrieren und bei den Mitspielerinnen und Mitspielern die Freude am Musizieren erhalten oder wecken. • Die Dirigentin akzeptiert den Stand unseres Könnens und nimmt Rücksicht auf unser Lern- und Übungstempo. Wir sind ein Laienorchester. • Auf berufliche Gegebenheiten wird entsprechend Rücksicht genommen, alle Berufe sind gleichwertig zu behandeln. Das Gleiche gilt auch für Leute in Ausbildung. • Termine werden nur noch nach Absprache mit dem Vorstand abgemacht. Dies soll eine zeitliche Überforderung der Orchesterleute verhindern. • An der GV legt die Dirigentin ein Tätigkeitsprogramm schriftlich vor. Darüber wird beraten und abgestimmt. Dieser Beschluss ist verbindlich. • Die Programme für Aufführungen werden rechtzeitig zusammengestellt, die Noten werden rechtzeitig in die Proben gebracht. • Die Proben sollen straff geführt werden, unnötige Geschichten, welche den Probenablauf stören, werden im Restaurant erzählt.» Was auffällt, sind die vielen Forderungen an die Dirigentin. Die Orchestermitglieder werden gerade noch am Schluss miteinbezogen. Hier liegt natürlich eine kleine Einseitigkeit vor, die vielleicht so gewachsen ist und jetzt nicht mehr korrigiert werden konnte. Das würde aber auf ein länger dauerndes Zerwürfnis hindeuten. «Von der Seite des Vorstands aus soll darauf geachtet werden, dass die Proben rechtzeitig beginnen und dass sich die Orchesterleute während den Proben diszipliniert verhalten.» In den Vorstandssitzungen befasste man sich mit dem Jubiläumskonzert vom 16. November mit der Uraufführung einer Komposition von Carl Rütti. Auch der Jubiläumsgottesdienst vom 16. Juni gab zu reden, übte man doch die «Missa Sancte Gabrielis in C-Dur» von Johann Michael Haydn ( 1737 – 1806) ein. Also ein befrachtetes Programm! Dabei schien die Bevölkerung auf diese Konzerte zu warten. Auch der Sponsorenbetrag, den man für das Jubiläum zusammenbrachte, liess sich sehen. Man rechnete für das Jubiläumskonzert im November etwa mit Ausgaben in der Höhe von CHF 10 000.– . Am Jubiläumsgottesdienst der beiden jubilierenden Vereine Kirchenchor und Orchesterverein Unterägeri übernahm die Kirchgemeinde die Organisation und Kosten des Apéros. Während der grossen Vorbereitung auf das Konzert hin verstarb der grosse Förderer des Orchesters und des Kirchenchors – Max Müller – am 2. Oktober. Im Zentrum des Jubiläumskonzertes stand die Uraufführung der «Ägeri-Suite» von Carl Rütti. In der Neuen Zuger Zeitung beschrieb Jürg Röthlisberger diese so: Max Müller «Für die fünfsätzige Suite setzte der Komponist als Hauptthema die Ortsbezeichnung in Töne um: a-e-g-e, ein Quintsprung, dann in die kleine Septime und zurück. ‚Und für «ri» wählte ich zwei Tonnamen aus der italienischen ursprünglichen Tonsprache: Re (=D) und mi (=E). So klingt das Wort Ägeri als schöne Melodie, erklärte der Komponist. Als zweites Hauptelement erschien der «Nüssler»-Rhythmus, zuerst verhalten auf verschiedenen Instrumenten intoniert und erst im letzten Satz als fastnächtliches Original mit der Trommel. Beim einmaligen Anhören als Uraufführung erlebte man das auch dem Publikum vorgängig erklärte 35 1993 – 2002 Grundgerüst in sehr farbiger und abwechslungsreicher Instrumentierung. Der eigenartige Einstieg mit einem Kontrabasssolo steigerte sich über dem ostinaten Grundthema bis zum vollen Orchesterklang. Starke Parallelen brachte die Jig, diesmal als Auftakt eine Cellosolo. Nachdem sich im Siciliano die beiden Hauptelemente zum ersten Mal vereinigt hatten, waren im vierten Satz sieben solistisch besetzte Bläserstimmen mit dem Kontrabass unter sich, wobei auch deutlich jazzartige Elemente einflossen. Durch die ganze Komposition gab es auch sonst zahlreiche solistische Einsätze der Stimmführer (vor allem Primgeiger und Solocello), sodass man sich im Übergangsbereich zwischen Orchester und Kammermusik bewegte. Die Leitung von Lucia Canonica brachte nicht nur eine stimmungsvolle Wiedergabe, sie zeugte gleichzeitig von einer sorgfältigen Vorbereitung. Die zahlreichen Übergänge gelangen nahtlos; in ebenbürtiger Weise beeindruckten die durchwegs saubere Gestaltung der Soli und die Homogenität des Orchesterklangs. Der kräftige Applaus verdankte gleichzeitig die Widmung des Weltbürgers Carl Rütti an das Ägerital wie die stimmungsvolle Interpretation. Er wurde mit der Wiederholung des ausschliesslich den Streichern vorbehaltenen dritten Satzes als Zugabe verdankt. Mehr als Ergänzung wirkten die vorangestellten meist kürzeren Werke.» erklärte. Sie spürte wegen des regen Probenbesuchs und vielen Nörgeleien eine grosse Unzufriedenheit im Orchester. Die Verweigerung eines Gesprächs (November 2001) im Vorstand durch Lucia Canonica flammte in diesem Brief wieder auf. Die Spannungen im Verein nähmen zu. Nach dieser nun nachgeholten Sitzung spürte Margrit keine Kraft mehr in sich, das Rad noch wenden zu können. Zu ihrer Schonung musste sie das Amt niederlegen. Mitglied bliebe sie noch. Empfänger des Briefes waren neben dem Vorstand auch der Kirchenrat und der Kirchenchor Unterägeri. Es lodert Auslöser in einer unruhigen Zeit mochte auch ein Brief sein, den Lucia Canonica an Geni Häusler gesandt hatte, mit drei möglichen Varianten der Zusammenarbeit. Der Vorstand distanzierte sich von diesem Brief und wollte keinen Versand. Trotzdem wurde er verschickt. Der Vorstand versuchte mit einer Aussprache die ganze Situation zu retten, was aber gar nicht gelang. Die Dirigentin erschien nicht. Zum zweiten Mal. Nun wollte man am 23. November die Chance zu einem Gespräch nochmals eröffnen. Präsidentin und Dirigentin fühlten sich in dieser Sitzung alleine gelassen. Das trieb Margrit Meier zur Demmission. Verschiedene Orchestermitglieder äusserten sich auch brieflich zur Situation, die sie alle bedauerten. Sie möchten nichts als Ruhe und Geborgenheit (Eggerschwiler) im Orchester. Der Katzenjammer Alle diese tollen Leistungen führten aber zu einem Verschleiss der menschlichen Kräfte. Auf allen Seiten. Am 23. November 2002 schrieb Margrit Meier einen Brief an den Vorstand und die Aktivmitglieder des Orchestervereins, in dem sie den sofortigen Rücktritt als Präsidentin 36 Der Anlauf zum Neustart Am 4. Dezember fand eine Vereinsversammlung statt, an der leider der vorgesehene Moderator Othmar Camenzind krankheitshalber ausfiel. Anita Abegg und Christine Gander übernahmen nun die Leitung dieser Versamm- lung. Sie begann mit einem Paukenschlag. Man stellte fest, dass auch eine Person anwesend war, die nicht Vereinsmitglied war. Geni Häusler stellte den Antrag, dass nur Vereinsmitglieder anwesend sein dürften. Er unterlag, weil eine Mehrheit des Orchesters die Anwesenheit der Violaspielerin duldete. Deshalb verliess Geni Häusler nun die Versammlung. Trotzdem erarbeiteten die Anwesenden einige Parolen für die Zukunft: Zukunft des Orchestervereins • Wir möchten eine offene und faire Kommunikation. • Wir möchten nicht nur kirchliche Werke, sondern auch weltliche Musik spielen. • Wir möchten Freude am Musizieren. • Wir möchten die Instrumentalisten mit Mitgliedern und Einheimischen besetzen • Wir möchten genügend Zeit, um Werke einzustudieren. • Wir tragen Sorge zu den Mitgliedern und nehmen eine wertschätzende Haltung ein. • Alle Orchestermitglieder haben eine Mitspracherecht und tragen die Verantwortung für den Verein mit. Kurzfristige Massnahmen • Wir reduzieren unser Konzertengagement auf ein Minimum, um wieder auftanken zu können. • Die Planung für die Konzertproben muss verbessert werden. • Es muss vier Monate vor dem Konzert klar sein, welche Werke gespielt werden, die Noten müssen verteilt sein und auf dem Probenplan gekennzeichnet sein, wann welche Werke geprobt werden. Dann müssen auch alle Stimmen (auch Bläser) besetzt sein. • Während der Proben reden wir nicht über abwesende Personen. «Geschwätz» allgemein wird auf nach der Probe verschoben. • Entscheide, die nicht mit den Vereinsmitgliedern gefällt werden, müssen genau und ausführlich begründet werden. • Während der Proben ist es wichtig, auch zu loben. Mit wertschätzenden Bemerkungen beiderseits kann auch die Motivation und die Freude am Musizieren gesteigert werden. • Die Proben müssen pünktlich beginnen. Weitere Zukunft • Es soll ein beständiger Bläsersatz aufgebaut werden. • Es müssen neue Mitglieder gewonnen werden. • Vorschlag: Konzerte als Projekte deklarieren. • Während der Proben sollen die Musiker auch korrigiert werden. Registerproben würden dafür vielleicht den nötigen Rahmen schaffen. • Gewisse Aufgaben können von einem Konzertmeister übernommen werden. • Eine Musikkommission könnte die Dirigentin entlasten. • Der Vorstand muss stark sein. • Die Zusammenarbeit mit dem Kirchenchor muss angeschaut werden. Eigentlich ganz plausible und gleichzeitig moderne Forderungen, die an diesem Abend in gemeinsamer Diskussion erarbeitet wurden. Zu allem Ungemach kam noch am 22. Dezember ein Brief des Kirchenchores Oberägeri, in dem mitgeteilt wurde, dass das Orchester für die Weihnachtsmesse ungenügend vorbereitet sei und der Kirchenchor deshalb auf die Mitwirkung des Orchesters verzichte. Ein Tiefschlag. Weihnachtskrise. 37 1993 Konzerte Gottesdienst Reisen 3. Juni, Matinée, Kollekte an Stiftung Maihof, Zug. 10. Januar, Schubert-Messe. Absage wegen Unwetters. Weihnachtsfeier im Sanatorium Adelheid. Ostern, Spatzenmesse von W. A. Mozart. 8. Dezember, «Konzert für Oboe d’Amore, Streicher und Basso Continuo» von J. S. Bach. Zusätzlich noch von G. Fauré die «Nocturne» und von L. Boccherini die «Sinfonia Nr. 8 in A-Dur». 27. Juni, Orchestermesse in Oberägeri Allerheiligen, «Iten-Messe». Mitternachtsmesse, Schubert-Messe. 1994 18. / 19. März, Passionskonzert in der Marienkirche. Beginn mit Diliganten Consorten und einem Klagelied einer «Solage», um 1350 geschrieben. «Requiem» von Joseph Haydn. 9. Januar, Familiensonntag, SchubertMesse. 7. Juni, Abendständchen im «Chlösterli» mit Musik von Purcell, J. Lanner, S. Choplin (New Rag), und Gerhard Wolters (verschiedene «Happy Birthdays»). 22. Mai, Pfingstgottesdienst mit Chor. 28. November, Empfang des Kantonsratspräsidenten Robert Baumgartner. 10. Dezember, Weihnachtsfeier im «Adelheid». Aus Händels «Judas Maccabäus» Tochter Zion, Robert Volkmanns «Serenade Nr. 2», Johann Stamitz‘ «Sinfonia» (Larghetto, Minuetto, Presto) und verschiedene Weihnachtslieder zum Mitsingen (Stille Nacht, O du fröhliche etc.). 3. April, Ostergottesdienst mit Chor. 26. Juni, Oberägeri, «Kleine Orgelsolomesse» von J. Haydn. 3. Dezember (Patrozinium Marienkirche), «Serenade Nr. 2» von R. Volkmann, «Andante für die Flöte» von W. A. Mozart, «Sinfonia pastorale» von J. Stamitz und das «Konzert für 2 Flöten und Orchester» von D. Cimarosa. Solisten: Martin Lüönd und Theres Grüter. Mitternachtsgottesdienst mit «Iten-Messe». 1995 1. Oktober, Matinée mit modernen Werken. Allerheiligen, «Eberlin-Messe». 9. Dezember, Weihnachtsfeier im Adelheid, Werke von J.B. Bach «Orchestersuite Nr. 2», Félix A. Guilmant «Paraphrase über Tochter Zion», Paul Burkhard «Das isch de Schtärn vo Bethlehem», F. Manfredini «Weihnachtssinfonie, 1. Satz Pastorale und 3. Satz, Largo e puntato». Mitternachtsgottesdienst, «Diabelli-Messe». 38 Orchesterreise nach Wien. Besichtigung von Staats- und Volksoper, dem Prater und Konzerthaus sowie Schloss Schönbrunn. 1996 Konzerte Gottesdienst 8. Juni, Jubiläumskonzert des «Rotary-Club Aegeri-Menzingen» mit J. B. Bachs «Orchestersuite Nr. 2», Ottorino Respighis «Antiche Danze ed Arie per Liuto», Antonio Vivaldis «Concerto VI für Flöte und Orchester» und Henry Purcells «The Married Beau». Solist: Martin Lüönd. 15. Januar, «Diabelli-Messe». 15. September, Bettagskonzert, gleiches Progr. wie am Jubiläumskonzert, aber mit Caspar Diethelms «Concerto Diletto Nr. 1 für Streichorchester». 7. Dezember, Adventsfeier im Adelheid, Chor aus Händels «Judas Maccabäus», Purcell «The Married Beau», Joh. M. Molter «Concerto Pastorale», div. Weihnachtslieder. Reisen Ostern und Pfingsten, «SchubertMesse». 23. Juni, Festgottesdienst mit Orgelweihe, W. A. Mozart «Missa in B KV 275.» 15. September, Bettagsgottesdienst in der ref. Kirche Mittenägeri, W. A. Mozart «Missa brevis». Mitternachtsmesse, «Diabelli-Messe». 1997 8. März, Uraufführung eines Werkes des Komponisten Heinrich Schweizer. Werke von Ferenc Farkas «Choreae Hungaricae», Matthias G. Monn «Cello-Konzert g-moll», Ferenc Farkas «Choreae Hungaricae», Sechs Tänze aus dem Tabulatorbuch von Löcse, Heinrich Schweizer «12 Miniaturen für Kammerorchester», Uraufführung. Solistin: Maya Amrein, Violoncello. 12. Januar, «Diabelli-Messe». 4. Oktober, Unterägeri, gemeinsam mit Carl Rütti und dem Kirchenchor. Werke von J. S. Bach, Georg Ph. Telemann, W. A. Mozart «Missa in C KV 167» (Trinitatis-Messe). Mitternachtsmesse, «Diabelli-Messe». Ostern, «Schubert-Messe». 29. Juni, Oberägeri, «Orgelsolomesse» von W. A. Mozart. 7. – 11. Mai, Hamburg. Individuelle Konzert- und Theaterbesuche bereicherten diese eindrückliche Reise. 20. Dezember, Adelheid, «Chorea Hungaricae» – Tänze des ungarischen Barock. Tänze aus dem Tabulaturbuch von Löcse, G. Linek «Weihnachtssinfonie» 1. u. 3. Satz, Verschiedene Weihnachtslieder. 1998 März, Mitwirkung mit musikalischer Untermalung bei «Drei Männer im Schnee» von Erich Kästner – Theatergesellschaft Unterägeri. 27. September, Matinée im «Sonnenhof». Tango, Walzer, Polka und Ragtime. 19. Dezember, Adelheid. Eröffnung mit dem «Divertimento in D-Dur» von W. A. Mozart. Familiengottesdienst, «Diabelli-Messe» Ostern und Pfingsten, «Spatzenmesse» 14. Juni, Oekumenischer Gottesdienst in Unterägeri zur ersten Unterägerer Landsgemeinde, dem 200. Jahrestag der Gründung der Einwohnergemeinde und dem 150-jährigen Bestehen des Bundesstaates, «Te Deum» und «Biblischer Spruch» von Georg Ph. Telemann. 39 Konzerte Gottesdienst Peter und Paul, Oberägeri, «Orgelsolomesse» von W. A. Mozart. Bettag, Mittenägeri, «Te Deum» von W. A. Mozart. Allerheiligen, «Eberle-Messe». Weihnachten, «Diabelli-Messe». 1999 27. Januar, Auftakt zum Zunftmeisterempfang im Chlösterli. In Kostümen. Hauptprobe. 31. Januar, Zunftmeisterempfang. 21. März, Passionskonzert in Oberägeri mit Werken von Franz Schuberts «Stabat Mater» für Chor, Orchester und Orgel; Felix Mendelssohn-Bartholdis «Hymne ‚Hör mein Bitten‘ für Chor, Sopran-Solo, Streicher und Bläser, Orgel und Kesselpauke, «Sonate V in D-Dur», «Hör mein Bitten», Hymne nach Ps. 55, 2-8 für Solosopran, Chor und Orchester; Michael Haydns «Aria de Passione Domini», MH 131 für Solosopran, konzertierende Orgel und Streicher. Solisten: Cornelia Stäb, Sopran, Carl Rütti, Orgel, Ltg. Bettina Seeliger. 28. August, Konzert in der Marienkirche. Johann Rosenmüller «Sonata Nr. IX a 5»; Harald Genzmer «Divertimento di Danza für Streichorchester» (1953); Michael Haydn «Sinfonia in A-Dur»; Franz Danzi «Konzert in F-Dur». Solistin: Nelly Flückiger, Fagott. 18. Dezember, Weihnachtskonzert im Adelheid, W. A. Mozart «Divertimento in F KV 138», Johann Rosenmüller «Sonata Nr. IX a 5», Unico Wilhelm Graf von Wassenaer «Concerto armonico Nr. 2 G-Dur», Ernst Hörler u. Paul Burkard «De Himmel isch dunkel», «Das isch de Schtärn vo Bethlehem», Joh. Christoph Pez «Concerto pastorale» und Walter Schmid «s’will wieder Wiehnacht wärde». Zusammen mit Schülerinnen der 1. Klasse von M. Meier. 40 10. Januar, «Diabelli-Messe». Ostern und Pfingsten, «SchubertMesse». Mitternachtsmette, «Diabelli-Messe». Reisen 2000 Konzerte Gottesdienst Reisen 23. September, Sonnenhof, Unico Wilhelm Graf von Wassenaer «Concerto armonico Nr. 2 G-Dur»; Johann S. Bach «Suite für Streichorchester» (Nach der französischen Suite No. 5 für Cembalo bearbeitet von Caspar Diethelm); Karl Stamitz «Konzert EsDur für Klarinette und Orchester»; Paul Hindemith «Acht Stücke op. 44 III»; Johann Chr. Bach «Sinfonia in B op. 3/4». Solistin: Fides Auf der Maur, Klarinette. 15. April, Beerdigungsgottesdienst für Franz-Xaver Hugener. 1. Mai, Besuch im KKL, Beethoven «Ouvertüre zu Egmont», «Klavierkonzert Nr. 4», «Sinfonie Nr. 5». Familiensonntag, «Diabelli-Messe». Ostern Unterägeri, W. A. Mozart «Missa brevis in B-Dur». Mitternachtsmesse, neu einstudierte «Charpentier-Messe». 2. Dezember, Konzert im «Institut Montana», Zugerberg. Gleiches Programm wie am 23. September im «Sonnenhof» mit Ausnahme von Hindemiths Werk. 17. Dezember, Offenes Singen, Marienkirche. 23. Dezember, Weihnachtsfeier im «Adelheid». Teile der «Charpentier-Messe» gespielt. Kinder der Klasse von Fabienne Kropf und aus der 2. Klasse von Margrit Meier trugen Weihnachtslieder vor. 2001 3. März, Buchvernissage «Zuger Chuchi» in Menzingen. Umrahmung mit Stücken aus dem Repertoire. 14. Januar, «Charpentier-Messe». 3. November, Ständchen im Haus «Euwmatt». Ostern und Pfingsten, W. A. Mozart «B-Dur-Messe». 29. September, Konzert zusammen mit Baar konnte verständlicherweise wegen des Zuger Attentates nicht stattfinden. Mitternachtsmesse. Messe von Charpentier. 24. – 28. Mai, Romreise. Führung durch Theresia Mäder. Sehr eindrucksvoll. 1. Dezember, Konzert im «Institut Montana». Schülerin vom «Montana» als Solistin am Klavier (Mozart). 22. Dezember, «Adelheid». Weihnächtliche Musik mit Liedern, gesungen von Schülern und Schülerinnen von Fabienne Kropf. F. A. Guilmant «Paraphrase über «Tochter Zion»; Walter Schmid «s’will wieder Wiehnacht wärde»; Joh. Stamitz «Sinfonia Pastorale D-Dur op 4.2»; A. Zoller «Stern über Bethlehem», «Jingle Bells», «Mir sind d’Hirte uf em Fäld»; M. A.- Charpentier aus «Noëls pour les Instruments». Weihnachtslieder und Weihnachtsgeschichte (Eugen Eggerschwiler). 41 2002 Konzerte Gottesdienst 18. / 19. Januar, Konzert in Baar und Oberägeri gemeinsam mit dem Orchester Baar. Werke von Parry und Rheinberger. Orgel: Olivier Eisenmann. Verschobenes Konzert von Ende September 2001! 13. Januar, Messe von Charpentier. 25. Januar, Jubiläumsball in der Aula. Eröffnung durch das Orchester, anschliessend Tanz mit dem Duo «Non-Stop». Motto: Nostalgie. 16 . November, Jubiläumskonzert von Orchester und Kirchenchor Unterägeri, Sonnenhof. Michael Haydn «Sinfonia in G-Dur»; Antonio Rosetti «Notturno in Es-Dur»; Lieder zum Thema «Lob der Musik»; Jan Sibelius «Andante Festivo»; Carl Rütti «Ägeri-Suite für Orchester». Uraufführung. 16. Juni, Jubiläumsgottesdienst von Kirchenchor und Orchesterverein in Unterägeri, Aufführung der «Missa Sancti Gabrielis» von Michael Haydn. Solisten: Heidi Illi, Sopran, Claudia Hold, Alt, Lukas Albrecht, Tenor, Raphael Jud, Bass. Verstärkung durch Kirchenchor Oberägeri und Reformierten Kirchenchor Mittenägeri. Weihnachtsfeier im «Adelheid». Mitternachtsmesse. Messe von Charpentier. 42 Ostern und Pfingsten, J. Haydn «Kleine Orgelsolomesse». Reisen Irrungen und Wirrungen Die kleine Orchesterspaltung 2003 Entscheidung Am 26. Februar luden die verbliebenen Orchestermitglieder zu einer ausserordentlichen Generalversammlung ein, die von einem externen Moderator, Herrn Leonhard Jost, geführt wurde. Noch bevor die eigentlichen Traktanden behandelt wurden, gaben Anita Abegg und Christine Gander, die bisher in der Krise den Verein mit geführt hatten, ihren Rücktritt aus dem Vorstand bekannt. Christine Gander trat auch aus dem Orchesterverein aus. Die Krise forderte ihre Opfer. Der Moderator stellte fest, dass ein grosses Zerwürfnis zwischen Mitgliedern und der Dirigentin vorhanden sei. Er rief zur Besonnenheit, aber auch zur Offenheit auf. Nur so könne ein Gerüst entstehen für eine Weiterarbeit oder einen Neuanfang. Die Dirigentin konnte zuerst ihre Anliegen vorlegen. Sie dachte, dass das Orchester nie mehr in dieser Zusammensetzung spielen werde; es gebe im Verein viele Probleme. Sie könne sich aber vorstellen, mit fast allen weiter zu arbeiten. Dazu könne sie ja Leute aus Baar und Einsiedeln zuziehen. Ebenso könne sie auch als Schnittstelle zur Musikschule den Nachwuchs fördern. Margrit Meier las als Vertreterin den Brief der Antragsteller vor. Der Antrag lautete auf Auflösung des Arbeitsverhältnisses mit Lucia Canonica und Suche nach einem neuen Dirigenten. Zusätzlich sollte der Orchesterverein sich neue Statuten geben. Ihnen läge das Wohl des Orchesters am Herzen. Diese Anträge waren von 14 Mitgliedern unterschrieben. Die Liste liegt im Original noch in einem Ordner. Einige Mitglieder und auch der Kirchenratspräsident meldeten sich zu Wort. Folgende Feststellungen wurden immer wieder bestätigt: Die Dirigentin hätte ihr Verhalten verbessert, aber von den Mitgliedern sei ihr keine echte Chance gegeben worden. Auf der anderen Seite wurden die bekannten Schwierigkeiten noch einmal bestärkt (Umgang mit Mitgliedern, Entscheide der Dirigentin ohne Rücksprache mit dem Vorstand, Vernachlässigung des Bläsersatzes). Die Verbindung mit dem Kirchenchor erschwere die Situation; eine unbelastete Zusammenarbeit sei kaum möglich, wenn die Dirigentin den Kirchenchor behalte, nicht aber das Orchester. Im Kirchenrat lagen nur eine negative Stimme zur Dirigentin vor, aber vier positive (Kirchenchor Unterägeri, Kirchenchor Mittenägeri, Organistenteam und Dirigent Baar) zugunsten der Dirigentin. Das Ganze lief auf eine Entscheidung hinaus zwischen der Entlassung der Dirigentin oder dem Austritt mehrerer Orchestermitglieder. Allgemein wurde diese Situation bedauert. Die Abstimmungen sollten eine Entscheidung bringen. Antrag 1 (Ohne den Satz, dass man weiterhin die Verpflichtungen der Kirchgemeinde erfüllen würde) wurde angenommen mit 10 Ja gegen 7 Nein und 5 Enthaltungen. Antrag 2 über die Forderung nach einer Änderung der Statuten wurde mit 14 Ja und 3 Nein bei 5 Enthaltungen angenommen. Das Ergebnis war klar und zeitigte auch Folgen, als gleich anschliessend Helene Lanker, Lilo Edelmann und 43 2003 – 2012 Valeska Iten per sofort den Austritt aus dem Orchester bekannt gaben. Anita Abegg pausierte. Lucia Canonica führte den Auftrag ihres Arbeitgebers weiter und bildete ein ad hoc-Orchester. Die restlichen Orchestermitglieder zogen sich zurück und berieten die Bildung eines neuen Vorstandes. die Entscheidung zur Zukunft des Orchestervereins. Man spürte den Willen, hier etwas mit Mut anzupacken. Am 9. Mai erschien auch ein Artikel von Monika Wegmann in der «Neuen Zuger Zeitung». Da war die ganze Krise wie eine Auslegeordnung der Orchester- und Kirchenmusik im Ägerital dargestellt worden. Höhepunkt Die Taufe Der Neubeginn wurde am 12. März eingeleitet. Der Orchesterverein traf sich zu einer Vereinsversammlung. Marianne Ried als einziges Mitglied des alten Vorstandes führte das Protokoll. Anwesend waren 12 Mitglieder, entschuldigt hatten sich 6 Mitglieder. Die Wahl des Vorstandes verlief eindeutig und den folgenden Chargierten wurde das Vertrauen ausgesprochen: Margrit Meier, Präsidentin; Geni Häusler, Vizepräsident; Tonie Kummer, Kassier; Marianne Ried, Aktuarin. Heidi Riedo und Beat Ried blieben als Revisoren im Verein. Diese neue Führungsmannschaft hatte gleich einen Vorschlag für einen Dirigenten a. i. bis Weihnachten 2003 in der Person von Herrn Christoph Müller, Posaunist aus Unterägeri. Christoph Müller 44 Die Frage nach den Kirchenauftritten in Unterägeri konnte vorerst nicht beantwortet werden. Da müssten zuerst Abklärungen gemacht werden. Aber ganz wichtig war Die Türen der Kirche in Unterägeri wurden mit neuen Schlössern versehen, damit der Orchesterverein keinen Zutritt mehr hatte. Da erübrigt sich ein Kommentar. Aus der Zeitung (26.5.03) musste der Orchesterverein vernehmen, dass beim Kirchenchor ein Namenswechsel vorgenommen wurde. Er heisst jetzt nach der Anpassung der Statuten «KirchenmusikVerein Unterägeri». Elf Instrumentalisten, die weiterhin unter Lucia Canonica musizieren, wurden neu aufgenommen. Die erste Blüte im Herbst Ungeachtet der Wirren um Personen und Denkweisen bereitete sich der Orchesterverein auf das Jahreskonzert vom 2. November in der Marienkirche Unterägeri vor. Das Konzert machte froh und schien zukunftsgerichtet und damit wegweisend zu sein. Ich schrieb damals für den Ägeritaler ein paar spontane Gedanken zu diesem Konzert, das mich faszinierte: « … Bereits zerreissen zarte und warme Töne die Nebelfetzen, Mark Reding entlockt seiner Klarinette die Geheimnisse eines guten Tons. Wunderbar, man versinkt in den Flausch der Geborgenheit, um plötzlich wieder durch einen schrillen Lauf in eine andere Welt geschickt zu werden, Virtuos, klangvoll, Plakat stilsicher. Bewegend, was uns hier umzingelt. Keiner mag sich wehren. Der Fluss der Töne reisst mit und bewegt. Ich bin mittendrin und erwache ganz unsanft. Ein Wasserfall voll Beifall. …Bläser treten auf. Erinnerungen werden wach – Blechmusik, Geburtsund Feiertage, Freud und Leid, Konzerte und Marschmusik – Dorfleben, Gemeinschaft. Mozart steht auf dem Plan. Freiheit, Revolution und Ehre, Arbeitskraft und Freizügigkeit umfangen mich. Magische Worte und Beschwörung. Davon die «Pariser Sinfonie». Sinfonie Nr. 31 D-Dur KV 297. Wie kann man mit solch trockener Bezeichnung Musik benennen? Das Orchester brennt. Das Horn ruft, die Flöte klagt, die Pauke treibt – das bunte Leben wird Gegenwart. Welche Faszination diese Stadt auslöst! Kuschelnde Melodien begleiten Spazierende, kantige Einsätze wecken Liebende, ein Paar wiegt sich im Takte und zieht weg in die Sphären der Begierde und Erfüllung. Dort ein Maler, der Farben mischt, hier ein Literat mit stockendem Stift – das Leben ist eingezogen. Welch ein Gegensatz zum Gleichklang am Anfang des Konzertes – hier lässt sich leben, hier lässt sich ruhen. Ganz langsam schwinden die Sinne – sie fliegen hinauf – irgendwohin – einfach nach Hause. Paris erfüllt uns, macht uns glücklich. Nicht alles geschieht un- gestört, aber da drin ist Leben, Erfüllung und Freude. Die Kutschen der Zweisamkeit sind angespannt – da ertönt abermals Applaus! Wir sind in der Marienkirche von Unterägeri. Aber wie sind wir? Ganz verwandelt – im Innern gelöst und getragen von einem herrlichen musikalischen Genuss. [ …] Wir sind an der «alten Landstrasse» – geläutert und zufrieden. […]» Der musikalische Neuanfang war gelungen. Christoph Müller hatte sofort den richtigen Ton gefunden. Die Generalversammlung wurde vom 2. Juli auf den 24. September verschoben. Unterdessen waren Juristen als Vertreter der beiden Parteien aufgetreten. Vor allem die Austrittserklärung von den drei Orchestermitgliedern vom 26. Februar wird von diesen selbst angezweifelt. Sie möchten sich unbedingt Zutritt zur Generalversammlung verschaffen, aber Nichtmitglieder werden nur auf Einladung zugelassen. So musste an diesen Abend als Rechtsbeistand Dr. M. Zwicky, Zug, eingeladen werden, um für ruhige Verhältnisse zu sorgen. Vorher gab es einen Briefwechsel zwischen den Anwälten der beiden Parteien um die Rechtssicherheit bei den Austritten vom 26. Februar und um das Arbeitsverhältnis von Lucia Canonica. Die Generalversammlung wurde abgehalten und ging in die Geschichte des Orchestervereins ein, denn der Anwalt musste drei Frauen auffordern, den Saal zu verlassen, weil sie nicht mehr Mitglied des Orchestervereins wären. Ein Verbleib wäre ein Hausfriedensbruch. Schliesslich verliessen sie den Raum, ohne dass die herbeigerufene Polizei einschreiten musste. So verlief 45 2003 – 2012 die Generalversammlung nun ruhig und in gewohntem Rahmen, aber mit doch tiefen Gefühlen der Unsicherheit. Die Wahlen verliefen sehr knapp, aber gewählt wurden: Margrit Meier als Präsidentin; Geni Häusler, Vizepräsident; Tonie Kummer, Kassierin; Eugen Eggerschwiler und Jürg Meier, Beisitzer. Mit der Frage nach einer Lösung für die vereinseigenen Instrumente, Musikalien und Finanzen wurde die Versammlung geschlossen. Alle atmeten spürbar auf. In der «Neuen Zuger Zeitung» erschien am 26. September ein Artikel über die Generalversammlung mit dem Titel «Rausschmiss und Misstöne». Wahrlich keine Ruhmestat. Sogar im Narrengottesdienst vom 21. Februar 2004 dichtete Pfr. Wüthrich ein paar Verse zu dieser Angelegenheit: ZUR HARMONIE EINTRACHT Wänn Mänsche zäme Musig mached, vor sich en Nooteständer, dänn bruuchts derzue en Dirigänt, dä isch en Art wies Gländer. Er gitt de Takt und sorgt defür, dass alles harmoniert, dänn s’Zämespiil isch diffisil – s’bruucht wenig, bisch blamiert. Ganz schwirig isch’s harmonisch zsii, wänns mänschlich nüme giiget, wänn d’Cello nüme richtig wänd und Giiger vor Wuet einfach stiiged, wänn d’Bläser statt z’blaase iri Halbtön verschlucked und d’Flöte uf irne Stüehl umerucked, dänn tönt die schönst Suite halt nüme so rein – wer hätt dänn jetzt driigrüeft «Orchesterverein»? UND DA DERZUE GRAD NO EINE (uf Bärndütsch) Lakonisch meint dr Geeni D’Lucia bringt eifach zweeni, Druuf giftlet d’Lucia krass: «Heb dr Latz – und zupf duu di Bass!» Der Geni hett aber oh Schande «Zupf di, Du Bass!» verstande Und hett das de nid grad sacht Einfach ou gmacht. Messe in der Kirche Oberägeri Weihnachten 2004 46 Einige Monate später waren dann die meisten Ungereimtheiten aus dem Weg geräumt, die Musikalien, Instrumente und Dokumente wurden dem Orchesterverein übergeben oder die Benützung geregelt. Ein Vertrag vom 14. Dezember 2006, unterzeichnet von Alois Iten und Margrit Meier, besiegelte diese Übergaben. Das ist die Fortsetzung einer Entwicklung, die eigentlich später wieder zu einem gemeinsamen Musizieren führen könnte. 2004 Planung Die beiden ersten Vorstandssitzungen im neuen Jahre standen im Fokus der Neuorientierung des Orchestervereins. So legte Margrit Meier auch einen Vorschlag für neue Statuten vor. Diese wurden eingehend diskutiert und mehrheitlich für gut befunden. Sogar der Name wurde in «ÄgeriTalorchester» umgeschrieben. In Sachen Führung war man auf der Suche nach einem Ersatz für Adrian Häusler, der die Rekrutenschule absolvieren musste. Man fand mit Frau Romana Iten eine wunderbare Leiterin des Orchesters. An einer nächsten Vorstandssitzung am 14. Juni wurden die Statuten nochmals einer Prüfung unterzogen. Diese sollten dann an der ordentlichen Generalversammlung 2005 genehmigt werden. An der Augustsitzung organisierte man noch die Details der Vereinsreise, die nach Solothurn führte. Gisela Lüthi machte dort eine kleine Stadtführung. Solothurn machte Eindruck mit der Zahl elf. An der Novembersitzung lagen bereits drei Logovorschläge für das Vereinssignet vor. Frau Monica Kummer hatte ganze Arbeit geleistet. Favorit war dann der zweifarbige Entwurf «ÄGERITALORCHESTER» mit roten Verzierungen, welche die Ä-Zeichen dreimal unterschiedlich wiedergeben. Leider gab es auch zwei Wermutstropfen: Konzert Marienkirche im November 2004 Jürg Meier möchte als Aktuar auf die nächste Generalversammlung hin demissionieren und für Christoph Müller muss ein neuer Dirigent gesucht werden. Sommerträume Am Samstag, 12. Juni, gestaltete der Orchesterverein zusammen mit dem Kirchenchor Oberägeri ein Sommerkonzert in der Aula Maienmatt von Oberägeri. Das Programm liess aufhorchen, spielte man doch viele bekannte Melodien aus Oper und Operette. Als Solistin konnte Frau Daniela Eaton, Sopran, gewonnen werden. Der Chor wurde von Herrn Thomas Halter einstudiert. Die Leitung hatte Christoph Müller inne. Das Konzert wurde von der Kritik sehr gerühmt, weil es nicht nur leicht und ausdrucksstark, sondern auch professionell vorgetragen wurde. Das Orchester, der Chor und die Solistin wurden nur gerühmt. Immer wieder fielen die Worte erstaunlich, phänomenal und umwerfend. Das tat der geschundenen Seele vor allem des Orchesters gut. Man fühlte sich auf dem richtigen Weg. 47 2003 – 2012 Den Beweis konnte man mit dem herrlichen Jahreskonzert am 7. November 2004 liefern. Das umsichtig ausgewählte Programm bestach durch eine klare Handschrift des Leiters und einen grossartigen Auftritt des Posaunisten Reto Betschard. Das Programm: - Joseph Haydn (1732 – 1809) Lo Speziale (Sinfonia) HOBOKEN I a:10 - Johann Georg Albrechtsberger (1736 – 1809) Concerto per Trombone alto ed archi - Joseph Haydn Sinfonia No 78 HOBOKEN I / 78 Solist Reto Betschard Leitung Christoph Müller Der Orchesterverein wandelt auf neuen, aber guten Pfaden und beweist, dass man auch in einer Krise oder am Ende einer Krise mit grossem Willen einen guten Weg gehen kann – auch zwischen den beiden Polen Musiker und Hobbymusiker. Man geht nun konsequent diesen Weg als Verein. Schade nur, dass Christoph Müller dafür keine Zeit mehr findet. 2005 Die Weichenstellung An der Generalversammlung vom 25. Februar konnten die Mitglieder über die neuen Statuten abstimmen, aber auch über ein neues Logo und eine in Aussicht gestellte neue Homepage. Unglaublich, wie sich der Verein entwickelte und dynamisch an die Aufgaben heranging. 48 Der Vorstand harmonierte und blieb in gleicher Besetzung beisammen. Auch die Finanzen stimmen: Noch immer stützte man sich auf ein Vermögen von CHF 15 778.00. Marco Müller In den Vorstandssitzungen befand man über die Gestaltung zukünftiger Plakate und die Bestellung einer neuen musikalischen Leitung. Probedirigate vereinbarte man mit Marco Müller, Marco Wurster und Olivier Scurio. Gefordert war die Einstudierung der Sätze 2 und 4 aus der Sinfonia Nr. 78 von Joseph Haydn. Bereits am 4. Februar konnte an der Sitzung festgestellt werden, dass Herr Marco Müller künftig das Orchester leiten wird. Als gleichzeitiger Leiter der «Dorfspatzen» sind natürlich Synergien bei den Bläsern möglich. Kurzer Lebenslauf von Marco Müller: In Arth am See geboren, wurde Marco Müller mit 16 Jahren an der Musikhochschule Luzern bei Ludwig Wicki und Prof. Branmir Slokar an der Hochschule für Musik und Theater, Bern, zum Posaunisten ausgebildet. Seinen ersten Dirigierunterricht erhielt er von Dominique Roggen an der Musikhochschule Bern. Zurzeit studiert Marco Müller Dirigieren bei Prof. Marc Kissoczy und Felix Hauswirth an der Hochschule für Musik in Zürich. In seiner Studienzeit besuchte Marco Müller diverse Meisterkurse im In- und Ausland. In den Jahren 2000 und 2001 erhielt er ein Stipendium von Prof. Larry Livingstone (Dekan University of Southern California) für einen Studienaufenthalt an der «Ydillwild Arts Academy», Los Angeles, wo er in den Fächern Posaune und Dirigieren unterrichtet wurde. Gleichzeitig gab es auch Musikliteratur für Bläser und einen Einsatz für den Kinderchor der MPS Schwyz. Diese Abwechslung war für die Zuhörer sehr angenehm. Während fünf Jahren dirigierte Marco Müller die Feldmusik Rothenthurm, bevor er 2003 die musikalische Leitung von «DSO SOUND Dorfspatzen Oberägeri» übernahm. Seit kurzem war Marco Müller auch als Dirigent der Harmoniemusik der Stadt Sempach tätig. 2006 Bereits am 3. September folgte die Nagelprobe in der Maienmatt von Oberägeri, als man ein Konzert zum Besten gab mit lauter Melodien aus Oper und Operette. Mit diesem Konzert ging der Orchesterverein neue Wege, indem er bekannte Melodien darbot, die beim Publikum bestens aufgenommen wurden. Es war ja kein Geheimnis, dass der Orchesterverein auch das Konzertprogramm neu gestalten wollte. So konnten auch mal ganz populäre Melodien gespielt werden. Die beiden Solisten, Jacqueline Ott, Sopran, und Guido Keller, Tenor, begeisterten auf alle Fälle die Zuhörer. Heisse Tage Die Probenarbeit liess sich gut an. Bereits am 26. August konnte man mit einem Leckerbissen brillieren. Man besuchte auf der Orchesterreise zusammen mit dem Kirchenchor Oberägeri Brissago und konzertierte dort in der Chiesa Maria di Ponte. Das Konzert stand unter der Leitung von Herrn Kurt Ernst. Am Schluss erntete man einen gewaltigen Applaus ennet dem Gotthard. Das Programm: - Carl Stamitz (1745 – 1801) Orchester-Quartett, Op 4, IV - Antonio Vivaldi (1678 – 1741) Concerto VI, Op X Nr. 6 - Franz Schubert (1797 – 1828) Missa in G, D 167 - Georg Friedrich Händel (1685 – 1759) Halleluja (aus dem Messias) Solisten Adrian Häusler, Violine Vreni Walther, Sopran Hanspeter Isler, Hubert Thuillier, Tenor Karl Herger, Armin Willi, Bass Madeleine Nüssli, Orgel Brissago Bereits am 2. September stand das Jahreskonzert auf dem Programm. Marco Müller hatte Besonderes vor. 49 2003 – 2012 Schon der Titel, unter dem das Konzert stattfand, liess aufhorchen – «Classic meets Pop». Dieses Programm war ein Ohrenschmaus und entführte manchen Zuhörer aus der Realität in eine geträumte Welt. Das galt für beide Teile des Konzertes. Der zweite war geprägt durch die wunderbare Stimme der Solistin Jasmin Schmid, die vorher im Musical «Space Dream» aufgetreten war. Plakat Marco Müller verstand es, sein Orchester sowohl bei der klassischen Musik als auch beim Pop in Form zu bringen. Man spürte die innere Freude am Musizieren und sah im Orchester gelöste und dennoch konzentrierte Gesichter. Die Musik floss förmlich in den Saal. Die Geschäfte des Orchesters wurden in drei Sitzungen besprochen und umgesetzt, indem man die Aufgaben auf die Vorstandmitglieder verteilte. Es existierte sogar eine Aufgabenliste. Zudem wurden die Konzerte neu mit einer Checkliste vorbereitet, was verhinderte, dass wichtige Dinge vergessen gingen. Zusätzlich beschloss man, mit dem Kirchenmusikverein eine Vereinbarung abzuschliessen, in der die Rückgabe der Instrumente bis Ende November geregelt wurde. Langsam begann der Alltag wieder Alltag zu werden. 50 Jahreskonzert 2006 So befand man an der früh angesetzten Generalversammlung vom 21. Januar, dass man nur gemeinsam stark sein könne. Es gab auch viele Tatbeweise von persönlichen Engagements zugunsten des Orchestervereins. So übernahmen Tonie Kummer die Kosten für das neue Logo und Christine Häusler die Kosten für die neue Homepage. Das sind nur zwei Beispiele für den neuen Geist im Orchester. Dennoch blieben die Finanzen ein Dauerthema, weil einige Beiträge gekürzt wurden, so etwa von der Einwohnergemeinde aus Spargründen. Alle äusserten sich positiv zu einem Weitermachen, aber man prüfte auch die Rückbesinnung auf kleinere und leichtere Musikliteratur. Alle möchten auch in ihren Chargen weiter arbeiten. Das war ein Bekenntnis zur Tat. Schade war einfach, dass das Ägeritalorchester einen Dirigenten nicht mehr bezahlen konnte und demnach Marco Müllers Vertrag auf den 31. Dezember 2007 hin auslief. Das Orchester dankte Marco Müller für die untadelige und grossartige Dirigententätigkeit. Er verstand es, Professionelles mit den Ansprüchen eines Vereins zu verbinden. 2007 Konsolidierung An der Generalversammlung vom 3. März gab Margrit Meier ihren Rücktritt bekannt, weil sie im Sommer eine Lehrerstelle in Singapur antrat. Das war natürlich nicht unbedingt die gute Nachricht, aber eine neue Herausforderung, der man sich sofort stellte. Man begann mit der Suche nach einer Präsidentin oder einem Präsidenten. Der Rest des Vorstandes blieb in seinen Ämtern. Mit der Aufgabenverteilung im letzten Jahr war so gewährleistet, dass alle Aufgaben wahrgenommen werden konnten. Trotzdem stellte man sich an der Vorstandssitzung vom 23. Mai 2007 nochmals die Frage nach der Daseinsberechtigung des Ägeritalorchesters. Alle meldeten sich zu Wort und nahmen Stellung zu den drei Fragen: 1. Warum soll das Ägeritalorchester weiter bestehen? 2. Wie stelle ich mir ein Weiterbestehen vor? 3. Was kann ich zum Weiterbestehen beitragen? 2008 Atem holen Für dieses Jahr sind lediglich zwei Protokolle von Vorstandssitzungen bekannt. In diesen befasste man sich mit der Gagenregelung für Zuzüger und den Konzertmeister bei Aufführungen. Zudem bestimmte man, dass man im ersten Halbjahr nur unter sich übe und dafür versuche Josy Camenzind als Leiterin dieser Proben zu gewinnen. Die Generalversammlung fand am 21. Mai im Flügufkäller bei Geni Häusler zuhause statt. Insgesamt waren sieben Mitglieder anwesend, neun hatten sich entschuldigt. Für dieses Jahr sah man fast keine Ausgaben vor. Franziska Fischer wurde als fünftes Mitglied in den Vorstand gewählt. Am 17. November starb Eugen Eggerschwiler im 85. Lebensjahr. Einer der ganz Grossen im Orchesterver- 51 2003 – 2012 Eugen Eggerschwiler ein wurde zur letzten Ruhe begleitet. Am 26. November spielte das Ägeritalorchester bei der Abschiedsfeier für Eugen unter der Leitung von Konzertmeister Adrian Häusler aus der Sinfonie von Christoph Willibald Gluck das Allegro. Das Orchester kann nie alle Verdienste von Eugen aufzeigen, denn er war eine der grossen Seelen des Orchesters und des Vereinsgedankens. Er ist nicht zu ersetzen, nur zu vertreten. So war er seit 1941 dem Orchester innigst verbunden. 1961 wurde er Ehrenmitglied. Bis zu seinem Tod spielte er aktiv in der ersten Geige mit und war im Vorstand tätig. Während seiner 67 Jahre Mitgliedschaft hatte er alle Vorstandschargen einmal inne. Seine letzte Aufgabe war das Ordnen und Verwalten der orchestereigenen Noten und Instrumente. Er war es auch, der an der Vorstandssitzung vorschlug, dieses Jahr eine Wanderung zu machen, gerade in jener Zeit, in der Margrit auf Urlaub in der Schweiz sei. Ihm war die Harmonie ein echtes Anliegen. Danke, Eugen, danke! Es war ein wirkliches Zwischenjahr – nach einem rasanten Aufschwung musste man den Abschwung bremsen. 52 2009 Vier Vorstandssitzungen prägten das Vereinsleben. Dabei waren allerhand organisatorische Entscheidungen zu treffen. Man stellte auch fest, dass sich die Finanzen auf einem tiefen Niveau konsolidiert hatten, weil ja kein Dirigent mehr bezahlt werden musste. Gleichzeitig musste man aber feststellen, dass damit auch die Konzerttätigkeit eingeschränkt wurde. Neu möchte man auch die Zahl der Passivmitglieder erhöhen können. Deshalb waren alle Mitglieder aufgerufen, in ihrem Bekanntenkreis Werbung für die Unterstützung des Ägeritalorchesters zu machen. Auch sollte man mithelfen, einen Präsidenten zu suchen. Momentan waren sogar drei Probelokale möglich; neben dem Singsaal in Unterägeri wären noch das «Hofstettli» in Oberägeri und der «Flügufchäller» bei Geni möglich. An Möglichkeiten zum Proben fehlte es also nicht. Gefreut hatten sich die Mitglieder des Vorstands, dass in Unterägeri auf den 1. September 2009 ein zusätzlicher Kirchenmusiker angestellt wurde – Udo Zimmermann. Man hoffte auf eine Erneuerung des Musiklebens, sicher aber auf frischen Wind. Ende Dezember wurden die Ämter im Vorstand neu verteilt: Geni Häusler, Präsident; Tonie Kummer, Kasse; Michael Iten, Pedell, und Franziska Fischer, Protokoll. Von den Auftritten her, wird man sich vor allem als Kirchenorchester zusammen mit dem Kirchenchor Oberägeri präsentieren. Aber ganz erfreulich war eine Kontaktnahme mit dem Kirchenrat von Unterägeri. Es zeigte sich, dass beide Seiten, Kirchenrat und «Ägeritalorchester», eine Zusammenarbeit sich vorstellen könnten. Das ist ein ganz versöhnlicher Abschluss eines musikalischen Jahres, das uns hoffen lässt. So waren folgende Auftritte ein schüchterner Neubeginn des musikalischen Lebens: Ständli in Breiten 1. Januar Neujahrsapéro in der «Maienmatt», Oberägeri. Man spielte den 1. und 3. Satz aus dem «Concerto in G-Dur» von Antonio Vivaldi und die «Sinfonie» von Chr. W. Gluck mit den Sätzen Allegro, Andante und Presto. 31. Mai Pfingsten in Oberägeri, Joseph Haydn, Kleine Orgelsolomesse in B-Dur, Leitung: Manuela Hager. 1. Juli Ständli im Betagtenheim Breiten, Leitung und Solist: Adrian Häusler, Violine. Chr. W. Gluck, Sinfonie in G-Dur; Antonio Vivaldi, Concert in G-Dur, Op. 3, Nr. 3 30. September Ständli im Chlösterli, Leitung und Solist: Adrian Häusler, Violine. Gleiches Programm wie in der «Breiten». 13. Dezember Adventskonzert, Leitung: Manuela Hager mit Sängersolisten, Chor , Ägeritalorchester und Harmoniemusik Oberägeri 25. Dezember Weihnachtsgottesdienst, Leitung: Manuela Hager mit Sängersolisten. «Oratorio de Noël» von Camille Saint-Saëns». Sehr gut aufgenommen wurde vor allem das Adventskonzert mit dem «Oratorio de Noël» von Camille SaintSaëns (1835 – 1921). Daraus wurden Prélude, Récit et choeur «Gloria in altissimis Deo», Air et choeur «Domine, ego credidi», Duo «Benedictus», Choeur «Quare fre- muerunt gentes», Quatuor «Alleluja» und Choeur «Tollite hostias» gespielt und gesungen. Solisten: Marie-Thérèse Albert, Sopran; Viktor Majzik, Tenor; Chasper Curò-Mani, Bariton; Suzanne Zeder, Irène Wiget, Chorsolistinnen. Orgel: Carl Rütti Leitung: Manuela Hager Thomas Wyss von der Zuger Zeitung schrieb: «… Bis auf den letzten Platz gefüllt war die Kirche, als Chor und Orchester zum Oratorio de Noël von Camille Saint-Saëns ansetzten. Sänger und Musiker, brillant begleitet von Carl Rütti an der Orgel, zeigten sich der Grösse des Werkes gewachsen. Der Chor wird seit Februar von Manuela Hager, ausgebildete Kirchenmusikerin und professionelle Sopranistin, geleitet. Dass sie Sängerin ist und auch stimmtechnische Anweisungen in die Proben einbringt, erklärt die Fortschritte. «Quare fremuerunt gentes» ist der wohl schwierigste Part. Die Herausforderung wurde vom Chor und vom Orchester mit Bravour gemeistert. Verstärkt wurde der Chor durch drei junge Berufssänger. …» 53 2003 – 2012 2010 Nochmals Wechsel – in der Vereinsadministration Revisor Felix Spielhofer trat zurück. Seine gute Arbeit wurde mit einem Blumenstrauss verdankt. Hansruedi Gegenschatz würde seine Arbeit übernehmen. Der aktuelle Kontostand Mitte August betrug noch CHF 8036.00! Grosse Freude herrschte auch, weil mit Rebekka Burri eine neue Mitspielerin gefunden werden konnte. Sie spielt Bratsche. Ebenso wirkt Myrtha Domonell seit dem Adventskonzert wieder mit. Morgenröte! Für das musikalische Programm des Jahres standen folgende Auftritte im Zentrum: 4. April Ostern in Oberägeri. A. Vivaldi, Magnificat und Gloria. 12. Juni 40 Jahre Musikschule Oberägeri. 27. Juni Patrozinium in Oberägeri. W. A. Mozart, Missa brevis in C. (Kleine Orgelsolomesse) 10. Oktober Kirchweihe in Unterägeri, A. Caldara, Sinfonia Nr. 1, für Streicher und Orgel; Johann S. Bach, Air aus der «Suite Nr. 3» und zwei Solostücke mit Adrian Häusler und Orgel. Das war nach acht Jahren wieder der erste Auftritt in Unterägeri. Fast wie eine Heimkehr. 24. Dezember Mitternachtsmesse, Karl Kempter, Missa pastoritia in C (Lebkuchenmesse) op. 114 Beim Musikschuljubiläum dirigierte Christian Hieronymi die Streicherensembles der Musikschule und das Ägeritalorchester. Das ist eigentlich ein zukunftsträchtiges Zeichen. Das wäre der Weg, den ein Laienorchester gehen könnte – sich in den Dienst der Jugend stellen und die Abgänger der Musikschulen locker und auch für Projekte in das Ägeritalorchester auf Zeit aufnehmen. Vielleicht würden so junge Menschen den Spass an der Musik weniger verlieren. Da ist Nachholbedarf vorhanden. Übrigens: In Unterägeri wird Lucia Canonica nicht mehr über den 31. Dezember 2010 hinaus von der Kirchgemeinde angestellt. Der Kirchenchor (Kirchenmusikverein) möchte aber Lucia Canonica weiterhin behalten und halt selbst bezahlen, wozu Präsident Alois Iten Sponsoren finden möchte, wie er der «Zuger Zeitung» in einem Interview mitteilte. 40 Jahre Musikschule Oberägeri 54 Zusätzlich wird uns in Unterägeri auch die Möglichkeit geboten, im Zimmer 0.05 des Musikschulhauses unsere Proben abzuhalten. Das ist eine wunderbare Alternative. 2011 Jugendförderung und Jubiläum. An der Generalversammlung vom 12. März 2011 im Flügufchäller wurde gerade auch diese Jugendförderung diskutiert. Mit Freude nahm man auf, dass Rahel und Rebecca Burri weiterhin im Ägeritalorchester mitspielen und Annina Röllin ebenfalls, wenn sie Zeit dazu findet. Immerhin ist damit ein Anfang gemacht. Das Jubiläum «100 Jahre Ägeritalorchester» wird am 4. November 2012 gefeiert werden. Dazu wurde ein Organisationskomitee gegründet. Mit Geni Häusler, Margrit Meier und Michael Iten war hier ein bewährtes Trio am Werk. Jürg Meier würde bei der Sponsorensuche behilflich sein. Die Fäden waren also gezogen, jetzt mussten sie nur noch aufgenommen und verarbeitet werden. Daran wird kaum gezweifelt, ist es doch wunderbar, wenn ein Jubiläum, das mehr das Alter anspricht, mit jungen Menschen zusammen begangen werden kann. Das muss der Weg der Zukunft sein. Aber es wartete eine Menge Arbeit. Eine schöne Arbeit. Am Karfreitag, 22. Februar, spielte das Ägeritalorchester zusammen mit dem Kirchenchor Oberägeri einige Sequenzen aus «Die sieben Worte am Kreuz» von César Franck (1822 – 1890). Fantastisch waren auch die beiden Werke von Dietrich Buxtehude «Alles, was ihr tut» und «Alleluja», die der Weihnachten Kirche Unterägeri 2011 Kirchenchor Oberägeri für Ostern ausgelesen hatte. An Pfingsten (12. Juni) intonierte das Ägeritalorchester in der Pfarrkirche von Unterägeri das «Lauda anima dea Dominum» von Anton Diabelli. Solistin: Manuela Hager; Orgel und Leitung: Udo Zimmermann. Am Neuzuzüger-Apéro vom 15. Juni der Gemeinde Oberägeri spielte man die «Sinfonie» von Chr. W. Gluck. Ein musikalischer Leckerbissen fand am 10. Dezember 2011 in der Pfarrkirche Unterägeri statt. Der Projektchor Unterägeri und das Ägeritalorchester luden zum Chorkonzert, einem Weihnachtskonzert mit Weihnachtsliedern, Carols & Co. Als Solisten sangen Manuela Hager, Sopran, und Patric Ricklin, Bariton. Orgel, Richard Hafner. Gesamtleitung: Udo Zimmermann 55 2003 – 2012 In der Weihnachtsmette sang der Projektchor von Unterägeri mit der Begleitung des Ägeritalorchesters nochmals Teile des Adventkonzertes «Weihnachtslieder, Carols & Co.» Orgel und Leitung: Udo Zimmermann. Damit hatte das Ägeritalorchester wieder ein bisschen Fuss gefasst in der Pfarrkirche Unterägeri und der Chor ging neue Wege, indem man Leute für ein Projekt zu begeistern wusste. Der Weg wird immer klarer. Am 25. Dezember spielte man in Oberägeri die «Missa in F-Dur op 147 für Soli, Chor und Orchester» (Pastoralmesse) von Anton Diabelli (1781 – 1858) und das «Christe redemptor» von P. Basilius Breitenbach, OSB. Im Vorstand hatte man sich daran gemacht, ein paar Grundsätze über den Einsatz des Orchesters in der Liturgie zusammenzustellen. Man schrieb auf, wie man sich während einer Messe zu benehmen hat, wie man bekleidet sein könnte, wie man sich überhaupt in einem sakralen Raum zu benehmen hat. Das war natürlich früher nicht nötig, weil alle von klein auf wussten, welche Pfingsten mit Ägeri Cantat Rücksichten man in der Kirche zu nehmen hatte. Diese moderaten Grundsätze könnten für die Zukunft wirklich eine Hilfe sein, dass der Auftritt des Orchesters auch ausserhalb der Musik zu gefallen weiss. 2012 Lagebeurteilung Laut Jahresbericht des Präsidenten an der Jubiläums-Generalversammlung vom 10. März 2012 im Flügufchäller fehlen noch etliche Streicher, um das Orchester wieder in alter Frische und Grösse ertönen zu lassen. Alle seien aufgerufen, für das Mitmachen im Ägeritalorchester zu werben, überall und bei vielen Menschen. Für die Steigerung des Bekanntheitsgrades und ein bisschen mehr Kontakt mit den Menschen im Ägerital ist es sicher gut, dass man zweimal am Wochenmarkt in Oberägeri auftritt. Diese volksnahe Begegnungsmöglichkeit sollte genutzt werden. Man trat am 30. Juni zum ersten Mal auf und wird am 20. Oktober nochmals die «Kaffeestube» führen. Jubiläums-GV 56 Die Rechnung schloss mit einem Gewinn von CHF 577.22! Mit diesem guten Ergebnis übergibt Tonie Kummer die Kasse an Annina von Holzen. Dafür schreibt nun Tonie die Protokolle. Im nächsten Jahr möchte Tonie dann aus dem Vorstand austreten. Franziska Fischer verliess diesen jetzt bereits. Geni Häusler bedankte sich für die aktive Mitarbeit. Das Ägeritalorchester wurde von Geni auch informiert, dass Udo Zimmermann an die Uni Luzern zieht. Das ist für das Tal ein echter Verlust. Er brachte zusammen mit Patric Ricklin neuen Schwung ins Musikleben. Udo Zimmermann profilierte sich als Vorsänger, Organist, Pianist, Chorleiter und Orchesterdirigent. Der Projektchor wird ab November allerdings von Patric Ricklin geleitet. Es wäre zu hoffen, dass dieser Chor in irgendeiner Form weiter besteht. Chrüz». Ergänzt wird der Auftritt durch das «Konzert für Klarinette, Viola und Orchester op 88 von Max Bruch (1838 – 1920). Solisten: Adrian Häusler , Viola, und Dani Häusler (Innerschweizer Kulturpreisträger), Klarinette. Viele Zuhörer werden auch Freude haben, wenn sie hören, dass das Werk «Ägeri-Suite» von Carl Rütti (*1949) aufgeführt wird. Damit ist ein grosser Konzertabend angesagt, den man sich eigentlich nicht entgehen lassen darf. Vielleicht Moderne Denn an Ostern (8. April) und Pfingsten (27. Mai) führte man in Unterägeri die «Gathering Mass» von Zeitgenosse Paul Inwood unter der Leitung von Udo Zimmermann auf. Das war ein neuer Weg, der in der Kirchenmusik gegangen werden kann, indem nicht nur Chor und Orchester, sondern auch die Kirchenbesucher aktiv mit einbezogen werden. Messbesucher, Orchestermitglieder und Chorsänger waren davon begeistert. Nach diesen kirchlichen Höhepunkten folgt der Höhepunkt des Jubiläumsjahres, das Jahreskonzert des Ägeritalorchesters am 4. November 2012 in der Ägerihalle. Dani Häusler hat die Komposition «Erinnerungen» für das Ägeritalorchester am 4. März 2012 über das Internet aus Amerika abgeliefert. Das Werk enthält die vier Sätze «Oberdorf, Schönwart-Park, Chrottäschtei und Wisses Dani Häusler Carl Rütti trifft man sich da wieder zu einem neuen Anlauf zu einer gemeinsamen Sinfonie im Ägerital. Zum Abschluss des Jahres warten noch die üblichen Auftritte, die aber nicht weniger Beachtung finden. In Unterägeri wirkt das Orchester beim Lichtergottesdienst am 8. Dezember mit, in Oberägeri wird am 16. Dezember ein Adventskonzert gegeben, dessen Höhepunkt das «Magnificat» von Francesco Durante (1684 – 1755) sein wird, während in der Weihnachtsmette in Unterägeri wieder Mozarts «Missa brevis in C» (Orgelsolomesse) gespielt wird. Die Auftritte nähern sich wieder den Zahlen während der Blüte des Orchesters. Es geht weiter. 57 Ägeritalorchester 2012 1. Violine Adrian Häusler, Konzertmeister Vincent Milhoud Ronald Boom Myrtha Domonell-Iten Milan Grau Susanne Hänger-Krämer Michèle Jarczyk Gisela Lüthi Margrit Meier 58 2. Violine Lukas Züblin, Stimmführer Gertrud von Ah-Hess Felicitas Elsener Franziska Fischer Madeleine Iten Michael Iten Trung Truong Viola Ursula Warren-Müller, Stimmführerin Rebekka Burri Josy Camenzind Philipp Michelus Cello Philippe Pasquier, Stimmführer Barbara Hess Antonie Kummer Annina Röllin Kontrabass Geni Häusler Flöte Blanca Müller (Piccolo) Daniela Henggeler Fagott Vreni Rieder Karin Bernhard-Weber Trompete Martial In-Albon Stefan Moser Oboe Daniela Niederberger Anne Müller Horn Alois Hugener Ramon Imlig Pauken/Trommel Remo Fries Klarinette Mathias Landtwing Armin Landtwing 59 2003 Konzerte Gottesdienst 22. August, Musikalische Umrahmung der Buchvernissage «Geschichte des Ägeritals». Pfingsten, Oberägeri, einstudiert von Christoph Müller, Leitung: Bettina Seeliger. 2. November, Marienkirche Unterägeri. Henry Purcell «Suite The virtuous wife»; Gordon Jacob «Concertino for Clarinet and String Orchestra»; W. A. Mozart «Symphonie Nr. 31 KV 279». Solist: Mark Reding, Klarinette. 1. Konzert von Christoph Müller. Reisen Mitternachtsgottesdienst, Oberägeri, Leitung: Hanspeter Isler. 7. Dezember, Adventskonzert in Oberägeri, Leitung: Thomas Halter. 2004 12. Juni, Sommerkonzert, Maienmatt Oberägeri. Franz von Suppé «Ouvertüre zu Dichter und Bauer»; Antonin Dvorak «Rusalkas Lied zum Mond»; Georges Bizet «Habanera» aus Carmen; Franz Schubert «Zwischenaktsmusik Nr. 1 aus Rosamunde»; Giuseppe Verdi «Gefangenenchor aus Nabucco»; Carl Zeller «Selection aus ‹der Vogelhändler›»; Franz Léhar «Vilja-Lied»; Frederick Loewe «Musical-Querschnitt aus‚ ‹My Fair Lady›». 2. Konzert von Christoph Müller. 7. November, Marienkirche Unterägeri. Joseph Haydn «Lo Speziale (Sinfonia) HOBOKEN I a:10»; Johann Georg Albrechtsberger «Concerto per Trombone alto ed archi»; Joseph Haydn «Sinfonia No 78 HOBOKEN I / 78». Solist: Reto Betschart, Posaune. 3. Konzert von Christoph Müller. 2005 2006 3. September, Maienmatt Oberägeri. Melodien aus Oper und Operette. Georg Bizet «Carmen, Suite No. 1»; Pietro Mascagni «Cavalleria rusticana, Intermezzo sinfonico»; Emmerich Kalman «Gräfin Mariza, Auszüge»; Johann Strauss «Der Zigeunerbaron, Auszüge»; «Die Fledermaus, Auszüge». Solisten: Jacqueline Ott, Sopran; Guido Keller, Tenor; Kinderchor der MPS Schwyz. Leitung: Marco Müller. 2. September, «Classic meets Pop». Antonio Vivaldi «Concerto No. 6»; Peter I. Tschaikowski «Der Nussknacker, 1. Charakteristische Tänze, 2. Blumenwalzer»; Michael Kunze & Sylvester Levay «Ich gehör nur mir» aus dem Musical «Elisabeth»; Harry Arlen «Somewhere over the Rainbow» aus dem Film «Der Zauberer von Oz»; Michael Jackson «Heal the World»; Dolly Parton «I will Always Love You»; Jimmy Webb «McArthur Park». Solisten: Jasmin Schmid, Vocal; Adrian Häusler, Violine. 2. Konzert von Marco Müller. 60 Pfingsten, Oberägeri, Joseph Haydn «Orgelsolomesse». 4. September: Solothurn und Altreu. Patrozinium, Oberägeri, Schubert Messe, Leitung: Bettina Seeliger. 22. November, Neuheim, Teile des Orchesters, «Orgelsolomesse» von Joseph Haydn. Weihnachten, Oberägeri. Zusammen mit Kirchenchor unter der Leitung von Markus Etterlin. Mitternachstmesse, Oberägeri, Leitung: Kurt Ernst. Weihnachtsgottesdienst, Neuheim, Joseph Haydn «Jugendmesse», Leitung: Umberto Cerutti. 30. Dezember, Beerdigung mit Messe von Franz Richter. Ostern, Oberägeri, Leitung: Kurt Ernst. Patrozinium in Oberägeri mit Bischoff Kurt Koch, Leitung: Kurt Ernst. Mitternachtsmesse, Oberägeri, Leitung: Kurt Ernst. 26. / 27. August, Ausflug nach Brissago. Konzert. Carl Stamitz «Orchester-Quartett Op. 4, 1. Satz»; «Concerto No 6 für Violine, Streichorchester und Basso continuo»; Franz Konzerte Gottesdienst Reisen Schubert «Missa in G»; G. F. Händel «Halleluja». Adrian Häusler führte das Orchester vom ersten Pult aus. Der Chor stand unter der Leitung von Kurt Ernst. 2007 2008 1. September, Werke: Antonio Vivaldi «Die 4 Jahreszeiten, der Winter»; Edward Grieg «Peer-Gynt-Suite Nr. 1, Morgenstimmung, Ases Tod, Anitras Tanz, In der Halle des Bergkönigs»; Johann Strauss «Kaiserwalzer»; Dimitri Schostakowitsch «Walzer Nr. 2 aus der Jazz-Suite Nr. 2»; Alain Silvestri «Forrest Gump Suite». Solist: Adrian Häusler, Violine. Leitung: Marco Müller. Dieses Konzert musste aus Mangel an geeigneten Musikern abgesagt werden. 28. Oktober, Einsetzung des Gemeindeleiters Thomas Hartmann in Oberägeri. W.A. Mozart «Te Deum», F. Schubert «Messe D167», Leitung: Kurt Ernst. 14. Dezember, Adventskonzert, Oberägeri. C. W. Gluck «Sinfonie G-Dur». Leitung: Adrian Häusler. M. Haydn «Kantate für Tenor-Solo, gemischten Chor, Streichorchester und Basso continuo». Leitung: Kurt Ernst. Ostern, Oberägeri. J. Haydn «Messe». Leitung: Kurt Ernst. Mitternachtsmesse, Oberägeri. A. Vivaldi «Gloria», Buxtehude «Magnificat», Leitung: Kurt Ernst. Pfingsten, Oberägeri. W. A. Mozart «Orgelsolomesse KV 259», Leitung: Kurt Ernst. 26. November, Beerdigungsgottesdienst für Eugen Eggerschwiler, Christoph W. Gluck «Sinfonie in G-Dur, Allegro». Mitternachtsmesse, Oberägeri, Leitung: Kurt Ernst. 2009 1. Januar, Neujahrsapéro in Oberägeri, Musikalische Umrahmung. Leitung: Adrian Häusler. 1. Juli, Ständli im Betagtenheim Breiten. C. W. Gluck «Sinfonie in G-Dur»; Antonio Vivaldi «Concerto in G-Dur, Op. 3, Nr. 3. Solist und Leitung: Adrian Häusler Ostern, Oberägeri, F. Schubert «Messe D167», Händel «Halleluja», Leitung: Melk Ulrich. Pfingsten, Oberägeri, Joseph Haydn «Kleine Orgelsolomesse in B-Dur». Leitung: Manuela Hager. 30. September, gleiches Programm wie Breiten im «Chlösterli». 13. Dezember, Oberägeri, Camille Saint-Saëns «Oratorio de Noël». Solisten: Marie-Thérèse Albert, Sopran; Viktor Majzik, Tenor; Chasper Curò-Mani, Bariton; Suzanne Zeder, Irène Wiget, Chorsolistinnen. Leitung: Manuela Hager. Weihnachten, Oberägeri, Antonio Vivaldi «Weihnachttsoratorium». Leitung: Manuela Hager. 61 2010 Konzerte Gottesdienst 12. Juni, «Musikschule – 40 Jahre auf Reisen», das Ägeritalorchester unterstützt Streicherensembles der Musikschule. Leitung: Christian Hieronymi. Ostern, Oberägeri, Antonio Vivaldi «Magnificat und Gloria». Leitung: Manuela Hager. Patrozinium, Oberägeri, W.A. Mozart «Missa brevis in C». Leitung: Manuela Hager 10. Oktober, 150 Jahre Kirchweihe Unterägeri. Leitung: Udo Zimmermann Mitternachtsmesse, Oberägeri. K. Kempter «Lebkuchenmesse» (Pastoritia) und F. Buxtehude «Christe redemptor». Leitung: Manuela Hager. 2011 15. Juni, Neuzuzüger-Apéro, Maienmatt Oberägeri. Christoph W. Gluck «Sinfonie in G-Dur, Allegro, Andante und Presto»; Arcangelo Corelli «Concerto Grossi. Op. 6, satz 5, Allemanda». Leitung: Rony Spiegel. 10. Dezember, Pfarrkirche Unterägeri, zusammen mit dem Projektchor Unterägeri. Weihnachtslieder, Carols. Leitung: Udo Zimmermann. Solisten: Manuela Hager, Sopran; Patric Ricklin, Bariton; Richard Hafner, Orgel. 22. April, Karfreitag, Oberägeri, Teile aus César Franck «Die sieben Worte Christi am Kreuz». Leitung: Manuela Hager Ostern, Oberägeri, D. Buxtehude, Kantate «Alles, was ihr tut» und «Alleluja». Leitung: Manuela Hager. Pfingsten, Unterägeri, Anton Diabelli «Lauda anima mea Dominum». Solistin: Manuela Hager. Leitung: Udo Zimmermann. 10. Dezember, Lichtergottesdienst in Unterägeri, Teile aus dem anschliessenden Konzert. Leitung: Udo Zimmermann. Mitternachtsmesse, Unterägeri, Weihnachtslieder, Carols & Co. Leitung: Udo Zimmermann. Weihnachten, Oberägeri, «Diabelli-Messe». Leitung: Manuela Hager. 2012 30. Juni, Wuchemärcht in Oberägeri, Gluck «Sinfonie in G», Arcangelo Corelli «Concerto Grossi. Op. 6, Satz 5, Allemanda». Leitung: Adrian Häusler Ostern und Pfingsten, Unterägeri: «Gathering Mass für Gemeinde, Chor, Instrumente und Kantor» von P. Inwood. Leitung: Udo Zimmermann. 4. November, Jubiläumskonzert in der Ägerihalle, C. Rütti «Ägeri-Suite», M. Bruch «Doppelkonzert Oppus 88», D. Häusler «Erinnerungen». Solisten: Dani Häusler, Klarinette; Adrian Häusler, Viola. Leitung: Michael Schuler. 16. Dezember, Adventskonzert Oberägeri. F. Durante «Magnificat». 62 Mitternachtsmesse, Oberägeri. W.A. Mozart «Missa Brevis in C». Die Zukunft ruft Überlegungen nach der Lektüre über die hundert Jahre Wenn ich die hundert Jahre des Orchestervereins/Ägeritalorchesters in der Rückschau passieren lasse, fallen mir die unterschiedlichen Meinungen auf, die immer wieder zu Verzettelungen und kleinen Streitbarkeiten im Verein geführt haben. Trotzdem hat man sich immer wieder durchgerungen, grossartige Aufführungen auf die Beine zu stellen. Das war eine grosse Leistung. Die Analyse der Trennung des Orchestervereins offenbart nicht einfach Fehler an einem Ort oder bei einzelnen Menschen, die Ursachen liegen in der Tiefe der Musik. Mit den immer besser ausgebildeten Musikerinnen wurde eine neue Basis gelegt und diese stand plötzlich in Konkurrenz zur bisherigen Tradition. Wenn früher noch der Vereinsgedanke aufrechterhalten wurde, so interessiert die gut ausgebildeten Musiker hauptsächlich das Ergebnis eines Konzertes, die Qualität der Musik. Da gibt es natürlich in einem Laienorchester immer Grenzen, die nicht überschritten, vielleicht einmal ausgereizt, aber nicht dauernd auf die Spitze getrieben werden können. Im Sport müsste man zu Doping greifen, man würde dazu verführt. Das hilft aber in der Musik nicht weiter. Was beim Musizieren im Vordergrund stehen sollte, die Leidenschaft, kann aber auch bei einem Laienorchester gefördert werden. Nur braucht das ein grosses Verständnis von Seiten der ausgebildeten Musiker. Christoph und Marco Müller versuchten sich da einzubringen und etwas Rücksichten zu nehmen. Das andere Problem ist die Tradition. Mit der Zeit werden die Orchestermusiker auch etwas älter – und das gemeinsam. Das Durchschnittsalter steigt. Damit auch die Vorlieben in der Musik. Nun stossen aber junge Kräfte aus den Musikschulen nach und treffen auf die alten Traditionen; das ist ein Konfliktpotenzial erster Güte. Das artet nicht in Streit aus, aber in der Vernachlässigung einer Orchestermitgliedschaft, weil die alten Strukturen bisher immer noch zu dominant waren. Neue Wege zeigte die «Gathering Mass» von Paul Inwood auf. Auch dieses Problem tritt nicht alleine auf. Unsere Zeit hat sich verändert, auch in der Musik. Überall kann ich perfekte Aufnahmen hören, herunterladen und geniessen. Die Perfektion ist zum Alltag geworden. Daran messen wir uns, wenn auch zu stark. Man hat beinahe Angst, selber zu spielen, singen oder zu tanzen. Diese Perfektion stumpft ab – es fehlt oft die Leidenschaft, welche dann auf der Strecke bleibt. Nicht zuletzt ist jeder mit einer neuen Arbeitssituation konfrontiert, die von Hektik, Genauigkeit und Tempo geprägt ist. Zeit ist Geld, heisst die Devise auch da. Viele haben am Abend keinen Hunger mehr nach aktiver Erholung mit einer Geige oder einer Klarinette, vielleicht holt man noch die nötige Bewegung nach, die während der Arbeitszeit gefehlt hat, aber dann ist das Ende des Tages gekommen. Viele wissen gar nicht, wie erholsam ein gemeinsames Üben mit einem Instrument in einer Gruppe sein kann; woher sollten sie es wissen, wenn es ihnen niemand sagt. Die Musik hat keine Lobby wie der Sport, der auch noch kommerziell genutzt werden kann. Deshalb ist es sehr schwer an die Jugend heranzukommen und sie zu ermutigen, in einem Orchester mitzuspielen. Die verschiedenen Musiklehrerinnen und -lehrer hätten hier noch eine hehre Aufgabe. 63 Für das Ägeritalorchester wünsche ich mir sehnlichst, dass es erhalten bleibt, sich aber der Jugend und neuen Formen (Projekte) öffnet und nicht im elitären Schrein der Musik erstickt. Das Beispiel von Orchestermitgliedern soll die Jugendlichen anlocken; das kann aber nicht werden, wenn die Streitigkeiten einen grossen Raum einnehmen. Ich plädiere für einen gemeinsamen Neuanfang. Wir lassen alles Alte zurück und beginnen neu, setzen aber das Musizieren fort, das die Menschen verbindet. Auch eine Tradition. Das Ägeritalorchester hat bewiesen, dass es grossartig musizieren und sich immer wieder neu aufbauen kann. Deshalb zeigt mir die hundertjährige Geschichte, dass ein Anfang immer möglich ist. Warum nicht mit dem Jubiläum. Die einheimischen Musiker, die auftreten, sprühen vor Leidenschaft und Können – sie müssen nichts mehr beweisen, aber sie können der Jugend den Weg weisen. Die beiden Komponisten Carl Rütti und Dani Häusler haben eine grosse Fangemeinschaft – hier beginnt die Freude an der Musik. Wir alle wollen sie verbreiten, wie sie das Orchester seit hundert Jahren verbreitet hat – diese Leistung ist top und kann von niemandem angezweifelt werden. Dann also beginnt es mit einem neuen Auftakt! Peter Lüthi Probenimpressionen Ägeritalorchester 2012 64 Der Kontrabass des Ägeritalorchesters Geni Häusler Die gemachten Annahmen sind mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit richtig. 24. Christmonat 1835 Er arbeitet die Decke aus einer sehr schönen Haselfichte heraus. Mangels weiterer Zahlungen aus Unterägeri legt er die fertige Decke beiseite. Protokolleintrag des Paternitätsgerichts (Gemeinderat): 1859 «… aussereheliches Vergehen mit seiner Magd Klara Staub von Menzingen …» «… das paternitaets Gericht erkennt, dass Leonz Iten zur wohlverdienten Straffe wegen gegebenen Ärgernisse in die Busse von 50 fr. verfält seye …» «… dieses Strafgelde solle an ein Neuen Kirchen-Pass auf die Orgel verwendet werden, der aber auch auf der Orgel verbleiben solle, und niemahl zum TantzSpiehl gebraucht werden dürfe, der alte Pass aber solle Hr. Weibel zu Handen nehmen, der ersucht ist, selben zu verkaufen.» Die Signatur im Innern des Kontrabasses zeigt, dass das Instrument 1859 fertiggestellt wurde. Annahme: Die Unterägerer brauchten den neuen Kontrabass für ihr Orchester, um eine würdige Einweihungsfeier der neuen Johann Strebel Pfarrkirche am 14. Oktober 1860 zu gestalten. Wahrscheinlich hatte der Weibel den alten Pass 1835 noch nicht verkauft und dieser wurde weiterhin im Dienst behalten. 1913 Beschriftung auf der Innenseite der Decke Annahme: Geigenbauer Aloys Suter in Brunnen erhält den Auftrag 1835 von Unterägeri, einen Kontrabass zu bauen. Beobachtungen an der Vereinsfoto von 1913: Der Kontrabass ist mit drei Saiten bespannt. Der Saitenhalter hat aber vier Bohrungen – er ist 2012 immer noch der Selbe. Auch der Wirbelkasten scheint vier Spannvorrichtungen 65 zu haben – der Wirbelkasten muss also vor 1913 geändert worden sein. Der Bassist Johann Strebel stimmte die drei Saiten in Quinten (Aussage seines Sohnes Josef ) – heute stimmt man die Bässe in Quarten. Das Griffbrett berührt die Körperkante – 2012 wurde es durch Beat Gabriel um 3 cm versetzt, die Anlage ist nun so, wie es bei heutigen Kontrabässen üblich ist. Beobachtungen am Vereinsfoto von 1937: Unser Kontrabass wurde in den vergangenen 25 Jahren nicht verändert. Nur der Bassist hat gealtert. 9. 3. 1923 in Zürich Auf der Innenseite der Decke hat es den Eintrag mit Bleistift: 9. 3. 1923 in Zürich. Annahme: Der Hals war beim Körper abgebrochen und wurde in Zürich wieder geflickt. «… Am 12. März 1923 berichtete Kirchenrat Zehnder über eine Beschädigung des Instrumentes anlässlich der Unterrichtserteilung durch den protestantischen Pfarrer Doggweiler.» (Aus «75 Jahre Orchesterverein Unterägeri») 66 Otto Henggeler *1914, ehemaliger Posaunist des Orchesters, erinnert sich, als Bub gehört zu haben, dass der Kontrabass einmal von der Seefeldbühne auf den Saalboden gefallen und dabei kaputt gegangen sei. Gebrochener Hals Josef Strebel *1924, Geigenbauer und Sohn des langjährigen Spielers unseres Suterbasses, behauptete zu wissen, dass sich der «Unfall» wie folgt zugetragen habe: Der Kontrabass sei im Musikzimmer im obersten Stock des Schulhauses am Dorfplatz hinter einer fahrbaren Wandtafel am Boden gelegen. Bei unglücklichen Manipulationen durch Pfarrer oder Schüler sei die Wandtafel um und auf den Bass gefallen. Diese Darstellung habe ihm sein Vater erzählt. 1958 Josef Strebel erzählte: Als Josef Etter der Tausendsassa am Klavier und an der Geige von Max Müller überredet wurde den Kontrabass zu spielen, lernte er das Instrument bei einem Bassisten in ein paar wenigen Stunden nach Noten zu spielen. Der mit drei Saiten bestückte Kontrabass sei dann vorher in einen Viersaiter umgerüstet worden. 1977 Das weiche, vom vielen auf die Saite drücken ausgeschliffene Tannenholzgriffbrett wurde von der Firma von Niederhäusern in Luzern durch ein hartes Griffbrett aus Ebenholz ersetzt. 1997 Öffnen und reparieren des Kontrabasses durch Westermann in Zürich. 2012 Instrumentenhals um 3 cm nach vorn verschoben und neu eingesetzt, neuen Steg angepasst und den Saitenhalter frisch montiert durch Beat Gabriel, Adligenswil. Kontrabass wieder in Stand gesetzt Einige Stationen unseres Suter-Kontrabasses (*1859) - Brunnen Geburtsort in der Werkstatt von Aloys Suter 1859 - Ägerital in Sälen und Kirchen als Orchesterinstrument - Ägerital in Restaurants als Tanzmusikinstrument - Baar Gemeindesaal und an der Mustermesse Basel mit dem Baarer Orchester - Cham Lorzensaal und im Schloss Lenzburg mit dem Orchester Cham Hünenberg - Rigi bei TOP of SWITZERLAND von SF DRS mit Kapelle Dani Häusler 1995 - Fribourg am Eidgen. Musikfest mit der Musikgesellschaft Cham 2001 - Schloss Wyher in Ettiswil und Schloss Heidegg mit der Camerata Heidegg 2002 - Rudolstadt Thüringen mit dem Mandolinenorchester Baar 2004 - Rickenbach und Hildisrieden Pfarrkirchen mit der Camerata Heidegg 2005 - Root Pfarrkirche mit einem ad hoc Orchester 2005 - Riva del Garda, Italien, 8. int. Blasorchesterwettbewerb mit Musikgesellschaft Cham 2005 - Jesuitenkirche Luzern mit dem Orchester Santa Maria 2005 - KKL vorher im Kunsthaus mit dem Stadtorchester Luzern - Dresden Frauenkirche mit dem Stadtorchester Luzern an Pfingsten 2006 - Potsdam Nikolaisaal mit dem Stadtorchester Luzern 2009 67 Vorstand 1987 – 2012 Präsident Kassier Aktuar Dirigent / Leiter 1987 Urs Henggeler Felix Krämer Marie-Louise Rütti Konrad Bossard 1988 Myrtha Domonell Felix Krämer Marie-Louise Rütti Konrad Bossard 1989 Myrtha Domonell Felix Krämer Marianne Ried Konrad Bossard 1990 Myrtha Domonell Felix Krämer Marianne Ried Lucia Canonica 1991 Margrit Meier Felix Krämer Marianne Ried Lucia Canonica 1992 Margrit Meier Felix Krämer Marianne Ried Lucia Canonica 1993 Margrit Meier Sibille Hartmann Marianne Ried Lucia Canonica 1994 Margrit Meier Sibille Hartmann Marianne Ried Lucia Canonica 1995 Margrit Meier Myrtha Domonell Marianne Ried Lucia Canonica 1996 Margrit Meier Myrtha Domonell Marianne Ried Lucia Canonica 1997 Margrit Meier Myrtha Domonell Marianne Ried Lucia Canonica 1998 Margrit Meier Myrtha Domonell Marianne Ried Lucia Canonica 1999 Margrit Meier Myrtha Domonell Marianne Ried Lucia Canonica 2000 Margrit Meier Myrtha Domonell Marianne Ried Lucia Canonica 2001 Margrit Meier Myrtha Domonell Marianne Ried Lucia Canonica 2002 Margrit Meier Anita Abegg Marianne Ried Lucia Canonica 2003 Margrit Meier Tonie Kummer Jürg Meier Christoph Müller 2004 Margrit Meier Tonie Kummer Jürg Meier Christoph Müller 2005 Margrit Meier Tonie Kummer Jürg Meier Marco Müller 2006 Margrit Meier Tonie Kummer Annina Nussbaumer Marco Müller 2007 Geni Häusler Tonie Kummer Annina Nussbaumer Marco Müller 2008 Geni Häusler Tonie Kummer Annina Nussbaumer Adrian Häusler 2009 Geni Häusler Tonie Kummer Annina Nussbaumer Adrian Häusler 2010 Geni Häusler Tonie Kummer Annina Nussbaumer Adrian Häusler 2011 Geni Häusler Tonie Kummer Annina Von Holzen-Nussbaumer Adrian Häusler 2012 Geni Häusler Annina Von Holzen-Nussbaumer Tonie Kummer Adrian Häusler 68 Beisitzer Beisitzer 1987 Heidi Ochsner 1988 Marie-Louise Jetzer 1989 Marie-Louise Jetzer 1990 Marie-Louise Jetzer 1991 Franz-Xaver Hugener Myrtha Domonell 1992 Franz-Xaver Hugener Myrtha Domonell 1993 Franz-Xaver Hugener Myrtha Domonell / Felix Krämer 1994 Franz-Xaver Hugener Myrtha Domonell / Felix Krämer 1995 Franz-Xaver Hugener Felix Krämer 1996 Franz-Xaver Hugener 1997 Franz-Xaver Hugener 1998 Franz-Xaver Hugener 1999 Franz-Xaver Hugener 2000 Franz-Xaver Hugener Vorstand 2012: 2001 Anita Abegg Annina von Holzen-Nussbaumer, Kassierin; 2002 Christine Gander 2003 Geni Häusler 2004 Geni Häusler Eugen Eggerschwiler 2005 Geni Häusler Eugen Eggerschwiler 2006 Geni Häusler Eugen Eggerschwiler Marianne Ried Lilo Edelmann Michael Iten, Pedell; Geni Häusler, Präsident; Antonie Kummer, Aktuarin. Eugen Eggerschwiler 2007 2008 Franziska Fischer Eugen Eggerschwiler 2009 Franziska Fischer Michael Iten 2010 Franziska Fischer Michael Iten 2011 Franziska Fischer Michael Iten 2012 Adrian Häusler, Konzertmeister; Michael Iten 69 Orchestermitglieder 1987 – 2012 Ehrenmitglieder seit 1987 1989 Konrad Bossard, Hans Bächinger 1990 Josef Röllin 1994 Gret Bieri (Austritt 1998) 1996 Constantin Bossard, Heidi Riedo 1999 Felix Krämer 2000 Lotti Gasser, Gisela Lüthi, Marianne Ried Aktivmitglieder des Ägeritalorchesters ab 1987 1987 Schmitz Hildegard (bis 1991), Daniel Juzi, Daniel Müller (bis 1991) 1988 Martin Lüönd 1989 Lucia Canonica (bis 2003), Margrit Meier, Claudia Wyss 1990 Felicitas Elsener (bis 1994), Sibille Hartmann, Ursina Hartmann, Philipp Michelus 1991 1992 Silvia und Bettina Bergh, Sophi Bossard, Françoise Müller, Anita Abegg 1993 Corina Glanzmann 1994 1995 Eugen und Adrian Häusler, Judith Iten 1996 Valeska Iten (bis 2003), Petra Müller, Sabine Thiess, Karin Weber 1997 Christine Gander Meier (bis 2003), Oliver Kalbermatten, Helene Lanker (bis 2003), Susanne Bangerter, Cécile Merz 1998 Philipp Wicki 1999 Lilo Edelmann (bis 2003) 2000 2001 2002 70 Antonie Kummer 2003 Jürg Meier, Madeleine Iten 2004 Daniela Niederberger, Felicitas Elsener 2005 Annina Nussbaumer, Franziska Fischer, Hansruedi Gegenschatz, Michael Iten 2006 2007 Rahel Dörnenburg (bis 2010) 2008 2009 2010 Rebekka Burri, Trung Truong 2011 Rahel Burri 2012 Probenimpressionen Ägeritalorchester 2012 71 Quellen Der Autor Ägeritalorchester (Orchesterverein Unterägeri) - Protokolle und Akten des Ägeritalorchesters ab 1987. - Konzertunterlagen (Besitz: Geni Häusler) - Orchesterbesetzung vergangener Auftritte seit 2003 (Besitz: Geni Häusler) Peter Lüthi Geboren am 13. 12. 1948 und aufgewachsen in Deitingen/SO. Matura in Nuolen, Studium der Germanistik und Geschichte in Freiburg i/Ue. Gymnasiallehrer, Internatsleiter und Rektor am Institut Dr. Pfister, Oberägeri. Seit 2006 Co-Rektor an der Stiftsschule Einsiedeln. Fotonachweis Bild- und Dokumentationsmaterial stammen aus dem Orchesterarchiv oder wurden freundlicherweise von folgenden Personen zur Verfügung gestellt: - Priska Nussbaumer - Christoph Müller - Myrtha Domonell - Emil Krienbühl - Geni Häusler Verheiratet mit Gisela Frei, drei Kinder. Hobbys sind Fussball und Theater, Kunst und Sport ganz allgemein. Interessiert am öffentlichen Leben. Wohnt in Oberägeri. Impressum Herausgeber Ägeritalorchester, Unterägeri Text Peter Lüthi, Geni Häusler Überarbeitung Michael Iten, Geni Häusler 72 Gestaltung Monica Kummer, Menzingen Druck Speck Print AG, Baar © 2012 Ägeritalorchester, Unterägeri Ägeritalorchester, 6314 Unterägeri