02_Die Wüsten Chinas, 08-09 - bridging

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Die Wüsten Chinas
Das äolische Relief
Der Norden Chinas gehört zum altweltlichen
Trockengürtel, der sich von der Atlantikküste Nordafrikas bis zum Ostchinesischen
Meer erstreckt. Doch die Wüsten in Afrika
liegen in den Tropen und Subtropen während die Wüsten Chinas in der gemäßigten
Klimazone liegen. Das bedeutet, dass es in
den chinesischen Wüsten im Winter kalt
wird und die Dünen sogar gefrieren können. Es gibt 712.900 km2 Sandwüsten und
569. 500 km2 Schotterwüsten. Das entspricht zusammengenommen der 3,6-fachen Fläche Deutschlands.
dort Sand und Staub (Sedimente) auf und
transportiert sie soweit seine Kraft reicht.
Ablagerungsgebiete: Die schweren groben
Sandkörner fallen als erstes zu Boden und
bilden Dünen. Grober Staub lagert sich
an den Luvhängen der Gebirge ab. Feiner
Staub wird über die Gebirge hinweg geweht
und geht auf die Steppen nieder, wo sie an
Sträuchern und Gräsern hängenbleiben.
Steppengräser wirken als Staubfallen. Der
Staub wird durch sie in den Oberboden integriert und bildet den fruchtbaren Lössboden. Die leichtesten Staubpartikel trägt
Die Entstehung von Chinas Wüsten ist eng
mit der Herausbildung des Lössplateaus
verbunden. Beide Landschaften sind Produkte desselben äolischen Formungsprozesses. Ausblasungsgebiet: Ursprungsgebiete
von Wüstensanden und Löss sind alte, ausgetrocknete Seen und Schwemmfächer
von Flüssen. Starker Wind wirbelt von
der Wind bis auf 10 km Höhe. Dort geraten
sie in den Jetstream, einen starken Höhenwind, der sie bis über den Pazifik mitnimmt,
wo sie auf den Boden des Ozeans absinken.
Das nennt man Nassdeposition. Während
des Windtransports werden die Sedimente
also nach Gewicht sortiert: Die leichtesten
fliegen am weitesten.
Abb. 1: Ausblasungsgebiet.
Abb. 2: Lössstaub in
10 km Höhe.
Abb. 3: Sandwüste
Badain Jaran.
Sandwüste (Chinesisch: Shamo)
Mit ca. 300.000 km2 Ausdehnung ist die
Taklamakan die größte Sandwüste Chinas.
Sie füllt das Tarim-Becken zwischen den Gebirgen Kunlun (max. 7723 m ü. M.) im Süden
und Tian Shan (max. 7439 m ü. M.) im Norden. Von den Hochgebirgsgletschern strömt
Schmelzwasser in das Becken, das Verwitterungsschutt, Kies und Sand auf weiten
Schwemmfächern ablagert. Diese Abflüsse
sind die wichtigsten Wasserlieferanten,
denn im Zentrum des Beckens fallen im Jahr
nicht einmal 50 mm Niederschlag. Menschen können nur in den Flussoasen und
Quellgebieten am Gebirgsfuß leben, wo
sie Feldbau betreiben. Von dort steigen sie
mit ihren Viehherden zu den Hochweiden
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zwischen Wald- und Schneegrenze sowie zu
Jagdgründen, Erz- und Minerallagerstätten
in den Gebirgen auf. Aber seit dem Ende der
letzten Eiszeit nehmen die Gletscher ab und
bilden sich nicht nach, weil auch die jährlichen Niederschlagsmengen gesunken sind.
Noch vor 3000 Jahren waren die Schmelzwasserflüsse, die aus dem Kunlun-Gebirge
in das Becken flossen, so stark, dass sie den
Tarim-Fluss an der gegenüberliegenden
Nordseite des Beckens am Fuß des Tian Shan
erreichten. Sie versorgten große Städte
und Felder in der zentralen Taklamakan.
Vor ca. 1500 Jahren wurden die meisten von
ihnen aufgegeben, weil Sanddünen sie zudeckten. Heute versickern die Flüsse schon
im Gebirgsvorland und die Siedlungen sind
dicht an die Gebirge herangerückt.
Schotterwüste (Chinesisch: Gobi)
Vor allem westlich und nördlich des Gelben
Flusses liegen weite Ebenen, deren Oberfläche mit Geröll und Schotter bedeckt sind.
Diese Gesteine entstehen durch Verwitterung in den nahen Gebirgen und werden von
Schmelz- und Regenwasser auf die Flächen
transportiert. Wenn Stürme über sie hinwegfegen schleifen sie das Gestein mit dem Sand,
den sie mitführen. Sie verpassen ihnen einen
gut erkennbaren Windschliff (Korrasion).
Mit dem Begriff Gobi wird von manchen Autoren aber auch die gesamte Großlandschaft
bezeichnet, die alle Trockengebiete in der
Republik Mongolei, im mongolischen Teil
Chinas und im nördlichen Xinjiang umfasst.
Abb. 4: Schotterwüste.
Desertifikation
Mit diesem Begriff bezeichnet man den
Wandel einer fruchtbaren Landschaft in
eine Wüste, verursacht durch Klimaänderungen und menschliche Aktivitäten. In
Nordchina werden Steppengebiete in Felder
zum Nutzpflanzenanbau umgewandelt und
tragen im Winter und Frühling, also während der Zeit der stärksten Stürme, keine
Vegetationsdecke mehr. Weil der Wind in
dieser Zeit des Jahres von Nordwest nach
Südost weht, bläst er Sand und Lössstaub
nicht nur aus den Wüsten, sondern auch
von den kahlen Feldern in die großen Städte.
Ein einziger Staubsturm lud am 18. April
2006 etwa 300.000 t Staub über Peking
ab. Jedes Frühjahr legen Staubstürme den
Verkehr lahm, gefährden Leben und Gesundheit von Mensch und Tier und verursachen enorme ökonomische Verluste. Mit
Windschutzstreifen aus schnellwüchsigen
Pappeln versucht man, die Felder zu schützen. Zur Fixierung von Sanddünen werden
Gitter aus Strohgeflechten aufgelegt.
© DAI 2014 Unterrichtsmaterialien zur Ostasiatischen Archäologie: Die Seidenstraßen.
Abb. 5: Dünenfixierung
mit Strohgeflechten.
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