VWL: Fragen Kapitel 1

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VWL: Fragen Kapitel 1
Was ist unter Knappheit zu verstehen, inwiefern ist sie für die VWL
grundlegend?
Unter Knappheit ist zu verstehen, dass nur eine geringe Anzahl an Ressourcen zur Verfügung steht
um die große Anzahl an Bedürfnissen der Wirtschaftssubjekte zu decken. In der VWL ist die
Knappheit grundlegend, da ohne diese Knappheit zwischen Bedürfnissen einerseits und Ressourcen
andererseits kein „Wirtschaften“ möglich wäre. Die VWL behandelt des Weiteren den Umgang mit
der Knappheit, der z.B. durch Märkte erfolgen kann.
Nennen Sie unterschiedliche Wirtschaftssubjekte?
Erläutern Sie gängige Güterkategorien?
Erläutern Sie den Begriff der Opportunitätskosten mit Hilfe der
Produktionsmöglichkeitenkurve.
Die Produktionsmöglichkeitenkurve erfasst zu einem bestimmten Zeitpunkt die
Produktionsmöglichkeiten bezüglich unterschiedlicher Güter.
•
•
•
Punkte auf der Kurve: Effiziente Produktion
Punkte unterhalb der Kurve: Ineffiziente Produktion
Punkte oberhalb der Kurve: nicht erreichbar
Opportunitätskosten: Um mehr von einem Gut X zu produzieren, muss auf die Produktion von
einem bestimmten Anteil von Gut Y verzichtet werden. Dies sind dann die Opportunitätskosten
Unterscheiden Sie: Mikro- und Makroökonomie, positive und normative
Aussagen.
Mikroökonomie Analyse von Entscheidungen im Bezug auf einzelne Wirtschaftssubjekte (Z.B.
Preisänderung an einem Produkt Nachfrage eines Haushaltes)
Makroökonomie Analyse von vielen Entscheidungen im Bezug auf die Gesamtwirtschaft (Z.B.
Haushalte Güter)
Positive Aussage (Sachaussagen): Stellt dar, wie die Welt ist, prognostiziert oder
besteht aus “Wenn-Dann-Aussagen”.
Normative Aussagen (Wertausssagen): Legt dar, wie die Welt sein soll.
Jede Politikbewertung beinhaltet normative Aussagen, da sie
aussagt, wie Politik gestaltet werden soll.
Erläutern Sie kurz den Inhalt der zehn Mankiw-Regeln.
1. Alle Menschen stehen vor abzuwägenden Alternativen.
a. Freizeit versus ArbeitszeitKonsum
b. Heute oder sparen für Konsum morgen
2. Die Kosten eines Gutes bestehen in dem, was man für den Erwerb dieses Gutes aufgibt.
a. Entscheiden bedeutet, die Kosten und Nutzen unterschiedlicher Alternativen zu
vergleichen.
b. Wenn ich eine beste Alternative auswähle, verzichte ich auf die zweitbeste
Alternative. Dies sind meine Opportunitätskosten.
3. Rational entscheidende Leute denken in Grenzbegriffen.
a. Es werden marginale Veränderungen betrachtet.
b. Wie verändert sich mein Umsatz, wenn ich den Preis ein wenig erhöhe? Steigt er
oder fällt er?
c. Was ist mit meinen Fahrkosten, Miete, etc., wenn ich etwas weiter aus der Stadt
hinaus ziehe?
d. Kosten- und Nutzenvergleiche beziehen sich auf deren marginale Veränderung.
4. Die Menschen reagieren auf Anreize
a. Wir wägen mehr oder weniger rational Kosten und Nutzen und deren marginale
Veränderung ab.
b. Deshalb reagieren wir auf marginale Änderungen.
c. Wir versuchen, Preiserhöhungen durch Ausweichen auf andere Güter zu umgehen.
d. Erscheint der Stau auf der Autobahn zu lang, dann weichen wir auf die Landstraße
aus.
e. Wir reagieren auf „ökonomische Anreize“, in der VWL werden diese
Anpassungsreaktionen untersucht.
5. Durch Handel kann es jedem besser gehen.
6. Märkte sind gewöhnlich gut für die Organisation des Wirtschaftslebens.
7. Regierungen können manchmal die Marktergebnisse verbessern.
8. Der Lebensstandard eines Landes hängt von der Fähigkeit ab, Waren und Dienstleistungen
herzustellen.
9. Die Preise steigen, wenn zu viel Geld in Umlauf gesetzt wird.
10. Die Gesellschaft hat kurzfristig zwischen Inflation und Arbeitslosigkeit zu wählen.
VWL: Fragen Kapitel 2
Was wird unter einem „vollkommenen Markt“ verstanden?
Der „vollkommene Markt“ ist dann gegebenen, wenn…
•
•
•
Konsumenten weder eine sachliche, räumliche oder persönliche Präferenz zu den Gütern
haben (Homogenität).
Markttransparenz
Freier Marktzutritt
Kennzeichnen Sie unterschiedliche Marktformen und geben Sie
jeweils ein Beispiel für die von Ihnen betrachteten Marktformen.
Erläutern Sie mögliche Verschiebungen der Angebotskurve.
Die Angebotskurve basiert auf der Ceteris- paribus-Bedingung. Dies bedeutet, dass alle Faktoren,
abgesehen von dem Preis als konstant angenommen werden. Bei Bewegungen auf der Kurve ändert
sich nur der Preis und somit die Angebotsmenge. Ändert sich aber einer der konstanten Faktoren, so
verschiebt sich die komplette Kurve.
Erläutern Sie mögliche Verschiebungen der Nachfragekurve.
Die Nachfragekurve basiert auf der Ceteris- paribus-Bedingung. Dies bedeutet, dass alle Faktoren,
abgesehen von dem Preis als konstant angenommen werden. Bei Bewegungen auf der Kurve ändert
sich nur der Preis und somit die Nachfragemenge. Ändert sich aber beispielsweise das Einkommen,
so kann sich die Nachfragekurve bei erhöhtem Einkommen nach rechts und bei verringertem
Einkommen nach links verschieben.
Was sind Substitute, Komplemente, normale und inferiore Güter?
s.u.
Wie hoch ist die Preiselastizi tät, wenn für die Nachfragefunktion x =
10000/p gilt? Was bedeutet dies für den Umsatz?
X = 10000/p = x * p = 10000
E = (-) dx/dp * p/x = 10000/p*x = 1 da p*x 10000 ist E = 1
Der Umsatz bleibt konstant Menge * Preis = konstant
Erläutern Sie drei unterschiedliche Formen der Elastizität.
Preiselastizität
Wie stark ändert sich die Nachfrage, wenn der Preis erhöht wird?
Bei einer elastischen Reaktion (E>1) sinkt der Umsatz nach einer Preiserhöhung.
Bei einer unelastischen Reaktion (E<1) steigt der Umsatz.
Preiselastizität wichtig für die Preisfindung in Unternehmen.
Preiselastizität als Punktelastizität
Die Elastizität wird hier mit negativem Vorzeichen definiert. Da die Ableitung x nach p negativ ist,
ergibt sich so ein positiver Wert für die Elastizität.
Die Punktelastizität ist exakt, gilt aber streng genommen nur für marginale Preisänderungen.
Kreuzpreiselastizität
Dient der Analyse der Wechselwirkung zwischen Märkten.
•
•
•
Bei einer positiven Mengenänderung von Gut x nach einer Preiserhöhung bei Gut z ist die
Kreuzpreiselastizität positiv. Die Güter sind Substitute.
Bei einer negativen Reaktion handelt es sich hingegen um Komplemente.
Preisänderungen von Substituten oder Komplementen zu Gut x verschieben die Lage der
Nachfragekurve von x.
Einkommenselasizität
•
•
Abhängig von der Einkommenselastizität wird in normale und inferiore Güter unterschieden:
• Bei normalen Gütern steigt die Nachfrage bei wachsendem Einkommen. Die
Elastizität ist positiv.
• Bei inferioren Gütern sinkt die Nachfrage
Einkommensänderungen verschieben die Lage der Nachfragekurve von x.
Was wird unter komparativ-statischer Analyse verstanden? Geben Sie
ein Beispiel.
Wenn in einem Markt durch äußerliche Einflüsse das Gleichgewicht – also die Zusammensetzung von
Menge und Preis – verändert wird kann dies durch unterschiedliche Analysen untersucht werden.
Die komparativ-statistische Analyse untersucht nur den Ausgangszustand (Ausgangsgleichgewicht)
und den aktuellen Ist-Zustand (Endgleichgewicht). Außerdem betrachtet die komparativ-statistische
Analyse nur isoliert einen Markt und lässt sämtliche Interdependenzen zwischen den Märkten außen
vor.
Szenario:
Das Ausgangsgleichgewicht für Regenschirme liegt bei 4€ für 2 Stück. Durch einen dramatischen
Klimawandel werden in der Verkaufsregion mehr Regenschirme benötigt. Durch diesen äußeren
Einfluss ergibt sich ein Endgleichgewicht von 6€ für 3 Stück (unter Beachtung der Elastizitäten). Die
o.g. Analyse verwendet nun das Ausgangs- bzw. Endgleichgewicht zur Analyse.
Analysieren Sie die Wirkungsweise einer staatlichen
Mietpreisfestsetzung.
Wenn es eine staatliche Mietpreisfestsetzung gibt sollte man zwei Punkte analysieren, nämlich
kurzfristig und Langfristig.
Da kurzfristig gesehen sowohl Angebot, als auch Nachfrage relativ unelastisch sind, wird es zunächst
nur zu einem kleinen Nachfrageüberschuss kommen. Da bei langfristiger Betrachtung Angebot und
Nachfrage elastischer sind wird der Nachfrageüberschuss deutlich größer werden, als die noch bei
der kurzfristigen Betrachtung der Fall war.
Wie wirkt sich eine Mengensteuer in einem Markt bei vollkommener
Konkurrenz aus?
Eine Mengensteuer kann sowohl beim Verkäufer, als auch beim Käufer einer Ware auftreten. Dies
bedeutet, dass der der Kunde mehr für ein Stück Ware bezahlen muss/wird. Daher wird die
Gleichgewichtsmenge verschoben und das Marktvolumen verändert sich.
Warum spielt es keine Rolle, ob Nachfrager oder Anbieter besteuert
werden?
Es spielt keine Rolle, da in jedem Fall der Käufer einen höheren Preis für ein Stück Ware bezahlen
muss und der Verkäufer weniger für ein Stück Ware erhält.
Da der Mensch auf Anreize reagiert (Stichwort: 10 Grundregeln der VWL) wird durch die angesetzten
Steuern die Nachfrage sinken die Gleichgewichtsmenge verschiebt sich / Marktvolumen verändert
sich (Käufer zahlt mehr pro Stück Ware). Somit erhält auch der Verkäufer weniger für ein Stück Ware.
Es ist nun egal, wer besteuert wird. Sollte der Käufer besteuert werden zahlt er den gleichen
erhöhten Preis, als wenn der Verkäufer besteuert wird. Es hierbei nur darum, wer die Steuern
schlussendlich an den Staat abführen muss.
Beschreiben Sie die Funktion von Marktpreisen (den
Preismechanismus).
Hinsichtlich der Preise werden drei (eng verbundene) Funktionen unterschieden:
1. Signalfunktion (Information über Opportunitätskosten),
2. Auslesefunktion (Zuteilung bzw. Ausschluss von Nutzungsrechten) und
3. Lenkungsfunktion (Lenkung der Einsatzfaktoren dorthin, wo ihr Ertrag höher ist).
VWL: Fragen Kapitel 3
Was ist unter Pareto-Kriterium und Pareto-Optimum zu verstehen?
Pareto-Kriterium:
Beurteilung gesellschaftlicher Zustände. Danach wird eine Veränderung als positiv angesehen, wenn
sie die Situation wenigstens eines Wirtschaftssubjektes verbessert, ohne zugleich die Situation
anderer zu verschlechtern. Veränderungen, durch die Wirtschaftssubjekte gewinnen, während
andere verlieren, können mit dem Kriterium nicht beurteilt werden. (Reine) Umverteilungen
entziehen sich damit von vornherein der Beurteilung nach diesem Kriterium, da dabei immer
zumindest ein Wirtschaftssubjekt schlechter gestellt wird.
Pareto-Optimum:
Ein Zustand heißt pareto-optimal, wenn eine Verbesserung nach dem Pareto-Kriterium nicht mehr
möglich ist. Das Kriterium ist "verteilungsblind", da eine Situation, in der einer alles hat und alle
anderen gar nichts haben, pareto-optimal ist.
Warum wird kein kardinales Nutzenkonzept benötigt?
Wie lässt sich mit Hilfe der Konsumentenrente der Wert einer
Preissenkung ermitteln?
Wenn eine Preissenkung erfolgt, dann steigt demnach auch die Konsumentenrente um den Teil an,
wie die Preissenkung erfolgt ist. Zudem werden neue Konsumenten das Produkt kaufen wollen, da
der Preis gesunken ist. Somit erschließt sich auch hier ein Zuwachs der Konsumentenrente.
Inwiefern ist das Marktgleichgewicht bei vollkommener Konkurrenz
optimal?
Ein Marktgleichgewicht wird durch einen freien Markt erreicht und ist genau dann optimal. Durch
den freien Markt werden Ressourcen effizient allokiert. Das bedeutet, dass Angebot richtet sich
immer an die Käufer, die für ein Gut die höchste Zahlungsbereitschaft haben. Die Nachfrage richtet
sich an die Produzenten, welche ein Gut für den niedrigsten Preis anbieten können. Hieraus entsteht
dann die Gleichgewichtsmenge, ohne dass ein Angebotsüberschuss oder ein Nachfrageüberschuss
besteht ( es kommt zu einem Marktgleichgewicht (optimal)).
Erläutern Sie grafisch die Zusatzlast einer Mengensteuer.
Geben Sie Beispiele für externe Effekte und zeigen Sie grafisch die
Auswirkung auf das Marktgleichgewicht.
Negativer Effekt:
Beispiel Schadstoffausstoß: Ein Unternehmen kalkuliert seine Preise ohne Einbeziehung der Kosten,
die Dritten durch den Schadstoffausstoß während der Produktion entstehen. Das Produkt ist „zu
billig“.
Ergebnis: Die Gleichgewichtsmenge ist bei einem negativen bzw. positiven Effekt tendenziell „zu
hoch“ bzw. “zu niedrig“.
Wie können externe Effekte durch Verhandlungen internalisiert
werden?
Durch Verhandlungen wird versucht, die Marktallokation näher an das soziale Optimum
heranzuführen (sowohl bei positiven, als auch bei negativen Effekten).
Dies ist immer dann möglich, wenn man von einer Welt ohne Transaktionskosten (in Verhandlungen)
ausgeht.
Was wird unter Coase-Theorem verstanden?
Das Coase-Theorem besagt, dass Private auch ohne Eingriffe von Drittpersonen (z.B. Staat) die
Probleme aus externen Effekten durch Verhandlungen lösen können. Vorausgesetzt ist, dass bei der
Verhandlung keine Tauschkosten (Transaktionskosten) entstehen. Weiter müssen die Personen leicht
eine Übereinkunft finden können.
Wie wirkt eine Pigou-Steuer?
Die Pigou-Steuer ist eine Lenkungssteuer und dient der Internalisierung eines externen Effekts
(siehe: Externer Effekt). Wenn sich keine private Lösung (siehe Coase-Theorem) zur Internalisierung
des externen Effekts ergibt, kann der Staat mittels finanziellen Anreizen das Verhalten der
Marktakteure so verändern, dass die Wohlfahrt maximiert wird.
Mit der Pigou-Steuer wird ein Preis für den externen Effekt (z.B. CO2-Ausstoss) definiert, welcher
exakt dem Schaden des externen Effekts entspricht. Damit ist quasi der externe Effekt nun im Preis
für das Produkt berücksichtigt und damit der externe Effekt beseitigt.
Was wird unter einer Zertifikatslösung verstanden?
Ein zentrales Problem der Pigou-Steuer besteht darin, den „richtigen“ Preis für den externen Effekt
zu finden, bei dem im Gleichgewicht gerade marginale Zusatzkosten = marginaler Zusatznutzen ist.
•
•
Statt über den Preis zu steuern, geht die Zertifikatslösung den umgekehrten Weg und steuert
über die Menge.
Es wird die zulässige Gesamtschadensmenge exogen festgesetzt und über den Handel der
Zertifikate pendelt sich der zugehörige Preis ein.
Inwiefern können öffentliche Güter über den Preismechanismus des
Marktes nur unzureichend bereitgestellt werden?
Der Preismechanismus des Marktes funktioniert so, dass für Private Güter durch den freien Markt
(Angebot  Nachfrage) eine Gleichgewichtsmenge mit dem dazugehörigen Preis entsteht.
Dies funktioniert bei öffentlichen Gütern nicht, da diese Güter „kostenlos“ zur Verfügung stehen.
Öffentliche Güter sind daher nicht zu einer Marktkoordination fähig, weshalb diese dann durch den
Staat bereitgestellt werden (z.B. Infrastruktur oder Spielplätze).
VWL: Fragen Kapitel 4
Kennzeichnen Sie die Kosten- und Erlössituation im
Marktgleichgewicht bei vollständiger Konkurrenz. Gehen Sie auf die
Unterschiede bei kurz und langfristiger Betrachtung ein.
Kostensituation:
Bei langfristiger Betrachtung werden nur Betriebsoptima zu einer Kostenkurve zusammengesetzt.
Jeder Punkt auf dieser langfristigen Kostenkurve entspricht also einem Punkt auf der zugehörigen
„besten“ kurzfristigen Kostenkurve.
•
•
Ein U-förmiger Verlauf der langfristigen Kostenkurve kennzeichnet zunehmende
Größenvorteile (economies of scale), die später wieder abnehmen.
Bei L-förmigem Verlauf hingegen entfällt der Rückgang von Größenvorteilen.
Erlössituation (Marktaustritt oder Produktionseinstellung?):
Preis = GK ist keine Gewähr für einen Gewinn. Schneidet die Preisgerade die GK-Kurve unterhalb der
DK-Kurve entsteht ein Verlust.
•
•
Liegt der Schnittpunkt noch über der DVK-Kurve tragen Produktion und Absatz dazu bei,
zumindest einen Teil der Fixkosten zu decken. Sollte die Situation langfristig so bleiben, wäre
ein Marktaustritt sinnvoll.
Schneidet die Preisgerade die GK-Kurve darüber hinaus auch unterhalb der DVK-Kurve
werden nicht einmal die variablen Kosten gedeckt. Hier ist unabhängig von der Frage des
langfristigen Marktaustritts kurzfristig eine Produktionseinstellung sinnvoll.
Erläutern Sie grafisch das Marktgleichgewicht im Monopol.
Wenn ein Unternehmen weniger als Qmax produziert, wären die Grenzkosten geringer als der
Grenzerlös. Dies bedeutet, dass bei jeder weiteren produzierten Einheit der Gewinn höher wäre als
die Kosten, die dadurch entstehen.
Wenn ein Unternehmen mehr als Qmax produziert, wären die Grenzkosten höher als der Grenzerlös.
Dies bedeutet, dass bei jeder Einheit, die weniger produziert wird, ist die Kostenersparnis größer als
die Erlöseinbuße.
Das Unternehmen findet die optimale Produktionsmenge in Qmax, wo sich Grenzkosten und
Grenzerlöse treffen.
Hierbei ist zu beachten, dass auch ein Nettowohlfahrtsverlust entsteht, da das Produkt mit einem
Preis über den Grenzkosten verkauft und potentielle Käufer dieses Produkt zwar mit einem Preis, der
oberhalb der Grenzkosten liegt , bewertet, aber es nicht kauft, da seine Bewertung nicht so hoch ist
wie der Verkaufspreis. Dies lässt sich dadurch verhindern, dass das Unternehmen eine
Preisdifferenzierung durchführen (räumlich, zeitlich, quantitativ, qualitativ). Dies bedeutet, dass das
gleiche Produkt z.B. auf unterschiedlichen Märkten zu unterschiedlichen Preisen angeboten werden
kann. Dadurch wird der Gewinn des Unternehmens maximiert und der Nettowohlfahrtsverlust
entfällt.
Wie wirkt sich eine Mengensteuer im Monopol aus. Was gilt für die
Last des Monopolisten (Produzentenrente) im Vergleich zum
Konkurrenzfall?
Wenn in einem Monopol eine Mengensteuer erhoben wird, dann verschiebt sich die Gerade der
Grenzkosten um genau diesen wert nach oben. Somit verändert sich auch Qmax, also der Wert an
dem die Grenzkosten die Grenzerlöse schneiden und es entsteht somit ein erhöhter Preis für eine
veränderte Menge.
Die Last des Monopolisten ist größer als das Steueraufkommen. Anders ist es hingegen beim
Konkurrenzfall. Hier ist die Steuerlast gleich der Produzentenrente.
Inwiefern sind im Oligopol strategische Überlegungen von zentraler
Bedeutung für das Marktverhalten?
Strategische Überlegungen haben eine große Bedeutung für das Marktverhalten. Denn als Strategie
wird es bezeichnet, dass ein Unternehmen bei jeder Entscheidung, die das Unternehmen betreffen,
bedenken muss, wie andere Unternehmen darauf reagieren. Man unterscheidet hierbei zwischen
unterschiedlichen Strategien:
-
Dominate Strategie: Ein Unternehmen trifft wählt immer für sich die beste Strategie,
unabhängig davon welche Strategie andere Unternehmen verfolgen. Dies führt dann dazu,
dass insgesamt die Unternehmen schlechter „dastehen“ (wenn davon ausgegangen wird,
dass alle die dominante Strategie wählen).
Erläutern Sie das Gefangenen-Dilemma anhand der Airbus/Boeing
Matrix von Folie 40.
Bei dieser Matrix stellt sich das Gefangenen-Dilemma zwischen Preis und verkauften Einheiten
(Flugzeugen dar). Würden beide ein Abkommen treffen für einen hohen Preis Flugzeuge zu
verkaufen, so würde beide 500 Einheiten auf dem Markt verkaufen können. Da jedoch jede Firma Ihr
Eigeninteresse durchsetzen will und außerdem beide in einer nicht-kooperativen Situation sind,
werden sie den Preis auf einen niedrigen Preis senken – in der Hoffnung – dadurch mehr Einheiten zu
verkaufen. Daraus folgt, dass sowohl Boeing, als auch Airbus für sich die dominante Strategie wählen
und die Einheiten (Flugzeuge) zu einem niedrigen Preis verkaufen, auch wenn Sie hierdurch
schlechter „dastehen“, als wenn beide 500 Stück verkaufen würden, da nun beide Hersteller lediglich
300 Einheiten auf dem Markt verkaufen können.
Worin besteht der Unterschied zwischen einem Nash-Gleichgewicht
und einem Gleichgewicht dominanter Strategien?
Im Nash-Gleichgewicht hat jeder Marktteilnehmer eine für Ihn dominante Strategie gewählt, mit der
er unabhängig von den Entscheidungen der anderen Marktteilnehmer ist und auch keinen Anlass
sieht diese Strategie zu verändern.
Was ist ein Gleichgewicht dominanter Strategien? Ist das nicht das gleiche?
Kennzeichnen Sie grafisch das Gleichgewicht bei monopolistischer
Konkurrenz.
Wenn man das Marktgleichgewicht bei monopolistischer Konkurrenz kurzfristig betrachtet, ähnelt es
dem eines Monopols. Das Preis-Menge-Optimum ist auch hier dort, wo sich Grenzkosten und
Grenzerlöse schneiden. Dies ist aber nur die kurzfristige Sicht. Da hier Gewinne entstehen, drängen
neue Anbieter in den Markt und es kommt zu einer veränderten Situation. Durch diese „Newcomer“
sind für die Käufer mehr Anbieter im Markt und die Nachfrage für jeden einzelnen Anbieter
verändert sich.
Dadurch, dass mehr Anbieter im Markt sind, verschiebt sich die Nachfragekurve nach rechts. Dies
führt dann dazu, dass Anbieter Verluste machen und aus dem Markt austreten. Dies wiederum führt
dazu, dass andere Anbieter mehr Gewinne erzeugen, worauf auch wieder neue Markteintritte
erfolgen. Dieses Wechselspiel von Markteintritten und Marktaustritten führt dazu, dass es zu einem
Markgleichgewicht kommt, in dem es keine weiteren Markteintritte und Marktaustritte gibt und alle
Anbieter in diesem Markt einen Gewinn von null erreichen.
Erläutern Sie mögliche wettbewerbspolitische Zielkonflikte.
•
•
•
•
•
Die im Modell der vollkommenen Konkurrenz unterstellte Vielzahl von Anbietern ist u.U.
wenig innovativ.
Außerdem können Großunternehmen auch leichter Mittel für die Forschung aufbringen, was
zu mehr Innovationen führt.
Eine Vielzahl von Anbietern verhindert die Realisierung von Größenvorteilen (Economies of
scale or scope).
Andererseits implizieren wenige Anbieter eine Ballung ökonomischer Macht, die zu
Mißbrauch führen kann.
Die optimale Wettbewerbsintensität wird in weiten Oligopolen bei mäßiger
roduktdifferenzierung vermutet.
VWL: Fragen Kapitel 5
Was wird unter VGR verstanden?
VGR steht für volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen und stellt eine „nationale Buchführung“ dar.
Hier werden den wirtschaftlichen Transaktionen der vergangenen Periode (z.B. des vergangenen
Jahres) zusammengefasst (aggregiert).
Die Daten der VGR sind von hoher Bedeutung, da sie u.a. in Verträge zwischen Staaten fließen
(europäischer Stabilitäts- und Wachstumspakt).
Die VGR teilt sich in folgende Bereiche auf:
•
•
•
•
•
Inlandsproduktberechnung (u.a. BIP)
Input-Output-Rechnung
Finanzierungsrechnung
Arbeitsvolumenrechnung
Vermögensrechnung
•
Sachlich gehört eigentlich auch die Zahlungsbilanz in diesen Rahmen. Sie wird aber
organisatorisch getrennt von der Bundesbank ermittelt.
Die Daten der VGR werden vom Statistischen Bundesamt nach internationalen Konventionen
ermittelt.
Erläutern Sie unter Verwendung einer geeigneten Zeichnung den
einfachen Wirtschaftskreislauf ohne Staat und ohne Ausland für den
Fall mit und ohne Ersparnis.
Der hier gezeigte Wirtschaftskreislauf zeigt die zu Gruppen zusammengefassten Wirtschaftssubjekte
„Haushalte“ und „Unternehmen“. Des Weiteren wurden hierbei alle Transaktionen einer Periode
zwischen Gruppen zusammengefasst (Konsumgüter und Faktorleistungen).
Da es sich hierbei um einen Wirtschaftskreislauf ohne Ersparnis und ohne Staat handelt ist dieser
ausgeglichen (Y = C). Dies bedeutet, dass die Konsumausgaben dem Faktoreinkommen entsprechen.
Außerdem ist der Wert der nachgefragten Konsumgüter gleich dem Angebot der Faktorleistungen.
Anders hingegen ist es mit Ersparnissen. Ersparnis bedeutet hier der Zugang von Reinvermögen pro
Periode, wobei mit (Netto-)Investition hier der Zugang an Sachkapital pro Periode gemeint ist.
I und S sind Stromgrößen, sie zeigen die Veränderung der zugehörigen Bestandsgrößen
Sachvermögen (SV) und Reinvermögen (RV), wobei RV= SV + Geldvermögen.
In einem geschlossenen wirtschaftskreislauf bilden Nettoinvestition und Ersparnis ein Gleichgewicht.
Alles, was in einer Periode produziert, aber nicht konsumiert wird, wird gespart und investiert (?).
Dies gilt für alle Wirtschaftssubjekte, da das Geldvermögen und seine Änderung gleich null sind.
Wie verändert sich die Ex-post Identität von S und I, wenn der Staat
und das Ausland in die Betrachtung einbezogen werden?
?
Welche Besonderheit gilt bei Einbeziehung des Staates für dessen
Produktions- und Einkommenskonto?
?
Erläutern Sie den Satz: Das Bruttoinlandprodukt BIP misst den
Marktwert aller in einem Zeitraum in einem Land für den
Endverbrauch hergestellten Güter- und Dienstleistungen.
…Marktwert bedeutet, dass sämtliche Güter über ihren Geldwert zusammengefasst werden und
dieser Geldwert sich nach dem Absatzpreis richtet. Dass dies z.B. bei staatlichen Leistungen nicht
funktioniert wissen wir schon.
…in einem Zeitraum, bezieht sich auf den Stromgrößencharakter des BIP. Der Zeitraum beträgt meist
ein Jahr oder ein Quartal.
… in einem Land, bezieht sich auf die geographische Zuordnung der Wirtschaftssubjekte. Dies wird
als Inlandskonzept bezeichnet. Im Unterschied hierzu richtet sich das Inländerkonzept an der
Nationalität der Wirtschaftssubjekte aus.
…für den Endverbrauch betont, dass Doppelzählungen von Zwischenprodukten vermieden werden
soll.
…hergestellt bedeutet, dass z.B. ein PKW der hergestellt, aber nicht abgesetzt worden ist, Teil des
BIP ist.
…aller Güter- und Dienstleistungen bezieht sich auf den umfassenden Anspruch, mit dem BIP auch
tatsächlich die gesamte Produktion zu erfassen.
Erläutern Sie den Zusammenhang von Entstehungs-, Verwendungsund Verteilungsrechnung im Rahmen der Ermittlung des BIP. (?)
Warum müssen bei der Verwendungsgleichung für das BIP die
Importe abgezogen werden?
Importe müssen bei der Verwendungsgleichung abgezogen werden, da diese bereits bei
Konsum/privater Verbrauch, Investition oder den Staatsausgaben erfasst werden. Wenn jemand
beispielsweise ein ausländisches Auto kauft, wird dieser Betrag unter Konsum „erfasst“. Da es sich
aber im einen Import handelt, muss dieser Betrag später wieder abgezogen werden, damit das BIP
unverändert bleibt.
Was ist der Unterschied zwischen dem Inlands- und Inländerkonzept
im Rahmen der Sozialproduktberechnung?
Der Unterschied liegt darin, wie sich BIP und BSP berechnen. Bei dem Konzept des BIP ist es der Fall,
dass nicht zwischen in- und ausländischen Arbeitern unterschieden wird, die eine Ware oder
Dienstleistung erbringen. Solange die Ware oder Dienstleistung innerhalb der Grenzen von
Deutschland erbracht wird, zählt diese zum BIP. Wenn ein Holländer beispielsweise in Deutschland
eine Dienstleistung erbringt, zählt der Gewinn aus dieser zum BIP von Deutschland.
Anders hingegen ist es bei dem BSP. Hier gilt folgendes Konzept. Es werden zur Berechnung der
Produktion von Waren und Dienstleistungen nur die Personen herangezogen, welche die
entsprechende Staatsbürgerschaft haben. So kann ein deutscher Unternehmer eine Fabrik in Holland
haben, wobei der Gewinn aus dieser Fabrik zum BSP von Deutschland zählt.
Insgesamt liegen in Deutschland jedoch BIP und BSP relativ nahe beieinander.
Worin unterscheidet sich das nominale BIP vom realen BIP?
Bei der Berechnung des nominalen BIP werden Ware und Dienstleistungen mit aktuellen Preisen
bewertet, wohingegen bei der Berechnung des reellen BIP konstantem Preis (Preis des Basisjahres)
zur Bewertung der Waren und Dienstleistungen herangezogen werden.
Inwiefern ist das BIP als Wohlstandsindikator geeignet oder
ungeeignet?
•
•
•
•
•
Bei der Berechnung des BIP fließen nur über Märkte gehandelte Güter- und Dienstleistungen
in die „Wohlfahrtsberechnung“ ein. Externe Effekte, Haushaltsproduktion etc. werden nicht
berücksichtigt.
Langlebige Güter gehen je nach Zuordnung zu Konsum oder Investition unterschiedlich ein.
Die staatliche Leistungsbereitstellung wird über die Kostenseite gemessen.
Defensive Ausgaben, wie Reparaturen und Krankenkosten usw. erhöhen c.p. das BIP.
Die Verteilung des BIP auf die Bewohner wird nicht berücksichtigt. Ein hohes Pro-Kopf-BIP
kann mit hoher Armut größerer Bevölkerungsgruppen einhergehen.
Im längerfristigen Vergleich der unterschiedlichen Entwicklung von Ländern
scheint das BIP ein recht guter Wohlfahrtsindikator zu sein.
Viele der Zielgrößen, die eigentlich mit „ökonomischer Wohlfahrt“
verstanden werden, sind offensichtlich mit der Entwicklung des BIP
korreliert.
Gesundheit, Lebenserwartung, Bildung sind ebenfalls mit dem BIP
verbunden.
Dies scheint zum Teil auch für ordnungspolitische Größen wie
Rechtssicherheit, politischer Freiheit etc. zu gelten.
VWL: Fragen Kapitel 7
• Betrachten Sie den Gütermarkt einer geschlossenen,
unterbeschäftigten Volkswirtschaft mit konstantem Preisniveau
(sog. Einkommen-Ausgaben-Modell).
o Die Investitionen sind konstant.
o Der private Konsum C sei vom verfügbaren Einkommen Yv
abhängig, das sich aus der Differenz zwischen Einkommen
Y und einkommensabhängigen Steuern T(Y) ergibt.
o Welche (kurzfristigen) Wirkungen hat eine Erhöhung der
Staatsausgaben (Staatsausgabenmultiplikator)?
-
Erhöhung des Gleichgewichtseinkommens Y
Multiplikatoreffekt ist gering Effekt wird gebremst
Steuerreinnahmen reichen nicht aus, um gestiegene
Staatsausgaben zu finanzieren Budgetdefizit steigt
o Wie verändert sich diese Wirkung, wenn der Staat
gleichzeitig die Steuern so anhebt, dass das Budget
ausgeglichen bleibt (Politik des marginal ausgeglichenen
Budgets)?
-
Annahme: Autonome Investition und Budget bleiben konstant
Da das verfügbare Einkommen konstant bleibt, wirkt nur der Primäreffekt
nachfragesteigernd.
Konstantes Einkommen muss sich auf mehr Beschäftigte verteilen
Es kommt zu einer Umverteilung der Last, was zur Folge hat, dass diejenigen
benachteiligt werden, die schon zuvor beschäftigt waren.
• Erläutern Sie anhand des IS/LM-Modells die unterschiedlichen
Möglichkeiten für eine Effektivität von Fiskal- und Geldpolitik.
•
Schneidet die IS-Kurve im Ausgangsgleichgewicht die LM-Kurve in ihrem waagerechten Ast,
dann ist die Geldpolitik völlig wirkungslos. Dies ist die sog. Liquiditätsfalle, der Zinssatz hat
hier bereits sein niedrigstes Niveau erreicht, eine Ausweitung der Geldmenge führt zu
keinem Zinseffekt. Die Investition ist durch Geldpolitik nicht beeinflussbar.
•
Ist hingegen der Verlauf der LM-Kurve vertikal, dann kann nur eine expansive Geldpolitik zu
einer Ausweitung des Sozialproduktes führen.
•
Geld- und Fiskalpolitik sind je nach Annahme über Lage und Verlauf der IS- und LM-Kurve
unterschiedlich effektiv.
•
Speziell der Crowding-out-Effekt legt eine Kombination von Geld- und Fiskalpolitik nahe. Ein
geeigneter policy mix beider Instrumente kann zu einer Ausweitung von Sozialprodukt und
Beschäftigung ohne Zinsanstieg führen.
VWL: Fragen Kapitel 8
Erläutern Sie das sog. Magische Viereck der Stabilitätspolitik.
Mit dem „magischen Viereck“ werden vier stabilitätspolitische Ziele bezeichnet. Diese lauten wie
folgt:
1.
2.
3.
4.
Stabilität des Preisniveaus
Hoher Beschäftigungsstand
Außenwirtschaftliches Gleichgewicht bei
stetigem und angemessenen Wirtschaftswachstum
Die Bezeichnung „magisches Viereck“ bekamen diese Ziele, da sie gleichzeitig erreicht werden sollen
und dies von großer Schwierigkeit ist.
Gegen diese stabilitätspolitischen Zielen stehen ins besondere drei Fragen:
1. Wie soll die Erreichung oder Abweichung eines Ziels gemessen werden, d.h. welcher
quantitative Zielindikator (ergänzt um eine zeitliche Präzisierung) soll verwendet werden?
2. Wie soll ein unterschiedlicher Erreichungsgrad der vier Ziele gewichtet werden? Dies ist die
Frage nach der relativen Wünschbarkeit der vier Ziele, die insbesondere dann von Bedeutung
ist, wenn Zielkonflikte bestehen (Zielantinomie statt Zielharmonie).
3. Welches sind die geeigneten Maßnahmen (Instrumente), um die Ziele zu erreichen? Dies ist
letztlich die Frage nach dem „richtigen“ makroökonomischen Modell.
Inwiefern ist die Arbeitslosenrate nur ein ungenauer Indikator der
Situation auf dem Arbeitsmarkt?
Die Arbeitslosenrate ist nur ein ungenauer Indikator, da einerseits nur „registrierte Arbeitslose“
erfasst sind, also nur die Menschen, die auch eine Arbeit suchen. Andererseits sind ebenso
Menschen als arbeitslos registriert, die nicht arbeitslos sind. In diesem Fall spricht man von einer
Überzeichnung der Arbeitslosigkeit. Außerdem gilt für die Arbeitslosigkeit die Unterschätzung, deren
Ausmaß aber umstritten ist.
Ein anderer Aspekt ist der Zeitpunkt bzw. Zeitraum. In einem gemessenen Zeitraum sind mehr
Menschen arbeitslos, als zu einem Zeitpunkt. Dies lässt sich durch Zu- und Abgänge erklären.
Was wird unter unfreiwilliger Arbeitslosigkeit verstanden?
•
•
•
Unfreiwillig arbeitslos ist, wer zum herrschenden Lohnsatz seine Arbeit anbietet, aber keinen
Arbeitsplatz findet.
Die ökonomische relevante Arbeitslosigkeit ist immer unfreiwillig.
Diesem Aspekt der Unfreiwilligkeit von Arbeitslosigkeit sind wir bereits in Kapitel 2 begegnet.
Dort haben wir unter Annahme eines vollkommenen Arbeitsmarktes die Wirkung eines
gesetzlichen Mindestlohnes untersucht.
Wie hängen Konjunkturverlauf und Wachstum zusammen?
Kennzeichen des Konjunkturverlaufs ist neben der schwankenden Auslastung, dass ein langfristig
positiver Wachstumsprozess besteht. D.h. ein Rückgang des BIP in der Rezession wird langfristig
durch die Erhöhung des BIP im Aufschwung überkompensiert.
Diskutieren Sie unter Verwendung der Phillips-Kurve den möglichen
Konflikt zwischen Beschäftigungsziel und Geldwertstabilität. Gehen
Sie bei Ihren Ausführungen auf die Unterscheidung in kurz- und
langfristige Betrachtung ein.
Bei einer kurzfristigen Betrachtung besteht zwischen der Inflationsrate und der Arbeitslosenquote
eine negative Korrelation. Das bedeutet, dass mit einer Verbesserung der Arbeitslosenquote eine
Verschlechterung der Inflationsrate einhergeht und umgekehrt. Das Ziel der Wirtschaftspolitiker
beide Ziele gleichzeitig zu erreichen ist laut der Philips-Kurve unerreichbar. Wenn die Politik also
versucht durch aggregierte Nachfrage und aggregiertes Angebot die Arbeitslosenquote zu senken,
dann führt dies dazu, dass gleichzeitig die Inflationsrate steigt. Dies geschieht aus dem Grunde, dass
sich nun eine neue Gleichgewichtsmenge bildet, die einen höheren Preis festlegt (höheres
Preisniveau höhere Inflationsrate).
Bei einer langfristigen Betrachtung hingegen ist keine Abhängigkeit zwischen Inflationsrate und
Arbeitslosenquote mehr festzustellen. Die Philips-Kurve verändert sich dahin gehend, dass sie eine
Senkrechte in Höhe der Arbeitslosenquote bildet. Dies lässt sich dadurch begründen, dass das
Geldmengenwachstum langfristig nicht die Faktoren beeinflusst, von denen die Arbeitslosenquote
abhängt (Marktmacht der Gewerkschaften, Effizienzlöhne oder Suchprozesse). Weiter wird bei einer
langfristigen Betrachtung der Philips-Kurve davon ausgegangen, dass es eine „natürliche
Arbeitslosenquote“ gibt (daher die Senkrechte Philips-Kurve auf Höhe der natürlichen
Arbeitslosenquote). Diese wird als „natürliche“ Arbeitslosenquote bezeichnet, da die
Arbeitslosenquote auf bei langer Betrachtung unabhängig von der Geldpolitik auf demselben Niveau
verharrt. Wenn also das Angebot und die Nachfrage aggregiert wird, dann verändert sich zwar das
Preisniveau dementsprechend nach oben, es erfolgt aber kein höheres Produktionsniveau bzw. keine
höhere Beschäftigung.
Bindeglied zwischen kurzfristiger und langfristiger Phillips-Kurve ist die Einbeziehung der
Erwartungsbildung:
[Arbeitslosenquote = nat. Arbeitslosenquote – a(tatsächliche Inflationsrate – erwartete
Inflationsrate)]
Es lässt sich also als Fazit sagen, dass die Politik nur kurzfristig die Wahl zwischen Arbeitslosigkeit und
Inflation hat. Denn sollte die Politik langfristig versuchen durch expansive Maßnahmen der
Geldpolitik die Arbeitslosenquote zu verringern so wird diese langfristig zur „natürlichen
Arbeitslosenquote“ zurückkehren, wobei die höhere Inflationsrate bleibt.
Im Gegenzug hierzu lässt sich somit auch feststellen, dass bei Inkaufnahme einer kurzfristig höheren
Arbeitslosenquote durch Absenkung der Inflationsrate eine „beliebig“ niedrige Inflationsrate
erreichen lässt, da die Arbeitslosenquote auf lange Sicht wieder zur „natürlichen Arbeitslosenquote“
zurückkehren wird.
Dem Konzept einer diskretionären Fiskalpolitik wird unter dem
Stichwort Zeitverzögerung („Policy Lags“) mangelnde praktische
Umsetzbarkeit vorgeworfen. Erläutern Sie diesen Kritikpunkt.
(unvollständig!)
Welche Aspekte kennzeichnen den Übergang von einer
nachfrageorientierten zu einer angebotsorientierten Politik?
Sollte das staatliche Budget ausgeglichen sein? Diskutieren Sie!
Pro: Budgetdefizite führen zu einem Anstieg der Staatsverschuldung, damit werden zukünftige
Generationen belastet. Durch die negative Ersparnis des Staates wird die Kapitalbildung verringert.
Lediglich in echten Ausnahmesituationen darf ein Rückgriff auf Defizite als „Ausweg“ möglich sein.
Contra: Die Lasten sind nüchtern betrachtet nicht so hoch. So sind die Käufer der Staatschuldtitel
meist selbst wieder Steuerzahler. Wichtiger ist die Frage, was denn mit dem Budget finanziert wird.
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