Einheit 6: Integralsätze von Gauß und Stokes Lösungen L_06_1) Gegeben sind zwei Vektorfelder als . (p,q,r const.) Bilde für die folgendermaßen beschriebene Fläche A b) durch Anwendung des Satz von Stokes. Hierzu bildet man zunächst die Rotation der beiden Felder, da es gilt: Mit: jeweils das Umlaufintegral a) direkt. Das ist einigermaßen aufwendig, da man die einzelnen Abschnitte sauber parametrisieren muß, um keine Vorzeichenfehler zu machen. Generell ist die Vorgehensweise bei geraden Verbindungen zwischen zwei Punkten: und dem Flächenelement 1.) Schreibe die Ortsvektoren von Start p1 und Ziel p2 an. folgt für W1 der Wert 0, und für W2 als konstantem Vektor mal Dreiecksfläche: 2.)" Bilde den Verbindungsvektor: v = p2 – p1 3.) Parametrisiere den Ortsvektor r durch eine skalare Variable s, die von 0 bis 1 läuft: r = p1 + s v 4.)" Demzufolge wird das vektorielle Wegelement: ds = v ds Das wird nun nacheinander für die drei Wegsegmente angewandt, jeweils für beide Felder W1 und W2: das gleiche Resultat wie aus der direkten Wegintegration mit sehr viel geringerem Rechenaufwand. Die gesamten Umlaufintegrale entstehen durch Summation über die drei Segmente: VuEThET Einheit 6: Integralsätze von Gauß und Stokes, Lösungen" © [email protected] " 1 von 4 Offensichtlich trägt die komplette Kugelschale nicht zum Integral bei. Durch Einsetzen der Poisson-Gleichung in das Volumenintegral der ε-Kugel (wie oben) ergibt sich: L_06_2) Berechne für ein beliebiges Volumen V0 mit Hilfe des Gaußschen Integralsatz: Nutze in einem zweiten Schritt die Poisson-Gleichung der Elektrostatik um Δφ zu ersetzen, und vergleiche die Resultate: Das Integral über die gesamte Kugel entsteht nun durch einfache Summation: Das funktioniert aber nur wegen der prinzipiellen Abhängigkeit L_06_3) Berechne für das elektrostatische Potential einer Punktladung im Ursprung durch Anwendung des Gaußschen Integralsatzes das Volumenintegral von Δφ über eine Kugel mit Radius R um den Ursprung: Das heißt, in einem integralen Sinn (man spricht von einer „schwachen” Lösung) erfüllt die vorgegebene Potentialfunktion der Punktladung die Poisson-Gleichung für jedes beliebige Volumen einschließlich des Orts der Singularität. (Zusatzaufgabe: Eigentlich darf wegen der Singularität von φ im Ursprung der Gaußsche Satz hier nicht ohne weiteres angewendet werden. Überlege, warum das Verfahren trotzdem auf ein korrektes Ergebnis führt: , des elektrostatischen Potentials. Wir haben also nochmal Glück gehabt.) L_06_4) Schreibe die vierte Maxwell-Gleichung in integraler Darstellung für den Sonderfall stationärer Felder an. Wie wird dieses Gesetz dann meist bezeichnet? Welche physikalische Bedeutung und Einheit hat die rechte Seite? Man entfernt zunächst eine kleine Kugel Kε(0) mit Radius ε um die Ladung aus dem Integrationsvolumen, und hat dann durch den inneren und äußeren Rand des so entstehenden Volumens zwei Oberflächen bei der Bildung des Gaußschen Satzes zu berücksichtigen: Man hat also hier das Durchflutungsgesetz wiederentdeckt. VuEThET Einheit 6: Integralsätze von Gauß und Stokes, Lösungen" © [email protected] " 2 von 4 L_06_5) Finde eine integrale Darstellung der Kontinuitätsgleichung der elektrischen Ladung und interpretiere diese physikalisch. die sich nicht vom Feld einer Punktladung unterscheidet. Es ergibt sich also: Kontinuitätsgleichung vgl. T_05: L_06_7) Ein E-Feld-Meßgerät mißt überall auf der Oberfläche eines weit über dem Erdboden frei aufgehängten Kabels von 20 m Länge einen Feldstärkebetrag von 100 V/m. Das Kabel hat einschließlich der Isolation einen Radius von 9 mm. a) Skizziere die Anordnung und die Feldverteilung. „Ein aus einem Volumen nach außen fließender Strom bedeutet die Abnahme der Ladung des Volumens.” Man sollte nicht über die exorbitanten Potential- und EFeld-Werte erschrecken: 1 As ist als freie Ladung ein sehr hoher Wert. L_06_6) Eine gut leitende metallische Hohlkugel hat ihr Zentrum im Ursprung und ist auf weite Entfernungen im Vakuum. Ihr äußerer Radius beträgt 2 cm. In ihrem Inneren befindet sich im Punkt (0/0/10 mm) eine Ladung von 1 As, im Punkt (15 mm/0/0) eine Ladung von -0.5 As und im Punkt (0/5 mm/0) eine Ladung von 2 As. a) " Berechne D und E am Ort (1 m/1 m/1 m): Hier ist es wichtig zu erkennen, daß die metallische Hohlkugel eine Äquipotentialfläche bildet (da leitfähig), und das folglich im Außenraum Potentialverteilung und Feld kugelsymmetrisch sind. Das erlaubt bei Anwendung der Maxwell-Gleichung b) Welche Ladung ist insgesamt auf dem Draht verteilt? b)" Wie ändert sich die Feldstärke, wenn sich am Ort (2 m/2 m/2 m) eine zusätzliche Punktladung von 2.5 As befindet? In guter Näherung kann wegen des hohen Abstands im Verhältnis zum Radius vernachlässigt werden, daß sich auf der Oberfläche der Metallkugel durch die externe Ladung Ladungsträger verschieben, und dadurch das Feld der Metallkugel nicht mehr ideal rotationssymmetrisch ist. Dann entspricht die Anordnung zwei gleichnamigen Punktladungen gleicher Stärke. Da man sich exakt in der Mitte befindet, verschwinden in diesem Punkt E und D (nicht jedoch das Potential!). (Will man es ordentlich machen, muß noch eine Spiegelladung im Inneren der Kugel berücksichtigt werden.) über V0 als eine Kugel um den Ursprung mit einem noch festzulegenden Radius R > 2 cm eine elementare Auswertung des Integrals: , VuEThET Einheit 6: Integralsätze von Gauß und Stokes, Lösungen" © [email protected] " 3 von 4 L_06_8) Um einen Ringkern, der selbst von kreisförmigem Querschnitt ist (Torus), ist eine Spule mit N Windungen dicht gewickelt, durch die der Strom I fließt. Berechne die magnetische Feldstärke im gesamten Raum! Nur innerhalb des Ringkerns existiert ein Feld, das äußere ist feldfrei. Deswegen verwendet man Ringkerne gerne bei Anwendungen, bei denen Ab-/Einstrahlungen vermieden werden sollen. L_06_9) Ausgangspunkt ist die Maxwell-Gleichung: Ausgangspunkt ist das Durchflutungsgesetz: Speziell gilt für die Raumladung: angewandt auf eine Kreisscheibe mit Radius r senkrecht zur z-Achse mit dem Mittelpunkt bei r = 0 in der Höhe z. Solange der Rand dieser Scheibe innerhalb des Ringkerns verläuft, wird sie selbst von Strom durchsetzt. Liegt der Rand außerhalb des Ringkerns ist der Gesamtstrom 0, und folglich, wegen der Rotationssymmetrie der Anordnung, Hφ ebenfalls. (Da nirgendwo ein Strom in φ-Richtung exisitiert, können auch keine Hz-, Hr-Komponenten auftreten.) Allerdings ist bei der Anwendung des Durchflutungsgesetz der im allgemeinen schräge Durchtritt der stromtragenden Windungen durch die Fläche zu berücksichtigen: Man könnte die Gesamtladung nun heldenmütig durch anschliessende Volumenintegration lösen. Einfacher geht es, wenn man noch den Gaußschen Satz anwendet: Die Flächennormalen liegen beim achsenparallelen Würfel auf den Einheitsvektoren, und bei einem in der Mitte des Würfels liegenden Ursprung sieht man leicht: VuEThET Einheit 6: Integralsätze von Gauß und Stokes, Lösungen" © [email protected] " 4 von 4