13-01-30 FGN Demenz

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Demenz
Quellen:
PRO PflegeManagement Verlag
Deutsches Grünes Kreuz für Gesundheit e.V.
Inhalte
Grundlagen
Angehörige
Symptome
Verbreitung
Demenz
Diagnostik
Kennzeichen
Verlauf
Behandlung
Inhalte
Grundlagen
Angehörige
Symptome
Verbreitung
Demenz
Diagnostik
Kennzeichen
Verlauf
Behandlung
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Verteilung Altersbeschwerden
Grundlagen
n  lat.: Demens: „ohne Geist“
n  de = abnehmend
Mens = Verstand
n  über Monate und Jahre ent-
stehendes Defizit in kognitiven,
emotionalen und sozialen
Fähigkeiten
ð  führt zur Beeinträchtigung
sozialer und beruflicher Funktionen
Grundlagen
n  Leitsymptom ist die Gedächtnisstörung
n  vor allem ist das Kurzzeitgedächtnis betroffen
n  ferner: Denkvermögen, Sprache und Motorik
n  einige Formen charakterisiert durch Veränderung
der Persönlichkeitsstruktur
n  Maßgeblich ist der Verlust bereits erworbener
Denkfähigkeiten im Unterschied zur angeborenen
Minderbegabung
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Grundlagen
n  Demenz hat verschiedene Ursachen
n  bei einigen Formen können die Symptome im
Anfangsstadium im gewissem Umfang behandelt
bzw. verzögert werden
n  Die am häufigsten auftretende Form ist die
Alzheimer-Krankheit
n  für die Therapie ist die Klärung der Ursache wichtig
Veränderungen im Gehirn
bei Alzheimerkrankheit
Amyloide Plaques und Fibrillen
3
Amyloide Plaques
n  Anhäufung zwischen den Neuronen im Gehirn
n  Oberbegriff für Protein-Fragmente, die der Körper
produziert.
n  Beta-Amyloid ist das Fragment eines Proteins,
das aus einem größeren Protein mit dem Namen
APP (AmyloidVorläufer-Protein) herausgeschnitten
wird
n  Im gesunden Gehirn werden diese Fragmente
zersetzt und vernichtet.
n  Bei der Alzheimer-Krankheit häufen sie sich zu
harten, unauflöslichen Plaques an.
Fibrillen
n  Tau-Fibrillen bestehen aus unauflöslichen,
gedrehten Fasern, die sich im Innern von Hirnzellen
finden.
n  Sie bestehen überwiegend aus dem sogenannten
Tau-Protein, das Teile einer Struktur formt,
die man Mikro-Tubuli (Röhrchen) nennt.
n  Mikro-Tubuli helfen beim Transport von Nährstoffen
und anderen wichtigen Substanzen
von einem Teil der Nervenzelle zu einem anderen.
n  Bei der Alzheimer-Krankheit ist das Tau-Protein
abnormal und die mikro-tubularen Strukturen
kollabieren.
Symptome und Konsequenzen
der Alzheimer Demenz
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Verbreitung
n  Weltweit etwa 0,5% - 1% aller Menschen im Alter
von 60-64 J.
n  Anzahl der erkrankten Personen steigt in der
zweiten Lebenshälfte mit zunehmendem Alter an
n  Demenz ist keine zu erwartende Alterserscheinung,
so sind z.B. in Deutschland…
… bei den 65- bis 69-Jährigen nur etwa 1,2%,
… bei den 80- bis 84-Jährigen etwa 13,3%,
… bei den über 90-Jährigen ca. 35% betroffen.
n  Verhältnis des Risikos für Erkrankung:
Frauen zu Männer 3:2
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Behandlung
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Wann spricht man von
„Demenz“?
kognitiven Ebene (Denkleistungen):
n  chronische oder schlimmer werdende
Denkschwierigkeiten (mindestens 6 Monate)
n  Gedächtnisprobleme,
n  Orientierungsschwierigkeiten
Begleiterscheinungen einer Demenz:
n  Veränderungen in der Stimmungskontrolle
und im sozialen Verhalten
n  Schwierigkeiten im Bewältigen des Alltags
(räumliche, zeitliche, persönliche Orientierung)
Unterscheidung in „primäre“
und „sekundäre“ Demenz
Primäre bzw. erstrangige Demenzen:
n  hirnorganische Ursachen (90%)
n  bislang nicht reversibel: keine Heilung, kein Stoppen
n  weitere Unterteilung:
n  Degenerative Demenzen
n  Vaskuläre Demenzen
n  Mischformen
Sekundäre bzw. zweitrangige Demenzen:
n  aufgrund von verschiedenen Organerkrankungen
Degenerative Demenz
n  Abbau (Degeneration) der Nervenzellen im Gehirn
n  Schrumpfen oder Absterben bestimmter
Nervenzellen von bestimmten Hirnregionen
n  etwa 70% der primären Demenzen sind
degenerative Demenzerkrankungen
n  Hierzu zählen:
n  Morbus
Alzheimer
Pick
n  Chorea Huntington
n  Morbus Parkinson
n  Morbus
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Vaskuläre Demenz
n  15% aller primären Demenz​-Erkrankungen
n  Ursache sind kleine, häufig aufeinander folgende
Hirninfarkte oder Durchblutungsstörungen im Gehirn
n  positive Therapiebeeinflussung lediglich der
Risikofaktoren bzw. Begleiterkrankungen:
n  Rauchen
n  Diabetes
n  Bluthochdruck
n  Herzerkrankungen
n  Fettstoffwechselstörungen
Mischformen
n  Mit zunehmendem Alter treten häufig Mischformen
der degenerativen und vaskulären Demenzen auf.
n  Mischformen machen die übrigen ca. 10% bis 15%
aller primären Demenzen aus.
Häufigkeitsverteilung
der Demenzursachen
Quelle: DEGAM-Leitlinie Nr. 12: Dezember 2008
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Ursachen und Symptome
im Überblick:
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Behandlung
Verlauf einer primären Demenz
(je nach Ursache unterschiedlicher Verlauf)
n  Bei degenerativen Demenzen
(z.B. Alzheimer-Demenz) findet ein permanenter
Abbauprozess der geistigen Leistung
(Wahrnehmung, Erkennen, Gedächtnis)
und der Alltagsfertigkeiten (IADL bzw. ADL)1* statt.
1*
IADL-Skala nach Lawton und Brody
(Instrumentelle Aktivitäten des täglichen Lebens)
basiert
auf ADL-Score (Activities of Daily Living):
Verfahren zur
Erfassung der Alltagskompetenz geriatrischer Patienten
(Geriatrisches Assessment); es erfasst 8
zentrale, instrumentelle Aktivitäten des täglichen Lebens
8
Verlauf einer primären Demenz
(je nach Ursache unterschiedlicher Verlauf)
n  Bei vaskulären Demenzen verläuft der
Abbauprozess stufenförmig bzw. schubweise.
n  Nach Hirninfarkten treten gravierende
Verschlechterungen auf.
n  Der Zustand bleibt dann weitgehend gleich,
bis erneut Hirninfarkte auftreten.
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Verlauf
Behandlung
Rehabilitation nur bei
„Sekundärer Demenz“ möglich
n  Ursache aufgrund von Organerkrankungen
ð  teileweise Wiederherstellung der geistigen
Leistungsfähigkeit durch gezielte Behandlung
und entsprechender Rehabilitation; Beispiele:
n  chronische Intoxikationen oder Infektionen
n  Vitaminmangel (B1, B12)
n  Elektrolytveränderungen und Anämien
n  O2-Mangel und Stoffwechselstörungen
(z.B. Schilddrüsenerkrankungen)
n  Nierenfunktionsstörungen und Mangelernährung
n  Herz-Kreislauf-Insuffizienz, Depressionen
(z.B. Pseudo-Demenz) und Tumore
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Testverfahren
zur Früherkennung
n  Bei V.a. Demenzerkrankung mittels Differenzial-
diagnostik prüfen,
ob sekundäre Demenz mit nichthirnorganischen
Ursachen ausgeschlossen werden kann.
n  genaue Diagnose des Demenz-Typus ist wichtig!
(Abstimmung weitergehende Therapien und
medikamentöse Behandlungen)
n  Neuropsychologische Testverfahren zur Feststellung
von Demenz:
n  Uhrentest
n  Mini-Mental-Statue-Test
n  Demect-Test
Uhrentest
n  Untersuchung in sehr kurzer Zeit wichtige kognitive
Aspekte (Gedächtnis, konstruktive Praxis, exekutive
Funktionen, Sprache, Erkennen)
n  4 Auswertungskriterien:
n  1. Sind 12 Zahlen vorhanden?
n  2. Ist die Zahl «12» oben?
n  3. Sind zwei unterscheidbare Zeiger vorhanden?
n  4. Stimmt die gezeichnete Zeit mit der Zeit im
«Fahrplanformat» überein?
n  Treffsicherheit ca. 75%
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Uhrentest
Mini-Mental-Statue-Test
n  seit über 28 J. in vielen hausärztlichen Praxen
verwendet nach Folstein et al. (1975) als
Screeninginstrument für Demenz verwendet
n  ca. 91% richtige diagnostiziert
siehe PDF-Datei!
Beachte:
Die Diagnose von Alzheimer-Demenz
ist zurzeit noch eine reine Ausschlussdiagnose,
d.h., wenn im Verlauf des Diagnoseverfahrens
bei einer Demenz keine andere Ursache gefunden
werden kann, wird eine Alzheimer-Demenz
diagnostiziert.
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Verlauf
Behandlung
typische Demenzsymptome
n  Amnesie
(Gedächtnis- und Orientierungsstörung)
n  Aphasie
(Sprachstörung / Störung
des Sprachverständnisses)
n  Apraxie
(Unfähigkeit, erlernte Handfertigkeiten
auszuführen)
n  Agnosie (Unfähigkeit, Dinge zu erkennen)
n  Abnahme der Urteilsfähigkeit
und des Denkvermögens
Die 4 Formen
der Desorientierung
Räumliche Desorientierung:
n  bekannte Umgebung und gewohnte Wege werden
nicht mehr wiedererkannt: „Wo bin ich?“
n  notwendige Handlungen (z.B. das Aufsuchen der
Toilette) sind häufig nicht mehr selbstständig möglich
Zeitliche Desorientierung:
n  Gefühl für Tageszeiten, Zeiträume oder Zeitpunkte
geht verloren
n  Termine können nicht eingehalten werden
n  Mahlzeiten werden vergessen
n  evtl. nächtliches Aufstehen
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Die 4 Formen
der Desorientierung
Situative Desorientierung:
n  Welche Reaktionen ist in welchen Situationen
angemessen?
n  manchmal „hemmungslos“ oder „ohne Manieren“
wirkend (z.B. Entblößen in der Öffentlichkeit)
n  überzogene Kritik nicht zurück haltend
n  Dinge tun, die Anstoß erregen
Personale Desorientierung:
n  kein Wiedererkennen von bekannten Personen
(z.B. Ehepartner, Kinder, Freunde, usw.)
n  Wissen über eigene Person verliert sich
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Häufige Probleme
mit Angehörigen
n  machen Pflegevorschriften und wissen alles besser
n  behandeln den Erkrankten nicht adäquat
n  wenig Verständnis für den Erkrankten
oder über- bzw. unterfordern ihn
n  unterlaufen Pflegemaßnahmen / Pflegekonzept
n  wollen, dass alles getan wird, denn dieser zahlt ja
n  behandeln das Pflegepersonal wie Dienstboten
n  nörgeln ständig an der Pflegekraft herum
n  stellen Pflegedienst in der Öffentlichkeit negativ dar
n  achten mehr auf Äußerlichkeiten
statt auf das psychische Wohlbefinden
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Angehörige versus Pflegedienst
Was kann die Situation verbessern?
n  Grundsatz: Angehörige sind keine schlechteren
Menschen als alle übrigen
n  Angehörige wertfrei und tolerant begegnen
n  Angehörigen gegenüber offen und vorurteilsfrei sein
n  Angehörige sind Bestandteil unserer Arbeit
n  Angehörigen wollen nicht schikanieren:
ð  Verhaltensweisen
oftmals aufgrund der
belastenden Situation (z.B. durch Schuldgefühle)
n  Kritik / verbale „Angriffe“ nicht persönlich nehmen
Einbindung von Angehörigen
n  bei der Übernahme von Aufgaben durch die
Angehörigen Hilfestellungen und Anleitung geben
n  Anregungen, Vor- und Ratschläge der Angehörigen
aufgreifen und Eigeninitiative zulassen
n  Zusammengehörigkeitsgefühl entstehen lassen,
indem feste Ansprechpartner, feste Sprechzeiten
und Informationsabende angeboten werden
n  gründliches Aufnahmegespräch mit
Biografieerfragung durchführen
n  Angehörigen gegenüber etwaige Fehler zugeben
n  Angehörige wegen der geleisteten Arbeit oder ihres
Engagements loben
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