Elastizität Komparative Statik: • Über den Effekt von einer Variablen auf andere. • Konsumententheorie: Effekte von Preisen, Einkommen nachgefragten Mengen. • Oft ist es sinnvoller, diese Effekte in Prozenten zu messen. Aus Kapitel 5d und 6 oder Elastizität: Angenommen Y=f(X) • Um wie viel % wird sich Variable Y verändern, wenn sich X um 1% verändert? • Definiere die Elastizität von Y bezüglich X als: Übriggebliebenes… eY , X Y X ln Y X Y ln X 1 2 Elastizität Beispiel 1: Eigenpreiselastizität • • • eX , px Elastizität X p x p x X Beispiel 2: Einkommenselastizität der Nachfrage Misst die prozentuale Änderung in der Nachfrage, gegeben eine einprozentige Änderung im Preis. Wenn eX,p<-1, dann nennt man die Nachfrage elastisch: Die Nachfrage fällt um mehr als 1% wenn der Preis um 1% steigt. Wenn eX,p>-1, dann nennt man die Nachfrage unelastisch: Die Nachfrage fällt um weniger als 1% wenn der Preis um 1% steigt. eX ,M • • X M M X Misst die prozentuale Änderung der Nachfrage auf eine einprozentige Änderung im Einkommen. Bei normalen Gütern ist die Einkommenselastizität positiv, bei inferioren Gütern negativ. Beispiel 3: Die Kreuzpreiselastizität der Nachfrage • Wenn die Nachfrage unelastisch ist, so führt eine Preiserhöung zu einer Erhöhung der Gesamtausgaben, wenn elastisch zu einer Verringerung. ( px X ) X X px X (1 eX , px ) 0 eX , px 1 px px 3 • eM , p y X p y p y X Misst die prozentuale Änderung der Nachfrage auf eine einprozentige Änderung im Preis eines anderen Gutes. 4 Elastizität Eigenschaften von Elastizitäten Beispiel: Einkommens- und Preiselastizitäten für John‘s Nachfrage nach Soda • Homogenität vom Grad 0: • Nachfragefunktionen sind homogen vom Grad 0. Daher, Nachfragefunktion: s ( ps , ph , M ) es , p s M 2 ps X (tp x , tp y , tM ) X ( p x , p y , M ) t • s ps ps s • Eigenpreiselastizität: • Einkommenselastizität: es, M • Kreuzpreiselastizität: es , ph Die Ableitung nach t auf beiden Seiten ergibt: X (tp x , tp x , tM ) X (tp x , tp x , tM ) X (tp x , tp x , tM ) M 0 py px M p y p x • s M M s Nun sei t=1 und teile die linke Seite durch X: eX , px eX , p y eX ,M 0 • s ph ph s Eine prozentual gleiche Veränderung von allen Preisen und dem Einkommen hat keinen Einfluss auf die Nachfrage! 5 6 Eigenschaften von Elastizitäten Eigenschaften von Elastizitäten Die Slutzky Gleichung in Elastizitäten: • Die Slutzky Gleichung: Budgetbedingung und Gesamtausgaben: • • Multiplikation mit px/x: px x p y y M x x xc x M p x p x p x xc p x xpx x M x p x xc p x x x p x x p x x x M p x x M M x • • px • Oder: e x , p x e xc , p x Ableitung nach M auf beiden Seiten: px x ex , M M Der erste Term auf der rechten Seite ist die Preiselastizität der kompensierten Nachfrage. Der zweite Term ist der Einkommenseffekt, der vom Anteil der Ausgaben von Gut x abhängt. • 7 Erweiterung: x y py 1 M M p x x x M p y y y M 1 M M x M M y Eine einprozentige Erhöhung des Einkommens führt zu einer einprozentigen Steigerung der Ausgaben. Die Ausgabensteigerung ergibt sich aus der durchschnittlichen Einkommenselastizität gewichtet mit den Anteilen an den Gesamtausgaben. 8 Die Konsumentenrente Die Konsumentenrente Mathematische Herleitung der Konsumentenwohlfahrt: • Definiere die Einkommensveränderung zum Erhalt des Nutzens als: • Bisher haben wir die Konsumentenwohlfahrt in Nutzen gemessen. Oft jedoch ist eine monetäre Maßeinheit praktischer (zur Kompensation etc.) • Die Konsumentenrente (Consumer Surplus CS) ist so ein Maß. Sie ist oftmals definiert als „die Fläche unter der Nachfragekurve über dem Marktpreis“. E ( px ' , p y ,U ) E ( px , p y ,U ) x E p px dpx p xc ( px , p y ,U )dpx x x px ' • • p ' Maß für die Fläche unter der kompensierten Nachfragefunktion. Oft wird die Marschall‘sche Nachfrage geschätzt. Wenn der Einkommenseffekt klein ist, sind kompensierte und unkompensierte Nachfragen aber ungefähr gleich. 9 10 Die Anfangsausstattung Die Anfangsausstattung • Bisher haben wir das Einkommen des Konsumenten als exogen gegebenes M angenommen. • Manchmal bekommt man Einkommen aber auch direkt in Form von Gütern. Dieses kann man als „Anfangsausstattung“ betrachten. • • M p x x p y y p x x p y y • • Beispiel: Ein Erdbeerpflücker bekommt vom Bauern 5 Euro die Stunde und so viele Erdbeeren wie er tragen kann. Diese Erdbeeren (seine Anfangsausstattung) kann er dann konsumieren oder wie Einkommen nutzen und gegen andere Güter tauschen. • Es ändert sich also die Budgetbedingung. 11 Angenommen, der Konsument hat das exogene Einkommen M und Anfangsausstattungen ωx und ωy der Güter x und y. Die Budgetbedingung ist nun: • Die Nutzenmaximierung um die Nachfragen nach x und y zu finden (und die Ausgabenminimierung) verlaufen wie bisher. Die Nettonachfragen sind nun: x x und y y 12 Die Anfangsausstattung Die Anfangsausstattung Preisänderung in px : Graphisch: • Die Lösung (x*,y*) ist unabhängig von der Anfangsausstattung (ωx,ωy) auf der Budgetgeraden. Preisänderung in py : • Die Nettonachfragen sind die Strecken zwischen den Anfangsausstattungen und den optimalen Nachfragen 13 Komplemente und Substitute Kapitel 6 Komplemente und Substitute Nachfragerelationen zwischen Gütern: • Wir würden die Konzepte von Komplementarität und Substitutivität wohl gerne als symmetrisch betrachten, d.h. wenn x ein Substitut (Komplement) für y ist, dann sollte y auch ein Substitut (Komplement) für x sein. • Bruttosubstitute: Güter sind dann Bruttosubstitute (Bruttokomplemente), wenn ein Preisanstieg für x zu einer erhöhten (verringerten) Nachfrage für y führt und umgekehrt, i.e. x y 0 und 0 p y p x • 14 Berücksichtigt auch die Einkommenseffekte der Preisveränderungen, aber diese müssen nicht symmetrisch sein. 15 Asymmetrie: Eine Erhöhung in px kann zu einer Erhöhung der Nachfrage für y führen, aber eine Erhöhung in py kann zu einer Reduzierung der Nachfrage für x führen, wenn der Einkommenseffekt hinreichend groß ist. Beispiel: Inlands- und Auslandsflüge • Angenommen, ich betrachte Reisen im In- und im Ausland als enge Substitute. Außerdem mache ich viele Inlandsreisen, um Freunde zu besuchen. • Damit hat eine Erhöhung von Inlandsticketpreisen einen sehr viel größeren Einkommenseffekt als eine Erhöhung von Auslandsticketpreisen. • Wenn nun die Auslandsticketpreise steigen, dominiert der Substitutionseffekt und ich werde mehr Inlandsflüge nachfragen. • Wenn jedoch die Inlandsticketpreise steigen, reduziert der Einkommenseffekt auch meine Nachfrage nach Auslandsflügen. 16 Komplemente und Substitute Komplemente und Substitute Nettosubstitute: Güter sind Nettosubstitute (Nettokomplemente) wenn eine Erhöhung im Preis von x die kompensierte Nachfrage für y erhöht (verringert). yc xc 0 und 0 p x p x • • • Mit zwei Gütern haben wir immer Nettosubstitute. Mit mehr als zwei Gütern können manche Güter Nettokomplemente sein. Beispiel: U ( x, y, z ) x min y, z Nettokomplementarität/substitutionalität ist symmetrisch, da xc ( p x , p y , U ) und so E ( p x , p y , U ) p x xc p y und yc ( p x , p y , U ) 2 E ( px , p y ,U ) p y p x E ( p x , p y , U ) • y und z sind perfekte Komplemente, aber x ist ein Nettosubstitut für sowohl y als auch z. • Wenn x: Flüge nach München, y: Flüge nach Berlin, z: Tickets für die Herta, dann kann eine Erhöhung der Flugpreise nach Berlin zu weniger Nachfrage nach Tickets für die Herta aber nach mehr Nachfrage nach Flügen nach München führen, wenn Besuche in beiden Städten als Substitute betrachtet werden können. p y yc p x 17 Konzepte • Elastizitäten • Eigenschaften von Elastizitäten • Konsumentenrente • Güter als Komplemente • Güter als Substitute 19 18