GRAFIK 41 Thema: Exoplaneten

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Thema: Exoplaneten GRAFIK 41
D I E Z E I T No 4 3
1 7 . O K TO B E R 2 0 13
Planeten überall
Vor zwanzig Jahren dachten noch viele Astronomen, nur in unserem Sonnensystem hätten sich Planeten gebildet.
Inzwischen wurden fast tausend »Exoplaneten« entdeckt, die um andere Sterne kreisen. Ist darunter eine zweite Erde?
226
No
Unendliche Weiten
Planetentypen
Wo liegen die Exoplaneten, von denen auf dieser
Seite die Rede ist? Vom Sonnensystem zum Rand
des Alls – die kosmischen Maßstäbe sind gewaltig.
Je nach der Größe der Planeten und der ­
Entfernung von ihrer Sonne unterscheidet
man mehrere Typen von Exoplaneten:
Die Themen der
letzten Grafiken:
225
Speichermedien
Heimatloser Planet
Das Sonnensystem
Ein großer Planet ohne
Stern in der Nähe. Eventuell
ein verkümmerter Stern.
Unser planetarer Hinterhof, den wir schon bereist haben.
Abseits der Erde ist Leben hier eher unwahrscheinlich.
Beispiel: Cha 110913
224
Giftpilze
223
Ärztemangel
Weitere Grafiken
im Internet:
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Sonne
Habitable
Zone
N
Erde
ep
tu
(Leben
möglich)
n
1: 20 000
0,001 Lichtjahre
Die Umgebung der Sonne
Die nächste Sonne (der nächste Stern) ist vier Lichtjahre entfernt – 10 000-mal so weit wie der Rand des Sonnensystems.
Sonnensystem
Die Kepler-Sonde
Das Weltraumteleskop wurde
2009 ins All geschossen, um in
einem Ausschnitt des Sternbilds
Schwan nach Planeten zu suchen.
Die Mission war sehr erfolgreich –
Kepler fand bisher über 130 Exoplaneten, für 3216 Kandidaten
werden Daten noch ausgewertet.
Mehr Signale wird Kepler nicht
sammeln: Am 15. August erklärte
die Nasa die Mission aufgrund
technischer Probleme für beendet.
www.zeit.de/grafik
Große Gasplaneten wie
Jupiter und Saturn haben auch
große Monde, auf denen
sogar Leben möglich sein
könnte. Noch ist kein
Exomond entdeckt worden.
Beispiel:
Der Jupiter-Mond Europa
Die habitable Zone ist der Bereich um einen Stern
herum, in dem Wasser in flüssiger Form existieren
kann. Dort ist die Chance auf Leben am höchsten.
Mini-Felsplanet
Lalande 21185
Kepler hat einige Planeten
aufgespürt, die nur ein
Fünftel der Größe der Erde
haben.
Sirius A
Proxima
Centauri
Ross 248 Wolf 359
ZU KALT
Ju
s
rn
nu
tu
ra
Sa
U
Gasriese mit Mond
Wie findet man Planeten?
Beispiele: Mars, Kepler 37b
Mikrolinse
Radialmethode
Spektrografen Harps und Hires
Alpha Centauri B
Sirius B
BL Ceti
UV Ceti
Lichtquelle
Barnards
Pfeilstern
Beobachter
1: 5000
20 Lichtjahre
Stern
Die Milchstraße
Planet
»Linse«
Unsere Galaxie umfasst etwa 300 Milliarden Sterne.
Einen Bruchteil davon hat Kepler nach Planeten abgesucht.
Suchkegel Kepler
(3000 Lichtjahre)
Sonnensystem
Zieht ein Stern mit Planeten kurzzeitig
vor einen anderen Stern, krümmt seine
Masse den Raum. Aufgrund der Lichtbeugung durch diese »Gravitationslinse«
kann man auf Planeten schließen.
Beim Umlauf zerrt jeder Planet an seinem
Stern. Dessen Schlingern kann man mit
dem Dopplereffekt nachweisen. Das wiederum erlaubt eine Minimalabschätzung
der Planetenmasse.
Direktaufnahme und
Atmosphärenspektrum
Transitmethode
Zwillings-Erde
HABITABLE ZONE
Ross 154
Ein kleiner Felsplanet, der
einen Stern innerhalb von
365 Tagen einmal umrundet.
Beispiel: bisher nur die Erde
Ozeanplanet
Eine Super-Erde, die zu mehr als
einem Viertel aus Wasser und
Eis besteht. Dünne Atmosphäre
aus Wasserstoff und Helium.
Beispiele: GJ 1214 b,
Kepler 62f
Super-Erde
Bis zu zwei Erddurchmesser groß.
Solch ein Planet könnte Leben
beherbergen, hat eine größere
Schwerkraft als die Erde.
Kepler, Corot und ab 2017 Tess
-
Beispiele: Gliese 581,
Kepler 22 b
100 000 Lichtjahre
Zieht ein Planet vor seinem Stern ­
vorüber, wird der für kurze Zeit ein
bisschen dunkler. Aus diesen Daten
können Astronomen sogar den Durchmesser des Planeten berechnen.
Lebensspuren könnten sich im Lichtspektrum eines Exoplaneten finden. Der
Nachweis von Sauerstoff, W
­ asserdampf
und Methan auf einer »zweiten Erde«
würde aber neue Teleskope erfordern.
Die Lokale Gruppe
Die Milchstraße gehört zu einer Gruppe von etwa 60
Galaxien, die zweitbekannteste ist der Andromeda-Nebel.
Stern
ZU HEISS
1: 80
Planet
Super-Venus
Ein großer Gesteinsplanet
am inneren Rand der
habitablen Zone mit viel CO2
in der Atmosphäre.
Wohl zu heiß für Leben.
Beispiele: Kepler 61b,
Kepler 69c
Milchstraße
Mini-Neptun
Große
Magellansche Wolke
Ungewisse Zukunft
Kleine Magellansche Wolke
Andromeda-Galaxie
Das beobachtbare Universum
Noch einmal 12 000-mal so groß ist der Bereich aller
Sterne, deren Licht wir bisher empfangen haben.
1: 12 000
8 Mio. Lichtjahre
Die Statistik zeigt, wie viele
Exoplaneten mit welcher ­
Methode identi­f iziert wurden.
Erst ein Teil der Kepler-Daten
ist ausgewertet, in den ­
kommenden Jahren hoffen
die Forscher auf viele neue
Felsplaneten. Von 2017 an soll
das neue Nasa-Teleskop Tess
von einer erdnahen ­Position
aus) ebenfalls mit der Transitmethode noch viele weitere
Exoplaneten entdecken.
Entdeckungen
Ein kleiner Gasplanet, etwa zehn
Mal so schwer wie die Erde.
Wohl der häufigste Planetentyp
in der Milchstraße.
150
Beispiel: Kepler 11b-g
Heißer Jupiter
100
Ein Gasriese wie der Jupiter,
der sein Zentralgestirn
innerhalb weniger Tage
einmal umrundet.
Beispiele: 51 Pegasi b,
HD 189733 b
50
Heißer Felsplanet
Wenn ein Heißer Jupiter seinem
Stern zu nahekommt, verliert
er seine Gashülle und schrumpft.
10
20
05
19
20
Radialmethode
00
Direktaufnahme
Beispiele: Corot-7b,
Kepler-70b
20
Transitmethode
95
Mikrolinse
Zentrale Sonne
100 Mrd. Lichtjahre
Je heißer ein Stern ist, desto weiter ist die habitable
Zone von ihm entfernt. Deshalb sind keine absoluten
Entfernungen der Planeten angegeben.
Illustration:
Nele Vos, Michael
Brenner;
www.vosbrenner.net
Recherche:
Robert Gast
Quellen:
Nasa Exoplanet ­
Archive, Nasa, Eso,
»Nature«, Caltech,
Space.com, »Astrophysical Journal«,
»The Astrophysical
Journal Letters«
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