Fruchtbarkeitsstörungen und hormonelle Zyklussteuerung

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Fruchtbarkeitsstörungen und hormonelle
Zyklussteuerung
Milchrindtag 2009
Dr. Ulrich Janowitz, Rinder Union West, Borken
Dr. Ulrich Janowitz, RUW, 2009
Rinder und Kinder - die Zukunft von morgen !
Dr. Ulrich Janowitz, RUW, 2009
Folie 2
Brunsterkennung als limitierender Faktor beim
Fruchtbarkeitsmanagement
• Mängel in der Brunstbeobachtung weltweit die Hauptursache für
unzureichende Fruchtbarkeitsleistungen
•Brunsterkennungsrate statt > 70 % in vielen Betrieben < 50 %
•Technische Hilfsmittel ( z.B. Pedometer, Brunstpflaster, Heat
Watch System, Impedanzmessung u.a.) können
Brunstbeobachtung zwar unterstützen aber nicht ersetzen
• Problem besteht gleichermaßen in Großbetrieben und
zunehmend in wachsenden Familienbetrieben
Dr. Ulrich Janowitz, RUW, 2009
Folie 3
Häufigkeit der Fruchtbarkeitsprobleme
In 238 Betrieben von 1995 bis 1999 (T. Bonsels und J. Weiß)
Stille Brunst
52 %
Umrindern
44 %
Eierstockszysten
29 %
Genitalkatarrhe
27 %
Anöstrie
24 %
Nachgeburtsverhalten
24 %
Aborte, Frühgeburten
19 %
Ketose
15 %
Gebärparese
Dr. Ulrich Janowitz, RUW, 2009
9%
Ursachen für mangelnde Brunsterkennung
•Zeitmangel bzw. Arbeitsüberlastung
• steigende Kuhzahlen Ö weniger Betreuungszeit / Brunstbeobachtung
•Kurze Brunsten
•Hochleistungskühe Ø Duldungsphase nur noch 7,3 h mit 8,5 Duldungen
•Bei Jungrindern/Färsen hingegen 10,7 h mit 17 Duldungen
•Abnehmende Brunstintensität
•Steigende Leistung Ö höherer Anteil von Kühen mit geringerer Brunstintensität
• >50% aller Kühe zeigen nur noch schwache Brunstsymptome
• <10% zeigen ausreichend lange Brunsten mit hoher Intensität
(mehr als 1,5 Duldungen/h bei Brunstdauer von > 7 h)
•Schwankende Zykluslänge
•Ca. 25% haben Zyklus <18 oder >25 Tage
•Nur ca. 50% haben einen 21 Tage Zyklus
Dr. Ulrich Janowitz, RUW, 2009
Folie 5
Mit steigender Leistung verringert sich die
Brunstdauer
Länge der
Brunstphase
20
15
10
5
0
25
30
35
40
45
50
Milch (kg/Kuh/Tag)
Wiltbank 2004
Dr. Ulrich Janowitz, RUW, 2009
Folgen unzureichender Brunstbeobachtung
•Kühe
•unnötige Güsttage ( > 85 Tage p.p. 2,50 – 4 €/ Tag)
•Gefahr der Verfettung in der Spätlaktation
•Stoffwechsel- u. Fruchtbarkeitsprobleme in der nächsten Laktation
vorprogrammiert
Jungrinder/ Färsen
•Jungrinder/ Färsen werden trotz intensiver Aufzucht zu spät belegt
•Gefahr der Verfettung
•Erstkalbealter zu hoch ( Ø 29.5 Monate in Deutschland)
•Kosten je Aufzuchtsmonat ca. 50 €
•vermehrt Abgänge wg. Unfruchtbarkeit bzw. Maststerilität
Dr. Ulrich Janowitz, RUW, 2009
Folie 7
Erstkalbealter bei deutschen
Holsteinfärsen
30
25
20
15
10
5
0
<24
2425
2627
2829
3031
3233
3435
3637
Erstkalbealter (Monaten)
Dr. Ulrich Janowitz, RUW, 2009
>37
Verfettetes Jungrind
Dr. Ulrich Janowitz, RUW, 2009
Verfettete Geschlechtsorgane beim Jungrind
Dr. Ulrich Janowitz, RUW, 2009
…wer wird denn gleich den Kopf in den Sand stecken
Dr. Ulrich Janowitz, RUW, 2009
Beurteilung von verschiedenen Methoden des
Fruchtbarkeitsmanagement
Beurteilungskriterium
Methoden des Fruchtbarkeitsmanagements
Brunstbeobachtung
Deckbulle
und KB
Erreichbarkeit von
Zielen
SynchronisationsProgramm
gut
schlecht
gut
365 Tage/Jahr
keine
planbar bzw. entfällt
ständig
vermutlich mehr
an bestimmten
nicht planbar
als gedacht
Tagen planbar
Informationsdichte
hoch
gering
hoch
Risikostreuung
breit
"alles auf eine
Karte"
breit
theoretisch gut
fraglich
gut
Brunstbeobachtung
Arbeitsanfall
Kosten - NutzenRelation
Dr. Ulrich Janowitz, RUW, 2009
Quelle: verändert nach Heuwieser 1999
Der Deckbulle ist keine konkurrenzfähige Alternative
Dr. Ulrich Janowitz, RUW, 2009
Synchronisationsprogramme im Vergleich
Brunstsynchronisation – Brunstorientierte Besamung
•Prostaglandin-Programm (PGF 2α 2-malig) ohne Vorauswahl
•Prostaglandin-Programm mit Vorauswahl
•Spirale
Ovulationssynchronisation – Terminierte Besamung ohne
Brunstbeobachtung
•Ovsynch
•Presynch
•Resynch
•Verkürztes Ovsynch
Dr. Ulrich Janowitz, RUW, 2009
Folie 17
Mit Synchronisation schneller zur nächsten
Trächtigkeit
Dr. Ulrich Janowitz, RUW, 2009
Folie 18
Medikamentenkosten für die Synchronisation
Bei der Kostenkalkulation wurden folgende Dosispreise
zugrunde gelegt:
GnRH =
Dosis 100 µg
PGF F2α = Dosis 0,5 mg
Vaginalspirale (PRID o. CIDR) mit Progesteron
ca. 4,50 €
ca. 3,00 €
ca. 18,00 €
Hierbei handelt es sich um mittlere Preise, die in der Praxis durchaus
abweichen können.
Die Kalkulation bezieht sich ausschließlich auf die reinen Netto
Medikamentenkosten.
Gebühren für Voruntersuchung und Anwendung sind nicht
berücksichtigt.
Dr. Ulrich Janowitz, RUW, 2009
Folie 19
Brunstzyklus des Rindes (Ø 21 d)
Stündliche
LH-Ausschüttung
LH-Ausschüttung alle
2-4 Std. unter Progesteron
- verhindert Ovulation
(2) – 3 Follikelwellen pro Zyklus
Dr. Ulrich Janowitz, RUW, 2009
Prostaglandin (PGF2 α) Programm ohne Vorauswahl
Prinzip:
•
PGF2α und seine Analoga wirken luteolytisch
unter der Vorrausetzung das ein aktiver
Gelbkörper (Corpus luteum) vorhanden ist.
•
Bei zyklischen Tieren kann PGF2α zwischen dem
ca. 5(8)-16. Zyklustag zur Brunstinduktion
eingesetzt werden.
•
Tiere, die vor diesem Zeitraum behandelt werden,
sprechen auf die Behandlung nicht an, bzw.
nehmen nicht zufriedenstellend auf.
•
Dennoch bildet sich bei diesen ein Gelbkörper
weiter an, da dieser in den ersten Tagen nach der
Ovulation nicht für PGF2α sensibel ist, bzw.
durch die starke LH Stimulation zu diesem
Zeitpunkt die Wirkung des PGF2α überlagert wird.
Dr. Ulrich Janowitz, RUW, 2009
Prostaglandin (PGF2 α) Programm ohne Vorauswahl
Montag
Dienstag
Mittwoch
Donnerstag
Freitag
Samstag
Sonntag
PGF
PGF
- Brunst
und
KB -
Durchführung:
• 1. PGF2α-Injektion ohne Voruntersuchung bzw. -auswahl
• Nach der 1. Injektion weder Brunstbeobachtung noch Besamung
• 13 Tage später bei allen Tieren erneut eine PGF2α- Injektion
• Brunst und KB nach 2-4 Tagen bei ca. 70 - 80% der Tiere
Schwerpunkt: Donnerstag
Dr. Ulrich Janowitz, RUW, 2009
Prostaglandin (PGF2 α) Programm ohne Vorauswahl
Vorteile:
•Einsatz erfolgt zyklusunabhängig ohne Voruntersuchung
•Alle Tiere können mit in die Behandlung einbezogen werden
•Brunstbeobachtung nur nach der 2. Injektion notwendig
•Arbeitswirtschaftlich vorteilhaft, vor allem in Färsenbeständen
Nachteile:
•Trächtigkeitsergebnisse bei ca. 50% und damit niedriger als bei PGF
Programmen mit Vorauswahl
•Tiere mit gynäkologischen Störungen (z.B. Endometritis, Azyklie, Zysten,
etc.) werden unnötig und erfolglos mitbehandelt
•Kann nicht beliebig oft wiederholt werden, da sonst die Gefahr der
hormonellen Entgleisung besteht
Dr. Ulrich Janowitz, RUW, 2009
Prostaglandin (PGF2 α) Programm ohne Vorauswahl
Kosten:
•Medikamentenkosten:
Je Behandlung (2 Injektionen)
Je Trächtigkeit (50%)
6 ,- €
12,- €
Einsatzempfehlung:
•Für zyklische Kühe
•Für Färsen (Jungrinder)
•Zur Gruppensynchronisation geeignet, v. a. bei Färsen, da hier seltener
Zyklusstörungen auftreten als bei Kühen
•Für Betriebe, in denen die Brunstbeobachtung zwar auf nur wenige
Tage konzentriert aber nicht vollständig verzichtet werden soll
Dr. Ulrich Janowitz, RUW, 2009
Prostaglandin (PGF2α) mit Vorauswahl
Prinzip:
• Gezielte Auswahl durch rektale Voruntersuchung (
manuell oder sonografisch ) von Tieren, deren Corpus
luteum (C.L.) aufgrund der Morphologie aktiv sind
Dr. Ulrich Janowitz, RUW, 2009
Prostaglandin (PGF2α) mit Vorauswahl
Montag
Dienstag
PGF
PGF
Mittwoch
Donnerstag
Freitag
Samstag
- und
Brunst
und
KB -
- Brunst
- Brunst
und
Sonntag
KB -
KB -
Durchführung:
•Am Di der 1. Woche Voruntersuchung und C.L. Kontrolle.
•Alle Tiere mit deutlichem C.L. (ca. 70%) PGF2α-Injektion
•Brunsteintritt nach ca. 2-3 (5) Tagen
•Besamung brunstorientiert, Schwerpunkt: Freitag
•13 Tage später: gleiche Vorgehensweise bei allen beim Ersttermin nicht
synchronisierten und (oder) nicht besamten Tieren
•Brunsteintritt nach 2-3 (5) Tagen
•Besamung bei Brunst, Schwerpunkt: Donnerstag
Dr. Ulrich Janowitz, RUW, 2009
Prostaglandin (PGF2α) mit Vorauswahl
Vorteile:
•
Gute Ergebnisse (55-65%) durch Vorauswahl
•
Ca. 80% der so behandelten Tiere sind besamungstauglich
•
Geringer Medikamenteneinsatz (ca. 1,3 Injektionen pro besamtem Tier)
•
Tiere mit gynäkologischen Störungen (Gebärmutterentzündung, Azyklie,
Zyste etc.) werden nicht unnötig und erfolglos mit synchronisiert
Nachteile:
•
Brunstbeobachtung zwar auf wenige Tage festgelegt, aber weiterhin
zwingend erforderlich
•
Rektale Voruntersuchung zur Auswahl der Tiere notwendig Ö
zusätzlicher Aufwand und Kosten
Dr. Ulrich Janowitz, RUW, 2009
Prostaglandin (PGF2α) mit Vorauswahl
Kosten:
•
Medikamentenkosten:
•
Pro Behandlung ca. 3,00 €
•
Pro Trächtigkeit ca. 6,50 €
Einsatzempfehlung:
•
Für zyklische Kühe und v. a. Färsen (Jungrinder)
•
Zur Gruppensynchronisation in Verbindung mit Voruntersuchung
und Brunstbeobachtung
•
Für Betriebe, in denen die Brunstbeobachtung durch die
Konzentration auf wenige Tage vereinfacht werden soll
Dr. Ulrich Janowitz, RUW, 2009
PgF2α-Programm
Eigene Synchronisationsergebnisse
bei Jungrindern
Anzahl Tiere
Ø 35 Betriebe
Ergebnisse
von - bis
Rinder synchronisiert
802
100 %
-
davon besamt
677
84,4 %
64-100 %
tragend nach Besamung
461
68,1 %
46-91 %
Dr. Ulrich Janowitz, RUW, 2009
Trächtigkeitsergebnisse nach Synchronisation
Verteilung der Ergebnisse
Betriebe
(%)
40
30
20
10
0
12
10
7
4
2
≤ 50
51-60
61-70
71-80
Trächtigkeitsrate (%)
Dr. Ulrich Janowitz, RUW, 2009
> 80
Spirale + PGF2α
Montag
Dienstag
Mittwoch
Donnerstag
Freitag
Samstag
Sonntag
Spirale
einsetzen
PGFInjektion
Spirale
ziehen
- Brunst
und
KB
-
Durchführung:
•Einsatz der Spirale erfolgt zyklusunabhängig für 7- 9 Tage
•Simulation eines C.L..
•Kontinuierliche Progesteronfreisetzung
•24h vor Entnahme PGF Ö evtl. C.L. kommt zur Regression
•Brunsteintritt 2–3 Tg. nach Entnahme Spirale
•Besamung brunstorientiert Schwerpunkt: Donnerstag
Dr. Ulrich Janowitz, RUW, 2009
Spirale
Synchronisation der Follikelwellen
24 h vor dem Ziehen
⇒ Luteolyse
Dominanter Follikel ist vorhanden:
Rückbildung des vorhandenen
dominanten Follikels.
Start einer neuen Follikelwelle - ein
neuer dominanter Follikel reift heran.
Nach dem Ziehen der Spirale ovuliert
dieser Follikel.
Dr. Ulrich Janowitz, RUW, 2009
Spirale
Synchronisation der Follikelwellen
24 h vor dem Ziehen
⇒ Luteolyse
Kein dominanter Follikel vorhanden:
Die bestehende Follikelwelle entwickelt
sich weiter und ein dominanter Follikel
reift heran.
Nach Ziehen von PRID® alpha 1,55 g
fällt der Progesteronspiegel rasch ab
und der Follikel ovuliert.
Dr. Ulrich Janowitz, RUW, 2009
Spirale + PGF2α
Vorteile:
•
Einsatz erfolgt zyklusunabhängig, d.h. alle Tiere können in die
Behandlung einbezogen werden.
•
Gute Synchronisations- und Trächtigkeitsergebnisse ( 55-65%).
•
Terminorientierte Besamung ( 56 h nach Entnahme der Spirale)
theoretisch möglich aber Ergebnisse sind besser bei
brunstorientierter Besamung
•
Einsatz bei Kühen und mittels vorgewickelter Spirale jetzt auch bei
Jungrindern (Färsen) möglich.
•
Auch Tiere mit Zyklusstörungen können mitbehandelt werden
Nachteile:
•
Verlust der Spirale bei ca. 5-10% der Kühe, selten bei Jungrindern
•
Relativ häufig vaginaler Ausfluss, allerdings ohne Einfluss auf die
Fruchtbarkeit
Dr. Ulrich Janowitz, RUW, 2009
Vaginalausfluss
ƒ Enger Schleimhautkontakt
⇒ Fremdkörperreaktion
ƒ Ansammlung im Hohlraum der Spirale
ƒ Muttermund fest verschlossen
ƒ typische Haut- und Faeceskeime
ƒ Vaginitis zum Zeitpunkt der KB abgeklungen
ƒ Keinen negativen Einfluss
auf Besamungsergebnisse
Vaginoskopie bei zwei Kühen unmittelbar nach dem Ziehen von PRID®
Dr. Ulrich Janowitz, RUW, 2009
Verlust der Spirale
ƒ Möglichst wenig Gleitgel
ƒ Kürzen des heraushängenden Fadens auf 10 cm
ƒ Vergrößern des Durchmessers der Spirale
... durch Aufbiegen
... durch knicken
Dr. Ulrich Janowitz, RUW, 2009
Schlaufe binden,
um das Ziehen
zu vereinfachen.
PRID®-Spirale (vorgewickelt)
Dr. Ulrich Janowitz, RUW, 2009
PRID®-Spirale
Trächtigkeitsrate nach KB
Färsen/
Jungrinder
Erstkalbinnen
Kühe mit
mehreren
Geburten
272 / 370
99 / 168
114 / 192
= 73.5 %
= 58.9 %
= 59.4 %
Dr. Ulrich Janowitz, RUW, 2009
%
Trächtigkeitsraten mit PRID® alpha
90
80
70
60
50
40
30
20
10
0
7 Tage
9 Tage
nicht zyklische
Färsen
zyklische
Färsen
nicht zyklische zyklische Kühe
Kühe
Dr. Ulrich Janowitz, RUW, 2009
Spirale + PGF2α
Kosten:
•
Medikamentenkosten:
•
Pro Behandlung ca. 21,00 € (Spirale u. PGF)
•
Pro Trächtigkeit ca. 35,00 € ( 60% TU Rate)
Einsatzempfehlung:
•
Kühe jenseits der Rastzeit
•
Kühe mit Zyklusstörungen (Azyklie, Zysten, Stillbrunst)
•
Auch für die Gruppensynchronisation von Kühen und inzwischen
auch Färsen geeignet
•
Für Betriebe, in denen die Brunstbeobachtung auf ein Minimum
reduziert werden soll
Dr. Ulrich Janowitz, RUW, 2009
Ovsynch
Montag
Dienstag
Mittwoch
Donnerstag
Freitag
Samstag
Sonntag
GnRH
PGF2α
GnRH
KB
Durchführung:
• Montag 1. GnRH Gabe wodurch ein möglicherweise vorhandener
dominanter Follikel zur Ovulation oder Luteinisierung gebracht werden
soll.
• In C.L Phase entwickelt sich eine neue Follikelwelle.
• Tag 7 PGF2α Ö Luteolyse
• Tag 9 GnRH Injektion synchronisiert dominanten Follikel
• 10-24 Stunden nach der GnRH terminorientierte Besamung
Dr. Ulrich Janowitz, RUW, 2009
Ovsynch
Vorteile:
•
Theoretisch zyklusunabhängiger Einsatz möglich
•
Brunstbeobachtung entfällt
•
Terminorientierte Besamung möglich
•
Tiere mit Zyklusstörungen können mitbehandelt werden, denn hier
kommt es häufig, auch wenn der Erstbesamungserfolg ausbleibt, zu
einer Zyklusinduktion
•
Gute Ergebnisse (ca. 50%) bei zyklischen Kühen mit Stillbrunst
Dr. Ulrich Janowitz, RUW, 2009
Ovsynch
Nachteile:
•
Bei zyklusunabhängigem Einsatz niedrige Trächtigkeitsergebnisse (ca.
30%)
•
Ca. 20% der Kühe kommen schon vor der 2. GnRH Gabe (innerhalb von
48 Stunden nach PGF Gabe) in Brunst, d.h. sie werden, wenn sie
terminorientiert besamt werden, zu spät besamt
•
Ca. 25% der Kühe zeigen nach der 2. GnRH Gabe keine Ovulation – ihre
Besamung bleibt in jedem Fall erfolglos
•
Für Färsen/Jungrinder wegen unzureichender Synchronisation der
Follikelwellen ungeeignet
Dr. Ulrich Janowitz, RUW, 2009
Ovsynch
Kosten:
•
Medikamentenkosten:
•
Pro Behandlung (3 Injektionen) 12 €
•
Pro Trächtigkeit (ca. 30% ohne Vorauswahl) 40 €
•
Pro Trächtigkeit (ca. 50% nach Vorselektion) 24 €
Einsatzempfehlung:
•
Als Einzeltierbehandlung bei zyklischen, azyklischen und
stillbrünstigen Kühen
•
Nur nach Vorselektion (nur Tiere mit aktivem Gelbkörper) auch für
die Gruppensynchronisation geeignet, wo auf die
Brunstbeobachtung verzichtet werden soll
Dr. Ulrich Janowitz, RUW, 2009
Verkürztes Ovsynch mit Voruntersuchung
Prinzip:
• Zyklusstand zum Zeitpunkt der ersten GnRH Applikation
im Rahmen eines Ovsynch Programmes entscheidend
für den Erfolg
• Optimal ist der Start eines Ovsynch Programm in einer
Phase wo ein dominanter Follikel vorhanden ist, d.h.
Gelbkörperphase
• Konventionelle Ovsynch Programme starten
üblicherweise ohne Kenntnis des Zyklusstandes mit
GnRH Gabe
• Trächtigkeitsergebnisse häufig unfriedigend (30-40%)
Dr. Ulrich Janowitz, RUW, 2009
Verkürztes Ovsynch
Montag
Dienstag
Mittwoch
Donnerstag
Freitag
Samstag
Sonntag
X
GnRH
PGF2α
GnRH
KB
Durchführung:
• Voruntersuchung auf das Vorhandensein eines aktiven Gelbkörpers
• Bei Vorhandensein eines Gelbkörpers entfällt die erste GnRH Gabe und es erfolgt
die sofortige PGF2α Ö Luteolyse
• PG Injektion
• Tag 7
• 48 h später GnRH Injektion Ö synchronisiert dominanten Follikel
• 10-24 Stunden nach der GnRH terminorientierte Besamung
Dr. Ulrich Janowitz, RUW, 2009
Verkürztes Ovsynch
Vorteile:
•
Gute Ergebnisse (ca. 50%) bei zyklischen Kühen mit Stillbrunst
•
Brunstbeobachtung entfällt
•
Terminorientierte Besamung möglich
•
Weniger Medikamenteneinsatz da eine GnRH Gabe entfällt
•
Kurzer Behandlungszeitraum ( KB nach 3 Tagen)
Dr. Ulrich Janowitz, RUW, 2009
Verkürztes Ovsynch
Nachteile:
•
Voruntersuchung notwendig ( Zeit und Kosten)
•
Untersucher muß über Erfahrung verfügen ( Kenntnis des
Zyklusstandes)
•
Für Färsen/Jungrinder wegen unzureichender Synchronisation der
Follikelwellen ungeeignet, d.h. auf Brunstbeobachtung sollte hier nicht
ganz verzichtet werden
Dr. Ulrich Janowitz, RUW, 2009
Verkürztes Ovsynch
Kosten:
•
Medikamentenkosten:
•
Pro Behandlung (2 Injektionen) ca. 7,50 €
•
Pro Trächtigkeit (ca. 50% nach Vorselektion) 15 €
Einsatzempfehlung:
•
Als Einzeltierbehandlung bei zyklischen und stillbrünstigen Kühen
•
Nach Vorselektion (nur Tiere mit aktivem Gelbkörper) auch für die
Gruppensynchronisation geeignet, wo auf die Brunstbeobachtung
verzichtet werden soll
Dr. Ulrich Janowitz, RUW, 2009
Presynch (=Ovsynch mit Vorsynchronisation)
Prinzip:
•
Zyklusstand zum Zeitpunkt der ersten GnRH Applikation im Rahmen
eines Ovsynch Programmes entscheidend für den Erfolg
•
Konventionelle Ovsynch Programme starten üblicherweise ohne
Kenntnis des Zyklusstandes
•
Trächtigkeitsergebnisse häufig unfriedigend (30-40%)
•
Optimal ist der Start eines Ovsynch Programm in einer Phase wo ein
dominanter Follikel vorhanden ist
•
Nur dieser ovuliert und luteinisiert durch initiale GnRH Gabe
•
Zwischen 6.- 9. Zyklustag p.o. ist meist ein dominanter Follikel
vorhanden
•
Durch Vorsynchronisation alle Tiere zum Start des Ovsynch zw. 6.-9.
Zyklustag
Dr. Ulrich Janowitz, RUW, 2009
Presynch (=Ovsynch mit Vorsynchronisation)
Montag
Dienstag
Mittwoch
Donnerstag
Freitag
Samstag
Sonntag
GnRH
PGF
GnRH
PGF
GnRH
KB
Durchführung:
• Beginn der Vorsynchronisation mit PGF2α
• 48 h später GnRH
• Durch diese Vorsynchronisation befinden sich zum Start des eigentlichen Ovsynch
Programms theoretisch alle Tiere zwischen dem 5. und 9. Zyklustag (dem
Optimalzeitraum für den Start eines Ovsynch Programms)
• Start des eigentlichen Ovsynch’s am Dienstag der 2. Woche mit GnRH Gabe
• Eine Woche später erfolgt durch PGF2α die Regression des Gelbkörpers und
damit die Heranreifung eines Brunstfollikels
• Am Dienstag der 3. Woche werden durch eine weitere GnRH Gabe die Eisprünge
synchronisiert
• Zwischen 10 bis 24 Stunden später erfolgt die terminorientierte Besamung
ohne vorherige Brunstbeobachtung
Dr. Ulrich Janowitz, RUW, 2009
Presynch (=Ovsynch mit Vorsynchronisation)
Vorteile:
•
Einsatz unabhängig vom Zyklusstand
•
Bessere Ergebnisse als beim konventionellen Ovsynch
(Trächtigkeitsergebnisse ca. 50%)
•
Brunstbeobachtung entfällt
•
Terminorientierte Besamung
•
Tiere mit Zyklusstörungen können mitbehandelt werden
Nachteile:
•
5 Injektionen je Behandlung nötig, dadurch relativ hohe
Medikamentenkosten
•
Für Färsen/Jungrinder wegen unzureichender Synchronisation der
Follikelwellen ungeeignet
Dr. Ulrich Janowitz, RUW, 2009
Presynch (=Ovsynch mit Vorsynchronisation)
Kosten:
•
Medikamentenkosten:
•
Pro Behandlung (5 Injektionen)
•
Pro Trächtigkeit (ca. 50% TU-Rate) 39,- €
19,50 €
Einsatzempfehlung:
•
Für Kühe jenseits der Rastzeit (60-80 Tage)
•
Für die Gruppensynchronisation von Kühen geeignet
•
Für Betriebe bei denen grundsätzlich auf Brunstbeobachtung
verzichtet werden soll
Dr. Ulrich Janowitz, RUW, 2009
Resynch ( Wiederholtes Ovsynch mit Start vor der
Trächtigkeitsuntersuchung)
Prinzip:
• Einsatz von Synchronisationsprogrammen vor allem in
größeren Betrieben
• TU Raten solcher Programme ca. 50 %.
• Zur Verkürzung der Verzögerungszeit Start eines neuen
Ovsynch Programmes mit GnRH noch vor der TU Ö
Resynch
Dr. Ulrich Janowitz, RUW, 2009
Resynch ( Wiederholtes Ovsynch mit Start vor der
Trächtigkeitsuntersuchung)
Montag
Dienstag
Mittwoch
Donnerstag
Freitag
Samstag
Sonntag
PGF
26-33 Tg.
nach KB
GnRH
PGF
GnRH
- Trächtigkeitsuntersuchung -
GnRH
KB
Durchführung:
• Zwischen 26-33 Tagen nach KB GnRH Gabe, auch wenn noch keine
Trächtigkeitsuntersuchung erfolgt ist
• Innerhalb von 7 Tagen, spätestens vor der PGF2α, TU durchführen
• TU negativ Ö PGF2α 7 Tage nach GnRH
• 48 h später 2. GnRH Injektion
• 10-24 h nach GnRH terminorientierte Besamung
Dr. Ulrich Janowitz, RUW, 2009
Resynch ( Wiederholtes Ovsynch mit Start vor der
Trächtigkeitsuntersuchung)
Vorteile:
•
Reduzierung unnötiger Güsttage durch die frühest mögiche
Synchronisation nach negativer Trächtigkeitsuntersuchung
•
Bei allen Kühen einsetzbar, unabhängig davon, ob sie zuvor auf
natürliche oder synchronisierte Brunst hin besamt wurden
•
Theoretisch befinden sich alle nicht tragenden Tiere in einem für den
Start eines Ovsynch Pogramms günstigen Zeitraum ( 5. -12. Zyklustag)
Nachteile:
•
Da die erste GnRH Injektion zumindest bei einigen Tieren vor der
Trächtigkeitsuntersuchung erfolgt, müssen alle Kühe behandelt werden.
Die GnRH Behandlung hat allerdings keinerlei negativen Einfluss auf die
Trächtigkeit
Dr. Ulrich Janowitz, RUW, 2009
Resynch ( Wiederholtes Ovsynch mit Start vor der
Trächtigkeitsuntersuchung)
Kosten:
Medikamentenkosten:
•
Etwas höher als beim Ovsynch, da alle Kühe, auch die Tragenden die
erste GnRH Injektion erhalten und nur bei den nach Untersuchung
nicht Trächtigen die Behandlung weiter fortgeführt wird.
Einsatzempfehlung:
•
Für die frühzeitige terminorientierte Wiederbesamung ohne
Brunstbeobachtung nach negativer Trächtigkeitsuntersuchung
Dr. Ulrich Janowitz, RUW, 2009
Vorteile der Brunstsynchronisation
Vereinfachung für das Arbeitsmanagement
Finanzielle Aspekte: 2,50 – 4,00 € je Güsttag > 90 Tg. p.p
bzw. 1,50 – 1,80 € je Aufzuchtstag.
Erstkalbealter wird besser steuerbar (24-26 Monate)
– Abkalbezeiträume werden eingeschränkt
Brunstbeobachtung kann auf wenige, festgelegte Tage
reduziert werden (nicht auf das Wochenende)
Vorteilhaft vor allem in entfernteren Betriebsgebäuden
Besonders effektiv in größeren Beständen
Jungrinder können entsprechend ihrer körperlichen Reife in Gruppen
zusammengefasst werden
Dr. Ulrich Janowitz, RUW, 2009
Du Bauer – wann werde ich
wieder synchronisiert ? danach bin ich immer so
ausgelassen
Vielen Dank für
Ihre Aufmerksamkeit
Dr. Ulrich Janowitz, RUW, 2009
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