EAZA Menschenaffenkampagne Zusammenfassung September 2010 www.apecampaign.org Einen überdauernden und wichtigen Beitrag zum Überleben der Menschenaffen und ihrer Lebensräume leisten INHALT Übersicht und Ziele ................................................................................................................................................. 2 Gefährdungen der Menschenaffen ........................................................................................................................ 3 Jagd & Handel .................................................................................................................................................... 3 LEBENSRAUMVERLUST ....................................................................................................................................... 4 GESUNDHEIT & KRANKHEITEN ........................................................................................................................... 5 VORSTELLUNG DER MENSCHENAFFEN ................................................................................................................... 6 Gorillas ............................................................................................................................................................... 6 Orang Utans ........................................................................................................................................................ 7 Schimpansen & Bonobos .................................................................................................................................... 7 Gibbons ............................................................................................................................................................... 8 Projekte .................................................................................................................................................................. 9 FFI Cao Vit Gibbon Conservation Project .......................................................................................................... 10 Kinabatangan Orang Utan NATURSCHUTZ Programm ..................................................................................... 11 Awely Green Caps ............................................................................................................................................. 12 Dja Biosphere Reserve ...................................................................................................................................... 13 REGISTRIERUNG FÜR DIE KAMPAGNE .................................................................................................................. 14 ÜBERSICHT UND ZIELE Menschenaffen (sechs Arten große Menschenaffen und 16 Gibbon Arten) sind durch Jagd, Entwaldung und Krankheit bedroht. Ohne unsere Hilfe werden diese schönen und geheimnisvollen Tiere aussterben. Alle Menschenaffen sind bedroht und fast alle sind entweder als gefährdet oder kritisch gefährdet eingestuft. Für einige Arten besteht dringender Handlungsbedarf. Der HainanGibbon mit weniger als 20 Individuen in freier Wildbahn steht zum Beispiel am Rand des Aussterbens und es gibt nur noch weniger als 400 Cross River Gorillas in freier Wildbahn. Wir müssen sicherstellen, dass die Menschenaffen erhalten bleiben, nicht nur weil sie Flagschiffarten sind, sondern weil wir moralisch dazu verpflichtet sind. Tropische Waldökosysteme sind lebenswichtig für Menschen und die Menschenaffen sind Eckpfeiler der Ökosysteme, die sie bewohnen. Sie helfen, die Waldstruktur zu erhalten und säen als "Waldgärtner" viele Pflanzenarten aus. Ihre Erhaltung ist keine leichte Aufgabe, aber wir wissen, dass echte Fortschritte gemacht werden können, wenn wir die Aufmerksamkeit auf ihre Lebensräume und ihre Arten lenken. - Die EAZA Menschenaffenkampagne lenkt die Aufmerksamkeit auf die Menschenaffen, die Probleme, die sie haben und die Dringlichkeit für uns, zu handeln. Mit Unterstützung der EAZA Mitglieder und den Teilnehmern der Kampagne werden wir die Chancen, dass sie überleben, verbessern und Mittel für einen langfristigen Schutz bereitstellen. Wenn wir nicht die Menschenaffen und ihre Lebensräume retten können, wie wollen wir dann den Rest der Welt retten? Ziel der Kampagne: Einen überdauernden und wichtigen Beitrag zum Überleben der Menschenaffen und ihrer Lebensräume leisten Hauptziele der Kampagne: 1. Den Schutz der Lebensräume verbessern und den Verlust von Lebensräumen stoppen 2. Die Jagd auf Menschenaffen und den Handel mit ihnen oder Produkten von ihnen reduzieren 3. Das Verbraucherverhalten ändern, um den Druck auf die Menschenaffen und ihre Lebensräume zu vermindern 4. 1 Million € sammeln, um eine Stiftung zu gründen, die langfristig den Schutz von Menschenaffen unterstützen kann. Die Kampagne beschäftigt sich mit allen Menschenaffen – auch den „Kleinen“, den Gibbons. Wir wollen unsere Ziele erreichen, indem wir die Aufmerksamkeit auf die Probleme lenken, denen die Menschenaffen gegenüberstehen. Dazu müssen wir die Lobbyisten, die Entscheidungsträger und alle, die Einfluss haben, auf dieses Problem aufmerksam machen. Wir müssen Geld sammeln, um Naturschutzprojekte zu unterstützen. Wir müssen auf die Hauptprobleme aufmerksam machen: Lebensraumverlust und Handel, sowohl hier bei uns wie auch international. Und wir müssen die Krankheiten bekämpfen, die die frei lebenden Menschenaffen befallen können. Die Zusammenarbeit mit anderen Organisationen und Projekten soll gesucht oder verbessert werden, einmal, um die Kampagne selbst zu unterstützen, zum anderen, um die Ziele der Kampagne zu erreichen. Die Kampagne läuft vom 1. Oktober 2010 bis zum 30. September 2011 GEFÄHRDUNGEN DER MENSCHENAFFEN JAGD & HANDEL Sowohl in Afrika wie auch in Südost-Asien ist die Jagd der Hauptgrund für den Rückgang der Menschenaffenpopulationen. Ursache ist der Handel mit ihrem Fleisch (Bushmeat), zu einem kleineren Teil der Verkauf von Menschenaffen-Jungtieren als Heimtiere oder von Körperteilen, die zu kultischen oder medizinischen Zwecken genutzt werden. Gelegentlich wird gejagt, wenn Menschen und Menschenaffen in Konflikt geraten, zum Beispiel, wenn Menschenaffen in Plantagen eindringen, die zu nahe an ihrem Lebensraum liegen. Die Jagd auf Menschenaffen und viele Gibbonarten ist in ihren Verbreitungsgebieten illegal. In vielen Staaten werden die Gesetze jedoch kaum umgesetzt oder sind leicht zu umgehen, also geht die Jagd weiter. Der “Bushmeathandel” und anderer traditioneller Missbrauch von toten Menschenaffen Der Bushmeathandel ist die wirtschaftliche Ausbeutung von Wildtieren zum Fleischgewinn. Er hat sowohl in Afrika wie in Südost-Asien einen gewaltigen Umfang. In den meisten Gebieten ist der Bushmeathandel längst keine subsistenz Jagd indigener Völker mehr. Bushmeat Jagd auf Menschenaffen ist illegal, nicht nachhaltig und heutzutage hoch kommerziell. In Folge des Lebensraumverlustes, hauptsächlich durch die Holzindustrie verursacht, sind die Wälder zunehmend erschlossen und fragmentiert. Berufsjäger haben somit leichter Zugang zu den Menschenaffen und ihren Lebensräumen und sorgen für einen ständigen Nachschub an Bushmeat. Nachschubwege aus den Urwäldern in die Städte sind gut ausgebaut und machen auch vor Staatsgrenzen nicht halt. In vielen Teilen Afrikas werden Affen verbreitet gegessen, und obwohl der Anteil von Affen am Bushmeathandel relative klein ist, ist die Jagd auf Menschenaffen dennoch ein wichtiges Problem im Naturschutz. Im Volksglauben verleiht Menschenaffenfleisch Stärke und Schläue. Zusätzlich verschafft es als Luxusartikel dem Gastgeber, der es servieren lässt, Reputation. Körperteile von Menschenaffen spielen auch in der traditionellen Medizin eine Rolle. Der hohe Wert von Fleisch und Körperteilen ist ein starker Anreiz für Jäger und andere, sich am Handel zu beteiligen. Handel mit lebenden Menschenaffen Der Handel mit lebenden Menschenaffen ist ebenfalls ein wichtiges Naturschutzthema, sowohl im betreffenden Land selbst, wo Menschenaffen als Heimtiere gehandelt werden, als auch international. Internationaler illegaler Handel mit Menschenaffen wird mit Heimtieren, Tieren für Privatsammlungen und für Zoos, die keine regionalen Vorschriften und keine Erhaltungszuchtprogramme haben, betrieben. In Afrika ist der Handel mit lebenden Menschenaffen eher ein Nebenprodukt des Bushmeathandels. Gruppen von Menschenaffen werden wegen ihres Fleisches getötet, die überlebenden Jungtiere wandern in den Heimtierhandel. Konfiszierte Heimtiere werden in Auffangstationen gebracht. Nur sehr wenige dieser Tiere können wieder ausgewildert werden, sei es, dass es zu wenige sichere Lebensräume gibt, oder sie zu wenige soziale und lebenswichtige Kompetenzen haben, um unter Artgenossen zu leben; außerdem sind die Kosten für Auswilderungen gewaltig. Dennoch bleiben sie ein Ziel vieler Auffangstationen. In Südost-Asien ist der Handel mit Orang Utans als Heimtieren in der Vergangenheit ein Riesenproblem gewesen. Zwischen 1995 und 1999 sind mehr als 1.000 Orang Utan Jungtiere nach Taiwan importiert worden. Die gröbsten Auswüchse sind mittlerweile gestoppt, aber der Handel bleibt weiter lukrativ. Obwohl die indonesischen Gesetze Orang Utans und Gibbonarten seit 75 Jahren schützen, zeigt ihr Rückgang, dass die Jagd ungeachtet weiter geht. Wie in Afrika landen beträchtliche Mengen von konfiszierten Menschenaffen in Auffangstationen. CITES Der internationale Handel mit wilden Tieren ist durch die Convention on International Trade in Endangered Species of wild fauna and flora (CITES) geregelt. Menschenaffen stehen auf Anhang 1, das bedeutet, dass für Unterzeichner der Konvention der Im- oder Export dieser Tiere illegal ist, außer in besonderen Fällen, in denen eine Ausnahmegenehmigung erteilt wird. Heute haben viele europäische Staaten und alle Länder, in denen es in freier Wildbahn Menschenaffen gibt, die Konvention unterzeichnet. Der weiter betriebene Schwarzhandel ist oft mit anderen illegalen Geschäften gekoppelt. Trotz der CITES-Kontrollen, gibt es weiterhin illegalen internationalen Handel, Fleisch nach Europa und lebende Menschenaffen nach Mittel- und Fernost. LEBENSRAUMVERLUST Der Lebensraumverlust ist einer der Hauptgründe für die Bedrohung der Menschenaffen. Lebensräume von Menschenaffen, tropische Wälder, werden für landwirtschaftliche Nutzflächen, Städtebau und zur Holzgewinnung abgeholzt; wenn die Bäume und andere Pflanzen verschwinden, verlieren die Menschenaffen Nahrung und Schutz. Diese Aktionen vermindern den Lebensraum für Menschenaffen und verschlechtern die Qualität der übrig bleibenden Lebensräume, die oft durch diese Eingriffe fragmentiert und verschmutzt werden. Mehr Straßen und Menschen führen zu mehr Jagd, Krankheiten und Störungen. Menschenaffenpopulationen, die in kleinen fragmentierten Waldresten eingeschlossen sind, werden leichter von lokalen Katastrophen wie Krankheiten oder Hochwasser ausgerottet. Auch schwindet das genetische Potential kleiner Populationen durch Inzucht, die ihre Fitness verringert und ihre Fähigkeit einschränkt, sich langfristig an veränderte Bedingungen anzupassen. In einigen Fällen haben Forstwirtschaft und Wiederaufforstungsprojekte die Qualität der Lebensräume weiter verschlechtert, wenn fremde Arten oder Monokulturen von hohem kommerziellem Wert die einheimischen ersetzten. Die dann entstehenden Habitate sind ungeeignet und können Menschenaffenpopulationen nicht ernähren. Abschließend: Die Zerstörung der Wälder trägt zum Klimawandel bei und der bedroht alle Affen, auch uns Menschen. Sie und wir? In Menschenaffenhabitaten wird Ackerbau und Holzeinschlag betrieben, um die Bedürfnisse der lokalen Bevölkerung und ausländischer Verbraucher zu befriedigen. Wenn Menschenpopulationen klein sind, können ihre Aktivitäten (Nahrungssuche, Holzsammeln, Anbau, Viehhaltung) nachhaltig sein, sie leben im Einklang mit der Natur. Wenn große Menschengruppen ineffektive Techniken (Brandrodung, Massenviehhaltung) nutzen, um sich zu ernähren, zerstören sie die Lebensräume der Menschenaffen. Kommerziell betriebene Land- und Holzwirtschaft können die Lebensräume der Menschenaffen viel schneller zerstören als geringfügige lokale Waldnutzung. Kommerzielle land- und holzwirtschaftliche Produkte wie Palmöl oder Teakfurnier werden gewöhnlich exportiert, um die in den Entwicklungsländern dringend benötigten Devisen zu beschaffen. Die kommerzielle Landwirtschaft hat dazu geführt, dass die primären Lebensräume der Menschenaffen durch Monokulturen von Pflanzen wie Palmöl oder Soja ersetzt worden sind. Diese liefern Rohstoffe für vielerlei Produkte und Biosprit. Großflächige Abholzungen ermöglichen den Herstellern das Angebot von (auf dem westlichen Markt) erschwinglichen Möbeln und anderen Produkten aus Holz, während die Urwälder verschwinden. GESUNDHEI & KRANKHEITEN Die Gesundheit in freier Wildbahn lebender Affen ist eine Grundvoraussetzung für ihr Überleben. Natürlich wird jeder (wir und unsere äffischen Verwandten) von Zeit zu Zeit krank, aber leider steigt die Häufigkeit und Schwere der Erkrankungen unserer Verwandten im Freiland durch unsere Aktivitäten. Und genau wie bei Menschen ist es sinnvoll, dafür zu sorgen, dass die Menschenaffen fit und gesund bleiben, statt ihre Krankheiten zu behandeln. Vorbeugen ist besser als Heilen! Lebensraumverlust und Jagd machen die Menschenaffen stressanfälliger und in Folge anfälliger für Krankheiten und Infektionen. Manchmal können Krankheiten zwischen verschiedenen Arten übertragen werden. So wird vermutet, dass das Ebolavirus von Flughunden auf Gorilla- und Schimpansenpopulationen übertragen wurde, infolge engen Kontakts auf denselben fruchttragenden Bäumen. Das kleine Verbreitungsgebiet des Westlichen Flachlandgorillas (Republik Kongo, Kamerun and Gabun) hat dazu geführt, dass die gesamte Population schnell durchseucht wurde. Bis jetzt sind weltweit 25% der Gorillapopulationen an Ebola gestorben; 90% der Gorillas, die mit Ebola in Kontakt kommen, sterben an schweren inneren und äußeren Blutungen. Obwohl Schimpansen auch mit Ebola in Kontakt kamen, verlief die Ausbreitung der Krankheit langsamer, da ihre Populationen über einen größeren Raum verteilt sind. Die Ähnlichkeit zwischen uns und unseren Verwandten bedeutet auch, dass wir uns gegenseitig anstecken können, wir sie (Anthroponose) oder sie uns (Zoonose). Wenn das Immunsystem bekannte Krankheiten erkennt, kann es sie bekämpfen. Jedoch bedeutet die größere Nähe von Menschenaffen zu Menschen und ihren Haustieren eine größere Ansteckungsgefahr mit mehr und unbekannten Krankheiten. Menschenaffen kennen viele dieser Krankheiten nicht und sind deshalb anfälliger. Wenn Menschenaffen als Heimtiere gehalten werden oder in Auffangstationen mit Menschen in Kontakt kommen, können sie sich mit menschlicher Tuberkulose infizieren Hoffnung! Welche Auswirkungen Krankheiten auf Menschenaffenpopulationen haben können, wird immer bekannter und es werden Maßnahmen zur Vorbeugung getroffen. Diese Maßnahmen sollen erreichen: • • Verbesserung der Habitate von Menschenaffen durch Wiederherstellung oder Schaffung natürlicher Grenzen, um die Ausbreitungsgeschwindigkeit bzw. den Ausbruch von Seuchen zu verlangsamen oder zu verhindern; oder Den Kontakt von Mensch und Menschenaffe zu verringern, um Krankheitsübertragungen zu vermeiden. Die besten und erfolgreichsten Schritte in diese Richtung sind im Bereich „Ökotourismus“ unternommen worden. Hier wurde die Distanz zwischen Menschen und Menschenaffen vergrößert, um Ansteckungen zu vermeiden. Zunehmend wird darauf geachtet, dass die Touristen kein Risiko für die Menschenaffen, die sie sehen wollen, darstellen, (z.B. darf man an der Tour nicht teilnehmen, wenn man erkältet ist.) Unser Verständnis von Krankheiten und ihrer Übertragung hat durch neue Erkenntnisse in der Veterinärmedizin gewaltig zugenommen. In seltenen Fällen sind Menschenaffen in freier Wildbahn tierärztlich behandelt worden, doch das ist eine echte logistische, politische und finanzielle Herausforderung. VORSTELLUNG DER MENSCHENAFFEN Die EAZA Menschenaffenkampagne beschäftigt sich mit allen „großen“ Menschenaffen (außer Menschen) und mit den „kleinen“ Menschenaffen, den Gibbons. GORILLAS Wo leben Gorillas? Westliche Gorillas leben in Westafrika, Östliche in Zentralafrika Wie groß ist ein Gorilla? Männliche werden bis 1,70m und wiegen ca. 180kg, weibliche bis 1,50m und wiegen bis 100kg Wie alt kann ein Gorilla werden? Der Älteste ist im Zoo 54 Jahre geworden. Wie leben Gorillas? Grundsätzlich lebt ein erwachsenes Männchen mit mehreren Weibchen und den Nachkommen unterschiedlichen Alters zusammen. Sind Gorillas gefährdet? Östliche Gorillas sind als “gefährdet” gelistet und Westliche als “kritisch gefährdet”, ihre Populationen nehmen ab. Es gibt zwei Gorillaarten, den Westlichen Gorilla (Gorilla gorilla) and Östlichen Gorilla (G. beringei). Der Westliche Gorilla umfasst 2 Unterarten, den Westlichen Flachland Gorilla (G. g. gorilla) und den Cross River Gorilla (G. g. diehli). Der Östliche Gorilla umfasst auch 2 Unterarten, den Östlichen Flachland Gorilla (G. b. graueri) und den Berggorilla (G. b. beringei). Die Europäischen Zoos zeigen, mit Ausnahme von zwei Weibchen des Östlichen Flachland Gorillas in Antwerpen, nur Westliche Flachlandgorillas. Männchen und Weibchen zeigen einen ausgeprägten Geschlechtsdimorphismus, die Männchen wiegen fast doppelt soviel wie die Weibchen. Im Alter von 12-13 Jahren färbt sich der Rücken der Männchen bis zu den Oberschenken „silbern“. Deshalb nennt man erwachsene Männchen „Silberrücken“. Alle erwachsenen Männchen bilden diesen Silberrücken aus, nicht nur der dominante Anführer des Harems. Von allen Menschenaffen haben die Gorillas die stabilste Gruppenstruktur. Die Sozialkontakte innerhalb der Gruppe richten sich auf den Silberrücken. Vorwiegend bei den Berggorillas kann ein Sohn die dominante Stellung übernehmen, aber der alte Silberrücken wird niemals aus der Gruppe verstoßen. Wenn der Silberrücken stirbt, bricht die Gruppe auseinander und die Weibchen schließen sich anderen Gruppen an. Berggorillas leben in Hochlagen, von 2200 bis 4000m im Virunga Vulkangebirge. Westliche Gorillas leben in Tiefland-Wäldern, Sümpfen, und Bergwäldern von Höhe des Meeresspiegels bis 1600m Höhe. Gorillas sind Pflanzenfresser. Wahrscheinlich haben Westliche Flachland Gorillas eine Esstradition, das Wissen, was man essen kann, wird zwischen Individuen und Generationen weiter gegeben. Werkzeuggebrauch ist erst kürzlich in freier Wildbahn beobachtet worden: Ein Gorilla nutzte einen “Wanderstock”, um die Tiefe eines Flusses auszuloten, als er ins Wasser ging. Nur 20% aller Gorillas leben in Schutzgebieten, wo sie zumindest theoretisch vor Lebensraumzerstörungen durch den Menschen sicher sind. Die übrigen 80% sind ernsthaft durch menschliche Aktivitäten gefährdet. Eine kritische Gefährdung ergibt sich aus hohem Jagddruck und tödlichen Krankheiten (über 90% in einigen großen abgelegenen Gebieten). Die Kombination dieser Faktoren wird als Ursache für den Rückgang der Populationen von mehr als 60% in den letzten 20 25 Jahren angesehen (eine Gorilla Generation). In den meisten Schutzgebieten besteht ein ernsthaftes Wilderei Problem und fast die Hälfte der Schutzgebiete ist stark von Ebola betroffen. Auch der Bergbau in der Demokratischen Republik Kongo (DRC) hat verheerende Auswirkungen auf die Lebensräume und die Gorilla Populationen. In der DRC werden das Mineral „Coltan“ und auch Gold abgebaut. Coltan wird in Handys, Smart Phones und Laptops verwendet. Das sind die drei Hauptgefährdungen, denen die sich die Gorillas gegenüber sehen: - Bushmeat Krankheitsübertragung (Ebola) Lebensraumverlust durch Holzeinschlag, Bergbau und Köhlerei. ORANG UTANS Wo kommen Orang Utans vor? Malaysia und Indonesien (Borneo und Sumatra) Wie groß ist ein Orang Utan? Männchen bis 1,40m, Gewicht 60-90kg, Weibchen bis 1,15m, Gewicht 40-50kg Wie alt können Orang Utans werden? Der älteste Orang Utan ist im Zoo 59 Jahre geworden Wie leben Orang Utans? Halb-solitär, das Territorium der Männchen überlappt mit dem Aufenthaltsgebiet mehrerer Weibchen. Sind Orang Utans gefährdet? Borneo Orang Utan: gefährdet, Sumatra Orang Utan: kritisch gefährdet, Populationsgröße: abnehmend, geschätzter Bestand im Freiland: Sumatra 7.000, Borneo 54.000 Tiere Es gibt zwei Arten von Orang Utans: den Borneo (Pongo pygmaeus) und den Sumatra Orang Utan (Pongo abelii). Das Wort “Orang Utan” bedeutet auf Malaiisch “Waldmensch“. Die Einheimischen bezeichnen diese Menschenaffen nicht als „Orang Utan“ sondern nennen sie u.a. “mawas”. Man glaubt heute, dass die Einheimischen in Borneo und Sumatra vor hunderten von Jahren, als die ersten Missionare und Forscher eintrafen, über “Menschen in den Wäldern, die ein wenig wild seien und nicht schreiben könnten” erzählten, und nicht wirklich Orang Utans meinten. Die Orang Utans sind die größten baumlebenden Tiere. Sie suchen ihre Nahrung in den Bäumen, essen dort und bauen dort Nester, in denen sie schlafen. Orang Utans benutzen Werkzeuge, um an schwer zugängliche Früchte heranzukommen und mit dornigen und stacheligen Früchten fertig zu werden. Zum Beispiel nutzen sie Blätter, um ihre Hände vor Verletzungen durch Dornen zu schützen. Dieser Werkzeuggebrauch scheint kulturell überliefert, denn er variiert von Population zu Population. Erwachsene verbringen die meiste Zeit alleine. Da sie so groß und relativ schwer sind, legen sie innerhalb ihrer Habitate keine weiten Strecken zurück, obwohl sie eine Menge Futter brauchen. Sie leben wohl nicht in größeren Sozialverbänden, da die Nahrungskonkurrenz das verhindert. Orang Utans sind besonders von der Ausrottung bedroht, da sie eine extreme kleine Reproduktionsrate haben. Auch ist ihre Populationsdichte sehr gering, da sie große Territorien benötigen. Ihre Verbreitung beschränkt sich auf Urwälder im Flachland. • • • Zerstörung des Lebensraums für Plantagen (Palmöl) Fragmentierung des Lebensraums (Holzeinschlag, Feuer) Jagd (Bushmeat und Handel mit Jungtieren) SCHIMPANSEN & BONOBOS Wo leben Schimpansen und Bonobos? West- und Äquatorial Afrika Wie groß sind sie? Schimpansen werden ca. 1m groß; Männchen wiegen 50kg und Weibchen 35kg Wie alt können sie werden? 30 – 40 Jahre im Freiland (50-60 im Zoo) Wie leben sie? Schimpansen leben in großen Gruppen mit vielen Männchen und vielen Weibchen; Bei den Gemeinen Schimpansen (Pan troglodytes) sind die Männchen allen Weibchen gegenüber dominant; bei den Bonobos (Pan paniscus) sind die Weibchen ranghöher. Sind Schimpansen gefährdet? Gemeine Schimpansen: Gefährdet, Populationsgröße: abnehmend, geschätzter Bestand im Freiland: von 172.000 bis 301.000; Bonobos: Gefährdet, Populationsgröße: abnehmend, geschätzter Bestand im Freiland: 5000 – 50.000 Tiere. Es gibt zwei Arten von Schimpansen: Den gemeinen Schimpansen (Pan troglodytes) und den Bonobo (Pan paniscus). Der Gemeine Schimpanse wird oft als „robust“ beschrieben, im Gegensatz zum „grazilen“ Bonobo. Typische Bonobos haben dunkle Gesichter mit rosa Lippen. Schimpansen leben in tropischen Regenwäldern (primären und sekundären), sie leben auch an Waldrändern und in Sumpfgebieten. Schimpansen scheinen ganz gut mit leicht ausgedünnten Wäldern und Buschland zurecht zu kommen, was sie weniger anfällig für leichte Veränderungen ihres Lebensraums macht, sie sind aber zunehmend direkt durch Menschen bedroht, da viele Populationen außerhalb von Schutzgebieten leben. Wilde Schimpansen leben in Gruppen mit vielen Männchen und Weibchen. Das bedeutet, dass sie in stabilen Verbänden von 40-60 Tieren leben. Schimpansen leben in Bäumen und auf dem Boden. Die meiste Zeit des Tages verbringen sie mit der Futtersuche und Fressen. Hauptsächlich ernähren sie sich von Früchten und Blättern und nur gelegentlich fressen sie Fleisch oder Insekten. Zum Schlafen bauen sie sich meistens Nester in Bäumen. In den letzten 33 Jahren sind die Populationen der Schimpansen um 66% zurückgegangen. Die Verwundbarkeit der Schimpansen wird durch ihre langsame Reproduktion verstärkt, die ein rasches Wachstum der Populationen verhindert. Die Ursachen des Rückgangs sind wohl bekannt, aber es besteht wenig Hoffnung, dass der negative Trend sich in absehbarer Zeit umkehrt. Schimpansen sind durch verschiedene Faktoren, die sich gegenseitig beeinflussen und verstärken, bedroht: • • • • • Starke Entwaldung durch Holzschlag und industrielle Nutzung (Öl und Bergbau) zerstört ihre Lebensräume. Zerstörte Wälder sind stärker dem Einfluss von Wind und Sonne ausgesetzt und anfälliger für Brände. Der leichtere Zugang in durchforstete Gebiete fördert das Eindringen von Jägern und Bauern (was wiederum zu stärkerer Fragmentierung und höherem Jagddruck führt). Die Habitatzerstörung führt zu vermehrten Kontakten mit Menschen, wodurch die Menschenaffenpopulationen leichter mit menschlichen Krankheiten infiziert werden können. Aber auch Zoonosen (Krankheiten, die vom Tier auf den Menschen übertragen werden), wie Ebola, gefährden die Populationen der Menschenaffen. Einige Populationen sind auch durch kriegerische Auseinandersetzung gefährdet, die zu Lebensraumzerstörung und verstärkter Jagd führen. GIBBONS Wo leben Gibbons? Tropische und subtropische Regenwälder von Nordost Indien bis Indonesien und von Nordchina südlich bis nach Sumatra, Borneo und Java. Wie groß sind Gibbons? 5-8kg, Siamangs: 12-15kg Wie leben Gibbons? Paarweise mit Jungtieren Sind Gibbons gefährdet? Alle Gibbonarten sind in der IUCN Roten Liste aufgeführt, von verletzlich bis kritisch gefährdet. Es gibt 16 Gibbonarten. Sie gehören zu 4 verschiedenen Gattungen: Hylobates, Nomascus, Hoolock und Symphalangus. Gibbons der Gattung Hylobatus sind von Südchina (Yunnan) bis West- und Zentral-Java verbreitet, Gibbons der Gattung Nomascus findet man in Südchina (Yunnan), SüdVietnam und auch auf der Insel Hainan. Die Habitate der Gattung Hoolock reichen von Assam in Nordost Indien bis Myanmar. Kleine Populationen (einige hundert Tiere) leben auch im östlichen Bangladesch and in Südwest China. Der Siamang (Symphylangus syndactylus) ist der einzige Vertreter der Gattung Symphalangus und lebt in den Wäldern Malaysias, Thailands und Sumatras. Die Hälfte aller Gibbonarten kann man in europäischen Zoos sehen. Gibbons leben in Bäumen. Schwinghangeln beschreibt die typische Fortbewegung der Gibbons in den Baumwipfeln. Sie schwingen von einem Ast zum nächsten, indem sie linke und rechte Hand abwechseln. Sie setzen ihre Hände wie Haken ein und greifen nicht unter Einsatz des Daumens. Mit Höchstgeschwindigkeit durchkreuzen sie das Dach des Waldes schneller als ein Mensch laufen kann. Ihre besondere Lebensweise ließ sie auch zu Nahrungsspezialisten werden. Sie vermeiden die Konkurrenz mit anderen Tieren, indem sie Früchte und Blätter an den dünnen äußeren Zweige suchen, die die anderen nur schwer erreichen können. Gibbons leben paarweise mit ihren Jungen. Sie markieren ihr Revier mit „Gesängen“ (akustisch), die je nach Art 10-20 Minuten dauern. Auch andere Funktionen werden den Gesängen zugeschrieben, wie Anziehung oder Verteidigung des Partners und Verstärkung der Paarbindung. Bei den meisten Gibbonarten singen Männchen und Weibchen gemeinsam und produzieren ausgefeilte Duette. Gibbons können leicht an ihrem Gesang bestimmt werden, da er arttypisch ist. Früher waren Gibbons in China weit verbreitet und spielten eine wichtige Rolle in der Kultur. Es gibt Mythen aus der Zeit 150 vor Christus, dass Gibbons sich in Menschen verwandeln und hunderte von Jahren leben können. Leider spielen heute die Menschen eine Rolle beim Untergang dieser charismatischen Arten. Die Hauptbedrohungen für Gibbons sind: • • • Illegaler Heimtier-Handel Lebensraumzerstörung Inzucht Junge Gibbons sind als Heimtiere gefragt. Die Bindung zwischen den Eltern und ihrem Jungen sind sehr stark und eine Gibbonmutter wird ihr Junges nicht freiwillig aufgeben, wenn es bedroht ist. Wollen Menschen an Jungtiere herankommen, wird gewöhnlich das Muttertier erschossen. Das erwachsene Männchen wird häufig auch getötet, wenn es versucht, seine Partnerin und sein Jungtier zu beschützen. Da Gibbons eine langsame Reproduktion haben, ist das ein Riesenproblem. Die Zerstückelung der Wälder hat ebenfalls große Auswirkungen auf die Gibbonpopulationen, da sie die Tiere hindert, zu wandern. Deshalb können sie nicht in neue Gebiete gelangen, um neue nicht verwandte Paare zu bilden. In Folge kommt es zu Inzucht, was schädlich für die Individuen und das Überleben der Gibbons insgesamt ist. PROJEKTE Außer auf die Hauptgefährdungen für das Überleben der Menschenaffen in freier Wildbahn aufmerksam zu machen, will die EAZA Menschenaffenkampagne Spenden sammeln, um Menschenaffen-Schutzprojekte zu unterstützen. Mitte 2011 wird eine Einladung an MenschenaffenSchutzprojekte ergehen, sich um Mittel aus der EAZA Menschenaffen-Schutz-Stiftung zu bewerben. Mehr Informationen über den Auswahlprozess und die Bewerbungsfristen werden hier Anfang 2011 veröffentlicht. Die Projekte, die Mittel aus der EAZA Menschenaffen-Schutz-Stiftung bekommen, werden alle Menschenaffen und alle Probleme, auf die die Kampagne hinweist, abdecken. Wenn wir unser Ziel erreichen, 1 Million € zu sammeln, werden wir einen überdauernden und wichtigen Beitrag zum Überleben der Menschenaffen und ihrer Lebensräume leisten können. Wir haben 4 Projekte als Beispiele dafür ausgesucht, welche Art von Projekten die EAZA Menschenaffen-Schutz-Stiftung fördern will. 1. FFI Cao Vit Gibbon Conservation Project – beschäftigt sich mit Gefährdungen der Habitate von Gibbons in China 2. Kinabatangan Orangutan Conservation Programme – arbeitet daran, langfristig das Überleben von Orang Utans in Malaysia und auf Borneo zu sichern 3. Awely Green Caps – bekämpft die Jagd von und den Handel mit Bonobos in der Demokratischen Republik Kongo 4. Dja Biosphere Reserve – bekämpft die Bedrohungen von Schimpansen und Gorillas in Kamerun FFI CAO VIT GIBBON CONSERVATION PROJECT Mit weniger als 100 Individuen ist der Östliche Schwarze Schopfgibbon (Nomascus nasutus), von der IUCN [2008] als kritisch gefährdet gelistet, einer der bedrohtesten Primaten der Welt und braucht dringend Unterstützung durch Naturschutzmaßnahmen. Neben ökologischer Forschung und direktem Schutz der Lebensräume der Gibbons hilft “Fauna and Flora International” (FFI) den lokalen Kommunen beim Aufbau von mit Schweinegülle betriebenen Biogasanlagen und dem Einsatz von Brennstoff sparenden Öfen, um die Nachfrage nach Feuerholz zu verringern. Das Sammeln von Holz und das Weiden von Haustieren in den Wäldern ist eine Hauptursache für die Zerstörung der Habitate der Gibbons. Was macht das FFI Cao Vit Gibbon Conservation Project (FFI CVGCP)? FFI CVGCP arbeitet mit lokalen Forstbehörden und Kommunen zusammen, um die Bedrohungen für die Gibbonpopulationen zu verringern und einen sofortigen Schutz der Wälder zu erreichen. In Vietnam haben die lokalen Behörden einer vorläufigen Schutzzone zugestimmt und von den ansässigen Familien wurde eine Naturschutzvereinbarung unterzeichnet. Kommunale Patrouillen sind in Vietnam und China eingerichtet worden, die von den lokalen Forstbehörden überwacht werden. In Vietnam führten Biodiversitäts-Studien, Sozio-Ökonomische Studien und Beratungen mit den Beteiligten unter Leitung der FFI CVGCP dazu, dass ein 1.600 ha großes Gebiet (Cao Vit Gibbon Conservation Area) an der chinesischen Grenze eingerichtet wurde. Im August 2009 wurde das Gibbonschutzgebiet um weitere 6.500 ha vergrößert. Was sind die Ziele des FFI Cao Vit Gibbon Naturschutz Projekts? - Schutz der Gibbonpopulation und seiner Habitate; Unterstützung der lokalen Kommunen, ihre Abhängigkeit von Ressourcen aus dem Wald zu verringern und den Lebensstandart zu heben; Besseres Verständnis der Ökologie der Gibbons durch wissenschaftliche Forschung; Das Bewusstsein der Beteiligten für die Notwendigkeit des Schutzes des Östlichen Schwarzen Schopfgibbons zu stärken; Wiederherstellung der Habitate des Östlichen Schwarzen Schopfgibbons; und Internationale grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Naturschutz. Wie passen die Ziele des FFI Cao Vit Gibbon Naturschutz Projekts zur EAZA Menschenaffen Kampagne? Die EAZA Menschenaffen Kampagne kümmert sich um die Punkte, die hauptsächlich für den Rückgang der Menschenaffen in freier Wildbahn verantwortlich sind: 1. Lebensraumverlust 2. Jagd und illegaler Handel mit Menschenaffen 3. Krankheiten und Gesundheit der Menschenaffen Die Ziele von FFI CVGCP’s sind mit den Zielen der EAZA Menschenaffen Kampagne im Einklang, da sie die Zerstörung und Fragmentierung der für die Gibbons lebenswichtigen Habitate bekämpfen. Das Projekt bezieht die lokalen Kommunen ein, um zum einen die Habitatzerstörung einzudämmen und zum anderen den Lebensstandart zu heben. Es verstärkt seine detaillierten ökologischen Forschungen in China und fördert die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen China und Vietnam. KINABATANGAN ORANG UTAN NATURSCHUTZ PROGRAMM Der Malaysische Staat Sabah, im Norden Borneos, ist Heimat für 11.000 Orang Utans (Pongo pygmaeus morio) und somit ein Schwerpunkt des Schutzes dieser Art. Infolge von Lebensraumverlust, Waldzerstörung und Fragmentierung sind die Zahlen der Orang Utans in Sabah, hautsächlich aufgrund schlechter Holzwirtschaft und unzureichendem Schutz landwirtschaftlicher Flächen, in den vergangenen Dekaden dramatisch zurückgegangen. Das Kinabatangan Orangutan Conservation Programme (KOCP) bekämpft als Hauptursache der Bedrohung des Überlebens der Orang Utans in freier Wildbahn den Lebensraumverlust. Was macht das Kinabatangan Orang Utan Naturschutz Programm? KOCP betont die Wichtigkeit des Erhalts lebensfähiger Habitate für Orang Utans, durch nachhaltige Nutzung der Wälder außerhalb der Schutzgebiete. Dazu müssen innovative Umweltmanagement Verfahren entwickelt und den lokalen Kommunen vermittelt werden, um das langfristige Überleben der Orang Utans in Sabah zu sichern. Die Perspektive für dieses Projekt umfasst zwei Ebenen: 1. Auf der lokalen Ebene erforscht KOCP, wie Orang Utans in weitgehend zerstörten Wäldern überleben können und versucht die Renaturierung des Lower Kinabatangan Wildlife Sanctuary (Auffangstation, Heimat von ca. 1.000 Orang-Utans). 2. Regional (auf Staatsebene) zielt KOCP auf die Unterstützung relevanter Partner bei der Entwicklung und Einführung von Landnutzungsstrategien, die die ökologischen Bedürfnisse der Orang Utans berücksichtigen und ihr langfristiges Überleben sichern. Was sind die Ziele des Kinabatangan Orang Utan Naturschutz Programms? 1. Das langfristige Überleben der Orang Utans in Kinabatangan sichern; 2. Langzeitstudien über die größte Orang Utan Population in diesem Staat; und 3. Vereinbarungen schließen, die das Überleben der Orang Utans außerhalb der Schutzgebiete sichern. Wie passen die Ziele des Kinabatangan Orang Utan Naturschutz Programms zur EAZA Menschenaffen Kampagne? Die EAZA Menschenaffen Kampagne kümmert sich um die Probleme, die hauptsächlich für den Rückgang der Menschenaffen in freier Wildbahn verantwortlich sind: 1. Lebensraumverlust 2. Jagd und illegaler Handel mit Menschenaffen 3. Krankheiten und Gesundheit der Menschenaffen Neuere Studien von Hutan haben bestätigt, dass 65% der verbliebenen Orang Utan Populationen außerhalb von Schutzgebieten leben – in Wäldern, in denen Holz geschlagen wird, in Plantagen von Akazien oder Ölpalmen – was ihre Verwundbarkeit erhöht und das Risiko weiteren Populationsverlusts birgt. Diese neue Situation führt zu mehreren Problemen (1) häufigere Konflikte zwischen Menschenaffen und menschlichen Aktivitäten; (2) starke Fragmentierung der Population und Isolation gefährden einen ausreichenden Genfluss und führen zu lokalem Aussterben; (3) erhöhte Anfälligkeit für Natur- oder durch Menschen verursachte Katastrophen. Man muss sich also um den Erhalt der Landschaften kümmern und das Schicksal der Orang Utan Populationen , die außerhalb der Schutzgebiete leben, im Auge halten, wenn man das langfristige Überleben von Orang Utans auf Borneo sichern will. AWELY GREEN CAPS Um den Naturschutz von Bonobos (Pan paniscus) zu verbessern, gründete Awely in der Demokratischen Republik Kongo (DRC) sein „Green Caps“ Programm. Im Nordosten des Landes begegnen Bonobos vielen Gefahren wie Jagd für Bushmeat oder Lebensraumzerstörung. Was macht das Awely’s Green Caps Programm? Awely gründete sein “Green Caps” Programm 2008 im Nordosten der DRC, in der Provinz Equateur, südlich der Stadt Basankusu. Es war eine Partnerschaft von Twycross Zoo und dem französischen Bekleidungshersteller „Bonobo“. Das Gebiet umfasst 12.000 km2 dichten Urwald, Ikela und Lofale, wo Bonobos in freier Wildbahn, aber außerhalb von Schutzgebieten, leben. Da in dieser Gegend die ärmsten Menschen der Erde leben, wird Bonobofleisch von den Einheimischen gegessen oder auf den lokalen Märkten und flussabwärts in der Provinzhauptstadt Mbandaka verkauft. Das Programm will die Abhängigkeit der lokalen Bevölkerung vom Bushmeathandel verringern. Die Teilnehmer des Programms stammen aus entfernten Dörfern des Projektgebiets und arbeiten mit Jägern, Bushmeathändlern und lokalen Behörden zusammen. Durch Schulungen und Kurse erfahren sie, wie sie anders ihren Lebensunterhalt verdienen können. Was sind die Ziele des Awely’s Green Caps Programms? - Studie zum Bushmeathandel in der Provinz Equateur, DRC (fortlaufend); Einrichtung ökonomischer Kleinstprojekte als Alternativen zum Bushmeathandel, Verminderung des Drucks auf die lokale Biodiversität, einschließlich der Bonobos; Die Einstellung zu Bonobos und dem Bushmeathandel durch Schulung und die “Bonobo Botschafter” verändern; und Eine tiermedizinische Versorgung für Nutzvieh einrichten, um die Zucht von Vieh zu verbessern und so die Abhängigkeit von Bushmeat zu verringern. Wie passen die Ziele zur EAZA Menschenaffen Kampagne? Die EAZA Menschenaffen Kampagne kümmert sich um die Probleme, die hauptsächlich für den Rückgang der Menschenaffen in freier Wildbahn verantwortlich sind: 1. Lebensraumverlust 2. Jagd und illegaler Handel mit Menschenaffen 3. Krankheiten und Gesundheit der Menschenaffen Der Erhalt der Biodiversität und besonders der Bonobos ist das Hauptziel des Awely Green Caps Programm. Dieses Ziel kann nur erreicht werden, wenn die lokalen Behörden und die Menschen, deren Überleben von den natürlichen Ressourcen des Waldes abhängt, auf Dauer zusammenarbeiten. Um echte Alternativen zum Bushmeathandel zu bieten, entwickelt Awely ökonomische Kleinstprojekte für diese Region der DRC. Insbesondere das Projekt, eine tiermedizinische Versorgung zu schaffen, um den Jagddruck auf Bonobos durch bessere Viehhaltung zu mindern. Gegenwärtig gibt es keine oder kaum Impfungen, was zu einem enormen Verlust bei der Viehhaltung führt. DJA BIOSPHERE RESERVE Das Dja Biosphere Reserve trägt zum nachhaltigen Management von Kameruns natürlichen Ressourcen und seiner Biodiversität, besonders den Menschenaffen, bei, zum Wohle der Menschen, Tiere und der Ökosysteme. Da die lokale Bevölkerung rings um das Dja Biosphere Reserve (DBR) von weniger als 1$/Tag lebt, ist die illegale Jagd auf den kritisch bedrohten Westlichen Flachlandgorilla (Gorilla gorilla gorilla), den bedrohten Schimpansen (Pan troglodytes troglodytes) und andere Arten, das Hauptproblem der Region. Was macht das Dja Biosphere Reserve Projekt? Dieses Projekt konzentriert sich (von den lokalen Behörden angeregt) auf die Notwendigkeit neue Einkommensquellen zu erschließen, um die nicht nachhaltige Bushmeatjagd überflüssig zu machen. Ziel des Projekts ist es, mindestens 35 Kommunen nördlich und östlich des DBR zu helfen, um sicherzustellen, dass ihr Lebensunterhalt gesichert bleibt, wenn nicht nachhaltige Praktiken aufgegeben werden, besonders die illegale Jagd auf Menschenaffen. Was sind die Ziele des Dja Biosphere Reserve Projekts? Die Hauptziele sind: - wissenschaftliche Forschung durchführen; unter Einbezug der Bevölkerung nachhaltige Jagdweisen einführen und gegen Wilderei vorgehen; die lokale Entwicklung fördern und alternative Einkommensquellen erschließen; Bildung für Naturschutz betreiben; den Schutz der Menschenaffen in das Forstmanagement integrieren; und für die Durchsetzung der Gesetze sorgen und Anti-Korruptions-Programme fördern. Wie passen die Ziele des Dja Biosphere Reserve Projekts zur EAZA Menschenaffen Kampagne? Die EAZA Menschenaffen Kampagne kümmert sich um die Probleme, die hauptsächlich für den Rückgang der Menschenaffen in freier Wildbahn verantwortlich sind: 1. Lebensraumverlust 2. Jagd und illegaler Handel mit Menschenaffen 3. Krankheiten und Gesundheit der Menschenaffen Das Hauptziel von Dja Biosphere Reserve ist die Verhinderung von Wilderei und steht somit in engem Zusammenhang mit den Zielen der EAZA Menschenaffen Kampagne. Die Schlüsselaufgaben in dieser Region können wie folgt beschrieben werden: - Die Teilhabe der Waldbewohner rund der nördlichen und östlichen Gebiete um das DBR an Programmen, Initiativen und Institutionen, die ihr Leben betreffen, ist gering; das Verständnis von ökologischen Prozessen und Wechselbeziehungen zwischen ihnen und menschlichen Aktionen ist begrenzt, da neue Ideen, alternative Perspektiven, wissenschaftliche Entdeckungen und ein offener Blick für Ökosystemschutz fehlen; und nicht nachhaltige Ausbeutung der Natur wird verursacht durch das Fehlen echter Alternativen, aber es gibt Anzeichen, dass die Waldbewohner den Rückgang der Wildbestände bemerken und bereit sind, Alternativen auszuprobieren. Deshalb geht dieses Projekt ein Problem an, das andere Projekte behindert hat, nämlich effektive Kommunikation, Verständnis für die Belange der Kommunen, Sorgen und Widerstände, um hinreichende, praktische und nachhaltige Lösungen zu finden. REGISTRIERUNG FÜR DIE KAMPAGNE Wenn Sie eine EAZA Mitgliedsinstitution vertreten, können sie sich mit dem Formblatt auf der Website der Kampagne registrieren. Von teilnehmenden Institutionen wird erwartet, dass sie Aktionen organisieren und mit einer Beschilderung ihre Besucher auf die Ziele der Kampagne aufmerksam machen. Wir hoffen auch, dass alle Teilnehmer die „Herausforderung 3333“ annehmen und Spenden für die EAZA Menschenaffen-Schutz-Stiftung sammeln. Die EAZA Zoos nehmen die 3333 Herausforderung an und wollen 1 Million € sammeln, um die EAZA Menschenaffen-Schutz-Stiftung zu gründen. Wie bei EAZA Kampagnen üblich, werden Auszeichnungen an die Institutionen vergeben, die bestimmte Spendenziele erreichen. Einzelpersonen oder Gruppen sind ebenfalls eingeladen, sich an der "Herausforderung 3333" zu beteiligen. Auch sie können Auszeichnungen erlangen. Für die EAZA Menschenaffenkampagne werden folgende Auszeichnungen vergeben: 3.333,- € – Bronze Auszeichnung 6.666,- € – Silber Auszeichnung 9.999,- € – Gold Auszeichnung Das Kampagnen Komitee kann auch für andere außergewöhnliche Leistungen Auszeichnungen vergeben. Füllen Sie das Registrierungsformular aus und fügen Sie einen Brief bei, der die Unterstützung des Direktors / Vorstandsvorsitzenden Ihrer Institution bestätigt. Alle Teilnehmer bekommen ein Passwort, um auf die Materialien auf der Kampagnen-Website zugreifen zu können.