fidelio

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FIDELIO
Ludwig van Beethoven
Uraufführung: Wien 1814 (3. Fassung); L.: Joseph Sonnleithner und Friedrich Treitschke
nach Jean Nicolas Bouilly
Don Fernando, Minister - Bariton; Don Pizarro, Gouverneur eines Staatsgefängnisses Bariton; Florestan, ein Gefangener eines Staatsgefängnisses - Tenor; Leonore, seine Gattin,
unter dem Namen Fidelio - Sopran; Rocco, Kerkermeister - Bass; Marzelline, seine Tochter Sopran; Jacquino Pförtner - Tenor; 1.u.2. Gefangener - Tenor, Bass; Gefangene, Offiziere,
Soldaten, Volk.
Ein spanisches Staatsgefängnis nahe Sevilla, Ende des 18. Jahrhunderts.
1. Akt: Florestan, ein Freund des Ministers Fernando, wollte die verbrecherischen
Machenschaften Pizarros aufdecken und ist von diesem heimlich eingekerkert worden.
Niemand weiss, wo er sich befindet, nur Leonore, Florestans Gattin, ahnt, dass er von
Pizarro eingesperrt sein könnte. Um die Wahrheit zu erfahren, verkleidet Leonore sich als
Mann und heuchelt Marzelline, der Tochter des Gefängniswärters, Liebe vor, um dadurch
das Gefängnis betreten zu können. Jacquino, der Marzelline liebt, kann bei ihr nichts mehr
erreichen, da sich diese bereits in Fidelio, der als Gehilfe bei ihrem Vater arbeitet und von
diesem sehr geschätzt wird, verliebt hat. Fidelio wird sogar gestattet, weil er so geschickt
und fleissig arbeitet, Rocco auch im Innern des Gefängnisses zu helfen.
Pizarro, der Gouverneur des Gefängnisses, erhält durch einen Freund die Nachricht, dass
Fernando, der Minister, das Gefängnis besuchen wolle. Da dieser dort Florestan keinesfalls
entdecken soll, versucht Pizarro Rocco zu überreden, Florestan zu töten. Rocco weigert sich
jedoch. So ist Pizarro gezwungen, die Tat selber zu vollbringen. Fidelio hat das Gespräch
der beiden belauscht und ahnt die furchtbare Wahrheit. Auf ihre Bitte lässt Rocco die
Gefangenen kurz ans Tageslicht, Florestan ist nicht dabei. Nur mit Mühe kann Rocco den
unvermutet zurückkehrenden Pizarro beschwichtigen und bewegen, sein eigenmächtiges
Handeln zu verzeihen. Die Gefangenen werden sofort wieder in den Kerker zurückgebracht.
2. Akt: Rocco und Leonore treten in das dunkle Verlies, in dem Florestan angekettet
eingeschlossen ist und heben das von Pizarro für Florestan bestimmte Grab aus. Durch die
Geräusche erwacht Florestan, der ohnmächtig geworden war und bittet um Brot und Wasser.
Leonore erkennt in dem halb Verschmachteten erschüttert ihren Gatten. Als das Grab fertig
ausgehoben ist, gibt Rocco ein Zeichen und Pizarro erscheint, um seinen Feind zu töten.
Doch bevor er Florestan erdolchen kann, tritt Leonore an dessen Seite und wehrt mit
gezogener Pistole dessen Mörder ab. Da erschallen plötzlich Trompetensignale, Soldaten
dringen ein und verkünden die Ankunft des Ministers. Pizarro flieht, Florestan und Leonore
sind gerettet.
Das Volk begrüsst jubelnd den Minister auf dem Gefängnishof, auf Anordnung des Königs
gibt er den Gefangenen die Freiheit. Auch Florestan wird, noch in Ketten, vorgeführt.
Fernando erkennt seinen vermissten Freund und lässt dessen Fesseln von Leonore selbst
lösen. Pizarro wird verhaftet und abgeführt, während die Menge die siegreiche Gattentreue
bejubelt.
Auszug aus „DAS GROSSE HANDBUCH DER OPER“ von Heinz Wagner
ACS-Reisen AG, Bern
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