Novesin® 0,4% OMNIVISION Lokalanästhetische Augentropfen Zusammensetzung Oxybuprocaini hydrochloridum 4,0 mg. Conserv.: Chlorhexidini acetas, Excipiens ad solutionem pro 1,0 ml. Eigenschaften/Wirkungen Oxybuprocain ist ein kurzwirksames (10-20 Min.) Oberflächenanästhetikum mit rasch einsetzender Wirkung. Es blockiert die Reizleitung der sensiblen Nerven reversibel und macht dadurch das behandelte Gewebe vorübergehend schmerzfrei. Es erhöht die Permeabilität des Hornhautepithels. Es hat in vitro eine antimikrobielle Aktivität. Pharmakokinetik Nach lokaler Applikation am Auge tritt Oxybuprocain rasch in die Blutbahn über. Oxybuprocain wird durch die Esterasen des Plasmas und der Leber hydrolysiert. Sein Hauptmetabolit, 3-Butoxy-4Aminobenzoesäure, wird zu über 80% als Konjugat mit Glucuronsäure durch die Nieren ausgeschieden. Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten Hornhaut- und Bindehaut-Oberflächenanästhesie z.B. bei: Entfernung oberflächlicher und tiefliegender Fremdkörper; Tonometrie, Gonioskopie und anderen diagnostischen Untersuchungen. Dosierung/Anwendung Hornhaut- und Bindehaut-Oberflächenanästhesie Entfernung oberflächlicher Fremdkörper: 3×1 Tropfen in 5 Min. Tonometrie, Gonioskopie und andere: 1-2 Tropfen. Kinder Es liegen keine Daten über die Anwendung von Novesin bei Kindern vor. Bei Kindern <2 Jahren soll Novesin nicht appliziert werden. Anwendungseinschränkungen Kontraindikationen Erwiesene Überempfindlichkeit gegen die Wirksubstanz Oxybuprocain oder andere Inhaltsstoffe. Novesin enthält ein Konservierungsmittel und soll deshalb nur zu diagnostischen Untersuchungen und nicht bei chirurgischen Eingriffen verwendet werden. Vorsichtsmassnahmen Vorsicht ist bei Patienten mit Pseudocholinesterase-Mangel, Myasthenia gravis, Hypotension, Herzerkrankungen (Herzinsuffizienz und Rhythmusstörungen) und bei Epileptikern geboten. Schon eine einmalige Applikation führt zu feinen oberflächlichen Läsionen des Korneaepithels. Durch wiederholtes Tropfen, besonders über längere Zeit, wird der Epithelschaden verstärkt, und heftige toxische Reaktionen, totale Erosio mit sehr schlechter Heilungstendenz (rezidivierende Erosio) und Stromainfiltration sind möglich (ähnlich der Keratitis neuroparalytica). Die unkontrollierte Anwendung von Novesin am Menschen, selbst in niedriger Konzentration, kann schon nach kurzer Zeit zu Hornhaut-Epithelschäden führen. Novesin sollte deshalb ausschliesslich vom Arzt appliziert werden und nur so lange wie unbedingt erforderlich. Bei persistierenden Schmerzen soll dem Patienten eher ein systemisches Analgetikum verordnet werden. Schwangerschaft/Stillzeit Schwangerschafts-Kategorie C. Es sind weder kontrollierte Studien bei Tieren noch bei schwangeren Frauen verfügbar. Unter diesen Umständen soll das Präparat nur verabreicht werden, wenn der potentielle Nutzen das fötale Risiko übersteigt; dasselbe gilt auch für die Verabreichung während der Laktation, da nicht bekannt ist, ob Wirkstoff in der Muttermilch ausgeschieden wird. Unerwünschte Wirkungen Allergische Reaktionen an Lid- und Bindehaut. Läsionen des Hornhautepithels, Erosia corneae, rezidivierende Erosio corneae, Hornhautstromainfiltration, Katarakt, Steigerung des intraokulären Drucks. Ein leichtes initiales Brennen nach der Instillation klingt in der Regel rasch ab. Einzelfälle von flüchtiger Hyperämie und allergischer Reaktionen sind beobachtet worden. Systemsiche Nebenwirkungen infolge Resorption: Allergische Reaktionen, anaphylaktischer Schock, Synkope. Interaktionen Wirkungsverstärkung von Succinylcholin und Sympathomimetika. Wirkungsabschwächung von Sulfonamiden und Betablockern. Überdosierung Erscheinungen infolge Überdosierung wie Krämpfe, Schock mit oder ohne Herzstillstand werden symptomatisch behandelt. Ein spezifisches Antidot ist nicht bekannt. Sonstige Hinweise Inkompatibilitäten Beeinflussung diagnostischer Methoden: Wegen einer gewissen bakteriostatischen Aktivität von Oxybuprocain soll Novesin vor einem bakteriologischen Abstrich nicht appliziert werden. Novesin ist wegen des Konservans Chlorhexidinacetat inkompatibel mit Fluorescein-Lösungen. Es bildet sich ein Präzipitat. Haltbarkeit Das Medikament darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden. Flasche nach Gebrauch sofort verschliessen. Nach Anbruch nicht länger als einen Monat verwenden, danach vernichten. IKS-Nummern 36289. Stand der Information Oktober 1992. RL88