Auszeichnung für Yuan Li Der DAAD-Preisträger der Hochschule Anhalt 2013 Noch in China hatte er sein Studium an der Universität Hefei als Teilnehmer des sogenannten „2+3-Programms“ zwischen Hefei und der Hochschule Anhalt aufgenommen. Das deutsch-chinesische Studienprogramm ist am Fachbereich Elektrotechnik, Maschinenbau und Wirtschaftsingenieurwesen angesiedelt und steht unter Projektleitung von Prof. Dr. Otto Kersten. Es ermöglicht chinesischen Studierenden, nach einem 2-jährigen Fachstudium mit intensiver Deutschausbildung und weiteren zwei bzw. drei Studienjahren in Köthen, einen Doppelabschluss beider Hochschulen zu erreichen. So erhielt Yuan Li bereits in China etwa 1.400 Stunden Deutschunterricht. Nach zwei Semestern am hiesigen Landesstudienkolleg erfolgte für ihn und seine Kommilitonen der Übergang ins Studium. Mit ca. 23.000 Studierenden und einem Anteil von 9% stellen die Chinesen zahlenmäßig auch in ganz Deutschland die meisten internationalen Studierenden. Allein in SachsenAnhalt waren im letzten Wintersemester 5.651 internationale Studierende eingeschrieben. Auch hier machten die chinesischen Studierenden mit über 35% das Gros aus. Wie schwer in der Praxis der Weg zu einem erfolgreichen Abschluss in heimatferner Umgebung oft ist, können all diese Zahlen nur unzureichend belegen. Zur Anerkennung be- sonderer Leistungen ausländischer Studierender hat deshalb der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) bereits vor 10 Jahren den „DAAD Preis“ ins Leben gerufen: Der mit 1.000 Euro dotierte Preis kann an fortgeschrittene Bachelor- oder Masterstudierende, Examinierte und Promovenden mit guten Studienleistungen und nachweislichem Engagement im gesellschaftlich-sozialen Bereich vergeben werden. An der Hochschule Anhalt wird der DAADPreis jährlich in einem turnusmäßigen Verfahren an jeweils einem Standort vergeben und ging in diesem Jahr an den chinesischen Studenten Yuan Li für seine Bachelorarbeit im Studiengang Elektro- und Informationstechnik. Seinem Betreuer Prof. Dr. Eduard Siemens war Li während der gesamten Studienzeit als überaus aktiver und talentierter Studierender aufgefallen. Sein soziales Engagement und sein Organisationstalent konnte Li unter anderem bei der Unterstützung seiner Kommilitonen, aber auch als Betreuer bei Jugendlagern in Deutschland erproben. Seine berufliche Zukunft sieht Yuan Li übrigens in Deutschland oder in seiner Heimat China. Zunächst aber gilt es für den passionierten Billard-Spieler, sein BachelorStudium zu beenden und den nachfolgenden Master zu absolvieren. Zu wünschen bleibt ihm, dass er auch dann noch die Zeit finden wird, seinem anderen Hobby – kleineren und größeren Reisen durch Deutschland und Europa – nachzugehen. International Im Wintersemester 2013/14 studierten an der Hochschule Anhalt 1.124 chinesische Studierende. Das entspricht einem Anteil von 52% an den internationalen Studierenden der Hochschule. Nach dem Landesstudienkolleg mit 301 chinesischen Studierenden sind vor allem die Betriebswirtschaftslehre (136 Studierende), Maschinenbau (108), International Trade (81) und Elektro- und Informationstechnik (77) die beliebtesten Studiengänge bei den chinesischen Studierenden. Während seiner Zeit als Studierender hat er die deutsche Lernkultur des Selbststudiums als integrale Erfahrung seines Studiums in Deutschland empfunden. Die besonders im sprachlichen Bereich begründeten Schwierigkeiten erlebte aber auch Yuan, er hält die Sprachhürde für das größte Problem. Dabei, so Li, mache es gerade die große Zahl chinesischer Studierender an der Hochschule Anhalt allzu leicht, unter sich zu bleiben. Aus seiner Sicht sei dies ein großes Manko, dem unbedingt Abhilfe geschaffen werden sollte, um die Kommunikation mit den anderen deutschen und internationalen Studierenden in Zukunft zu intensivieren. 39