ALTE SCHMIEDE - EHL Immobilien

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ALTE SCHMIEDE
Leben im alten Wien
2
leben im alten WIen
Inhalt
Inhalt
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Vorwort. Wer die Wiener Innenstadt heute aktiv mitgestaltet, fügt
ein Steinchen in das Wiener Mosaik ein und geht dabei auch immer
auf Entdeckungsreise in alte Zeiten.
Geschichte des Viertels. Nicht umsonst ist die Bundes­hauptstadt
Österreichs im weltweiten Ranking als Stadt mit ­der ­höchsten
Lebensqualität gelistet. Einen wichtigen Teil macht das Verhältnis
von Alt und Neu aus. Wir erzählen die Geschichte eines ­der ältesten
Viertel Wiens.
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Die Schönlaterngasse. Was macht eine der ältesten Gassen Wiens
so besonders? Jedes Haus hat seine eigene, lange gewachsene
Geschichte und Gestalt – oft ist diese sogar im wahrsten Sinne
des Wortes sagenhaft.
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Die Alte Schmiede. Auch in der Schönlaterngasse 9 trifft
Alt auf Neu, hier wird Kunst erhalten und Kunst geschaffen.
Dies ist ­­die Geschichte eines innerstädtischen Schmuckstücks
für Freunde der Kunst.
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Das Projekt Schönlaterngasse 9. Ein besonderes Miteinander von ­
Alt und Neu zeigt sich in der Alten Schmiede. Die Umbauten der
Architekten Schrattenecker Neureiter & Partner sind historische
Moderne – die Geschichte in moderner Interpretation.
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Umgebung. Der Lebensstandard in und rund um das Haus der
Alten Schmiede ist hoch. Welche Geschäfte und Hotspots
dieses Wiener Viertel so lebenswert machen, zeigt eine Übersicht
mit allem Wissenswerten.
3
leben im alten WIen
Vorwort
Vorwort
sehr geehrte leserin , sehr geehrter leser ,
Wien hat tausende Geschichten zu erzählen, wenn man
genau hinhört und -sieht. Besonders die Schönlaterngasse
und das sie umgebende Viertel sind voll von diesen.
In diesem Buch wollen wir ein paar dieser Geschichten
erzählen und eine neue hinzufügen. Denn auch wir selbst
haben etwas zu berichten. Auf den Spuren des umtriebigen
und berühmten Architekten Peter Mollner haben wir mit
unserer Architektur zur Geschichte der Schönlaterngasse
beigetragen und das gemacht, was auch er l­eistete –
die Vereinigung von Alt und Neu.
Das Haus der Alten Schmiede in der Schönlaterngasse 9
wurde funktionell neu organisiert. Wir haben das ursprüng­
liche Gebäudekonzept wieder aufgenommen und den
hof­seitigen Trakt durch einen modernen Zubau ersetzt.
So entstand ein außergewöhnliches Wohnhaus mit der
Gegend ent­sprechend luxuriös ausgestatteten Wohnungen,
die die Vorzüge des Lebens im ältesten Viertel Wiens
voll zur Geltung bringen.
In diesem Buch
wollen wir ein
paar Geschichten
erzählen und eine
neue hinzufügen.
Genießen Sie die Entdeckungsreise ins Innere Wiens, ins
Herz des ältesten Viertels, durch die Alte Schmiede bis zu
den neuen Wohnungen in der Schönlaterngasse 9.
Herzlichst
Dr. Stefan Schmerschneider
Dr. Martin Vogl
Wien, Wien,
nur du allein
Wien:
Lebenswerteste Stadt
Wien ist die
musikalische Hauptstadt
Europas, und seine
Innenstadt UNESCO
Weltkulturerbe
 die wiener innenstadt trägt einen besonders
inten­siven Fingerabdruck ihrer mehr als zweitausend Jahre
langen Geschichte – jede Zeit hat ihre prägenden Spuren
hinterlassen. Seit 2001 ist die österreichische Bundeshauptstadt auch Teil des UNESCO Weltkulturerbes.
Aufgenommen wurde Wien wegen der städtebaulichen und
architektonischen Qualitäten des historischen Zentrums,
das überragende Zeugnisse eines fortwährenden Wandels
von Werten während des zweiten Jahrtausends in sich
trägt. Drei Hauptperioden europäischer Kultur und politischer Entwicklung – Mittelalter, Barock und Gründerzeit –­
werden in außergewöhnlicher Form durch das historische
Zentrum dargestellt.
Und: Seit dem 18. Jahrhundert ist Wien weltweit als die
musikalische Hauptstadt Europas anerkannt. 
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leben im alten WIen
Geschichte des Viertels
Der Mut zu Neuem ­hat bei
der Errichtung der Ringstraße
zu dem heute berühmten und
geliebten Stadtbild geführt.
Wien muss sich
als Weltstadt offen
entwickeln können
und gleichzeitig
das Erbe bewahren.
 mit dieser anerkennung geht natürlich auch
ein spezieller Schutz einher: einerseits gebietsweise durch
die Bauordnung, andererseits dadurch, dass einzelne Gebäude unter Denkmalschutz gestellt wurden. Insgesamt
sind in der Innenstadt 780 Objekte, in etwa 50% der
Bausubstanz, unter Schutz gestellt. Die Grundlage dafür
bildet eine wissenschaftliche Erfassung der historischen
Gebäude.
Die Erhaltung der alten Strukturen stellt architektonisch
und stadtplanerisch eine besondere Herausforderung dar.
Das Neue muss mit dem Alten in Einklang gebracht werden. Wien soll sich als Weltstadt offen entwickeln können
und gleichzeitig das Erbe b­ ewahren. 
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leben im alten WIen
Geschichte des Viertels
Prof. Gerhard Tötschinger
Schauspieler, Intendant, Schriftsteller und Nachbar
„Es ist natürlich Ansichtssache – Zentrum
oder Peripherie, urban oder ländlich-sittlich.
Ich bin für urban – denn hier im 1. Bezirk
habe ich alles – Kinos, Museen, Kaffee­häuser
und Gastronomie aller Art, Buch­handlungen.
Die Innenstadt ist ein riesiges Einkaufsparadies,
der Stadtpark ist zehn Spazierminuten nah.
Dank der guten Verkehrsverbindungen quer
durch die Innenstadt kann ich mein Auto
tagelang stehen lassen. Mich bringt niemand
mehr aus der Wiener Innenstadt fort.“
„Zum Glück ist die rabiate Stadterneuerung um
1900 nicht bis in die Gegend zwischen Bäckerstraße und Schönlaterngasse gekommen.
So lebt man hier in der Schönheit des Spätmittelalters, sommers hat das etwas Italienisches.“
Wien:
Lebenswerteste Stadt
 wiens lebendigkeit bewahrt die Innenstadt davor, zu einem reinen Museum zu verkommen. Nicht zuletzt hat dieser Mut zu Neuem bei der
Errichtung der Ringstraße in der zweiten Hälfte des
19. Jahrhunderts zu dem heute berühmten und geliebten
Stadtbild geführt – s­ chließlich musste dafür die dominierende Stadtmauer niedergerissen werden.
Dass dieser drastische Umbau den Bereich zwischen
Schönlaterngasse und Bäckerstraße verschont hat, kann
dennoch als positiv gewertet werden. Auch heute ist die
Stadt immer im Wandel: Aktuelle Projekte umfassen die
Neugestaltung der Fußgängerzonen, Restaurierungen und
Revitalisierungen, Dachausbauten und nicht zuletzt Neubauten.
Diese Symbiose von Alt und Neu ist auch Teil der hohen
Lebensqualität in Wien. Von 215 Städten weltweit führt
Wien das Ranking des internationalen Beratungsunterneh­mens Mercer an und darf sich somit als Stadt mit der weltweit höchsten Lebensqualität bezeichnen. Erstmals hatte
Wien beim Ranking 2009 mitgemacht – seither konnte
­keine andere Stadt Wien diese Führungsposition streitig
machen. 
In Wien wohnen ­
heißt laut
Mercer-Ranking:
Wohnen in der Stadt
mit der höchsten
Lebensqualität.
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leben im alten WIen
Geschichte des Viertels
Im
goldenen
Wiener Herz
H eiligen­
kreuzerhof D ie alte
U niversit ä t Der Heiligenkreuzerhof ist das Herzstück des Viertels
Die Universität erhielt 1385 – zwanzig Jahre nach ihrer­
rund um die Schönlaterngasse, welche bis ins 18. Jahr­
Gründung – ein eigenes Gebäude. Albrecht III. stiftete
hundert auch Heiligenkreuzergasse hieß. Um den Hof
das Collegium ducale gegenüber dem Dominikaner­
befinden sich Stiftshof, Prälatur, Kapelle und das älteste
kloster in der heutigen Postgasse. Später kamen weitere
Zinshaus Wiens. Seit seiner Errichtung im 12. / 13. Jahr­
Gebäude im unmittelbaren Umkreis dazu: die Jesui­-
hundert gehört das Hofensemble zum Zisterzienser­
tenkirche, das weitläufige Jesuitenkolleg, das Stöckl-
stift Heiligenkreuz im Wienerwald. Im Barock erfuhr der
gebäude, die Alte Aula, die Neue Aula und das Domus
Heiligenkreuzerhof eine Umgestaltung, da die Kapelle
Universitatis. Die erste Wiener Türkenbelagerung 1529
und der Prälatenhof demoliert und zwischen 1659 und
sorgte zusammen mit anderen Umständen dafür, dass
1676 neu errichtet wurden. Weitere Umbauten erfolgten
die Strukturen der Universität stark verfielen.
im 18. Jahrhundert.
11
leben im alten WIen
Geschichte des Viertels
Alte Uni,
bewegte
Zeiten
 um der universität zu neuer Größe zu verhelfen, beauftragte Kaiser Ferdinand II. die Jesuiten mit
der Neuorganisation. Die Universität wurde mit dem Jesuitenkolleg vereinigt und viele Lehrstühle von Jesuiten
übernommen. 1624 wurde mit dem Bau neuer Gebäude
begonnen. 1756 schließlich konnte Kaiserin Maria There­
sia die Neue Aula als Universitäts-Hauptgebäude eröffnen. Kaiser Joseph II. hob den Jesuitenorden 1783 auf und
verstaatlichte den Universitätsbetrieb.
Während der Märzrevolution 1848 war die Neue Aula
Ausgangspunkt der Studentenbewegung. Nach der nieder­
geschlagenen Revolution wurde das Viertel militärisch
besetzt und der akademische Betrieb wanderte immer
mehr ab.
Leben im
Jesuiten-Viertel
Jesuiten und
Universität hatten
nur kurze Zeit
eine gemeinsame
Geschichte.
Seit 1857 befindet sich die Akademie der Wissenschaften
in der Neuen Aula. Die Universitätskirche und das Jesui­
tenkolleg wurden den Jesuiten zurückgegeben. In dem
Viertel hatten Jesuiten und Universität nur für eine beschränkte Zeit eine gemeinsame Geschichte – deswegen
hat das Viertel auch heute zwei Namen: Jesuitenviertel
und Universitätsviertel.
Die heutige Gestalt erhielt die alte Universität, die erst
Ende des 19. Jahrhunderts von dem neuen Universitätsgebäude am Ring als Hauptuniversität abgelöst wurde,
durch Bauten aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Sie dienen
heute immer noch der Universität – jedoch nicht mehr der
Lehrtätigkeit, sondern als Archiv. 
G riechenviertel
Eine berühmte Wiener
Sage nimmt ihren
Ausgang im
Griechenviertel.
In unmittelbarer Nachbarschaft befindet sich das so
genannte Griechenviertel. Besonders seit dem 17. Jahr­
hundert, aber aufgrund der Eroberung Konstantinopels
der liebe A ugustin durch die Osmanen auch schon vorher, haben sich viele
Menschen griechischer Herkunft hier angesiedelt. Die
Eine berühmte Wiener Sage nimmt ihren Ausgang im
Kaufleute, Handwerker und Gelehrten kamen aus dem
Griechenbeisl. Ein Straßenmusikant namens Augustin
gesamten östlichen Mittelmeerraum hierher. Am 17. Jän­
soll eines Nachts im Jahre 1679, zur Zeit der Pest, auf
ner 1685 eröffnete Johannes Theodat am Haarmarkt,
der Straße vor dem Griechenbeisl betrunken einge­
heute Rotenturmstraße 14, das erste Wiener Kaffeehaus.
schlafen sein. Man hielt ihn für ein Pestopfer und warf
Im 19. Jahrhundert entstanden die Georgskirche und die
ihn deshalb in ein Massengrab vor den Stadtmauern.
Griechenkirche zur Heiligen Dreifaltigkeit.
Als Augustin in der Pestgrube erwachte, schimpfte er
lauthals und spielte auf seinem Dudelsack, bis man ihn
fand und aus der Grube rettete. Dieses Erlebnis bildete
fortan den Stoff für Augustins Lieder. Die Geschichte
des „lieben Augustin“, der die Pest mit Fröhlichkeit be­
siegte, war für viele Wiener ein Trost. Noch heute erin­
nert eine Statue im Griechenbeisl an die Sage vom be­
rühmten Augustin.
Die Köllnerhofgasse
Die Schönlaterngasse
15
leben im alten WIen
Die Schönlaterngasse
Eine Wiener
Gasse mit
Geschichte
Jedes der Häuser in
der Schönlaterngasse
ist für sich
betrachtenswert.
S C H Ö N E L AT E R N E s c h ö n l aterngas s e nr. 6
Dieses Haus wurde um 1680 erbaut und gab der Gasse
ihren heutigen Namen – zuvor hieß sie Heiligenkreuzergasse, genannt nach dem Heiligenkreuzerhof. 1971
fertigte Otto Schmirler in seiner Werkstätte eine Kopie
der auffällig schönen, schmiedeeisernen Laterne an,
welche seitdem hier hängt. Das Original befindet sich
im Wien Museum am Karlsplatz.
 zwischen sonnenfelsgasse und Postgasse
­gelegen, führt die Schönlaterngasse verwinkelt und doppelt gewunden durch die Geschichte Wiens. Sie ist einer
der bemerkenswertesten Straßenzüge des Stadtviertels –
jedes der Häuser ist für sich betrachtenswert. Hinter den
barocken und josephinischen Fassaden, an denen sich noch
so manches ­Detail aus dem 17. Jahrhundert erkennen lässt,
verbergen sich größtenteils wesentlich ältere Gebäude,
deren Grundmauern und Keller teilweise bis ins Hoch­
mittelalter zurückreichen. 
16
Leben im Alten Wien
Die Schönlaterngasse
„Der Gassenzug zeichnet sich
durch das hochwertige
Ensemble der rund um den
‚Heiligenkreuzerhof‘ ab dem
Hochmittel­alter entstandenen
Bürgerhäuser mit Fassaden des
17. und 18. Jahrhunderts aus.“
Mag.a Elisabeth Hudritsch
Stv. Leiterin Landeskonservatorat Wien Bundesdenkmalamt
BASILISKENHAUS beim Wasserholen entdeckt. Er stieg zum stinkenden
sc h ö n l at e r n g a s s e nr. 7
Wesen hinab, ohne es anzusehen – denn der Blick des
Monstrums konnte Menschen versteinern, hieß es.
Eine der ältesten und berühmtesten Sagen Wiens rankt
Der Bäckerlehrling hielt der hässlichen Gestalt einen
sich um das Haus Nummer 7. Hier soll am 26. Juni 1212
Spiegel vor und richtete den Blick des Basilisken ge­
ein Basilisk, eine gefährliche Mischung aus Kröte und
gen ihn selbst, woraufhin dieser zu Stein erstarrte. Ein
Hahn, im Brunnen bei der damaligen Bäckerei erschie­
Fresko und ein Basilisk aus Sandstein an der Hauswand
nen sein. Der Lehrbub des Bäckers hatte das Scheusal
stellen diese Geschichte dar.
D E R A LT E
JESUITENHOF sc hön l ate r n ga sse N r . 11
Der Hof wurde in der ersten Hälfte des 18. Jahrhun­
derts gebaut. Das Eckhaus ist barock und monumental.
Die Fenster sind teilweise vermauert, in schlichten
Steinrahmungen mit geraden Verdachungen. In einer
Nische über dem Steinportal versteckt sich eine Mond­
sichelmadonna. In einer Halbrundnische findet man
eine bemerkenswerte überlebensgroße Holz­
figur des
heiligen Josef.
17
leben im alten WIen
Die Alte Schmiede
Zu Besuch
in der Alten
Schmiede
„Ein großer Schlüssel an der Mauer ist ein
Wahrzeichen in Wien, gehen doch viele
Besucher gern zum Meister Schmirler hin.“
Aus einem Wienerlied
D ie A lte S chmiede s c h ö n l aterngas s e nr. 9
Das Haus stammt aus dem 16. Jahrhundert. 1880 bezog
So hielten zusätzlich zur Handwerkskunst auch Litera­
der Schmiedemeister Schmirler das Haus und eröffnete
tur und Musik in dem Haus Einzug.
hier seine Schmiedewerkstatt. Sein Sohn Otto Schmirler­
führte die Werkstatt als renommierter Kunstschmied
Die Alte Schmiede hat eine kultur- und sozialgeschicht­
bis 1970.
liche Bedeutung. Sie ist eine der wenigen Werkstätten
der europäischen Städte, die intakt erhalten ist – in den
Otto Schmirler verkaufte die Werkstätte und Teile des
alten Räumen sind noch immer Hämmer, Nägel und
­darüber liegenden Wohnhauses dem kommunalen Ver­
aller­
lei interessante Werkzeuge zu finden. Die Werk­
lag für Jugend & Volk. Die Schmiede sollte e
­ rhalten und
plätze werden sogar heute noch genutzt – von Metall­
öffentlich zugänglich gemacht werden. Der Kunstverein
plastikern, aber auch Keramikern. Die angrenzen­
de
Wien konnte hier sein öffentliches Förderprogramm für
Galerie und der Vortragssaal für literarische Lesungen
zeitgenössische Kunst aufbauen.
machen die lebendige Vielfalt komplett.
Die Alte Schmiede:
vormals Kunstschmiede
und heute Herberge für
verschiedene Künste.
 das haus in der schönlaterngasse ist voll und
ganz ein Haus der Kunst. Vormals Kunstschmiede und
heute Herberge für verschiedene Künste – seit Jahren
kuratiert der Alte Schmiede Kunstverein Wien ein reiches Angebot.
Ab 1975 begleiteten für ein Jahrzehnt lang ein mit einer­
Buchhandlung gekoppeltes Café und ein in den tiefen
Kellergewölben eingerichtetes Restaurant die Veranstal­
tungstätigkeit in der Alten Schmiede. Zunächst be­stan­
den die Veranstaltungen aus Autorenlesungen, Buch-­
und Zeitschriftenpräsentationen und Diskussionsabenden sowie aus Ausstellungen junger Künstlerinnen und
Künstler in der Galerie Alte Schmiede. Heute werden die
Kellerräumlichkeiten ausschließlich für Veranstaltungen
genutzt.
Das Angebot des Kunstvereins wurde um kleine Gesprächskonzerte mit zeitgenössischen Komponisten er­gänzt. Wenig später wurde das Spektrum des Literaturprogramms substantiell erweitert – erst durch Sympo­
sien, dann durch von Autorinnen und Autoren konzipierte Projekt- und Forschungsreihen. Ab 1986 kam die
Veranstaltung „Wiener Vorlesungen zur Literatur“ hinzu.
Seit 2008 findet man in der frei zugänglichen „Galerie
der Literaturzeitschriften“ österreichische und internationale Literatur- und Kulturzeitschriften.  
Die Alte Schmiede
20
leben im alten WIen
Das Projekt Schönlaterngasse 9
Architektur
Altes
bewahren,
Neues leben
Im Wesentlichen sind
das Gebäude und
seine Fassade original
erhalten geblieben.
P eter M ollner e i n a r c h i t e k t, p rägend f ür s eine zeit
Peter Mollner wirkte vor allem in der Übergangspha­-
Wien-Geschichte geschrieben. Nachdem Joseph II. 1781
se vom Spätbarock zum Frühklassizismus. Der viel be­
das Toleranzedikt erlassen hatte, baute Peter Mol­lner ein
schäftigte und umtriebige Architekt und Bauherr verlieh
Gotteshaus für die griechisch-orthodoxe Gemeinde. Der
der Wiener Innenstadt im 18. Jahrhundert eine deutli­
Bau an der Griechenkirche zur Heiligen Dreifaltig­keit am
che Prägung. Er baute im Allgemeinen im Einklang mit
Fleischmarkt wurde 1782 begonnen und 1787 fertigge­
dem zu dieser Zeit typischen josephinischen Stil. In der
stellt. Einige Zeit später wurde sie im byzantinischen Stil
direkten Umgebung des Viertels errichtete er mehrere
umgebaut, womit sie ihr heutiges Erscheinungsbild er­
berühmte Gebäude.
hielt. Und schließlich ist auch der Generalihof unter der
Wirkung von Mollner entstanden – gemeinsam mit Er­
Der ehemalige Freisingerhof am Graben wurde 1773 von
nest Koch entwarf und baute er das Gebäude zwischen
Johann Thomas von Trattner gekauft und an dessen
1794 und 1795. Hier befanden sich unter anderem eine
Stelle bis 1776 ein riesiges Zinshaus von Peter Mollner
Musikalien­handlung, die auch die Werke von Wolfgang
gebaut – der nach dem Spender benannte Trattnerhof.
Amadeus Mozart verlegte, die Mädchenschule Institut
Auch im so genannten Griechenviertel hat Peter Mollner
Gunesch und schließlich die Generali Versicherung.
„Die Herausforderung für Peter Mollner war,
ein Gebäude zu errichten bzw. im Stadtgefüge zu ergänzen, das den Ansprüchen
des Lebens entsprach.“
Mag. arch. Bernhard Schrattenecker
 das haus in der schönlaterngasse nr . 9 wurde
von Peter Mollner 1799 baulich umgestaltet. Anstelle eines
zweigeschossigen Hauses wurde auf den erhalten gebliebenen Grundmauern ein viergeschossiger Neubau errichtet.
Im Laufe der Zeit wurden dank der verschiedenen Nutzungen immer wieder kleinere Veränderungen vorgenommen –
im Wesent­lichen sind das Gebäude und seine Fassade aber
original erhalten geblieben.
Den stärksten Eingriff erfuhr das Haus im Zweiten Weltkrieg
durch einen Bombenschaden im hofseitigen Gebäudetrakt.
Dieser Ge­bäudetrakt wurde vollkommen zerstört und durch
einen nur eingeschossigen Gebäudeteil ersetzt.
2008 widmeten sich die Architekten Schrattenecker Neureiter & Partner (SNP) der Alten Schmiede, um ein top
aus­
gestattetes, modernes Innenstadt-Wohnjuwel daraus
zu machen. „Die Herausforderung für Peter Mollner war
eine ähnliche, und zwar ein Gebäude zu errichten bzw.
ein Gebäude im Stadtgefüge zu ergänzen, das den damali­gen Ansprüchen des Lebens entsprach“, erläutert Bernhard
Schrattenecker die Aufgabe.
„So wie damals wird das Haus durch die geplanten Maßnahmen auf den Stand der Zeit gebracht. Die Wohnungen werden mit modernster technischer Infrastruktur ausgestattet
und die Räume werden über große Glasflächen nach außen,
auf die großzügigen Terrassen oder Balkone, geöffnet.“ 
Funktionelle
Ästhetik –
Schönheit
liebt
traditionelle
Form.
Leben in der Schönlaterngasse 9
24
leben im alten Wien
Das Projekt Schönlaterngasse 9 | Neubau
Die Kunst der
Zeitlosigkeit
25
leben im alten WIen
Das Projekt Schönlaterngasse 9 | Neubau
„Der Zubau verschließt
sich der Verbindung mit
dem Alten nicht.“
Mag. arch. Bernhard Schrattenecker
Projektbeschreibung
Neubau
27
leben im alten WIen
Das Projekt Schönlaterngasse 9 | Neubau
„Das Haus in der
Schönlaterngasse 9
zeigt, was in dieser
Stadt möglich ist.“
 „ die schönlaterngasse gehört zu den ältesten
und schönsten Gassen Wiens und sollte auch so geschätzt
und erhalten bleiben“, ist Architekt Bernhard Schratten­
ecker überzeugt. Genau darin liegt auch die große Herausforderung, die das Projekt für SNP besonders spannend
machte – eine ­Lösung zu finden, die einer Renovierung und
einem zusätzlichen neuen Gebäudeteil erlaubt, sich harmonisch in die historische Gasse einzufügen.
Bernhard Schrattenecker über das Ergebnis: „Durch die
funktionel­le Neuorganisation des gesamten Hauses wurde
es möglich, das ursprüngliche Gebäudekonzept wieder aufzunehmen und den hofseitigen Gebäudetrakt durch einen
modernen Zubau zu ersetzen.“
Der Zubau ist zwar autonom, verschließt sich aber der
Verbindung mit dem Alten nicht. Er steht auf den historischen Kellergewölben und orientiert sich in seinen Proportionen am historischen Bestand. Das Haus beherbergt
unterschiedliche Wohnungstypen, die alle über großzügige
Verglas­ungen mit dem Außenraum verbunden sind. Eine
Besonderheit stellen die Dachgeschosswohnungen dar, die
sich über mehrere Ebenen erstrecken und auf ihren Dachterrassen die Dachlandschaft der Wiener Innenstadt erlebbar machen. 
„Dass sich hinter der
Fassade des josephinischen Bürgerhauses
Wohnungen mit bester
Ausstattung befinden,
ist ebenso unerwartet
wie großartig.“
Mag. arch. Bernhard Schrattenecker
Alt- und Neubau mit
Bestausstattung
 der neubau ist von der Ausstattung her an den­
selben hohen Standard angepasst wie die Wohnungen im
Altbau. Zusätzlich sind jedoch die Fenster und Türen aus
Holz und Aluminium. Sie verfügen über ­Außenraffstores –
Jalousien, die besonders dazu geeignet sind, nicht nur vor
direkter Sonneneinstrahlung zu schützen, sondern auch das
Klima in den Räumen zu regulieren.
Die Wohnungen im zweiten Obergeschoss und darüber sind
außerdem für den Einbau einer Klimaanlage gerüstet. 
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 ein gefühl von freiheit. Die großzügigen
Deckenhöhen von meist 3 m und die offenen Raumkon­
zepte – im Alt- wie auch im Neubau – verleihen ein Gefühl
von Freiheit. Über den Dächern Wiens ist man Betrachter,
aber dennoch mittendrin. Die hochwertig sanierten Fenster
im Altbau geben die Sicht auf das historische Zentrum
Wiens frei und erlauben dem Blick, über die einzigartige
Dachlandschaft zu schweifen. Diese Freiheit ermöglicht
gleichzeitig, dass die Lichtstimmung des Himmels über
Wien direkt zum Raumgefühl beiträgt.  
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 hell & offen . Eine schlanke Glasarchitektur
mit raumhohen Glasfronten und hochwertige Fenster mit
3-fach-Verglasung machen viel vom modernen Wohngefühl aus. Die offenen Konzepte geben dem Tageslicht viel
Raum und schaffen ein Gefühl der Weite mitten in der
sonst so verschachtelten und mittelalterlich-engen Wiener Innenstadt. Gleichzeitig sind die Blickachsen so konzipiert, dass Privatsphäre möglich bleibt und man seinen
privaten Rückzugsort genießen und sich einfach wohlfühlen kann. 
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Die Sanitärräume integrieren saubere, schlichte Konturen
34
leben im alten WIen
Umgebung
Alles, was
das Leben
zu bieten hat
01 C af é E ngl ä nder
P o s t g as s e 2, 1010 Wien
Eines der besten Kaffeehäuser der Stadt und zugleich
ein Gasthaus mit guter Wiener Küche – aber auch
ein beliebter Treffpunkt für Zeitungsleser und Nacht­
schwärmer.
Machen nicht nur
Sonntage perfekt:
Kaffeeklassiker und
neu interpretierte
Wiener Küche.
Rund um die
Schönlaterngasse
Das Prückel hat – trotz
der Adaptierung in den
50er Jahren – seine
klassische Atmosphäre
bewahrt.
03 D emel
K ohlmarkt 14, 1010 Wien
02 C af é P rückel
stu b e n r in g 24, 1010 wien
Ideal für gemütliche Wiener Stunden direkt am Ring­–
durchgehend warme Küche, hausgemachte Mehlspei­
sen, internationale Tageszeitungen, Klaviermusik etc.
04 M A K
Stu b e n r in g 5, 1010 wie n
Der K. u. K. Hofzuckerbäcker ist ein absoluter Wiener
Das Museum für angewandte Kunst lockt mit zeitge­
Klassiker für alle „Zuckergoscherln“ – von Sachertorte
nössischen Ausstellungen zu Kunst, Design und Archi­
über hausgemachtes Eis bis zu kandierten Veilchen.
tektur und lädt kulinarisch oder auch mit Veranstaltun­
Auch warme Speisen werden angeboten.
gen zum Verweilen ein.
05 G eigenbaumeister
C H ristoph S chachner
S c h ö n l aterngas s e 5, 1010 Wien
In diesem Meisterbetrieb im Heiligenkreuzerhof werden historische Instrumente gefertigt: Geige, Bratsche,
Cello, Kontrabass, Viola da Gamba, Baryton und auch Viola d’amore.
06 P lachutta
W o l l z e ile 38, 1010 Wien
Das Zentrum der Plachutta-Welt: Traditionelle Wiener
Küche mit 13 Sorten von gekochtem Rind, Fisch- und
Steakspezialitäten und einer vielfältigen Weinkarte.
Der weltberühmte
Wiener Tafelspitz
hat bei Plachutta
seinen Ursprung.
Der Traditionsfleischer Kröppel in der Postgasse
stellt den weltbesten Beinschinken her.
07 F leischermeister
K röppel
Pos tgas s e 1, 1010 Wien
Einer der letzten Traditionsfleischer in der Inneren Stadt bietet hier seine „Schmankerln“ an. Der Familienbetrieb
wird schon seit Generationen mit Stolz geführt und stellt den weltbesten Beinschinken her.
08 B öhle
W o l l z e ile 30, 1010 Wien
Hier bekommt man seit dem Jahr 1939 kulinarische Köstlichkeiten aller Art – nur das Beste für den feinen Gaumen.
Von edlen Delikatessen über Bier aus aller Welt bis zu warmen Speisen.
Als eine der ältesten Gaststätten Wiens ist das
Griechenbeisl eine Touristenattraktion. Trotzdem
kann man hier gediegen essen und feiern.
09 W under - bar
Schönlaterngas s e 8, 1010 Wien
10 G riechenbeisl
Fle isc hma r kt 11, 1010 Wien
Direkt in der Schönlaterngasse findet sich dieses Ur­
Als eine der ältesten Gaststätten Wiens ist das Griechen­
gestein der Wiener Szenelokale, das sommers auch
beisl eine Touristenattraktion. Trotzdem kann man hier
einen Schanigarten bietet. Neben einem guten Weinsor­
gediegen essen und feiern. Das Lokal ist sehr kinder­
timent und tschechischem Bier gibt es hier Baguettes,
freundlich und bietet abends wienerische Live-Musik.
kalte Brote und Snacks.
Es gibt mehrere Extrazimmer und im Sommer einen
großen Schanigarten. Täglich von 11 bis 1 Uhr geöffnet.
11 R estaurant B auer
S o n n e nf els gas s e 17, 1010 Wien
Küchenchef Michael Feierabend schmeichelt dem Gaumen seiner Gäste mit kreativ-französischer
­Edel­küche. Die Auswahl an Wein, Champagner und Schnaps ist groß – in Sachen Wein wird man hier
durch Patron Walter Bauer einzigartig beraten.
12 R ossini
13 E nrico Panigl
S c h ö n l aterngas s e 11, 1010 Wien
S c hön late r n ga sse 11, 1010 Wien
Für den etwas größeren Hunger empfiehlt sich das
In dem bekannten Szenelokal werden die Gäste mit
­Rossini, eines der besten italienischen Restaurants der
­Antipasti, den besten internationalen Weinen und ech­
Stadt. Auch in diesem Lokal lässt sich original mediter­
tem toskanischen Flair verwöhnt. Seit 1995 führt das
ranes Ambiente genießen, ein Schanigarten macht das
Ehepaar Sanja und Toni Buzancic das Enrico Panigl.
Erlebnis in den warmen Monaten perfekt.
14 G raben
A m G raben, 1010 Wien
15 K ohlmarkt &
T U chlauben
Kohl ma r kt / TUc hl a u b e n , 1010 Wi e n
Shopping mitten im Herzen von Wien – die Fußgänger­
Zwischen Michaelerplatz und Graben bis hinüber zur
zone hält viele Möglichkeiten zum Flanieren und Gus­
Tuchlauben ist Luxus-Shopping angesagt: Hier gibt es
tieren bereit.
viele Juweliere und Filialen internationaler Modelabels.
16 K ä rntner
S T ra S S e
17 S tephansplatz
Ste pha n splatz , 1010 Wie n
K ärntner s tra SSe, 1010 Wien
Die beliebte Flaniermeile lädt zum Shoppen im Welt­
Zentraler geht’s nicht: Vor dem Stephansdom kommen
stadtflair ein – im goldenen U (Graben, Kohlmarkt und
alle zusammen. Die besondere Mischung aus Alt und
Kärtnerstraße) zeigt sich Wien von seiner glamouröses­
Neu, aus Wienern und Touristen macht das besondere
ten Seite.
Flair aus.
17 S tephansplatz
Ho
be
n
G raben
rM
hl
au
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Br
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H errengasse
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U
r Straße
16
S tephansplatz
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46
leben im alten WIen
Umgebung
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