30 M e dizint e c hni k S t e r e o m i k r o s k o p e www.polyscope.ch Die handgeführten Präzisionsinstrumente – Scheren, Pinzetten, Häkchen, Messer, Fluid-Handling-Instrumente – zählen weltweit zu den Spitzenprodukten Qualitätssicherung in der Produktion augenchirurgischer Instrumente Präzision, die ins Auge geht Operationen an der Augennetzhaut erfordern erfahrene Chirurgen sowie Präzisionstechnik. Alcon Grieshaber ist ein weltweit führender Spezialist für handgeführte Instrumente für die minimal-invasive Augenchirurgie. Von der Entwicklung bis zur letzten Prüfung begleiten Stereomikroskope von Leica Microsystems die Produkte. » »Anja Schué, Leica Microsystems 130 Millionen Sinneszellen in der Netzhaut erfassen das Bild von der Welt um uns herum. Wenn diese Schaden nehmen und absterben, verliert das Auge seine Sehkraft. Nicht weniger furchteinflössend ist für die meisten von uns die Vorstellung, im Auge operiert zu werden. Ursachen für eine Schädigung oder Ablösung der Netzhaut oder des gelben Flecks (Makula) gibt es viele, und ohne operative Behandlung ist die Gefahr des Erblindens gross. Schere oder Pinzette – mit blossem Auge kaum zu erkennen Die Alcon Grieshaber AG in Schaffhausen hat die Weiterentwicklung der minimal-invasiven Netzhautchirurgie wesentlich mitgeprägt und mit ihren handgeführten Präzisionsinstrumenten ihre führende Position in diesem Segment bis heute behauptet. Die winzigen Werkzeuge – Scheren, Pinzetten, Häkchen, Messer, Fluid-Handling-Instrumente – passen durch einen Zugang, der weniger als 1 mm gross ist. Die Kleinsten messen im geschlossenen Zustand gerade einmal 0,5 mm im Durchmesser. «Unser Vorsprung liegt nicht in dem, was man mit dem blossen Auge sieht, unser Vorsprung ist mikroskopisch», beschreibt Jürg Attinger, Geschäftsführer der Alcon Grieshaber AG, seine Präzisionsinstrumente. Mikroskope an allen Plätzen – von der Eingangskontrolle bis zur Endreinigung Jürg Attinger, Geschäftsführer Alcon Grieshaber, hat wie fast alle Mitarbeiter ein Stereomikroskop an seinem Arbeitsplatz Die Qualitätssicherung beginnt bei Alcon Grieshaber schon vor der Fertigung. Bereits Rohlinge, die maschinell gedreht, gefräst und erodiert werden, werden mikroskopisch vermessen. «Das Weiterveredeln von Ausschuss ist nicht wertschöpfend. Wir haben glücklicherweise eine sehr geringe Ausschussrate und eine für uns optimale Prüffrequenz gefunden, die Zeit, Kosten und Risiko berücksichtigt», erläutert Heinz Etter, Leiter des Facility Polyscope 16/12 S t e r e o m i k r o s k o p e Med i z i nt e ch ni k 31 Managements bei Alcon Grieshaber. «Bis zum Endprodukt werden spätestens nach zwei bis drei Produktionsschritten alle Teile geprüft. Am Ende steht auf jeden Fall eine 100-Prozent-Kontrolle.» Fast alle Mitarbeiter arbeiten mit einem Mikroskop – in der Eingangskontrolle der Materialien, in der Fertigung und Qualitätskontrolle bis hin zur Endreinigung und Endkontrolle des fertigen Produkts im Reinraum sowie in der Entwicklung. Es gibt hier 118 Stereomikroskope – bei 140 Mitarbeitern –, wobei die meisten Geräte den 65 Produktionsmitarbeitern zur Verfügung stehen. Das geschulte Auge ist unschlagbar Neben den quantitativen Analysearten für 2D-Messungen, die das Mikroskop mit entsprechender Software bietet, und den klassischen mechanischen Messmitteln ist auch die visuelle Inspektion unverzichtbar. Eine Mikroschere hat beispielsweise dreidimensionale Freiformflächen, die eine Ausdehnung von nur 0,5 mm haben. Hier vergleicht ein Mitarbeiter das Ist-Stück mit einem Referenzmuster unter dem Mikroskop. Ein Beispiel: Eines der Instrumente wird aus einem Faden gefertigt, der 0,14 mm dick ist bei 0,01 mm Toleranz. Die Mitarbeiter sind so geübt, dass sie den Faden Das Auge: Sehnerv (1) Lederhaut (2) Netzhaut (3) Linse (4) Glaskörper (5) Makula – blinder Fleck (6) freihändig unter dem Stereomikroskop beurteilen können, ob die Toleranz eingehalten ist. «Die wirklichen Herausforderungen in unserer Qualitätssicherung beginnen da, wo die Kriterien weich werden, wo Referenzmuster oder -fotos gefragt sind», erläutert Attinger. «Wir können, dürfen und müssen unseren Mitarbeitern viel zutrauen. Wir holen das, was wir an Erwägungsqualität verlieren, durch gute Ausbildung wieder rein. Und bis heute geht die Rechnung auf – obwohl wir hier in der teuren Schweiz und auch noch Einweginstrumente produzieren.» Optische, brillante und kostensparende Stereomikroskope Bei der Qualitätsprüfung der Mikrowerkzeuge für die Augenchirurgie arbeiten die Mitarbeiter in der Regel mit 20-facher Vergrösserung Polyscope 16/12 Alcon Grieshaber setzt in Sachen Mikroskopie auf Stereomikroskope von Leica Microsystems. Neben der optischen Qualität schätzt man in Schaffhausen die LED-Beleuchtung, die komfortable und leichte Bedienung, das ergonomische Design sowie das grosse Sehfeld, insbesondere das 23-mm-Sehfeld bei der neuen Generation der Leica M80 und M50. Bei dem Leica M205 mit FusionOptics kommen noch die herausragende Schärfentiefe und die hohe Auflösung hinzu, die speziell für F&EAufgaben hilfreich sind. Nahezu alle Mikroskope bei Alcon Grieshaber sind mit LED-Beleuchtung ausgestattet. Dank dieser stromsparenden Lichtquelle konnte man bereits 200 000 kWh pro Jahr einsparen. Zusätzlich spart das Unternehmen durch die sehr viel längere Lebensdauer der LED gegenüber herkömmlichen Mikroskop­ lampen. Ergonomie für alle sichert Qualität und Gesamtergebnis Viele Mitarbeiter bei Alcon Grieshaber arbeiten täglich acht Stunden am Mikroskop. Ergonomische Stühle, höhenverstellbare Tische sowie Ellenbogenauflagen, die die Schulterpartie entlasten, sind selbstverständlich. Auch auf individuell angepasste, ergonomische Mikroskope legt die Firma grossen Wert. Dazu kommen Ergo-Tuben und Okulare aus dem sehr umfangreichen Ergonomie-Zubehörprogramm für Stereomikroskope von Leica Microsystems zum Einsatz, die auf die unterschiedlichen Körpergrössen und Staturen abgestimmt sind. «Wenn unsere Mitarbeiter sich am Arbeitsplatz und am Mikroskop wohl fühlen, dann sind sie auch leistungs­ fähiger. Und das ist am Ende auch gut für unser Gesamtergebnis», schliesst Attinger. « Infoservice Leica Microsystems (Schweiz) AG Max Schmidheiny Strasse 201, 9435 Heerbrugg Tel. 071 726 33 33, Fax 071 726 33 99 www.leica-microsystems.com