Rinderflechte – unangenehm für Tier und Mensch

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B E R A T U N G
09.03 / 26
Rinderflechte – unangenehm für Tier
und Mensch
Mit dem Einstallen beginnt in vielen Betrieben der Kampf gegen die Hautkrankheiten. Flechten sind
ein besonderes Übel, weil sie mühsam zu bekämpfen sind und bei Ausstellungen zum Ausschluss der
befallenen Tiere führen. Flechten werden von vielen Betriebsleitern aber auch gefürchtet, weil sie auf
den Menschen übertragbar sind und zu langwierigen Hauterkrankungen mit Narben führen können.
derflechte begünstigen und zur
selben Zeit beim selben Tier auftreten. Es wird vermutet, dass
auch Läuse den Pilz von Tier zu
Tier verschleppen können und
durch das Blutsaugen die Pilzsporen sozusagen in die Haut
einimpfen. Auch Scheuerstellen
(z.B durch die Anbindung) werden vom Pilz eher besiedelt.
Damit sich dieser auf der Haut
anheften kann, genügen allerdings schon kleinste Verletzungen auf der Hautoberfläche.
Rinderflechte ist auch für den Menschen hochgradig ansteckend.
Die Infektion kann einen sehr ernsten Verlauf nehmen und grosse
Narben, besonders an Armen und im Gesicht hinterlassen.
jsc. Hautkrankheiten gewinnen
in der Milchwirtschaft zunehmend an Bedeutung. Die häufigste Hautkrankheit der Rinder ist
die Rinderflechte (Rindertrichophytie; Glatzflechte, Kälberflechte). Die Rinderflechte ist weltweit
verbreitet. In der Schweiz sind
nach neueren Untersuchungen
28 bis 51% der Bestände befallen und rund 10% der Schlachtkälber betroffen. Durch verminderte Gewichtszunahmen, Handelsbeschränkungen,
Ausstellungsverbote sowie Hautschäden kann die Rinderflechte zu
erheblichen wirtschaftlichen Verlusten führen, wenn sie nicht
konsequent bekämpft wird.
Kälber und Rinder stecken sich
besonders leicht an. Doch selbst
wenn Tiere in der Jugend nicht
infiziert wurden, können sie als
Kühe später noch an Rinderflechte erkranken. Die höhere
Anfälligkeit der Jungtiere wird
dadurch erklärt, dass bei diesen
der Säuremantel auf der Haut
noch nicht vollständig entwickelt
ist. Tiere, bei denen die Pilzinfektion abgeheilt ist, sind normalerweise lebenslänglich vor
einem Neubefall geschützt.
Flechten sind sehr widerstandsfähig
Die Übertragung des Pilzes erfolgt entweder direkt, also von
Tier zu Tier, oder aber indirekt
durch den Menschen oder über
Stalleinrichtungen und Gerätschaften (Anbindevorrichtungen,
Selbstfanggitter, Putzwerkzeuge
etc.). Die Überlebensfähigkeit
von Flechten ist ausserordentlich
hoch. So sind sie über einen
Zeitraum von 14 –16 Monaten
auf der Oberfläche von Stalleinrichtungen und Geräten nachweisbar und solange auch ansteckend.
Bezüglich der Krankheitsübertragung und -anfälligkeit spielen
unter anderem die Haltungsbedingungen der Tiere eine sehr
wichtige Rolle. Hohe Besatzdichten, Vitamin-Mangel und
ein feuchtwarmes Stallklima sind
Faktoren, die eine Erkrankung
mit Rinderflechten extrem begünstigen können. Tiere, die bereits durch eine andere Krankheit
geschwächt sind, werden häufiger und stärker von der Rinderflechte befallen. Insbesondere
begleitende Hauterkrankungen
wie z.B. Warzen oder Räude
können den Ausbruch von Rin-
Kreisrund und scharf abgegrenzt
1– 5 Wochen nach dem Kontakt
kommt es zum Ausbruch der
Krankheit. Dabei schwächt der
Pilz primär die Haare, was zu
deren Ausfall führt. So entstehen
die sehr typischen, kreisrunden,
scharf abgesetzten, haarlosen
Stellen, die ca. 1-Franken-Stück
gross und von schuppig-krustigen, hellgrauen Belägen bedeckt
sind. Die Veränderungen entwickeln sich immer kreisförmig von
innen nach aussen, so dass bei
Stellen, die schon einige Zentimeter gross sind, das Zentrum
bereits am Abheilen ist. Der Pilz
wächst also immer der Abwehrreaktion der Haut davon.
Frühe Bekämpfung wichtig
Meist werden die ersten Hautveränderungen am Kopf der Tie-
re, rund um die Augen, am Hals,
an der Schulter und an der seitlichen Brustwand gefunden. Bei
weiterer Ausbreitung gehen die
haarlosen Stellen ineinander
über, verschmelzen sozusagen
und können sich über den ganzen Körper ausdehnen.
Bei der Rückkehr gealpter Rinder
ist besondere Vorsicht geboten,
um keine Flechten in den Bestand einzuschleppen. Werden
Flechten festgestellt, sollten diese mit einer milden Jodlösung
abgewaschen oder mit speziellen
Pilzmitteln behandelt werden.
Damit wird der Heilungsprozess
beschleunigt und Neuerkrankungen anderer Tiere können verhindert werden.
Wichtig ist zudem auch, dass
Putzwerkzeuge, Anbindevorrichtungen und andere Gegenstände, mit denen die Tiere in Kontakt kommen, gründlich (zum
Beispiel mit Chlorkalk) desinfiziert werden, damit nicht ständig
Neuinfektionen erfolgen.
Gegen Flechten impfen
Zur Vorbeugung stehen zwei sichere Impfstoffe zur Verfügung,
die auch bei bereits erkrankten
Tieren zur Abheilung führen.
Sinnvoll ist es dann aber, nicht
nur die sichtbar erkrankten Tiere,
sondern den gesamten Bestand
zweimal im Abstand von zwei
Wochen zu impfen, damit die
Kälber und Rinder stecken sich besonders leicht mit Flechten an.
Erste Flechtenherde bilden sich oft rund um die Augen.
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Grund. Sie gehört nämlich zu den
so genannten Zoonosen, d.h. es
handelt sich um eine Krankheit, die
vom Tier auch auf den Menschen
übertragen werden kann. Häufig
stecken sich Landwirte und ihre Familienangehörigen, aber auch Haustiere wie Hunde und Katzen bei den
erkrankten Rindern an. In Deutschland deckten Untersuchungen auf,
dass sich rund 80% aller Munimäster bereits einmal mit Rinderflechte
angesteckt haben. Die Rinderflechtenerkrankung des Menschen zeigt
sich in denselben kreisrunden, geröteten Stellen wie bei den Tieren.
Sie ist aber meist mit erheblichem
Juckreiz verbunden, neigt zur Pustelbildung und kann sehr langwierig
sein. Spät behandelte Flechten können zu wüsten Narben an Gesicht
und Armen führen.
Wer den Verdacht hat, sich mit
Flechten angesteckt zu haben, sollte
Flechten sollten mit milden Jodlösungen oder
dem Arzt dringend vom Kontakt
speziellen Pilzmitteln behandelt werden, um
mit erkrankten Rindern berichten,
die Ansteckung anderer Tiere zu verhindern.
damit eine gezielte Therapie möglichst frühzeitig erfolgen kann. Viele
Infektionskette unterbrochen werden Ärzte sind mit dem Krankheitsbild der
kann. In einem Bezirk Norwegens konnte Rinderflechte beim Menschen leider nur
mittels einer generellen Impfung aller ungenügend vertraut. So werden deshalb
Tiere die Befallsquote der Betriebe inner- ohne den entsprechenden Vorbericht
halb von sechs Jahren von 70% auf 0% häufig zuerst Mittel verschrieben, die
gesenkt werden. Dieser Status konnte gegen die Rinderflechte kaum wirken.
über fünf Jahre ohne weitere Massnah- Zum Schutz vor einer Ansteckung sollten
men aufrechterhalten werden. Um einen vor allem Kinder konsequent von Rindern,
Bestand wirkungsvoll gegen eine Neu- die von Flechten befallen sind, fern geeinschleppung zu schützen, müssen über halten werden. Um sich selbst zu schütmehrere Jahre konsequent alle Tiere eines zen und um eine Übertragung auf andere
Betriebes geimpft werden.
Tiere des Bestandes zu verhindern, ist zur
Verwendung von Einmalhandschuhen
Rinderflechte kann auch den
beim Umgang mit erkrankten Tieren oder
Menschen befallen
zumindest zum gründlichen HändewaBesondere Beachtung erfordert die Rin- schen danach (zum Beispiel mit einer
derflechte auch aus einem weiteren Jodseife) dringend geraten.
B E R A T U N G / P L A T T F O R M
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