Pilzähnliche Protisten:

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Systematische Biologie 1A
Kapitel 15
Lichenes – Flechten
Dezember 2003
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
Flechten  Konsortium (Lebensgemeinschaft aus einem Pilz und einer Alge
Symbiose führt zu einer morphologisch- physiologischen Einheit  dadurch werden
anatomische, physiologische und morphologische Merkmale ausgebildet  besitzen
nur Flechten, die Einzelindividuen alleine nicht!
 1864 – 69 entdeckt!

Pilzgeflecht dient der Wasser- und Reservestoffspeicherung, liefert die nötigen
Nährsalze und dient zum Schutz gegen UV – Licht, dank Farbfilterwirkung,
Rindendicke und Behaarung.
 Algen übernehmen die Photosynthese
 Meistens keine echte Gemeinschaft, Alge  Rolle der Nutzpflanzen von
Flechtenpilzen!
Fortpflanzung:
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Algen  keine Sexuelle Fortpflanzung
Pilz  Fruchtkörperbildung  da es meist Ascomyceten  Ascosporen 
Windverbreitung  neue Flechte  falls sie auf die Richtige Alge kommen!
 Rinde Stellenweise aufgebrochen  kugelige Algenpackete  dicht vom Myzel
umschlossen gegen Austrocknung, Hitze und Fäule geschützt werden 
ungeschlechtlichen Fortpflanzungsorgane (Soridien)  Verbreitung: Wind / Wasser
 Einzelne Flechten  durch verschleppte Thallusbruchstücke verbreiten
Verwendung:

Sekundäre Stoffwechselprodukte  fast ausschliesslich nur bei Flechten gefunden
 Pilze können manchmal kleine Menge produzieren.  werden schon seit langem als
Farbstoffe oder Arzneimittel verwendet.
 Massstab für die Luftverunreinigung, dieser Faktor gewinnt immer mehr Bedeutung,
da die meisten Flechten empfindlich gegen Schwefeldioxid reagieren.  Aufgrund von
Vegetationskarten  lassen sich frühzeitige genaue Prognosen über den Fortschritt
der Verschmutzung machen.
Art:
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Isländisches Moos: enthält Usninsäure  Antibiotikum das häufig zur Bekämpfung
von Hautkrankheiten verwendet wird. Dient auch Tuberkulosehemmend
Vorkommen:
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Erstbesiedler extremer Standorte  sind allen anderen Pflanzen überlegen
Spielen eine Rolle in der Verwitterung der Gesteine  Hyphen können in Risse
eindringen  Flechtensäuren können so direkt angreifen
 Entsteht langsam humusreiches Substrat, das als Grundlage für andere Pflanzen dient!
Arten:

Lecanora esculenta: dient in Wüstengebieten als Viehfutter
Danielle Basler, Pharmazie
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Kapitel 15
Dezember 2003
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Cetraria islandica, Cladonia rangferina, und andere Cladonia: Hauptnahrung der
Rentiere (keine Konkurrenz in der Tundra, wegen der kurzen Vegetationszeit!)
 Cladonia stellaris, Cetraria islandica: Futter für Haustiere (in Island)
Klassifizierung der Flechten:

Pilz  dominierender Teil des Konsortiums  systematische Stellung der Alge ist
daher für die Klassifizierung der Flechten von geringer Bedeutung.
 Moderne Systematik  bemüht sich daher um die Einordnung der Flechten in das
System der Pilze!  einzige Möglichkeit die echte Verwandtschaft der Gruppen
deutlich darzulegen.
 Meisten Bestimmungsbücher verwenden aber einen Schlüssel nach der
Aufteilung der Wuchsformen nach der Morphologie des Thallus!
Wuchsformen:
1. Gallertflechten:
 Feuchtem Zustand  gallertartig aufgequollen
 Meist dunkel gefärbt
 Arten:
o Collema, Leptogium
2. Krustenflechten


Auf Steinen, Baumrinde oder Erde  dünne, flächige, krustige Thalli
Arten:
o Lecanora muralis (häufig auf Kalkmauern)  hellgelb, gefelderte
Thalli mit dunkel Apothezien
o Rhizocarpon geographicum (Landkartenflechte)  häufig auf
Gebirgsgestein, Wachstum ca. 0,1 –0,6 mm pro Jahr
3. Blatt- oder Laubflechten

Teile des Thallus heben sich von der Substratfläche ab  haben eine
Blattartige Form
 Arten:
o Parmelia, caloplaca, Cetraria, Physcia, Peltigera
o Xanthoria parietina  häufig auf Dachziegeln in Gegenden geringer
Luftverschmutzung
o Xanthoria aureola  gelbe Überzüge auf Steinen
4. Strauchflechten
 Teile des Thallus  Stielrund mit teilweise Blattartigen Fortsätzen
 Bartflechten:
o Lager  bartförmig von der Unterlage (Baumrinde, Mauer)
herabhängen oder abstehend
o Thallus mehrheitlich rund, reich verzeigt
o In gebieten mit hoher Luftfeuchtigkeit auf Bäumen (Bsp: Usnea und
Alectoria)
 Bandflechten
Danielle Basler, Pharmazie
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Kapitel 15
Dezember 2003
o Thallusäste flach, viel breiter als dick
o Arten: Echte Strauchflechten: Lager aufrecht auf der Erde, Holz oder
Gestein (Bsp: Cladonia, einige Cetraria- Arten)
Danielle Basler, Pharmazie
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