4 lebensräume des mittelmeers

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MARE NOSTRUM
EINE BILDUNGSREISE
1 EINLEITUNG
2 GLIEDERUNG DER MARINEN HYDROSPHÄRE
Geologie und Geographie
Ozean oder Meer?
Das Rote Meer – ein Mittelmeer
Das Europäische Mittelmeer
3 ABIOTISCHE FAKTOREN
Salinität
Licht
Gezeiten
Temperatur
Wasserbewegung
4 LEBENSRÄUME IM MITTELMEER
Litoral
Sublitoral
Infralitoral
5 MARINE LEBENSGEMEINSCHAFTEN
Kreislauf der Nährstoffe
Seegraswiese – Posidonia oceanica
Plankton
Stachelhäuter
Fische
Spezialisierungen
6 DER MENSCH
Wirtschaft
Forschung
7 ELBA
Hydra-Institut
8 GLOSSAR
9 QUELLENANGABE
INHALT
Mare nostrum – so nannten die Römer in der Antike das Mittelmeer. Ihr Meer,
das ihnen den Zugang zur Welt erleichterte; das ihr Reich – verschiedene
Völker, Kulturen und Religionen – verband und damit ihre eigene Lebensform bereicherte.
Im Mai 2011 führte uns eine Bildungsreise an eben dieses Mare nostrum,
nach Elba, an das HYDRA-Institut für Meereswissenschaften. Uns, das heisst
die Sekundarstufe 1 der Scuola Vivante.
Bildungsreisen und die Tage im Freien sind fester Bestandteil unseres Curricu­lums, durch alle Schuljahre hindurch, von der Basisstufe bis zum letzten
Schul­jahr.
Bildungsreisen verbinden. Sie verbinden das Wissen der einzelnen Fachrichtungen, verbinden die Gruppe, verbinden den einzelnen Menschen mit
der Welt. Bildungsreisen bereichern und bringen Frucht. Jede auf ihre ganz
eigene Weise.
Das vorliegende Wissensheft «Mare nostrum» ist die Ernte dieser sechs Kurstage am Mittelmeer. Es fügt die individuelle Auswertung der einzelnen Schülerinnen und Schülern zu einem Ganzen zusammen. Beim Erfassen der Texte
und Bilder habe ich alles so übernommen, wie es in der Nachbearbeitung zu
Papier gebracht worden ist. Einzig aus Gründen des Leseflusses habe ich eingegriffen und einzelne Sätze zusammengefügt. In den verschiedenen Stilformen
scheinen die verschiedenen Persönlichkeiten und ihre Begabungen auf.
Einmal mehr zeigt sich in dieser Arbeit auf eindrücklichste Art, zu welcher
Leistung Kinder und Jugendliche fähig sind, wenn sie sich mutig und offen
auf neue Lernpfade begeben können.
Unser Lebensraum, das Festland, bedeckt etwa einen Drittel dieses Planeten.
Dieser Raum allein reicht nicht aus, um für uns als Menschheit das Leben
zu ermöglichen, dass wir führen. Das Meer ist unser Ursprung. Es spiegelt
sich in der Zusammensetzung unserer Zellflüssigkeit wider und ist für
unsere Gesundheit unerlässlich. Es versorgt uns mit hochwertiger Nahrung,
bringt uns Spaß und Erholung und transportiert unsere Güter. Es bestimmt
unser Klima, es lässt uns atmen – es ist eben nicht nur ideell ein wichtiger
Bestandteil unseres Lebens. Nichtsdestotrotz wissen wir sehr wenig über
das Meer – aufgrund der schieren Größe, aber auch wegen der viel­fältigen
Verflechtungen innerhalb dieses Öko­systems und seiner Bedeutung für unser
Leben. MeereswissenschaftlerInnen finden tagtäglich neue, wundersame
Tiere, erstaunliche Prozesse und neue Verknüpfungen zu unser aller Leben.
Das können neue Stoffe für Medikamente, genauso wie neue Arten der
Energiegewinnung sein. Das Meer ist also auch als tägliche Inspiration für
uns von besonderer Bedeutung – weil sich unser Horizont mit dem des
Meeres nicht messen kann und unser Vorstellungsvermögen für die Möglichkeiten des Lebens oft genug nicht ausreicht.
Die Wichtigkeit dieses immensen Wasserkörpers ist also unbestritten. Um
ihn besser zu verstehen, zu würdigen und zu schützen braucht es mehr Menschen mit Wissen und Wertschätzung. Beides wird leider so in der Schule
oft nicht vermittelt, weil die Zeit dafür zu fehlen scheint. Dabei ist doch gerade
bei jungen Menschen die Mischung genau für diese Wissensvermitt­lung per­fekt: Wissensdurst gepaart mit unglaublicher Neugier trifft auf einen Lebensraum voller Wunder, ebenso vielen offenen Fragen und leider auch Nöten.
Zum Glück kommen manche SchülerInnen im Rahmen ihrer Schullaufbahn
in Kontakt mit dem Meer. Ich hatte das Glück, mein Wissen, meine Liebe
und Begeisterung dafür an euch weitergeben zu können. Ihr seid besonders,
weil ihr so offen wart für all diese Aspekte des Meeres und ich gar nicht
hinterher kam all eure Fragen zu beantworten.
Ich wünsche viel Freude bei der Lektüre.
Danke für diese schöne Woche und diese wunderschöne Zusammenschau
dessen, was ihr alles von Elba zurück mit in die Schweiz genommen habt. Es
war mir eine besondere Freude euch einen kleinen Ausschnitt des (Mittel-)
Meeres zeigen zu können!
Veronika Müller Mäder
Schulleiterin, Klassenlehrerin Sekundarstufe 1
Stella Nemecky, Dipl.Biol.
HYDRA-Institut für Meereswissenschaften, Elba
1 EINLEITUNG
GEOLOGIE UND GEOGRAPHIE
Bevor wir in diesem ersten Kapitel die Gliederung der marinen Hydrosphäre betrachten, können einige Begriffe aus der Geologie hilfreich sein.
Platten­tektonik, Subduktion, Granit, Kontinente, Geographie, Lithosphäre,
Asthe­nosphäre, Konvektionsströmungen und natürlich die Erde werden
Ihnen hier begegnen.
Zuallererst muss man wissen, dass die Erde in Schichten, die wie in einer
Zwiebel angeordnet sind, aufgeteilt ist. Nur die beiden äussersten sind hier
von Bedeutung: die Lithosphäre und die Asthenosphäre. Letztere ist die
erste flüssige Schicht, auf die man stossen würde, wenn man sich zum Kern
der Erde arbeiten würde. Darauf schwimmen die einzelnen Platten der
Lithosphäre.
Von diesen Platten gibt es zwei Arten: Die kontinentalen Platten, die
hauptsächlich aus Granit und die ozeanischen Platten, die grösstenteils aus
Silizium und Magnesium bestehen. Da diese beiden Elemente schwerer sind
als Granit, ist eine ozeanische Platte immer schwerer als eine kontinentale.
Die Platten der Lithosphäre werden durch Konvektionsströme in der As­the­
no­sphäre bewegt, dieser Vorgang ist Hauptbestandteil der Plattentektonik.
Die Konvektionsströme sind Strömungen im flüssigen Magma der Asthenosphäre, wie die Meeresströmungen werden auch sie durch verschiedene
Faktoren beeinflusst, hauptsächlich vom Coriolis-Effekt.
Treffen eine kontinentale und eine ozeanische Platte aufeinander, geschieht
Folgendes: Der Kontinent ist leichter und bleibt oben, die ozeanische Platte
wird darunter gedrückt und in der Asthenosphäre geschmolzen. Das nennt
man Subduktion - die ozeanische Platte wird subduziert. Ozeanische Platten
vergrößern sich, wenn zwei Kontinente sich von einander entfernen, in der
Lücke kommt Magma hervor und erstarrt schliesslich zu neuem ozeanischem
Boden – diese Bereiche nennt man Spreizungszonen. An diesen mittelozeanischen Rücken findet man unterseeische Gebirgsketten, die oft voller Leben
sind. Dieser Vorgang geht im Moment im Roten Meer vonstatten.
2 GLIEDERUNG DER MARINEN HYDROSPHÄRE
Der Spiegel der Ozeane und Meere würde sich infolge der Wasserverdunstung jährlich um ca. 116 bis 124 cm senken. Dieser Verlust wird durch
Niederschläge, die auf den gesamten marinen Raum treffen (107 bis 114 cm/
Jahr), nur zum Teil aufgefüllt.
Das heisst, dass der restliche Teil über die Flüsse zurückgeführt wird. Aus
dem Amazonasbecken ergiessen sich jährlich ca. 5 600m3 Wasser in den
Atlantik. Die Vergleichswerte für Rhein und Rhone sind mit 70 km3/Jahr
bzw. 65 km3/Jahr wesentlich bescheidener.
HYDROSPHÄRE
Als Hydrosphäre bezeichnet man jegliche Form von Wasser (gasförmig, Eis
oder flüssig). Die Hydrosphäre bedeckt ca. 70% der Erdoberfläche. Sie ist
für den Menschen sehr wichtig. Die Wasserteilchen und die verschiedenen
Mikroorganismen, die darin leben, sorgen dafür, dass es auf der Erde Leben
gibt.
Das Gesamtvolumen der heutigen Hydrosphäre wird auf rund 1500 Mio km3
geschätzt, von denen das salzhaltige Weltmeer nicht weniger als 97,3%
beansprucht. Die verbliebenen 37,6 Mio km3 teilen sich in Süssgewässer,
Grundwasser, Eismassen der Pole und atmosphärischen Wasserdampf.
OZEAN ODER MEER?
Das Atlantische Meer? Der Europäische Mittelozean? Das Pazifische Meer?
Der Schwarze Ozean? Nein, natürlich nicht, doch was definiert einen
Ozean? Was ein Meer? Schauen wir uns zum Beispiel den Atlantik und
das schwarze Meer an, vielleicht kommen wir dann darauf.
Der Atlantik ist durchschnittlich 3300 Meter tief, das schwarze Meer ist
durchschnittlich 150 Meter tief. Der Atlantik liegt zwischen Europa/Afrika
und Amerika, das schwarze Meer zwischen der Türkei und Rumänien. Ein
Ozean ist also durchschnittlich tiefer als ein Meer und er ist von Kontinenten
begrenzt nicht von einzelnen Ländern, und das wichtigste, ein Ozean liegt in
einem Ozeanbecken, auf einer ozeanischen Platte. Ein Meer wird nur durch
die Kontinentalschelfe begrenzt, deshalb ist es auch nicht so tief.
Was definiert einen Ozean?
Der Ozean wird durch Kontinente begrenzt und liegt in einem Ozeanbecken. Er ist durchschnittlich 3800 m tief. Der tiefste Punkt der Erde ist
das Vitiaz-Tief im Marianengraben (Pazifik, östlich der Philippinen). Es ist
11 034 m tief. Die einzigen Menschen, die dort unten (im Triestetief 10 916 m)
waren, sind der Schweizer Jacques Piccard und der Amerikaner Don Walsh,
im Jahre 1960 mit der «Trieste».
Was definiert ein Schelfmeer?
Der Meeresgrund wird von Kontinentalschelf gebildet und ist maximal ca.
200m tief.
Was definiert ein Mittelmeer?
Ein Mittelmeer ist fast vollständig von Land umschlossen.
Das Rote Meer – ein Mittelmeer
Das Rote Meer ist interessant, da es ein besonders nährstoffarmes, dafür
aber auch ein besonders artenreiches Meer ist und es, wegen seiner grossen
Abgeschiedenheit und seinen extremen Lebensbedingungen Lebensraum
vieler endemischer Arten ist. Das Rote Meer ist von länglichem Aussehen,
2 240 km lang, mit einer durchschnittlichen Tiefe von ca. 490 m und nicht
von besonderer Breite (ca. 280 km), ist jedoch zunehmend – bis zu 1,6 cm
wächst das junge Meer jährlich in die Breite. Der einzige natürliche Wasseraustausch erfolgt durch die Meerenge Bab al-Manbad, die das Rote Meer
mit dem Pazifik verbindet. Seit dem 17. November 1869 findet noch ein
geringer Wasseraustausch mit dem Mittelmeer statt – durch den Suezkanal.
Allerdings gibt es keine dauerhaft Wasser führenden Flüsse, die in das
Rote Meer münden und da der Wasseraustausch über die beiden anderen
Verbindungen nur sehr gering ist, hat das Wasser im Roten Meer eine relativ
hohe Salinität (etwa 40 PSU) und einen relativ niedrigen, um nicht zu sagen
einen sehr niedrigen, Nährstoffgehalt (oligotrophes Meer). Dies ist für viele
Tiere schwierig, so haben sich im Roten Meer zahlreiche endemische Arten
entwickelt.
Das Europäische Mittelmeer
Zwischen Afrika, Europa und Asien liegt das Europäische Mittelmeer, seine
tiefste Stelle ist das Calypsotief mit 5'121 Metern. Es ist aus dem Urozean
Thetys entstanden. Das europäische Mittelmeer war eigentlich ein Ozean,
es liegt in einem Ozeanbecken. Früher – sehr viel früher – war es einmal
grösser, doch dann rückten Eurasien und Afrika immer näher aufeinander
zu und die einst so grosse ozeanische Platte wurde subduziert. Im Roten
«Meer» geschieht im Moment genau das Gegenteil; Arabien und Afrika ent­fernen sich voneinander, in der entstandenen Lücke entsteht neuer ozeanischer Boden.
Vor etwa 6'000'000 Jahren trocknete das Europäische Mittelmeer vollständig
aus, weil sich die Strasse von Gibraltar angehoben hatte (messinische Salini­tätskrise). Nach einiger Zeit senkte sich die Erde wieder und der Wasserzufluss öffnete sich erneut. Das Mittelmeer benötigte – so vermuten einige
Wissenschaftler – 100 Jahre, um wieder ganz vollzulaufen.
In diesem Text geht es um Dinge, die das Meer oder die Lebewesen darin
tangieren, die allerdings nicht biotisch sind – nicht leben. Darunter ver­steht
man zum Beispiel die Salinität, das Licht oder den Tidenhub. Als erstes
werden wir uns mit der Salinität, also dem Salzgehalt des Wassers, beschäf­
tigen.
SALINITÄT
Die Salinität wird in PSU gemessen. PSU ist eine Abkürzung für «Practical
Salinity Unit». Dies kommt einem o/oo-Teilchen gleich. Das heisst, 1 PSU ist
1g Salz auf einen Liter Wasser. Da es früher keine einheitliche Grösse gab,
einigte man sich auf PSU.
Schauen wir uns doch die Wassereinteilung nach PSU an:
Unter 0,5 PSU ist das, was wir Süsswasser nennen, 0,5 bis 30 PSU wird
als Brackwasser bezeichnet, 30 bis 40 PSU ist das, was uns den Brechreiz
hervorruft wenn wir im Urlaub am Meer davon trinken – Seewasser. Alles
was über 40 PSU hat, ist ein hyperhalines Gewässer, zum Beispiel das Tote
Meer mit 327 PSU.
Der Salzgehalt bestimmt die Dichte vom Wasser.
LICHT
Licht ist eine Lebensgrundlage – für die meisten jedenfalls, deshalb ist es
richtig, das Meer auch danach zu gliedern.
Zuoberst kommt die euphotische Zone, die reicht von 0 bis 200 Meter und
wird auch als Lichtzone beschrieben, danach kommt die dysphotische Zone:
von 200 bis 1 000 Meter ist Dämmerung angesagt – Restlichtzone. Darunter
kommt die aphotische Zone, die Lichtlose- oder die Dunkelzone.
Die Eindringtiefe von Licht in Wasser ist von der Teilchenkonzentration im
Wasser abhängig. Wenn das Sonnenlicht auf das Wasser des Meeres trifft,
wird es an der Oberfläche reflektiert und gebrochen. Im Wasser selber wird
es entweder von Wassermolekülen/Partikeln absorbiert oder es prallt von
ihnen ab und wird in alle Richtungen umgeleitet. Diesen Vorgang nennt man
Streuung.
3 ABIOTISCHE FAKTOREN
Es können nicht alle Sonnenfarben gleich weit ins Wasser eindringen. Rot
verschwindet schon nach wenigen Metern, blaugrün kann bis in eine Tiefe
von 60m gelangen.
Dialekt des Deutschen – und bedeutet Zeit, Hub kommt aus der Mechanik
und beschreibt alle senkrechten Bewegungen. Dies beschreibt die Gezeiten
ziemlich gut, denn es ist eine regelmässige Auf- und Abbewegung der
Erdmassen und der Wassermassen, hervorgerufen durch den Mond, der
mit seiner Anziehungskraft die Erd- und Wassermassen bewegt.
Erdmasse? Flut kommt doch nur im Wasser vor?
Nein. Das flüssige Wasser lässt sich nur besser heben als die schweren Kon­
tinente. Wie das Wasser, so werden auch die Kontinente angehoben, natürlich
(auch wie das Wasser) überall und jedes Mal unterschiedlich stark. Trotzdem
kann der Tidenhub bei den Kontinenten, in aussergewöhnlich starken Fällen,
bis zu 0,5 Meter ausmachen. Glück dass wir dies nicht merken! Als Gegen­kraft wirkt auch die Erdanziehung. Das Mittelmeer ist fast nicht vom Tiden­
hub beeinflusst. Das Wasser steigt nur ca. 30 bis 50 cm an.
Zeitlicher Wechsel der Gezeiten:
6h 12min Flut – auflaufend Wasser, dann höchster Wasserstand: Hochwasser
6h 12min Ebbe – ablaufend Wasser, niedrigster Wasserstand: Niedrigwasser
TEMPERATUR
Je weniger Teilchen im Wasser sind, je weniger Stoffe darin gelöst sind, desto
tiefer dringt Licht ein. Somit verschieben sich die Zonen … und die Farbe des
Wassers verändert sich.
Das Licht und der Schatten bestimmen die maximale Tiefenverbreitung von
Pflanzen (Photosynthese) und manchen Tieren.
GEZEITEN
Ein weiterer abiotischer Faktor ist der Tidenhub. Als Tidenhub wird der
Unterschied zwischen Ebbe und Flut bezeichnet. Tidenhub setzt sich
zusammen aus den Wörtern Tiet und Hub, Tiet ist Niederdeutsch – Ein
Auch die Temperatur ist ein wichtiger abiotischer Faktor. Sie bestimmt die
Dichte vom Wasser und somit die vertikale Wasserbewegung, die Löslichkeit
von Gasen in Flüssigkeiten(z.B. Sauerstoff), die Stoffwechselaktivität, das
Wachstum. Wo mehr verdunstet, steigt – logischerweise – die Salinität. Im
Europäischen Mittelmeer verdunstet jährlich ca. 1,5 Meter Wassersäule.
Das viele Wasser – 3.75 x 1 015 Liter – muss natürlich nachgefüllt werden.
Der Hauptzufluss erfolgt durch die Strasse von Gibraltar, von dort kommen
im Jahr etwa 0.9 Meter Wassersäule. So fehlen noch 0.7 Meter. 0.6 Meter
kommen durch Niederschlag und Bosporus, nur der verschwindend kleine
Rest von 0.1 Meter Wassersäule kommt durch Süsswasserzuflüsse.
Durch diese Tatsache hat das Mittelmeer auch den relativ hohen Salzgehalt
von ≈ 38 PSU. Da wir jetzt, wie am Anfang, wieder bei unseren PSU’s sind,
und sich nun der Kreis so schön schliesst, soll der letzte Faktor nur kurz
angeschnitten werden: die Wasserbewegungen.
Das Meer wird in drei Hauptzonen unterteilt, welche Lebensräume
beschreiben: Pelagial – die Freiwasserzone; Benthal – die Gesamtheit der
Meeresböden; Litoral – die Küstengewässer von +3 bis -200 Meter.
Wir befassen uns in diesem Abschnitt mit dem Lebensraum, dem wir im
Mittelmeer an der Küste von Elba begegnet sind, dem Felslitoral.
DAS LITORAL
Das Litoral beginnt ca. 3m über Meer und endet bei 200 m Tiefe. Es besteht
aus Schlamm, Sand, Geröll und Felsen. Wenn das Felslitoral überwachsen ist,
ist diese Schicht im Mittelmeer meistens so 1 bis 3 cm dick.
Pflanzen (in diesem Bereich leben die Halophyten) bewohnen meistens die
oberen 50m, wie z.B. die Seegraswiese.
Das Litoral ist weiter unterteilt. Von +3 bis +1 Meter spritzt das Wasser hoch,
deshalb heisst es da Spritzwasserzone, Brandungszone oder Supralitoral. Von
0 bis ca. -4 Meter ist die Gezeitenzone, Eulitoral oder Mesoliteral. Darunter
kommt das Sublitoral, gegliedert in Infralitoral (-4 bis -50 m) und Circalitoral
(-50 bis -200 m)
WASSERBEWEGUNG
Die Wasserbewegungen werden durch Winde, Temperatur, unterschiedliche
Salinität, Erddrehung, Dichte, Hindernisse, Gezeiten und Flüsse verursacht
und beeinflusst. In Landnähe bestimmen die Wasserbewegungen die Gestaltung der Küsten und die Verteilung der Sedimente.
Die Meeresströmungen dümpeln mit durchschnittlich 1 bis 1,8 km/h durch
die Weltmeere und haben trotzdem einen riesigen Einfluss, sie transportieren
Nährstoffe, Plankton, Wärme, Kälte und so weiter in sehr grossen Mengen;
sie fliessen wie ein Perpetuum Mobile... nun gut, kein Perpetuum Mobile, der
Hauptantrieb stammt vom Coriolis-Effekt.
Der Coriolis-Effekt, benannt nach dem französischen Physiker Gaspard
Gustave de Coriolis (1792 – 1843), wird durch die Drehung der Erde und den
Newtonschen Trägheitsgesetzen hervorgerufen. Der Coriolis-Effekt besagt,
dass Materie auf der Nordhalbkugel lieber im Uhrzeigersinn dreht, auf der
Südhalbkugel dreht alles lieber im Gegenuhrzeigersinn.
4 LEBENSRÄUME DES MITTELMEERS
Aufgrund der Wellenbewegung sind im ganzen Litoral Sand- und Nährstoff­teilchen suspendiert. Das heisst, die kleinen Nahrungspartikel sind gleichmässig im Wasser verteilt, dies ist praktisch für ganz schön viele Organismen
(Filtrierer).
Schwamm (Portifera)
Schwämme sind mehrzellige Tiere, deren Zellen wenig differenziert sind.
Man kann kaum ein echtes Gewebe erkennen, so dass ein Schwamm
praktisch nichts anderes ist, als eine Zellmasse. (Parazoa – Gewebelose, keine
echte Gewebe)
Der Schwamm hat ein sehr kompliziertes Nahrungsaufnahmesystem. Kleine
Härchen erzeugen eine Strömung. Diese zieht Wasser an. Die Wände des
Schwamms sind mit Einfuhröffnungen oder Poren durchsetzt: Durch diese
tritt sauerstoff- und nahrungsreiches Wasser in den zentralen Hohlraum.
Im Innern werden die Nahrungspartikel und der Sauerstoff aufgenommen
und verwertet. Die Schwämme sind eine sehr verbreitete Lebensform.
SUBLITORAL (SPRITZWASSERZONE)
UND MESOLITERAL (GEZEITENZONE)
Dieser Teil des Litorals ist ein sehr spezieller Lebensraum, weil man da einmal Süss- einmal Salzwasser hat, die Brandung hohe mechanische Kräfte mit
sich bringt, die Temperatur stark schwankt usw. Man muss deshalb enorm
vagil (beweglich) sein, um vor den Bedingungen wegzulaufen oder man muss
enorm sessil (am Boden verankert) sein, um nicht weggespült zu werden.
ÜberlebensKünstler
Tiere, die in der Spritzwasserzone oder der Gezeitenzone vorkommen, müssen sich gut an ihren Lebensraum anpassen. Sie müssen damit leben können,
dass sie nur zeitweise oder sehr wenig Wasser haben. Weitere Probleme sind
hohe Temperaturschwankungen, hohe Salinitätsschwankungen und hohe
mechanische Kräfte (Wellen und Strömungen).
Sandlückensystem
Zwischen den Sandkörnern hat es einen Freiraum, wo immer etwas Wasser
durchfliessen kann. Diese Freiräume mit Wasser nennt man Porenraum. Ein
idealer Lebensraum für kleine Organismen.
INFRALITORAL (STARKLICHT-, SCHWACHLICHT-,
RESTLICHTZONE)
Das Infralitoral ist immer mit Wasser bedeckt. Es herrschen eher niedrige
Temperaturen und wenig Temperaturschwankungen. Ebenso gibt es nur
niedrige Salzgehaltschwankungen und mittlere mechanische Kräfte. Das
Licht bestimmt die Untergrenze des Infralitorals und die Verbreitungsgrenze
der grösseren Pflanzen. Je nach Trübheit zwischen -15 bis -50m. Das Infralitoral ist in -10 bis -50m Tiefe. An beschatteten Bereichen wie unter einem
Felsvorsprung findet man kaum noch Pflanzen. Dort übernehmen die Tiere.
Im Litoral lebt eine vielfältige Artengemeinschaft sessiler und vagiler Tiere
und Algen. Im Infralitoral leben zum Beispiel Purpursterne, Schwämme,
Muscheln, Einsiedlerkrebse, Muränen und natürlich viele verschiedene
Arten von Fischen und Pflanzen.
In diesem Abschnitt wird beschrieben, was im Meer so alles kreucht und
fleucht, wovon sich die Meeresbewohner ernähren, wie sie leben. Einer
der wichtigsten biotischen Faktoren ist das Plankton, das Wort Plankton
kommt übrigens aus dem Altgriechischen und bedeutet das Dahintreibende/
das Herumirrende. Plankton sind also alle Lebewesen, welche nicht aus
eigener Kraft gegen vorherrschende Strömungen ankommen. Das Gegenteil
von Plankton ist Nekton (Altgriechisch für das Schwimmende / Griechisch
für schwimmen). Nekton ist die Gesamtheit der Lebewesen, die sich un­abhängig von vorherrschenden Strömungen aktiv bewegen können: Fische,
Wale, Haie, usw. Der Begriff Benthos bezeichnet Organismen, welche in,
auf oder dicht über dem Meeresgrund leben. Die Seegraswiese bietet dort
Lebens- und Schutzraumraum.
Bevor wir uns aber mit den Lebewesen auseinandersetzen, ist es gut zu
wissen, wie diese eingeteilt sind. Und dann müssen wir auch noch wissen,
dass die Biologie nicht alle Wesen eindeutig zuordnen kann.
Die gröbste Einteilung erfolgt in die Eukaryota (mit echtem Zellkern) und
die Prokaryota (ohne echten Zellkern).
Im Reich der Chromista sind Braunalgen, Goldalgen und Kieselalgen eingeordnet, es handelt sich also um Einzeller, die sich selbst fortbewegen können.
Die meisten Arten von Chromista sind zur Photosynthese fähig, was sie zu
sehr wichtigen Sauerstoffproduzenten macht. Sie leben oft marin und gehören dort zum Plankton. Zum Reich der Protozoa gehören sehr verschiedene,
einzellige und teilweise als Kolonien lebende Wesen. Sie leben sowohl marin
wie limnisch selten auch terristrisch.
Auch Pflanzen gibt es im Meer, und ich meine keine Algen sondern Pflanzen.
Nämlich Neptungrasgewächse und Seegräser, beides sind sogenannte echte
Pflanzen. Ein Unterschied besteht unter anderem im Aufbau der Pflanze,
in der Biochemie sowie in der Art des Lebensraums. Die Lebensweise unter­
scheidet sich kaum.
5 MARINE LEBENSGEMEINSCHAFTEN
KREISLAUF DER NÄHRSTOFFE
Alle organischen Stoffe müssen aus anorganischen (toten) Stoffen aufgebaut
werden. Das übernehmen freundlicherweise die Primärproduzenten. Diese
autotrophen Lebewesen betreiben Photosynthese und bauen so Biomasse
(ihren Körper) auf. Diese Form von Nahrungsbeschaffung kommt nur bei
Pflanzen und Algen vor. Alle anderen Wesen ernähren sich in direkter oder
indirekter Art von diesen Primärproduzenten.
Zuerst kommen die herbivoren Tiere und essen die Primärproduzenten, Also
herbi heisst soviel wie Kraut und vore heisst verschlingen, Herbivore heisst
also soviel wie Krautverschlinger – Pflanzenfresser. Die werden wiederum
von carnivoren Tieren gegessen.
Carnis heisst übrigens Fleisch. Die Tiere profitieren von den Primärproduzenten, nutzen die Nährstoffe, die die Primärpro­duzenten in organisches
Material umgewandelt haben, um zu wachsen oder Energie daraus zu
ge­winnen.
Jedes Wesen stirbt irgendwann entweder, wird es gegessen oder es stirbt auf
natürliche Weise, auf jeden Fall sinkt es zu Boden, als Essensrest, als Ex­krement oder in einem Stück, all das organische Material sinkt in die Tiefe.
«Leise rieselt der Schnee, still und starr ruht der See.» Leise rieselt der
organische Schnee, still und starr ruht die Tiefsee. Tatsächlich nennt man
das organische Material, das in die Tiefe rieselt, organischer Schnee (Fach­begriff: marine snow). Wenn es gerade stark «schneit», kann sich eine
regel­rechte Schicht aus «Schnee» bilden – das freut die Destruenten. Wen?
Die Destruenten, die Gegenspieler der Primärproduzenten. Sie zersetzen
den organischen Schnee, also das organische Material, wieder in die anorganischen (toten) Moleküle.
Im Meer sind es hauptsächlich Protozoen, Würmer und sessile Tiere, die
diese wichtige Aufgabe übernehmen, an Land sind es auch die Pilze, die tote
Bäume, Pflanzen und Tiere zersetzen. Ausschließlich einzellige Organismen
(Bakterien, Archaen) bauen organische Verbindungen zu anorganischen
Verbindungen ab. Weitere Organismen helfen vorher beim Abbau, indem sie
Biomasse zerkleinern.
An Land gelangen die Nährstoffe in den Boden, im Meer gelangen sie durch
aufwärts gerichtete Strömungen und Stürme wieder in die höheren Zonen.
So oder so, sie stehen erneut den Primärproduzenten zu Verfügung. Damit
ist der Kreis der Nährstoffe geschlossen, und alle haben gegessen. En Guata.
Die Posidonia oceanica meidet Gebiete mit starken Strömungen und hartem
Boden. Die Temperatur in ihrem Lebensraum liegt zwischen 10 bis 28 Grad
Celcius und der Salzgehalt bei 37 bis 39 PSU.
Fortpflanzung
Die Fortpflanzung der Posedonis oceanica verläuft so, dass die Wurzeln
(die Rhizome) Ausläufer bilden und sich teilen – wie bei der Erdbeere. Das
nennt man vegetative Vermehrung. Die Seegraswiese bildet nur alle 3 bis 5
Jahre Blüten. Sie werden vom Wasser bestäubt. Die dann gebildeten Samen
werden Meeroliven genannt. Die Meeroliven treiben im Wasser bis sie reif
sind, absinken und auskeimen. Dort beginnt dann eine neue Seegraswiese zu
wachsen.
SEEGRASWIESE – POSIDONIA OCEANICA
Die Posidonia oceanica ist eine endemische Art im Europäischen Mittelmeer,
d.h. man findet sie nur dort. Sie ist im Wasser entstanden, hat sich an Land
entwickelt und ist dann zurück ins Wasser gewandert. Die Wiesen, die von
ihnen gebildet werden, bieten vielen Tieren Schutz und Unterkunft oder
dienen als Kinderstube. Nebenbei sind die Wiesen optimale Schwebstoff­
filter, das heisst, dass sich der Boden um die Wiese langsam hebt, da die
vielen Schwebstoffe absinken und neues Sediment bilden.
Lebensraum
Die Posidonia oceanica lebt ausschliesslich aquatisch. Sie besiedelt alle sedi­mentären Substarte, sie wächst auf Sand, Grobsand und/oder Kies. Die See­graswiese braucht viel Licht, um Photosynthese betreiben zu können, des­
halb kommt sie nur in Klarwassergebieten bis zu 40 – 50 m Wassertiefe vor.
Wachstum
Die Seegraswiese wächst zuerst in die Breite (3 cm pro Jahr, mit Rhizomen)
und dann in die Höhe mit nur 1 cm pro Jahr. Es braucht also sehr lange, um
sich zu verbreiten. Die Wiesen, die wir gesehen haben, waren zum Teil schon
zweihundert Jahre alt. Wenn ein Boot seinen Anker in eine Seegraswiese
wirft und nachher wieder herauszieht, werden ganze Mattenstücke herausgerissen, weil alles miteinander verbunden ist. Die Regeneration ist sehr
langsam. Die Posedonia oceanica, die zu den Neptungrasgewächsen gehört,
ist eine der wenigen Pflanzen, die sich auch über die Blätter ernähren kann.
Sie sind damit zusammen mit den Zosteraceae, den Seegrasgewächsen, die
einzigen zwei Pflanzen-Familien die dazu fähig sind, alle anderen beziehen
Nährstoffe über die Wurzeln.
Lebensgemeinschaft
Wenn die Seegraswiese 1 m2 besiedelt, wird daraus, wenn man die Fläche der
Blätter zusammenzählt, 20 m2 Lebensraum für andere Organismen.
In der Seegraswiese leben: Purpursterne, Schriftbarsche, Steckmuscheln
(kommen nur im Europäischen Mittelmeer vor), Kalkgitterschwämme,
Neptunschleier (Moostierchen), Sepia, Grasnadeln (nur im Mittelmeer),
Seepferdchen usw.
Auf einem Blatt der Seegraswiese leben: Würmer, Nesseltiere, Moostiere,
Algen, Manteltiere, Rotalgen usw.
Die Seegraswiese ist für die Meeresbewohner: Ein wichtiger Sauerstofflieferant, ein Versteck und Schutz für Jungtiere und Gelege, eine Erhöhung der
Raumstruktur, ein Laichplatz, ein Siedlungssubstrat für Algen und sessile
Tiere, eine Nahrungsquelle, eine Festigung des Sediments.
Recycling
Die Posedonia oceanica ist wie eine Wohngemeinschaft, das Blatt wird von
vielen kleinen Organismen bewohnt. Wenn es zu viele Mitbewohner hat,
kann die Pflanze keine Photosynthese mehr betreiben und das Blatt fällt
einfach ab.
Die abgefallenen Blätter, diese schwarzen Stückchen, sieht man auch oft
am Strand – oder auch nicht, denn meistens werden sie sofort weggeräumt,
weil dann mehr Touristen kommen. Aber das ist eigentlich sehr schlecht,
denn diese Seegrasteile wirken ein bisschen wie ein Schutzschild. Die Wellen
würden sonst den ganzen feinen Sand vom Strand wegspülen.
Wenn diese Seegras-Stückchen im Meer die ganze Zeit hin und her ge­­schwemmt
werden, werden sie dadurch zu kleinen Kugeln geformt. Diese Kugeln sind
wie ein natürlicher Dünger für die Seegraswiese. Das ist mit ein Grund,
wieso man die abgefallenen Blätter nicht vom Strand wegtransportieren
sollte.
Bedrohungen
Die Posidonia oceania kann durch vom Menschen verursachte Überdüngung
bedroht sein, denn sie kann vom vermehrten Nährstoffgehalt nicht profi­tie­­ren. Dagegen die Algen extrem. Die Algen verunreinigen das Wasser (weniger
Licht für Photosynthese) und besiedeln verstärkt die Seegrasblätter.
PLANKTON
Plankton sind Organismen, die im Wasser suspendiert leben und durch Ver­
frachtung von Wassermassen fortbewegt werden. Tiere, die Plankton sind,
können sich nicht aktiv im Wasser bewegen.
Das Plankton wird in zwei Hauptgruppen unterteilt, Phyto- und Zoo­plank­ton.
Phytoplankton ist das pflanzliche Plankton, also z.B. Algen. Das Zooplankton
ist tierisches Plankton, also kleine Krebse, Larven, Krill, Quallen und so
weiter.
Wer aber bei Plankton nur an kleine Krebse und einzellige Algen denkt liegt
definitiv falsch. Die Untergrenze beim Megaplankton beträgt 2 cm. Manche
Quallen gehören zum Plankton, und es gibt sehr grosse Quallen mit bis zu
1 m Schirmdurchmesser!
Eine andere Unterteilung des Planktons ist diejenige in die vertikale Gliede­
rung, in Pleuston und Neuston. Zum Pleuston zählt man alle hochspeziali­
sierten Grenzbewohner, die ständig in der Schicht zwischen Meer und Luft /
Atmosphäre leben, z.B. die Portugiesische Galeere (Staatsqualle), die
Glaucus atlantikus (marine Nacktschnecke) und die Segelqualle (Velella
velella). Das Neuston umfasst die heterogene, sehr individuenreiche Art in
den obersten 50 cm des Wassers.
Die Portugiesische Galeere
Die Portugiesische Galeere ist ein Pleuston und gehört zur Familie der
Staatsquallen. Sie besteht aus vielen einzelnen Polypen, die voneinander
abhängig sind und sich im Laufe der Evolution auf bestimmte Aufgaben
spezialisiert haben (Nahrungsaufnahme, Fortpflanzung, Abwehr, die
Ausbildung der Fangfäden). Ihre Tentakel können bis zu 50m lang werden,
während ihr Körper selbst nur 10 cm gross ist. Ihren Schirm benutzt sie als
Segel, den sie wie auf einem Schiff einholen oder setzen kann.
Phytoplankton
Zwei der bekanntesten Phytoplankter sind die Kieselalge (Diatomeen), eine
der wichtigsten Sauerstoffproduzenten der Erde und die Panzergeissler
(Dino­­flagellaten). Eine Art der Dinoflagellaten, die Noctiluca scintillaus, ist
verantwortlich für das Meeresleuchten in der Nacht. Dinoflagellaten können
in ihren Blüten Giftstoffe produzieren, die Rote Tide genannt.
Zooplankton
Beim Zooplankton gibt es zwei Gruppen, das Holoplankton und das Mero­plankton. Manche Tiere verbringen ihr ganzes Leben als Plankton. Zu ihnen
gehören z.B. die Spiegeleiqualle, die Flügelschnecke, die Sonnen- oder
Strahlentierchen. Solche nennt man Holoplankter – holo heisst ganz.
Andere verbringen nur eine Lebensphase als Plankton. Dazu gehören u.a.
der Seeigel (Larvenbezeichnung: Echinoluteus), verschiedene Krebsarten
(Larvenbezeichnungen: Zoea, Megalopa), Fischlarven. Sie leben als Larve
frei im Wasser. Nach der Metamorphose sinken sie zu Boden oder entwickeln sich zu Fischen – sie gehören als Erwachsene dann zum Benthos bzw.
Nekton. Diese Gruppe nennt man Meroplankter – mero bedeutet halb.
Plankton als Lebensgrundlage
Plankton ist die Lebensgrundlage vieler Tiere. Wer frisst im Mittelmeer
Plankton? Die Finnwale, die Riesenhaie (Mit 10 m Länge der zweitgrösste
Fisch), die Flamingos und über viele Ecken auch wir. Wie können sich aber
so grosse Tiere wie ein Finnwal oder ein Riesenhai von Plankton ernähren?
Als erstes fressen sie Riesenmengen (ein Finnwal bis zu 2 t pro Tag) und
zudem ist Zooplankton sehr eiweissreich. Krill z.B. sind kleine Tiere, die
Phytoplankton in Eiweiss umwandeln. Finnwale und andere grosse Tiere
ernähren sich von Krill. Er ist ein wichtiger Teil der Nahrungskette.
Glaucus atlanticus
Die Glaucus atlanticus ist eine marine Nacktschnecke. Sie liegt mit dem
Bauch nach oben im Wasser und treibt vor sich hin, sie ernährt sich von
Quallen und anderen Nesseltieren. Sie lagert die Nesselkapseln ihrer Beute
in sich selbst ein und ist durch dieses Gift geschützt.
STACHELHÄUTER
In den nächsten Zeilen werden uns die Stachelhäuter beschäftigen. Zu den
Stachelhäutern zählen Seesterne, Haarsterne, Schlangensterne, Seeigel und
Seegurken. Der Lateinische Name der Gruppe ist Echinodermata (Griechisch:
echinos = Igel, Derma = Haut). Sie alle sind durch eine Pentamerie ge­zeich­net.
Pentamerie heisst das sie fünfstrahlig symmetrisch sind. Bei See­sternen und
den anderen Sternen ist das ja gut vorstellbar, doch bei einer Seegurke oder
einem Seeigel? Also beim Seeigel ist das relativ einfach, die Stacheln sind im
fünfzackigen Stern angeordnet. Bei der Seegurke wird die Fünfstrahligkeit
nicht direkt sichtbar, die sieht ja aus wie eine Wurst! Um das Muster zu
sehen, müsste man die «Wurst» in Scheiben schneiden, denn die Fünfstrahligkeit ist für einmal nicht horizontal sondern vertikal.
Seeigel
Seeigel haben ein Skelett aus Kalk und besitzen diese sogenannte Fünfstrahligkeit. Einige Seeigelarten haben am ganzen Körper Tentakel, mit denen
können sie sich am Fels festhalten, sich damit vorwärts ziehen und – wenn
nötig – sich drehen.
Ihre Stacheln sind beweglich und dienen auch dazu, die Nahrung zu der
Mundöffnung zu transportieren. Der Seeigel ernährt sich von Algen, von
festsitzenden und langsam kriechenden Tieren und von Aas.
Seesterne
Der Seestern besitzt auch ein Kalkskelett und auch eine Fünfstrahligkeit. Der
Seeigel und der Seestern sind miteinander verwandt. Er ernährt sich etwa
gleich wie der Seeigel und kommt auch in den gleichen Gegenden vor.
Seegurke
Die Seegurke ist auch mit dem Seestern und dem Seeigel in einer Familie
und besitzt auch eine Fünfstrahligkeit. Die Seegurke ernährt sich von
Nährstoffen im Sand. Sie frisst den Sand (mit Nährstoffen) und lässt den
reinen Sand ohne Nährstoffe wieder raus. Wenn man die Seegurke nervt,
lässt sie eine weisse Flüssigkeit raus, die sehr klebrig ist.
FISCHE
Das erste Tier, welches einem Kind in den Sinn kommt, wenn es ans Meer
denkt, ist wohl ein Fisch. Obwohl es keine eigene natürliche Gruppe inner­halb der zoologischen Systematik ist, ist das Wort Fisch/Fische der Über­
begriff. Auch wissenschaftlich wird dieser Begriff benutzt. Fische sind ein
entscheidender Teil des marinen Lebens.
Fische sind Wirbeltiere (Chordata), die ausschliesslich aquatisch leben. Sie
kommen in der Tiefsee, im Bach bis in heisse Quellen vor. Es gibt solche, die
in Wasser bis -1,8°C leben. Andere finden es schön, wenn das Wasser 43°C
hat.
Die Angaben danach, wie viele Arten zu den Fischen gehören, schwanken je
nach Quelle von 26 000 bis 31 000 Arten. Wahrscheinlich sind diese Zahlen
immer noch zu gering angesiedelt.
Die meisten Fische haben Gräten, die sind aber nicht mit Rippen geschweige
denn Knochen zu verwechseln. Zwar verleihen sie dem Fisch eine gewisse
Stabilität im Wasser – sonst würde er eher herumwabbeln anstatt schwimmen
– doch eigentlich handelt sich es nur um verhärtetes Zellmaterial.
Fische haben für uns Menschen eine grosse wirtschaftliche Bedeutung. Vor
allem als Nahrungsmittel werden sie gebraucht (Fischerei).
Die wichtigsten Merkmale der Fische
1. Das Skelett besteht aus Knochen (Teleostei) oder Knorpeln (Chondrichthyes) (Haie, Rochen Seekatzen).
2. Gräten sind verknöchertes Bindegewebe (nicht gleich Rippen).
3. Gute Schwimmer haben eine Schwimmblase, bodenlebende Arten haben
eine reduzierte Schwimmblase oder keine.
4. Die Haut: eine Lederhaut mit Schuppen & Farbzellen. Die obere Hautschicht enthält Schleimdrüsen; der Schleim verringert den Strömungswiderstand. Die Haie haben sogenannte Placoidschuppen (sehr wenig
Widerstand).
5. Kiemenbögen: 4 bis 7 (durchschnittlich)
6. Paarige Brust- und Bauchflosse, unpaarige Rücken-, Schwanz- und
Afterflosse
7. Oft: Geschlechtsdimorphismus (je nach Geschlecht andere Erscheinung)
8. ausgeprägter Geruchsinn
9. schlechter Hörsinn
1 0.Augen: starre Linsen für Nahsicht
1 1.Sehr guter Strömungssinn (Seitenlinienorgan)
Erkennungsmerkmale
Nehmen wir nun einmal an, wir seien im Meer und sehen einen Fisch. Welchen? Keine Ahnung. Wie bestimmt man einen Fisch? Grundsätzlich gibt
es vier Fragen, mit denen man normalerweise feststellen kann, um welchen
Fisch es sich handelt.
1.
2.
3.
4.
Welche Farbe hatte der Fisch?
Welche markanten Körperformen hatte der Fisch?
Wo hat man den Fisch gesehen?
Welche Maulform hatte der Fisch?
Wie kann man Fische unterscheiden?
1. 1, 2 oder 3 Rückenflossen
2. Stellung der Bauchflossen
3.Maulform
oberständig: Plankton aus dem Wasser schnappen
unterständig: Nahrung vom Boden
endständig: schwimmende Jäger
4.Körperform
5.Färbung
6.Lebensraum
Seitenlinienorgan
Fast alle Fische besitzen das sogenannte Seitenlinienorgan: Hoch empfindliche
Zellen, welche Druck, Strömung und elektrische Impulse wahrnehmen.
Fische spüren also einen Feind schon allein wegen seiner Druckwellen, die
er bei jeder Bewegung auslöst, aber natürlich dient es auch der Futtersuche,
denn auch Beutetiere verursachen Druckwellen. Die Fähigkeit elektrische
Impulse zu messen, wird ebenfalls zur Beuteortung gebraucht, jeder Muskel
wird mit einem kleinen elektrischen Impuls angeregt. Dieser Impuls kann
von dem Seitenlinienorgan auch in grosser Entfernung noch gespürt werden,
diese Funktion ist vor allem bei Haien sehr ausgeprägt.
Drachenkopf
Der Drachenkopf ist ein Lauerjäger. Er legt sich einfach irgendwo hin und
wartet auf seine Beute. Weil er gut getarnt ist, sehen ihn seine Feinde nicht.
Wenn dann mal ein Fisch an ihm vorbeischwimmt, reisst er sein Maul auf
und saugt das ganze Wasser und somit auch den Fisch ein. Für Menschen
ist er nicht gefährlich und weil der Drachenkopf denkt, dass man ihn nicht
sieht, kann man auch gut Fotos von ihm machen.
Eine weitere Gebrauchsweise unterscheidet sich grundsätzlich von den bisherig erwähnten. Vor allem pelagial lebende Fische benutzen das Seitenlinien­organ um Strömung zu messen (Woher? Wohin? Wie stark?). Auf den
ersten Blick erscheint das sinnlos, denn was interessiert einen Fisch an einer
Strömung? Doch auf den zweiten Blick sieht man darin durchaus Sinn, also
erstens kann der Fisch sich bei starker Strömung treiben lassen um Kraft zu
sparen und zweitens strömt das Wasser an ihm vorbei, wenn er sich bewegt,
alles klar? Wenn sich der Fisch vorwärts bewegt, strömt das Wasser aus
seiner Sicht an ihm vorbei, das Seitenlinienorgan fungiert als Tachometer –
als Geschwindigkeitsmesser! Der Fisch weiss, wie schnell er ist!
Lebensräume:
Sandboden / Benthal (u.a.)
-Weitaugenbut
-Knurrhahn
- Marmorzitterrochen (600 Volt)
- Petermännchen (giftig)
Felslitoral (u.a.)
-Meerbarbe
-Meerpfau
-Meerjunker
-Schleimfisch
-Mittelmeermuräne
-Mönchsfisch
Pelagial (u.a.)
-Ährenfisch
-Hornhecht
-Barrakuda
-Schwertfisch
Seegraswiese (u.a.)
-Fünfflecklippfisch
-Schriftbarsch
-Drachenkopf
Muräne
Eine Muräne ist auch ein Lauerjäger. Sie ist ein sehr bedrohliches Tier und
beisst auch. Die Bisse sind nicht giftig, doch sie könne sich entzünden, da
es vielleicht noch Aas zwischen ihren Zähnen hat. Eine Muräne kann auch
mehrer Lebensräume haben (Häuser).
SPEZIALISIERUNGEN
Unter all den Wesen haben sich teils erstaunliche Fähigkeiten herausgebildet.
Zum Beispiel der Aal. Der europäische Aal ist ein katadromes Lebewesen,
das heisst, er lebt im Süsswasser, doch begibt er sich zur Laichzeit ins Meer.
Europäische Aale schwimmen in die Sargassosee, die vor den Küsten der
USA liegt, um zu laichen. Diese lange Reise dauert bis zu 1,5 Jahre, Tagsüber
schwimmt der Aal in 200 bis 1 000 Metern Tiefe, in der Nacht schwimmt er
an der Oberfläche. Wenn die Sargassosee erreicht ist, laicht der Aal in bis zu
2 000 Meter Tiefe.
Mit den Menschen und dem Meer ist das so eine Sache. Einerseits liebt der
Mensch das Meer und sein Bewohner, andererseits beutet er sie aus. In
vielen Völkern ist das Meer ein wichtiger Bestandteil der Kultur. Oft wird
es in der Lyrik als Symbol für Unendlichkeit, Tiefe, Schrecken und Freude,
Grausamkeit und Liebenswürdigkeit verwendet. Schon alte Kulturen wussten
das Meer zu nutzen: Den Fisch als Nahrung, die Meeresströmungen, um
mit dem Schiff schneller voran zu kommen. Die Phönizier zum Beispiel
warfen Schleppanker in Strömungen, um ohne Wind und Ruder vorwärts zu
kommen.
Da die Aale auf ihrer Reise nichts fressen, sterben sie nach dem Laichen
(bzw. die Männchen nach der Paarung) an Erschöpfung. Diese grosse Reise
können Aale nur dank zwei ausserordentlicher Dinge antreten.
WIRTSCHAFT UND ÖKOLOGIE
1. Aale gehören zu den Fettfischen, bis zu 1/3 ihres Gewichts besteht aus
Fett, von diesen Reserven leben sie die 1,5 Jahre.
2. Aale haben einen aussergewöhnlichen Geruchssinn, ihnen genügt 1 Duft­molekül auf 2,9 Trillionen Wassermolekülen um einer Spur zu folgen,
ohne diese Fähigkeit würden weder die Erwachsenen die Laichgründe
noch die Larven die Heimat finden.
Der Lachs ist übrigens ein anadromer Fisch, das Gegenteil des Aals. Der
Lachs wandert vom Meer ins Süsswasser um zu laichen.
Eine weitere erstaunliche Fähigkeit ist die Biolumineszenz. 90 % der Tiefsee­
bewohner und 5 % der nicht so tiefen Gewässer leuchten. Man unter­scheidet
zwischen primärem Leuchten und sekundärem Leuchten.
Primäres Leuchten heisst, dass der Organismus das Licht selbst via Chemie
produziert, als sekundäres Leuchten wird bezeichnet, wenn ein grosses
Wesen biolumineszente, kleinere Organismen beherbergt. Biolumineszenz
wird zum Kommunizieren, Drohen, Abschrecken, Tarnen oder um Beute
anzulocken verwendet. Die einfachste Form um Biolumineszenz zu
beo­bach­ten ist das durch Plankton hervorgerufene Meeresleuchten. Diese
Dinoflagellaten leuchten, wenn das Wasser aufgewirbelt wird.
Ein anderes besonderes Beispiel ist der Vampirtintenfisch. Er stösst bei
Gefahr eine Wolke von Leuchtbakterien aus, die – wie Tinte bei normalen
Tintenfischen – dem Gegner die Sicht erschweren.
Weltweit wurden 2003 ca.140 Millionen Tonnen Fisch gefangen. Das Wenigste
davon wurde nachhaltig gefischt. Wenn irgendwo mehr von einer Art
gefangen als geboren werden, schrumpfen die Bestände – Überfischung.
Ein Viertel der Fischbestände der Weltmeere sind in bedenklichem Zustand
(überfischt oder erschöpft). Laut Greenpeace haben sich die Fangmengen
seit 1950 verfünffacht. Zwar wurden unterdessen Fangquoten festgelegt,
doch werden diese vom ICES (International Council for the Exploration
of the Sea – Internationaler Rat zur Erforschung der Meere) empfohlenen
Mengen jährlich überschritten.
Auch der Walfang ist ein sehr umstrittenes Thema. Seit 1948 werden welt­weite Quoten festgelegt um den Walfang zu regulieren. Als die Bestände
sich trotz den Quoten rapide verschlechterten wurde 1986 ein Moratorium
ausgerufen, zuerst sollte es bis 1990 dauern – es dauerte aber bis 2006. Es
gibt nur zwei Länder, die dem Moratorium offiziell entsagt hatten: Norwegen
und Japan.
Eine generelle Ausnahme ist der traditionelle, indianische Walfang. Die indigenen Teile der Bevölkerung dürfen in Kanada, Dänemark (nur Grönland),
Russland, St. Vincent und in den USA Walfang betreiben, da es ein Teil ihrer
Kultur ist.
Für die Wirtschaft ist das Meer auch deshalb wichtig, weil der Warentrans­
port per Flugzeug sehr teuer ist – also kreuzen rund 90 % unserer Stück­
ware, viele Lebensmittel und sehr viel Öl durch die Meere.
6 DER MENSCH
Elba ist bei der Küstenlänge von 147km und einer Oberfläche von rund
224 km2 die drittgrösste Insel Italiens.
Das älteste mit Namen bekannte Volk, das auf der Insel Elba lebte, waren
die Ilvaten, ein Volksstamm ligurischer Herkunft. Ab etwa 750 v. Chr. stand
Elba unter dem zunehmenden Einfluss der Etrusker, die an den umfangreichen Eisenvorkommen interessiert waren und mit deren Abbau begannen.
Um 453 v. Chr. besetzten vorübergehend die Griechen Elba; sie nannten die
Insel Aithalia. (L’Isola d’Elba venne chiamata ‹Aithalia› dai Greci perché gli
Etruschi estraevano e fondevano i metalli. Proprio dal processo di fusione si
sprigionava un fumo che si diffondeva nel cielo per molti chilometri. I Greci
usarono chiamare tale isola con il termine di ‹Aithalia› perché esso significava
in qualche modo ‹nera a causa della fuliggine›.)
FORSCHUNG
Auch die Erforschung der Meere ist ein spannendes Thema. Das Meer wird
hauptsächlich von Robotern untersucht und erforscht. Das ist eine gute
Lösung um z. B. Steine und Sand zu untersuchen. Für Biologen ist das weniger
gut, denn Roboter machen Krach – kein Wunder, dass man dann vor allem
viele Seegurken, Seesterne, Muscheln, Würmer und Bakterien findet, denn
was fliehen kann, das flieht. «Da unten gibt es jede Menge Leben! Das
Pro­blem ist, dass es jedes Mal auf die Seite geht, wenn wir kommen.»,
formulierte es ein amerikanischer Meeresforscher treffend. Die Dunkelheit
begünstigt die Flucht vor einem U-Boot oder Tauchroboter zusätzlich.
Erstens sehen die unbekannten Wesen das Ding schon lange wegen seiner
Scheinwerfer und zweitens wird ein Wesen unsichtbar, sobald es den kleinen,
beleuchteten Kreis um das Tauchgerät verlassen hat.
Bisher wurden erst ca. 5 km2 Tiefseeboden wissenschaftlich untersucht.
Doch die Tiefe der Ozeane hat die Menschen auch immer inspiriert. Gerade
eben die Tatsache, dass die Untiefen unerforscht sind, lieferte Stoff für
Geschichten von Riesenkalmaren und Co. Ausserdem galt die Tiefsee sehr
lange als «Loch ohne Boden». Es wird beschrieben, dass Ferdinand Magellan
eine Eisenkugel an einem 700 Meter langen Seil von einem Schiff hinunter
liess und da sie den Boden nicht erreichte, schlussfolgerte er, dass das Meer
keinen Grund hat.
246 v. Chr. Eroberten die Römer die Insel, die nun während rund 800 Jahren
zum Römischen Reich beziehungsweise dessen Nachfolgereichen gehörte.
Die Römer nannten Elba Ilva. Die höchste Erhebung von Elba ist der Monte
Capanne mit 1 019 m s.l.m (= metri sul livello del mare).
Wie die Felsen im Meer von Westelba, so besteht auch der Monte Capanne
aus Granodiorit, einem mit dem Granit verwandten magmatischen Gestein.
Granit wiederum besteht aus Feldspat, Quarz und Glimmer. Wenn man
Schnorcheln geht, kann man den Glimmer im Sand funkeln sehen. Man sieht
ihn aber auch am Strand oder in den Bergen. Aus welchen Gesteinssorten
der Granit zusammengesetzt ist, kann man sich mit folgendem Spruch
merken: «Felsspat, Quarz und Glimmer, die drei vergess ich nimmer.»
Die Vegetation ist mediterran. Die durchschnittliche Jahrestemperatur be­trägt 15,7°C.
Auf der Insel leben rund 32 000 Menschen. Der Hauptort ist Portoferraio.
Elba wird in acht Gemeinden unterteilt. Unser Kursort Fetovaia liegt im
Südwesten der Insel und gehört zu der Gemeinde Campo nell’ Elba.
DAS HYDRA-NETZWERK
Zwischen 1987 und 1995 haben sich mehrere private Forschungsinstitute
und Büros unter dem Namen HYDRA zusammengeschlossen. Es entstand
ein internationales Netzwerk für Dienstleistung, Forschung und Lehre im
7 ELBA
A
abiotisch: Griechisch, a – nicht, bios – Leben.
Nicht lebende Faktoren, die Gesamtheit dessen,
was nicht lebt.
Abyssal: Griechisch, abyssos – grundlose Tiefe,
das Bodenlose. Marine Zone zwischen 2000m
und 6000 m Tiefe. Es ist kein Licht vorhanden,
also gibt es keine Pflanzen und nur wenige Tiere.
aerob: Altgriechisch, aer – Luft. Als aerob wird
ein Organismus bezeichnet, wenn er Sauerstoff
für den Stoffwechsel zwingend benötigt. Jeder
Sauerstoff atmende Organismus ist aerob.
Gegenteil: anaerob.
Gewässer- und Umweltbereich, in dem sich die Kompetenzen verschiedener
Fachrichtungen ergänzen. Das HYDRA-Institut für Meereswissenschaften
auf Elba ist Teil des Netzwerks.
Meeresbiologie steht an der Schule nicht typischerweise auf dem Lehrplan.
Die Bedeutung der Weltmeere für den Menschen jedoch, ist stärker denn je
im Bewusstsein, gerade im Hinblick auf die globale Klimaerwärmung. Eine
Studienfahrt ans (Mittel-)Meer erhöht die Aufmerksamkeit für die Empfindlichkeit des Systems Meer, mit seinen Bewohnern und deren Lebensräumen.
Das HYDRA-Institut auf Elba führt regelmäßig Kurse für Schulen durch.
Das Programm wird von meeresbiologisch versierten Mitarbeitern geleitet
und durchgeführt. Die praktische Arbeit und das Natur-Erlebnis Meer
stehen dabei im Vordergrund. Es wird geschnorchelt und die von den Kurs­leiterinnen mitgebrachten Proben in den Kursräumen unter dem StereoMikroskop studiert. Von Seiten der Instituts-Wissenschaftler gibt es
Erklärungen, Vorträge und Demonstrationen.
Elba verfügt dank seiner Insellage noch über nahezu unversehrte Küsten.
Beim Schnorcheln begeben sich die Schülerinnen und Schüler in den Lebens­raum selbst, um die Lebewesen in ihrer natürlichen Umwelt zu beobachten
und zu begreifen. In fundiertem theoretischem und praktischem Unterricht
mit modernen Mikroskopen und Präsentationsmedien erforschen sie unge­
ahnte Details des Lebens im Meer.
anadrom: Griechisch, ana – hinauf, zurück;
dromas – laufend. Fische, welche aus Salzwasser
ins Süsswasser schwimmen um zu laichen z.B.
der Lachs. Gegenteil: katadrom.
anaerob: Altgriechisch, an – kein; aer – Luft.
Ein anaerober Organismus benötigt keinen
Sauerstoff. Diese Wesen «atmen» dann andere
chemische Verbindungen, die sie für den Stoffwechsel benötigen. Man unterscheidet zwischen
obligat anaerob – ein Organismus würde an
Sauerstoff sterben, und fakultativ anaerob – ein
Organismus der auch im Sauerstoff leben kann,
ihn aber nicht benötigt. Gegenteil: aerob
Animalia: Das Tierreich – innerhalb der
Eukariota. Lebewesen, welche ihre Energie nicht
durch Photosynthese gewinnen, Sauerstoff zur
Atmung benötigen und mehrzellig sind.
Anthropologie: Altgriechisch, anthropos –
Mensch; logos – Lehre. Forschungszweig, der
sich mit dem Menschen und seiner Entwicklung
und Entwicklungsgeschichte auseinandersetzt.
aphotische Zone: Griechisch a – nicht; phõtos
– Licht. Bereich der Meere /Ozeane, in dem
aufgrund der Lichtbrechung und Absorption
kein Licht mehr eindringt, was unterhalb von
1000 m der Fall ist. Das Wachstum von Pflanzen
ist hier nicht mehr möglich.
aquatisch, auch aquatil: Lateinisch, aqua
– Wasser. Organismen, deren Leben sich
8 GLOSSAR
hauptsächlich im Wasser abspielt. Gegenteil von
terrestrisch.
Asthenosphäre: Griechisch, a – nicht; sthenos
– Festigkeit; sphaira – Hülle, Ball. Vom Erdkern
aus gesehen die äusserste flüssige Schicht der
Erde. Sie beginnt 60 – 200 km unter unseren
Füssen, und reicht bis in 300 – 400 km Tiefe. In
ihr fliesst Magma in Konvektionsströmen um
den ganzen Erdball und bewegt die Platten der
Lithosphäre.
Autotrophie: Griechisch, auto – selbst; trophé –
ernähren. Als autotrophe Organismen bezeichnet man alle Lebewesen, die sich die organischen
Baustoffe, die sie zum Leben brauchen, selbst
herstellen. Dies geschieht fast immer durch
Photo­synthese. Gegenteil: Heterotrophie.
B
Bacteria: Griechisch, bactēria – Stäbchen. Das
Reich der Bakterien – innerhalb der Prokaryota;
Bacteria ist das biologische Reich der Bakterien.
Bakterien sind enorm anpassungsfähig und
kommen deshalb fast überall auf unserem
Planeten vor.
Basibiont: Griechisch, bas – Grundlage; bios
– Leben. Ein Basibiont ist ein Organismus der
anderen Organismen als Siedlungsplatz dient.
Ein Basibiont lebt also in Epi- oder Endobiose
mit einem Epi oder Endobiont. Gegenteil:
Epibi­ont, Endobiont
Benthal: Griechisch, benthos – Meerestiefe,
Dickicht. Das Benthal ist die Gesamtheit aller
Lebensräume rund um den Meeresboden.
Gegenteil von Pelagial.
Benthos: Griechisch, benthos – Meerestiefe,
Dickicht. Unter den Begriff Benthos fallen
sämtliche Lebewesen, die sich dicht über, auf
dem oder im Meeresboden aufhalten. Jedes
Wesen, das im, auf oder beim Benthal lebt.
Biologie: Griechisch, bios – Leben; logos –
Lehre. Die Biologie ist der Wissenschaftsteil,
welcher sich mit dem Leben und den dazugehörigen Rahmenbedingungen beschäftigt.
Biolumineszenz: Griechisch, bios – Leben und
lateinisch, lumen – Licht. Biolumineszenz ist,
wenn ein Organismus selbst oder mit Hilfe von
Symbionten Licht produziert. Ein Beispiel ist
das Glühwürmchen. Die prozentual höchste
Dichte an Lebewesen, die leuchten, findet man
im Meer. Das Licht wird immer durch eine
chemische Reaktion erzeugt, entweder durch
Bakterien, die in einem «Leuchtbeutel» sitzen
oder durch den leuchtenden Organismus selbst.
biotisch: Griechisch, bios – Leben. Lebend.
Botanik: Griechisch, botáne – Weide, Futter.
Die Botanik ist ein Teilgebiet der Biologie, das
sich mit dem Pflanzenreich (Plantae) beschäftigt.
Brackwasser: Niederdeutsch, Brack – ein See
der durch einen Deichbruch entstanden ist.
Brackwasser ist eine Mischung von Süss- und
Salzwasser, z. B. bei Flussmündungen am Meer.
C
Calypsotief: Tiefseegraben im Mittelmeer, ca.
60 km vor der Griechischen Küste. Mit 5 121 m
Tiefe ist das Calypsotief die tiefste Stelle im
Mittelmeer.
Carnivore: Lateinisch, carnis – Fleisch; vorare
– verschlingen. Unter dem Begriff Carnivore
sind alle Organismen vereint, die hauptsächlich
Fleisch fressen, sich also von Tieren ernähren.
Chromista: Das Reich der Stramenopile – innerhalb der Eukariota. Die meisten Chromisten
sind photosynthetisch aktive Eukaryonten. Das
macht sie zum Sauerstoffproduzenten Nummer
eins.
Corioliseffekt: Physikalisches Phänomen,
beschrieben von Gaspard Gustav de Coriolis
im Jahr 1835. Die Corioliskraft gehört zu den
Trägheitskräften. Sie tritt auf, wenn sich eine
Masse innerhalb eines rotierenden Systems
bewegt.
Crustacea: Die Krebse, Krebstiere. Gruppe innerhalb der Gliederfüssler. Gemeinsamkeiten sind
nur schwer zu finden, deshalb ist eine Bestim­mung
nur durch Beobachtung nicht immer möglich.
D
Destruenden: Zersetzer; abbauende Organismen, Organismen die den Nährstoffkreislauf
vollenden. Sie zersetzen organische Materialien
wieder in ihre «toten» Bestandteile.
Dinoflagellaten: Unterstamm der Dinozoa.
Dinoflagellaten bilden den Hauptteil des Phyto­planktons und sind damit eine der wichtigsten
Sauerstofflieferanten der Erde. Innerhalb der
Dinoflagellaten gibt es eine grosse Formen­
vielfalt. Es gibt auto- und heterotrophe Dino­flagellaten.
Dysphotische Zone: Griechisch, Dys – miss-,
schlecht; phõtos – Licht. Auf Deutsch übersetzt
man die Dysphotische Zone als Restlicht- oder
Dämmerungszone. Die Dysphotische Zone
beginnt spätestens 200 m unter der Wasseroberfläche. Sie bezeichnet die Zone, in der zu
wenig Licht für Photosynthese vorhanden ist
jedoch genug, damit sich die dort lebenden
Organismen über die Optik orientieren können.
E
Echinodermata: Griechisch, echinos – Igel;
derma – Haut. Stachelhäuter. Zu den Stachel­häutern gehören fünf Unterstämme und ins­gesamt 20 Klassen, von denen aber zwei Unter­stämme und 15 Klassen ausgestorben sind.
Heute leben nur noch die Klassen der Seesterne,
der Seeigel, der Seewalzen, der Schlangensterne
und die Klasse der Haarsterne.
endemisch: Griechisch, éndēmos – einheimisch.
Als endemisch wird eine Tier- oder Pflanzenart
(ein Stamm, eine Klasse, eine Gattung) bezeichnet, die in einem örtlich begrenzten Gebiet, z.B.
Insel, Berg, Tal, Meer, vorkommt (vorkommen
kann). Eine Art, die irgendwo endemisch ist,
wird als Endemit (Plural Enemismen) bezeichnet.
Endobiose: Griechisch, endo – innen; bios –
leben. Als Endobiose wird eine Lebensgemeinschaft bezeichnet, in der ein Organismus in
einem anderen Organismus lebt, ohne diesen
zu schädigen. Die Endobiose ist eine Symbiose,
bei der ein Organismus im anderen lebt. Die
Endobiose wird, wie die Epibiose, erst seit 1996
wissenschaftlich betrachtet und beschrieben.
Gegenteil: Epibiose.
Endobiont: Griechisch, endo – innen; bios –
Leben. Als Endobiont wird ein Organismus
bezeichnet, der in einem anderem Organismus
lebt, ohne diesen zu schädigen. Ein Endobiont
lebt mit seinem Basibiont in Endobiose.
Tier­ische Endobionten sind Endozoen und
pflanzliche sind Endophyten. Gegenteil:
Epibiont, Basibiont.
Epibiose: Griechisch, epi – auf, aussen; bios –
Leben. Als Epibiose wird eine Lebensgemeinschaft bezeichnet, in der ein Organismus auf
einem anderen Organismus lebt, ohne diesen zu
schädigen. Eine Epibiose ist eine Symbiose,
bei der ein Organismus auf dem anderen lebt.
Die Epibiose wird, wie die Endobiose, erst
seit 1996 wissenschaftlich betrachtet und be­schrieben. Gegenteil: Endobiose.
Epibionten: Griechisch, epi – auf, aussen;
bios – Leben. Als Epibiont wird ein Organis­
mus be­zeichnet der auf einem anderem
Organismus lebt, ohne diesen zu schädigen.
Ein Epibiont lebt mit seinem Basibiont in
Epibiose. Tierische Epibionten sind Epizoen
und pflanzliche sind Epiphyten. Gegenteil:
Endobiont, Basibiont.
Eukaryota: Altgriechisch, eu – gut, echt;
karyota – nussartig, wie ein Kern aussehend.
Eukaryota ist eine der zwei «fundamentalen
Einteilungen» der Lebewesen in der Biologie.
Unter dem Begriff Eukaryota sind alle Orga­nismen zusammengefasst, deren Zellen einen
Zellkern haben und deren DNA sich im Zell­kern befindet. Es gibt ein- und mehrzellige
Eukaryoten. Gegenteil: Prokaryota.
Euphotische Zone: Griechisch, eu – gut, echt;
phõtos – Licht. Die Euphotische Zone bezeichnet diesen Teil des Meeres, in dem ge­nü­gend
Licht für Photosynthese vorhanden ist. In einem
sehr klaren Meer kann das bis in 200 m Tiefe der
Fall sein.
Exkrete: Lateinisch, excernere – ausscheiden.
Als Exkretion wird bezeichnet, wenn ein
Orga­nismus körpereigene Teile oder Fremd­
körper aus seinem Stoffwechsel entfernt.
Die ausge­schiedenen Stoffe werden als Exkre­
ment bezei­ch­net.
F
Fungi: Das Reich der Pilze, innerhalb der Euka­ryota. Früher wurden Pilze zu den Pflanzen gerechnet. Heute weiss man, dass sie sogar näher
mit den Tieren verwandt sind als mit den
Pflanzen. Sie ernähren sich heterotroph und sie
enthalten keine Stärke. Tiere sind sie nicht, weil
ihre Zellen anders aufgebaut sind und sie sich
sowohl sexuell als auch vegetativ vermehren.
G
Gezeiten: Periodische Bewegung der Wasser­
massen verursacht durch die Schwerkraft
(Gravitation) der Himmelskörper. Mond und
Sonne haben den stärksten Einfluss. Sie bewegen
das Wasser aber auch die Kontinentalplatten.
Gondwana: Indisch, Gond – Ureinwohner
Indiens; wana – Land. Land der Gond. Gondwana war einer der beiden Superkontinente,
bestehend aus den heutigen Afrika, Südamerika,
Antarktis, Australien, Madagaskar und Indien,
die sich im frühen Karbon zu Pangaea verbanden und im Perm auch wieder zerbrach.
Granit: Lateinisch, granum – Korn. Granit ist
ein Gestein, das über 2 km unter der Erdoberfläche entsteht, wenn Magma erkaltet. Aufgrund
dieser Tatsache ist es ein sogenanntes Plutonit.
Die Hauptbestandteile sind Glimmer 40 – 60 %
Feldspat 0 – 30 % und Quarz 20 – 40 %.
H
Hadal: Griechisch, hades – Unterwelt, Hölle.
Marine Zone unterhalb von 6 000 m. Das Hadal
ist unterster Bereich des Meeres und weitgehend
unerforscht. Es herrscht Dunkelheit und hoher
Druck.
Halophyt: Altgriechisch, halos – Salz; phytón
– Pflanze. Halophyten sind Pflanzen, die in Salz­wasser leben können. Eine normale Pflanze
würde am erhöhten Salzgehalt zugrunde gehen.
Halophyten müssen entweder das Salz für sich
nutzen können oder über sogenannte Absalzdrüsen verfügen.
Haliplankton: Altgriechisch, halos – Salz;
plank­ton – das Herumirrende, Herumtreibende.
Im Salzwasser lebendes Plankton. Grösste
Planktongruppe, und da dazu auch das meiste
Phytoplankton gehört auch einer der grössten
Sauerstoffproduzenten der Welt. Gegenteil
Limnoplankton.
Herbivore: Lateinisch, herba – Kraut; vorare –
verschlingen. Auch Phytophagen, Griechisch,
phyton – Pflanze; phagein – essen. Herbivore
Organismen nehmen in der Nahrungskette das
Glied der Primärkonsumenten ein. Sie fressen die
Primärproduzenten und machen die Nähr­stoffe
für höhere Arten nutzbar.
heterogen: Griechisch, hetero – anders; gígno­mai – entstanden. Als heterogen werden Einzelteile einer Menge genannt, die sehr verschieden
sind. Gegenteil: homogen.
heterotroph: Griechisch, heteros – anders, fremd;
trophé – Ernährung. Als heterotroph wird ein
Lebewesen bezeichnet, welches sich sein organisches Material nicht selbst aus toten Stoffen
aufbauen kann (z.B. durch Photosynthese).
Also muss es andere Lebewesen essen, um ihr
Material zu nutzen. Gegenteil: autotroph.
Holoplankton: Griechisch, holo – ganz; plank­ton – das Herumirrende, Herumtreibende.
Lebewesen, die ihr ganzes Leben als Plankton
verbringen, sind Holoplankter. Gegenteil:
Meroplankter.
zontal. Ein Synonym ist waagrecht. Gegenteil
vertikal.
Hydrosphäre: Altgriechisch, hýdor – Wasser;
sphaira – Kugel. Die Hydrosphäre ist ein Teil
der Erde, der Wasserteil der Erde.
Hydrozoen: Tierklasse im Stamm der Nesseltiere. Die meisten Hydrozoen sind Polypen,
welche sich zu grösseren Gemeinschaften
zusammenschliessen, sogenannten HydrozoenKolonien. Nur Polypen einer Art schliessen sich
zu Kolonien zusammen, doch verändern sie
ihr Aussehen in der Kolonie, so dass sie völlig
verschiedene Formen und Aufgaben haben.
hyperhalin: Altgriechisch, hyper – sehr;
halos – Salz. Als hyperhalin werden Gewässer
bezeichnet, deren Salzgehalt über 40 PSU liegt.
I
ICES: Englisch, International Council for the
Exploration of the Sea – Internationaler Rat zur
Erforschung der Meere. Internationaler Rat
mit 20 Mitgliedstaaten, der es sich zur Aufgabe
gemacht hat, die Fischbestände zu beobachten
und zu erforschen. Diese Organisation schlägt
jährlich Fangquoten vor, die den Beständen
nicht schaden. Die Quotengebung ist den Staaten
selbst überlassen. Der ICES macht nur Vor­schläge, die z.B. von der EU jährlich durchschnittlich um 48 % überschritten werden.
Invertebrata: Tiergruppe ohne Wirbelsäule.
Besitzt ein Tier keine Wirbelsäule, gehört es zu
den Wirbellosen oder Invertebraten. Die Mehr­zahl der bekannten Tierarten sind Invertebraten.
Gegenteil: Vertebrata.
K
homogen: Griechisch, homoios – gleich; gígno­
mai – entstanden. Wenn eine Menge sich in
irgendeinem Aspekt nicht unterscheidet, ist sie
in diesem Punkt homogen. Gegenteil: heterogen.
katadrom: Griechisch, kata – hinunter; dromas
– laufend. Fische, die aus dem Süsswasser ins
Salzwasser schwimmen um zu laichen. Zum
Beispiel der Aal. Gegenteil: anadrom.
horizontal: Griechisch, horizein – begrenzen.
Alles was parallel zum Horizont liegt ist hori-
Kontinentalschelf: Der zwar noch flache aber
doch schon auslaufende Teil eines Kontinents.
Der oft im Meer gelegene Schelf ist die erste
Stufe, die das Ende eines Kontinents bezeichnet.
Oft wird der Schelf als Küstenregion auf Karten
eingezeichnet.
Kontinentalhang: Steil abfallende Grenze
zwischen Kontinent und Ozeanplatte. Der bis
zu 15° geneigte Kontinentalhang ist die Ver­bindung zwischen der Kontinentalplatte und
der Ozeanplatte. Es ist die Grenze, von der
Flachmeere in die Tiefsee abfallen.
Konvektionsströme: Magmaströme in der
Asthenosphäre und dem restlichen Erdmantel.
Die Konvektionsströme sind Strömungen im
Erdmantel, die Magma transportieren. Her­
vorgerufen werden sie wie die Meeresströmun­
gen durch den Coriolis-Effekt und durch
Tem­pe­ra­turunterscheide. Sie sind der Grund
für das Driften der Platten der Lithosphäre.
L
Lateralisorgan: Auch Seitenlinienorgan oder
Ferntastsinn. Kommt nur bei Fischen und
Amphibien vor. Eine langen Zellreihe, deren
Zellen die Fähigkeit haben, selbst feinste
Druckwellen und elektromagnetische Felder
in ein Nervensignal um zu wandeln. Dies
ermöglicht den Tieren, ihre Feinde oder Beute
von Weitem zu registrieren und entsprechend
darauf zu reagieren.
Laurasia: Bruchstück vom letzten Superkonti­
nent Pangaea. Laurasia war einer der beiden
Superkontinente die sich im frühen Karbon zu
Pangaea verbanden, und in die Pangaea im Perm
auch wieder zerbrach.
limnisch: Griechisch, limne – See. Biologischer
Begriff für «im Süsswasser lebend». Dazu ge­hö­ren Pflanzen, Fische, Krebse und so weiter.
Der Wissenschaftszweig, der sich mit limnisch
lebenden Organismen beschäftigt, heisst Limno­
logie. Gegenteil: terrestrisch und marin
Limnoplankton: Griechisch, limne – See;
plankton – Das Umhertreibende. Unter dem
Begriff Limnoplakton sind alle Organismen
zusammengefasst, die im Süsswasser leben und
die zum Plankton gehören, also nicht selbst
gegen vorherrschende Strömungen schwimmen
können. Gegenteil: Haliplankton
Lithosphäre: Griechisch, líthos – Stein; sphaira –
Hülle, Ball. Die Lithosphäre ist die oberste
Schicht der Erde, sie besteht aus etwa 50 Platten.
Die Lithosphäre ist zwischen 100 und 300 km
dick.
Litoral: Lateinisch, litus – Ufer, Küste. Als
Litoral wird die Küstenregion eines Meers, eines
Sees oder eines Flusses bezeichnet. Das Litoral
reicht von drei Metern über der Wasseroberfläche bis in 200 m Tiefe.
M
Marianengraben: 2 250 km langer Tiefseegraben
östlich von Mikronesien. Im Marianengraben
liegt die bis heute tiefste bekannte Stelle im
Meer, mit 11 034 m Tiefe ist das Vitiaz-Tief der
tiefste bekannte Punkt der Weltmeere.
marin: Lateinisch, mare – Meer. Alles, was mit
dem Meer in Verbindung steht, im Meer lebt
oder selbst ein Meer ist, ist marin. In der Geo­logie werden die Gesteine der ozeanischen Kruste
marin genannt, in der Biologie werden im Meer
lebende Organismen marin genannt, und so
zieht sich das Wort marin durch fast alle
Wissenschaftsgebiete. Gegenteil: limnisch,
terrestrisch.
Meerolive: Samen des Neptungrases (Posidonia
oceania). Wenn sich das Neptungras sexuell
vermehrt, was nur selten geschieht, entsteht ein
schwimmfähiger olivengrosser Samen, der auf
dem Wasser treibt, bis er «reif» ist, dann sinkt er
ab und gründet eine neue Neptungraswiese.
Mensopsammon: Griechisch, meso – Mitte;
psammos – Sand. Auch Sandlückensystem oder
Interstitial. Das Mensopsammon ist der Lebensraum zwischen den einzelnen Sedimentkörnern.
In diesem Lebensraum leben nur sehr kleine
und spezialisierte Lebensformen.
Meroplankter: Griechisch, mer – Teil; plankton
– das Herumtreibende. Alle Oganismen, die nur
einen Teil ihres Lebens frei im Wasser schweben
und sich treiben lassen, sind Meroplankter.
Zum Beispiel ein Seestern gehört als Larve zum
Plankton und als erwachsenes Tier leben sie
am Boden. Gegenteil: Holoplankton.
«Jeder Teil eines Organismus ist immer gleich­zeitig Mittel und Zweck aller anderen.» –
Immanuel Kant
Metamorphose: Griechisch, meta – zu (etwas);
morphé – Gestalt. Als Metamorphose wird in
der Zoologie die Umwandlung vom Larven- ins
Erwachsenenstadium bezeichnet. Dabei werden
Larvenorgane zurückgebildet und Erwachsenenorgane ausgebildet.
Pangaea, auch Pangäa: Altgriechisch, pan –
ganz; gaia – Erde. Pangaea war der letzte sog.
Superkontinent der Erde. Vom Karbon bis in
den Jura, also vor 300 bis 150 Mio. Jahren,
waren alle Kontinentalplatten kollidiert und
formten Pangaea.
Morphologie: Griechisch, morphé – Gestalt;
logos – Lehre. Morphologie ist ein Teilgebiet der
Biologie. Morphologie ist die Lehre des äusseren
Aussehens. Wenn ein Organismus nur anhand
seiner sichtbaren Körperformen beschrieben
wird, ist er nur in der Morphologie beschrieben.
Panthalassa: Griechisch, pan – ganz; thalassa –
Meer. Panthalassa war der Ozean, der Pangaea
umspannte.In der späteren Zeit Pangaeas ent­stand auch noch der Ozean Thetys, doch in der
Anfangszeit Pangaeas gab es nur Panthalassa
und Pangaea.
N
Pelagial: Griechisch, pélagos – Hochsee,
offenes Meer. Das Pelagial ist die gesamte
Freiwasserzone, also überall, wo man nicht
abstehen kann.
Nekton: Griechisch, nektón – schwimmen. Zum
Nekton gehören alle aquatischen Wesen, welche
selbst und aus eigener Kraft schwimmen können,
auch gegen grosse Strömungen. Gegenteil:
Plank­ton.
O
Omnivore: Lateinisch, omnis – alles; voare –
verschlingen. Als Omnivore werden alle Wesen
bezeichnet, die Allesfresser sind, d.h., die
so­wohl Pflanzen wie auch tierischen Nahrung
verspeisen.
Organismus: Griechisch, organon – Gerät, Werk­zeug. Die Definitionen für das Wort Organismus
gehen weit auseinander, daher ist es schwierig,
dies zu umschreiben. Recht banal gesagt ist ein
Organismus ein Lebewesen. Um das Wort trotz­dem genauer zu umschreiben: «Ein Organismus
ist ein lebender Mechanismus» – Georg Ernst
Stahl. «Ein lebender Organismus ist ein Stufen­bau offener Systeme, der sich auf Grund seiner
Systembedingungen im Wechsel der Bestand­teile selbst erhält. Die Erhaltung der Bestandteile ist dabei nur durch ihre Beziehung auf das
Ganze möglich.» – Ludwig von Bertalanffy.
P
gesehen nicht zwingend zum Reich Plantae, die
Reiche Chromista und Protozoa haben auch
einen grossen Anteil daran. Was aber sicher ist,
ist das alles Phytoplankton photoautotroph ist,
d.h., es nutzt Photosynthese zu Zellaufbau /
Energiegewinnung.
Protozoa: Altgriechisch, próto – das Erste; zóon –
das Tier, das Lebende. Die Protozoen (auch
Protisten) sind ein Reich innerhalb der Eukary­oten. Die Protozoen sind eine der frühen Lebensformen der Erde, und ausserdem wahrscheinlich
die erste Gruppe, die Mehrzeller hervorbrachte.
Pisces: Lateinisch, piscis – Fische. Obwohl die
Fische keine zoologische Einheit darstellen,
haben sie einen wissenschaftlichen Namen –
Pisces. Im Allgemeinem kann man sagen: Fische
sind aquatisch lebende, Wirbeltiere mit Kiemen.
PSU: Englisch, Practical Salinyti Unit – Praktische Salinitäts Einheit. Mit der Einheit PSU
wird der Salzgehalt des Wassers gemessen, dabei
kommt PSU Promille gleich.
Plankton: Altgriechisch, plankton – das
Herumtreibende, Herumirrende. Das Plankton
ist eine Gruppe von Organismen, die ihre all­gemeine Bewegungsrichtung nicht wählen
können, sie werden von Wasserströmungen bzw.
vom Wind transportiert. Das Aeroplankton lebt
an der Luft und lässt sich vom Wind tragen,
das Haloplankton lebt im Meer und reist mit
den Meeresströmungen und das Limnoplakton
lebt im Süsswasser und nutzt die dort vorhan­
denen Strömungen. Gegenteil: Nekton
Pentamerie: Griechisch, penta – fünf; meret
– messen, Mass. Als Pentamerie wird in der
Biologie ein Organismus bezeichnet, welcher
eine fünfstrahlige Symmetrie besitzt. Dies ist
einzigartig bei den Echinodermata (Stachel­
häutern), siehe dort.
Plantae: Reich der Pflanzen – innerhalb der
Eukaryota. Man schätzt das es insgesamt 38 000
Pflanzenarten gibt. Die meisten Pflanzen sind
photoautotroph aber nicht alle, Pflanzen vermehren sich sexuell und vegetativ.
Phosphat: Chemische Verbindung aus Phosphor
und Sauerstoff; Salz der Phosphorsäure. Phosphate sind in der Biochemie nicht wegzudenken,
z.B. Bestandteil der DNA, Knochen, Zähne.
Porenraum: Als Porenraum wird die Lücke
zwischen einzelnen Sedimentteilen bezeichnet,
siehe auch Mensopsammon. Im Innern des
Porenraums sind Flüssigkeiten oder Gase
enthalten.
Photosynthese: Griechisch, phos – Licht; sýnthe­sis – Zusammensetzung. Als Photosynthese wird
der Vorgang bezeichnet, wenn mit Hilfe von
Licht CO2 zu organischem Stoffen aufgebaut
wird (Zucker, Stärke). Die meisten Primärproduzenten arbeiten mit Photosynthese. Es gibt
aber auch die Sulfat- und die Amoniaksynthese
(Pflanzen, Plankton).
Phytoplankton: Altgriechisch, phyton – Pflanze;
plankton – das Herumtreibende, Herumirrende.
Das Phytoplankton ist der pflanzliche Anteil
des Planktons, gehört allerdings biologisch
Primärproduzent: Als Primärproduzent wird
ein Organismus bezeichnet, der mit Hilfe von
Photo- oder Chemosynthese organisches Material herstellt, und es damit den Konsumenten zur
Verfügung stellt.
Prokariota: Altgriechisch, pro – vorher, niemals;
karyota – nussartig, wie ein Kern. Prokariota
ist eine der zwei «fundamentalen Einteilungen»
oder Domänen der Biologie. Die Prokarioten
haben keinen Zellkern, ihre DNA schwimmt
einfach als Strang im Innern der Zelle.
R
Reflexion: Lateinisch, reflectere – zurückbeugen.
In der Physik wird unter einer Reflexion der Vor­gang verstanden, wenn eine Welle (gleichgültig
ob mechanisch, Schall oder Lichtwellen) auf ein
Hindernis bzw. auf ein schwerer durchquerendes
Medium trifft und zurückgeworfen wird.
Regeneration: Lateinisch, regeneratio – Neuentstehung. Der biologische Begriff Regeneration
beschreibt die Fähigkeit eines Organismus, sich
fehlende Körperteile wiederherzustellen (Glied­massenregeneration) oder auch Wunden zu
heilen (Wundregeneration). Die zweite Art der
Regeneration haben fast alle Organismen, zu­mindest kleinere Wunden heilen fast immer. Die
Gliedmassenregeneration ist eher selten; nur im
Reich Plantae (Pflanzen) kommt sie häufig vor.
Rhizome: Griechisch, rhizoma – Eingewurzeltes.
Ein Rhizom ist ein Spross von Pflanzen, es ist
aber nicht zu verwechseln mit einer Wurzel.
Eine Wurzel hat die Hauptaufgabe der Nährstoff­beschaffung, ein Rhizom dient dem Halt und der
Vermehrung. Früher hatte jede Pflanze Rhizome,
heute haben sie viele verloren. Rhizome haben
eine ausserordentliche Fähigkeit zur Regeneration,
man kann ein Rhizom in 100 kleine Stücke
zerhacken und die Stücke dann einpflanzen –
aus jedem Stückchen Rhizom wächst eine neue
komplette Pflanze.
Rhizomschicht: Griechisch, rhizoma – Ein­ge­wur­zeltes. Bei manchen Rhizom bildenden
Pflanzen, die in Massen auftreten, kann aus ab­gestorbenen Rhizomen eine regelrechte Schicht
entstehen und so wird der Boden nachhaltig
gehoben.
in der Erdkruste vorhandenen Mineralien sind
zu 90 % Silikate. Das häufigste Silikat ist der
sogenannte Feldspat.
S
Subduktion: Subduktion ist ein Begriff aus der
Plattentektonik. Er beschreibt das Abtauchen
der einen unter die andere Platte. Dies geschieht
besonders häufig, wenn eine ozeanische Platte
auf eine kontinentale Platte trifft. Da die
oze­anische Platte schwerer ist, wird sie von
der kontinentalen Platte in die Asthenosphäre
gedrückt und schmilzt dort ab.
Salinität: Lateinisch, salinitas – Salzgehalt. Die
Salinität gibt an wie viel Salz in einem Wasservolumen gelöst ist. Gemessen wird Salinität mit
einem Salinometer, dieser misst die elektrische
Leitfähigkeit des Wassers, die proportional zum
Salzgehalt verläuft. Die Salinität ist ein wichtig­
ster abiotischer Faktor.
Sedimentation: Lateinisch, sedimentum – Boden­satz. Unter Sedimentation versteht man die
Absetzung von vorher in Gas oder Flüssigkeit
suspendierten Feststoffteilchen.
sessil: Lateinisch, sessilis – zum Sitzen geeignet,
sesshaft. Sessil heisst festsitzend, jeder Organis­mus der irgendwo fest gewachsen ist, sich also
nicht mehr bewegen kann, gehört zu den sessilen
Organismen. Dazu gehören fast alle Pflanzen
(wer sich treiben lässt ist nicht sessil) und einige
aquatische wirbellose Tiere. Gegenteil: vagil.
Sexualdimorphismus: Lateinisch, sexus – Ge­schlecht; di – zwei; Griechisch, morphé – Gestalt.
Bei manchen Arten hat das Männchen ein
anderes Erscheinungsbild als das Weibchen.
Dies wird als Sexualdimorphismus bezeichnet.
Äussere Unterschiede zwischen Männchen und
Weibchen, die sich nicht auf die Geschlechtsorgane beziehen. Manchmal ist das Männchen
nur anders gefärbt, manchmal hat jemand einen
zusätzlichen Körperteil.
sexuelle Vermehrung: Lateinisch, sexus – Ge­schlecht. Die sexuelle Vermehrung ist eine Art
der Fortpflanzung, die auf «Mischen» von DNA
fusst. Dazu braucht es einen männlichen und
einem weiblichen Organismus der gleichen Art,
deren DNA sich «vermischt», indem Keimzellen
beider Teilhabenden zusammengeführt werden.
Gegenteil: vegetative Vermehrung.
Silikat, auch Silicat: Silikate sind Verbindungen
aus Salzen und Kieselsäuren. Sie bilden einen
grossen Teil der Mineralien auf der Erde. Die
Superkontinent: Aus mehreren / allen Kontinenten bestehende Landmasse. Eine Landmasse
wird als Superkontinent bezeichnet, wenn sie
aus mehreren bzw. allen Kontinenten besteht.
Der berümteste Superkontinent ist Pangaea,
der letzte. Davor gab es schon welche, da aber
die Bewegungen der Kontinentalenplatten nur
schwer nachvollziehbar sind, gelten nur wenige
als gesichert, einige als wahrscheinlich, wieder
andere als hypothetisch. Die Gesicherten sind
in zeitlicher Abfolge: Ur, Rodina, Pangaea,
Amasia. Amasia ist übrigens heute bestehend
aus Eurasien und Afrika.
Suspension: Lateinisch, suspendere – aufhängen.
In einer Suspension schweben kleine Feststoffpartikel in einer Flüssikeit. Wenn die Partikel
absinken, nennt man das Sedimentation. In der
Hydrosphäre sind enorm viele Stoffe sus­pen­diert, sie dienen z.T. verschiedenen Organismen
als Nahrung.
Symbiose: Altgriechisch, sýn – zusammen;
bíos – Leben. Zwei in einer für beide nützliche
Beziehung lebende Organismen die nicht der
selben Art angehören, leben in einer Symbiose.
T
terrestrisch: An Land lebend. Jeder Organismus,
der an Land lebt, ist terrestrisch. Dazu gehören
sowohl Pflanzen als auch Tiere und Einzeller.
Gegenteil: limnisch, marin
Thetys: Griechische Mythologie. Gemahlin
des Titanen Okeanos und Mutter der Europa.
Thetys war ein Ozean zwischen den ehemaligen
Konti­nenten Laurasia und Gondwana. Durch
die Plattentektonik liegt der Ozean heute
zwischen Europa und Afrika, der südliche Teil
formt bis heute das Mittelmeer und der nörd­liche Teil der ehemaligen Ozeanplatte formt
heute die Alpen.
Tidenhub: Niederdeutsch, tied – Zeit; Mecha­
nischer Begriff, hub – Höhenunterschied. Der
Tidenhub beschreibt den Höhenunterschied
zwischen Ebbe und Flut.
Toxine: Altgriechisch, toxíne – giftige Substanz.
Ein Toxin ist ein Gift das von einem Organismus
synthetisiert wurde.
Triestetief: Meeresstelle im Marianengraben.
Mit 10 916 ist das Triestetief eine der tiefsten
Stellen im Meer. Den Namen verdankt es dem
U-Boot «Trieste», das im Jahr 1960 mit dem
Schweizer Jacques Piccard und dem Amerikaner
Don Walsh bis dahin getaucht ist.
U
Univore: Lateinisch, uni – eins; vorare – verschlingen. Als Univore wird in der Biologie ein
Organismus bezeichnet, der nur eine spezifische
Art isst. Zum Beispiel der Koalabär, er frisst nur
Eukalyptusblätter.
V
vagil: Lateinisch, vagilis – bewegend. Als vagil
wird eine Art bezeichnet die ihren Standort aktiv
oder aber auch passiv wechseln kann.
variabel: Lateinisch, varius – verschieden, ver­änderlich. Variabel ist etwas, das verschieden
sein kann. Im Bezug auf die Biologie können es
wechselnde Bedingungen in einem bestimmten
Lebensraum sein.
vegetative Vermehrung: Art der Fortpflanzung,
die auf Zellteilung beruht. Anders als bei
der sexuellen Vermehrung kommt es bei der
vege­tativen Vermehrung nicht zur Vermischung
der DNA. Die Zellen teilen sich und pflanzen
sich so fort.
Vetebrata: Wirbeltiere. Die Vertebraten sind diejenige zoologische Gruppe, die eine Wirbelsäule
besitzt. Weltweit sind bis heute nahezu 58 000
Arten entdeckt, wovon über 50 % Fische sind.
Die Grösse der Wirbeltiere unterscheidet sich
stark, das kleinste Wirbeltier das heute bekannt
ist, ist gerade mal 8 mm lang, der Blauwal, das
grösste Wirbeltier kann bis zu 33 m lang werden.
W
Wasserbilanz: Auch Gebietswasserbilanz. Als
Wasserbilanz bezeichnet man die Bilanz aus
Wasserzufuhr und Wasserabfuhr in einem be­stimmten Gebiet. Fällt die Wasserbilanz eines
Wasserkörpers zu sehr auf die eine oder andere
Seite, kann dies zu Austrocknung bzw. zu Überschwemmungen führen.
Z
Zoologie: Altgriechisch, zóon – Tier; lógos –
Lehre. Die wissenschaftliche Disziplin Zoologie
beschäftigt sich mit mehrzelligen Tieren und
deren Erforschung. Zoologen untersuchen, wie
und wo ein Tier lebt, wie es aussieht und wie es
sich verhält.
Zooplankton: Altgriechisch, zóon – Tier;
plankton – das Herumtreibende, Herumirrende.
Das Zooplankton ist die Planktongruppe, die
tierisch ist. Dazu gehören kleine Krebse, Larven
und Quallen.
Die Autorinnen und Autoren von links nach rechts: Yasmin Wiher, Mirjam Frohnwieser, Lili Gschwend,
Svenja Senften, Philipp Toldo, Jacqueline Gabathuler, Sara Beck, Demis Sassi, Gianna La Regina, Reto
Flütsch, Jonas Guidon, Jürg Mäder, Veronika Müller Mäder
Nicht nur das Meer, auch das Wissen braucht
seine Quellen. Diese sind heute in grosser
Fülle vorhanden. Jederzeit und fast allerorts
zugänglich. Auf dem Weg zum «Mare nostrum»
führten uns folgende Quellflüsse zum Ziel:
Die Texte und Bilder wurden auf der Basis der
Notizen, die in der meeresbiologischen Woche
auf Elba festgehalten wurden, geschrieben und
gezeichnet. Die Hauptquelle des gesammelten
Wissens sind somit die Vorträge und Ausführungen von Meeresbiologien Stella Nemecky und
die Fachbibliothek vom HYDRA-Institut.
Die eigenen Beobachtungen verknüpft mit dem
individuellen Vorwissen und der umfassenden
Arbeit mit dem Jahresthema „In medias res“
trugen das Weitere zum Entstehen dieses
Wissensheftes bei.
Das Buch Meeresbiologie von Pierre Tardent
aus dem Verlag Thieme sicherte während
der Auswertungsarbeit zurück in Buchs das
Wissen in den Notizen ab und bot interessante
Grafiken.
9 QUELLENANGABEN
Verschiedene Internetseiten, Fachbücher und
der Fremdwörterduden wurden zur Beantwortung der Glossarfragen und zur Vertiefung
persönlicher Interessen hinzugezogen.
Die Mehrzahl der Fotos stammen aus den Foto­
kameras der oben stehenden Autorinnen und
Autoren. Drei Fotos wurden freundlicherweise
von der Kursleiterin Stella Nemecky zur
Verfügung gestellt.
Für die Finanzierung der Bildungsreise über­nehmen die Schülerinnen und Schüler jeweils
selbst die Verantwortung. Individuelle Ferien­jobs sowie gemeinsame Aktionen wie zum
Beispiel Flohmarkt, Strassenmusik, Sponsorenanfragen und Alpweide-Räumung sind fester
Bestandteil der Vorbereitung.
Impressum
Grafik: Studio A, Adrian Scherrer, Buchs
Druck: bmedien, Buchs SG
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Scuola Vivante
Bühlstrasse 17
CH-9470 Buchs SG
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