Handout H.pylori 27.10.11spalinger vers 27.11

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1. Minisymposium Pädiatrische Gastroenteorlogie
Universitätskinderkliniken Bern 27.10.2011
Update Helicobacter pylori
Ausgangslage
Update
Helicobacter pylori:
 
 
Wiederkehrende Bauchschmerzen häufig bei Kindern
Druck auf Pädiater H. pylori-Infektion bei "Bauchweh"Kindern zu suchen und zu behandeln
Wann suchen – wie abklären – wen behandeln?
 
Die Rolle der H. pylori als Ursache für Bauchschmerzen
ist (zunehmend) umstritten
Dr. med. J. Spalinger
 
Kinderspital Luzern
und Universitätsklinik für Kinderheilkunde Bern und
 
Verschiedene Diagnostikmodalitäten
Therapie zur H. pylori Erradikation ist komplex (3-4 er
Kombinationen)
 
Antibiotika-Resistenzen häufig
2
Facts ......
 
Helicobacter pylori spiralförmiges Bakterium
 
Hauptwirt Mensch
 
unter schlechten hygienischen Bedingungen Infektionsrate bis zu 100%
 
Familienmitglieder häufig mit gleichem Stamm infiziert
 
Infektion meist im Kindesalter, Besiedlung über Jahrzehnte
Ul
ku
s
Übertragung auf oralem oder fäkal-oralem Weg
Nach Infektion:
 
Entwicklung einer chronisch-aktiven Gastritis (Typ-B-Gastritis)
 
Bei 10-20% der Infizierten Folgekrankheiten
 
 
- 1%
Exposition
meistens asymptomatisch oder uncharakteristische Oberbauchbeschwerden
 
Ulkuskrankheit (Ulcus duodeni, Ulcus ventriculi)
 
Magenschleimhautatrophie, MALT-Lymphom
 
Magenkarzinom
 
Todesfälle H. pylori assoziierte Magenkarzinome
 
Weltweit 500.000 pro Jahr, Tendenz in Industrienationen rückläufig
Chronische lebenslängliche Gastritis (asymptomatisch)
Akute Gastritis (meist
asymptomatisch)
 Primäre
Prophylaxe
Erhebliche assoziierte Morbidität und Mortalität
1.
3
H. pylori in der Pädiatrie
2.
Virulenzfaktoren
Ul
ku
s
M
ag
en
-C
a
 
- 10%
Du
od
en
al
 
Lifetime risk
spezialisierte Haftstrukturen in der Magenschleimhaut
M
ag
en
 
H. Pylori: natürlicher Verlauf
Behandlung  Secondäre Prophylaxe
3.
4.
5.
6.
7.
 Interventionen
8.
Lebensdekaden
9.
4
Funktionelle Bauchschmerzen
Typische Klinik:
• 
rezidivierende Oberbauchschmerzen
•  Ulkus ventriculi/duodeni
•  epigastrische Schmerzen
•  Dyspepsie
Atypische Präsentation
• 
• 
• 
Anämie?
ITP?
Wachstumsstörungen?
5
Dr. med. J. Spalinger Pädiatrische
Gastroenterologie und Hepatologie
E-Mail: [email protected]
1
1. Minisymposium Pädiatrische Gastroenteorlogie
Universitätskinderkliniken Bern 27.10.2011
Update Helicobacter pylori
H. pylori bei rezidivierenden Bauchschmerzen
Wann funktionell – wann „organisch“?
„ red flags“ – Warnzeichen in der Anamnese
 
Lokalisation der Schmerzen
 
Nächtliches Erwachen infolge der Schmerzen
 
 
Persistierende Schmerzen im Oberbauch/Unterbauch
Gewichtsverlust, Wachstumsverzögerung
 
Chronische Diarrhoe, v.a. nachts
evidence for an
 
Fieber ohne Fokus
 
Klinische Befunde wie
 
........
association between epigastric pain and H pylori infection
 
association between UAP** but could not confirm this finding in children
seen in primary care
Blut im Stuhl/ Hinweis intestinaler Blutverlust
 
 
no association between RAP and H pylori infection
 
Brennen, saures Aufstossen, rez. Erbrechen
 
 
 
 
significant association between SRAP* in the epigastric
region
**UAP: upper abdominal pain
*SRAP: RAP with a shorter duration range from 2 weeks to 3 months
Palpable Masse, Hepatomegalie, Splenomegalie
8
Leo A., et al. Pediatrics 2010
H. pylori – Bauchschmerzen nach Erradikation
H. pylori – Bauchschmerzen nach Erradikation
  There
is no correlation between
eradication of H pylori infection and
To evaluate the efficacy of triple eradication
therapy versus
symptomatic therapy in children
with H pylori–associated chronic
active gastritis
improvement of dyspeptic symptoms
  Self-eradication
  aber.....
 
Buonavlontà R.,et al J Pediatr 2011
9
does not occur within 1
year of follow-up
Erradikation als Prävention Magen Ca
Buonavlontà R.,et al J Pediatr 2011
10
H. pylori und Anämie
 
H.pylori - Erradikation bei therapirefraktärer
Eisenmangelanämie:
 
  3
 
Verschiedene Artikel berichten über erfolgreiche
Behandlung einer therapieresistenten Anämie
aktuelle Studien (2010-11)
Kein Zusammenhang zwischen
Eisenmangelanämie und H.pylori Infektion/
Erradikation erkennbar
Vendt N,. et al. Acta Paediatr 2011
Araf LN,. et al. J Pediatr Gastroenterol 2010
Dr. med. J. Spalinger Pädiatrische
Gastroenterologie und Hepatologie
E-Mail: [email protected]
2011
11
J Pediatric Gastroent Nutrition 2011
12
2
1. Minisymposium Pädiatrische Gastroenteorlogie
Universitätskinderkliniken Bern 27.10.2011
Statement 1:
Statement 2:
Wer soll behandelt werden?
H. pylori Infektionen sind nicht assoziiert mit
rezidivierenden Bauchschmerzen
 
Bei nachgewiesenen H. pylori assoziierten Ulkus
duodeni/ventriculi
Kein H.pylori-Test bei rezidivierende Bauchschmerzen
(RAP)
 
Merke
 
Update Helicobacter pylori
Ziel der klinischen Untersuchung bei gastrointestinalen Symptomen ist
deren Ursache zu erfassen und nicht primär das Vorliegen einer H.
Diskussion
•  H. pylori assoziierte Gastritis
•  kein Verbesserung der Bauchschmerzen zu
erwarten
•  Behandlung reduziert Karzinomrisiko
pylori Infektion zu suchen
13
Statement 3:
14
Statement 4:
Bei Kindern, deren Verwandte 1. Grades ein Magenkarzinom
haben, soll ein H. pylori Test erwogen werden.
Bei therapieresistenten Eisenmangel ist nach
Ausschluss anderer Ursachen ein H. pylori Test zu
erwägen.
•  WHO: H. pylori wird als „Class 1 carcinogen“ klassiert
•  keine Erkrankung (Magen-Ca) im Kindesalter
Mögliche Eisenmangel - Ursachen
•  Erfolgreiche Erradikation reduziert Risiko Malignitätsrisiko
Zöliakie
asymptomatische Erosionen Magenschleimhaut
  Oesphagitis
  Duodenitis
 
Acute Gastritis /
(usually no sx)
ca
nc
er
er
ric
ric
ul
c
Ga
st
Exposure
Ga
st
Du
od
en
al
ul
c
er
 
Chronic Lifelong Gastritis (usually no sx)
15
Statement 5:
Empfehlung:
•  Endoskopie, Biopsie
•  H. pylori Resistenzbestimmung
Welcher Test
Ungenügende Evidenz zur H. pylori – Diagnostik bei
 
Unterscheide
Rezidivierender Otitis media
Infekte der oberen Luftwege
Peridontalen Infektionen
Nahrungsmittelallergien
SIDS
ITP (idiopathische thrombozytopenische Purpura)
Kleinwuchs
 
Non-invasive Tests:
 
 
 
 
 
 
 
17
Dr. med. J. Spalinger Pädiatrische
Gastroenterologie und Hepatologie
E-Mail: [email protected]
16
 
Non-invasive vs. Invasive Testverfahren
  13
 
C-Urea-Atemtest
 
H. pylori Antigen im Stuhl
 
H. pylori Antikörper im Serum, Urin, Speichel
Invasive Tests:
 
Biopsie aus Magenantrum benötigt
  13
C-Urea-Schnelltest im Geweben
 
Kultur
 
Histopathologie / Morphologie
 
PCR
18
3
1. Minisymposium Pädiatrische Gastroenteorlogie
Universitätskinderkliniken Bern 27.10.2011
Update Helicobacter pylori
Statement 6:
Nicht invasiver Test: Wie und wann
Empfohlene Testmethode
Zur Erradikationskontrolle!
Die H. pylori – Diagnostik wird bei der primären Abklärung von
Bauchschmerzen nicht empfohlen
Besteht der Verdacht einer H. pylori – assoziierten Erkrankung
ist die Indikation zur oberen Endoskopie gegeben
 
Bei Verdacht einer H. pylori Infektion primäre Diagnostik mittels
invasiver Diagnostik :
 
Histologie / Morphologie
  13
 
 
Beste Methoden
  13C-Urea-Atemtest
 
 
?
H. pylori Stuhl Antigen Test
Zeitpunkt
 
4 - 8 Wochen nach Abschluss Erradikationstherapie
 
frühestens 2 Wochen nach PPI stopp
Die Bestimmung der IgG - oder IgA Antikörpern im Serum,
Urin oder Speichel ist nicht zuverlässig und wird daher nicht
empfohlen!
C-Urea-Schnelltest im Gewebe
Kultur / Resistenzbestimmung
Biopsie-Entnahme immer im Antrum- und Korpus-Ventriculi + UreaseSchnelltest oder Kultur
 
19
Statement 6:
20
Statement 7:
Behandlung:
Ziel  Erradikation > 90%
Resistenzbildung weltweites Problem
Behandlung – wer soll behandelt werden?
Erradikationstherapie bei:
 
H. pylori positiven peptischen Ulcus
 
H. pylori bei assoziierte Gastritis 
 
 
Behandlung soll evaluiert werden bei Nachweis einer H. pylori Infektion in
Behandlungsempfehlung
 
der Magen-Biopsie, auch wenn kein Ulcus vorhanden ist
Standard
 
PPI – Clari – Amoxi
PPI – Clari – Metro
+ Bismutsalz (in CH nicht erhältlich)
 
Erwachsene: PPI-Levofloxacin-Amoxi
 
 
 
„test und treat Strategie“ wird in Pädiatrie nicht empfohlen
 
bei Nachweis einer H. pylori Infektion mittels nicht-invasiven Test
 
Kontrast zu Empfehlungen bei Erwachsenen (Mastricht III)
Malfertheiner P., et al. Maastricht III Consensus Report. Gut 2007
 
+
+
+
+
-
Anämie / GI-Blutung
 
Dauer > 6-12 Wochen
periumbilikale Lokalisation
 
steuergünstige Vorortsgemeinde
Dr. med. J. Spalinger Pädiatrische
Gastroenterologie und Hepatologie
E-Mail: [email protected]
Sozio-ökonomischer
Status
Herkunft
 
epigastrische Schmerzen
Warnzeichen
keine Assoziation mit RAP
Fraglicher Zusammenhang
 
 
Anämie
ITP
Welche Diagnostik?
 
Direkt (Biopsie, Kultur)
 
Erradikationskontrolle
 
Klinik
 
 
23
 
 
 
 
- Herkunft
 
Übertragung im frühen
Kindesalter
Inzidenz abnehmend
 
- Chronisch rez. Bauchschmerzen / RAP
 
erhöht Erradikationserfolg
22
 
Oberbauchschmerzen
Migrationshintergrund / sozio-ökon. 
Familiäre Magen-Ca-Belastung
Alter über 10 Jahre
 
7 – 14 Tage
 
Zusammenfassung
+ Akute epigastrische Schmerzen
 
 
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Umsetzung in Praxis – H. pylori Diagnostik
H. pylori
+
Dauer
 
C13-Atemtest, Stuhl-Ag
Wen behandeln?
 
Erradikation bei Ulkus duodeni /
U. ventrikuli
 
H. pylori Gastritis ???
 
Magenkarzinom in Familie
Welche Behandlung?
 
Resistenzgerecht (TrippleTherapie)
 
cave Resistenzlage
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