Kirchenführer

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Herzlich willkommen
in unserer Kirche „Sankt Bartholomaei“ zu Demmin. Sie gehört zu den
großen Stadtkirchen im vorpommerschen Raum. Der Name der Kirche
geht zurück auf den Jünger Jesu
„Bartholomaeus“, im Neuen Testament auch „Nathanael“ genannt.
Einwandernde Siedler verehrten ihn
als Schutzpatron ihrer Zünfte.
Dieser gotische Sakralbau ist eine
dreischiffige kreuzrippengewölbte Backsteinhallenkirche.
Eine erste Kirche wird in Demmin 1260 erwähnt. Der Bau
dieser Kirche begann um 1300 und vollzog sich von Westen
nach Osten. Zu den ältesten Teilen gehören das westliche
Joch und das Turmuntergeschoss. Reich profilierte Spitzbogenportale befinden sich an der Nord- und Südseite. Das
südliche Portal wurde 1422 beim Anbau einer Kapelle
(Kirchenköst), der heutigen Taufkapelle, verdeckt.
Trotz Zerstörungen wurde die Kirche immer wieder aufgebaut. Im 30-jährigen Krieg stark beschädigt, zerfiel sie 1676
im großen Stadtbrand ganz. Nur die Umfassungsmauern und
die Stützpfeiler blieben erhalten, die reiche Innenausstattung ging verloren. Die Wiederherstellung der Kirche 1684
bis 1734 endete mit dem Einzug neuer Kreuzrippengewölbe.
Der Turm war
damals niedriger
und trug eine
barocke Haube.
Eine durchgreifende Instandsetzung und
Umgestaltung
geschah in den
Jahren 1856 bis
1867 durch
Friedrich August
Stüler (Berlin)
und Bartholomäus Weber
(Stettin). Dabei
gestaltete man
den Ostgiebel
und den Innenraum völlig neu.
Das bedeutendste Ergebnis der Erneuerung
war der hochaufragende, völlig aus Ziegelsteinen gemauerte Turm. Er ist 92 Meter, das
Kreuz über 3 Meter hoch. Reich und filigran
gegliedert, bietet er ein außer-gewöhnliches
und einmaliges Bild in der norddeutschen
Baukunst.
Nach einer notdürftigen Reparatur des Turmes 1937/38, blieb dieser jedoch einsturzgefährdet. Eine tiefgründige Sanierung war erst
1989 möglich, die 1994 abgeschlossen werden konnte. Auch wurden nun die Giebel
instandgesetzt.
Seit 2001 hat die Kirche ein neues, dem
Turm angemessenes repräsentatives
Geläut mit nunmehr fünf Bronzeglocken. Die Hosanna-Marienglocke war
mit einem Gewicht von 3600 kg die
derzeit größte für Vorpommern gegossene Glocke nach 1945.
Die Kirchplatz-Neugestaltung folgte
2003. Hier fanden die alten gusseisernen Glocken ihren Platz.
Das
Elsa-BrändströmGemeindehaus am
Kirchplatz gelegen und
1984 eingeweiht, ist ein
Geschenk der schwedischen Diözese von Växjö.
Die komplette Sanierung des Innenraums konnte 2011 abgeschlossen werden. Dabei wurde die Farbfassung nach dem
Entwurf von Friedrich August Stüler wieder hergestellt.
Für die Gestaltung der Kanzel verwendete Stüler eine Skizze von
Caspar David Friedrich. Die Figuren
an der Kanzel von links sind: # Bischof Otto von Bamberg # Fürst
Wartislaw 1.: Herzog der Pomeranen. Er gilt als der Erbauer der
Kirche. # Alwinus: Otto von Bambergs Begleiter. Er wurde Pfarrer
in Demmin. # Martin Luther # Johannes Bugenhagen: Reformator
Pommerns.
Bischof Otto von Bamberg
(Ausstellung) machte auf seiner zweiten Missionsreise 1128 auf der Burg
Demmin halt. Von hier reiste er weiter nach Usedom, wo 1128 die
Pommern offiziell das Christentum
annahmen.
Die Altarfenster sind 1864 im Königlichen Institut für Glasmalerei in
Berlin angefertigt worden. In den
fünf Fenstern sehen wir von links: #
das Wappen Demmins # JESUS im
Kreise seiner Jünger: Bartholomaeus, Andreas und Petrus, Jesus,
Nathanael, Jakobus und Johannes #
Bischof Otto von Bamberg # das
Wappen von Pommern # unten die
Wappen der Stifter der Fenster
König Wilhelm I. von Hohenzollern
und Augusta von Sachsen-Weimar.
Die Figuren im Altarraum von links
sind: Paulus, Matthäus, Markus, Lukas,
Johannes und Petrus.
Das Altarbild stellt die
Kreuzabnahme Jesu dar.
Es ist die Kopie eines
Gemäldes von Raffael,
welches Heinrich Lengerich 1825 in Rom fertigt
Die Glasfenster in der Taufkapelle
schuf in den 1950er Jahren der Rostocker Künstler Lothar Mannewitz.
Die Buchholz-Grüneberg-Orgel gehört
zu den herausragenden Beispielen
des Orgelbaus der Romantik im norddeutschen Raum. Die Orgel wurde
unter Verwendung einiger alter Register der 1818 erbauten Buchholz-Orgel ganz in den Turmraum zurückverlegt. Sie ist in Deutschland die größte noch
erhaltene Orgel des Stettiner Orgelbaumeisters Barnim Grüneberg. Bei der letzten Restaurierung (2002) wurde sie auf
die originale Disposition des Königlichen Musikdirektors
Adolf Fischer aus dem Jahre 1867/68 zurückgeführt. Ihre
3924 Pfeifen können nun
wieder alle erklingen. Der
freistehende viermanualige Spieltisch mit
51 Registerzügen beinhaltet ein Harmonium
von Schiedmayer, Stuttgart.
Die Gemälde an der Orgelempore zeigen König
David mit der Harfe und
die Heilige Cäcilie, die
Schutzpatronin der Kirchenmusik.
Über das Leben und die Veranstaltungen unserer
Kirchengemeinde informiert Sie "Der Kirchenbote“.
Wenn Sie ein persönliches Gespräch suchen,
stehen Ihnen unsere Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter gern zur Verfügung.
Über eine Gabe für die Erhaltung unserer Kirche
freuen wir uns sehr. Vielen Dank!
Herausgeber dieses Kirchenführers:
Evangelische Kirchengemeinde Sankt Bartholomaei
Kirchplatz 7, 17109 Demmin
 03998-433483, email: [email protected]
www.ev-kirche-demmin.de
Mai 2014
Sankt Bartholomaei zu Demmin
Evangelische Kirche
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