Praktikum Die Ladung eines Kondensators Zwei elektrisch leitende Körper, die durch einen Isolator getrennt sind, bilden einen Kondensator. In ihm lässt sich Ladung ­speichern. Bauen Sie die weitere Schaltung entsprechend dem Schaltplan und dem Foto auf. Achten Sie auf die richtige Polung des Kondensators. Schließen Sie den Kontakt für ca. 10 Sekunden und messen Sie nach dem Trennen anfangs alle 5 Sekunden die Stromstärke ¯, später alle 10 Sekunden: Aufgabe: Bestimmen Sie die in einem ­Kondensator gespeicherte Ladung. Geräte: Kondensator (C 1 = 1 000 µF, C2 = 3 300 µF ), Widerstände (R1 = 10 kÐ, R2 = 33 kÐ), Funktions­ generator, Messverstärker, Stromstärkemess­ gerät, Stoppuhr, elektrische Versorgung 12 V AC. Aufbau: t in s 0 ¯ in mA … 5 10 15 20 25 30 40 … … … … … … … Auswertung: Zeichnen Sie ein t-¯-Diagramm. 12 V AC ¯ in mA R 0,3 Mess­ verstärker C = 1000 mF R1 = 10 kÐ 0,2 C ¯ Funktions­ generator 0,1 t in s 0,0 Durchführung: Schließen Sie die Versorgungs­ spannung (12 V AC) an den Messverstärker an. Verbinden Sie den Messverstärker über das sechspolige Kabel mit dem Funktionsgenera­ tor. Wählen Sie am Funktionsgenerator mit den Miniaturschaltern „Gleichspannung +“ aus. Messen Sie die Spannung des Funktionsgene­ rators und korrigieren Sie den Wert mit dem Amplituden-Regler auf 3 V. 0 5 10 15 20 25 30 º A1 Begründen Sie, dass die Fläche unter dem Graphen ein Maß für die zu Beginn ge­ speicherte Ladung darstellt. º A2 Bestimmen Sie näherungsweise die Ladung des Kondensators aus dem Graphen. º A3 Wiederholen Sie die Messung mit einem Widerstand R2 = 33 kÐ. 1 Elektrisches Feld Bildquellen: B1a, 1b Klett-Archiv, Manfred Grote Die Fläche unter einer Kurve Methoden Bei einem krummlinigen Graphen kann man die Fläche unterhalb des Graphen durch Recht­ ecke annähern ( B2 ). Die Gesamtladung er­ hält man näherungsweise durch Summenbil­ dung. Diese kann von Hand, mit einem Tabellen­kalkulationsprogramm oder einem GTR ausgewertet werden. 0,3 ¯ in mA t in s 0 5 10 15 20 25 30 40 50 ¯ in mA 0,30 0,26 0,22 0,19 0,16 0,14 0,12 0,09 0,07 0,2 1,3 mAs In einem t-¯-Graphen gibt eine Rechteckfläche das Produkt aus Stromstärke und Zeit an. Zum Beispiel erhält man bei einer konstanten Stromstärke ¯ = 0,26 mA in der Zeitspanne ð t = 5 s das Produkt ¯ · ð t = 0,26 mA · 5 s = 1,3 mAs . Dieses bezeichnet die Ladung, die in der betrachteten Zeitspanne ð t = 5 s geflos­ sen ist. 0,1 0,0 t in s 0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 B2 Entladekurve eines Kondensators º A1 Berechnen Sie die Fläche näherungs­ weise durch Ermittlung der Rechtecksummen. º A2 Bestimmen Sie die Fläche mit einem Tabellenkalkulationsprogramm. 0,3 ¯ in mA A B C D 1 Zeit ¯ ð Q Q 2 in s in mA in mAs in mAs 3 0 0,3 0 0 4 5 0,26 1,3 1,3 5 10 0,22 1,1 2,4 t in s 6 15 0,19 0,95 3,35 30 7 … … … … nicht erfasste Flächen 0,2 0,1 0,0 0 5 10 15 20 25 B1 Die Fläche unter der Kurve wird durch Rechtecke angenähert. º A3 Ermitteln Sie die Fläche für die Recht­ ecke, die die Kurve überdecken. Lösung mit dem GTR Aufgabe: Geben Sie ihre Messwerte in die Listen L1 und L2 des Taschenrechners ein: [Stat] [1] und Ansteuern des Listenplatzes mit den Cursortasten, Eingabe mit [Enter] abschließen. Die Zeitspannen zwischen den Messungen errechnet man in der Liste L3: [Stat] [1] und Ansteuern des Spaltenkopfes der Liste L3 mit den Cursortasten. Dann [Enter] [2nd] [List] [OPS] [7] [2nd] [List] [1] [)] [Enter]. Nun wird in Liste L3 im ersten Feld mit [2nd] [INS] eine 0 gesetzt, um die Liste auf die pas­ sende Länge zu bringen. In Liste L4 sollen die Produkte aus Zeitspannen und Stromstärken aufsummiert werden: [Stat] [1] und Ansteuern des Spaltenkopfes der Liste L4 mit den Cursortatsen. Dann [2nd] [List] [OPS] [6] [2nd] [List] [2] [*] [2nd] [List] [3] [)] [Enter]. Die Anfangsladung entnimmt man dem letz­ ten Element der Liste L4. In unserem Beispiel sind dies 7,05 mC. Der Wert ist kleiner als der zu erwartende Wert, da die Fläche durch die Annäherung nicht vollständig erfasst wird. Ein t-¯-Diagramm der Listenwerte kann über [Graph] angezeigt werden. Elektrisches Feld 2