SS 2010 - wiwi.uni

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Klausur zu Märkte, Netze, Strategien
SS 2010
Aufgabe 1
Die Unternehmensberatung Augsburg Consulting Group (ACG) ist in einem Markt mit vollkommener Konkurrenz tätig und macht somit einen Gewinn von Null. Der Preis des Outputs
der Unternehmensberatung (ihre Beratungsleistung) ist auf
1 normiert. ACG verwendet
ausschließlich Berater als Produktionsfaktor. Diesen zahlt sie einen Lohn , sonstige Kosten
sind auf 0 normiert.
Der Berater Oli Weinhoff hat derzeit eine konstante (Grenz-)Produktivität von
50.000.
Weinhoff erwägt nun ein Jahr vor seinem Karriereende, eine fachspezifische Fortbildung zu
absolvieren, um hierdurch seine Produktivität zu erhöhen. Diese Fortbildung verursacht ihm
einen geldwerten Nachteil (Disnutzen aus Lernen und Seminargebühren) in Höhe von
25.000€. Seine (Grenz-)Produktivität steigt hierdurch auf
100.000, unabhängig davon, ob er bei ACG oder einem anderen Unternehmen in der Branche arbeiten würde.
a) Bestimmen Sie den Lohn jedes Beraters ohne Weiterbildung. Welchen Lohn zahlt das
Unternehmen dem Berater Weinhoff nach der absolvierten Fortbildung?
(2,5 Min.)
Gehen Sie nun davon aus, dass die Erkenntnisse aus der Fortbildung derart speziell sind, dass
Weinhoff sie nur bei seinem aktuellen Arbeitgeber ACG verwenden kann, während sie bei
jedem anderen Arbeitgeber wertlos wären.
b) Welches Gehalt würde ACG dem Weinhoff nun anbieten? Woraus resultiert die Änderung
zu a)?
(2,5 Min.)
c) Da Weinhoff vollständig rational ist, wird er das Verhalten von ACG antizipieren. Welche
Folgerung zieht er für sich daraus?
(1 Min.)
d) Erläutern Sie das unter b) und c) aufgetretene Problem allgemein unter Verwendung der
einschlägigen Fachterminologie.
(7,5 Min.)
Aufgabe 2
a) In welchem Verhältnis stehen steigende Skalenerträge und sinkende Durchschnittskosten?
(2,5 Min.)
b) Erläutern Sie die volkswirtschaftliche Bedeutung des Schnittpunktes von Grenz- und
Durchschnittskostenkurve (i) für ein einzelnes Unternehmen und (ii) für den Marktpreis
bei vollkommener Konkurrenz (Begründung).
(5 Min.)
c) Betrachten Sie im Folgenden zwei Märkte, in denen jeweils alle Unternehmen symmetrisch sind. Für jeden Markt ist in folgender Grafik beispielhaft die Kostenstruktur eines
einzigen Unternehmens anhand der Durchschnittskostenkurve veranschaulicht. Analysieren Sie die Marktstruktur auf beiden Märkten.
(5 Min.)
Viel Erfolg!
1
Prof. Dr. Peter Welzel
Klausur zu Märkte, Netze, Strategien
SS 2010
Aufgabe 3
Durch den seit Jahren steigenden Preis für Kraftstoff sind die Konsumenten auf den Umstieg
auf ein alternatives Fortbewegungsmittel angewiesen. Als eine Möglichkeit werden ElektroMotorräder angesehen. Dabei wird der Markt für Elektro-Motorräder von den zwei Unternehmen Harl-E (H) und Ducat-E (D) versorgt. Diese sehen sich einer Nachfrage von
,
40.000 10
10 mit ∈ , ,
gegenüber und konkurrieren im
Mengenwettbewerb. Da beide Unternehmen die gleiche Technologie verwenden, können sie
zu Kosten von
1000 produzieren.
a) Bestimmen Sie die angebotenen Mengen, den Preis und die jeweiligen Gewinne der zwei
Unternehmen in einem Cournot-Nash-Gleichgewicht.
(10 Min.)
Unzufrieden mit dem Ergebnis aus a), beauftragt Ducat-E den Berater Weinhoff damit, Wege
zur Gewinnsteigerung des Unternehmens zu finden. Der erste Vorschlag von Berater Weinhoff ist, dass Ducat-E die Stackelbergführerschaft übernehmen soll.
b) Berechnen Sie, wie sich die angebotenen Mengen und die jeweiligen Gewinne der Unternehmen gegenüber der Cournot-Nash-Lösung verändern würden.
(7,5 Min.)
c) Erläutern Sie, welche Maßnahmen ein Unternehmen ergreifen kann, um Stackelbergführer
zu werden? Welche Bedingungen müssen diese Maßnahmen erfüllen?
(4 Min.)
Alternativ schlägt Weinhoff eine Festlegung des Differenzierungsgrads auf
0,5 vor.
d) Erläutern Sie kurz den Begriff und die Folgen der Produktdifferenzierung und berechnen
Sie die Auswirkungen, welche die Umsetzung von Weinhoffs Vorschlag auf die angebotenen Mengen der beiden Unternehmen hätte. Vergleichen Sie Ihre Lösung mit dem Ergebnis aus Teilaufgabe a) in einem Reaktionskurvendiagramm.
(12,5 Min.)
Viel Erfolg!
2
Prof. Dr. Peter Welzel
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