blabla © Regine Eckardt Kontentextabhängigkeit Thomas Ede Zimmermann (Frankfurt, SS 2001) Einleitung DER PLAN: 1. Frege-Carnap-Semantik: Extension und Intension 2. Kaplan-Stalnaker-Semantik: Charakter und Diagonale 3. Referat 4. Referat 5. … 1. FREGE-CARNAP SEMANTIK • Logische Semantik • Extension • Kompositionalität • Intension • Informationszustand und Wissenszuwachs • Einstellungsberichte Psychologismus • Frage: Was sind Bedeutungen? • Naive Antwort: Die Bedeutung eines sprachlichen Ausdrucks ist das, was der Sprecheer innerlich mit dem Ausdruck assoziiert. Anti-psychologistische Einwände Innere Assoziationen sind… • … subjektiv: Verschiedene Sprecher assoziieren mit einzelnen Ausdrücken zu verschiedenen Gelegenheiten verschiedene Dinge, ohne dass sich die Bedeutung dieser Ausdrücke dadurch ändert. • … eingeschränkt: Bei Konkreta wie Tisch oder Pferd könnte man sich assoziierte ‘innere Bilder’ als Bedeutungen vorstellen, aber was assoziiert man mit Wörtern wie und, meistens, nur, …? • … irrelevant: Sprecher können aufgrund persönlicher Erlebnisse alles Mögliche beim Nennen eines Wortes assoziieren, ohne dass dies Einfluss auf seine Bedeutung hätte. • … privat: Die Vorstellungen und Assoziationen des Einzelnen sind anderen Sprechern prinzipiell unzugänglich, wie können sie da zur Kommunikation zwischen den Sprechern dienen? Ausgangspunkt der Logischen Semantik Bedeutungen bestimmen sich durch ihre KOMMUNIKATIVE FUNKTION. Zwei Aspekte der Kommunikation • Sachbezug – Man verwendet Sprache, um über Gegenstände, Personen, Ereignisse etc. zu sprechen. –> EXTENSION Bedeutung • Informativität – Man verwendet Sprache, um Informationen auszutauschen. –> INTENSION Sinn Frege Strategie der Logischen Semantik Man versuche, für jeden Ausdruck einen Gegenstand (im weitesten Sinne) zu finden, auf den sich der Ausdruck bezieht. Dieser Gegenstand bildet dann die EXTENSION des Ausdrucks. EXTENSIONEN: Einfache Fälle • Eigennamen: – Frankfurt bezieht sich auf eine Stadt, d.h. ein INDIVIDUUM . • Kennzeichnungen: – der deutsche Bundeskanzler bezieht sich auf eine Person (Schröder), d.h. ein INDIVIDUUM . – die größte Stadt der Schweiz bezieht sich auf eine Stadt (Zürich), d.h. ein INDIVIDUUM . • Gemeinnamen: – Stadt bezieht sich auf mehrere Indivieuden, d.h. die Extension ist die MENGE aller Städte. … EXTENSIONEN: Einfache Fälle … • intransitive Verben: – schlafen bezieht sich auf [die MENGE] alle[r] Individuen, die schlafen. • transitive Verben: – küssen bezieht sich auf [die MENGE] alle[r] sich küssenden Individuen, d.h. alle[r] x und y , wobei y von x geküsst wird, d.h. alle[r] PAARE (x,y), wobei y von x geküsst wird. Ausdrücke und ihre Extensionen Ausdruck Typ der Extension Beispiel Extension des (Katgorie) Beispiels Eigenname Kennzeichnung Fritz Hamm Zürich INDIVIDUUM Fritz INDIVIDUUM die größte Stadt der Schweiz Gemeinname MENGE (von Tisch alle Tische Individuen) intransitiv es Verb transitives Verb MENGE (von schlafen alle Schläfer essen alle Paare (Esser,Speise) geben alle Tripel (Geber, Nehmer, Geschenk) Individuen) MENGE VON PAAREN (von Individuen) ditransitiv es Verb MENGE VON TRIPELN (von Individuen) Parallelismus von syntaktischer und semantischer Sättigung Die Extension eines n-wertigen Verbs ist eine Menge von n-Tupeln: Verb … Valenz Extension … … geben 3 Menge von Tripeln (3 -Tupeln) küssen 2 Menge von Paaren (2 -Tupeln) schlafen 1 Menge von Individu en (1 -Tupeln) Parallelismus von syntaktischer und semantischer Sättigung Analog: Die Valenz komplexer Verben … Verb Valenz Extension zeigt 3 Menge von Tripeln (3 -Tupeln) zeigt dem Präsidenten zeigt dem Präsidenten den Vatikan 2 Menge von Paaren (2 -Tupeln) 1 Menge von Individu en (1 -Tupeln) Parallelismus von syntaktischer und semantischer Sättigung … und Sätze Verb Valenz Extension zeigt 3 Menge von Tripeln (3 -Tupeln) zeigt dem Präsidenten zeigt dem Präsidenten den Vatikan Der Papst zeigt dem Präsidenten den Vatikan 2 Menge von Paaren (2 -Tupeln) 1 Menge von Individu en (1 -Tupeln) 0 Menge von ??? (0 -Tupeln) FRAGE: Was ist ein 0-Tupel? ANTWORT: Ein 3-Tupel ist eine Liste (a,b,c) Ein Ein 0-Tupel ist eine 1-Tupel ist eine Liste (a) Liste ()! … UND SO: Ein 2-Tupel ist eine Liste (a,b) (NOTATIONS-) KONVENTION • DAS (EINZIGE) 0-TUPEL WIRD IDENTIFIZIERT MIT Ø (der leeren Menge).