Unterschiede zwischen regelmäßige und unregelmäßige Verben

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2 TIT
Verbalphrase
Sommersemester 2015
Dr. Ileana-Maria RATCU
Unterschiede zwischen regelmäßige und
unregelmäßige Verben
• Regelmäßige Verben bilden ihr
Präteritum mit Hilfe des Suffixes -te,
unregelmäßige Verben ohne zusätzliches
Suffix;
• Regelmäßige Verben bilden ihr Partizip II
mit dem Suffix -t oder -et, unregelmäßige
Verben mit Hilfe des Suffixes -en
• Regelmäßige Verben ändern im Präteritum und
Partizip II ihren Stammvokal nicht, unregelmäßige
Verben ändern ihren Stammvokal im
gesetzmäßiger Weise in den drei Stammformen
Infitiv – Präteritum – Perfekt II (Ablaut)
• Die 1. und 3. Person ist im Präteritum der
unregelmäßigen Verben endungslos im
Unterschied zum Präteritum der regelmäßigen
Verben
• Bei einigen unregelmäßigen Verben alterniert
(aufgrund eines sprachgeschichtlichen Wechsels)
zusätzlich der Stammvokal in der 2. und 3. Pers.
Sg.; dabei handelt es sich entweder a) um einen iUmlaut (a, ä, vereinzelt auch o-ö, au, äu) oder b)
einen Wechsel von e- vereinzelt auch ä oder ö –
zu i bzw. ie.
• Beispiele: a) backen (bäckst), fallen (fällst), stoßen
(stößt), laufen (läufst)
•
b) helfen (hilfst), lesen (liest), gebären
(gebierst), erlöschen (erlischt)
• Wenn unregelmäßige Verben im Stamm auf -t
auslauten, sind sie in der 3. Person Sg.
Endungslos: gelten – gilt.
• - vom Infinitv selbst her ist es nicht eindeutig zu
entscheiden, ob das Verb regelmäßig oder
unregelmäßig konjugiert wird. Hinweise:
• Alle Verben, die vor der Infinitivendung ein:
-ier, -el, -er, -ig oder -lich haben, sind regelmäßig:
marschieren, lächeln, beteuern, kündigen,
verniedlichen;
• Die meisten Verben, die im Infinitiv einen
umgelauteten Stammvokal haben, sind
regelmäßig: lösen, hüten, säugen, vergällen.
Ausnahmen: erlöschen, gebären, schwören,
lügen, betrügen, verlöschen, erwägen.
• Alle Verben, die im Infinitiv keinen Umlaut, aber
in der 2. und 3. Person Präs. einen Umlaut haben,
sind unregelmäßig. Dasselbe gilt für Verben, die
im Infinitiv ein e (ä, ö), in der 2. und 3. Pers. Sing.
Präs. ein i haben.
•
Klassen der unregelmäßigen Verben
• Klasse 1a: ei-i:-i: bleiben, leihen, schneiden,
schreiben, schweigen
• Klasse 1b: ei-i-i gleiten (glitt, geglitten),
greifen, reißen (riss, gerissen)
• Klasse 2a: i: -o-o gießen, goss, gegossen,
fließen, genießen, riechen, schließen,
• Klasse 2b: i: -o: o: biegen, bog, gebogen
• Klasse 3a: i-a-u
• Klasse 3b: i -a-o
gewonnen;
finden-fand-gefunden
gewinnen – gewann –
• Klasse 4a: e-a/a: - ohelfen – half – geholfen
• Klasse 4b: e-a:-e essen – aß – gegessen
• Klasse 5a: e:-a:-o: stehlen – stahl-gestohlen
• Klasse 5b: e:-a:-e: lesen –las-gelesen
• Klasse 6: e:-o:-o: oder e-o-o
• bewegen-bewog-bewogen;
• schwellen - schwoll-geschwollen
• Klasse 7a: a-i:-a oder a:-i:-a: fallen-fielgefallen, raten, riet, greaten
• Klasse 7b: a-u:-a oder a:-u:-a: schaffen-schufgeschaffen; tragen-trug-getragen
• Klasse 8: au/ei/o:/u:-i: -au/ei/o:/u: laufenlief-gelaufen
Besondere Gruppen
der unregelmäßigen Verben
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gehen-ging-gegangen
stehen-stand-gestanden
tun-tat-getan
werden-wurde-geworden
sein – war - gewesen
Mischtypen von regelmäßiger und
unregelmäßiger Konjugation
• Präteritum ist regelmäßig, Partizip II
unregelmäßig: mahlen, mahlte, gemahlen
• Prät ist regelmäßig, Partizip II regelmäßig oder
unregelmäßig: salzen, salzte, gesalzt/gesalzen;
spalten – spaltete-gespaltet/gespalten
(übertragene Bedeutung nur unregelmäßig)
• Präteritum regelmäßig oder unregelmäßig,
Pratizip II unregelmäßig: backen-buk/backtegebachen, hauen-hieb/haute-gehauen
• Prät regelmäßig oder unregelmäßig, Partizip II
regelmäßig: stecken-steckte/stak- gesteckt
• Regelmäßige und unreglmäßige Konjugationsformen
stehen nebeneinander ohne Bedeutungsunterschied:
gären-gärte/gor-gegärt/gegoren; glimmenglimmte/glomm-geglimmt/geglommen; klimmenklimmte/klomm-geklimmt/geklommen
• Ein Mischtyp, wo regelmäßige und unregelmäßige
Konjugationsformen mit Bedeutungsunterschied
nebeneinander stehen (homonyme Verbvarianten):
schaffen
• sowohl Bedeutungsunterschied als auch Valenzunterschied
• Erschrecken: Du hast mich erschreckt/ Das Kind ist vor dem
Auto erschrocken.; hängen;
• das regelmäßige Verb ist kausativ, transitiv und hat einen
Aktanten mehr, das entsprechende unregelmäßige Verb ist
intransitiv. Im Infinitiv sind sie schon unterschiedlich.
• Sie ertränkte die Katzen/ Die Katzen ertranken
• Die Waldarbeiten fällte den Baum/Die Bäume fielen zu
Boden.
• Der Torpedo versenkte das Schiff (versenken)
• Das Schiff versank (versinken)
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