Schall und Gehör kHz KAD 2007.03.26 Schall – mechanische Welle : periodische Auslenkungen von Materieteilchen breiten sich räumlich in einem (elastsichen) Medium aus – longitudinale Welle – transversale Welle (nur in Festkörper) u(x,t): Auslenkung der Materieteilchen, Dichte-/Druckänderung, (Schall)Druck 2 Physikalische Zusammenhänge E I t A Intensität = Leistungsdichte = Energiestromdichte 1 2 1 2 I pef f pmax Z 2Z V ö 1 æ -ç ÷ è V ø p c 1 Zusammenhang zwischen der Intensität und dem Schalldruck Kompressibilität: relative Volumenveränderung/Druck Schallgeschwindigkeit determiniert durch die Dichte und Kompressibilität des Mediums 3 Absorption und Reflexion von Schallwellen Absorptionsgesetz: I = I0 e–mx,, m = m(Z, f) vgl.: Lichtabsorption, Ultraschallabsorption Reflexion: Snellius-Descartes Gesetz vgl.: Lichtabsorption, Ultraschallabsorption Reflexionsvermögen: 2 æ Z1 - Z2 ö ÷÷ , Z c : akustische Impedanz R çç I einf all è Z1 Z2 ø : Dichte, c : Schallgesc hwindigkei t Iref l Echoortung von Fledermäusen 4 5 Charakteristiken des Reizes und der Empfindung Physik (Reiz) Intensität, I (W/m2) Grundfrequenz Physiologie (Empfindung) Lautstärke, L (phon, sone) Tonhöhe Obertöne (Spektrum) Klangfarbe 6 Frequenz und Intensität System 7 Einteilung nach der Frequenz Delphin Fledermaus Katze Hund 10 20 50 100 200 500 1k Mensch 2k 5k 10k 20k 50k 100k f (Hz) Elefant Grille Thunfisch 8 Einteilung nach der Intensität Geräuschquelle Raketenstart startender Düsenjet Schmerzgrenze Maschinenraumlärm laute Radiomusik normales Gespräch Flüstern Hörschwelle (Mensch) I (W/m2) n (dB) 106 102 100 = 1 10-3 10-4 10-7 10-10 10-12 180 140 120 90 80 50 20 0 n: (Schall)intensitäts-Pegel I W n 10 lg dB, wo I0 10 -12 2 I0 m 9 Psychophysikalische Gesetze Wie hängt die Lautstärke (Empfindungsstärke) von der Intensität (Reizstärke) ab? Weber-Fechner Gesetz: L ~ log I I (L ~ L0 log ) I0 L: Lautstärke, Einheit: phon Stevens Gesetz: L* ~ I k kö æ ç L* ~ L I ÷ 0 ÷ ç I0 è ø L*: Lautheit, Einheit: sone 10 Kurven gleicher Lautstärke des menschlichen Ohres 11 Phon und Sone 12 Audiometrie – Audiogram subjektive Schwellenaudiometrie: die Messung der bei einer gegebenen Frequenz kleinsten Intensität, die zur Auslösung der Tonempfindung nötig ist. Hörschwelle: die Darstellung dieser Kurve Hörschwellenkurve: 0 phon objektive Audiometrie: mit Hilfe von EEG-Signal Audiogram: die Bestimmung der Abweichung der Hörschwellenkurve der Versuchsperson von der normalen Hörschwellenkurve 13 Stimmgebung mit einfachen Systemen Saite-Eigenschwingungen l l 3 l4 l l 2 l2 Hohlresonator 2 2 4 l 3 l 5 2 2 l7 l 4 4 4 14 Einfaches Musikinstrument die Zeitfunktion das Spektrum 15 Stimmgebung mit den Stimmbändern Stimmritze,die von zwei Membranen, den Stimmbändern begrenzt ist bei normaler Atmung ist die Stimmritze weit geöffnet bei Stimmgebung rücken die Stimmbänder zusammen, die Atemmuskulatur bewirkt eine Erhöhung des Luftdruckes > leichte Erweiterung der Stimmritze > Druckabfall > Verengerung der Stimmritze ... usw. 16 Signalumwandlungen bei Gehör Trommelfell Basilarmembran mechanische Umwandlung Reizenergie mechanische Energie Haarzelle mechanoelektrische Umwandlung Hörnerv elektrische elektrische Umwandlung Rezeptorpotential Aktionspotential elektrische Energie 17 Innenohr Mittelohr Schallempfindung Impedanzanpassung Aussenohr Resonatorfunktion Das Ohr 18 Das menschliche Ohr 19 Funktion von Gehörknöchelchen Medium Luft Gehörknöchelchen Wasser ovales Fenster Trommelfell Druckvergrösserung: pWasser pLuft FTrommel (Hebel + Flächenverkleinerung) pWasser/pLuft = 22,3 ATrommel= 20 Mittelohr als Impedanzanpasser R Iref l I einf all I Wasser ILuf t 2 æZ - ZLuf t ö ÷÷ 0,9989 çç Wasser è Z Wasser ZLuf t ø 2 pWasser æ pWasser Z çç Wasser 2 pLuf t è pLuf t ZLuf t wegen der grossen Impedanzdifferenz von Luft und Wasser die Intensität in Wasser wäre 0,0011-mal kleiner als die Intensität in Luft 2 ö ZLuf t 414 2 ÷÷ 22,3 0,137 1 6 1,5 10 ø Z Wasser wegen der Druckvergrösserung 13,7% der Intensität geht durch Impedanzanpassung (0,137 / 0,0011 = 125) 21 Das Corti Organ 22 Bewegung der laufenden Wellen auf der basilaren Membran ti > ti+1 ovalisches Fenster Hüllkurve der laufenden Welle apikales Ende Ausbreitungsrichtung Basilarmembrane 23 Modell: (a) Basilarmembrane in der Ruhe Ablenkung elhajlás (b) Basilarmembrane bewegt sich 24 Modell heutzutage: Frequenzanalyse + aktiver nichtlinearer Filtereffekt regenerativer Verstärker : Mitkopplung (grosse Verstärkung in einem engen Frequenzbereich) 25 Haarzellen, als Mechanotranszduzern Auslenkung der Cilien Öffnung der Ionenkanale AP Impulse in die Richtung des Gehirns 26 Haarzellen von Meerschweinchen Bestrahlung (120 dB, 24 h) normale Bedingungen Gehörverlust 27 Richtungsbestimmung (zweiohriges Richtungshören) Mittellinie Bestimmung der zeitlichen Verzögerung (t) des Empfangs ein und derselben Schallwellenkomponente zwischen beiden Ohren Schallquelle q d sinq t c c d: Abstand der Ohren q d sinq d 28