Tutorium Mikro- und Makroökonomie

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Tutorium Makro- und
Mikroökonomik
28.11.2013
Nicole Wägner
BiTS Berlin
Wintersemester 2013/2014
www.kooths.de/bits-makro
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Tutorium Makroökonomik
Literatur
• Herrmann, M. (2012): Arbeitsbuch Grundzüge der
Volkswirtschaftslehre Mankiw/Taylor, 4.Aufl., Schäffer-Poeschel
Verlag: Stuttgart.
• Mankiw, N. G. und M. Taylor (2012): Grundzüge der
Volkswirtschaftslehre, 5. Aufl., Schäffer-Poeschel Verlag: Stuttgart.
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Überblick
1. Übungsaufgabe vom 12.11.
2. Gesamtwirtschaftliche Produktionsmöglichkeiten
• Lebensstandard und Produktion
• Produktionsfunktion
3. Ersparnis, Investitionen und Kapitalstock
• Kapitalmarkt
• Zinsen und Wertpapierkurse
4. Übungsaufgaben
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9. Übungsaufgabe (Tutorium am 12.11.)
Für das Schlaraffenland seien folgende Daten gegeben:
Jahr
Preis Milch
Milchmenge
Preis Honig
Honigmenge
2008
1
100
2
50
2009
1
200
2
100
2010
2
200
4
100
a) Berechnen Sie das nominale BIP für jedes Jahr. Berechnen Sie das
reale BIP für die Jahre 2009 und 2010 zu Vorjahrespreisen sowie
die Wachstumsraten des nominalen BIP in 2009 und 2010.
b) Berechnen Sie den BIP-Deflator für die Jahre 2009 und 2010. Was
lässt sich bezüglich der Preisentwicklung feststellen?
c) In welchem Jahr ist der ökonomische Wohlstand höher, in 2009
oder in 2010?
Vgl. Herrmann (2012) S. 274 f.
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Lebensstandard und Produktivität
Quelle: Wikimedia.
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Lebensstandard und Produktivität
Lebensstandard
• reales BIP pro Kopf
Produktivität
• Allgemeine Definition
𝐴𝑢𝑠𝑏𝑟𝑖𝑛𝑔𝑢𝑛𝑔𝑠𝑚𝑒𝑛𝑔𝑒
𝑒𝑖𝑛𝑔𝑒𝑠𝑒𝑡𝑧𝑡𝑒 𝑃𝑟𝑜𝑑𝑢𝑘𝑡𝑖𝑜𝑛𝑠𝑓𝑎𝑘𝑡𝑜𝑟𝑒𝑛
• z.B. Arbeitsproduktivität
• Menge der pro Arbeitsstunde produzierten Güter
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Gesamtwirtschaftliche Produktionsfunktion
Produktion benötigt mehrere Faktoren
• Technologie A
• Arbeitseinsatz L
• Sachkapital K
𝑌 = 𝑓(𝐴, 𝐿, 𝐾)
Grenzproduktivität
• Produktionsmengenänderung bezogen auf den Einsatz einer
zusätzlichen (marginalen) Einheit eines Faktors
• z.B. Grenzproduktivität des Kapitals
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𝜕𝑓(𝐴,𝐿,𝐾)
𝜕𝐾
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1. Übungsaufgabe
Gegeben sei folgende Produktionsfunktion
𝑌 = 𝑓 𝐾, 𝐴𝐿 = 𝐾 ∝ (𝐴𝐿) 1−∝ , ∝∈ (0,1).
a) Was passiert mit der Outputmenge, wenn alle Inputfaktoren
verdoppelt werden?
b) Berechnen Sie die Grenzproduktivität des Kapitals und des
Arbeitseinsatzes. Was ist zu erkennen? Nimmt das jeweilige
Grenzprodukt zu oder ab?
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Ersparnis, Investitionen und Kapitalstock
• Investitionen beeinflussen den Sachkapitalstock K
𝐾𝑛𝑒𝑢 = 𝐾𝑎𝑙𝑡
+ 𝐼 − 𝛿𝐾𝑎𝑙𝑡
Bruttoinvestitionen
Abschreibungen
Nettoinvestitionen
 Nettoinvestitionen =  K
 erhöhen gesamtwirtschaftlichen Kapitalstock und steigern
Produktionspotential
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Ersparnis, Investitionen und Kapitalstock
Investitionen
• Ausgaben der Unternehmen, die das Sachkapital betreffen
(Investitionsgüter als „Vorleistungen von morgen“)
• steigender Kapitalmarktzins  weniger Investitionen
Sparen
• bildet Zeitpräferenzen der Haushalte ab
• heutige Ersparnis als Konsum von morgen
• steigender Kapitalmarktzins  mehr Sparen
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Ersparnis, Investitionen und Kapitalstock
• Zins als Preis der Zeit
• Preis für die Verschiebung eines hypothetischen Konsums in die
Zukunft
• nominaler vs. realer Zins
• Ersparnis und Investitionen in Abhängigkeit vom Zinssatz 
Kapitalangebot und –nachfrage
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Kapitalmarkt: Koordination von Sparern und Investoren
Finanzsystem
• Gruppe von Institutionen in einer Volkswirtschaft, die helfen, die
Ersparnisse einer Person mit den Investitionswünschen einer
anderen Person zusammenzubringen
• besteht aus zwei Kategorien von Institutionen (s.u.)
Finanzmärkte
• Institutionen durch die Sparer Mittel direkt an Schuldner
weitergeben können
Finanzintermediäre
• Institutionen, über welche Sparer finanzielle Mittel auf indirektem
Weg an Schuldner weiterleiten (lassen) können
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Finanzmärkte und Finanzintermediäre
• Kapital-/Wertpapiermärkte (im institutionellen Sinne)
• Aktienmarkt
(Eigenkapital, verbriefte Residualeinkommensansprüche)
• Anleihemarkt
(Fremdkapital, verbriefte feste Zahlungsansprüche)
• Derivatemarkt
(aus anderen Finanztiteln abgeleitete Zahlungsansprüche)
 Handelbare Wertpapiere
• Finanzintermediäre
• Banken (Einlagen- und Kreditgeschäft)
• Investmentgesellschaften
(Investmentfonds als Bündel von Aktien- und/oder Anleiheanlagen)
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Kapitalmarkt: Koordination von Sparern und Investoren
Ersparnis = Kapitalangebot  Wertpapiernachfrage
Investitionen = Kapitalbedarf/-nachfrage  Wertpapierangebot
 Wertpapierpreise (Kurse) hängen von der Zinsentwicklung ab
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Wertpapierkurse und Zinsentwicklung
EZB Leitzins und DAX Kursentwicklung
4.50%
10,000.00
4.00%
9,000.00
8,000.00
3.50%
7,000.00
3.00%
6,000.00
2.50%
5,000.00
2.00%
4,000.00
1.50%
3,000.00
1.00%
2,000.00
0.50%
0.00%
8/3/2006
1,000.00
0.00
8/3/2007
8/3/2008
8/3/2009
8/3/2010
EZB Leitzins
8/3/2011
8/3/2012
8/3/2013
DAX Kurs
Quellen: EZB, finanzen.net.
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Wertpapierkurse und Zinsentwicklung
Kapitalanlage und Zinsniveau
𝐾𝑡+1 = 1 + 𝑖 𝐾𝑡
1
𝐾𝑡 =
𝐾𝑡+1
(1 + 𝑖)
Diskontfaktor
z.B. Bewertung anhand zukünftiger Zahlungsströme 𝑃 =
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𝐷
𝑖
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2. Übungsaufgabe
Nehmen Sie an, Sie besitzen eine Aktie, die Ihnen jährlich eine
Dividende von 10 € garantiert. Der übliche inflationsbereinigte
Zinssatz beträgt 2% und wird in Zukunft konstant bleiben. Zu
welchem Preis würden Sie die Aktie verkaufen?
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3. Übungsaufgabe
Erklären Sie den Unterschied zwischen Sparen und Investieren, wie er
von Makroökonomen definiert wird. Welche der folgenden
Situationen stellen Investitionen dar? Welche Ersparnis? Erläutern Sie.
a) Ihre Familie nimmt eine Hypothek auf und kauft ein neues Haus.
b) Sie verwenden 200 € Ihres Gehaltes für den Kauf einer TelekomAktie.
c) Ihre Mitbewohnerin verdient 100 € und zahlt diese auf ihr
Sparkonto bei der Bank ein.
d) Sie leihen sich 1.000 € von der Bank, um ein Auto für den von
Ihnen betriebenen Pizzaservice zu kaufen.
Vgl. Herrmann (2012) S. 266 f.
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4. Übungsaufgabe
Stellen Sie in einem Diagramm gesamtwirtschaftliches
Investieren und Sparen in Abhängigkeit vom Zinssatz dar.
a) Was passiert im Diagramm, wenn sich die Sparneigung der
Haushalte erhöht, beispielsweise durch eine neue
Konsumsteuer?
b) Stellen Sie graphisch dar, welchen Einfluss ein
Steuerfreibetrag für Investitionen auf Ersparnisse und
Investitionen hätte.
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5. Übungsaufgabe
Nehmen Sie an die BASF wolle eine neue Raffinerieanlage
errichten.
a) Wenn wir annehmen, dass die BASF auf eine
Mittelaufnahme am Anleihenmarkt angewiesen ist, warum
würde ein Anstieg der Zinsen die Entscheidung er BASF über
den Bau der Raffinerie beeinflussen?
b) Hätte die BASF genug interne Mittel, um die neue Anlage
ohne externe Finanzierung zu bauen, würde dann ein
Zinsanstieg immer noch die Entscheidung beeinflussen?
Warum?
Vgl. Herrmann (2012) S. 266.
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6. Übungsaufgabe
Eine Unternehmung muss über ein Investitionsprojekt
entscheiden, das heute 10 Mio. € kostet und in vier Jahren einen
Ertrag von 14 Mio. € verspricht.
a) Sollte die Unternehmung das Investitionsprojekt realisieren,
wenn sich der Zinssatz auf 11% beläuft? Ändert sich die
Entscheidung, wenn der Zinssatz lediglich 8% beträgt?
b) Können Sie den Zinssatz bestimmen, der über die
Rentabilität des Investitionsprojekts entscheidet?
Vgl. Herrmann (2012) S. 271.
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