KOMPLEXCHEMIE UND TRENNVERFAHREN Aufgabe 1 Komplexe bestehen aus Liganden, die koordinativ an ein Zentralatom gebunden sind Zentralatom: meist Schwermetallkation mit hoher Ladung und geringen Ionenradien, z.B. Fe2+, Fe3+, Cu2+ Liganden: Verbindungen mit freien Elektronenpaaren bzw. Anionen, z.B. F-, Cl-, OH- , CN-(anionisch), H2O, NH3 (nichtionisch ) - Koordinative Bindung: anders als bei der Atombindung stammt das Bindungselektronenpaar nur von einem Bindungspartner, Überlappung eines besetzten Orbitals des Liganden mit einem unbesetzten Orbital des Zentralteils - die Zähnigkeit eines Liganden beschreibt die Anzahl der Koordinationsstellen des Liganden mit dem Zentralatom 1-einzähnig: 1 Bindung zum Zentralatom 2-zweizähnig: 2 Bindungen zum Zentralatom - Koordinationszahl: Anzahl der an das Zentralatom gebundenen Liganden - 18-Elektronen-Regel: Bestreben der Übergangsmetalle, durch Komplexbildung Elektronenkonfiguration des nächsten Edelgases zu erreichen - es existieren aber auch zahlreiche Komplexe mit anderen Elektronenzahlen (Platzgründe, ungerade Elektronenzahl u.ä. verhindern Erreichen der Edelgaskonfiguration) - Beschreibung des Wesens der Komplexbildung auf der Grundlage verschiedener Theorien möglich, z.B. Ligandenfeldtheorie Molekülorbitaltheorie - Moleküle als einzähnige Komplexliganden: Einwertige Alkohole Ether Amine Kohlenmonoxid - Anionen als Komplexliganden: Halogenide Hydroxid-Ion Thiolat- Ion H2O ROH ROR` NH3 ; RNH2 CO F- ,Cl- ,BrOHRS1 Thiosulfat-Ion Cyanid-Ion Rhodanid(Thiocyanat-)-Ion Isothiocyanat -Ion Carboxylat-Ion S2O32CNSCNNCSRCOO- - sind organische Moleküle, die über mehrere Koordinationsstellen mit einem Zentralatom verbunden sind = mehrzähnig - vorrangig 2- oder 4-zähnig, auch 3 oder mehrzähnig möglich Substanz Ethylendiamin Struktur H2N EDTA Ethylendiamin tetra essigsäure - N N - COO 4ED TA Glycin COO - OOC Zähnigkeit -Komplexierung über die freien Elektronenpaare am Stickstof 2 -vorhanden NH2 - OOC Chelatcharakter -vorhanden -Einsatz als Dinatriumsalz -bei vollständiger Protonenabgabe 6-zähnig max. 6 pH-Wertabhängig -Koordinatiosstellen: Aminogruppen Caroxylatfunktionen -vorhanden 2 -bei vollständiger Protonenabgabe 2zähnig pH-Wertabhängig -Koordinationsstellen: Aminofunktion Carboxylatgruppen (s.Abb 1.1) 2 Substanz Tartrat-Ionen Struktur Chelatcharakter -vorhanden - HO CO O CH HO CH Zähnigkeit 2 -Koordinationsstellen pH-Wert-abhängig Carboxylatgruppen COO Porphyrin (siehe Abb 1.2) Tetrapyrrolsystem im Hämoglobin Wasser H2O Cyanidion CNKohlenmonoxid CO -vorhanden 4 -nicht vorhanden -nicht vorhanden -nicht vorhanden 1 1 1 Aufgabe 2 – Chelatoren = mehrzähnige Liganden Ethylendiammin, EDTA, Glycin, Porphyrin, Tartrat-Ionen, Citrat-Ionen Aufgabe 3 – Namen von Komplexen [Ag(NH3)2 ]Cl [Cu(NH3 )4 ]SO4 K4 [ Fe(CN)6] Diamminsilber(I)chlorid Tetramminkupfer(II)sulfat Kaliumhexacyanoferrat(II) Aufgabe 4 Mehrzähniger Ligand – von einem Molekül gehen mehrere koordinative Bindungen aus Vgl. Aufg. 2 Aufgabe 5 – Formeln von Komplexen Kaliumhexacyanidooferrat-(II) K4 [ Fe(CN)6] Kaliumpentacyanidonitrosylferrat-(III) K2[Fe(CN)5(NO)] Eisen-(III)-hexacyanoferrat(II) Fe4 [ Fe(CN)6]3 Natriumtetrahydroxoaluminat (III) Na [Al(OH)4] Natriumdithiosulfato-argentat(I) Na3[Ag(S2O3 )2 ] Aufgabe 6 – Komplexbausteine 3 [ C o( NH 3 ) 5 Br ]SO 4 [Co( NH 3 ) 5 Br ] 2 SO 42 3 [ C o( NH 3 ) 5 SO 4 ]Br [Co( NH 3 ) 5 SO 4 ] Br 3 bei Dissoziation in Wasser sind unterschiedliche Anionen nachweisbar Aufgabe 7 – Schwerlöslichkeit und Komplexbildung in Konkurrenz Die Konzentration der Ca-Ionen beträgt anhand der Schwerlöslichkeit: c(Ca 2 ) 10 9 mol 2 / l 2 3,2 10 5 mol / l Aus der Komplexdissoziationskonstanten folgt die folgende Ca-Ionen-Konzentration: c(Ca 2 ) c(Y 4 ) 2 K D (CaY ) 2 10 11 mol / l 2 c(CaY ) c(Ca 2 ) c(Y 4 ) in wässrig er Lösung (CaY ) sei 10 1 mol / l 2 c(Ca 2 ) c(Y 4 ) K D (CaY ) c(CaY ) 2 2 c(Ca 2 ) 2 10 11 mol / l 10 1 mol / l 1,4 10 6 mol / l Das CaCO3 schickt also mehr freie Ca2+-Ionen in die wässrige Lösung als der Komplex. Diese freien Ionen werden in den weniger dissoziierten, aber löslichen Komplex überführt, das CaCO3 löst sich auf. Aufgabe 8 – Berliner Blau Zentralatom: Fe Liganden: CNKoordinationszahl: 6 Ionenbindung zwischen dem komplexen Teilchen und dem „äußeren“ Fe Koordinative Bindung zwischen CN und dem „inneren“ Fe Atombindung zwischen C und N im Liganden Aufgabe 9 – hydrophil – hydrophob Stoff Ethanol Hexan Natriumchlorid Phenol Charakteristik Dieser Stoff ist hydrophil Dieser Stoff ist hydrophob. Dieser Stoff ist hydrophil. Dieser Stoff ist hydrophil. Geeignetes Lösungsmittel Wasser Benzin Wasser Wasser bedingt geeignet Aufgabe 10 Dekantieren, Filtrieren, Zentrifugieren, Sieben, Destillieren, Sublimieren, Adsorbieren, Verteilen, Extrahieren, Gefrierpunktserniedrigung, Kristallisation, Chromatografie Aufgabe 11 Trockeneis, Schnee, Iod, Campher 4 Aufgabe 12 Oberphase ist wegen der Dichte Ether, Unterphase Wasser Wenn K=4, müssen von 100 Teilen wegen des NERNST-Satzes 80 Teile in der Oberphase und 20 Teile in der Unterphase sein. Nach einer Verteilung sind also 80% in der Etherphase. K nOberphase nUnterphase 4 80 20 Aufgabe 13 Verteilung und Adsorption Aufgabe 14 Mobile Phase ist flüssig bzw. gasförmig. Aufgabe 15 Quotient aus Wanderstrecke der Substanz und der Wanderstrecke des Laufmittels 5