Lernen

Werbung
Studienseminar
Bernhard Rosskopf
Lernen
1. Definition:
Von Lernen sprechen wir, wenn gegenüber einem früheren Zustand eine beabsichtigte oder
unbeabsichtigte Veränderung eingetreten ist. Man spricht von einer Lernleistung, wenn die
Veränderung auf Erfahrung oder Übung des Organismus zurückgeht.
2. Reiz – Reaktionslernen (=Klassische Konditionierung, Signallernen):
Konditionierung ist das Ausbilden bedingter Reaktionen durch eine Reiz. Wobei eine
Reaktion auch dann eintritt, wenn anstelle des ursprünglichen Auslösers ein zunächst
neutraler Reiz tritt. Über Konditionierung werden Gefühle mit Situationen, Personen oder
Tieren verknüpft. Reize können nicht nur in der Außenwelt liegen, sondern auch in der
Vorstellung. Die Reaktion beinhaltet ein Verhalten und ein Erleben.
3. Verstärkungslernen (=Instrumentelles Lernen, Lernen am Erfolg / Misserfolg):
Von Instrumentellem Lernen spricht man, wenn das Verhalten das Instrument oder Mittel ist,
das bestimmte Konsequenzen herbeiführt. Die Konsequenzen, die dem Handeln / Verhalten
nachfolgen, entscheiden über das zukünftige Handeln / Verhalten. Diese Beziehung zwischen
Verhalten und Konsequenz wird Kontingenz genannt.
3.1 Aufbau des Verhaltens
 Dies erfolgt durch Darbieten einer angenehmen Konsequenz (positive Verstärkung,
Verstärkung Typ 1). Dabei wird ein Verhalten aufgrund von Belohnung häufiger
auftreten.
 Die Alternative ist das Vermeiden einer angedrohten unangenehmen Konsequenz
(negative Verstärkung, Verstärkung Typ2). Folgen hierbei können Fluchtlernen sein,
d.h. man versucht bei Konfrontation einem aversiven Ereignis zu entkommen (z.B.
durch Alkoholmissbrauch) oder Vermeidungslernen, d.h. durch einen Signalreiz
gewarnt, trifft eine Person Vorsorge (z.B. im Winter wärmere Kleidung gegen Kälte
tragen).
3.2 Abbau des Verhaltens
 Dies erfolgt durch darbieten einer unangenehmen Konsequenz (Bestrafung Typ 1) z.B.
Misserfolg schädigt das Selbstbewusstsein, dadurch wird das Lernen / Handeln
beeinträchtigt.
 Auch durch Entzug einer angenehmen Konsequenz (Bestrafung Typ 2), z.B. Schüler
sind unanständig im Unterricht => Lehrer lässt Wandertag ausfallen.
 Oder durch Löschung, z.B. ein Schüler, der sich bemüht und nicht gelobt wird, somit
keine Rückmeldung erfährt, wird demotiviert.
4. Modelllernen (Lernen am Vorbild, soziales Lernen, Beobachtungslernen):
Dabei eignet sich ein Individuum als Folge der Beobachtung des Verhaltens anderer
Individuen, sowie der darauf folgenden Konsequenzen, neue Verhaltensweisen an, oder
ändert bereits bestehende Verhaltensmuster ab.
1. Phase (Akquisition): Gedächtnis- und Aufmerksamkeitsprozesse (abhängig von
Beziehung zwischen Modell und Beobachter, sowie Neuigkeitswert)
2. Phase (Performanz): motorische Reproduktionsprozesse, Verstärkungs- (Fremd-,
Selbst-, stellvertretende Verstärkung) und Motivationsprozesse.
Literatur: Allgemeine Psychologie, Skript zur Vorlesung
Herunterladen