Schlussbericht PPS Smart Antenna

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Schlussbericht PPS Smart Antenna
Sommersemester 2001
D-ELEK, ETH Zürich
Valerio Bürker, Marco Diefenbacher, Lorenz Feldmann, Samuel Fuhrer
EINLEITUNG .......................................................................................................................... 3
MININEC .................................................................................................................................. 3
EINGABEPROGRAMM......................................................................................................... 4
AUSGABE IN MATLAB......................................................................................................... 5
DER VERSUCHSAUFBAU .................................................................................................... 7
DIE SIMULATIONSRESULTATE ....................................................................................... 9
UNSERE ERGEBNISSE............................................................................................................... 9
ZUSAMMENFASSUNG DER ERGEBNISSE ................................................................................. 11
ANHANG: DIE ANTENNENANORDNUNGEN UND DIE SIMULATIONS- UND
MESSRESULTATE ............................................................................................................... 12
ANORDNUNG MD06 ............................................................................................................... 12
ANORDNUNG SF07 ................................................................................................................. 13
ANORDNUNG SF09 ................................................................................................................. 14
ANORDNUNG LF22 ................................................................................................................ 15
ANORDNUNG TRY2 ................................................................................................................ 16
Einleitung
Ziel dieses Praktikums war, eine Antennenanordnung mit besonders guter Richtcharakteristik
zu finden. Dazu sollten in einem ersten Teil verschiedene Anordnungen mit dem Computer
simuliert werden. Zunächst mussten wir also geeignete Simulationssoftware finden,
installieren und bedienen lernen. In einem zweiten Teil sollten dann die
Antennenanordnungen, welche in der Simulation gute Richtcharakteristiken aufwiesen,
aufgebaut und ausgemessen werden. Dabei ging es weniger um hochpräzise Messresultate, als
vielmehr darum, das Radiation pattern aus der Simulation einigermassen durch Messungen zu
bestätigen.
Mininec
Zunächst mussten wir auf dem Internet nach geeigneter Software zur Antennensimulation
suchen1. Wie uns gesagt wurde, wird dafür meistens NEC (Numerical Electromagnetic Code)
verwendet. Also suchten wir nach Freeware-Versionen dieses Programms und stiessen dabei
auf eine ganze Reihe von Variationen von NEC. Sämtliche Versionen basieren auf dem
folgenden Prinzip: Man codiert die zu simulierende Antennenanordnung und die
durchzuführende Messungen in einer Art Makrosprache, "füttert" den Code dem NECProgramm und erhält eine Ausgabedatei mit den Messresultaten. Nachfolgend ein Beispiel
einer Eingabedatei:
GW,
1,
7,
-0.15, -0.186195, -0.1075,
-0.15,
0.186195,
0.1075,
0.005,
GW, 2, 7, -0.186195, 0.15, -0.1075,
0.186195, 0.15, 0.1075, 0.005,
GW, 3, 7, 0.15, 0.186195, -0.1075,
0.15, -0.186195, 0.1075, 0.005,
GW, 4, 7, 0.186195, -0.15, -0.1075,
-0.186195, -0.15, 0.1075, 0.005,
GE 0
PT, -1,
EX, 0, 1, 3, 0, 1.0 ,
EX, 0, 2, 3, 0, 1.0 ,
EX, 0, 3, 3, 0, 1.0 ,
EX, 0, 4, 3, 0, 1.0 ,
RP, 0, 9, 3, 0110,
360.0,
0.0, -10.0, 22.5,
XQ ,
EN,
Die von NEC generierte zugehörige Ausgabedatei ist noch viel komplizierter und umfasst mehrere A4
Seiten. Da die Dokumentation zu den Programmen ziemlich spärlich ist, und wir nicht die Hälfte des
Praktikums mit der Dechiffrierung von Ein- und Ausgabeformat von NEC verbringen wollten, suchten
wir nach einer einfacheren Variante von NEC und stiessen dabei auf Mininec. Dieses Programm
verwendet den selben Ansatz zur Simulation des elektrischen Feldes wie NEC (Unterteilung des
Stromes auf dem Antennendraht Ansatz zur Simulation des elektrischen Feldes wie NEC
(Unterteilung des Stromes auf dem Antennendraht in Segmente), die Ein- und Ausgabe ist aber
wesentlich einfacher aufgebaut. Hier ein Beispiel eines Eingabefiles und der von Mininec generierten
Ausgabe:
1
http://www.qsl.net/wb6tpu/swindex.html
http://www.funet.fi/pub/ham/antenna/NEC/
Eingabe:
GW
GW
GW
GW
GW
1,
2,
3,
4,
5,
7,
7,
7,
7,
7,
0.0,
0.0,
0.0,
0.0,
0.0,
0.0, 0.0, 0.0, 0.0, 0.1, 0.0015,
-0.07, 0.0, 0.0, -0.07, 0.05, 0.0015,
0.07, 0.0, 0.0, 0.07, 0.1, 0.0015,
-0.084, 0.0, 0.0, -0.084, 0.05, 0.0015,
0.084, 0.0, 0.0, 0.084, 0.1, 0.0015,
In jeder Zeile wird ein Antennendraht beschrieben: In der zweiten Spalte steht die eindeutige
Nummer des Drahtes, in der dritten die Anzahl Segmente in die Mininec den Draht zur
Simulation unterteilt, dann folgen je drei Koordinaten für Anfangs- und Endpunkt des Drahtes
und zum Schluss noch der Radius.
Ausgabe:
70
70
70
.
.
.
70
70
70
, 0 , 3.107802 ,-999 , 3.107802
, 1 , 2.97595 ,-999 , 2.97595
, 2 , 2.842648 ,-999 , 2.842648
, 357 , 3.494146 ,-999 , 3.494146
, 358 , 3.366943 ,-999 , 3.366943
, 359 , 3.238148
Die Ausgabe ist ähnlich einfach aufgebaut: Die ersten zwei Spalten charakterisieren den
Messpunkt in Polarkoordinaten (, ), dann folgen die Simulationswerte in vertikaler und
horizontaler Richtung in dbi2 und in der letzten Spalte das totale Feld. Für uns wesentlich
waren nur die zweite und die dritte Spalte.
Was uns jetzt noch fehlte, war ein Programm, das uns die Generierung der Eingabedateien
erleichterte und eines, dass die simulierten Daten vernünftig darstellt. Auf dem Internet
konnten wir nichts entsprechendes finden, also mussten wir selber eine Lösung
programmieren. Das Resultat davon wird in den nächsten beiden Abschnitten beschrieben.
Eingabeprogramm
Um die Eingabe für das mininec zu vereinfachen, haben wir uns entschlossen, ein Programm
mit einer graphischen Oberfläche zu schreiben. Da es relativ schwierig ist, graphische
Oberflächen für Windows in C zu programmieren, haben wir uns entschieden, ein Programm
in Java zu schreiben. Mit Java liess sich relativ leicht eine Oberfläche gestalten, die unsere
Antenne mit den entsprechend freien Plätzen für die Reflektoren auf der Metallplatte
nachbildet. Man kann nun durch einfaches Anklicken der gewünschten Plätze mit der Maus
die Reflektoren auswählen. Bei jedem Anklicken eines Buttons zeigt das Programm ein
zusätzlichen Menu, in dem die Höhe des entsprechenden Stäbchen angegeben wird. Ist man
2


Leistung

dbi: 10  log
Leistung
isotroper
Strahler


mit dem Erstellen der Anordnung fertig, wir durch Drücken der Done Taste ein File mit
einem frei wählbaren Namen erzeugt, in das die Daten der Antennenanordnung geschrieben
werden.
Graphische Oberfläche des Eingabeprogramms in Linux
Ausgabe in Matlab
Um die von Mininec ausgegebenen Daten sowie die im Labor gemessenen Daten grafisch
darstellen zu können, programmierten wir in Matlab ein Programm, das diese Arbeit für uns
übernahm. Als Grundlage dazu dienten drei Dateien. Mit der NEC-Datei, vom Javaprogramm
geschrieben, konnte die Antennenanordnung grafisch dargestellt werden, so wie sie auf dem
Messplatz vorgefunden wurde. Die Ausgabe-Datei von Mininec benutzten wir, um die
theoretisch errechneten Werte des Feldes aufzuzeichnen und als drittes Eingabefile
verwendeten wir eine Datei, in der unsere Messwerte mit dem zugehörigen Winkel
gespeichert waren.
Das Programm an sich liest die Werte aus den Dateien ein und rechnet diese teilweise um,
damit sie entsprechend dargestellt werden können. Als erstes wird die Antennenanordnung
ausgegeben, damit klar wird, um welche Anordnung es sich beim geplotteten Feld handelt. In
Grün ist die Anordnung der Linien auf der Messplatte dargestellt. In Rot sind der Aktive
Dipol und in Blau die passive Stäbe gezeichnet.
Ausgabe der Antennenanordnung im Matlab Programm
Da die theoretischen Werte, die von Mininec berechnet wurden, in dbi sind, dachten wir uns
zuerst, dass wir die Richtcharakteristik am einfachsten plotten könnten, wenn wir diese Werte
exponentiell rechnen, sprich exp(Wert) aufzeichnen würden. Da sich jedoch für praktisch
jede Anordnung ein sehr ähnliches Bild ergab und dieses somit nicht sehr aussagekräftig war,
suchten wir nach einer besseren Lösung. Wir haben dann zu den dbi-Werten soviel
dazuaddiert, dass der kleinste Wert NULL entspricht. Mit dieser Darstellung waren die
Unterschiede zwischen den theoretisch berechneten und praktisch gemessenen Werten besser
ersichtlich.
Mit den gemessenen Werten wurden praktisch die selben Plots wie mit den simulierten
Werten gezeichnet. Die gemessenen Werte waren jedoch etwas ungenauer, da wir im Labor
nur alle 10° gemessen haben, mit Mininec hingegen wählten wir 1° Schritte.
Der Versuchsaufbau
Empfänger
Testantenne
Sender
(Natel Antenne)
Leistungsmessgerät
Frequenzgenerator
823 MHz
Dämpfungselemente
aktiver Dipol
Passive Elemente
70cm
2m
Leistungsmessgerät
Frequenzgenerator
Boonton 4210 RF
Microwattmeter
Hewlett-Packard 8656B
Signal Generator
0.1 – 990 MHz
Die Versuchsanordnung im Labor K68 der ETHZ besteht einerseits aus einem
Frequenzgenerator mit zugehörigem Sender und andererseits aus einem Microwattmeter mit
der Versuchsantenne davor.
Die Versuchsantenne, besteht aus einer runden Metallplatte, in deren Mitte sich ein isolierter Dipol
befindet. Dieser Dipol dient als eigentliche Antenne, die Platte gehört zur Umgebung. Auf der Platte
ist es möglich auf fünf verschiedenen Kreisen mit Durchmesser von 7cm bis 9.8cm verschiedene
Metallstäbe im Abstand von mindestens 5° zueinander zu platzieren, um so die Umgebung der
Antenne zu verändern und dadurch einen Einfluss auf die Empfangscharakteristik des zentralen Dipols
auszuüben. Die Metallscheibe steht auf einem Tisch und ist auf zwei Seiten von Dämpfungselementen
umgeben, um externe Störeinflüsse zu verhindern.
Das von der Sendeantenne, einer gewöhnlichen Natelantenne, abgestrahlte Feld bei einer
Frequenz von 823 MHz erzeugt in den zusätzlichen umliegenden Metallstiften einen Strom,
der seinerseits wieder abgestrahlt wird und das Feld um den Empfängerdipol beeinflusst. Je
nach Standort und Grösse der Metallstifte, wird das Feld in die eine Richtung verstärkt und in
die andere gedämpft.
Die Simulationsresultate
Um rationell möglicht viel Anordnungen prüfen zu können, und die Empfangscharakteristik
zu verbessern, wurden alle Anordnungen zuerst auf dem PC mit den oben beschriebenen
Programmen simuliert. Erst die Anordnungen der „guten“ Simulationsresultate wurden dann
im Labor nachgebaut und ausgemessen., um die Messresultate anschliessend mit den
Ergebnissen aus der Simulation mit MININEC3 zu vergleichen.
Auf ein strategisches Vorgehen beim ausprobieren von verschiedenen Antennen haben wir
verzichtet. Das heisst wir haben die Anordnungen nicht in Gruppen aufgeteilt, die dann je von
einem vom Team hätten untersucht werden müssen, sondern jeder probierte selbst alle seine
Ideen und deren Varianten durch. Damit wollten wir verhindern, dass einzelne mögliche
Ideen und Einfälle auf Grund von vorgegebenen Einschränkungen nicht ausprobiert wurden.
Wir nahmen dadurch auch in Kauf, dass einzelne Anordnungen auch mehrmals simuliert
wurden. Mit der Vorarbeit, die durch die beiden Programme zur erleichterten Eingabe und zur
grafischen Darstellung der Ergebnisse, hielt sich der Mehraufwand allerdings in Grenzen. Es
zeigte sich zudem, dass sich jeder der Gruppe automatisch auf einen bestimmten
Anordnungstyp „spezialisierte“.
Unsere Ergebnisse
Bahnbrechende Resultate haben sich keine eingestellt. Wie erwartet, stellten sich
Anordnungentypen bei denen die Metallstifte in einem Halbkreis um den zentralen Dipol
angeordnet waren und solche, bei denen sich die Metallstifte in einer Linie befanden als gut
heraus.
Beispiel für eine Anordnung als Halbkreis. Die
fünf Metallstifte auf der linken Seite dienten
als Reflektor und verstärkten das Feld der
Sendeantenne, wenn sich diese auf der
gegenüberliegenden Seite befand, und liessen
andererseits nur ein sehr kleines Feld
passieren, wenn sie zwischen Sender und
Empfängerdipol standen. Es zeigte sich, dass
ein einzelner etwas kleinerer Metallstift auf der
gegenüberliegenden Seite das Feld zusätzlich
noch verstärkte.
Beispiel für eine Antenne mit linearer
Anordnung. Auch hier zeigte sich, dass die
Addition der einzelnen Felder eine besonders
gute Empfangscharakteristik für die rechte
Seite ergab, während die andere Seite
gedämpft wurde.
Nebst den erwarteten Antennentypen zeigten sich aber auch bei etwas ausgefalleneren Anordnungen
gute Resultate. So wurden bei den folgenden zwei Anordnungen Spitzenresultate für die Verstärkung
gemessen, bei der Dämpfung stellte sich die Halbkreisanordnung allerdings als unschlagbar heraus.
Die Asymmetrie in der Empfangscharakteristik
für diese Anordnung wurde durch die
verschiedene Grösse der Stäbe erreicht. Durch
7cm lange Stäbe auf der rechten Seite und 9cm
lange auf der rechten Seite, zeigte sich ein
ausgeprägt verstärktes Feld für die rechte
Seite. Das Minimum wurde aber nicht auf der
gegenüberliegenden Seite erreicht, sondern
zeigte sich bei einem Winkel von etwa +/- 135
Grad zum Maximum.
Der Ursprung Anordnung liegt in der Idee
eines Trichters. Es stellte sich heraus, dass ein
Öffnungswinkel von 40° das Optimum war.
Und wie jeder Trichter brauchte auch dieser
einen Abfluss, der durch einen einzelnen Stift
auf der anderen Seite erreicht wurde. Das
Resultat
war
eine
fischförmige
Empfangscharakteristik mit einem grossen
Bauch in die Richtung des Trichters und einer
Flosse zur anderen Seite hin.
Zusammenfassung der Ergebnisse



Symmetrische Anordnung
Gegen den Sender hin kleinere Stäbe als Verstärker, auf der Senderabgewandten Seite
grössere Stäbe als Reflektoren
Anordnungen vom Typ Reflektor, Linie, Trichter
Für die im Anhang gezeigten Mess- und Simulationsresultate wurden folgende Formeln
verwendet. Einige Parameter wurden zur Verbesserung der Aussagekraft der Grafiken
abgeändert. Das heisst, dass die Grafiken vom Massstab her nicht unbedingt mit der Realität
übereinstimmen. Ein Verglich der Grafiken untereinander ist aber möglich, wenn man sich
den verschiedenen Skalierungen bewusst ist.
Messresultate:
(Wert 16)
x  cos(Winkel )  112
.
16 ist der Messwert der Dipolantenne
ohne umliegende Metallstäbe
(Wert 16)
y  sin(Winkel )  112
.
Simulationsresultat 1
Wert
x  cos(Winkel )  112
.
1.12 ist ein Wert der gewählt wurde,
damit ale Werte positiv werden, im
Unterschied zur e-Funktion das Bild
aber immer noch aussagekräftig bleibt.
Wert
y  sin(Winkel )  112
.
Simulationsresultat 2
x  cos(Winkel )  (Wert  12)
y  sin(Winkel )  (Wert  12)
12 ist der kleinste Wert, der von der
Simulation
berechnet
wurde.
Dadurch wird auch hier erreicht,
dass man nur noch mit positiven
Werten zu rechnen hat, die man als
Radius grafisch weiterverarbeiten
kann
Anhang: Die Antennenanordnungen und die Simulations- und
Messresultate
Anordnung md06
Antennenanordnung
Messresultat
Simulationsresultate 1
Anordnung sf07
Anordnung sf07
Simulationsresultate 2
Anordnung sf07
Antennenanordnung
Messresultat
Simulationsresultat 1
Simulationsresultat 2
Anordnung sf09
Antennenanordnung
Messresultat
Simulationsresultat 1
Simulationsresultat 2
Anordnung lf22
Antennenanordnung
Messresultat
Simulationsresultat 1
Simulationsresultat 2
Anordnung try2
Antennenanordnung
Messresultat
Simulationsresultat 1
Simulationsresultat 2
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