Kurs 6 Themen: Haemophilus DD Meningitis Chlamydien Mykoplasmen PCR Aufgaben: 1. Betrachten Sie die von Ihnen angefertigten Resistenz-Testungen aus der vorherigen Woche. Messen Sie den Durchmesser des Hemmhofes. Tragen Sie das Ergebnis in den Protokollbogen ein. 2. PCR Ansatz 3. Beurteilen Sie das Wachstum von Haemophilus influenzae auf der Ammen-, Kochblut- und Faktorenplatte. 4. Fertigen Sie ein Grampräparat an von Haemophilus influenzae aus dem Ammenbereich und vom Kochblutagar. Arbeiten Sie im Team. 5. Elektrophorese der PCR - Produkte 6. Betrachten Sie den Kleeblatttest. Wie kommt es zu diesem Phänomen? 7. Mikroskopieren Sie die Präparate „Hämophilus influenzae aus Liquor“ und „Chlamydien“. 8. Theorie: Mykoplasmen Betrachten Sie die Mykoplasmenkultur im Mikroskop mit dem 10´er Objektiv. Die Petrischale bleibt dabei geschlossen. Beurteilung der Flüssigkulturen. 9. Welche Keime befinden sich auf den Wiederholungsplatten? Auswertung des Blättchen – Diffusionstest: gram neg. Stäbchen S Staphylokokken R S R Penicillin Vancomycin Cefazolin Cefotaxim Wirkstoff Penicillin Vancomycin Cefazolin Cefotaxim 1 2 Hemmhof nach gram neg. Stäbchen S R > 24 <12 >12 <9 >24 <18 >30 <20 Menge ( µg ) 10 30 30 30 3 4 5 6 7 8 9 10 cm DIN u.a. (mm) S >29 >12 >24 >30 Staphylokokken R <28 <9 <18 <20 Haemophilus influenzae Die Anzucht erfolgt auf Spezialnährböden, die zwei Wachstumsfaktoren enthalten müssen: 1. X – Faktor: = Hämin (= Protohämin ) aus Erythrozyten ist thermostabil und wird durch Erhitzen freigesetzt. 2. V – Faktor: = NAD ( = Nikotinamid – adenin – dinukleotid – phosphat ) ist thermolabil und wird bei über 100°C wird er inaktiviert. Fast alle Bakterien mit Ausnahme von Haemophilus influenzae synthetisieren den V – Faktor aus den Bestandteilen von Blutagar. Haemophilus parainfluenzae kann nur den X – Faktor synthetisieren. Kochblutagar: Durch Erhitzen des Blutes auf 80°C werden beide Faktoren in ausreichender Menge freigesetzt. Blutagar: Einfacher Blutagar enthält nur den X – Faktor. Ein üblicher Nährboden enthält nicht genügend NAD. Manche Bakterien jedoch, z.B. Staph. aureus bilden bei Ihrem Wachstum ungeheuer viel NAD und sezernieren dies in das Nährmedium. Hämophilus influenzae kann deshalb in unmittelbarer Nachbarschaft von Staph. aureus - Kolonien wachsen. Dies wird als Ammenphänomen bezeichnet. Faktorenplatte: Auf einer Agarplatte ohne Blut, werden Blättchen getränkt mit X-, V- und X/V – Faktor gebracht. Hämophilus influenzae wächst nur um das X/V – Blättchen. Kleeblatttest Auf einer Kochblutplatte wird ein empfindlicher Stamm gegen Ampicillin und Penicillin ausgespatelt. Im Kreuz wird der resistente Hämophilus Stamm ausgeimpft. Erklärung: Mykoplasmen (Myco - pilzähnlich, plasma - verformbar) gram-negativ, da Zellwand-los Ordnung: Mycoplasmatales, Familien: Acholeplasmataceae, Spiroplasmataceae Mycoplasmataceae (mit den Gattungen Mycoplasma und Ureaplasma) Besonderheiten: keine Zellwand (ähnlich den L-Formen anderer Bakterien), filtrierbar resistent gegen zellwandwirksame Antibiotika, wachsen auf isotonischen Spezial-Nährböden Infektionen: M. pneumoniae Tröpfcheninfektion Inkubationszeit primär atypische Pneumonie (10% aller Lungenentzündungen), Infekte des oberen Respirationstrakts; Pleuritis(Rippenfellentzündung); Otitis media, (es handelt sich nicht um einen Keim der Normalflora!) 10-20 Tage. (fakultativ )pathogen im Urogenitalbereich: M. hominis Vaginose, Kolpitis; Neugeborenenmeningitis M. genitalium nicht gonorrhoeische Urethritis und Prostatitis U. urealyticum/ nicht gonorrhoeische Urethritis und Prostatitis, Pyelonephritis U. parvum Nierensteine sind hier Infektsteine, die Auskristallisation erfolgt aufgrund der pH-Änderung bei der Harnstoffspaltung. M. fermentans incognitus systemische Infektionen bei AIDS, nektrotische Läsionen in Herz, Leber, Hirn, etc Therapie: Diagnostik: Nachweis: Tetrazykline (Mycopl. und Chlamydien), bei Kindern im Falle der M. pneu-Infektion: Erythromycin; M. hominis:Erythromycin-resistent, U. urealyticum: Lincomycin-resistent PCR Anzucht in Spezialmedien( zeitaufwändig) auf Festnährböden: Spiegeleiform, in Glucosemedium: - M. genitalium/M. pneumoniae in Argininmedium: - M. hominis in Harnstoffmedium: - U. urealyticum/U. parvum Mycoplasmen sind oft unentdeckte Zellkulturkontaminanten! PCR zum Nachweis Urethritis-relevanter Bakterien • Ziel: Vervielfältigung Spezies-spezifischer Genabschnitte • Prinzip einer Polymerasekettenreaktion: Zyklische Wiederholung (30-40x) von 1 minute 95°C Denaturierung Aufschmelzen der Nukleinsäurestränge Annealing 1 minute 45°C 1 minute 72°C • Reaktionsansatz: in 0.5 ml Gefäß • Temperaturprofil: Hybridisierung Spezies-spezifischer Primer Extension Verlängerung der Primersequenz in 3‘-Richtung – Synthese des 2. Strangs 50 µl Probe (vorbehandelter Urin) 50 µl 5-fach Probenpuffer + MgCl2 (1) 50 µl dNTPs (2) 50 µl Primer (3) 50 µl Taq-Polymerase (thermostabil) (4) 5 min 95°C 1 min 95°C 1 min 54°C 1 min 72°C bp 40 Zyklen Pause 4°C • Analyse: 10 µl + 2 µl Probenauftragspuffer versetzen und neben Längenstandard auf 1.5% Agarosegel auftragen – Elektrophorese bei 50 mA • Vergleich mit der Positivkontrolle 500 400 300 200 100 Mh Uu Mg Ct Für Notizen: