5 Übungsstationen zu Energieumformungen Material: Sprungbälle Meterstäbe Knetmasse Metallfeder Glucker (Murmeln) Fahrbahnstreifen Elektrisches Thermometer Elastischer Stab mit Schwingmasse Diverses Stativmaterial Einsatz: Jahrgangsstufe 9, Erarbeitung von Zusammenhängen mit verschiedenen Energieformen Vorkenntnisse: Kinetische und potentielle Energie, Federkonstante Arbeitsauftrag: Die Schüler führen in Arbeitsgruppen jeweils einen der Versuche durch. Die Versuchsbeschreibung und –auswertung erfolgt im Laborbuch1. (Die Versuche sind einander so ähnlich, dass der Unterrichtsnachlauf das wechselseitige Verständnis ermöglicht.) Unterrichtlicher Vorlauf: - - Bau eines Schwerependels mit der Aufgabe, die Schwingungsdauer bei unterschiedlichen Pendellängen und Massen zu bestimmen (Hausaufgabe unter Verwendung von Schnur, Küchenwaage und Uhr) Instruktionsstunde zur Auswertung der Hausaufgabe und Betrachtung des Schwerependels im Lichte von potentieller und kinetischer Energie Unterrichtlicher Nachlauf: - Instruktionsstunde zur elastischen Energie Wel = ½ Dx2 Gemeinsame Bearbeitung des Übungsblattes Folienkopie gelungener Auswertungen von Stationsversuchen und Besprechung am Tageslichtprojektor Geplante Fortsetzung: Übergang zur Wärmeenergie mit molekularer Deutung nach Brown. 1 Ein Bericht zum Einsatz des Laborbuches findet sich im Kapitel "Naturwissenschaftliches Arbeiten" der Broschüre "Weiterentwicklung des mathematisch-naturwissenschaftlichen Unterrichts – Erfahrungsbericht zum BLK-Programm SINUS in Bayern" Station 1: Sprungkurve zeichnen Du hast einen Sprungball und ein Lineal. Sicher weißt du, was passiert, wenn du den Ball aus 1 m Höhe fallen lässt. Aber hast du es auch schon gemessen? Und: Hast du schon einmal versucht, eine Sprungkurve zu zeichnen? Auftrag: Lasse den Ball aus 1 m Höhe fallen und bestimme die Sprunghöhen für die nächsten 10 Sprünge. Mache den Versuch ein paar Mal, denn es ist gar nicht so einfach zu sehen, in welche Höhe der Ball zurückspringt. Sprung 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Höhe in cm Und nun werden die Höhen zu einer stetigen Sprungkurve verbunden. Stelle dir vor, dass die Bewegung in (0, 100 cm) beginnt und dass dann die Zeit läuft. Die gemessenen Sprunghöhen liegen dann über den Werten 1, 2, 3 usw. auf der Rechtswertachse. Station 2: Elastizitätsvergleich von Bällen Du hast verschiedene Bälle. Sie sind von unterschiedlicher Elastizität. Je elastischer der Ball ist, desto höher ist der 1. Sprung. Auftrag: Vergleiche die Elastizität von Bällen. Lasse die Bälle jeweils aus einer Höhe von 1 m fallen, und miss die erste Sprunghöhe. Berechne den Energieverlust, der sich daraus ergibt, dass der Ball die Ausgangshöhe nicht mehr erreicht. Ball Höhe 1. Sprung Energieverlust Energieverlust in Prozent Überlegungs- und Rechenfrage: a) Wähle den elastischsten Ball aus. Beobachte, nach wie vielen Sprüngen er nur noch 50 cm hoch springt. b) Nimm an, dass der Energieverlust in Prozent bei jedem Sprung gleich ist. Wie viel Energie hat dieser Ball dann noch nach dem 2, 3. Sprung? Wie hoch käme er dann noch? Stimmt deine Rechnung mit dem Messergebnis aus a) überein? Station 3: Inelastische Knetmasse Forme eine Kugel aus Knetmasse und lasse sie aus verschiedenen Höhen fallen. Betrachte die Kugel nach dem Fall. Was kannst du beobachten? Wohin ist bloß die kinetische Energie, die vor dem Aufprall da war? Sie ist komplett weg! Oder? Auftrag: 1) Lasse die zu einer Kugel geformte Knetmasse aus 10 cm, 20 cm, 30 cm, 40 cm, 50 cm, 100 cm, 150 cm Höhe fallen und miss die Deformation mit Hilfe eines Lineals möglichst genau. 2) Wirf die Knetmassenkugel mit Schwung gegen die Wand und versuche herauszubekommen, mit welcher Geschwindigkeit sie deine Hand verlassen hat. 3) Und nun suchen wir nach der "verschwundenen" kinetischen Energie! Die Kugel soll 4 Minuten lang intensiv geknetet werden. Miss die Temperatur der Knetmasse vor und nach der Bearbeitung. Zeit in min 1 2 3 4 Temperatur in Grad Celsius Beschreibe deine Beobachtung in 2 Sätzen. Erkläre die Erwärmung der Knetmasse. Wieso kann es nicht sein, dass die Körperwärme die Ursache der Erwärmung ist? Zum Schluss deines Textes: Im Eingangstext steht eine Frage. Vielleicht kannst du nun eine Antwort darauf geben! Station 4: Umwandlung: Elastische → kinetische → potentielle Energie Du hast eine Feder, eine Kugel und ein Stück Fahrbahn. Wie kann man damit Physik machen? Ganz einfach: Man muss beobachten, analysieren und messen. Arbeitsauftrag: Spanne die Feder und schieße die Kugel damit die Fahrbahn hoch. Gesucht ist ein Zusammenhang zwischen Steighöhe und Spannweg der Feder. Spannweg in cm Steighöhe in cm Federenergie= pot. Energie in J Trage in das Diagramm die Federenergie nach oben und den zugehörigen Spannweg nach rechts ab. Welche Art von Kurve kann man erkennen? Reflexion als kleiner Aufsatz: Beschreibe einen technischen Vorgang, bei dem elastische Energie genutzt und in andere Energieformen umgesetzt wird. Ergänze deinen Text durch Zeichnungen. Station 5: Umwandlung von Energie im Stabhochsprung Tim Lobinger überspringt am 02.03.2002 in Wien 5,75 m - © Herbert Czingon 2002 - All rights reserved. Die folgenden Bilder sind Auszüge einer Fotoreportage. Tim Lobinger überspringt 5,75 m. Es ist völlig klar, dass er das alleine mit seiner Muskelkraft schafft. Aber er muss dazu einen Stab verwenden, den er geschickt einsetzt. Beschreibe für jedes Bild kurz, welche Energieform vorliegt und welche Energieumwandlung stattfindet. Formeln zur Energie – Formelsammlung zum Lernen Kinetische Energie Wkin = ½ m v2 Potentielle Energie Wpot = m g h Elastische Energie Wel = ½ D x2 Reibungsenergie Wreib = Freib · s Standardaufgaben: 1) Eine Gummischleuder ist 7cm weit gespannt. Die Dehnungskonstante des Gummis ist 2 Newton pro cm. Ein Stein mit Masse m = 20g wird damit senkrecht nach oben geschossen. Wie hoch fliegt er? 2) Ein Stück Knetmasse der Masse 50 g wird aus 2 m Höhe fallen gelassen. Mit welcher Geschwindigkeit schlägt es am Boden auf? 3) Ein 70g schwerer Ball wird aus 0,9 m Höhe fallen gelassen und springt auf 60 cm Höhe zurück. Wie viel Energie hat er verloren, wie viel Energie hat er noch nach dem ersten Sprung? Wie viel Energie hat er noch nach dem 5. Sprung und wie hoch kommt er dann noch? 4) Ein Looping-Wagen hat erfährt eine Reibungskraft von 10 % seiner Gewichtskraft. Wie weit rollt er horizontal, wenn er den Looping mit einer Geschwindigkeit von v = 20 m/s verlässt? Er wird auf einer Strecke von 30 m durch einen Gegenhang von 5 m Höhe gebremst. Wie schnell kommt das Fahrzeug oben an? 5) Eine Feder ist sehr elastisch. Aber auch Gummi, Spinnenfäden, Seile, Fäden, Schilfhalme usw. sind elastisch. Denke bis auf die Ebene der Atome und Moleküle und spekuliere, wie es wohl dazu kommt, dass Materialien elastische Eigenschaften haben.