Kirsten Hehmeyer Pressebüro Richard-Wagner-Straße 10, 10585 Berlin Telefon: +49 [0]30-343 84 207/208, Fax: -416 Mobil: +49[0]172 4064782 [email protected] www.deutscheoperberlin.de Stiftung Oper in Berlin Vincenzo Bellini I CAPULETI E I MONTECCHI (konzertant) Tragedia lirica in zwei Akten Libretto von Felice Romani nach dem Drama „Giulietta e Romeo” (1818) von Luigi Scevola Uraufführung am 11. März 1830 in Venedig In italienischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln Dauer: 2 Std 15 Min. (incl. einer Pause) Musikalische Leitung Paolo Arrivabeni Chöre William Spaulding Romeo Joyce DiDonato Giulietta Venera Gimadieva Tebaldo Celso Albelo Pater Lorenzo Marko Mimica Lord Capulet Alexei Botnarciuc Orchester und Chor der Deutschen Oper Berlin Konzertante Premiere am 29. Februar 2016 um 19.30 Uhr, weitere Vorstellung am 3. März 2016 Die unglückliche Geschichte von Romeo und Julia, die sich in Verona zugetragen haben soll, ist vor allem durch die Tragödie von Shakespeare bekannt. Es gibt aber auch von Shakespeare unabhängige Dramatisierungen des Stoffes. Ein heute fast vergessener italienischer Tragödiendichter ist Luigi Scevola, auf dessen „fünfte Tragödie“ „Giulietta e Romeo“ das gleichnamige Libretto von Felice Romani zurückgeht, das dieser 1825 für Nicola Vaccai schrieb und 1830 für Vincenzo Bellini umarbeitete. Für die Uraufführung in Venedig wählten die Autoren zur Unterscheidung von der älteren Oper den Titel I CAPULETI E I MONTECCHI. Anders als bei Shakespeare mit seinen zahlreichen, teilweise auch komödiantischen Nebenhandlungen und der umfangreichen Personage konzentriert sich Romanis Libretto auf gerade einmal fünf Solisten und einen auch nur zurückhaltend eingesetzten Chor. Diese Variante des bekannten Romeo-und-Julia-Stoffes blendet damit die gesellschaftliche und politische Dimension der durch den Kampf zweier verfeindeter Familien erst zur Tragödie werdenden Liebesgeschichte in den Hintergrund. Statt dessen fokussiert sich die Handlung auf die Innenwelten der Protagonisten, die in Bellinis Musik ihren Ausdruck finden – insbesondere in den endlos langen, über einem harmonisch changierenden Grundgerüst schwebenden Melodielinien, die dem Komponisten den Ruf des wohl romantischsten aller italienischen Musiker der Romantik eingebracht hat. Lange Jahre führte die Oper ein Schattendasein auf den Spielplänen, auch bedingt durch den Erfolg von Charles Gounods ROMEO UND JULIETTE, gut 30 Jahre nach Bellinis I CAPULETI, aber auch durch die bald anachronistisch erscheinende Besetzung des Romeo durch eine Mezzosopranistin. Doch in den letzten 40 Jahren hat die Oper, primär aufgrund ihrer musikalischen Qualitäten, eine Renaissance erlebt. Viele berühmte Mezzosopranistinnen haben die virtuose und zugleich eindrückliche und vielschichtige Partie des Romeo für sich entdeckt: Janet Baker, Marilyn Horne, Agnes Baltsa, Vesselina Kasarova, Elīna Garanča. Joyce DiDonato gab ihr umjubeltes Debüt als Romeo 2008 in Paris und sang ihn später in einer Neuproduktion der San Francisco Opera. Als Giulietta steht ihr Venera Gimadieva zur Seite, die musikalische Leitung liegt in den Händen von Paolo Arrivabeni.