09.12.2015 - VLab

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Vorlesung: Sensoren und Aktuatoren 2015-2016
Sensoren und Akt[uat]oren
Vorlesungen und Labor
Ingenieurswesen-Abteilung - FILS
(3-ten Semester)
Studienplan:
14 x 1 = 14 Stunden Vorlesung
14 x2 = 28 Stunden Labor - LabVIEW
Mihaela Albu
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Vorlesung: Sensoren und Aktuatoren 2015-2016
Stoffplan:
1.
Einleitung. Elektrische Messung nichtelektrischer Größen.
2.
Meßfühler. Übersicht über passive und aktive AufnehmerPrinzipien. Messchaltungen.
3.
Sensoren für geometrische Meßgrößen und mechanische
Beanspruchung,
4.
Temperaturmessung
5.
Intelligente Sensorsysteme
6.
Aktoren
7.
Typische Sensoren und Aktoren der Robotik
8.
Feldbussysteme
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Temperaturmessung. Wichtige Momente
•Daniel Gabriel Fahrenheit, (24 Mai 1686, Dansk - 16 Sept.
Haga)
•Termometer mit Alkohol (1709);
• Termometer mit Quecksilber (1714)
Wasser Temperaturpunkte: 32--212.
Anders Celsius, (Sweden) -->1742, "Observations on two
persistent degrees on a thermometer” -->Celsius Skala
Wasser Temperaturpunkte: 0--100.
•William Thomson, Lord Kelvin (Belfast, 1824 - 1907); Kelvin
Skala: Temperaturbereich 0 K=-273,15 C; der Wert 0 K
entspricht der Temperatur, bei der die thermische Bewegung der
Moleküle zur Ruhe kommt
•der Tripelpunkt des Wassers liegt bei 273,16K und der
Dampfpunkt des Wassers liegt beim Druck 1,01325 bar
Mihaela Albu
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Vorlesung: Sensoren und Aktuatoren 2015-2016
Temperaturmessung. Allgemeiner Überblick
•Die Temperatur ist die am meisten gemessene physikalische,
nichtelektrische Größe.
•Zu ihrer Messung vewendete man früher vorwiegend
mechanische Ausdehnungsthermometer wie z.B. flüssigkeits Glasthermometer, Feder - Thermometer oder Bi - Metall Thermometer.
•Die moderne Meßtechnik ersetzt diese mechanischen Geräte
zunehmend durch elektrische Meßfühler und Meßumformer.
Dies entspricht auch den industriellen Anforderungen, denn
vielfach müssen die Meßwerte ausgewertet und
weiterverarbeitet werden; sie bilden die Eingangswerte für
selbsttätige Regelungen oder Eingabewerte für Prozeßrechner.
Mihaela Albu
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Vorlesung: Sensoren und Aktuatoren 2015-2016
Temperaturmessung. Allgemeiner Überblick
Eine typische Meßkette:
Mihaela Albu
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Vorlesung: Sensoren und Aktuatoren 2015-2016
Temperaturmessung. Allgemeiner Überblick
•Der Fühler dient zur Erfassung und Umwandlung der
Temperatur in ein elektrisches Signal,
•der Meßumformer dient zur Verstärkung und Normierung
des Signals.
•Das normierte Ausgangssignal des Meßumformers wird der
analogen oder digitalen Anzeige zugeführt.
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Temperaturmessung. Meßprinzien
• Quecksilber-Thermometer: das Quecksilber expandiert
wenn es erwärmt wird.
• Bimetall-Temperatur-Schalter: unterschiedliche
Expansion in einem Bimorph.
• Thermocouple-Thermometer für hohe Temperaturen:
Messung einer Spannungsdifferenz.
• Widerstand-Thermometer für kleinen Meßbereich: der
Widerstand ändert sich mit der Temperaturänderung
(Temperatur-Koeffizient alpha: die prozentuale Widerstandsänderung per Einheitsänderung in der Temperatur.)
• Nicht-Kontakt-Temperatur-Sensor: Infrarot-Empfänger
zur Messung von Infrarot-Strahlung von einer Oberfläche.
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Vorlesung: Sensoren und Aktuatoren 2015-2016
Temperaturmessung.
Metallische Widerstandsthermometer
• Meßeffekt: Metallen leiten den elektrischen Strom
bekanntlich um so schlechter, je heißer sie sind. Diese
grundlegende Temperaturabhängigkeut des elektrischen
Widerstandes kann zur Messung der Temperatur benutzt
werden. Damit ist die Temperaturmessung auf eine Messung
des Widerstandes zurückgeführt. Bevorzugtes Material für
die Sensoren sind Metalle hoher Reinheit - vorwiegend
Nickel oder Platin. Der Anstieg des Widerstandes mit
zunehmender Temperatur folgt bei Metallen der Beziehung:

R  R0 1  K 1T  T 0   K 2 T T 0 
2

Mihaela Albu
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Vorlesung: Sensoren und Aktuatoren 2015-2016
Temperaturmessung.
Metallische Widerstandsthermometer
•R den Widerstand bei der Temperatur T,
•Ro den Widerstand bei der Vergleichstemperatur To,
•K1 und K2 sind materialabhängige Konstanten.
•Nach DIN wird zu Vergleichszwecken der Eispunkt
herangezogen, also der Eispunktwiderstand Ro bei To = 0°
angegeben:

R  R0 1  K 1T  K 2T
2

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Temperaturmessung.
Metallische Widerstandsthermometer
Im Bereich von 0° C bis 600° C gilt für die
Materialkonstanten K1 und K2:
PLATIN: K1 = 3,911 10-3/°C; K2 = -0,588 10 -6/(°C)2
NICKEL: K1 = 5,43 10 -3/°C; K2 = +7,85 10 -6 /(°C)2
•er Widerstands-verlauf des Platins ist zwar nicht völlig
linear, jedoch tritt der Einfluß des quadratisches Gliedes erst
bei höheren Temperaturen in Erscheinung.
•Beim Nickel dagegen ist der annähernd lineare Bereich viel
kleiner.
•die Kennlinie eines Platin - und Nickelsensors mit einem
Eispunktwiderstand Ro von 100 Ohm:
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Temperaturmessung.
Metallische Widerstandsthermometer
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Temperaturmessung.
Metallische Widerstandsthermometer
Nach DIN 43760 sind die genormten Widerstandswerte für
Platin - und Nickelmeßwiderstände bei verschiedenen
Temperaturen festgelegt:
Temperaturbereich T(°C)
(/°C)
-200
-100
0
100
200
300
400
500
600
700
bis
bis
bis
bis
bis
bis
bis
bis
bis
bis
-100
0
100
200
300
400
500
600
700
800
To(°C)
-200
-100
0
100
200
300
400
500
600
700

Ro()
18,53
60,20
100
138,5
175,8
212,0
247,0
280,9
313,6
345,2
0,417
0,398
0,385
0,373
0,362
0,350
0,339
0,327
0,316
0,305
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Temperaturmessung.
Metallische Widerstandsthermometer
•Obwohl die Empfindlichkeit des Platins, d.h. der
Widerstandsanstieg pro Grad Celsius, vom Wert 0,425
Ohm/°C bei -200°C auf 0,299 Ohm/°C bei 800°C
absinkt, reicht die Genauigkeit in den meisten
Anwendungseällen
auch
ohne
eine
zusätzliche
Linearisierungsschaltung aus.
•Oftmals wird nämlich nicht über den gesamten
Temperaturbereich gemessen, sondern nur ein bestimmtes
Temperaturintervall überwacht.
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Temperaturmessung.
Metallische Widerstandsthermometer
• Sinnvollerweise beschreibt man die Kennlinie im
interessierenden Bereich durch eine Gerade und führt
daher für jeden 100°C - Abschnitt einen mittleren
Temperaturbeiwert  ein.
RT  R01   T  T0 
für Platin = 3,85•10-3 bis 3,9210-3
für Nickel =6,1710-3 bis 6,7510-3
für Kupfer =4,2610-3 bis 4,3310-3
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Temperaturmessung.
Metallische Widerstandsthermometer
Die Kennlinie wird gewissermaßen durch Geradenstücke
approximiert. Anstatt Gleichung (3) benutzt man auch die
etwas übersichtlichere Form mit der mittleren
Empfindlichkeit , die einfach aus den genormten
Grundwertreihen ermittelt werden kann (Ro ist der
Widerstand bei der Temperatur To und RT der Widerstand
bei der Meßtemperatur T):
RT  R0   T  T0 
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Temperaturmessung.
Metallische Widerstandsthermometer
Für sehr genaue Messungen über den gesamten
Temperaturbereich ohne Umschaltung des Meßbereichs,
müssen geeigneten Methoden zur Linearisierung der
Kennlinie benutzt werden:
a) Zuschaltung von Serien - und Parallelwiderständen zum
Meßwertaufnehmer
b) Dioden - Widerstands - Netzwerke
c)
Meßverstärker
mit
besonderen
Übertragungseigenschaften
d) Spezielle A/D - Umsetzer.
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Vorlesung: Sensoren und Aktuatoren 2015-2016
Temperaturmessung.
Metallische Widerstandsthermometer
Neben Platin findet in begrentztem Umfang auch das
preiswertere Nickel Verwendung. Es hat einen höheren
Temperaturkoeffizienten bei einem relativ kleinen
zulässigen Temperaturbereich.
Pt
+800°C
100:
Temperaturbereich
von
-200°C
bis
Ni 100: Temperaturbereich von -40°C bis +180°C
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Vorlesung: Sensoren und Aktuatoren 2015-2016
Temperaturmessung.
Halbleiter Widerstandsthermometer
•bei einer bestimmten Änderungen der Temperatur ändert
sich der elektrische Widerstand bestimmter Halbleiter in
maßgebenden Temperaturbereichen erheblich stärker als
der elektrische Widerstand der Platin, Nickel, Kupfer;
•diese angewendete Halbleiter glidert sich in “Halßleiter“
und „Kaltleiter“.
•Der elektrische Widerstand von Heißleiter ist bei höheren
Temperaturen erheblich kleiner als bei tieferen, d.h. der
elektrische Widerstand nimmt mit zunehmender
Temperatur ab, und der Temperaturkoeffizient ist negativ.
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Temperaturmessung.
Halbleiter Widerstandsthermometer
•In diesem Fall spricht man von NTC-Widerstände
(Negative Temperature Coefficient).
Die Beziehung:
RT   R0  e
1 1
B  
 T T0




zeichnet man die Abhängigkeit zwischen elektrisches
Widerstandes und Temperatur auf
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Vorlesung: Sensoren und Aktuatoren 2015-2016
Temperaturmessung.
Halbleiter Widerstandsthermometer
•die Tagente an R(T) im Punkt:
R1,T1
ist durch die Beziehung:
definiert.
B
R  R1 [1  2 T  T1 ]
T1
der Temperaturbeiwert ist :
B
 T1    2
T1
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Temperaturmessung. Genauigkeit
•Eine wesentliche Eigenschaft des Platins ist, daß es die
höchste Stabilität von allen Metallen hat, am
unempfindlichsten gegen Verunreinigungen ist und
einen hohen Grad an voraussagbarer Meßgenauigkeit
aufweist.
•Der Eispunktwiderstand eines Pt 100 wird bei 0°C auf
eine Toleranz von 1%0 abgeglichen. Dem entspricht ein
Temperaturmeßfehler von weniger als ± 0,3°C.
•Bei geeigneter Konstruktion und anschließender Selektion
der Pt 100 - Elemente läßt sich heute zwischen 0°C und
200°C eine Genauigkeit bis 0,01°C erreichen.
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Temperaturmessung. Genauigkeit
Die zulässigen Fehlergrenzen (Maximale Temperaturfehlergrenzen eines Pt 100 ) in Abhängigkeit von der Meßtemperatur T:
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Temperaturmessung. Genauigkeit
•Die Austauschbarkeit der Fühlerelemente untereinander ist
in allen Fällen durch deren Normung gewährleistet.
• Durch künstliche Alterung beim Herstellungsprozeß tritt
fast kein Nachaltern mehr auf.
•Es werden Wiederholgenauigkeiten von ±0,1 °C oder
besser über den gesamten Temperaturbereich garantiert.
• Die Langzeitstabilität wird mit einer Drift von weniger als
± 0,1°C nach einem Jahr Betriebsdauer angegeben.
•Die
Fühler
sind
vollkommen
wartungsfrei,
ein
Nachkalibrieren entfällt.
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Temperaturmessung. Ausführungsformen
•Konventionelle, drahtgewickelte Meßwiderstände enthalten
Platindrähte von hohem Reinheitsgrad (99,999%) als
Temperatursensoren.
•Bei der Ausführungsform a) wird der blanke Draht auf ein
dünnes Glas - oder Keramikröhrchen aufgewickelt, die untere
Zuführung des Drahtes wird durch den Rohrkern nach oben
geführt. Eine weitere Glas - oder Keramikschicht überzieht das
Sensorelement, so daß dieses vollkommen eingebettet ist.
•Der heute gebräuchlichere Typ ist die Form b). Der Meßdraht
wird zu einer Wendel geformt und in die länglichen Bohrungen
eines Keramikkörpers geschoben. Mechanische Spannungen
durch das Wickeln bzw. durch Temperatureinwirkung können
hier nicht auftreten.
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Vorlesung: Sensoren und Aktuatoren 2015-2016
Temperaturmessung. Ausführungsformen
Mihaela Albu
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Vorlesung: Sensoren und Aktuatoren 2015-2016
Temperaturmessung. Ausführungsformen
•Eine weitere Variante, der Platin - Dünnfilm - Sensor,
besteht aus einer sehr dünnen (einige Mikrometer)
Platinschicht auf einem Keramiksubstrat oder einer
Kunststoffolie.
•Für den praktischen Gebrauch muß die Sensorfläche
noch vor mechanischen und chemischen Einflüssen
geschützt werden. Die Art der Schutzschicht wird durch
den Temperaturbereich und den Anwendungsfall
festgelegt.
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Vorlesung: Sensoren und Aktuatoren 2015-2016
Temperaturmessung. Ausführungsformen
•Bei den herkömmlichen, drahtgewickelten Meßwiderständen
haben sich Abmessungen von 1 bis 5mm Durchmesser und
10 bis 50mm Länge als am wirtschaftlichsten erwiesen.
•Für die Dünnfilm - Meßwiderstände kann das Volumen
nochmals etwa um den Faktor 20 reduziert werden.
• Größe und Ausdehnung der temperaturempfindlichen
Platinfläche bzw. -wicklung, die sogennante thermische
Masse, beeinflussen in entscheidendem Maße das
Ansprechverhalten des Fühlers.
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Vorlesung: Sensoren und Aktuatoren 2015-2016
Temperaturmessung. Ausführungsformen
• Die drahtgewickelten Meßwiderstände werden zum Schutz
vor aggressiven Medien und Feuchtigkeit in hermetisch
verschlossene Metallsonden eingebaut.
• Die metallische Hülle sorgt für einen guten Wärmeübergang
vom Medium zum Sensor.
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Vorlesung: Sensoren und Aktuatoren 2015-2016
Temperaturmessung. Ausführungsformen
Anwendungsbereiche von
Temperatur-Sensoren oder -Sonden
in der Robotik:
• Messung der
Umgebungstemperatur
• Kompensation temperaturbedingter
Drift bei Sensoren
• Detektion warmer Objekte.
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Vorlesung: Sensoren und Aktuatoren 2015-2016
Temperaturmessung. Meßschaltungen
•Zur Temperaturmessung mit Widerstandsthermometern
gibt es verschiedene Schaltungsmöglichkeiten.
•Wird der Fühler mit einem konstanten Strom gespeist,
so entspricht der in Bild 2 dargestellte
Widerstandsverlauf direkt dem Spannungsabfall.
•Die einfachste Schaltung ist die auf Basis der
Zweileitertechnik
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Vorlesung: Sensoren und Aktuatoren 2015-2016
Temperaturmessung. Meßschaltungen.
Zweileitertechnik
•Der
Nachteil
dieser
Schaltung ist deutlich zu
erkennen: Bei größeren
Entfernungen zwischen
Fühler und Verstärker
bewirkt die Verlängerung
mit einem zwei-adrigen
Kabel eine Veränderung
der Systemgenauigkeit.
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Temperaturmessung. Meßschaltungen.
Zweileitertechnik
•Der Kupferwiderstand der Drähte addiert sich zum
Fühlerwiderstand und ändert sich außerdem mit der
Umgebungstemperatur.
•Schließlich ist auch der Kontaktübergangswiderstand
an den Anschlußklemmen nicht zu vernachlässigen.
•Bereits eine Widerstandsänderung von 0,385 Ohm
verursacht einen Meßfehler von 1°C.
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Temperaturmessung. Meßschaltungen.
Zweileitertechnik
•Bezeichnet man den Zuleitungswiderstand pro Ader mit
RL, kann der relative Fehler f aus dem Quotienten der
Änderung des Zuleitungswiderstandes 2(RL) und der
Änderung des Thermometerwiderstandes RT in
gesamten Meßbereich berechnet werden:
f  2(R L )/R T
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Temperaturmessung. Meßschaltungen.
Zweileitertechnik
•Mit der Kompensationsspannung Uk kann am
Potentiometer bei 0°C auf Ua = 0 Volt abgeglichen
werden.
•Damit ist der Leitungswiderstand von 2RL mit
eingeeicht, die Änderungen, die durch
Temperaturschwankungen hervorgerufen werden,
bleiben jedoch als störende Einflußgrößen erhalten.
• Zur Fehlerabschätzung dient Gleichung (4):
f = 2(RL)/RT
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Temperaturmessung. Meßschaltungen.
Zweileitertechnik
•Eine Schaltungsvariante
(Brückenschaltung im
Ausschlagverfahren):
•Der Justierwiderstand Rj
dient zum Abgleich der
Zuleitungswiderstände.
(Meistens wird der
Zuleitungswiderstand mit
Rj auf den Normwert von
10 Ohm eingeeicht).
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Temperaturmessung. Meßschaltungen.
Dreileitertechnik
•Zur Beseitigung des Temperatureinflusses der Zuleitung
verwendet man die Vorteilhaftere Dreileitertechnik.
•Das Prinzip dieser Technik liegt darin, daß der
Leitungswiderstand mit der dritten Zuleitung gemessen und
dann verstärkt (V2) zum Summenverstärker geführt wird.
• Bedingung hierbei ist lediglich, daß die Drähte gleiche
Widerstände haben müssen. Sei RL wieder der
Zuleitungwiderstand einer Ader
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Temperaturmessung. Meßschaltungen.
Dreileitertechnik
U1 = 2UL + UM =
= Ik(2RL + Rx)
U2 = UL = IkRL
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Vorlesung: Sensoren und Aktuatoren 2015-2016
Temperaturmessung. Meßschaltungen.
Dreileitertechnik
• Wählt man für V2 den Verstärkungsfaktor 2, so
kompensiert sich der Spannungsabfall der Zuleitungen
und am Ausgang des Summenverstärkers bleibt das
Nutzsignal:
Ua = U1 - 2U2 = IkRx = UM
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Temperaturmessung. Meßschaltungen.
Vierleitertechnik
•Unabhängig
vom
Leitungswiderstand
Vierleitertechnik genaue Meßergebnisse.
liefert
die
•Dies geschieht, indem über einen zweiten, separaten
Leitungszweig der Konstantstrom eingespeist und der
Spannungsabfall am Meßwiderstand hochomig gemessen
wird.
•Haben die beiden stromführenden Adern gleichen
Leitungswiderstand, so heben sich Temperatureinflüsse
gegenseitig auf.
•Ein Abgleich ist nicht erforderlich.
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Temperaturmessung. Meßschaltungen.
Vierleitertechnik
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Temperaturmessung. Meßstrom und Selbsterwärmung
•Die Speisung der Fühler erfolgt durch einen Konstantstrom
zwischen 0,1 und 10 mA, je nach Bauweise des Sensors.
•Eine nicht zu vernachlässigende Einflußgröße stellt die
Eigenerwärmung des Fühlers dar.
•Je höher der Meßstrom, um so mehr steigt die Verlustleistung
an.
•Der durch Selbsterwärmung verursachte Temperaturfehler
hängt etwa quadratisch vom Meßstrom ab und wird durch den
Wärmeübergang zwischen Meßobjekt und Meßfühler bestimmt.
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Temperaturmessung. Meßstrom und Selbsterwärmung
• Durch eine geerdete Abschirmung des Zuleitungen kann die
Selbsterwärmung ausreichend verhindert werden.
Stromführende Leitungen induzierten durch ihr Magnetfeld
Spannungen im Thermokreis. Ein Verdrillen der Meßleitungen
reduziert diesen Effekt auf ein Minimum.
Um das Übersprechen bei mehreren parallel geführten
Meßleitungen zu unterbinden, ist jedes Paar für sich
abzuschirmen.
Zusätzliche
Verbindungsstellen
mit
Thermospannungen müssen vermieden werden.
parasitären
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Temperaturmessung. Ausführungsformen
• Der dem Platindraht beim Widerstandsthermometer
entsprechende Temperatursensor ist beim Thermoelement die
Verbindungsstelle der beiden Thermoschenkel.
•Für die Auswahl des Durchmessers der Thermodrähte sind
gute Wärmeleitung (möglichst geringer Durchmesser) und
Haltbarkeit (möglichst großer Durchmesser) maßgebend. Es
sind Durchmesser bis herab zu 0,1 mm möglich.
•Thermopaare können im gegensatz zu Platinwicklungen bei
Meßwiderständen direkt mit dem zu messenden Stoff in
berührung gebracht werden.
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Temperaturmessung. Ausführungsformen
•Für Anwendungen in aggressiven Medien bzw. zum Schutz
vor mechanischer Beanspruchung umgibt man das Element
mit einer Schutzhülle aus Quarzglas, Porzellan oder
zunderfreiem Stahl.
•Zum anderen bringt der Einbau in Meßeinsätze die
Möglichkeit der elektrischen Isolation bzw. Erdpotentialfreiheit.
Für besonders kleine Einstellzeiten verwendet man die
Mantelthermoelemente.
•Ein Schutzmantel aus rostfreiem Stahl hat innenliegende,
durch eingepreßtes Magnesiumoxid isolierte Thermodrähte
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Vorlesung: Sensoren und Aktuatoren 2015-2016
Temperaturmessung.
Dynamisches Verhalten von Meßfühlern
Im allgemeinen soll ein Temperaturfühler möglichst
verzögerungsfrei über die Meßgröße informieren.
Jedoch beeinflüssen konstruktionsbedingte Faktoren
das Ansprechverhalten. Es muß daher kurz auf diese
Einflußgrößen eingegangen werden
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Temperaturmessung.
Dynamisches Verhalten von Meßfühlern
Konstruktiver Fühleraufbau
•Die Ansprechzeiten von Temperaturfühlern hängen von der
Wärmekapazität, der Wärmeleitfähigkeit sowie der Größe
der Oberfläche der verwendeten Materialen ab.
•Die Hersteller geben in ihren Datenblättern die 9/10-Zeit
an, also die jenige Zeit, die der Fühler braucht, um 9/10
eines Temperatursprungs zu erfassen.
•Üblicherweise bewegt sich diese konstruktionsbedingte
Größe im Bereich von 0,5 sec. bis zu 30 sec.
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Temperaturmessung.
Dynamisches Verhalten von Meßfühlern
Konstruktiver Fühleraufbau
•Ein Pt 100-Fühler besteht zunächst aus dem
Sensorelement, einer Platinwicklung auf einem Isolierkörper
• Der Platindraht selbst muß durch das Meßmedium (z.B.
Luft) erwärmt werden; erst wenn seine Temperatur der zu
messenden Lufttemperatur entspricht, kann ein exaktes
Meßergebnis erwartet werden.
•Es gilt also die Wärmekapazität des Drahtes "aufzufüllen".
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Vorlesung: Sensoren und Aktuatoren 2015-2016
Temperaturmessung. LabVIEW Simulationen
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Temperaturmessung. LabVIEW Simulationen
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Temperaturmessung. LabVIEW Simulationen
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Vorlesung: Sensoren und Aktuatoren 2015-2016
Temperaturmessung. Hausaufgabe
Das
unten
dargestellte
Blockschaltbild
zeigt
eine
Messkette
zur
Temperaturmessung nach dem Messprinzip der Temperaturabhängigkeit eines
elektrischen Widerstandes.
Der thermoresistive Elementarsensor ändert über der Messtemperatur T seinen
elektrischen Widerstand R. Dieser wird mit einem R/U-Wandler in Vierleitertechnik
in ein Spannungssignal U1 umgewandelt. Der nachfolgende Messverstärker
generiert aus dem Eingangssignal U1 das verstärkte Ausgangssignal U2. Dieses
wird dann mit Hilfe einer Analoganzeige ablesbar.
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Vorlesung: Sensoren und Aktuatoren 2015-2016
Temperaturmessung. Hausaufgabe
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Temperaturmessung. Hausaufgabe
a) Nennen Sie drei Beispiele für thermoresistive Elementarsensoren.
b) Beschreiben Sie die Funktionsweise der Vierleitertechnik und ihre Vorteile
gegenüber anderen Schaltungstechniken (Zweileiter- und Dreileitertechnik).
c) Wie groß darf die relative Messabweichung der Analoganzeige DEA / EA höchstens
sein, damit die relative wahrscheinliche Gesamtmessabweichung DEges / Eges nicht
größer 0,5% wird.
d) Auf welchen Wert muss die Messempfindlichkeit EV des Messverstärkers
eingestellt werden, wenn die Messempfindlichkeit EA der Analoganzeige 1 Grad / mV
beträgt, damit die Gesamtmessempfindlichkeit Eges der Messkette 1 Grad / 0C beträgt
?
e) Wie groß ist der Winkelausschlag a des Zeigers der Analoganzeige für den
Temperatur-Messbereichsendwert und die zugehörige absolute Messabweichung ?
f) Berechnen Sie den Winkelausschlag a der Analoganzeige für eine Messtemperatur
von 110 0C mit der zugehörigen absoluten Messabweichung (v. MB-E). Stellen Sie
das Messergebnis fachgerecht dar (Angaben zu Messwert und Abweichung).
g) Die Analoganzeige soll nun durch eine Digitalanzeige ersetzt werden.
Der Spannungsmessbereich soll 0 bis 15V betragen. Auf welchen Wert muss dann
der Verstärkungsfaktor des Messverstärkers eingestellt werden ?
Mihaela Albu
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