Springer-Lehrbuch K. Jonas W. Stroebe M. Hewstone (Hrsg.) Unter Mitarbeit von C. Lebherz Sozialpsychologie Eine Einführung Übersetzt von M. Reiss sowie C. Lebherz 5., vollständig überarbeitete Auflage Mit 279 Abbildungen und 17 Tabellen 123 Professor Dr. Klaus Jonas Universität Zürich, Psychologisches Institut, Sozial- und Wirtschaftspsychologie Binzmühlestrasse 14/13, 8050 Zürich, Schweiz E-Mail: [email protected] Professor Dr. Wolfgang Stroebe University of Utrecht, Department of Social and Organizational Psychology PO Box 80140, 3508 TC Utrecht, The Netherlands E-Mail: [email protected] Professor Dr. Miles Hewstone University of Oxford, Department of Experimental Psychology South Parks Road, Oxford OX1 3UD, United Kingdom E-Mail: [email protected] Übersetzung: Dr. Matthias Reiss Angertorstr. 4 80469 München E-Mail: [email protected] Mitarbeit und Übersetzung: Dr. Carmen Lebherz Psychologisches Institut, Sozial- und Wirtschaftspsychologie, Binzmühlestraße 14/13, 8050 Zürich, Schweiz E-Mail: [email protected] ISBN-13 978-3-540-71632-7 Springer Medizin Verlag Heidelberg Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere die der Übersetzung, des Nachdrucks, des Vortrags, der Entnahme von Abbildungen und Tabellen, der Funksendung, der Mikroverfilmung oder der Vervielfältigung auf anderen Wegen und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Eine Vervielfältigung dieses Werkes oder von Teilen dieses Werkes ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestimmungen des Urheberrechtsgesetzes der Bundesrepublik Deutschland vom 9. September 1965 in der jeweils geltenden Fassung zulässig. Sie ist grundsätzlich vergütungspflichtig. Zuwiderhandlungen unterliegen den Strafbestimmungen des Urheberrechtsgesetzes. Springer Medizin Verlag springer.de © Springer Medizin Verlag Heidelberg 1990, 1992, 1997, 2003, 2007 Produkthaftung: Für Angaben über Dosierungsanweisungen und Applikationsformen kann vom Verlag keine Gewähr übernommen werden. Derartige Angaben müssen vom jeweiligen Anwender im Einzelfall anhand anderer Literaturstellen auf ihre Richtigkeit überprüft werden. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutzgesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürfen. Planung: Dr. Svenja Wahl Projektmanagement: Michael Barton Layout und Einbandgestaltung: deblik Berlin Satz und Digitalisierung der Abbildungen: Fotosatz-Service Köhler GmbH, Würzburg SPIN: 1136 7321 Gedruckt auf säurefreiem Papier 2126 – 5 4 3 2 1 0 V Vorwort Dies ist die fünfte, komplett überarbeitete Auflage des Lehrbuchs »Sozialpsychologie«. Es richtet sich an Studierende europäischer Universitäten. Als der Plan für die erste Auflage im Jahr 1986 Umrisse annahm, war nicht abzusehen, dass es eine Vielzahl von Ausgaben in mittlerweile neun Sprachen geben würde (neben der deutschen und englischen Ausgabe beispielsweise eine italienische, kroatische und eine russische) oder dass mehr als 20 Jahre später die vorliegende Auflage erscheinen würde. In dem seither vergangenen Zeitraum hat sich die Welt dramatisch verändert. Als Herausgeber haben wir zusammen mit den Autoren versucht, diesen Veränderungen Rechnung zu tragen, sowohl bei der Auswahl der Themen als auch der illustrierenden Beispiele. Der Europäischen Union sind seit dieser Zeit viele neue Staaten beigetreten und es gibt in der EU eine beständige Debatte über das Verhältnis der jeweiligen nationalen Identitäten zur übergeordneten europäischen Identität. Mitten in Europa hat ein Völkermord stattgefunden (in Ex-Jugoslawien) und auch weit davon entfernt, beispielsweise in Ruanda (7 Kap. 14). Die Seuche Aids bedroht die Gesundheit von Millionen Menschen rund um den Erdball. Ein bedeutsamer Teil des Kampfes gegen Aids basiert auf sozialpsychologischen Prinzipien der Änderung gesundheitsrelevanten Verhaltens (7 Kap. 15). Die Medienberichterstattung über den Tsunami, der sich Ende Dezember 2004 im Indischen Ozean ereignete, bewirkte ein nie da gewesenes Ausmaß an Hilfsbereitschaft und veränderte dadurch die sozialpsychologische Sicht auf prosoziales Verhalten (7 Kap. 9). Dies sind nur einige Beispiele für eminente politische, gesellschaftliche und humanitäre Ereignisse, die im vorliegenden Band thematisiert werden. An diesen Beispielen wird gezeigt, dass die Sozialpsychologie in der gegenwärtigen Gesellschaft eine wichtige analytische und praxisleitende Funktion erfüllt. Bereits die vorangegangenen Auflagen des Lehrbuchs waren sehr erfolgreich. Dennoch liegt der vorliegenden Auflage eine völlige Neukonzeption zugrunde, sowohl hinsichtlich des behandelten Materials als auch der verwendeten didaktischen Mittel. Die Neukonzeption wurde auch mit Blick auf die an vielen europäischen Universitäten mittlerweile erfolgte Umstellung auf das Bachelor- und Masterstudium vorgenommen. Wir haben uns deshalb bemüht, die Lesbarkeit der Kapitel weiter zu erhöhen, ohne das von unserem Lehrbuch zu Recht erwartete hohe methodische und theoretische Niveau zu senken. Dies wurde dadurch erreicht, dass wir die Anzahl der pro Kapitel behandelten Themen reduzierten. Der Fokus liegt auf den jeweils zentralen Konzepten, Theorien, Methoden und Befunden. Diese sollten mit der gebotenen Ausführlichkeit, Tiefe und didaktischen Kompetenz behandelt werden. Vorläufige Versionen der Kapitel wurden bereits in der Assessmentstufe des Bachelorstudiengangs Psychologie der Universität Zürich in einer Vorlesung mit über 400 Studierenden erprobt. Erfahrungen damit sind in die didaktische Gestaltung der Kapitel bzw. der Website (siehe unten) eingeflossen. Hilfreich für den Test der vorläufigen Kapitel auf ihre didaktische Eignung war ihr Einsatz in studentischen Tutoratsgruppen an der Universität Zürich als Begleitveranstaltungen zu der Vorlesung »Grundlagen der Sozialpsychologie«. Die Kapitel des Bandes behandeln sämtliche Themen, die zu einer Einführung in die Sozialpsychologie gehören – Forschungsmethoden, Soziale Wahrnehmung und Soziale Kognition, Einstellungen, Aggression, Prosoziales Verhalten, Interpersonelle Beziehungen, Sozialer Einfluss, Gruppenprozesse und Intergruppenbeziehungen. Zu- VI Vorwort LSiehe auch »Wegweiser zum Buch« im vorderen Buchdeckel sätzlich haben wir drei weitere Kapitel in die neue Auflage aufgenommen. Hierzu gehört eine Einführung (7 Kap. 1), die allen mit der Sozialpsychologie nicht vertrauten Leserinnen und Lesern den Zugang zu dieser Disziplin erleichtert. In der Einführung wird der spezifisch sozialpsychologische Zugang zur Forschung erläutert, es wird eine Definition des Fachs vorgenommen und es wird erörtert, worin sich die Sozialpsychologie von benachbarten Disziplinen unterscheidet. Die Einführung charakterisiert die wichtigsten historischen Strömungen und »Meilensteine« sowie die resultierenden aktuellen theoretischen Perspektiven. Wir empfehlen den Lesern, zuerst dieses Kapitel zu lesen, bevor sie sich einem der anderen Kapitel zuwenden. Neu ist auch ein Kapitel über das Selbst (7 Kap. 5), in dem es um die Bedeutung des Selbst bzw. der Identität als sozialpsychologische Konzepte geht. Das Kapitel behandelt die Themen Selbstkonzept, Wissen über die eigene Person, Selbstwertgefühl und den kulturellen Einfluss auf das Selbst bzw. die Identität. Schließlich findet sich ein neu konzipiertes Kapitel über »Angewandte Sozialpsychologie« (7 Kap. 15). Es thematisiert Anwendungen der Sozialpsychologie im Bereich von Werbung, Arbeitsleben und Gesundheit. Es gibt eine Vielzahl neuer didaktischer Aspekte. Zur Struktur jedes Kapitels gehören spezifische Elemente, die für das Lernen und den Spaß beim Lesen förderlich sind: 4 Jedes Kapitel beginnt mit einem prägnanten Überblick. 4 Im Text sind die wichtigsten Begriffe des jeweiligen Themas markiert und am Seitenrand definiert. Die Definitionen aus allen Kapiteln finden sich noch einmal zusammengefasst am Schluss des Buches in alphabetischer Reihenfolge im Glossar. 4 Der Text ist in klare Abschnitte gegliedert. Die Leser werden mittels geeigneter Abschnittsüberschriften durch die Kapitel geleitet. Der Text ist durch Abbildungen, Tabellen und Photos aufgelockert. 4 Jeder größere Abschnitt eines Kapitels beginnt mit Lernfragen. Diese Fragen thematisieren die wichtigsten Inhalte des Kapitels und ermöglichen eine Lernkontrolle. 4 Jeder größere Abschnitt eines Kapitels endet mit einer Zusammenfassung. Am Schluss des Kapitels findet sich das Element »Kapitelzusammenfassung und Schlussfolgerungen«, das noch einmal zentrale Aspekte des Kapitels prägnant wiedergibt. 4 Am Ende eines Kapitels finden sich Empfehlungen zu weiterführender Literatur, jeweils mit ein bis zwei Sätzen zum Inhalt, Stil bzw. Schwerpunkt des empfohlenen Texts. 4 Jedes Kapitel beinhaltet Kurzbiographien von Pionieren, d.h. den zentralen Wegbereitern des jeweiligen Forschungsgebiets. Der Text der Kapitel wird ergänzt und angereichert durch weitere Elemente: 4 (a) In den Kästen »Aus der Forschung« finden sich prägnante Zusammenfassungen klassischer bzw. aktueller Studien. Hier erfahren die Leser nachvollziehbar, welche Hypothese in der betreffenden Studie untersucht wurde, wie die Studie methodisch konzipiert war, wie die Befunde lauten und was daraus geschlussfolgert werden kann. Die Darstellung in diesen Kästen ist für Studierende in den Anfangssemestern konzipiert; es werden möglichst wenig methodische oder theoretische Kenntnisse vorausgesetzt. 4 (b) In den Kästen »Individuelle Unterschiede« werden sozialpsychologisch relevante Skalen und relevante Items aus diesen Skalen vorgestellt, mit denen individuelle Unterschiede gemessen werden. 4 (c) In den Kästen »Sozialpsychologie im Alltag« werden die im jeweiligen Kapitel behandelten Theorien bzw. Forschungsergebnisse auf alltägliche Phänomene bzw. historische, politische oder gesellschaftliche Ereignisse angewendet. VII Vorwort Die didaktischen Gesichtspunkte, mit denen sowohl Studierenden als auch Lehrenden die Erarbeitung der Themen erleichtert werden soll, beschränken sich jedoch nicht auf das Material innerhalb des Buches. Weiteres wichtiges Material findet sich im Internet. Das Lernportal www.lehrbuch-psychologie.de enthält eine interaktive Lernwebsite zur »Sozialpsychologie«. Zu jedem Lehrbuchkapitel finden sich die folgenden Elemente: 4 Virtuelle Lernkarten helfen, die wichtigsten Fachbegriffe und ihre Übersetzungen zu lernen. 4 Eine kommentierte Linksammlung ist der ideale Ausgangspunkt für eine sozialpsychologische Tour durch das Internet. 4 Ein Multiple-Choice-Quiz hilft bei der schnellen Wissensüberprüfung. 4 Und für die, die es genau wissen wollen, gibt es Prüfungsfragen mit ausführlichen Antworthinweisen. Es war hilfreich, dass wir zu Beginn dieser Neuauflage nicht ahnten, wie viel Arbeit damit verknüpft sein würde. Hätten wir es gewusst, hätten wir diese Arbeit möglicherweise nicht auf uns genommen. Es gibt viele Personen, denen wir danken möchten, insbesondere unseren Autoren für ihre ausgezeichneten Manuskripte und ihre Bereitschaft, sie vor dem Vorliegen der endgültigen Fassung mehrfach anzupassen. Wir danken dem Übersetzer, Dr. Matthias Reiss, für die bewährt gute Zusammenarbeit sowie dem Team des Springer-Verlags, Dr. Svenja Wahl und Michael Barton, für ihre Kompetenz, Unterstützung und Flexibilität. Sehr dankbar für ihren Einsatz in sämtlichen Phasen der Bucherstellung sind wir besonders Dr. Carmen Lebherz. Ganz herzlich bedanken möchten wir uns (für gründliches Korrekturlesen, Erstellen von Verzeichnissen, Recherchieren von Literatur bzw. Online-Links, für IT-Support bzw. Unterstützung bei der Realisierung der E-Learning-Tools) bei Kathrin Arnet, Irène Calanchina, Nadja Contzen, Annina Eggenschwiler, Christian Fichter, Selina Lauber, Vanessa McSorley, Rebekka Rohner, Géraldine Rossi, Roman Schaub und Barbara Tomljenovic. Unseren Dank möchten wir auch der Universität Zürich für die finanzielle Unterstützung durch Tutorats- und E-Learning-Mittel aussprechen, die der Arbeit am vorliegenden Buch zu Gute gekommen sind. Klaus Jonas, Zürich Wolfgang Stroebe, Utrecht Miles Hewstone, Oxford Siehe auch Überblick über die Lernwebsite im hinteren Buchdeckel IX Inhaltsverzeichnis 1 1.1 1.2 1.3 1.4 2 2.1 2.2 2.3 2.4 Einführung in die Sozialpsychologie . . . . 1 Wolfgang Stroebe, Miles Hewstone und Klaus Jonas Einleitung: Einige klassische Untersuchungen . Was ist Sozialpsychologie? . . . . . . . . . . . . . . Wodurch unterscheidet sich die Sozialpsychologie von anderen Fachgebieten? . . . . . Eine kurze Geschichte der Sozialpsychologie . . 9 13 Forschungsmethoden in der Sozialpsychologie . . . . . . . . . . . . . 33 Anthony S.R. Manstead Einleitung . . . . . . . . . . . . . . Forschungsstrategien . . . . . . Näheres zum Experiment in der Sozialpsychologie . . . . Techniken der Datenerhebung 2 6 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34 38 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47 59 3 Soziale Wahrnehmung und Attribution . . 69 3.1 3.2 3.3 3.4 Brian Parkinson Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Soziale Wahrnehmung . . . . . . . . . . . . . . . . Attributionstheorie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Soziale Wahrnehmung und soziale Wirklichkeit 70 71 75 106 4 Soziale Kognition . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.1 4.2 4.3 Louise Pendry Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Voreilige Schlüsse: unser innerer Autopilot . . . Wie man die kognitive Kontrolle durch zusätzlichen Aufwand wieder erlangt . . . . . . . 127 Das Selbst und die soziale Identität . . . . . 147 5 5.1 5.2 5.3 5.4 5.5 5.6 5.7 5.8 5.9 Bernd Simon und Roman Trötschel Einleitung: Ein Vorgeschmack des Selbst . . . . . Selbst und Identität als sozialpsychologische Begriffe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Selbstkonzept und Selbstwissen . . . . . . . . . . Kontinuität des Selbst über die Zeit hinweg . . . Selbstaufmerksamkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . Das Selbst als Agent und als Regulationsprozess Selbstbewertung und Selbstwertgefühl . . . . . Erweiterung des Selbst und Ebenen der Identität Der Einfluss der Kultur auf das Selbst und die Identität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 111 112 115 148 150 152 159 161 164 167 171 181 6 6.1 6.2 6.3 6.4 6.5 6.6 6.7 6.8 7 7.1 7.2 7.3 8 8.1 8.2 8.3 8.4 8.5 8.6 9 9.1 9.2 9.3 9.4 9.5 Einstellungen: Inhalt, Struktur und Funktionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Geoffrey Haddock und Gregory R. Maio Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Was ist eine Einstellung? . . . . . . . . . . . . . . . Inhalt von Einstellungen . . . . . . . . . . . . . . . Struktur von Einstellungen . . . . . . . . . . . . . . Warum haben wir Einstellungen? . . . . . . . . . . Zusammenhang zwischen Inhalt, Struktur und Funktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Messung von Einstellungen . . . . . . . . . . . . . Kann man aufgrund von Einstellungen Verhalten vorhersagen? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Strategien zur Einstellungsund Verhaltensänderung . . . . . . . . . . . . Wolfgang Stroebe Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Persuasion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Durch Anreize induzierte Einstellungsänderung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Aggression . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Barbara Krahé Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Definition und Messung aggressiven Verhaltens Aggressionstheorien . . . . . . . . . . . . . . . . . . Personale und situative Bedingungen aggressiven Verhaltens . . . . . . . . . . . . . . . . Aggression als soziales Problem . . . . . . . . . . Psychologische Prävention und Intervention: Was kann man gegen Aggression tun? . . . . . . Prosoziales Verhalten . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Werner Bierhoff Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hilfreiches Verhalten, prosoziales Verhalten und Altruismus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Warum helfen Menschen nicht? . . . . . . . . . Warum helfen Menschen einander? . . . . . . Konsequenzen der Tatsache, dass jemandem geholfen wird . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 187 188 189 190 195 199 204 207 214 225 226 227 253 265 266 267 270 278 286 290 295 . . 296 . . . . . . 297 301 308 . . 325 X Inhaltsverzeichnis 10 Affiliation, zwischenmenschliche Anziehung und enge Beziehungen . . . . . . . . . . . . . . 329 13.3 Abraham P. Buunk und Pieternel Dijkstra Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Affiliation – das Bedürfnis nach sozialem Kontakt Zwischenmenschliche Anziehung und die Entwicklung von Freundschaften . . . . Zuneigung in einer Liebesbeziehung . . . . . . . Enge Beziehungen: Zufriedenheit und Scheitern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13.4 13.5 13.6 352 14.1 11 Sozialer Einfluss . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 359 11.1 11.2 11.3 11.4 Miles Hewstone und Robin Martin Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Beiläufiger sozialer Einfluss . . . . . . . . Warum kommt es zu sozialem Einfluss? Absichtlicher sozialer Einfluss . . . . . . 14.2 14.3 360 361 373 376 10.1 10.2 10.3 10.4 10.5 12 12.1 12.2 12.3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gruppenpsychologie: Grundlegende Prinzipien . . . . . . . . . . . . Bernard A. Nijstad und Daan van Knippenberg Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Phänomenologie von Gruppen . . . . . . . . . Analyse auf dem individuellen Niveau: Individuen in Gruppen . . . . . . . . . . . . . . Analyse auf dem Gruppenniveau: Entwicklung und Struktur der Gruppe . . . . . Analyse auf dem Intergruppenniveau: Gruppen in ihrer Umwelt . . . . . . . . . . . . . 330 330 336 343 409 . . . . 410 411 . . 416 . . 426 . . 435 13 Gruppenleistung und Führung . . . . . . . . 443 13.1 13.2 Stefan Schulz-Hardt und Felix C. Brodbeck Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gruppenleistung, potenzielle Gruppenleistung und Aufgabentyp . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12.4 12.5 14 14.4 Prozessverluste und Prozessgewinne bei der Gruppenleistung . . . . . . . . Management der Gruppenleistung . Führung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Führung in Gruppen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 449 458 469 479 Vorurteile und Beziehungen zwischen sozialen Gruppen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 487 Thomas Kessler und Amélie Mummendey Einleitung: Was meinen wir mit Vorurteilen und sozialer Diskriminierung? . . . . . . . . . . . . Erklärungen für Vorurteile und Diskriminierung Verhalten zwischen sozialen Gruppen und zugrunde liegende Prozesse . . . . . . . . . . Verringerung von Konflikten zwischen sozialen Gruppen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 488 490 503 520 15 Angewandte Sozialpsychologie . . . . . . . 533 15.1 15.2 15.3 15.4 15.5 Klaus Jonas und Carmen Lebherz Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . Angewandte Sozialpsychologie . . . Sozialpsychologie und Werbung . . Sozialpsychologie am Arbeitsplatz . Sozialpsychologie und Gesundheit . . . . . 534 535 541 553 568 Glossar . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 586 Literaturverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 613 Quellenverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 651 Namenverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 655 Sachverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 669 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 444 446 XI Mitarbeiterverzeichnis Bierhoff, H.-W., Ruhr-Universität Bochum, Deutschland, E-Mail: [email protected] Manstead, T., Cardiff University, United Kingdom, E-Mail: [email protected] Brodbeck, F., Aston University, Birmingham, United Kingdom, E-Mail: [email protected] Martin, R., Aston University, Birmingham, United Kingdom, E-Mail: [email protected] Buunk, A. P., Rijksuniversiteit Groningen, Niederlande, E-Mail: [email protected] Mummendey, A., Universität Jena, Deutschland, E-Mail: [email protected] Dijkstra, P., Slochteren, Niederlande, E-Mail: [email protected] Nijstad, B., University of Amsterdam, Niederlande, E-Mail: [email protected] Haddock, G., Cardiff University, United Kingdom, E-Mail: [email protected] Parkinson, B., Oxford University, United Kingdom, E-Mail: [email protected] Hewstone, M., University of Oxford, United Kingdom, E-Mail: [email protected] Pendry, L. F., University of Exeter, United Kingdom, E-Mail: [email protected] Jonas, K., Universität Zürich, Schweiz, E-Mail: [email protected] Schulz-Hardt, S., Universität Göttingen, Deutschland, E-Mail: [email protected] Kessler, Th., Universität Jena, Deutschland, E-Mail: [email protected] Simon, B., Universität Kiel, Deutschland, E-Mail: [email protected] Krahé, B., Universität Potsdam, Deutschland, E-Mail: [email protected] Stroebe, W., University of Utrecht, Niederlande, E-Mail: [email protected] Lebherz, C., Universität Zürich, Schweiz, E-Mail: [email protected] Troetschel, R., Universität Trier, Deutschland, E-Mail: [email protected] Maio, G. R., Cardiff University, United Kingdom, E-Mail: [email protected] Van Knippenberg, D., Erasmus University of Rotterdam, Niederlande, E-Mail: [email protected] XIII Über die Herausgeber Klaus Jonas (geb. 1957 in Göttingen) ist ordentlicher Professor für Sozial- und Wirtschaftspsycho- logie an der Universität Zürich. Nach einem Studium der Psychologie an den Universitäten Zürich und Bielefeld war er an den Universitäten Tübingen, Kiel, Graz und Chemnitz tätig. Er ist Mitglied in diversen internationalen Fachgesellschaften und war Gutachter für eine Vielzahl von Fachzeitschriften. Seine bisherigen Publikationen beziehen sich vor allem auf die Themen Einstellungen, Stereotype und Human Resource Management. Gegenwärtig interessiert er sich für den Einfluss von Führungsverhalten auf die Zufriedenheit und Leistung von Mitarbeitern in Unternehmen. Wolfgang Stroebe (geb. 1941 in Pforzheim) ist Professor für Sozialpsychologie an der Universität Utrecht (Niederlande). Nach Promotionen an der Universität Münster und der London School of Economics lehrte er an Universitäten in den USA (North Carolina; Massachusetts), Großbritannien (Bristol, Sussex), Deutschland (Marburg, Tübingen) und den Niederlanden. Er publizierte mehrere Bücher und eine Vielzahl von Artikeln und Buchbeiträgen zu Themen der Sozial- und Gesundheitspsychologie. Er war Präsident der European Association of Experimental Social Psychology (EAESP), Mitbegründer der Fachgruppe Sozialpsychologie und ist Fellow einer Vielzahl von internationalen Fachgesellschaften. Für seine Beiträge zur europäischen Sozialund Gesundheitspsychologie wurde er mit einem Ehrendokotorat der Universität von Löwen (Louvain), dem Tajfel Award der EAESP, dem Forschungspreis der US Association of Death Education and Counselling sowie dem königlich-Niederländischen Orden »Ridder van de Nederlandsche Leeuw« geehrt. Miles Hewstone (geb. 1956 in Southampton) ist Professor für Sozialpsychologie und Fellow am New College, Universität Oxford. Er hat eine Vielzahl einflussreicher Veröffentlichungen zu den Themen Attribution, Soziale Kognition, Stereotype und Intergruppenbeziehungen vorgelegt. Sein aktuelles Forschungsinteresse bezieht sich auf die Reduzierung von Intergruppenkonflikten. Er ist Mitbegründer und Mitherausgeber der European Review of Social Psychology sowie früherer Herausgeber des British Journal of Social Psychology. Miles Hewstone ist Fellow der British Academy und Honorary Fellow der British Psychological Society. Im Jahr 2001 erhielt er den Preis der Präsidenten der British Psychological Society für »Distinguished Contributions to Psychological Knowledge«. Die European Association of Experimental Social Psychology verlieh ihm 2005 den Kurt Lewin-Preis für »Distinguished Research Achievement«. 1 Einführung in die Sozialpsychologie Wolfgang Stroebe, Miles Hewstone und Klaus Jonas 1.1 Einleitung: Einige klassische Untersuchungen – 2 1.2 Was ist Sozialpsychologie? – 6 1.3 Wodurch unterscheidet sich die Sozialpsychologie von anderen Fachgebieten? – 9 1.4 Eine kurze Geschichte der Sozialpsychologie – 13 1.4.1 Anfänge – 13 1.4.2 Frühe Jahre – 16 1.4.3 Jahre der Erweiterung 1.4.4 Krisenjahre – 18 – 23 1.4.5 Bewältigung der Krise – 25 1.4.6 Sozialpsychologie in Europa 1.4.7 Sozialpsychologie heute – 27 – 29 Kapitelzusammenfassung und Schlussfolgerungen – 31 2 Kapitel 1 · Einführung in die Sozialpsychologie > Wir möchten Sie anhand einiger Beispiele aus klassischen Untersuchungen in die Sozialpsychologie einführen. Dies tun wir, um Ihnen einen Eindruck von den Forschungsfragen zu vermitteln, mit denen sich Sozialpsychologen beschäftigen, und von den Methoden, die sie verwenden, um diese Fragen anzugehen. Wir stellen dann eine formale Definition der Sozialpsychologie vor und behandeln anschließend die Unterschiede zwischen der Sozialpsychologie und den angrenzenden Gebieten. Der Hauptteil des Kapitels ist der Geschichte der Sozialpsychologie gewidmet, die wir von den Anfangsjahren um 1900 bis in die heutige Zeit verfolgen werden. Der größte Teil dieser Geschichte geht auf Vorgänge in den Vereinigten Staaten zurück; die Entwicklung wurde jedoch in starkem Maße von europäischen Forschern beeinflusst, noch bevor sich nach dem Zweiten Weltkrieg eine europäische Sozialpsychologie herausbildete. 1 1.1 Einleitung: Einige klassische Untersuchungen Wie gehen Sozialpsychologen vor, um Forschungsfragen zu untersuchen? Einige Beispiele. Archives of the History of American Psychology Sherifs Robbers-Cave-Studie Im Jahre 1954 führte Muzafer Sherif (7 Kasten 14.2), der damals Professor für Sozialpsychologie an der University of Oklahoma (USA) war, eine Reihe von klassischen Studien mit 11-jährigen Jungen durch, die zu einem Sommerferienlager im abgelegenen Robbers-Cave-State Park (Oklahoma) zusammengekommen waren. Vor der Untersuchung kannten sich die Jungen nicht. Sie wurden in zwei Gruppen aufgeteilt, die in Blockhütten weit voneinander entfernt untergebracht wurden und gegenseitig nichts von der Existenz der anderen wussten. Eine Woche lang genossen beide Gruppen das typische Leben in einem Sommerferienlager. Sie beteiligten sich an Aktivitäten, die Spaß machen: Camping, Kanus über felsiges Gelände bis zum Wasser transportieren und Spielen verschiedener Spiele. Sie hatten eine großartige Zeit. Es überrascht daher nicht, dass die Gruppenmitglieder am Ende der ersten Woche zu guten Freunden geworden waren und dass die Gruppen starke Gruppenidentitäten entwickelt hatten. Beide wählten einen Namen für sich (die »Klapperschlangen« und die »Adler«), den sie stolz auf Hemden und Flaggen trugen. Am Ende der ersten Woche sagte man beiden Gruppen, dass es in der Nachbarschaft eine weitere Gruppe gebe. Die Betreuer taten so, als gingen sie auf entsprechende Wünsche der Jungen ein, und veranstalteten Wettkampfspiele (z.B. American Football, Baseball, Tauziehen) zwischen den Gruppen. Die siegreiche Mannschaft würde einen Pokal bekommen, und jedes Mitglied der siegreichen Mannschaft würde ein neues Taschenmesser geschenkt bekommen. Der Wettkampf wurde mit Sportsgeist eröffnet, aber im Laufe der Zeit begannen sich Feindseligkeiten zwischen den Gruppen zu entwickeln. »Schon bald fingen die Mitglieder beider Gruppen an, ihre Rivalen als ›Stinker‹, ›Schleicher‹ und ›Betrüger‹ zu bezeichnen. … Gegen Ende dieser Phase empfanden die Mitglieder beider Gruppen die jeweils andere Gruppe und ihre Mitglieder als so Ekel erregend, dass sie deutlich den Wunsch zum Ausdruck brachten, überhaupt keinen weiteren Kontakt mit ihnen haben zu wollen.« (Sherif, 1967, S. 82) 3 1.1 · Einleitung: Einige klassische Untersuchungen Was war hier der springende Punkt? Was verraten uns Geschichten von Jungen in einem Sommerferienlager über das wirkliche Leben? Die Antwort lautet: eine ganze Menge. Diese Studien waren tatsächlich ein Wendepunkt bei der Untersuchung von Vorurteilen (also der Abneigung gegen die Mitglieder einer Fremdgruppe). Denn sie stellten die damals vorherrschende Auffassung vom Vorurteil infrage, das entweder als Ausdruck einer Disposition zu einer vorurteilsbehafteten Persönlichkeit (einer autoritären Persönlichkeit) oder als Ergebnis einer verschobenen Frustration (Theorie vom Sündenbock) gesehen wurde. Es gibt keinen Hinweis darauf, dass diese Jungen vorurteilsbehaftete Persönlichkeiten hatten oder Sündenböcke brauchten, um ihre Aggressionen zu verschieben. Und doch entwickelten sie starke Abneigungen gegen die Mitglieder der anderen Gruppe (die »Stinker« und die »Schleicher«). Denn sie befanden sich jeweils in einem Wettbewerb mit ihnen um ein erstrebenswertes Gut, das nur eine von beiden Gruppen bekommen konnte. Sherif interpretierte diese Befunde als Stützung seiner Theorie des realistischen Gruppenkonflikts. In ihr wird angenommen, dass Intergruppenfeindseligkeit und Intergruppenvorurteile gewöhnlich das Ergebnis eines Interessenkonflikts zwischen Gruppen um erstrebenswerte Gegenstände oder Gelegenheiten sind. Ziele waren der zentrale Begriff in Sherifs Theorie: Er argumentierte, dass es zu Intergruppenfeindseligkeiten kommt, wenn zwei Gruppen um dasselbe Ziel, das nur eine Gruppe erreichen kann, im Wettbewerb miteinander stehen. Man könnte einwenden, dass das alles eigentlich gar nicht so überraschend ist. Schließlich prügeln sich Fußballfans genau aus diesem Grund so oft vor und nach den Spielen ihrer Mannschaften. Und doch ist das nicht die ganze Geschichte. Fast zwei Jahrzehnte später führten Henri Tajfel (7 Kasten 14.3), der damals Professor für Sozialpsychologie an der britischen Bristol University war, und seine Kollegen eine Reihe von Studien durch. Diese stellten die Annahme infrage, dass kompetitive Ziele eine notwendige Bedingung für die Entwicklung von Intergruppenfeindseligkeit sind (Tajfel, Billig, Bundy & Flament, 1971). Die Teilnehmer an diesen Studien waren 14-jährige bis 15-jährige Schuljungen, die sich alle gegenseitig gut kannten und die in Gruppen von acht Personen ins Psychologielabor kamen, um an einem Experiment zur visuellen Wahrnehmung teilzunehmen. Ihre Aufgabe bestand darin, die Anzahl der Punkte zu schätzen, die auf einer Leinwand aufblitzten. Nachdem sie diese Aufgabe durchgeführt hatten, sagte man ihnen, dass sie auch an einem zweiten Experiment teilnehmen würden und dass sie zur leichteren Kodierbarkeit aufgrund der Punktschätzungen, die sie gerade abgegeben hatten, in Gruppen aufgeteilt würden. Die eine Hälfte der Jungen wurde dann (nach dem Zufall) der Gruppe der »Unterschätzer« zugeordnet, die andere Hälfte der Gruppe der »Überschätzer« (in späteren Studien wurden die Jungen oft aufgrund ihrer angeblichen Vorliebe für Gemälde von Klee oder Kandinsky aufgeteilt, was für Jungen dieses Alters ein ebenso irrelevantes Kriterium ist). Die Jungen mussten dann anderen Personen Belohnungen in echtem Geld zuteilen. Sie kannten die Identität der anderen Personen nicht, sondern nur deren Codenummern und Gruppenmitgliedschaft. Tajfel und Kollegen waren besonders daran interessiert, wie die Jungen das Geld zwischen einem Mitglied ihrer eigenen Gruppe und einem Mitglied der anderen Gruppe aufteilen würden. Die Ergebnisse waren ziemlich überraschend: Wenn die Jungen Intergruppenentscheidungen treffen mussten, gaben die meisten von ihnen konsistent mehr Geld an Mitglieder der eigenen Gruppe als an die Mitglieder der anderen Gruppe. Diese Studien waren erneut recht innovativ, weil sie zeigten, dass ein Intergruppenkonflikt keine wesentliche Ursache für Intergruppendiskriminierung (oder zumindest Eigengruppenbegünstigung) war. Offensichtlich reichte die bloße Tat- 1