Programmheft

Werbung
hr-SINFONIEKONZERT
hr-SINFONIEORCHESTER
RENAUD CAPUÇON VIOLINE
ANDREW DAVIS DIRIGENT
19 UHR | KONZERTEINFÜHRUNG
mit Christiane Hillebrand
FREDERICK DELIUS
ca. 14’
ALBAN BERG
ca. 27’
(1862–1934)
In a Summer Garden (1908/1911)
Rhapsodie für Orchester
(1885–1935)
Violinkonzert (1935)
»Dem Andenken eines Engels«
Andante – Allegretto
Allegro – Adagio
2
3
PAUSE
DAS KONZERT IM INTERNET:
Freitag, 13. Mai 2016, 20.00 Uhr (Video-Livestream)
auf hr-sinfonieorchester.de,
im Anschluss dort auch als Video-on-Demand verfügbar
DAS KONZERT IN hr2-KULTUR:
Freitag, 13. Mai 2016, 20.05 Uhr (live) | Dienstag, 24. Mai 2016, 20.05 Uhr
– auch als Livestream im Internet unter hr2-kultur.de
Übernommen wird das Konzert vom Saarländischen Rundfunk sowie von Radiosendern in Australien,
Österreich, Schweden und Spanien.
RALPH VAUGHAN WILLIAMS
ca. 25’
(1872–1958)
5. Sinfonie D-Dur (1938–43/1951)
Moderato – Allegro
Scherzo. Presto
Romanza. Lento
Passacaglia. Moderato – Allegro – Tempo primo
ca. 40’
DAS PROGRAMM
LANG VERMISSTE GÄSTE
Seit den 1980er Jahren arbeitet er mit dem
hr-Sinfonieorchester zusammen, nun kehrt
er zum ersten Mal seit 2009 wieder ans
Pult unseres Ensembles zurück: Der englische Dirigent Sir Andrew Davis – der renommierte Musikdirektor der Lyric Opera
Chicago und Chefdirigent des Melbourne
Symphony Orchestra – bringt dabei zwei
interessante Werke aus seiner britischen
Heimat mit.
4
Er präsentiert zunächst eine Komposition
von Frederick Delius, der als Sohn deutscher
Einwanderer seinen Vornamen Fritz erst
mit 40 Jahren in die englische Variante abänderte. Er schrieb zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine Reihe von einsätzigen Orchesterstücken in freien Formen. Auch die heute
Abend erklingende Rhapsodie mit dem assoziationsreichen Titel In a Summer Garden
gehört in die Reihe dieser meist lyrischen
Naturstudien, mit denen Delius am nachhaltigsten im internationalen Konzertrepertoire verankert blieb.
Nach der Pause dirigiert Sir Andrew Davis
die 5. Sinfonie von Ralph Vaughan Williams
– ein am pastoralen Stil früherer Kompositionen wiederanknüpfendes Werk, das
Motive aus Vaughan Williams’ sakraler Oper
The Pilgrim’s Progress verarbeitet und
wohl auch dadurch eine gewisse geheimnisvoll-mystische Aura erhält. Vaughan
Williams zählt durch sein breites und qualitativ hochstehendes Œuvre sowie seinen
vielfältigen Einsatz für das Musikleben
seiner Heimat zu den bedeutendsten Musikerpersönlichkeiten Großbritanniens.
Mit dem Violinkonzert von Alban Berg steht
das bekannteste und meistgespielte Werk
der »Zweiten Wiener Schule« im Zentrum
dieses Konzerts, das konstruktive Strenge,
persönlichen Ausdruck und eine neuartige
Klangsinnlichkeit auf bezwingende Art in
sich vereint. Den anspruchsvollen wie berührenden Solopart wird dabei der exzellente
französische Geiger Renaud Capuçon übernehmen, der 2004 im hr-Sendesaal debütierte und drei Jahre später gemeinsame
Gastkonzerte mit dem hr-Sinfonieorchester
in Kassel, Paris, Zagreb und im Rahmen
einer Italien-Tournee gab.
Adam Gellen
5
FREDERICK DELIUS
IN A SUMMER GARDEN
6
DER KOMPONIST
Frederick Delius, geboren 1862 im englischen Bradford, gestorben 1934 in Grez-surLoing / Frankreich, war ein britischer Komponist deutscher Abstammung, dessen
Eltern aus Bielefeld nach England ausgewandert waren. Der Vater erlaubte Frederick erst nach jahrelangen erfolglosen Versuchen, diesen in das Familienunternehmen
zu integrieren, ein Studium am berühmten
Leipziger Konservatorium aufzunehmen.
Zuvor hatte sich Frederick Delius noch als
Verwalter einer Orangen-Plantage in Florida versucht, wo er bleibende Eindrücke
von der Musik der afro-amerikanischen
Sklaven empfing und zudem seinen ersten
Kompositionsunterricht erhielt. In Leipzig
schloss er enge Freundschaft mit Edvard
Grieg, dessen Musik den wohl prägendsten
Einfluss auf Delius ausübte. Anschließend
ging dieser nach Paris, wo er mit zahlreichen bedeutenden Künstlern in Verbindung
stand. Hier lernte er auch seine spätere
Frau, die deutsche Malerin Helene »Jelka«
Rosen kennen, die er 1903 heiratete. Gemeinsam lebten sie fast ununterbrochen
bis zu ihrem Tode im kleinen Dorf Grez-
sur-Loing südlich von Paris. Ab 1918 zeigten sich bei Delius immer deutlicher die
Spätfolgen einer Jahrzehnte zurückliegenden Syphilis-Erkrankung: Innerhalb weniger
Jahre erblindete er, Lähmungserscheinungen fesselten ihn zudem an den Rollstuhl.
Seine letzten Werke konnte er nur noch mit
der Hilfe eines Assistenten vollenden.
Delius, der seinen Vornamen Fritz erst
1902 in Frederick änderte, war ein musikalischer Spätentwickler und erlebte daher
seine ersten größeren Erfolge auch erst
mit über 40 Jahren. Dabei fanden seine
Werke zunächst in Deutschland am meisten Anklang, nach 1910 verschob sich der
Schwerpunkt der Delius-Rezeption aber
nach Großbritannien. Delius schrieb Werke
in den meisten wichtigen Gattungen seiner
Zeit, wobei er bis heute am ehesten mit
seinen meist in freien Formen komponierten Orchesterwerken bekannt geblieben
ist, in denen sich sein überaus individuelles
künstlerisches Temperament am wirkungsvollsten zu entfalten vermochte.
7
8
DAS WERK
Obwohl Frederick Delius 72 Jahre alt wurde,
entstand der größte Teil seiner bedeutenden und bekannteren Werke innerhalb des
relativ begrenzten Zeitraums von einem
Vierteljahrhundert. Seine ersten Kompositionen, die von reifer Meisterschaft zeugen,
schrieb er bereits fast 40-jährig um 1900;
doch schon kurz nach 1920 nahm Delius’
Produktivität rapide ab. Der Grund hierfür
waren die erheblichen gesundheitlichen
Einschränkungen – Erblindung, Lähmungserscheinungen und Schmerzattacken –,
unter denen er infolge einer früheren
Syphilis-Erkrankung zunehmend litt.
Die produktivste Schaffensperiode Frederick Delius’ lag in dem Jahrzehnt vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs, als viele
seiner inspiriertesten Kompositionen und
einige seiner ambitioniertesten entstanden. Auch einen Großteil derjenigen Werkgruppe, mit der Delius sich am nachhaltigsten im Repertoire behaupten konnte,
schrieb er in jenen Jahren: eine Reihe von
einsätzigen Orchesterstücken von rund
10-15 Minuten Länge in freien Formen wie
Rhapsodie, Idyll, Tondichtung, Fantasie
oder Legende. Meist handelt es sich bei
ihnen um lyrische Naturstudien von nostal-
gisch-träumerischem Charakter, die sich
durch einen einheitlichen Stimmungsgehalt
von verhaltener, nach innen gekehrter
Glückseligkeit und zuweilen ein »herbstliches« Gefühl von Vergänglichkeit auszeichnen.
Delius’ Orchesterwerke dieser Periode
evozieren einen geradezu sinnlichen Klangeindruck; nicht zuletzt deshalb werden
sie als eine typische Fin-de-Siècle-Musik
rezipiert und häufig mit Schlagworten wie
Jugendstil und Impressionismus in Verbindung gebracht. Analogien zu Delius’ Kompositionstechnik, die traditionelle Kategorien wie »motivische Arbeit«, Durchführungstechnik, prozessuales Denken oder
Sonatenform weitgehend ignoriert (und
dafür auch immer wieder harsch kritisiert
wurde), findet man tatsächlich am ehesten
in der zeitgenössischen Malerei. Dieser
Befund überrascht wenig, wenn man weiß,
dass Delius Künstlerpersönlichkeiten wie
Paul Gauguin und Edvard Munch zu seinen
Freunden zählte und selbst mit einer Malerin verheiratet war, die von den französischen Impressionisten und dem Pointillismus eines Seurat und Signac beeinflusst
war.
Wie Christopher Palmer anmerkt, verwendet Delius bei der Naturdarstellung in seiner Musik in der Tat gerne »die divisionistische Technik von Pisarro oder Seurat,
die kumulative Aneinanderreihung von Reizen« wie Klangfarbe, Intensität oder Rhythmus. »Er ist gleichsam ein Maler, der lieber
mit verschiedenen Schattierungen einer
einzigen Farbe malt als mit kräftigen Kontrasten.« In die Sprache der Musik übersetzt,
zeigt sich die Harmonik in Delius’ Orchesterwerken dieser Jahre als ein ständiges
Wieder-Anstimmen eines statischen oder
sich zumindest nur langsam (und dabei
nicht nach den herkömmlichen Regeln)
wandelnden Klanges.
Zu Frederick Delius’ bedeutendsten orchestralen Naturbildern gehört die Rhapsodie
In a Summer Garden, entstanden im Frühjahr 1908, unter der Leitung des Komponisten noch im selben Jahr in London mit
nur mäßigem Erfolg uraufgeführt und vor
der Drucklegung 1911 noch einmal überarbeitet. Das Werk kann tatsächlich wie
eine Umsetzung eines Gemäldes von Jelka
Delius mit den Mitteln der Musik gehört
werden, auf dem der direkt an einem Fluss
gelegene Garten des Künstlerehepaares
in Grez-sur-Loing mit seiner üppigen Vegetation im pointillistisch-neoimpressionistischen Stil festgehalten ist.
Zur Aufführung des Werkes 1913 in Jena
erschien eine knappe »Inhaltsangabe«, die
von Delius stammt oder von diesem zumindest gebilligt wurde: »Rosen, Lilien und
tausend duftende Blumen. Bunte Schmetterlinge fl attern von Kelch zu Kelch und
goldbraune Bienen summen in der warmen, zitternden Sommerluft. Unter schattigen alten Bäumen ein stiller Fluss mit
weißen Wasserrosen. Im Kahn, fast verborgen, zwei Menschen. Eine Drossel singt
– ein Unkenton in der Ferne.« Eher eine
stimmungshafte Bildbeschreibung als ein
wörtlich zu nehmendes Programm – gemäß
der Aussage des Komponisten in einem
Brief an die Philharmonic Society London
im Vorfeld der Uraufführung: »Ich halte
nicht viel von den üblichen programmatischen Inhaltsangaben, und für die moderne
impressionistische Musik sind sie komplett
nutzlos. ... Der Titel In a Summer Garden
versetzt das Publikum in die Atmosphäre
meines Werkes – das ist wirklich alles,
woran mir liegt.«
Adam Gellen
9
ALBAN BERG
VIOLINKONZERT
10
DER KOMPONIST
Alban Berg, 1885 in Wien geboren und 1935
ebenda gestorben, gehört zu den großen
Neuerern der Musik des 20. Jahrhunderts,
obwohl er sich selbst als »natürliche[n]
Fortsetzer richtig verstandener, guter, alter
Tradition« sah. Berg ist es zu verdanken,
dass die Zwölftontechnik Arnold Schönbergs keine Sache von Eingeweihten geblieben ist. Seine Werke vereinen die freie
Atonalität und später die Technik der »Komposition mit zwölf nur aufeinander bezogenen Tönen« seines Lehrers Schönberg
mit Einflüssen der Mahler’schen Spätromantik. In ihrer Verbindung von konstruktiver
Strenge und persönlichem Ausdruck entwickelt seine Musik eine neuartige Schönheit und Klangsinnlichkeit. Bergs Werke
sprechen von den großen Themen Liebe
und Tod, Herrschaft, Gewalt und Auflehnung; immer wieder vergegenwärtigen
sie den rational vermittelten Rausch, das
gefasste Orgiastische von Musik. Buchstäblich jeder Ton ist dabei bedeutsam.
Nach frühen Kompositionsversuchen schlug
der 19-jährige Alban Berg auf Wunsch der
Eltern zunächst eine Beamtenlaufbahn ein.
Seine ersten Erfolge als Komponist errang
er in Konzerten des Schönberg-Kreises,
zu dem er ab 1904 gehörte. Der Ausbruch
des Ersten Weltkrieges und seine Einberufung zum Militärdienst unterbrachen seine
weitere Entwicklung zunächst. Zu jener
Zeit arbeitete er bereits an seiner ersten
Oper Wozzeck, deren Erfolg ihn nach 1925
wirtschaftlich unabhängig machte. Berg
zählte fortan zu den führenden Komponisten der Avantgarde, bis seine Musik von
den Nationalsozialisten als »entartet« gebrandmarkt und seine Werke verfemt wurden. Im Jahre 1935 erlag Berg den Folgen
einer falsch behandelten Infektion.
11
12
DAS WERK
Das Violinkonzert, Bergs einziges Instrumentalkonzert, hat von allen Werken der
»Zweiten Wiener Schule« den größten
Zuspruch beim Publikum gefunden. Dem
Ursprung nach ist es ein Auftragswerk.
Der amerikanische Geiger Louis Krasner
hatte Berg im Februar 1935 um ein Konzert
gebeten, der Komponist den Auftrag angenommen und mit der Skizzierung begonnen,
allerdings nur »nebenbei«, da die Arbeit
an der Oper Lulu für Berg noch Vorrang
hatte. Dies änderte sich schlagartig durch
einen Todesfall im Freundeskreis: Die
18-jährige Manon Gropius, Tochter Alma
Mahlers und des Bauhausarchitekten
Walter Gropius, starb an Kinderlähmung.
Mit Gustav Mahler und später mit dessen
Witwe und ihrer Familie war Berg freundschaftlich sehr eng verbunden. Der Tod
der jungen Manon traf ihn deshalb tief,
und plötzlich stand für ihn die Idee seines
Konzertes fest: ein »Requiem« für Manon.
»Dem Andenken eines Engels« wurde es
gewidmet, und nie hat Alban Berg dann
rascher komponiert. Nach kaum zwei Monaten war das Violinkonzert vollendet. Seine
erste Aufführung allerdings hat Berg dann
nicht mehr erlebt. Er starb selbst im Dezember 1935 an den Folgen einer Blutvergiftung.
Die auffallendsten musikalischen Ingredienzien des Violinkonzerts von Alban Berg
haben sich der Nachwelt schnell eingeprägt: ein Werk auf der Grundlage einer
Zwölftonreihe, die in überraschend hohem
Maße tonale Intervallfolgen enthält. Daraus
ergibt sich eine Musik mit vielen traditionellen Anklängen und Bezügen. Das Violinkonzert ist dabei die am wenigsten strenge
Arbeit Bergs, offen für Assoziationen, wie
etwa das »Anstimmen« der vier Saiten zu
Beginn, das eine Totentanz-Allegorie ins
Bild bringt, offen auch für fremden Musikstoff wie die Kärntner Volksweise am Ende
des ersten Satzes oder den Bach-Choral
im zweiten Satz.
Nach Bergs eigenen Worten gibt der erste
Satz ein Bild vom Wesen des Mädchens,
der zweite Satz schildert Krankheit und
Tod. Jeder Satz ist in sich dabei zweigeteilt.
Die Rolle der Solovioline ist unkonventionell. Keineswegs soll sie immer »vorne an
der Rampe« dominieren. Sie ist ins Orchestergewebe einbezogen, geht stellenweise
darin unter, tritt hervor, korrespondiert,
zieht sich wieder zurück. Eine weitere
Schwierigkeit liegt in dem geforderten, spezifisch »wienerischen« Vortragsgestus,
einer Art disziplinierten Rubato-Spiels, das
sich auch auf das Orchester erstreckt.
Das Andante des Beginns, das quasi präludierend die strukturelle Welt des Stückes
erschließt, bleibt dabei im Ausdruck zurückhaltend. Die einleitenden leeren Quinten
der Solovioline und die aufsteigende Terzenstruktur des Zwölftonthemas bestimmen
das musikalische Geschehen, das eher sinfonischen denn konzertanten Charakters
ist, obgleich dem Solisten letztlich im ganzen Konzert beträchtliche Aufgaben gestellt
werden. Im Allegretto des ersten Satzes
bedient sich Berg dann in betonter Anlehnung an Gustav Mahler bestimmter GenreIntonationen. Eine alte Volksweise aus
Kärnten mit ländlerartiger Melodik wird
hier noch einmal zum musikalischen Ort
der Suche nach naiver Freundlichkeit und
Unbefangenheit – Erinnerungen an weltliche Paradiese.
Mit dem Anfang des zweiten Satzes wandelt
sich der Ausdruck der Musik zum Dramatisch-Qualvollen – formal eine große Solokadenz der Violine, unterbrochen nur von
einem kurzen Ruhepunkt. Die wilde Bewegung kommt im abschließenden Adagio zur
Ruhe, wo Berg den berühmten Choral »Es
ist genug« aus Bachs Kantate O Ewigkeit,
du Donnerwort verwendet. Er wird auf
dem Höhepunkt des Abschnitts zunächst
im originalgetreuen Satz von Bach zitiert;
danach folgen Cantus-firmus-Variationen
über den Choral. Die Elemente des Kirchengesangs und die sich immer weiter zerfasernden kleinen Motive innerhalb der
Zwölftonstruktur fügen sich am Ende des
Werkes zusammen zu Klängen tiefster
Trauer und schmerzlicher Resignation.
Andreas Maul
13
RALPH VAUGHAN WILLIAMS
5. SINFONIE
14
DER KOMPONIST
Ralph Vaughan Williams, geboren 1872 in
Down Ampney / Gloucestershire und 1958
in London gestorben, war der große Nestor
der britischen Musik. Er studierte am Royal
College of Music in London, am Trinity
College in Cambridge sowie in Berlin und
Paris, u.a. bei Max Bruch und Maurice
Ravel. 1919 nahm er eine Professur für
Komposition am Royal College of Music an,
ein Jahr später wurde er zusätzlich Dirigent des Londoner Bach-Chores. Immer
häufiger trat Vaughan Williams später auch
als Dirigent seiner eigenen Werke auf.
Neben 9 Sinfonien und programmatischen
sinfonischen Werken umfasst sein Œuvre
auch Chöre, Lieder, Konzerte, Kammermusik, Orgelwerke, Ballette und einige
Opern. Seine Musiksprache zeigt dabei
Einflüsse des Impressionismus und des
Neoklassizismus, während er avantgardistischen Tendenzen wie der Zwölftontechnik
Zeit seines Lebens ablehnend gegenüberstand.
Das Auftreten von Vaughan Williams markiert einen wichtigen Wendepunkt in der
britischen Musikgeschichte. Der kompositorische Spätentwickler übernahm nicht
nur die Stellung Edward Elgars als führender Komponist des Landes, mit ihm trat
auch eine neue Künstlergeneration in den
Vordergrund. Vaughan Williams war ein
universitär gebildeter, aber nicht an Institutionen gebundener, intellektueller Musiker.
Anders als Elgar äußerte und publizierte
er nicht nur gelegentliche Stellungnahmen
zu Musik- und Kunstfragen, sondern trat
ab 1902 bis weit in die 1950er Jahre hinein
regelmäßig mit Vorträgen und publizistischen Beiträgen an die Öffentlichkeit. Ab
Mitte der 1940er Jahre besaß er eine einzigartige Stellung im britischen Musikleben.
Liebevoll titulierte man ihn als den »Grand
Old Man of British Music«, eine Bezeichnung, die ihm jedoch zuwider war: Er sei
weder groß noch alt, beschwerte sich der
damals 70-Jährige.
15
16
DAS WERK
»Ich habe mein ganzes Leben lang gekämpft,
um meiner amateurhaften Technik Herr
zu werden, und nun, da ich sie vielleicht im
Griff habe, scheint es zu spät zu sein, um
daraus noch Nutzen zu ziehen.« Ganz viel
typisch britisches understatement spricht
aus diesem Seufzer, den Ralph Vaughan
Williams in einer autobiografischen Notiz
hinterließ, immerhin bereits 75-jährig und
kurz nach Vollendung der Sechsten seiner
insgesamt neun Sinfonien. Richtig hiervon
ist lediglich, dass der 1872 in eine wohlhabende und angesehene Familie hineingeborene Vaughan Williams (er zählte
Charles Darwin zu seinen Großonkeln)
relativ spät die nötige technische Sicherheit und seine eigene Sprache gefunden
hat: Nach längeren Studien in London und
Cambridge sowie bei Max Bruch in Berlin
brachte erst der dreimonatige Aufenthalt
bei Maurice Ravel 1908 sowie Vaughan
Williams’ zeitgleiche Vertiefung in das
lange vernachlässigte musikalische Erbe
seiner Heimat – das traditionelle Volksliedgut einerseits sowie die Werke aus
Renaissance und Barock andererseits –
den endgültigen Durchbruch zur kompositorischen Meisterschaft.
Aber auch in der Folgezeit verschloss er
sich keineswegs den neuesten Tendenzen
der europäischen Avantgarde. Auch wenn
er zeitlebens radikale Innovationen wie
Zwölftonmusik und später das serielle Komponieren ablehnte, reagierte er durchaus
interessiert auf die russische und französische Musik seiner Zeit wie auch auf die
Werke von Sibelius und Bartók. Zusammen
mit den »heimatlichen« Einflüssen formte
sich mit Hilfe all dieser Elemente bis etwa
1910 Vaughan Williams’ ganz persönlicher
Stil heraus, der insbesondere durch drei
Kennzeichen geprägt ist: das Zusammenspiel – zuweilen auch Konfrontation – von
herkömmlicher Dur-Moll-Tonalität mit
modalen und pentatonischen Skalen unter
weitgehendem Verzicht auf die spätromantische Chromatik, das schlichte und zugleich geschmeidige rhythmische Idiom
sowie eine melodische Gestaltung, die eher
auf nahtloser Fortspinnung denn auf fragmentarischer Entwicklung basiert.
Im Zentrum des Schaffens von Ralph
Vaughan Williams stehen dessen neun Sinfonien – ein Werkkorpus, das ihn mehr als
ein halbes Jahrhundert lang beschäftigte:
von den ersten Skizzen zu A Sea Symphony
im Jahre 1903 bis zur Ersteinspielung seiner Neunten, zu welcher er noch am Tage
seines Todes 1958 ins Studio fahren wollte.
Vaughan Williams’ Sinfonien bilden aber
nicht nur den Kern von dessen Lebenswerk,
sondern zugleich auch einen Höhepunkt
des Genres in Großbritannien; mit ihnen
reihte sich der Komponist unter die Hauptvertreter in der Geschichte der Gattung im
20. Jahrhundert ein. Was bei der Betrachtung seines sinfonischen Œuvres vor allem
auffällt, ist der individuelle Charakter, den
der Komponist seinen Werken zu verleihen
vermochte – jede Sinfonie zeigt ein anderes
Gesicht. Der Rang von Vaughan Williams’
Sinfonien liegt also nicht in bahnbrechenden gattungsgeschichtlichen Innovationen
begründet, sondern in ihrer musikalischen
Originalität.
So unterscheidet sich auch die zwischen
1938 und 1943 komponierte und später noch
einmal überarbeitete Fünfte deutlich sowohl
von ihrer Vorgängerin als auch von ihrer
Nachfolgerin, obwohl diese jeweils in recht
enger zeitlicher Nachbarschaft zur D-DurSinfonie entstanden waren. Stattdessen
knüpft sie eher an der als »Nummer 3« gezählten Pastoral Symphony von 1921 an.
Bei der Londoner Uraufführung der Jean
Sibelius gewidmeten 5. Sinfonie im Sommer 1943 unter Leitung des Komponisten
empfanden viele das Werk wie eine Geste
des Segens seitens des 70-Jährigen, ja
als ein Werk, das mitten im Krieg von der
Vision des ewigen Friedens künde.
In der Tat artikuliert sich im formal traditionell viersätzigen Werk mit Sonaten-Kopfsatz, Scherzo, einer langsamen Romanze
und einem Passacaglia-Finale (eine sicher
durch Brahms’ 4. Sinfonie inspirierte Idee)
über weite Strecken neben dem pastoralvolkstümlichen auch ein geheimnisvoller
Ton. Jene besondere Atmosphäre, die als
sakral-mystisch beschrieben werden könnte,
dürfte mit der Tatsache zusammenhängen,
dass Vaughan Williams – vom Scherzo abgesehen – in allen Sätzen der Fünften Material aus der geistlichen Oper The Pilgrim’s
Progress, seinem trotz über 30-jähriger
Entstehungszeit damals immer noch nicht
vollendeten »Schmerzenskind«, übernahm.
Die umfangreichsten Zitate finden sich
dabei in der Romanze, die folgerichtig auch
am deutlichsten von jener Aura des Transzendenten durchdrungen ist.
Adam Gellen
17
DIE INTERPRETEN
RENAUD CAPUÇON
wurde 1976 in Chambéry geboren, begann
seine Ausbildung im Alter von 14 Jahren
am Pariser Konservatorium bei Gérard
Poulet und Veda Reynolds und vervollkommnete sie in Berlin bei Thomas Brandis und
Isaac Stern. 1997 wurde er von Claudio
Abbado zum Konzertmeister des Gustav
Mahler Jugendorchesters ernannt.
18
Als Solist ist Renaud Capuçon zu Gast bei
den wichtigsten Orchestern, u.a. bei den
Berliner und Wiener Philharmonikern,
bei der Staatskapelle Dresden, dem London Symphony Orchestra, dem Philharmonia Orchestra London, dem Los Angeles
und dem New York Philharmonic sowie den
großen Sinfonieorchestern von Chicago,
Boston und Philadelphia. Er arbeitete mit
bedeutenden Dirigenten wie Christoph von
Dohnányi, Gustavo Dudamel, Paavo Järvi,
Bernard Haitink, Christoph Eschenbach,
Charles Dutoit, Daniel Harding, Andris
Nelsons, Kurt Masur oder Yannick NézetSéguin zusammen. Renaud Capuçon brachte
bereits zahlreiche Werke zur Uraufführung,
darunter Konzerte von Pascal Dusapin,
Wolfgang Rihm und Bruno Mantovani.
Renaud Capuçon ist ein leidenschaftlicher
Kammermusiker. Zu seinen Partnern auf
diesem Gebiet zählen Martha Argerich,
Daniel Barenboim, Hélène Grimaud, Mischa
Maisky, Maria João Pires und natürlich
sein Bruder, der Cellist Gautier Capuçon.
Er ist regelmäßiger Gast bei internationalen Festivals wie den Salzburger Festspielen, dem Rheingau Musik Festival
sowie in Tanglewood, Edinburgh, Stresa,
Luzern und Verbier.
2011 wurde Renaud Capuçon in Frankreich
zum »Chevalier dans l’Ordre National du
Mérite« ernannt. Darüber hinaus ist er Mitbegründer und Künstlerischer Leiter des
Osterfestivals in Aix-en-Provence und seit
2016 Künstlerischer Leiter des Festivals
Sommets Musicaux in Gstaad. Für den musikalischen Nachwuchs engagiert er sich
u.a. als Professor am Conservatoire de
Lausanne. Renaud Capuçon spielt auf der
Guarneri del Gesù »Panette« (1737), die
einst Isaac Stern gehörte und ihm von der
Banca Svizzera Italiana zur Verfügung
gestellt wird.
19
ANDREW DAVIS
20
Sir Andrew Davis ist Musikalischer Leiter
und Principal Conductor der Lyric Opera
Chicago und Chefdirigent des Melbourne
Symphony Orchestra. In seiner mehr als
40-jährigen Karriere war er Musikalischer
und Künstlerischer Leiter einiger der weltweit angesehensten Orchester und Opernhäuser, darunter des BBC Symphony Orchestra (1991–2004), der Glyndebourne
Festival Opera (1988–2000) und des Toronto
Symphony Orchestra (1975–1988). Das Royal
Liverpool Philharmonic Orchestra berief
ihn unlängst zu seinem »Conductor Emeritus«.
Mit nahezu sämtlichen großen Orchestern und Opernensembles der Welt hat Sir
Andrew Davis gearbeitet. Zu den Höhepunkten der laufenden Spielzeit gehören
ein Galakonzert mit dem Chicago Symphony Orchestra, die Welt-Uraufführung
der Oper Bel Canto und eine Neuinszenierung von Bergs Wozzeck an der Lyric
Opera Chicago. Mit dem Melbourne Symphony Orchestra gastiert er in Shanghai.
Gemeinsam mit dem Toronto Symphony
Orchestra, mit dem Sir Andrew Davis vor
kurzem das 40-jährige Jubiläum ihrer
Zusammenarbeit feiern konnte, führt er
in dieser Saison Händels Messiah auf und
spielt das Werk zugleich auch für das CDLabel Chandos ein.
Im Sommer 2015 leitete Sir Andrew Davis
das BBC Symphony Orchestra bei den
»BBC Proms«, das Philharmonia Orchestra London beim Three Choirs Festival und
das Scottish Chamber Orchestra in einer
konzertanten Aufführung von Strawinskys
The Rake’s Progress beim Edinburgh
International Festival.
1944 im englischen Hertfordshire geboren,
erhielt Sir Andrew Davis seine musikalische
Ausbildung am King’s College in Cambridge
im Fach Orgel, bevor er sich dem Dirigieren zuwandte. Sein umfangreiches Repertoire reicht vom Barock bis in die Gegenwartsmusik. Er blickt auf eine äußerst reichhaltige Diskografie zurück und nimmt heute
exklusiv für Chandos auf. Sir Andrew Davis
wurde 1992 für seine Verdienste um die
britische Musik zum »Commander of the
British Empire« ernannt und 1999 von Königin Elisabeth II. in den Adelsstand erhoben.
21
hr-SINFONIEORCHESTER
Das hr-Sinfonieorchester, 1929 als eines
der ersten Rundfunk-Sinfonieorchester
Deutschlands gegründet, meistert erfolgreich den Spagat zwischen der Pflege der
Tradition und den Herausforderungen
eines modernen Spitzenorchesters. Konzertreihen mit unterschiedlichen Programmschwerpunkten, in denen große
Sinfonik auf Alte Musik und Konzerte mit
Neuer Musik auf Projekte für junge Konzertbesucher treffen, markieren sein
künstlerisches Profil.
22
Mit internationalen Gastspielen und preisgekrönten CD-Produktionen genießt das
Orchester als Frankfurt Radio Symphony
zugleich weltweit einen hervorragenden
Ruf. Regelmäßige Konzertreisen nach Asien
sind ebenso selbstverständlich wie die
stete Präsenz auf bedeutenden europäischen Konzertpodien. Aktuelle Tourneen
führen in der Saison 2015/16 nach Japan
und Südkorea.
Für seine hervorragenden Bläser, seinen
satten Streicherklang und seine dynamische
Spielkultur berühmt, steht das hr-Sinfonieorchester mit seinem Chefdirigenten
Andrés Orozco-Estrada dabei heute für
musikalische Exzellenz wie für ein interessantes und vielseitiges Repertoire.
Bekannt geworden durch seine Maßstäbe
setzenden Einspielungen der romantischen
Literatur, zählt das hr-Sinfonieorchester
Frankfurt seit Jahrzehnten zu den international führenden Mahler- und BrucknerOrchestern – eine Tradition, die vom langjährigen Chefdirigenten Eliahu Inbal über
seine Nachfolger Dmitrij Kitajenko und
Hugh Wolff ausstrahlte bis hin zur vielbeachteten Arbeit von Paavo Järvi, dem heutigen »Conductor Laureate« des hr-Sinfonieorchesters.
Entscheidende Akzente in seinem Engagement für die Tradition wie für die zeitgenössische Musik setzte das Orchester bereits
mit seinem ersten Chefdirigenten Hans
Rosbaud. In den 1960er bis 1980er Jahren
entwickelte sich das hr-Sinfonieorchester
unter Dean Dixon und Eliahu Inbal schließlich zu einem Orchester von internationalem Format mit Gastspielen in aller Welt
und wichtigen, vielfach ausgezeichneten
Schallplatten- und CD-Editionen.
23
NEWS-TICKER
24
OROZCO-ESTRADA BLEIBT BIS 2021
Im Rahmen der Saison-Pressekonferenz
2016/17 des hr-Sinfonieorchesters am
18. April im Hessischen Rundfunk setzte
Chefdirigent Andrés
Orozco-Estrada seine
Unterschrift unter
die vorzeitige Verlängerung seines Vertrages um drei weitere
Jahre bis 2021. Wir
freuen uns sehr über die langfristige Fortsetzung dieser höchst erfolgreichen
Zusammenarbeit!
NEU: DIE KONZERTSAISON 2016/17
Mitte April wurde unsere neue Konzertsaison 2016/17 veröffentlicht. Die Konzertabonnentinnen und -abonnenten des hrSinfonieorchesters haben die neue Konzertbroschüre inzwischen per Post erhalten,
mit allen detaillierten Informationen zur
nächsten Spielzeit des hr-Sinfonieorchesters. Ein vielfältiges Angebot von anregenden und unterhaltenden Konzertveranstaltungen erwartet Sie auch diesmal wieder,
mit abwechslungsreichen, interessanten
Programmen, hochkarätigen Solisten und
namhaften Dirigenten. Auf unserer Homepage hr-sinfonieorchester.de sind die Informationen zur neuen Spielzeit ebenfalls schon
veröffentlicht. Dort steht die Broschüre für
alle Interessenten auch als PDF-Download
bereit. Darüber hinaus kann sie unter der
Telefonnummer (069) 155-2000 oder per
Mail an [email protected] auch kostenlos angefordert werden.
ABO-VORTEILE NUTZEN
Sie besuchen unsere Konzerte öfter? Dann
nutzen Sie doch die vielfältigen Vorteile
unserer Abonnements und sparen Sie in
erheblichem Maße im Vergleich zu den
Normalpreisen! Der Hessische Rundfunk
hat sein Angebot an Abonnements zur
neuen Saison neu geordnet und es dabei
noch einfacher und übersichtlicher für Sie
gestaltet. Die verschiedenen Reihen umfassen drei bis zwölf Konzerte und reichen
stilistisch von der Barockmusik bis zur
Avantgarde – und das zu jeweils äußerst
attraktiven Bedingungen. Ab sofort können
Sie unserem Abo-Service Ihre AbonnementWünsche für die Saison 2016/17 unter der
Telefonnummer (069) 155-4111 oder per
E-Mail an [email protected] übermit-
teln – oder Sie bestellen Ihr Wunsch-Abo
gleich online unter hr-sinfonieorchester.de!
Der Einzelkartenverkauf für die neue Spielzeit beginnt übrigens am 1. Juli, für die konzertante Aufführung von Richard Strauss’
Salome am 10. September 2016 in der Alten
Oper sind die Tickets sogar ab sofort erhältlich.
HESSEN-SCHULTOUR
Bereits zum neunten Mal ging das hr-Sinfonieorchester auf seine jährliche »HessenSchultour« und tauschte Ende April wieder
einmal den Konzertsaal mit Turnhallen und
Aulen – diesmal an sechs Schulen unterschiedlichster Schulformen zwischen Riedstadt und Kirchhain. 45 Musikerinnen und
Musiker präsentierten den Schülern ein
eigens für dieses Projekt arrangiertes Programm. Stefan Hoffmann moderierte die
von Felix Mildenberger geleiteten Konzerte
und ließ dabei auch die jungen Zuhörer zu
Wort kommen.
ONE DAY IN LIFE
Mit zwei Programmen und insgesamt vier
Konzerten beteiligt sich das hr-Sinfonieorchester an dem spektakulären Projekt
»One Day in Life«, das der weltberühmte
Architekt Daniel Libeskind auf Einladung
der Alten Oper für die Stadt Frankfurt entwickelt hat. Aufgeteilt in zwei Ensembles,
präsentieren wir in diesem Rahmen am
Sonntag, 22. Mai im VGF-Betriebshof Gutleut unter Hugh Wolff Mozarts Requiem
und stellen zudem parallel in der Alten
Oper einem Präludium und Fuge J.S. Bachs
aus dem 1. Teil von Das wohltemperierte
Klavier das Klarinettenkonzert Accanto
von Helmut Lachenmann gegenüber. Nähere
Angaben hierzu finden Sie auf der hinteren
Umschlagseite dieses Programmheftes.
25
GESELLSCHAFT DER FREUNDE UND FÖRDERER
MÖCHTEN SIE DIE ARBEIT DES hr-SINFONIEORCHESTERS
UNTERSTÜTZEN?
KONZERT-TIPP
MIRGA GRAŽINYTĖ-TYLA UND NING FENG
STELLEN SICH VOR
Dann werden Sie Mitglied der »Gesellschaft der Freunde und Förderer des hr-Sinfonieorchesters e.V.« und profitieren Sie dabei auch von vielen exklusiven Vorteilen.
Informieren Sie sich auf hr-sinfonieorchester.de unter »Förderverein« oder senden
Sie eine Mail an [email protected].
26
QUELLEN UND TE X TNACHWEISE
Julian Johnson: »Wiedererlangte Fülle. Natur bei
Delius«, in: Frederick Delius (= Musik-Konzepte
141/142, Juli 2008), hrsg. v. Ulrich Tadday; Arne Stollberg: »Suggestion statt Malerei. Zum Verhältnis von
Wahrnehmung, Bild und Klang in Frederick Delius’
In a Summer Garden«, in: ebd.; Der Konzertführer –
Orchestermusik von 1700 bis zur Gegenwart, hrsg.
v. Attila Csampai / Dietmar Holland, Hamburg 1987;
Komponisten der Gegenwart, hrsg. v. Hanns-Werner
Heister / Walter-Wolfgang Sparrer, München 1992ff.;
Meinhard Saremba: Elgar, Britten & Co – Eine Geschichte der britischen Musik in zwölf Portraits,
Zürich / St. Gallen 1994; Alain Frogley: »Vaughan
Williams, Ralph«, in: The New Grove Dictionary of
Music and Musicians, 2nd Edition, hrsg. v. Stanley
Sadie, Bd. 26, London 2001.
BILDNACHWEISE
Foto: Renaud Capuçon (1) © Paolo Roversi; Foto:
hr-Sinfonieorchester (1) © Werner Kmetitsch; Foto:
Renaud Capuçon (2) © Mat Hennek; Foto: Andrew
Davis © Dario Acosta; Foto: hr-Sinfonieorchester (2)
© Ben Knabe; Foto: Andrés Orozco-Estrada © Martin
Sigmund.
HER AUSGEBER
Hessischer Rundfunk
REDAK TION
Adam Gellen
GESTALTUNGSKONZEPT
Birgit Nitsche
Als erster Student in der fast 200-jährigen
Geschichte der Royal Academy of Music
in London erhielt der chinesische Geigenvirtuose Ning Feng die Höchstpunktzahl in
einem Abschlusskonzert der renommierten Hochschule. Jetzt kommt er erstmals
zum hr-Sinfonieorchester. Für sein Debüt
hat er ein populäres Stück des romantischen Violinrepertoires gewählt: Max Bruchs
Fantasie für Violine mit Orchester und
Harfe unter freier Benutzung schottischer
Volksmelodien. Ihre künstlerische Visitenkarte gibt zugleich Mirga Gražinytė-Tyla
in Frankfurt ab. Seit 2014 arbeitet sie als
»Assistant Conductor« des Los Angeles
Philharmonic mit dem ehemaligen hr-Debütanten Gustavo Dudamel zusammen und
wurde jüngst zur nächsten Music Director
des renommierten City of Birmingham
Symphony Orchestra ernannt. Neben Bruchs
Schottischer Fantasie präsentiert die
junge litauische Dirigentin Tschaikowskys
»schicksalhafte« und wegweisende 4. Sinfonie sowie eine Suite aus dem originellen
Märchen-Ballett »Der goldene Schlüssel«
von Mieczysław Weinberg, diesem inzwischen mehr und mehr in den Fokus rückenden polnisch-russisch-jüdischen Komponisten des 20. Jahrhunderts.
Donnerstag / Freitag | 2./3. Juni 2016 | 20 Uhr
hr-Sendesaal | Debüt
Tickets unter: (069) 155-2000 | hr-Sinfonieorchester.de
SATZ UND DRUCK
Imbescheidt | Frankfurt
27
DIE NÄCHSTEN KONZERTE
So_22.05.2016 | 10 Uhr / 14 Uhr | VGF-Betriebshof Gutleut | One Day in Life
LETIZIA SCHERRER | Sopran
INGEBORG DANZ | Alt
JÖRG DÜRMÜLLER | Tenor
TORBEN JÜRGENS | Bass
GÄCHINGER K ANTOREI
HUGH WOLFF | Dirigent
Mozart | Requiem
So_22.05.2016 | 12 Uhr / 16 Uhr | Alte Oper | One Day in Life
NINA JANSSEN-DEINZER | Klarinette
SCHAGHAJEGH NOSRATI | Klavier
LUCAS VIS | Dirigent
J.S. Bach | Präludium und Fuge b-Moll BWV 867
Lachenmann | Accanto – Musik für einen Klarinettisten mit Orchester
So_29.05.2016 | 18 Uhr | hr-Sendesaal | Kammerkonzert
K AMMERKONZERT DER ORCHESTERAK ADEMIE
Marie-Noëlle Perreau / Nicolas Cock-Vassiliou | Oboe
Michael Höfele | Englischhorn
Marc Gruber / John Stobart | Horn
Ofir Shner / Anna Katharina Claus | Violine
Matthias Schnorbusch | Viola
Laura Mehlin | Violoncello
Stefan Otto | Kontrabass
Werke von Haydn, Mozart, Beethoven und Schubert
Tickets unter: (069) 155-2000 | hr-Sinfonieorchester.de
Herunterladen