Mitteilungen

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Deutsche Arachnologische Gesellschaft e. V.
Mitteilungen
7. Jahrgang
Heft 11
November 2002
in dieser Ausgabe:
• Welche Spinne ist das?
• Einige Praxis-Tipps zur Haltung von Haplopelma
Arten und anderen Röhren bewohnenden Vogelspinnen
ISSN 1437-5214
DeArGe Mitteilungen 7(11), 2002
Redaktion
Volker von Wirth
Goethestraße 21
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anders angegeben, stammen die Bilder von der Redaktion. ISSN 1437-5214
DeArGe Mitteilungen 7(11), 2002
Seite:
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die Redaktion
Welche Spinne ist das? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 - 13
Volker von Wirth
Einige Praxis-Tipps zur Haltung von Haplopelma Arten
und anderen Röhren bewohnenden Vogelspinnen . . . . . . 14 - 23
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www.spidercity.de stellt sich vor!
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Identität der »Spinne aus der Heimchendose« entlarvt!
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DeArGe Mitteilungen 7(11), 2002
DeArGe Mitteilungen 7(11), 2002
In eigener Sache
die Redaktion
Ve r s a n d t a s c h e n ,
Etiketten usw.) in
eine bunt bebilderte Doppelseite für
das Magazin zu reinvestieren,
ohne dafür
die Mitgliedsbeiträge erVolker von Wirth
höhen
zu
müssen.
3.) Das Layout der DeArGe Mitteilungen wurde einem moderneren Stil angepasst.
Hierfür zeichnet sich Martin Huber aus,
der modernste Computerprogramme zur
Gestaltung des Layout benutzt.
4.) Folgende zum Teil neue Rubriken wird
es neben den Artikeln zukünftig in den
DeArGe Mitteilungen geben:
• kürzlich publiziert: In dieser Rubrik wird
regelmäßig über neue Publikationen zum
Thema »Spinnen« aus anderen Fachzeitschriften in Form einer kurzen Inhaltsangabe berichtet.
• neues aus dem Netz: Die Mitglieder können hier z. B. die eigene Homepage kurz
beschreiben und präsentieren oder auch
andere interessante Spinnenseiten, die
nicht von Mitgliedern verwaltet werden,
vorstellen.
• Vereine informieren: In dieser Rubrik
wird ein Forum für andere Spinnen- und
Vogelspinnenvereine (z. B. die zahlreichen »Stammtische«) entstehen, um sich
vorzustellen und über aktuelle Aktivitäten (z. B. Vorträge, Bestimmungskurse,
Börsen etc.) zu berichten.
• Presse & Medien: Wir berichten hier
über Spinnen in der Presse und in den
Wie Sie, liebe Mitglieder der Deutschen
Arachnologischen Gesellschaft e. V., sehen können, hat sich am Erscheinungsbild unseres
Publikationsorgans, den »DeArGe Mitteilungen«, einiges geändert. Durch die Wahl von
Volker von Wirth zum neuen Pressewart
wurde er u. a. mit der Herausgabe und Betreuung unseres Magazins beauftragt. Um
diese Aufgabe in Zukunft zufriedenstellend
umzusetzen, werden folgende Änderungen
durchgeführt:
1.) Die Redaktion wurde um zwei Mitarbeiter(innen) erweitert, nämlich Herrn Martin Huber, der im wesentlichen für die
Gestaltung des Layout zuständig ist und
Frau Michaela Biese, die sich für die Verwaltung der Kleinanzeigen, Leserbriefe
und externen Vereinskontakte verantwortlich zeichnet.
2.) Die DeArGe Mitteilungen werden in Zukunft alle 2 Monate
erscheinen. Die effektive Seitenzahl
wurde
jedoch
nicht verändert, d.
h. jede Ausgabe
wird somit doppelt so viele
Seiten
wie bisMichaela Biese
her besitzen.
Durch die zweimonatige Erscheinungsweise bekommen wir (die Redaktion)
mehr Spielraum zur Recherche, zur Bearbeitung und Korrektur der eingehenden
Artikel, was der Qualität der selben nur
zuträglich sein kann. Weiterhin ist es
möglich, die eingesparten Kosten (Porto,
4
Medien (z. B. Zeitungsartikel, Fernsehberichte usw.).
• Leserbriefe: Für jedes Mitglied der DeArGe besteht hier die Möglichkeit, der Öffentlichkeit mitzuteilen, was ihm »auf
dem Herzen liegt« (z. B. Kritik, Lob,
Hinweise usw.).
• Vereinsnachrichten: Wie gewohnt informieren wir die Mitglieder über aktuelle
Vereinsinterna der Deutschen Arachnologischen Gesellschaft e. V..
• Zum Schmunzeln: Diese Rubrik dient
ein wenig zur Auflockerung des Magazins. In ihr soll die Spinne im Humor, in
Form von kleinen Witzen oder auch lustigen Comics, gezeigt werden.
• Kleinanzeigen & Kontakte: In der Kleinanzeigenbörse finden Mitglieder auch
weiterhin kostenlos einen Platz und Gelegenheit, alles rund um Spinnentiere anzubieten bzw. zu suchen.
• Börsentermine: Der Name ist Programm
– Informationen zu bevorstehenden
Börsen.
• Stammtische: Hier finden Sie in komprimierter Form alle wichtigen Informationen zu den uns bekannten Vogelspinnenstammtischen in Deutschland.
(www.dearge.de). Zum Beispiel sollen alte
Ausgaben der DeArGe Mitteilungen im Mitgliederbereich unserer Homepage zum
Download zur Verfügung gestellt werden.
Auch ist beabsichtigt, aktuelle Artikel im
öffentlichen Bereich der Homepage zum
Teil abzudrucken mit dem Hinweis, dass der
vollständige Artikel in den DeArGe Mitteilungen nachzulesen ist. Durch dieses »Schnupperangebot« wollen wir Nicht-Mitglieder neugierig auf mehr machen, wodurch wir uns
einen Mitgliederzuwachs erhoffen. Sollten
wir übermäßig viele Artikel oder Bilder eingereicht bekommen, werden evtl. einige dieser Artikel und Bilder in den DeArGe Mitteilungen nur zum Teil abgedruckt. Der restliche
Artikel wird dann im Mitgliederbereich unserer Homepage zur weiteren Ansicht bzw.
zum Download zur Verfügung gestellt. Dies
erspart Platz und wird mittlerweile von vielen Gesellschaften in ähnlicher Art und Weise durchgeführt.
Im Mitgliederbereich der Homepage
werden diejenigen Fotos, die im Magazin aus
Kostengründen leider nur in schwarz-weiß
abgebildet werden können, auch nochmals in
Farbe zu sehen sein.
Wir hoffen, dass Ihnen
die Änderungen zusagen
und würden uns über
eine Rückmeldung zu
den Veränderungen
und weitere Verbesserungsvorschläge,
sowie eine rege Zusammenarbeit mit
den VereinsmitglieMartin Huber
dern der Deutschen
Arachnologischen Gesellschaft e. V. sehr freuen.
Alle diese genannten Rubriken haben nur
dann eine Chance sich zu etablieren, wenn
von Ihnen, liebe Mitglieder, eine entsprechende Mitarbeit gezeigt wird! Die DeArGe
Mitteilungen sind auch weiterhin ein Magazin
von Mitgliedern für Mitglieder, das von der
Mitarbeit aller lebt. Die Aufgabe der Redaktion ist primär die Koordination und Organisation der eingehenden Artikel, damit regelmäßig ein ausgewogenes Magazin erscheint.
In Zukunft ist auch eine stärkere Vernetzung zwischen den DeArGe Mitteilungen und
der Homepage der DeArGe geplant
Viel Spaß beim Lesen dieser Ausgabe!
die Redaktion
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DeArGe Mitteilungen 7(11), 2002
DeArGe Mitteilungen 7(11), 2002
Welche Spinne ist das?
von Volker von Wirth
EINLEITUNG
Die im folgenden gemachten Angaben
zu Bezeichnungen und Namen der Tiere, als
auch die beschriebenen Merkmale berühren
nicht die Belange der zoologischen Nomenklatur (K RAUS 2000) (s. Artikel 8.2 der
»Internationalen Regeln zur zoologischen
Nomenklatur«). Gleichwohl sollen die gemachten Angaben für Fachkollegen den
Hinweis geben, dass ich schon seit längerem
an den taxonomischen – und phylogenetischen Fragestellungen zu den betreffenden
Arten arbeite!
Vogelspinnen, die über den Zoohandel
importiert und verkauft werden, sind oftmals
falsch identifiziert und werden daher nicht
selten mit falschem Namen versehen und
verkauft. Dies liegt in erster Linie daran, dass
Vogelspinnen in den allermeisten Fällen
nicht durch äußerlich gut sichtbare Merkmale wie Färbung oder Habitus zu identifizieren sind, sondern man viel eher sehr versteckt liegende Strukturen wie die Form der
Geschlechtsorgane, den Aufbau und die
Ausbreitung von Stridulationsorganen, die
Bestachelung der Beine und die Form der
sog. Brennhaare untersuchen muss. Derlei
Untersuchungen können aber in der Regel
nur von Spezialisten mit dem nötigen Fachwissen und den nötigen Gerätschaften
durchgeführt werden. In den wenigsten Fällen haben Zoohändler jedoch dieses Wissen
oder die Gerätschaften (Binokular, Kaltlichtanlage, Präparierbesteck, Originalliteratur
und Kenntnis der Typusexemplare die in
verschiedenen Museen hinterlegt sind usw.).
Leider sind viele Zoohändler auch nicht
gewillt ihre Vogelspinnenimporte durch die
bekannten Spezialisten identifizieren zu lassen. Dies liegt vielleicht an den Frachtkosten
eines Päckchens mit dem toten Material oder
an dem abschreckenden Mehraufwand, der
dadurch entsteht, dass Exuvien zu einem
Spezialisten geschickt werden müssten.
In diesem Artikel versuche ich die asiatischen Vogelspinnen der Subfamilia Ornithoctoninae, die im europäischen Zoohandel
meist unter falschem Namen erhältlich sind,
kurz zu beschreiben und deren wahre Identität – soweit bisher bekannt – darzustellen.
Subfamilia ORNITHOCTONINAE
Händlerbezeichnung: Haplopelma minax,
Schwarze Thai Vogelspinne, Haplopelma
»aureopilosum« (Farbtafel Abb. 1 & 2)
Es handelt sich hierbei um eine Vogelspinnenart die aus dem südlichen Thailand
kommt. Sie ist hauptsächlich dadurch gekennzeichnet, dass sie an den Außenseiten der
Patella und Tibia – besonders der Vorderbeine – einen deutlich orangenen Haarsaum
hat. Ansonsten sind die Beine einheitlich
schwarz gefärbt. Häufig wird diese Art in
verschiedenen Fach-Publikationen (K LAAS
1989; SCHMIDT 1993; WEBB 1993) als Haplopelma minax (THORELL, 1897), Ornithoctonus
sp. oder auch als Haplopelma »aureopilosum«
bezeichnet.
Schon Anfang 1990 konnte ich durch die
Hilfe des englischen Vogelspinnenforschers
ANDREW M. SMITH feststellen, dass es sich
bei diesen Tieren nicht um die echte Haplopelma minax sensu THORELL handeln konnte.
Sie ließ sich sogar keiner der bekannten
Haplopelma Arten zuordnen. Ich beschloss
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diese Art unter der Bezeichnung Haplopelma
»aureopilosum« zu beschreiben. Noch vor der
Beschreibung teilte ich mein Vorhaben
Herrn Dr. G. S CHMIDT mit, der gerade an
der 4. Auflage seines Buches »Vogelspinnen«
(SCHMIDT 1993) arbeitete. Dieser publizierte
diesen Namen in der 4. Auflage des besagten
Buches obwohl der Name noch nicht verfügbar war! Als ich 1996 das Buch »Vogelspinnen – richtig pflegen und verstehen«
( VON W IRTH 1996) publizierte, nannte ich
ebenfalls dort den Namen Haplopelma »aureopilosum«, obwohl er immer noch nicht aufgestellt war. Ich hatte ursprünglich geplant vor
der Veröffentlichung meines Buches die
Beschreibung dieser Art zu publizieren. Das
ist aber aus folgenden Gründen bis heute
nicht geschehen:
Ich bekam Mitte der 90’er Jahre einige
Vogelspinnen (im folgenden als Haplopelma
»aureopilosum var.« genannt) aus Süd Thailand
(Surat Thani und Phang Nga) bei denen sich
schon bei der ersten taxonomischen Untersuchung herausstellte, dass es sich quasi um
eine Haplopelma »aureopilosum« ohne orange-
nem Haarsaum handelte. Die Tiere waren
zudem etwas robuster und größer als die
eigentliche Haplopelma »aureopilosum« und hatten deutlichere Gelenkringe. Die Männchen
beider Formen kann man so gut wie nicht
unterscheiden. Da Haplopelma »aureopilosum
var.« aus dem selben Fundgebiet stammt wie
Haplopelma »aureopilosum«, musste zunächst
die Frage nach dem verwandtschaftlichen
Zusammenhang beider Formen gestellt werden. Zwei Theorien sind denkbar:
1. Es handelt sich bei beiden Formen um
zwei Arten, die zumindest bezogen auf ihre
Morphologie nahezu identisch erscheinen [=
sibling species (Mayr 1975)].
2. Es handelt sich bei beiden Formen um
Angehörige einer Art, die bezüglich der oben genannten Merkmale polymorphistisch
sind.
Um diesen Sachverhalt zu klären, ziehe
ich von beiden Formen Jungtiere groß um
diese, wenn sie nun demnächst adult sind, zu
kreuzen und somit die Fertilität der beiden
Formen zu prüfen. Sollten sich die Hybride
aus einer solchen Kreuzung bei einer Rückkreuzung mit den Ausgangsformen als infertil herausstellen, dann handelt es sich im Sinne des Hennig’schen Artbegriffs (WHEELER
2000) bei Haplopelma »aureopilosum« und
Haplopelma »aureopilosum var.« um zwei verschiedene Arten (Theorie 1). Sollten die Hybriden fertil sein, dann handelt es sich bei
beiden Formen um Angehörige einer Art
(Theorie 2). Erst wenn ich die Ergebnisse
der Kreuzungsexperimente kenne möchte
ich eine Arbeit über die Identität der beiden
Formen publizieren. Dies ist also der Grund,
warum bisher noch keine Publikation über
Haplopelma »aureopilosum« erfolgt ist. Wie man
die genannten Formen von den anderen
Haplopelma Arten unterscheiden kann, entnimmt man dem unten angefügten Bestimmungsschlüssel.
Haplopelma sp. »aureopilosum«
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DeArGe Mitteilungen 7(11), 2002
DeArGe Mitteilungen 7(11), 2002
Händlerbezeichnung: Cyriopagopus paganus, Selenocosmia pailin, Haplopelma »longipedum« (Farbtafel Abb. 3 & 9)
chen Hybridkokon (Vater: Haplopelma lividum,
Mutter: Haplopelma »longipedum«) wachsen im
Moment etwa 80 Jungtiere bis zu ihrer Geschlechtsreife in etwa 3 - 4 Jahren bei mir
heran. Schon die Jungtiere zeigen intermediäre Merkmalsausprägungen bezüglich der
Eiergröße und der Anzahl derselben im Kokon. Während ich bei Haplopelma lividum bisher etwa 50 entwickelte große Eier (= ~ 50
Nymphen) zählen konnte, waren es bei Haplopelma »longipedum« immer ca. 200 entwickelte kleine Eier (= ~ 200 Nymphen).
Der Hybridkokon enthielt etwa 120 mittelgroße
Hierbei handelt es sich um eine Spinne
deren Verbreitungsgebiet auf West-Thailand
beschränkt ist. Oftmals wird sie im Zoohandel auch mit dem Hinweis »Vietnam« verkauft, was aber offensichtlich falsch ist. Diese Art (im folgenden als Haplopelma »longipedum« bezeichnet) wurde erstmals Ende der
80’er Jahre in den Zoohandel als sog. Beifang importiert. Es handelte sich also um nur
ganz wenige importierte Exemplare. Schnell
war klar, dass es eine Art der Gattung
Haplopelma sein musste und sie weder etwas
mit Cyriopagopus paganus SIMON, 1887 zu tun
hat, noch mit einer »Selenocosmia pailin«,
einer Art die es nicht gibt da sie nie publiziert wurde. In den letzten beiden Jahren gelangte Haplopelma »longipedum« allerdings deutlich häufiger in den Zoohandel.
Durch den Vergleich
mit den bis jetzt bekannten Haplopelma
Arten ist auch ersichtlich, dass es sich im Grunde um
eine anders gefärbte Haplopelma
lividum S MITH , 1996 handeln
muss, denn sie ist von dieser taxonomisch kaum zu
unterscheiden. Sie besitzt lediglich eine andere Färbung, d. h. ihr fehlt
die typisch irisierende
blaue Beinfärbung von Haplopelma lividum.
Aufgrund dieser Erkenntnisse besteht der
Verdacht das es sich bei beiden Formen (=
Haplopelma lividum & Haplopelma »longipedum«)
u. U. um ein und die selbe Art handeln
könnte. Deshalb habe ich auch hier angefangen Hybriden zu züchten. Aus einem sol-
Haplopelma albostriatum
entwickelte Eier (= 80 Nymphen,
der Rest starb während der Häutung von
Larve zu Nymphe). Wie diese Art von den
anderen Haplopelma Arten zu unterscheiden
ist, entnimmt man dem unten angefügten
Bestimmungsschlüssel.
8
ses Sachverhaltes ist also davon auszugehen,
dass es sich bei dieser Art in Wirklichkeit um
Cyriopagopus schioedtei handelt. Wie sie von
den Haplopelma Arten zu unter-
Händlerbezeichnung: Cyriopagopus thorelli
(Farbtafel Abb. 4)
Diese sehr schöne und lange Zeit in den
Terrarien der Vogelspinnenpfleger sehr seltene Art wird in den letzten zwei Jahren hin
und wieder im Zoohandel unter
der o. g. Bezeichnung angeboten.
Das erste bekannte und lange Zeit
einzige Terrarien-Exemplar dieser Art,
war ein Weibchen, dass sich Anfang der
90’er Jahre im Besitz des englischen
Vogelspinnenforschers Peter Kirk befand. Er hatte es als Beifang eines Asienimport von einem englischen Vogelspinnenhändler erhalten. Schon damals wurde die Bezeichnung Cyriopagopus thorelli (S IMON , 1901) für dieses
Tier verwendet. Die heute importierten Tiere scheinen der selben Art anzugehören wie
das damalige Tier von PETER KIRK. Auch sie
werden im Zoohandel als Cyriopagopus thorelli
bezeichnet. Da diese Identifizierung auf die
ersten importierten Weibchen zurück geht,
besteht erheblicher Zweifel an der Richtigkeit dieser Bestimmung. Als SIMON nämlich
1901 diese Art beschrieb, hatte er nur ein
einziges adultes Männchen vorliegen. Es
wären also die ersten importierten Tiere (=
Weibchen) bestenfalls mit dem Typus, also
einem Männchen, verglichen worden. Demnach wäre eine sichere Identifizierung unmöglich gewesen, denn adulte Vogelspinnenmännchen haben in den meisten Fällen völlig andere Bestimmungsmerkmale als die arteigenen Weibchen. Höchstwahrscheinlich ist
aber eine solche Typusuntersuchung nie gemacht worden. Ich konnte durch die Untersuchung von zahlreichem Material dieser aus
Malaysia importierten Vogelspinnenart eine
große Ähnlichkeit zu Cyriopagopus schioedtei
(T HORELL , 1891) sensu BMNH - Material
(Nr. 1968-2-27-68) feststellen. Aufgrund die-
Cyriopagopus schioedtei
scheiden ist, entnimmt man dem unten angefügten Bestimmungsschlüssel.
Händlerbezeichnung: Selenocosmia hainana,
(Farbtafel Abb. 5)
Seit kurzem wird diese Art zusammen
mit Haplopelma schmidti VON WIRTH, 1991 aus
dem Südosten Chinas importiert. Die Art
Selenocosmia hainana LIANG et. al., 1999 wurde
aus Südchina beschrieben, nachdem chinesische Molekularbiologen in ihrem Gift andere
Komponenten nachwiesen als in dem der
früher beschriebenen Ornithoctonus huwena
(WANG, 1993). Um die Verwirrung komplett
zu machen, wurde Ornithoctonus huwena anfangs auch als Selenocosmia huwena (WANG ,
1993) aus Südchina beschrieben. Schon damals war, aufgrund der zahlreichen Angaben
und Zeichnungen in der Originalbeschreibung von Ornithoctonus huwena, der Verdacht
geäußert worden (PETERS 1999), es könnte
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DeArGe Mitteilungen 7(11), 2002
DeArGe Mitteilungen 7(11), 2002
sich bei dieser Art um eine Haplopelma, nämlich um Haplopelma schmidti handeln. Die spätere revisorische Arbeit von ZHU & SONG, in
der diese Art von Selenocosmia zu Ornithoctonus
transferiert wurde, zeigt weitere Indizien für
diesen Verdacht, da dort erstmalig auch das
Männchen von Ornithoctonus huwena und dessen Merkmale beschrieben und abgebildet
wurden und auch hierbei kein Unterschied
zum Männchen von Haplopelma schmidti festzustellen ist (Ich hatte ja schon in der Originalbeschreibung von Haplopelma schmidti
auf die Ähnlichkeit zu Ornithoctonus hingewiesen!). Da sich Selenocosmia hainana nur
unwesentlich von Haplopelma schmidti/Ornithoctonus huwena unterscheidet, handelt es sich
bei dieser Art um das Schwestertaxon von
Haplopelma schmidti. Die Untersuchung des
seit einiger Zeit importierten Materials dieser
Art bestätigt diese Annahme. Im Moment
wird im Rahmen einer größeren phylogenetischen Analyse der Ornithoctoninae ( VON
WIRTH in Vorb.) auch an der Transferierung
von Selenocosmia hainana zu den Ornithoctoninae
gearbeitet. Wie Haplopelma schmidti/Ornithoctonus huwena und Selenocosmia hainana von den
anderen Haplopelma Arten zu unterscheiden
sind, entnimmt man dem unten angefügten
Bestimmungsschlüssel.
Händlerbezeichnung: Haplopelma costale,
Vietnam Vogelspinne (Farbtafel Abb. 6 & 7)
Unter diesen o. g. Bezeichnungen wird
hin und wieder eine Vogelspinne importiert,
die im Buch »Mygales« von J EAN -M ICHEL
V ERDEZ & F RÉDÉRIC C LÉTON (V ERDEZ
2001) auf Seite 137 abgebildet ist und als
Haplopelma costale SCHMIDT, 1998 bezeichnet
wird. Es handelt sich aber bei diesem dort
abgebildeten Exemplar, sowie den unter o. g.
Bezeichnungen importierten Tieren nicht
um Haplopelma costale S CHMIDT , 1998, sondern um eine Ornithoctoninae unklarer
Gattungszugehörigkeit. Leider ist der Fundort dieser Art nicht bekannt, was eine Identifizierung dieser Art wesentlich erschwert.
Weiterhin ist die echte Haplopelma costale aufgrund der Fehlerhaftigkeit der Originalbeschreibung auch nicht einfach zu identifizieren, was eine Abgrenzung zu der hier vorgestellten Art zusätzlich erschwert. SCHMIDT
versuchte die Fehler in seiner Originalbeschreibung von Haplopelma costale (= Falsche
Selenocosmia hainana
Haplopelma costale
10
Fundorte, Abbildungen stammen von einer
anderen Art) wieder zu korrigieren, indem er
diese Art als nomen nudum erklärte, worin ihm
aber niemand gefolgt ist, da die Beschreibung – obwohl äußerst fehlerhaft – im Sinne
der Internationalen Regeln zur zoologischen
Nomenklatur als verfügbar veröffentlicht gilt
und nicht gegen die Anforderungen von
Artikel 13 verstößt! Wie diese Ornithoctoninae von den Haplopelma Arten zu unterscheiden ist, entnimmt man dem unten
angeführten Bestimmungsschlüssel.
vollständig zerstört und die meisten der dort
zu diesem Zeitpunkt deponierten Typusexemplare sind deshalb heute nicht mehr verfügbar. Der Typus von Haplopelma robustum
wurde bis heute nicht mehr lokalisiert. Aus
diesem Grunde kann man zur Identifikation
also nur noch die vorhandene Originalbeschreibung benutzen, welche aber leider aus
heutiger Sicht zu ungenau ist und Merkmale
beschreibt, die man heute aufgrund ihrer
großen Variabilität zur Identifizierung nicht
mehr benutzen kann. Deshalb ist es im Moment also nahezu unmöglich eine Haplopelma
robustum einigermaßen sicher zu bestimmen.
Als ich von dieser Art Männchen und Weibchen zur Untersuchung bekam erkannte ich
sofort, dass es sich nicht um eine Haplopelma
handelte. Die bläulichen Beinunterseiten des
Weibchens erinnerten mich vielmehr sofort
an Lampropelma violaceopes A BRAHAM , 1924.
Ich verglich das mir zur Identifikation übersendete Material mit dem Holotyp von Lampropelma violaceopes aus dem BMNH (Nr.
30.10.991) und konnte keinerlei Unterschied
zwischen den Tieren feststellen. Es handelt
sich also tatsächlich bei den als Haplopelma robustum verkauften Tieren um die echte Lampropelma violaceopes! Unglücklicherweise werden im Zoohandel und diversen Vogelspinnenbüchern immer noch ganz normale
Haplopelma lividum SMITH, 1996 bisweilen als
Lampropelma violaceopedes bezeichnet. Eine
Bezeichnung die übrigens auch noch falsch
ist, da der Artname nicht im Plural stehen
darf. Durch den unten angefügten Bestimmungsschlüssel lassen sich die Tiere aber
sicherlich ziemlich eindeutig zuordnen.
Händlerbezeichnung: Haplopelma robustum
(Farbtafel Abb. 8 & 9)
Vor etwa zwei Jahren wurde durch einen
tschechischen Vogelspinnenhändler eine
sehr schön gefärbte Vogelspinnenart aus
Malaysia mit Namen Haplopelma robustum verkauft. Die Bezeichnung dieser Vogelspinne
als Haplopelma robustum STRAND, 1907 hielt
ich für zweifelhaft, denn der Typus dieser
von EMBRIK STRAND im Jahre 1907 beschriebenen Haplopelma-Art wurde im Naturhistorischen Museum zu Stuttgart deponiert. Dieses Museum wurde jedoch im 2. Weltkrieg
Haplopelma lividum
11
DeArGe Mitteilungen 7(11), 2002
DeArGe Mitteilungen 7(11), 2002
Bestimmungsschlüssel zur Identifizierung der Weibchen der im Zoohandel angebotenen
Ornithoctoninae:
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
Bein IV deutlich länger als Bein I (RF: ~ 89) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2
Bein IV etwa so lang wie Bein I (RF: ~ 98) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
Kopfteil des Carapax flach, Carapax beige, Augenhügel rechteckig . . . . Ornithoctoninae sp.
Kopfteil des Carapax gebogen, Carapax dunkel, Augenhügel oval . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
Beine blau irisierend . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Haplopelma lividum
Beine braun . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Haplopelma sp. »longipedum«
Spermathek einlappig ungeteilt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5
Spermathek zweilappig geteilt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
Deutlich dichte Haarbürste an der retrolateralseite der Femora der Beine . . . . . . . . . . . . 6
Retrolateralseite der Femora der Beine ohne deutliche Haarbürste . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
Carapax hell beige bis gelb, hell braune Abdominalfärbung . . . . . . . . . . Haplopelma schmidti
Carapax dunkel, moos grünlich, Abdominalfärbung dunkel . . . . . . . .»Selenocosmia« hainana
Oberseite von Patella und Tibia der Beine mit zwei
deutlichen weißen Längsstreifen versehen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Haplopelma albostriatum
- Oberseite der Beine ohne deutliche Längsstreifen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
8. Spermathek ohne deutliche Delle in der Mitte,
Beine einheitlich schwarz gefärbt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Haplopelma minax
- Spermathek mit deutlicher Delle in der Mitte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9
9. Außenseiten der Patella und Tibia der Beine mit orangenem Haarsaum,
ohne deutliche helle Gelenkringe
zwischen den Beinsegmenten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Haplopelma sp. »aureopilosum«
- Außenseiten der Patella und Tibia der Beine ohne orangenem
Haarsaum, deutliche helle Gelenkringe zwischen
den Beinsegmenten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Haplopelma sp. »aureopilosum var.«
10. Beinunterseiten der Vorderbeine blau irisierend . . . . . . . . . . . . . . . . Lampropelma violaceopes
- Beinunterseiten der Vorderbeine braun . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Cyriopagopus schioedtei
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VON
Adresse des Autors:
Volker von Wirth
Goethestr. 21
71737 Kirchberg a. d. Murr
13
DeArGe Mitteilungen 7(11), 2002
DeArGe Mitteilungen 7(11), 2002
Martin Huber perfektioniert und sollen im
folgenden vorgestellt werden.
Als Terrarien für Röhren bewohnende
Vogelspinnen verwenden wir länglich-ovale
Vorratsdosen aus durchsichtigem Hartplastik
mit einem Fassungsvolumen von 2,8 l oder
mehr und etwa folgenden Außenabmessungen: 18,5 cm x 10,5 cm x 22,5 cm (Tiefe x
breite x Höhe).
Mit einem handelsüblichen Lötkolben
schmilzt man Belüftungs- bzw. Be- und Entwässerungslöcher in diese Terrarien. Sie werden um den oberen Rand als auch um den
unteren Rand – oder nur an der Vorderseite
direkt über dem Boden – mit einem Durchmesser von etwa 4 mm und einem Abstand
von etwa 1 bis 1,5 cm zueinander gebrannt.
ACHTUNG : Die Arbeit mit einem Lötkolben ist
nicht ungefährlich. Bitte entsprechende Sicherheitsvorkehrungen treffen und die Sicherheitshinweise des
Gerätes beachten! Außerdem sollte man vorsichtig
sein vor gesundheitlichen Schäden beim einatmen der
Dämpfe des heißen Plastiks! Nur in gut durchlüfteten Räumlichkeiten arbeiten!
In der Regel reicht oben eine Reihe von
Belüftungslöchern aus. Sollte dennoch eine
Spinne von Schimmel befallen werden, kann
es an mangelnder Durchlüftung liegen. In
diesem Fall sollte eine zusätzliche Reihe von
Belüftungslöchern in den Deckel oder unterhalb der oberen Reihe angebracht werden,
um dadurch für eine bessere Belüftung zu
sorgen.
Anschließend wird das Terrarium zu
etwa 2/3 mit Substrat gefüllt. Als Bodengrund verwenden wir bei den meisten Arten
eine einfache Blumenerde. Wir mischen zu
der Blumenerde zusätzlich etwas Sand (1
Teil Sand auf 4 Teile Blumenerde), da dieses
Gemisch die Feuchtigkeit besser hält. Je nach
Vogelspinnenart und/oder Herkunft bzw.
dortigen Bodenverhältnissen kann es sich
empfehlen, anstatt Blumenerde z. B. sandi-
Einige Praxis-Tipps zur Haltung von Haplopelma Arten
und anderen Röhren bewohnenden Vogelspinnen
von Volker von Wirth & Martin Huber
Schon seit vielen Jahren beschäftigen wir
uns mit der Haltung, Pflege und Zucht von
asiatischen Vogelspinnen. Früher verwendeten wir zur Haltung der Röhren bewohnenden Haplopelma, Selenocosmia oder Coremiocnemis Arten die im Zoohandel angebotenen
sog. »Vogelspinnenterrarien« mit den Maßen
30cm x 20cm x 20cm (Tiefe x Höhe x Breite), die an der Frontseite eine Falltürscheibe
besitzen. Diese Terrarien wurde nach der
Methode von von Wirth (VON WIRTH 1996)
zur Haltung von »Röhren bewohnenden
Arten« eingerichtet. Im Laufe der Jahre
konnte aber oftmals ein sich verschlechternder Allgemeinzustand der so gehaltenen und
in der Natur Röhren bewohnenden Vogelspinnen festgestellt werden. Die Tiere fraßen
immer schlechter und das Abdomen zeigte
eine immer schrumpeligere Struktur. Die
Häutungen verliefen problematischer und
oftmals auch länger. Nicht selten blieben die
Spinnen an einer oder mehreren Extremitäten in der alten Haut stecken. Nachzuchterfolge blieben i. d. R. auch aus. Bestenfalls
wurden Kokons gebaut, die aber schon nach
wenigen Tagen bzw. Wochen gefressen wurden. Es schien so, als ob die Röhren bewohnenden asiatischen Vogelspinnen ein »Luftfeuchtigkeitsproblem« der Atemluft hatten.
Tatsächlich trocknet die Erde in den o. g.
Terrarien recht schnell aus. Um die Situation
zu verbessern, entwickelte Volker von Wirth
1995 völlig neuartige Terrarien zur dauerhaften Unterbringung der im Boden lebenden,
Röhren bewohnenden asiatischen Vogelspinnen. Diese Terrarien wurden später von
Detailansicht: Be- und Entwässerungslöcher unten vorne.
Mit einem Lötkolben werden die Löcher eingeschmolzen.
Einschmelzen der Löcher am oberen Rand.
14
Fertig gelochte Vorratsdose.
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DeArGe Mitteilungen 7(11), 2002
DeArGe Mitteilungen 7(11), 2002
gen Lehmboden zu verwenden. Ein solches
Bodensubstrat wäre z. B. für Hysterocrates,
Citharishius oder auch für die australischen
Selenocosmiinae zu empfehlen.
Je nachdem wie feucht die eingefüllte
Erde ist, sollte man das Terrarium evtl. wässern. Überschüssiges Wasser läuft durch die
am Boden angebrachten Löcher der Be- und
Entwässerung wieder ab. Ein späteres Bewässern dieser Terrarien wird folgendermaßen durchgeführt:
Zweimal im Jahr werden die Terrarien in
die Badewanne bzw. einen großen Plastikcontainer gestellt. Bis zur Oberkante der
Erde in den Terrarien wird dieser mit Wasser
gefüllt. Das Wasser kann nun durch die
Löcher zur Be- und Entwässerung am Fuße
der Becken eindringen. Die Terrarien bleiben ca. eine Stunde so stehen, damit sich die
Erde mit Wasser vollsaugen kann. Die Spinnen bleiben dabei in den Becken und teilweise auch in den gefluteten Röhren, was sie
bisher alle unbeschadet überstanden haben.
Durch den behaarten Spinnenkörper und die
Oberflächenspannung des Wassers bildet
sich ein Luftmantel um die Spinne.
ACHTUNG: Spülmittel und Seife zerstört die Oberflächenspannung des Wassers, es würde sich kein
»Luftmantel« um die Spinnen bilden können und
das Wasser würde in die Buchlungen der Spinne eintreten.
Nachdem die Erde vollgesogen ist, wird
das Wasser wieder abgelassen bzw. die Becken aus dem Wasser genommen.
Es dauert einige Zeit bis das abfließende
Wasser seinen Weg durch die Löcher gefunden hat. In den ersten Tagen nach dem Wässern wird weiterhin Wasser durchsickern und
die Dosen etwas vor sich hin tröpfeln. Daher
sollte man sie nicht auf feuchtigkeitsempfindlichen Untergrund stellen. Am besten
lässt man die Terrarien die ersten ein bis
zwei Tage in einem Plastikcontainer stehen,
der das austretende Wasser auffängt.
Das austretende Wasser ist durch die
Huminsäure des Bodengrundes bräunlich
gefärbt und kann auf dem Untergrund hässliche Flecken hinterlassen. Wenn man die
Terrarien in den ersten Tagen und Wochen
nach dem Wässern auf Zeitungspapier stellt,
wird evtl. noch austretendes Wasser aufgesaugt.
Diese Bewässerung reicht in der Regel
für ein halbes Jahr, je nach Größe der Belüftungsfläche im Deckelbreich und des gesamten Erdvolumens. In dieser Zeit muss man
nicht mehr mit der Gießkanne durchs Zimmer rennen, regelmäßig nachgießen und darauf achten, dass es nicht zu trocken ist oder
man zu viel Wasser reinschüttet, wie es bei
den o. g. Vogelspinnenterrarien häufig der
Fall ist.
Bevor die Spinnen in die neu eingerichteten Terrarien eingesetzt werden, reinigt man
die Scheiben noch von daran festhaftenden
Substratteilchen. Hierzu verwenden wir eine
lange Pinzette oder den Stiel eines umgedrehten langen Pinsels und umwickeln diesen mit einem leicht angefeuchteten Stück
Fließpapier (Küchenrolle, Toilettenpapier,
Papiertaschentuch). Damit sich das Papier
nicht abwickelt, befestigen wir es beim Pinselstiel mit einem kleinen Stück Tesafilm. Bei
der Pinzette kann man das Papier um einen
Schenkel wickeln und dann mit dem anderen
einklemmen. Gegenüber Glas haben diese
Hartplastikdosen den Nachteil, dass das Plastik relativ leicht verkratzt und somit auf
Dauer »blind« wird. Beim Putzen der Röhren
sollte man daher sehr vorsichtig vorgehen
und darauf achten, dass man mit der Pinzette oder bei sandiger Erde mit dem verschmutzen Putzlappen das Plastik nicht verkratzt.
Überschüssiges Wasser kann durch die Be- und Entwässerungslöcher am unteren Rand austreten.
Anfangs schwimmen die Dosen in der Regel etwas auf, das
legt sich sobald die Erde anfängt sich mit Wasser vollzusaugen.
Nach einiger Zeit ist die Erde so vollgesogen, dass die Dose
am Boden stehen bleibt und man sie wieder entnehmen
kann.
16
Reinigung der Scheiben vor dem Einsetzen der Spinne.
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DeArGe Mitteilungen 7(11), 2002
Abb. 1: Haplopelma sp. »aureopilosum«
Abb. 5: Selenocosmia hainana
Farbtafel
Abb. 2: Haplopelma minax
Farbtafel
DeArGe Mitteilungen 7(11), 2002
Abb. 3: Haplopelma sp. »longipedum«
Abb. 4: Cyriopagopus schioedtei
Abb. 6: Ornithoctoninae sp.
Abb. 7: Haplopelma costale
Abb. 8: Lampropelma violaceopes
Foto: Danne Rydgren
Abb. 9: Haplopelma lividum
DeArGe Mitteilungen 7(11), 2002
DeArGe Mitteilungen 7(11), 2002
Es kann vorkommen, dass man adulte
Tiere von Röhren bewohnenden Arten in
ein neu eingerichtetes Terrarium setzt und
diese mehrere Tage, manchmal auch Wochen
und sogar Monate, nicht viel mehr machen
als einfach nur in einem Eck zu sitzen und
höchstens ein bisschen zu spinnen, aber keine neue Röhre zu bauen.
Mit einem kleinen Trick kann man solchen Arten die Eingewöhnung und den
Röhrenbau erleichtern. Den Tieren wird mit
einem sog. Rundholz eine Röhre, möglichst
an der Frontseite, ein gutes Stück vorgestochen. Damit kann man der Spinne quasi vorgeben, wo sie ihre Röhre graben soll um sie
dann später besser beobachten zu können.
Als Rundholz eignet sich, je nach Größe der
Spinne, z. B. ein Stück von einem Besenstiel
oder auch ein Bleistift (z. B. für Spiderlinge).
Eine solche vorgestochene Röhre nehmen die Tiere in der Regel schon bald an.
Der Ausbau der Röhre durch das Tier muss
aber nicht sofort erfolgen. Das dauert oft
noch Wochen und Monate und passiert häu-
Durch den Ausbau der Röhre bildet sich um den Eingang ein »Vulkan«-Kegel.
Mit einem Rundholz wird eine Röhre vorgestochen bzw.
wenn man es vor dem Einfüllen des Substrats in die Dose
stellt, hält es den Raum dafür frei.
fig überraschend, z. B. weil eine Häutung
oder ein Kokonbau ansteht.
In der Regel suchen die Spinnen aber
sofort die vorgestochenen Röhren auf, sobald sie diese entdeckt haben.
Durch den Ausbau der Röhre bildet sich
z. B. bei Haplopelma Arten um den Eingang
ein »Vulkan«-Kegel. Oft reicht dieser bis
kurz unter den Deckel. Tagsüber ist der Eingang mit Spinnweben verschlossen. Wenn
die Spinne Hunger hat, sitzt sie abends im
Eingang und wartet auf vorbeikommendes
Futter.
In diesen zu Terrarien umgebauten Vorratsdosen halten wir kleine bis mittelgroße
Röhren bewohnende Vogelspinnenarten, wie
z. B. Haplopelma lividum, Haplopelma albostriatum, Chilobrachys fimbriatus, Selenocosmia javanensis, Coremiocnemis sp., Neochilobrachys sp., Ceratogyrus spp., Ephebopus spp. etc..
Größer werdende Arten wie Haplopelma
costale, Haplopelma minax, Haplopelma schmidti,
Selenocosmia hainana, Hysterocrates spp., etc.
werden in Glasterrarien, die nach dem selben Prinzip aufgebaut und eingerichtet sind
(Belüftung aus Lochblech oben, Be- und
Entwässerungsmöglichkeiten ebenfalls aus
Lochblech unten an der Beckenfrontseite),
gepflegt. Diese Terrarien haben eine Grundfläche von 25 x 10 cm und sind 35 cm hoch
(siehe Bauplanskizze S. 22). Der Deckel dieser Glasterrarien sollte ebenfalls aus Lochblech bestehen. Er kann anhand von U-Profilen, die an der sich oben befindenden Terrarienöffnung links und rechts angebracht
werden, fixiert werden. Durch diese U-Profile kann der Deckel zum Öffnen verschoben
werden. Mit einem Splint, z. B. einer entsprechend verbogenen Büroklammer, kann
man den Lochblechdeckel gegen ungewolltes
Öffnen durch die Spinne sichern.
Ein frisch eingesetztes subadultes Haplopelma lividum Weibchen bei den ersten Schritten durch ihr neues Heim.
18
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DeArGe Mitteilungen 7(11), 2002
DeArGe Mitteilungen 7(11), 2002
Der Vorteil dieser beschriebenen Terrarientypen mit den Be- und Entwässerungsöffnungen besteht darin, dass man die Erde gut
komplett anfeuchten kann, ohne die Tiere
dauerhaft zu ertränken. Bei einem Terrarium, welches keine Be- und Entwässerungsöffnungen am Boden hat und bei dem die
Erde schon etwas ausgetrocknet ist, ist es
sehr schwierig, die Erde wieder gleichmäßig
anzufeuchten. Gießt man Wasser von oben
in das Terrarium hinein, läuft es sofort nach
unten durch und flutet die Wohnröhre. Die
oberen Erdschichten bleiben jedoch trocken!
Ein weiterer Vorteil dieser Plastik- bzw.
Glasterrarien ist die schmale Bauweise, denn
dadurch ist der glockenartige Endbau der
Röhre immer an einer der beiden Seitenwände sichtbar und man kann die Tiere leicht
mit einer Taschenlampe beobachten und
kontrollieren, ohne sie ausbuddeln zu müssen!
Dies ist sehr praktisch, wenn man z. B.
nachsehen will ob ein verpaartes Weibchen
schon einen Kokon gebaut hat. Es dürfte
einleuchten, dass ein Ausgraben des Tieres
eine erhebliche Störung wäre und sicherlich
nicht das optimale Mittel darstellt, um eine
Kontrolle der Tiere durchzuführen.
Durch diese Art der Haltung zeigen die
Spinnen auch ein viel natürlicheres Verhalten
als bei der Pflege in »Standard-Vogelspinnenterrarien«. Die Tiere verbringen den Tag
im Endbereich der Röhre und verschließen
den Röhreneingang zumeist mit einem leichten Gespinst. In den dunklen Abendstunden
kommen die Spinnen dann an den Eingang
der Röhre heran und lauern auf vorbeikommende Beute. Schon bei der kleinsten Gefahr oder Störung ziehen sie sich blitzartig in
ihren Bau zurück, ganz so wie sie es auch in
der Natur machen würden. Bei dieser Form
der Haltung für Röhren bewohnende Arten
konnte ein umherwandern der Weibchen
kaum noch beobachtet werden. Auch war es
seit der Umstellung auf diese Haltungsweise
endlich möglich, zahlreiche asiatische
Röhren bewohnende Arten regelmäßig zu
züchten, denn die bisher zerstörten und
gefressenen Kokons wurden nun von den
Weibchen sehr vorbildlich bis zum schlüpfen
der Nymphen gepflegt! Die Häutungen der
Tiere verliefen ebenfalls wieder ohne nennenswerte Komplikationen und auch der
Appetit der Tiere war schnell wieder hergestellt. Es liegt die Vermutung nahe, dass nur
regelmäßige Arbeit, die bei adulten Tieren
noch anfällt, ist somit das Füttern und die
Kontrolle am nächsten Tag, ob das Futter
auch angenommen wurde oder sich noch im
Terrarium befindet. Das Entfernen der Futterreste fällt in der Regel auch weg, da z. B.
Haplopelma Arten die Überreste oft am Ende
ihrer Röhre an die Wand drücken, wo sie
dann verrotten und verschimmeln, was den
Spinnen aber nichts auszumachen scheint.
Wenn man Springschwänze (Collembola)
in den Terrarien hat, kümmern sich diese um
die Futterreste und halten auch aufkeimenden Schimmel kurz, der zu ihren Leibspeisen
gehört.
Neben Springschwänzen kann man aber
auch eine kleine tropische Asselart (vermutlich Trichorhina tomentosa), die eine Körperlänge von etwa 5 mm erreicht, ansiedeln.
Tagsüber halten sich die Asseln versteckt.
Sobald es dunkel wird, kommen sie aus ihren
Verstecken und gehen auf Futtersuche.
Schimmel ist für sie ebenfalls eine Leibspeise. Häufig kommt es aber gar nicht zur
Schimmelbildung durch Futterreste, da die
Asselart die fressbaren Bestandteile der Futterreste vernichtet bevor diese verschimmeln
können.
Auf diese Weise gepflegte Haplopelma
Arten, die in der Haltung gewöhnlich als
recht anspruchsvolle Tiere bekannt sind, entpuppen sich als dankbare und dauerhafte
Pfleglinge. Weiterhin macht diese Art der
Haltung auch deutlich weniger Arbeit als die
Haltung anderer Spinnen in den o. g. »Standard-Vogelspinnenterrarien« – es sind keine
ständigen Kontrollen nötig, ob es evtl. zu
feucht oder zu trocken ist und es entfällt das
regelmäßiges Reinigen und Auffüllen von
Wasserbehältern!
Ebenfalls lassen sich diese Terrarien sehr
platzsparend in einem Regalsystem unterbringen. Das Regalsystem sollte eine hohe
Glasbecken für große Arten wie Haplopelma costale, Haplopelma schmidti, Selenocosmia hainana, etc..
Eine kleine tropische Asselart (vermutlich Trichorhina tomentosa) mit einer Körperlänge von ca. 5 mm kümmert sich um
die Beseitigung der Futterreste.
Eine Kontrolle der Tiere ist leicht möglich, da die Röhre einsehbar ist. Hier eine Haplopelma lividum mit Kokon.
20
eine Haltung, die der Spinne die Möglichkeit
gibt eine längere Röhre zu bauen und zu
bewohnen, der Garant für eine sehr hohe
Atemluftfeuchtigkeit, wie sie in der Röhre
natürlicherweise herrscht, ist.
Mit einer solchen Haltung ist es sogar
möglich, die Wassernäpfe dauerhaft aus den
Terrarien zu entfernen, da die Spinne die
benötigte Feuchtigkeit wie in der Natur über
die Nahrung und die Atemluft aufnimmt.
Diese werden nur noch frisch erworbenen
Tieren zur Verfügung gestellt, bei denen zu
befürchten ist, dass sie wegen falscher Haltung dehydriert sein könnten. Die einzige
21
DeArGe Mitteilungen 7(11), 2002
DeArGe Mitteilungen 7(11), 2002
Bauplanskizze für ein Glasbecken:
Platzsparende Unterbringung mehrerer Terrarien in einer Regalanlage.
Traglast haben, da die frisch gewässerten
Terrarien, wenn die Erde mit Wasser gesättigt ist, ein hohes Gewicht haben können.
In den Terrarien diesen Bautyps lassen
sich sicherlich auch Falltürspinnen gut halten
und beobachten. Da diese aber oftmals aus
eher ariden Gebieten kommen, sollte man
durch noch mehr Belüftungslöcher im
Deckel für eine bessere Belüftung (= niedrigere Luftfeuchtigkeit) sorgen und statt Blumenerde einen festeren Bodengrund wie z.
B. (sandige) Lehmerde wählen.
nivea) und der Weißen Assel (Trichorhina
tomentosa) sowie ihrer Verwendung als
Futtertiere. Herpetofauna 22(127): 19-22.
VON WIRTH, V. (1996): Vogelspinnen. Graefe
& Unzer Verlag, München.
Adresse der Autoren:
Volker von Wirth
Goethestr. 21
71737 Kirchberg a. d. Murr
Martin Huber
Alter Postweg 52a
86159 Augsburg
LITERATUR:
PROY, C. (2000): Praktische Erfahrungen bei
der Zucht der Grünen Schabe (Panchlora
22
23
DeArGe Mitteilungen 7(11), 2002
kürzlich publiziert
neues aus dem Netz
Identität der »Spinne aus der Heimchendose« entlarvt!
www.spidercity.de stellt sich vor!
von Volker von Wirth
von Astrid Hilbert
Nachdem im März 2002 eine der größten
Futterinsekten produzierenden Firmen in
Deutschland abbrannte, versuchte diese Firma ihr Angebot nach wie vor aufrecht zu halten, indem größere
Mengen von Heimchen aus den
USA importiert und anschließend
verkauft wurden. Allerdings wurden
nicht nur die Heimchen importiert, sondern auch – unfreiwillig – ein paar weitere
»Gäste«, die in den amerikanischen Futterinsektenzuchten leben, nämlich sog. Speckkäfer (Dermestes laudarius, Demestidae, Coloeoptera) und eine größere Laufspinnenart.
Nachdem die Firma wieder aufgebaut
war, blieben diese beiden Arthropoden als
ständige »Gäste« in der Zuchtabteilung erhalten, und es passiert deshalb nicht selten,
dass beim Verpacken der Futtertiere auch
einmal eine solche Spinne mit eingepackt
wird.
Um die Identität dieser Spinne zu klären,
wurde Material dieser Art an den Arachnologen Dr. PETER JÄGER vom Institut für Zoologie der Johannes Gutenberg-Universität zu
Mainz geschickt.
Dieser publizierte in den Arachnologischen
Mitteilungen der Arachnologischen Gesellschaft
e. V. einen Artikel über die Ergebnisse seiner
Identifikationsarbeit (JAEGER 2002).
Demnach handelt es sich bei dieser Spinne um eine Philodromidae der Gattung Thanatus, nämlich Thanatus vulgaris SIMON, 1870.
Diese Art hat nach Platnick ihr Verbreitungsgebiet in der Holarktis. In die USA
wurde sie wahrscheinlich eingeschleppt. In
Europa liegt ihr bisher bekanntes nördlichstes Verbreitungsgebiet in den Alpen. Funde
aus Deutschland sind bisher nicht bekannt.
Als ich vor ein paar Jahren beschloss, mir
eine Brachypelma smithi zuzulegen, informierte ich mich zuerst mittels eines Buches.
Als meine Vogelspinne in ihr Terrarium eingezogen war, stellten sich mir doch viele Fragen, die mein Buch nicht beantworten konnte. Weitere Literatur half mir ebenfalls nicht
weiter und einige Bücher waren außerdem
sehr teuer. Ich suchte also den Kontakt zu
anderen Vogelspinnenhaltern über das Internet und bekam dort meine gesuchten Antworten. Wie sich herausstellte, waren es ganz
typische Anfängerfragen, die jeden beschäftigen, der beginnt, sich mit dem Hobby Vogelspinnen zu beschäftigen – aber offenbar
war wenig davon in der erhältlichen Literatur
berücksichtigt. Das brachte mich auf die
Idee, eine Webseite zu gestalten, die sich speziell an Anfänger richtet.
1999 setzte ich diese Idee dann in die Tat
um, zuerst mit nur wenigen Basisinformationen über Haltung und Terrarieneinrichtung.
Mir war aber auch wichtig, die Besucher der
Webseite darauf hinzuweisen, dass es verschiedene Dinge bereits vor dem Kauf zu
klären gilt: was halten die Familienmitglieder
von dem neuen Hobby? Ist man bereit, die
Wohnung mit entlaufenen, zirpenden Grillen
oder gar Schaben zu teilen? Gerade bei jungen Haltern hat oft das eine oder andere
Elternteil Einwände gegen eine Vogelspinne.
Aber auch hierbei können Information über
die Tiere hilfreich sein, besonders zum Thema Gift/Gefährlichkeit. Für welche Art bzw.
Gattung soll man sich als Anfänger entscheiden? Und wo kauft man am besten seine erste Vogelspinne? Auch bei diesen Fragen
versuche ich auf meiner Webseite Hilfestellung zu geben.
Thanatus vulgaris
Die europäische Variante
dieser Art lebt in trockenen
Steinsteppen. In Amerika soll sie hauptsächlich in Gebüsch und an Gebäuden gefunden
worden sein. Die Lebensweise der Tiere in
der Insektenzuchtabteilung entspricht dem
amerikanischen Typus, d. h. sie halten sich
bevorzugt an den Regalen und den Hallenträgern der Abteilung auf. Dort werden auch
die Kokons – häufig in Winkeln – angebracht und von den Weibchen bewacht.
Nach JÄGER sind die Tiere aus der Futterinsektenzucht ungewöhnlich groß. So hatte ein
Weibchen eine Körperlänge von 11 mm!
LITERATUR:
JAEGER, P. (2002): Thanatus vulgaris Simon,
1870 – ein Weltenbummler (Araneae:
Philodromidae). Arachnol. Mitt. (23): 49 57.
24
DeArGe Mitteilungen 7(11), 2002
Mit der Zeit wuchs die Webseite immer
mehr, hinzu kamen weitere Informationen
über Futter, Krankheiten, Häutung, Anatomie und eine Seite mit den gängigsten Fachbegriffen. Es folgte eine Liste mit Tieren, die
ich selbst halte und eine entsprechende Fotogalerie. Weiterhin gibt es Buchempfehlungen, Links, Erfahrungsberichte, häufig gestellte Fragen (FAQ) und eine Webcam, mit
der man einen Blick in eines meiner Terrarien werfen und meine Spinnen (meistens
beim Nichtstun) beobachten kann.
Den Namen Spidercity wollte ich auch
zum Motto der Seite machen: es sollte ein
kleine Stadt entstehen – nicht nur eine »Bibliothek« mit Informationen, sondern die
Besucher sollten sich aktiv beteiligen können, Kommunikation sowie Spaß und Spiel
sollten Bestandteil werden. So entstanden
Spiele, Puzzles, email-Postkarten, Umfragen,
Screensaver und ein Quiz. Fehlte noch die
Kommunikation: also richtete ich auch einen
Chat ein (der leider viel zu selten genutzt
wird). In der Kleinanzeigenbörse kann nach
Herzenslust gesucht und angeboten werden.
Durch den Anschluss an den VogelspinnenAnzeigenring ist die Anzahl der Inserate
enorm.
Ein wenig stolz bin ich auf die Rubrik
Detailaufnahmen – dort gibt es mikroskopische Einblicke in die Welt der Vogelspinnen.
Ich hoffe, Spidercity ist inzwischen wirklich zu einer kleinen Stadt geworden und
wird noch weiter wachsen. Im September
2002 habe ich das Layout und Design komplett überarbeitet und hoffe, daß die Seiten
damit nicht nur informativ, sondern auch
optisch noch besser geworden sind.
Schaut doch mal vorbei!
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DeArGe Mitteilungen 7(11), 2002
Vereine informieren
Vereine informieren
DeArGe Mitteilungen 7(11), 2002
Die Vogelspinnen IG Stuttgart stellt sich vor!
von Volker von Wirth
Als sich die deutsche Vogelspinnenszene
gegen Mitte der 80’er Jahre immer stärker zu
entwickeln begann, wurde in Stuttgart durch
Andreas Tinter der erste deutsche Vogelspinnenstammtisch gebildet. Man traf sich fortan
einmal im Monat in einer Stuttgarter Gaststätte zum lockeren »Gedankenaustausch«.
Schnell wurde durch die Mithilfe der Mitglieder die zwei mal jährlich in Stuttgart-Neuwirtshaus stattfindende Vogelspinnenbörse
etabliert, die zum Besuchermagneten für die
nationalen und internationalen Vogelspinnenhalter avancierte. Diese Börse bietet etwa
35 - 40 Anbietern und durchschnittlich etwa
500 Besuchern Platz und Gelegenheit Vogelspinnennachzuchten anzubieten bzw. zu
erwerben. Abgerundet wird diese Börse
zumeist durch einen interessanten Vortrag.
Andreas Tinter gab dann im Jahr 1996
die Leitung des Vogelspinnenstammtisch Stuttgart aus beruflichen und zeitlichen Gründen
an Michael Lang ab. Im selben Jahr war der
Vogelspinnenstammtisch auch zum ersten mal
auf der großen Stuttgarter Heimtiermesse
»ANIMAL« vertreten und konnte über das
Thema »Spinne« einer breiten Öffentlichkeit
gegenüber aufklären. 1997 wurde Volker von
Wirth mit der Organisation der Präsenz auf
der »ANIMAL« beauftragt, da Michael Lang
zu diesem Zeitpunkt abwesend war. Von nun
an organisierten Michael Lang und Volker
von Wirth gemeinsam den Vogelspinnestammtisch. Die Mitgliederzahl stieg bis heute auf
etwa 60 - 70 regelmäßige Besucher an. Man
änderte in der Zwischenzeit auch den Namen »Vogelspinnenstammtisch« in Vogelspinnen
Interessen Gemeinschaft Stuttgart (= Vogelspinnen
IG Stuttgart). Seit etwa 4 Jahren ist die V-IG
Stuttgart auch Mitglied im Dachverband der
Deutschen Aquarien- und Terrarienvereine
(= VDA).
Folgende Leistungen werden für die
Besucher der Vogelspinnen IG Stuttgart heute
erbracht:
Die V-IG abonniert einige der wichtigsten Terrarien- und Vogelspinnenfachmagazine, z. B. die »Reptilia«, das »BTS-Journal«
und auch die »Arthropoda«, die auf den monatlichen Treffen zur kostenlosen Ansicht
ausliegen. Weiterhin besitzt die V-IG 6 neu-
die Vogelspinnen IG beim Einsatz auf der »ANIMAL«
Vogelspinnenbestimmungskurs
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Rick West bei seinem Vortrag im Oktober 2000
Vogelspinnenbörse
wertige Binokulare, die zur Vogelspinnenbestimmung an die Mitglieder der V-IG entliehen werden können und mit deren Hilfe
auch regelmäßig Vogelspinnenbestimmungskurse durchgeführt werden.
In den letzten Jahren wurden bei der
Vogelspinnen IG Stuttgart u. a. folgende Vorträge gehalten:
• Dipl. Biol. Michael Bullmer (Ulm): Zur
Haltung südamerikanischer Vogelspinnen
• Jan Peter Rudloff (Roßlau): Die Vogelspinnen von Kuba – Systematik, Haltung
und Zucht
• Dr. Stefan Loksa (Düsseldorf): Zur Biologie von Nemesia sp. aus Ungarn
• Andrew Smith (England): »Earth Tigers«
– Die Vogelspinnen aus Asien
• Rick West (Kanada): Zur Biologie der
Vogelspinnen aus Venezuela (»Eating
Birdeating Spiders«)
• Ulrike Schreiber (Frankfurt): Ordnungstechnik und ihre Bedeutung für Forschungssammlungen
• Dipl. Biol. Boris Striffler (Bonn): Harpactira, Hadogenes & Co. – Spinnentiere aus
Südafrika
• Peter Kirk (England): Die Gattung Poecilotheria – Biologie und Systematik
usw.
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Im Moment »brütet« die V-IG darüber,
ob man zukünftig als eingetragener Verein firmieren soll.
Da die für die Treffen bisher genutzte
Sportgaststätte Neuwirtshaus für die immer
größer werde Vogelspinnen IG nicht genügend
Kapazitäten besitzt, werden wir uns letztmalig am 23. September 2002 dort zusammenfinden. Danach werden unsere monatlichen
Treffen in der Gaststätte des SKV-Heims
Eglosheim (Tammerstraße 30) in Ludwigsburg, Stadtteil Eglosheim stattfinden. Eine
Anfahrtsbeschreibung, sowie weitere Informationen oder etwaige Änderungen werden
im Internet unter www.vogelspinnen-ig.de
bzw. in diesem Magazin bekannt gegeben.
Weitere Informationen zur Vogelspinnen
IG Stuttgart und zu den Vogelspinnenbörsen
sind erhältlich bei Michael Lang, ℡ 07146880546, ! [email protected].
DeArGe Mitteilungen 7(11), 2002
Presse & Medien
18.07.2002
che auch einen ‘haarigen Bewohner’. Bei
näherem Hinsehen wurde das Krabbeltier als
zur Gattung der Vogelspinnen gehörig identifiziert.«
Kein Scherz: Die Spinne kommt in das
Fundbüro.
Die Beamten stellten schließlich fest,
dass die Spinne offenbar tot war. Die entgültige Klärung dieses Umstandes erfolge aber
erst gestern morgen durch einen »SpinnenExperten« auf der Herborner Autobahnwache. Die Polizisten hatten zuvor für die Spinne schon vorsorglich einen Platz im Frankfurter Zoo gebucht – für den Fall das sie
noch leben sollte. Der wird nun nicht mehr
gebraucht. Die tote Fundspinne wandert
jetzt zunächst nebst Behausung ins Fundbüro der Gemeinde Ehringshausen. Derweil
laufen die Ermittlungen nach dem »Aussetzer«, der seines Tieres offenbar überdrüssig
geworden war.
Frage: Wer hat das Tier so kaltherzig
»entsorgt«?
Wie lange das Terrarium schon auf dem
Rastplatz an der Sauerlandlinie gestanden
und ob die Spinne bei der kaltherzigen »Entsorgung« noch gelebt hat, ließ sich bisher
nicht klären. Die Autobahnpolizisten bleiben
aber dran an dem Fall.
Spinne behinderte Frau beim
Autofahren – Unfall
Am Donnerstag wurde eine 19-jährige
Frau in Allendorf schwer verletzt, als sie mit
ihrem Fahrzeug mit einem entgegenkommenden Fahrzeug kollidierte.
Die Frau verlor die Kontrolle über ihr
Fahrzeug, als sie versuchte eine Spinne von
der Sonnenblende zu schlagen. Die zwei Personen aus dem anderen Auto kamen mit
leichten Verletzungen davon.
Quelle: www.hr-online.de
22.07.2002
Seltene, aber tote Fundsache
am Autobahnparkplatz
Schreck bei Streifenfahrt: Vogelspinne
entdeckt.
Herborn/Ehringshausen (hgw). Einen
seltenen, wenn auch toten Gast, beherbergt
die Polizeiautobahnstation Herborn seit der
Nacht zu gestern; eine Vogelspinne nämlich
samt Terrarium »Marke Eigenbau«. Jetzt
heißt es für die Beamten: »Herrchen gesucht!«
Gegen 0:40 Uhr sah Polizeioberkommissar Jörg Pfeiffer bei einer Streifenfahrt auf
einer Bank des Autobahnrastplatzes »Volkersbach« zwischen Ehringshausen und Sinn
in Fahrtrichtung Dortmund das Terrarium
stehen.
Im Frankfurter Zoo vorsorglich Platz gebucht.
Dazu gestern ein Polizeisprecher: »Neben einem Bodenbelag aus kleinen braunen
Steinen, einem Wasserstein und einem großen Stück Holz enthielt die seltene Fundsa-
Quelle: Mario Wilfert aus »Wetzlarer
Neue Zeitung«
REPTILIA Nr. 38
»Vogelspinnen im Terrarium« wird das
Titelthema der Dezember-Ausgabe der Zeitschrift REPTILIA sein. Zu Beziehen ist die
Zeitschrift u. a. im gut sortieren Zeitschriftenhandel, in vielen Terraristikfachgeschäften oder über den »Natur und Tier Verlag«
Info: www.reptilia.de
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DeArGe Mitteilungen 7(11), 2002
Leserbriefe
Leserbriefannahme:
Michaela Biese
Düsterbeck 51
45731 Waltrop
! [email protected]
Vereinsnachrichten
Neue Mitglieder
Stefan Lück,
Kanalstr. 33-35, 63619 Bad Orb
Jens Mürmann
Böswipper 6, 51688 Wipperfürth
Hans-Werner Auer
Auf ’m Möhnert 42, 59755 Arnsberg
Marion Dohmen
Goldtälerweg 11, 70327 Stuttgart
Sandra Göbel
Paul-Singer-Str. 4, 14513 Teltow
Alexandra Hauber
Eduard-Sprangerstr. 55/1, 72076 Tübingen
Michael Heinrich
Straßmannstr. 23. D-10249 Berlin
Sebastian Leo
Paul-Singer-Str. 4, 14513 Teltow
Marcus Löffler
Alter Postweg 28, 45721 Haltern am See
Allen neuen Mitgliedern
ein herzliches Willkommen!
Zugangsdaten
Nachfolgend die neuen Zugangsdaten
für den Mitgliederbereich auf unserer Homepage www.dearge.de (Groß- und Kleinschreibung beachten):
Benutzername: lividum
Kennwort: Smith1996
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DeArGe Mitteilungen 7(11), 2002
Vereinsnachrichten
Mitgliedsbeiträge
Vorstandes ihren Mitgliedsbeitrag bis zum
30.01.2003 an die DeArGe e. V. überwiesen
– oder in Bar eingereicht haben (Kontoverbindung s. Impressum). Eine Überweisung
muß für die DeArGe e. V. ohne Kosten verbunden sein.
Der neue Vorstand und das neue Redaktionsteam werden sich bemühen die Qualität
der »Mitteilungen« und andere vereinsinterne
Aktivitäten in Zukunft deutlich zu verbessern – allerdings wird dies nur machbar sein,
wenn die finanziellen Möglichkeiten dazu da
sind bzw. alle Mitglieder ihre Beiträge pünktlich und gewissenhaft bezahlen. Um dies zu
erreichen bitte ich deshalb dringend um
Eure Mitarbeit!
Liebe Mitglieder,
da wir leider auch im Jahr 2002 wieder
viele Probleme mit Mitgliedern hatten die
ihren Mitgliedsbeitrag für das aktuelle Jahr
gar nicht oder verspätet bezahlt haben,
möchte ich darum bitten mir bis spätestens
31.12.2002 mitzuteilen ob sich an Eurer
Bankverbindung etwas geändert hat. Ein
Austritt aus der DeArGe e. V. muß innerhalb
der vorgeschriebenen Frist erfolgen, ansonsten ist der Beitrag für das ganze Jahr zu
bezahlen. Für diesen Fall behalten wir uns
eine Einforderung des Mitgliedsbeitrages
vor. Nach einem Beschluß des Vorstandes
müssen mir alle Schüler und Studenten, die
bisher einen ermäßigten Beitrag entrichtet
haben, bis zum 31.12.2002 eine gültige
Schul- oder Studienbescheinigung zusenden.
Ansonsten werden sie auf den normalen
Mitgliedsbeitrag hochgestuft. Eine nachträgliche Umstellung kann aus organisatorischen
Gründen erst wieder im Folgejahr – bei Einreichung der entsprechenden Bescheinigung
– durchgeführt werden. Mitglieder aus dem
Ausland müssen nach einem Beschluß des
John Osmani, Kassenwart
Kleinanzeigen & Kontakte
Zeichenerklärung:
(W/subadult); Eupalaestrus campestratus Syn.
E. tenuitarsus (M/adult RH 08/02); Lasiodora
parahybana (W/adult/Brocken); Nhandu carapoensis (M adult); Nhandu coloratovillosus
(W/subadult); Vitalius sorocabae (W/adult);
Poecilotheria fasciata (W/adult); Psalmopoeus
irminia (W/adult); Pterinochilus sjostedti (W
/adult); Pterinochilus spinifer (W/adult); Thrixopelma pruriens (W/adult); Selenocosmia »javanensis« (W/adult); Vitalius cristatus (W); Vitalius
»platyomma« (W/adult).
Vitalius cristatus (W); Avicularia metallica NZ
08/01; Poecilotheria ornata NZ (5. Haut); Lasiodora parahybana NZ 05/01; Nhandu coloratovillosus NZ 08/01.
Klein: Aphonopelma bicoloratum NZ 04/02;
Avicularia metallica NZ 07/02; Avicularia versicolor NZ 05/02; Eupalaestrus campestratus Syn.
E. tenuitarsus NZ 12/01; Poecilotheria ornata
NZ 2. Haut; Psalmopoeus irminia NZ 02/02;
Stromatopelma calceata NZ 07/02.
Leider werde ich keine Tiere mehr bei der
Kälte verschicken!
Andreas Halbig, ℡ 02382-61277,
! [email protected]
Erste Zahl: Anzahl der Männchen
z. B.: 1,0 = 1 Männchen
Zweite Zahl: Anzahl der Weibchen
z. B.: 0,3 = 3 Weibchen
Dritte Zahl: Anzahl der Tiere unbekannten Geschlechts
z. B.: 0,0,6 = 6 Tiere bei denen das Geschlecht noch
bestimmt werden konnte
(oft Spiderlinge)
RH:
Reifhäutung = Erreichen der Geschlechtsreife
NZ: Nachzucht
WF: Wildfang
KL: Körperlänge
Syn.: Synonym
Biete
Chilobrachys fimbriatus NZ 06/2002, Preis auf
Anfrage per E-mail
Michaela Biese, ! [email protected]
zum Schmunzeln
Haarscharf zischt eine Fliege an einem
riesigen Spinnennetz vorbei.
»Warte nur, du Biest! Morgen erwische ich dich
aber!«, schimpfte die hungrige Spinne.
»Denkste!«, grinst die Fliege hämisch zurück.
»Ich bin eine Eintagsfliege!«
Eine Spinne kommt aufs Fundbüro:
»Ich habe … äh … den Faden verloren!«
Ceratogyrus darlingi NZ 08/2002 - 4,- EUR,
Iridopelma hirsutum NZ 09/2002 - 5,- EUR;
Avicularia metallica NZ 10/2002 - 4,- EUR,
Avicularia purpurea NZ 11/2002 - 6,- EUR,
Psalmopoeus pulcher NZ 10/2002 - 6,- EUR,
Psalmopoeus irminia NZ 10/2002 - 3,- EUR,
Tapinauchenius gigas NZ 10/2002 - 5,- EUR.
Hans Werner Auer, ℡ 02932/9319463,
! [email protected]
Suche
Suche Männchen folgender Arten:
Coremiocnemis sp. »Malaysia, Frazer Hills« (alle
Größen), Haplopelma costale (adult oder subadult), Haplopelma albostriatum (adult oder subadult), Haplopelma minax sensu Thorell, 1897
(alle Größen), Haplopelma schmidti (adult oder
subadult), Haplopelma sp. »aureopilosum« (adult
oder subadult), »Selenocosmia« hainana (alle
Größen).
Martin Huber, ℡ 0821-5896946,
! [email protected]
Adult/subadult: Acanthoscurria chacoana (M,
RH 05/02); Brachypelma sabulosum (W und M
adult) nur zusammen; Brachypelma rhunaui
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DeArGe Mitteilungen 7(11), 2002
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DeArGe Mitteilungen 7(11), 2002
Kleinanzeigen & Kontakte
Suche: adult oder subadult 1,0 Haplopelma
albostriatum sowie adult oder subadult 1,0
Chilocosmia peerboomi.
Michaela Biese, ! [email protected]
Bestimmung des Geschlechtes ab der 6.
Häutung. Auf Wunsch mit schriftlicher Diagnose und Foto!
Kaufe frisch verstorbene und eingelegte
Vogelspinnen!
Infos und Preisliste kostenlos unter:
Martin Meinhardt, ℡ 0251-8714542,
! meinhard@uni-münster.de oder
! [email protected]
Sonstiges
Suche Video- und Radiomitschnitte von
Spinnenkollegen (Talkshow-Auftritte, Aufklärungs-Beiträge, Reportagen) sowie Zeitungsmeldungen (Lokale Vorfälle i. S. Spinnen).
Tausch/Zahlung nach Vereinbarung.
Brigitte Hayen, Meldenweg 33, Bremen,
Fax.: 0421-275153
Börsentermine
Reptilienbörse Augsburg
105. Internationale Insektentauschbörse Frankfurt am Main
Wann: Sonntag 10.11.2002
Einlass für Besucher 9:00 Uhr, für Aussteller
ab 7:00 Uhr. Ende 15:00 Uhr.
Wo: Stadtteil Rosenau im Rosenaustadion
Info: Zankl J. 94234 Viechtach, Dr. Schellererstr. 18, ℡ 09942/905611,
Fax: 09942/905612, Mobil:0171/3847197
Wann: Samstag und Sonntag 02./03.11.2002
Einlass für Besucher am Samstag von 13:00 18:00 Uhr, für Aussteller ab 10:00 Uhr.
Am Sonntag für Besucher von 9:00 - 16:00
Uhr, für Aussteller ab 8:30 Uhr
Wo: Großen Saal des Bürgerhauses (TitusForum), Frankfurt am Main
Info: Einar Klein, ℡ 0641-81169,
! [email protected]
www.apollo-frankfurt.de/Tauboerse/Tauboers.html
Reptilienbörse Frankfurt-Titusforum
Wann: Samstag 16.11.2002
Einlass für Besucher von 9:00 - 16:00 Uhr,
für Aussteller von 6:00 - 9:00 Uhr.
Wo: Nordwestzentrum, Titusforum, WalterMöller-Platz 2, Frankfurt Nordweststadt.
Info: H. J. Rolinski, ℡ 06483-7528, Fax:
06483-2112, www.rolinski.de
Erste Nürnberger Reptilica-Börse
Wann: Sonntag 03.11.2002
Einlass für Besucher von 9:00 - 16:00 Uhr.
Wo: Nürnberg
Info: Taut Marc, ℡ 0911-8101761,
Fax: 0911-3236857
! [email protected]
Alles über die Gattung Poecilotheria und die
Evolution von Vogelspinnen und Skorpionen.
Martin Meinhardt, ℡ 0251-8714542,
! meinhard@uni-münster.de oder
! [email protected]
Prager Terraristikbörse
Wann: Samstag 16.11.2002
Einlass für Besucher von 9:00 - 13:00 Uhr.
Wo: Sky club Brumlovka, Vyskocilova 2,
Prag
Info: http://vivaex.b7.cz/page1.htm
Terrarienbörse Füstenfeldbruck
Präparation von Vogelspinnen, Skorpionen,
Insekten und anderen Wirbellosen sowie
Präparation von Häuten.
Sämtliches Zubehör zum Präparieren und
Aufbewahren wie z. B. Insektenschaukästen,
Insektennadeln, Präpariernadeln, Spannbretter, Pinzetten, Objektträger, Objektträgerkästen, Deckgläser, Einschlussmedien, Desinfektionsmittel, Sammlungsetiketten, Etikettenschreiber etc.
Binokkulare und Mikroskope + Zubehör
(Nikon, Novex, Euromex, Eschenbach) auf
Anfrage.
Diverse Fachliteratur über Präparation,
Vogelspinnen, Skorpione, Skolopender und
Insekten.
Wann: Sonntag 03.11.2002
Einlass für Besucher von 9:30 - 14:00 Uhr.
Wo: Gaststätte »Zur Amperschlucht«, Mauerernerstr. 32, 82284 Grafrath
Info: Thorsten Peter, ℡ 08144/989516,
Fax: 08144/989516, ! [email protected]
www.terrarienboerse-fuerstenfeldbruck.de
»Exotica« Int. Tier- und Pflanzenbörse
Wann: Samstag 01.12.2002
Einlass für Besucher von 10:00 - 16:00 Uhr
Wo: Messegelände St. Pölten, Kelsengasse 9,
A-3100 St. Pölten
Info: Alexander Dobernig, ℡ 0043(0)69913884624, ! [email protected]
www.terraristik.com/exotica
Reptilienbörse Strasburg
Wann: Samstag und Sonntag 09./10.11.2002
Einlass für Besucher von 10:00 - 18:00 Uhr,
Wo: Im Austellungsraum des »Pigeon Club«,
Rue Wolfey, 67400 Illkirch-Graffenstaden
Info:
Philippe
Mosbach,
℡
0033(0)388395050, Fax: 0033(0)388393542
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Börsentermine
Stammtische
DeArGe Mitteilungen 7(11), 2002
7. Reptilienbörse Köln
Prager Terraristikbörse
Vogelspinnenstammtisch Bonn
Vogelspinnen IG Stuttgart
Wann: Samstag 01.12.2002
Einlass für Besucher von 11:00 - 17:00 Uhr,
für Aussteller ab 8:00 Uhr.
Wo: im »Tanzbrunnen« auf dem Gelände
der Messe Köln
Info: ℡ 0175-6859736, Fax: 02841-29104 ,
! [email protected]
Wann: Samstag 14.12.2002
Einlass für Besucher von 9:00 - 13:00 Uhr.
Wo: Sky club Brumlovka, Vyskocilova 2,
Prag
Info: http://vivaex.b7.cz/page1.htm
Wann: jeden 1. Dienstag im Monat
um 20 Uhr
Wo: im Hoppegarten in Bonn-Poppelsdorf.
Anfahrt über A 565-Abfahrt Poppelsdorf,
dann Nächstmögliche rechts (an der Ampel)
auf den Jagdweg – zur Rechten liegt dann
der Hoppegarten mit Parkplätzen.
Kontakt:
Thorsten Gurzan
℡ 0179-51069228
! [email protected]
Wann: jeden 4. Freitag im Monat
ab 20 Uhr
Wo: SKV-Heim Eglosheim, Tammerstraße
30, 71634 Ludwigsburg, Stadteil Eglosheim
Kontakt:
Michael Lang
℡ 0714-6891529
! [email protected]
Info: www.vogelspinnen-ig.de
Spinnen- und Reptilienfreunde
Landsberg am Lech
(ehemal. Vogelspinnenstammtisch München)
Lustige Runde für Erfahrungsaustausch etc.
Wann: jeden vierten Freitag im Monat
ab 20 Uhr
Wo: in der Dechaneistr. in Münster.
Bitte vorher kontaktieren!
Kontakt:
Andreas Halbig
℡ 02382-61277
! [email protected]
Reptilienbörse Giessen
Wann: Sonntag 08.12.2002
Wo: Hessenhallen
Info: ℡ 06483-7528
Stammtische
Vogelspinnen-Treff Darmstadt
Vogelspinnen-Stammtisch Nord
Wann: jeden 2. Samstag im Monat
ab 19:00 Uhr
Wo: in Arheilgen in der Gaststätte »Arheilger Mühlchen«
Eingeladen sind alle Vogelspinnenhalter, züchter und die, die es noch werden möchten.
Kontakt:
Jochen
℡ 06151-377426
! [email protected]
Claus Döringer
℡ 06209-79127
! [email protected]
Info: www.vogelspinnen-treff.de
Wann: jeden ersten Freitag im Monat (Ausnahme Dezember: 2. Freitag im Monat).
Börse ab 17:00 Uhr, anschließend Vogelspinnen-Stammtisch NRW
Wo: Bürgerhaus Bochum-Werne,
Am Born 10, 44894 Werne
Kontakte:
Hans-Werner Auer
℡ 02932-9319463
! [email protected]
Andreas Mähr
℡ 0211-6029521
! [email protected]
Info: www.vogelspinnentreff.de
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Vogelspinnenstammtisch Münster
Wann: jeden ersten Freitag im Monat
ab 19:30 Uhr
Wo: Gasthaus zur Linde, Lindenstraße,
Schwabhausen bei Landsberg
Kontakt:
Andreas Roglmeier
℡ 08193-999974
! [email protected]
Vogelspinnen-Stammtisch
Norderstedt
Wann: jeden letzten Sonntag im Monat
ab 19:00 Uhr
Wo: im »Roggen und Eisen« Ohechausseel,
22848 Norderstedt
Alle Vogelspinnenfreunde aus dem norddeutschen Raum sind herzlich eingeladen.
Kontakte:
Andreas Gohr
℡ 0179-2183102
! [email protected]
Vogelspinnenstammtisch
Berlin-Brandenburg
Wann: jeden 2. Samstag im Monat
ab 15:00 Uhr
Wo: im Kaminzimmer des Leopold’s (Rollbergstr. 69, 12053 Berlin Neuköln).
Kontakt:
Hagen von Tronje
℡ 030-23622345
! [email protected]
Info: www.berlinspinnen.de
35
Hi
er
kö
nn
te
Ih
re
W
er
bu
ng
ste
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