Das Ernährungsmagazin der Nestlé in der Schweiz · Nr. 56 / 2011 Sp ge ort nie un ss d E en rn Sie ähr sic ung h fi – t 2 Editorial Essen Sie sich fit! Liebe Leserin, lieber Leser Es ist nicht immer einfach, das Gleichgewicht zwischen einer ausgewogenen Ernährung und Sport zu finden. Dennoch sind Essen und Bewegung ein untrennbares Duo für unser körperliches Wohlbefinden. In dieser Broschüre erfahren Sie mehr zum Thema Essen und einem aktiven Lebensstil. Sie erhalten Tipps zur Sporternährung, Anregungen, wie Sie sich motivieren können, Sport zu treiben und Rezepte, die Ihnen die nötige Energie bei Wettkämpfen liefern. Ich wünsche Ihnen eine spannende Lektüre. Beatrice Conrad Frey Beatrice Conrad Frey, dipl. Ernährungsberaterin HF betreibt seit 20 Jahren eine eigene Praxis für Ernährungsberatung. Sie ist Mitglied der Fachgruppe Sporternährung im Auftrag von Swiss Olympic. Inhalt Sie treibt regelmässig Ausdauersport und bestreitet seit 15 Jahren breitensportliche Wettkämpfe in den Sportarten, Laufen, Triathlon, Mountainbike, Rennrad und Langlauf. 3 Regelmässige Bewegung – ein wichtiger Gesundheitsfaktor 4 Häufige Ausreden von Bewegungsmuffeln… und was man dagegen tun kann 5 Bewegung, Essen und Gewichtskontrolle 6>7 Basisernährung für den Sportler 8 Drei Energiequellen 9 Interview 10>11Die optimale Wettkampfernährung – Vor/ Während/ Danach 12>13Rezepte, Tipps und Sportgetränke 14>15Mythen und Fakten 16 Literatur Impressum Nutritio – Das Ernährungsmagazin der Nestlé in der Schweiz Herausgeber : Service Nutrition, Nestlé Suisse S.A., CH-1800 Vevey, Fax 021 924 5113 E-Mail : [email protected] Internet : http://www.nestle.ch/de/nutrition Redaktion : Bettina Husemann, Ernährungswissenschaftlerin Text : Beatrice Conrad, Roggwil Gestaltung : P&D Nestlé Suisse Druck : Buchdruckerei Lustenau Gmbh Auflage : 15 000 Exemplare, deutsch und französisch Übernahme einzelner Textteile, des ganzen Textes oder von Abbildungen nur nach vorheriger Absprache mit der Nestlé Schweiz und nur mit folgender Quellenangabe: «Nutritio – Das Ernährungsmagazin der Nestlé in der Schweiz» 3 Regelmässige körperliche Aktivität – ein wesentlicher Gesundheitsfaktor weiterNicht jeder Mensch ist zum Sportler geboren. Oft gilt es den gehende «inneren Schweinehund» zu überlisten, um sich fit zu halten. sportliche Aktivitäten Allerdings hat regelmässige körperliche Aktivität viele gesundheitliche Vorteile. Bereits eine tägliche Aktivität von Kraft/ Ausdauer30 Minuten ist gesundheitswirksam. Diese 30 MiTraining Beweglichkeit nuten können auch problemlos auf mehrere Male 3 x Woche 20 - 60 min 2 x Woche pro Tag verteilt werden. Wenn Sie zusätzlich einen Trainingseffekt wünschen, ist es sinnvoll, mindestens 3x pro Woche 1 Stunde Eine halbe Stunde Bewegung täglich in Form von Sport zu treiben. Alltagsaktivitäten oder Sport mit mindestens «mittlerer» Intensität (Quelle : Bundesamt für Sport (BASPO), Bundesamtes für Gesundheit (BAG), Netzwerk Gesundheit und Bewegung Schweiz) Alltagstipps für vermehrte körperliche Aktivität -Einkäufe zu Fuss oder mit dem Fahrrad erledigen -Eine Busstation früher aussteigen -Treppen steigen statt Rolltreppe/ Lift fahren -Soziale Kontakte mit Bewegung verbinden (z.B. Spaziergang mit Freunden) -Mit den Kindern draussen spielen -Kinder zu Fuss begleiten statt mit dem Auto fahren -Beim Zähneputzen auf den Zehenspitzen auf und ab wippen -Mit dem Hund spazieren gehen Regelmässige körperliche Aktivität macht Spass und kann : -Ihre Gesundheit positiv beeinflussen -Ihre Fitness verbessern -Ihr Körpergewicht günstig beeinflussen -Ihre Verdauung in Schwung bringen -Ihr Immunsystem aktivieren -Ihre Schlafqualität verbessern -Ihre geistige Leistungsfähigkeit verbessern 4 Häufige Ausreden von Bewegungsmuffeln… und was man dagegen tun kann Lassen Sie sich leicht durch schlechtes Wetter, Zeitmangel oder einen guten Film vom Training abhalten ? Hier einige der beliebtesten Ausreden und Motivationstipps dafür, wie Sie Ihren «inneren Schweinehund» doch noch überwinden können : Keine Zeit Planen Sie Ihre Aktivitäten im Voraus und tragen Sie sie in Ihren Kalender ein. Behandeln Sie diese wie offizielle Geschäftstermine. Sie werden sehen, Sie werden es schaffen ! Sport ist langweilig Zögern Sie nicht, verschiedene Aktivitäten wie z.B. radfahren, marschieren, tanzen oder schwimmen auszuprobieren, um Ihre bevorzugte Sportart zu finden und kombinieren Sie diese. Bewegen Sie sich mit Ihren Kindern, verabreden Sie sich mit Freunden zu einer Aktivität, dann wird Ihnen sicher nicht langweilig! Ich bin nach Feierabend zu müde, um mich zu bewegen Denken Sie daran : Wenn Sie sich bewegen, bleiben Sie in Form und sind weniger müde. Versuchen Sie daher, nach der Arbeit wenigstens 10 Minuten aktiv zu sein. Es lohnt sich : Sie werden merken, regelmässige Aktivität kann Ihre Müdigkeit reduzieren und Ihre Schlafqualität verbessern. vität von Tag zu Tag. Notieren Sie sich Ihre Bewegungszeiten in der Agenda und belohnen Sie sich für erreichte Ziele. Ich bin unsportlich Sie brauchen nicht Sportler zu sein, um einen Nutzen für Ihre Gesundheit zu erhalten. Integrieren Sie Ihre Aktivitäten in den Alltag : Gehen Sie vermehrt zu Fuss, vermeiden Sie Rolltreppen und Fahrstühle. Ich kann mir weder Sportausrüstung noch Fitnesscenter leisten Teure Sportausrüstung und Fitnesscenter sind nicht unbedingt nötig, um aktiv zu sein. Bequeme Kleidung und Schuhe reichen aus, um sich regelmässig an der frischen Luft zu bewegen. Mineralwasserflaschen können als Hanteln dienen für das Fitnesstraining zuhause. Kraftübungen (z. B. Kniebeugen, Rumpfbeugen, Liegestützen) sind auch ohne Geräte effektiv. Ein Springseil ist nicht teuer und kann Ihren Fitnessstand verbessern und Treppensteigen können Sie jederzeit gratis ! Keine Lust Verabreden Sie sich mit Freunden, so motivieren Sie sich gegenseitig. Setzen Sie sich kleine Ziele, steigern Sie Ihre Akti- Bewegung und Sport in jedem Alter Egal in welchem Alter, mit einer gesteigerten körperlichen Aktivität haben Sie in jedem Fall einen gesundheitlichen Nutzen. Kinder bewegen sich von Natur aus gerne – nehmen Sie dies als Chance und motivieren Sie Ihre Kinder, indem Sie sich gemeinsam mit ihnen bewegen! Ob Fahrrad fahren, schwimmen, schlittschuhfahren oder wandern – aktiv sein mit der Familie macht Spass! Aber auch im Seniorenalter ist Bewegung entscheidend, um Muskelmasse zu erhalten, widerstandsfähiger zu sein und bis ins hohe Alter mobil zu bleiben. Sie müssen nicht im Alter noch zum Spitzensportler werden – es reicht aus, wenn Sie regelmässig spazieren gehen, gezielt einige Kraftübungen machen und mit Ihren Kindern und Grosskindern aktiv bleiben. 5 Bewegung, Essen und Gewichtskontrolle Bewegung ist unerlässlich, wenn Sie Ihr Körpergewicht kontrollieren oder reduzieren wollen. Denn eine gesteigerte körperliche Aktivität hilft, die Nahrung besser zu verarbeiten und trägt dazu bei, Fettreserven zu verbrennen. Zudem hat Bewegung im Kraftbereich einen positiven Einfluss auf den Erhalt der Muskelmasse. Je mehr Muskelmasse ein Körper besitzt, desto mehr Energie verbrennt dieser auch. Versuchen Sie vorerst, Ihre Alltagsbewegung zu steigern (s. auch Tipps). Je mehr körperliche Aktivität, desto einfacher ist die Gewichtskontrolle. eiweisshaltige Nahrungsmittel konsumieren, als die Pyramide empfiehlt. Denn eine genügende Eiweisszufuhr verhindert einen Verlust von Muskelmasse. Zum Frühstück eignen sich Cerealien mit Joghurt, Quark und frischem Obst. Für die Mittags- und Abendmahlzeit halten Sie sich an das Tellermodell*. Verzichten Sie wenn möglich auf Zwischenmahlzeiten und essen Sie als Dessert Obst oder ab und zu eine kleine Süssigkeit «gegen den Gluscht». Trinken Sie viel ungesüsste Flüssigkeit. Essen Sie vielseitig, nach den Regeln der Lebensmittelpyramide (s. S. 6-7). Achten Sie darauf, dass Sie nicht weniger Die gesunde Mahlzeitenzusammenstellung 1 Les boissons D[ijb Dkjh_ j_ed =``igh 6 7\cW c`Uh D[ijbDkjh_j_ed=``ighfUh]cbg:Y[cXh[(&&/ 2 Les fruits et légumes D[ijbDkjh_j_ed=``ighfUh]cbg:Y[cXh[(&&/ h[(&& / '/ 1 – 2 Liter am Tag Les fruits et légumes D[ijbDkjh_j_ed=``ighfUh]cbg:Y[cXh[(&&/ 3 Früchte 6UbUbY tiurf s él te ug 2 Portionen sem am Tag seL 2 */ D[ijbDkjh_j_ed=``ighfUh]cbg:Y[cXh[(&&/ Les féculents 3 *+ // 1 DU]b kleine oder 3 Süssigkeit Les féculents salzige Knabberei : max. 1-mal am Tag (( Les fruits etCfUb[Y légumes2 D[ijbDkjh_j_ed=``ighfUh]cbg:Y[cXh[(&&/ 3 Les féculents Süsses Kohlenhydrate */ ** Zu jeder Hauptmahlzeit, 3 Portionen am Tag, davon 2 Portionen aus Vollkorn Les féculents D|hYg D|hYg (* / [(&& [cXh :Y () fruits et lég Les lipides */ */ Les féculents D|hYg 3 D[ijbDkjh_j_ed=``ighfUh]cbg:Y[cXh[(&&/ l]cB Nüsse und Mandeln D|hYg Les féculents 3 D[ijbDkjh_j_ed=``ighfUh]cbg:Y[cXh[(&&/ sedipil seL 1 kleine Hand voll am Tag (20-30 g) D[ijb Dkj h_j_ed =``i ghfUh 4 Les protéines 4 Le s pr ]cbg :Y [cXh [(&& / otéine s Z Les féculents D[ijbDkjh_j_ed=``ighfUh]cbg:Y[cXh[(&&/ */ 4 Eiweiss .& :Y[cXh[(&&/ =``ighfUh]cbg D[ijbDkjh_j_ed Gemüse .& CYi 4 Les protéines CYiZ Les protéines Fleisch, Fisch, Eier, Tofu… 1 Portion am Tag D[ijbD kjh_j_ed 3 Portionen 2 Les fruits et am Tag, davon légumes 1 Rohvariante, z.B. Salat :Y[c Xh[(&& _ed kjh_j 2 / jbD D[i =``ighf Uh]cbg ]g FUX Les )* bg 2 mes légu &&/ h[( et [cX ts semugél te stiurf seL :Y frui Uh]c ighf =`` C][bcb /&&([hXc[Y:gbc]hUfhgi``=de_j_hjkDbji[D &* YhUacH ). -, -, cbg:Y[cXh[(&&/ D[ijbDkjh_j_ed=``ighfUh] 4 Les protéines -, Eiweiss Milchprodukte 3 Portionen am Tag Eine Publikation von Nestlé in der Schweiz, Service Nutrition 2010. *Tellermodell für eine ausgewogene Mahlzeit zur Gewichtskontrolle &&/ h[( [cX :Y / 7fYjYhhY bg cXh[(&& Uh]c bg:Y[ ighf `ighfUh]c =`` jh_j_ed=` _ed D[ijbDk kjh_j jbD D[i s ne otéi s s prprotéine Le 4 Les 4 hY 7fYjYhhY jYh 7fY ji[D 3 EL (30 g) hochwertige Öle / Fette am Tag 5 /&&([hXc[Y:gbc]hUfhgi``=de_j_hjkDbji[D .. hjkDb U6 ., Öle und Fette Les lipides 5aUbXYg 3 YhhYi[ 5 j_ `=de_ f seL D[ijbDkjh_j_ed=``ighfUh]cbg:Y[cXh[(&&/ hUfhgi` 5 gbc] Y :fU]g 7Yf]gYg c[Y: Les 2 Les fruits et légumes stnelucé 2 hX /&&([ umes ]cbg ghfUh =``i jh_j_ed Dk D[ijb D[ijbDkjh_j_ed=``ighfUh]cbg:Y[cXh[(&&/ 3 Dc]fY Y[cX D|hYg 2 g: Ungezuckerte Getränke (& D[ijbDkjh_j_ed=``ighfUh]cbg:Y[cXh[(&&/ fUh]cb Les su crerie et bo isson s, snacks s énerg sa étiques lés 6 Basisernährung für den Sportler Die Lebensmittelpyramide Sie gilt als Grundlage für eine ausgewogene Verpflegung für Sportler : Sie gewährleistet eine ausreichende Zufuhr von Energie und lebensnotwendigen Nähr- und Schutzstoffen. Lebensmittel der unteren Pyramidenebenen sollen in grösseren, solche der oberen Ebenen in kleineren Mengen gegessen werden. Alle Nahrungsmittel sind erlaubt. Wichtig ist es, möglichst abwechslungsreich und saisongerecht zu essen. Folgende praktische Empfehlungen sind für Sporttreibende wichtig : Getränke Reichlich : Getränke mindestens 1-2 l pro Tag in Form von Wasser, ungezuckertem Tee und verdünnten Fruchtsäften. Pro Stunde Sport zusätzlich 4-8 dl Flüssigkeit. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist wesentlich für die Temperaturregulation. Wasser fördert das Ausscheiden von Giftstoffen. Flüssigkeit transportiert die Nährstoffe im ganzen Körper. Achten Sie darauf, dass Ihr Urin eine hellgelbe Farbe aufweist. Dies ist ein Zeichen, dass Sie ausreichend mit Wasser versorgt sind. Kaffee oder Schwarztee mit Mass genossen (3-4 Tassen am Tag) ist auch für den Sportler nicht schädlich. Achten Sie darauf, dass Sie die Flüssigkeit, welche Sie durch Schwitzen verlieren, wieder zuführen. Gemüse & Früchte Regelmässig : 3 Portionen Salate und Gemüse, 2 Portionen Obst in verschiedenen Farben. Obst und Gemüse enthalten viele wichtige Vitamine, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe. Vitamine haben unterschiedlichste Wirkungen in unserem Stoffwechsel. So stärkt zum Beispiel Vitamin C (Kiwi, Orangen, Peperoni) unser Immunsystem. Die erwähnten sekundären Pflanzenstoffe, welche in der ganzen Pflanzenwelt zu finden sind, wirken entzündungshemmend und schützen vor Infekten. Mineralstoffe, wie z. B. Magnesium, sind in vielen Gemüsen (z. B. grünem Blattgemüse) enthalten. Magnesium hilft, die Funktionsfähigkeit der Muskeln sicherzustellen. Erst das Zusammenspiel verschiedenster Vitamine, Mineralstoffe und sekundärer Pflanzenstoffe ermöglicht ein optimales Funktionieren unseres Stoffwechsels. Lassen Sie sich von den verschiedenen Farben von Gemüsen und Früchten verführen. Verschiedene Farben deuten auf verschiedene, wichtige Inhaltsstoffe hin. Achten Sie dabei auf die Saison - denn wichtige Vitamine können durch Lagerung und Transport sehr schnell verloren gehen. 7 Basisernährung für den Sportler Stärkelieferanten Eiweisslieferanten Regelmässig : Beilagen, 3-5 Portionen in Form von Reis, Brot, Kartoffeln, Teigwaren, Flocken, anderen Getreiden. Mässig : 1 Portion Fleisch, Fisch oder Eierspeise, 2-3 Portionen Milchprodukte wie Quark, Joghurt, Käse oder Milch, Hülsenfrüchte oder Tofu. Stärkebeilagen enthalten viele Kohlenhydrate. Diese sind der Brennstoff Nummer 1 für die körperliche Leistung. Planen Sie Vollkornprodukte ein. Oben genannte Nahrungsmittel enthalten Vitamine und Mineralstoffe, welche für den Energiestoffwechsel notwendig sind. Wer regelmässig Sport treibt, soll grosszügige Portionen aus dieser Gruppe konsumieren. Ein Mangel an Kohlenhydraten führt unweigerlich zu Müdigkeit und somit zu eingeschränkter Leistungsfähigkeit. Milchprodukte enthalten Calcium, welches ein wichtiger Bestandteil unserer Knochen ist. Calcium ist zudem ein wichtiger Mineralstoff für die Muskelfunktion. Fleisch, Fisch und Eier sind Lieferanten von Eisen und Vitamin B 12, diese sind an der Blutbildung beteiligt. Ein Mangel an diesen Stoffen kann zu Blutarmut (Anämie) und damit zu Leistungseinbussen führen. Eiweiss ist wichtig für den Aufbau und die Erneuerung von Muskeln, Knochen, Zähnen und ist Bausubstanz für unser Immunsystem. Zudem benötigen wir Eiweiss, um Verdauungsenzyme zu bilden. Ein Mangel an Eiweiss führt zu einem ungenügenden Muskelaufbau, schwächt das Immunsystem und kann einen ungünstigen Einfluss auf die Verdauungsleistung haben. Wenn auf Fleisch verzichtet wird, sollten Hülsenfrüchte oder Sojaprodukte wie Tofu als Ersatz eingeplant werden. Öle & Fette Massvoll : Fette sind Energielieferanten. Empfehlenswert sind: Rapsöl, Olivenöl, Samen und Nüsse. Fette sind viel schwerer verdaulich als Kohlenhydrate. Sie haben auch Schutzfunktionen für unseren Körper und sind am Aufbau von Hormonen beteiligt. Bei den Fetten soll auf gute Qualität geachtet werden. Verwenden Sie Rapsöl in der kalten Küche, denn Rapsöl verliert beim Erhitzen rasch an Qualität. Eine Hand voll Nüsse liefert Ihnen täglich hochwertige Energie. Wer regelmässig mehr als fünf Stunden Sport pro Woche treibt, soll auch die Zufuhr an hochwertigen Fetten erhöhen. Wer regelmässig mehr als 5 Stunden Sport pro Woche treibt, braucht pro Stunde Aktivität zusätzlich ca. : -30-60 g Kohlenhydrate, das heisst z. B: 75- 150 g Brot, 1-2 grosse Bananen oder 150-300 g Teigwaren (gekocht) -4-8 dl Flüssigkeit -5 g Fett, das sind z. B: 20 g Nüsse oder 1 Kaffeelöffel Olivenöl Süssigkeiten Zurückhaltend : Wurstwaren, Süssigkeiten, Alkohol und Snacks. Süssigkeiten sind im Alltag vor allem als Genussmittel und nicht als Hungerstiller einzusetzen. Gönnen Sie sich ein Dessert. Freuen Sie sich über ein Stück Schoggi zum Kaffee. Es ist besser, täglich in kleinen Mengen Genussmittel einzusetzen, als ab und zu unkontrolliert sein «Nachholbedürfnis» zu stillen. Wer regelmässig Sport treibt und so mehr Energie verbraucht, kann durchaus auch ab und zu eine Süssigkeit mehr vertragen. Fettarmes Hefegebäck, Löffelbiscuits, Lebkuchen etc. können in den Ernährungsplan des Sportlers eingebaut werden, um den erhöhten Kohlenhydratbedarf zu decken. Alkohol gehört nicht in die Ernährung eines Sportlers. 8 Drei Energiequellen Bei sportlicher Aktivität verbraucht unser Körper insbesondere Energie und Wasser. Daher spielt eine ausgewogene Ernährung eine entscheidende Rolle für die Leistung, aber auch für den Erhalt unserer Gesundheit. Im Vergleich zu einer Ruhephase kann sich der Energieverbrauch beim Sport sogar bis um das dreifache erhöhen. Die Ernährung ist daher sehr wichtig, da sie uns u.a. die folgenden drei energieliefernden Nährstoffe bereitstellt: Kohlenhydrate, Fett und Eiweiss. Kohlenhydrate sollten 55-60% der täglichen Energie ausmachen. Maximal 30% der Gesamtenergie sollten über Fett und 10-15% über Eiweiss aufgenommen werden. Der Körper verwendet vor allem Kohlenhydrate als Energiequelle, aber bei länger andauerndem Training verbraucht er auch Fett. Der Energiebedarf variiert je nach Alter, Geschlecht und Sportart. Ausdauersportler haben nicht den gleichen Bedarf wie Kraftsportler. Und das Wasser Wasser spielt eine wichtige Rolle beim Sport. Um Überhitzung zu vermeiden, scheidet der Körper überschüssige Wärme mit dem Schweiss aus. Dieser besteht etwa zu 99% aus Wasser und zu 1% aus Salz. Bei länger andauernder sportlicher Aktivität kann sich der Flüssigkeitsverlust um 2 bis 3 Liter erhöhen. Dieser Flüssigkeitsverlust vermindert die Blutmenge (Blut besteht zu 70% aus Wasser) und behindert so den Transport von Energie und Sauerstoff zu den Muskeln. Zusätzlich erhöht es den Herzrhythmus. Auch die Wärmeregulation kann dadurch beeinflusst werden. Um einen Hitzschlag zu vermeiden, gilt daher folgendes : Trinken Sie ausreichend ! 9 Interview mit der Profitriathletin Melanie Annaheim Die Athletin bestreitet Wettkämpfe auf internationalem Spitzenniveau in der olympischen Distanz. Ein Wettkampf besteht aus 1,5 km Schwimmen, 40 km Radfahren und zum «Dessert» 10 km Laufen. Eine Aufgabe, welche die Profisportlerin in rund zwei Stunden bewältigt. Die Athletin trainiert zwischen 15 und 30 Stunden pro Woche. Frau Annaheim, seit wann betreiben Sie Triathlon ? Ich habe im Jahr 2004, im Alter von 22 Jahren mit Triathlon begonnen, davor war ich im Laufsport aktiv. Welches war ihr schönster sportlicher Erfolg ? Als ich in meiner ersten Profisaison (2009) an der Europameisterschaft als 7. und an dem zur WM-Serie gehörenden Rennen in Hamburg den 8. Rang erreichte. An der WM-Serie sind alle international bekannten Spitzenathletinnen am Start. Mit diesen «grossen Namen» an der Spitze mitlaufen zu können, war ein unglaubliches Gefühl. Welchen Stellenwert hat Essen für Sie im Alltag ? Essen muss mir in erster Linie schmecken. Ich würde mich nicht gerade als «Gourmande» bezeichnen, denn ich bevorzuge einfache Gerichte wie zum Beispiel ein gut gefüllter Teller Spaghetti oder Reisgerichte. Als Sportlerin bin ich mir auch sehr bewusst, dass Essen überlebenswichtig und dass eine regelmässige Energiezufuhr für meine Leistung von grosser Bedeutung ist. Verändern Sie Ihr Essverhalten vor dem Wettkampf ? Ein bis zwei Tage vor dem Wettkampf achte ich darauf, grosszügige Portionen zu mir zu nehmen, Zwischenmahlzeiten einzubauen und zu essen, bevor ich hungrig bin. Der letzte Tag vor dem Wettkampf ist für mich oft sehr stressig – häufig fehlt mir da der Appetit. Deshalb lade ich meine Speicher mit kohlenhydrathaltigen Getränken. Je nach Wettkampfbeginn nehme ich am Wettkampfmorgen noch eine Schnitte mit Weissbrot, Banane und einen Powerbarriegel zu mir. Wenn das Rennen erst am Nachmittag stattfindet, esse ich gerne noch einen Teller Reis. Wie verpflegen Sie sich während dem Wettkampf ? Auf dem Fahrrad trinke ich jeweils 7,5 dl eines kohlenhydrathaltigen Getränks. Dazu kommt noch Wasser beim Laufen. Wenn es der Wettkampfverlauf erlaubt, versuche ich auf dem Rad noch einen Kohlenhydratgel zu mir zu nehmen. Dies ist jedoch oft schwierig, denn je nach Rennverlauf ist bei einem kurvenreichen, schnellen Radabschnitt höchste Konzentration gefordert und die Verpflegung eine grosse Herausforderung. Haben Sie schon mal einen Hungerast erlebt ? Nein, ich habe das schon bei anderen Athleten beobachtet, aber ich esse sehr gerne und regelmässig. Auch wäh- rend den Trainings. Ich habe das Gefühl, dass mein Körper Hunger so frühzeitig signalisiert, dass es gar nicht zu einem Hungerast kommen kann. Zudem bin ich mir sehr bewusst, dass das völlige Entleeren meiner Energiespeicher nur meine Erholungszeit verkürzt. Deshalb beuge ich lieber vor. Worauf achten Sie in der Erholungsphase (nach dem Wettkampf) ? Unmittelbar nach harten Trainings im Ausdauer- und im Kraftbereich nehme ich Proteinshakes zu mir. Danach achte ich darauf, eine ausgewogene Mahlzeit zu essen. Zudem nehme ich regelmässig 3 Haupt- und mehrere Zwischenmahlzeiten zu mir, um meinen Körper gut mit Energie und Nährstoffen zu versorgen. Gönnen Sie sich etwas Besonderes bezüglich Essen nach einem erfolgreichen Wettkampf ? Da ich mir auch im Alltag und vor dem Wettkampf keine Verbote auferlege, habe ich nicht das Gefühl, ich müsse mich mit einem besonderen Essen belohnen. Eine Leibspeise habe ich allerdings schon; das sind Reisgerichte in jeder Form – die gönne ich mir jedoch nicht nur nach dem Wettkampf. Was empfehlen Sie einem Leser, der einmal einen Triathlon machen möchte ? Beginnen Sie mit einem kleinen Triathlon; 750 m schwimmen, 20 km radfahren, 5 km laufen. Wenn Ihnen das zuviel ist, gibt es auch Minitriathlons, welche in der Staffette angeboten werden. So können Sie «Triathlonluft» schnuppern ohne gerade das ganze Programm durchführen zu müssen. Planen Sie in ihrem Training regelmässig Lauf-, Fahrrad- und Schwimmeinheiten ein. Wenn Sie jede einzelne Disziplin problemlos bewältigen, wird es Ihnen auch gelingen, die drei Einheiten nacheinander zu absolvieren. Trainieren Sie mit Spass und freuen Sie sich an kleinen Fortschritten – auch ich bin nicht von einem Tag auf den anderen Profitriathletin geworden. Frau Annaheim, herzlichen Dank für das Interview und viel Erfolg für Ihre Karriere. 10 Die optimale Wettkampfernährung Vor/ Während/ Danach Vor dem Wettkampf Der Verpflegung vor dem Sport kommt eine grosse Bedeutung zu. In den letzten 2-3 Tagen vor dem Wettkampf ist es sinnvoll, die Kohlenhydratmenge zu steigern, genügend Flüssigkeit zuzuführen und darauf zu achten, schwer verdauliche Lebensmittel wie blähende Gemüse und fettreiche Speisen zu vermeiden. Ein sogenanntes «Carboloading» vor einem wichtigen Wettkampf erlaubt es dem Athleten, seine Energiespeicher für den Wettkampftag optimal zu füllen. Vor einem Wettkampf gilt es folgendes zu bedenken : • Genügende Flüssigkeitszufuhr • Kohlenhydratdepots auffüllen • Gut verträgliche, leicht verdauliche Speisen auswählen • Letzte grössere Mahlzeit ca. 4-5 Stunden vor dem Wettkampf • Bis kurz vor dem Start ist es sinnvoll, noch ein kohlenhydrathaltiges Sportgetränk und leicht verdauliche kleine Mahlzeiten (reife Banane, Läckerli, Kohlenhydratgel, Kohlenhydratriegel, Weissbrot) zu sich zu nehmen. Je kürzer und intensiver der Wettkampf, desto wichtiger ist es jedoch, den Magen nicht zu sehr zu belasten. Essen und Trinken bis zum Start ist vor allem sinnvoll, wenn der Wettkampf länger als 60 Minuten dauert. Bei Ausdauerwettkämpfen von mehr als 90 Min. kommt der Ernährung am Vortag vermehrt Bedeutung zu : • Steigern Sie Ihre Kohlenhydratzufuhr indem Sie die Brotmenge verdoppeln, am Mittag und Abend grosse Portionen Teigwaren, Reis, Mais oder andere Getreidearten konsumieren. • Reduzieren Sie den Obst-, Gemüse- und Salatanteil und verzichten Sie auf Vollkornprodukte, um Blähungen zu vermeiden. • Verzichten Sie auf fettreiche, schwerverdauliche Speisen (wie z. B. Fondue, Raclette, Frittiertes). Überblick Vorwettkampfmahlzeiten Diese Mahlzeit sollte vor allem Kohlenhydrate enthalten und leicht verdaulich sein. Beispiele : … Teigwaren mit wenig fettarmer Tomatensauce … Risotto fettarm zubereitet … Einige Schnitten Weissbrot mit Konfi oder Honig … Griesspudding mit Milchwasser zubereitet (wenig Milch) und Sirup … Kartoffelstock mit fettarmer Sauce … Polenta mit fettarmer Sauce 11 Während dem Wettkampf Während einer intensiven Leistung verbrennt der Körper viel Energie. Um diese Leistung zu vollbringen, greift unser Körper auf seine gespeicherten Kohlenhydratreserven in Leber und Muskel zurück. Wenn diese Reserven ausgeschöpft sind, können wir zwar weiterhin leisten, jedoch auf einem viel tieferen Niveau. Sind die Kohlenhydratreserven aufgebraucht, merkt das unser Körper und die Leistungsfähigkeit wird massiv abnehmen – wir spüren das typischerweise indem wir hungrig und oft sogar zittrig werden – ein Hungerast erfolgt. Selbst wenn wir unsere Energiereserven optimal aufgefüllt haben, reichen diese für maximal 90 Minuten intensive Leistung. Um einem Leistungseinbruch vorzubeugen ist es sinnvoll, folgende Grundsätze zu beachten: Getränke : Für kurz dauernde (weniger als 1 Stunde) Leistungen genügt Wasser als Flüssigkeitsersatz. Für lang andauernde oder sehr intensive Leistungen eignen sich Getränke, welche neben der Flüssigkeit Kohlenhydrate (Zuckerarten) und Kochsalz (Natrium) enthalten. Während der Leistung werden isotonische Getränke oft nicht gut vertragen, deshalb sollten sie stärker verdünnt werden, als auf der Packung angegeben. Rezepte für ein selbst hergestelltes Sportgetränk finden Sie auf Seite 13. • Wenn ein Wettkampf nicht länger als eine Stunde dauert, genügt eine Zufuhr von ca. 4-6 dl eines gut verträglichen Sportgetränks. • Bei längerer Wettkampfdauer ist es sinnvoll, zusätzlich Kohlenhydrate z. B. in Form von reifen Bananen, Dörrobst, Zwieback, fettarmen Biscuits, Griesschnitten oder Kohlenhydratgels zu sich zu nehmen. Die zugeführte Kohlenhydratmenge sollte ca. 40-60 g pro Stunde Leistung betragen. Rezepte für die Wettkampfverpflegung finden Sie auf Seite 12. Wichtig: Testen Sie Nahrungsmittel und Getränke während des Trainings. Fruchtzucker und Nahrungsfasern (Dörrobst, Bananen) können Blähungen verursachen und werden nicht von jedem Sportler gleich gut vertragen. Nach dem Wettkampf Je länger der Wettkampf, desto länger die Regenerationsphase. Der «Nachbrenneffekt» kann noch Stunden nach dem Wettkampf andauern; in dieser Zeit ist es wichtig, genügend zu essen und zu trinken, um den erhöhten Nährstoff- und Flüssigkeitsbedarf zu decken. Überblick Regenerationsmahlzeiten Nehmen Sie unmittelbar nach der Leistung 1 bis 1,5 g Kohlenhydrate pro kg Körpergewicht zu sich. Vorschläge für die Regenerationsmahlzeit (Portionen à je 50 g Kohlenhydrate) : … 100 g Weissbrot … 70 g Zwieback, Cerealien, Lebkuchen, Rice crispies, Biberli … 60 g Löffelbiscuits, Läckerli … 300 g reife Banane … 400 g Wassermelone r 5 dl Süssgetränk oder Fruchtsaft Wichtig : Die Ernährung in den ersten Stunden nach dem Wettkampf kann die Erholungsphase verkürzen und hilft, das Infektionsrisiko (welches nach einem Wettkampf hoch ist) zu reduzieren. • Nehmen Sie ausreichend Flüssigkeit zu sich • Gönnen Sie sich sofort nach dem Wettkampf eine «Regenerationsmahlzeit» Die Mahlzeit am Abend nach dem Wettkampf soll eine grosse Menge Kohlenhydrate (Reis, Teigwaren, Kartoffeln, Brot) enthalten, kombiniert mit Eiweiss (Fisch, mageres Fleisch, Quark, etc.) und Salat oder Gemüse. Danach kommen wieder die Regeln der Basisernährung zur Anwendung. 12 Rezepte und Tipps Tagesmenübeispiel für ein Carboloading bei 70 kg Körpergewicht (700 g Kohlenhydrate). Vor dem Wettkampf Frühstück Carboloading Carboloading bedeutet «Aufladen der Kohlenhydratspeicher». Untersuchungen haben gezeigt, dass eine Zufuhr von ca. 10 g Kohlenhydraten pro kg Körpergewicht am Wettkampfvortag eine optimale Füllung der Kohlenhydratspeicher im Körper ermöglicht. Diese Speicher stehen dann dem Sportler im Wettkampf zur Verfügung und tragen zu einer besseren Energieversorgung während des Wettkampfes bei. In dieser Ladephase ist es unerheblich, aus welchen Quellen die Kohlenhydrate stammen. Deshalb können zum Erreichen der grossen Kohlenhydratmengen auch gezuckerte Getränke eingesetzt werden. Während dem Wettkampf 60 g Cerealien 4 dl Milch 1 Banane 1 Fruchtjoghurt 200 g Brot, 2 EL Konfi oder Honig, Butter ev. 1 Stk. Käse Mittagessen 100 g Brot 300 g Risotto (gekocht) wenig Fleisch oder Käse wenig Gemüse oder Salat 3 dl Fruchtsaft Nachtessen 100 g Brot 400 g Spaghetti (gekocht) mit Tomatensauce Reibkäse 5 dl Apfelschorle Zwischendurch : 2 Früchte reif (z. B: 1/2 Melone und 1 Banane), 1 Hefeschnecke und ein Biberli. Zusätzlich : 1/2 l Süssgetränk Für die Trainingsverpflegung, bei lang dauernden Wettkämpfen oder für zwischendurch bei Spielsportarten : 500 g Mehl 350 g Zucker 2 EL Lebkuchengewürz 1 Päckli Backpulver 3 EL Kakao 2 EL Schoggipulver 5 dl Drinkmilch 4 EL Rapsöl 3 reife Bananen 300 g Mehl 100 g Zucker 1 Ei ½ TL Salz 1 P. Backpulver 1 P. Vanillezucker 4 EL Rosinen 4 EL Rapsöl Powerlebkuchen Alle Zutaten in eine Schüssel geben und gut mischen. Die Masse in ein gut eingefettetes Blech geben und 20 Minuten bei 180°C in der Mitte des Ofens backen. Bananenbrot Die reifen Bananen zerdrücken oder mit einem Mixstab zerkleinern, Zucker, Vanillezucker, Salz, Öl und Ei hinzugeben und verrühren. Anschliessend das mit Backpulver vermischte Mehl und die Rosinen unterrühren. Teig in eine Kastenform einfüllen und bei 180°C im vorgeheizten Backofen 45 Min. backen 13 Sportgetränke Sportlersirup 1 l Wasser 30 g Sirup 30-40 g Maltodextrin 2 Prisen Kochsalz ev. wenig Zitronensaft Schorle 7 dl Wasser 3 dl Apfelsaft 30-40 g Maltodextrin 2 Prisen Kochsalz Sportlertee 1 l Früchtetee 30 g Zucker oder Honig 30-40 g Maltodextrin 2 Prisen Kochsalz wenig Zitronen- oder Orangensaft Nach dem Wettkampf Regenerationsdrinks Beerenmilch 3 dl Drinkmilch 150 g Beeren (Himbeeren, Heidelbeeren oder Erdbeeren) 50 g Banane wenig Zitronensaft 1- 3 TL Zucker oder Honig Schoggi-Bananendrink 4 dl Drinkmilch 100 g Banane 3 TL Schoggipulver Im Mixer pürieren und sofort geniessen Regenerationsdrink zum Mitnehmen und kalt anrühren 30 g Schoggipulver 15 g Maltodextrin 30 g Magermilchpulver 20 g Molkenpulver mit 4 dl kaltem Wasser auffüllen, im Schüttelbecher gut schütteln 14 Mythen und Fakten Kann ich durch sportgerechte Ernährung Verletzungen vorbeugen ? Wenn der Körper im Alltag ausreichend mit Nährstoffen versorgt ist, kann er sich auch besser erholen. Nährstoffmangel beeinflusst den ganzen Stoffwechsel, Zellaufbau und verzögert Erholungsprozesse. Deshalb ist eine ausgewogene sportgerechte Ernährung durchaus ein Faktor, welcher das Verletzungsrisiko senken kann. Ich mache Kraftsport – brauche ich zusätzlich Eiweiss ? Der Durchschnittsschweizer konsumiert mit Fleisch, Eiern, Fisch und Milchprodukten eher zu viel als zu wenig Eiweiss. Dies ist durchaus genügend, um auch Kraftsport zu betreiben. Allerdings ist es auch für den Kraftsportler wichtig, dass dem Körper genügend Nährstoffe für das Training zur Verfügung stehen. Dafür reicht es aber aus, wenn 3-4 Stunden vor dem Training eine ausgewogene, leicht verdauliche Mahlzeit gegessen, vor und während dem Training ein Sportgetränk konsumiert und in der Regenerationsphase ein eiweisshaltiger Regenerationsdrink eingenommen wird. Als Variante zu handelsüblichen Regenerationsdrinks können auch die Rezepte auf Seite 13 verwendet werden. Sind Sportgetränke besser als Wasser ? Handelsübliche isotonische Sportgetränke enthalten Kohlenhydrate und Mineralstoffe, welche grundsätzlich einen positiven Einfluss auf die Leistungsfähigkeit haben können. Diese Getränke sind so zusammengesetzt, dass sie leicht verdaulich sind und dem Sportler Energie und Mineralstoffe ersetzen. • Vorteile: praktisch zum Mitnehmen (oft in Pulverform), verschiedene Geschmacksrichtungen, idealer Flüssigkeitsersatz während der Leistung. • Nachteile: werden nicht von allen Athleten gleich gut vertragen, teurer als selbst hergestellte Sportgetränke. Deshalb: Sportgetränke immer vor einem Wettkampf austesten. In der Regel werden diese besser vertragen, wenn sie stärker verdünnt werden, als auf der Packung angegeben ist. Brauche ich spezielle Sportriegel ? Sportriegel gibt es in einer unglaublichen Vielfalt. Deshalb gilt auch hier : Riegel müssen vor dem Wettkampf ausgetestet werden. Während der Leistung brauchen wir in erster Linie Kohlenhydrate und Flüssigkeit, bei heissen, längeren Einsätzen auch Salz. Die handelsüblichen Riegel enthalten auch Mineralstoffe und Vitamine, welche während der Leistung keine zusätzlichen Vorteile bringen. • Vorteile: praktisch zum Mitnehmen, verschiedene Aromen und Sorten • Nachteile : werden nicht von allen Athleten gut vertragen, grosse Auswahl mit verschiedener Zusammensetzung; schwierig, die richtige Auswahl zu treffen. Wann brauche ich ein Vitamin- oder Mineralstoffpräparat? Müdigkeit, häufige Erkältungen, schlechte Erholungsfähigkeit, Haarausfall und brüchige Nägel können Zeichen für einen Mangel an Nährstoffen sein. Solche Symptome sollten Sie zuerst zu folgender Frage führen: Esse ich genügend, um meine Leistung zu erbringen ? Habe ich genügend Erholungszeit nach den Trainingseinheiten ? Wenn Sie diese beiden Fragen mit «ja» beantworten können, und die Symptome sich trotzdem nicht bessern, macht es Sinn, während ein bis zwei Monaten ein niedrig dosiertes Multivitamin-Multimineralstoffpräparat zu konsumieren. Falls die Symptome dennoch anhalten, sollten Sie sich von Ihrem Arzt beraten lassen. Brauchen Sportler mehr Eisen ? Eisenmangel ist bei Sportlern ein verbreitetes Phänomen. Trotzdem sollten Sie nicht einfach Eisenpräparate zu sich nehmen, ohne Ihren Eisenwert zu kennen. Zeichen eines Mangels sind: Müdigkeit, schlechte Erholungsfähigkeit, Blässe. Ein Mangel an Eisen muss vom Sportarzt durch einen Bluttest festgestellt und gezielt behandelt werden. 15 Mythen und Fakten Hilft Magnesium gegen Muskelkrämpfe ? Da Magnesium für die Muskelfunktion wichtig ist, ist dieser Mineralstoff unter Sportlern sehr beliebt und bekannt. Da sich der Magnesiumspiegel im Körper nur langfristig verändert, bringt es nichts, kurzfristig grosse Mengen Magnesium zu sich zu nehmen. Wenn ein Verdacht auf einen Mangel besteht, sollte die Magnesiumzufuhr im Alltag gesteigert werden. Achtung: Magnesiumsupplemente sollten nicht zu hoch dosiert werden, da dies zu Durchfällen führen kann. Magnesiumreiche Nahrungsmittel Spinat, Nüsslisalat, Rucola, Vollkornbrot, Weizenkeime, Nüsse, Kakao. Brauche ich während dem Marathon zusätzliche Mineralstoffe ? Mineralstoffe während dem Marathon sind weder nützlich noch sinnvoll. Was Ihnen im Alltag fehlt, können Sie nie im Wettkampf ersetzen. Eine ausreichende Mineralstoffversorgung ist deshalb vor allem im Alltag wichtig. Eine Ausnahme stellt das Kochsalz dar : Da durch den Schweiss viel Kochsalz verloren geht, macht es Sinn, dies zu ersetzen. Vor allem bei länger andauernden Wettkämpfen (4 Stunden und mehr) und bei grosser Hitze hat der Ersatz von Kochsalz während der Leistung einen wichtigen Stellenwert. Kochsalz ersetzt man, indem man sein Sportgetränk mit 2 g Salz pro Liter versetzt oder indem man ab und zu einen Schluck Bouillon trinkt. Was nützen mir Carnitin, Kreatin und zur Leistungsförderung angepriesene Substanzen ? Neben den Vitaminen und Mineralstoffen gibt es Substanzen, welche in bestimmten Sportarten eingesetzt werden können. Allerdings wird deren Wirkung oft massiv überschätzt. Für den Breitensportler sind solche Substanzen in der Regel weder sinnvoll noch nützlich. Eisenreiche Nahrungsmittel Bündnerfleisch, Lammfleisch, Rindfleisch, Leber, Hülsenfrüchte, grüne Bohnen, Kefen, Datteln Achtung: Sollten Sie sich für die Einnahme eines Präparates entschieden haben, bestellen Sie dieses nie im Ausland, via Internet. In diesem Fall ist nämlich Ihr Produkt nicht kontrolliert und kann mit Dopingsubstanzen verunreinigt sein. Halten Sie sich bei der Auswahl Ihres Produktes an anerkannte, bekannte Sporternährungsanbieter. Somit haben Sie auch Gewähr, dass das Produkt einen hohen Qualitätsstandard aufweist. In Kürze : In der Regel braucht ein Sportler, der ausgewogen und genügend isst, keine zusätzlichen Präparate. Wenn Vitamine oder Mineralstoffe eingesetzt werden, sollten diese in niedriger Dosis konsumiert werden. Achtung: das Kombinieren von verschiedenen Präparaten kann zu Überdosierungen führen. Wenn Sie im Alltag nicht genügend versorgt sind, nützt eine Supplementierung während dem Wettkampf nichts. Im Zweifelsfall konsultieren Sie eine(n) dipl. Ernährungsberater/in HF/ FH mit Sporterfahrung. Vitamin C verbessert die Eisenaufnahme aus pflanzlichen Nahrungsmitteln, achten Sie auf eine genügende Vitamin CVersorgung indem Sie Obst als Nachspeise einplanen oder einen Fruchtsaft zum Essen trinken. Literatur Bundesamt für Sport (BASPO). Stand Dezember 2010 Burke L. Practical Sports Nutrition. Human Kinetics (USA), Champaign, 2007 Hegner J. Training - fundiert erklärt. Ingold Verlag /BASPO, Herzogenbuchsee, 2006 Hooper S, Hughes JA, Newcombe RG, Addy M & West NX. A methodology for testing the erosive potential of sports drinks. Journal of Dentistry 2005; 33 : 343-348 Jeukendrup A (Hrsg.). Sports Nutrition - From Lab to Kitchen. Meyer & Meyer Sport (UK) Ltd., Aachen, 2010 Mettler S, Rusch C & Colombani PC. Osmolality and pH of sport and other drinks available in Switzerland. Schweizerische Zeitschrift für Sportmedizin und Sporttraumatologie 2006; 54 (3): 92-95 Nemet D & Eliakim A. Pediatric sports nutrition: an update. Current Opinion in Clinical Nutrition and Metabolic Care 2009; 12 (3): 304-309 Netzwerk Gesundheit und Bewegung Schweiz. http://www.hepa.ch, Stand Dezember 2010 Schweizerische Gesellschaft für Ernährung (SGE). http://www.sge-ssn.ch, Stand Dezember 2010 Swiss Food Information Resource (SwissFIR). http://www.swissfir.ch, Stand Dezember 2010 Swiss Forum for Sport Nutrition. http://www.sfsn.ethz.ch, Stand Dezember 2010