Leben mit dem Tod in den Hindureligionen

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Prof. Dr. Stephan Leimgruber
Lehrstuhl für Religionspädagogik und Didaktik des RU
Leben mit dem Tod in den
Hindureligionen
Intra-Tagung 3. November 2012
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Wiege
des
Hinduis
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Tempel
zu
wohnen
ist meine
Freude
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Die Religion des
Hinduis-mus – die
Hindureligionen
Hinduismus und Brahmanismus (Priesterkaste
der Brahmaneen)
heißen die vielfältigen einheimischen Religionen
Indiens bzw. der Gangeskontinentes.
Hinduismus wird als „dasjenige indische, autochthone
religiös-soziale System“ definiert, dem die meisten
Indierinnen und Inder angehören und welches die
Gesamtheit aller Riten, religiösen Bräuche,
Anschauungen und Mythologien umfasst. (Helmut
von Glasenapp)
Mittlerweile gehören ca. 14 % der Weltbevölkerung oder
über
Millionen
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Stephan
Leimgruber Menschen dazu.
Das Zentrum des Hinduismus ist in Benares am Ganges
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Merkmale des
Hinduismus
-
Eine „gewordene“, „nicht-gestiftete“ Religion
ohne fest umrissene Dogmatik
Mit einer Vielzahl von Gottheiten
ohne Mission in fremden Ländern
Und ohne Aufnahme von Nicht-Indern in die
Religion.
- Es gibt keinen Urheber der Religion des
Hinduismus,
- Doch glaubt man an Ewigkeit einer sich stets
erneuernden Welt, die keinen geschichtlichen
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Anfang
Prof. Dr. Stephan
Leimgruberhat.
Was kennzeichnet diese
Religon?
Kein geschichtliches, sondern zyklisches
Denken
Wiedergeburt und ewiger Kreislauf
Die eine Gottheit zeigt sich in diversen Göttern
Hochsprache: Sanskrit für hl. Schriften und
Wissenschaft
Heilige Schriften bilden die Grundlage der
Religion
Keine Orthodoxie, keine Häresie keine dogm.
Abgrenzungen
verknüpft mit Kastenwesen
Prof. Dr. Gesellschaftlich
Stephan Leimgruber
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Welt und Mensch
Um das völlig andere Denken der Hindus gegenüber
dem christlich-abendländischen Denken zu begreifen,
ist das Verständnis von vier Grundbegriffen
unabdingbar:
Samsara, der ewige Kreislauf;
Karma, der Lohn der Taten;
Dharma, die ewige Weltordnung,
und die Lehre von der Wiedergeburt (Reinkarnation).
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Rad als Symbol des
Hinduismus
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Samsara – der ewige
Kreislauf von Werden und
Vergehen
Die asiatischen religiösen Traditionen sehen im Rad ein
Symbol für die stete Wiederkehr des Gleichen. Das
Rad ist ständig in Bewegung; es geht von einem
Punkt aus und kehrt an denselben zurück, ohne dass
die Bewegung je an ein Ende kommt. Dieser ewige
Kreislauf wird mit dem Wort Samsara beschrieben. Es
verläuft nach dem Gesetz der Weltordnung Dharma.
Die Lehre von Samsara ist eine Grundkategorie
asiatischen Denkens und praktisch aller religiösen
Gruppierungen Asiens. Mit dem ewigen Kreislauf ist
verbunden, dass nicht das individuelle Leben in
seiner Einzigartigkeit zählt, sondern dessen
Eintauchen in den Kreislauf. Das persönliche Leben
versteht sich als Phase eines sich stets
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wiederholenden Vorgangs, von dem allein
Dharma bedeutet die ewige
Weltordnung.
Karma – Lohn der Taten
Der dritte Grundbegriff „Karma“ meint so etwas wie eine
psychische Substanz, die der Mensch mit seiner
Geburt erhält und welche nach seinem Tod weiter
Bestand hat. Karma ist einem „Bankkonto“
vergleichbar, das sich durch Einzahlungen vermehrt
(Opfer und Askese, Erkenntnis und Meditation,
Hingabe und Ehrfurcht), während sein Saldo durch
Egoismus, Begierde, Trägheit und Unwissenheit
verringert wird. Wörtlich bedeutet Karma Tat,
Handlung, Werk und ist gleichbedeutend mit dem
Resultat einer Handlung, mit dem „Lohn“ für einzelne
gute Taten, bzw. mit der „Strafe“ für böse Taten.
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Reinkarnation
Die Lehre vom ewigen Kreislauf und die Lehre vom
Entgelt für die Taten wird ergänzt durch die Lehre von
der Wiedergeburt. Der ewige
Handlungszusammenhang drängt auf ein neues
Leben nach dem Tod, eine Wiedergeburt
(Reinkarnation). Ausschlaggebend für die
Wiedergeburt ist die moralische Qualität des Lebens.
Dahinter steht ein subtiler Dualismus, gemäß dem
sich die Seele nach dem Tod mit einem je anderen
Leib verbindet, z.B. mit einem göttlichen, einem
menschlichen oder dem Leib eines Tieres.
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Hl. Schriften des
Hinduismus: Puranas
Die Veden: Älteste religiöse Schriften (Offenbarungen)
mit Hymnen/Liedern/Sprüchen,
theologischen
Erläuterungen der Opfer, vor dem ersten Jahrhundert
unserer Zeitrechnung entstanden.
Die Upanishaden: Geheimlehre, höchstes Wissen über
Atem, Wasser und Feuer.
Mahabharata: Nationalepos der Inder. Geschichte eines
Königs, die bis heute glesen, rezitiert und höch
geschätzt wird. Ihr Thema ist der Kampf 2 Dynastien.
Bhagavadgita: Gesang des Erhabenen, der 6. Teil des
Mahabharata, ist verbunden mit Meditationsweg.
Ramayana: Epos Indiens und bedeutet „Lebenslauf des
Königsohns Ramas.
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Anschauungen der
Hindus
Der Kosmos ist ein geordnetes Ganzes.
Er wird von einem Weltgesetz (Dharma) geleitet.
Sowohl Ntur als auch Ethik manifestieren eine Ordnung.
Die höchsten menschlichen Wesen sind die Brahmanen,
weil sie sich mit den geistigen Dingen beschäftigen:
Sie lehren und wachen.(Lehrstand)
Der zweite Stand besteht aus den Kriegern, die für
Schutz und Ordnung der Gesellschaftlichen stände
sorgen. (Wehrstand)
Bauern (Viehzucht, Ackerbau) vertreten den Nährstand
und sorgen für die Nahrung. Auch Handel und
Gewerbe gehören dazu.
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Stephanvierten
Leimgruber Stand bilden die Shudras, Sie dienen den
oberen drei Kasten.
Verknüpfung mit indtaj.lnk
Kastenwesen in Indien
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Der Götterhimmel des
Hinduismus
Gott – Brahman
a) Brahma, b) Vischnu, der Erhalter
der Schöpfer
Erzeuger
c) Shiwa, der
Zerstörer und
aa) Sarasvati, Göttin bb) Göttin Lakshmi, cc)
Paravati, das
Wissenschaft und Kunst
populäre indische
Göttin
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Der Gott Vishnu und Lakshmi
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Shiv
a
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Das Leben
wird als
ewiger
Tanz
gedeutet
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Das II.Vatikanum und der
Hinduismus
„So erforschen im Hinduismus die Menschen das
göttliche Geheimnis
und bringen es in seinem unerschöpflichen Reichtum
von Mythen
und in tief dringenden philosophischen Versuchen zum
Ausdruck
und suchen durch aszetische Lebensformen
oder tiefe Meditation oder liebend-vertrauende Zuflucht
zu Gott Befeiung von der Enge und Beschränktheit
unserer Lage“(Nostra aetate, Nr.2)
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Meditationsübung
Yoga ein guter Weg – in Indien hohe Bedeutung
Anbinden des Körpers und Geistes an das Göttliche
Ziel: die innere Vereinigung, das Einswerden mit „Gott“.
8 Stufen sind in den hl. Schriften niedergelegt:
1. Selbstbeherrschung
2. Reinheit und Selbstzufriedenheit
3. Entspannte,angenehme Sitzhaltung
4. Atemkontrolle bei Ein- und Ausatmen
5. Kontrolle der (5) Sinne durch den Geist
6. Konzentration der Aufmerksamkeit auf eine Stelle
7. Kreisen des Geistes um dasselbe Objekt
8. Geistige Versenkung. Meditation (Trance)
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