Was können Sie als ­Patientin oder Patient bei­ tragen, um einer Resistenz­ entwicklung von Bakterien entgegenzuwirken? Niedersächsisches Ministerium für Soziales, Frauen, Familie, Gesundheit und Integration Weitergehende Informationen gibt es im Internet: ANTIBIOTIKA müssen wirksam bleiben. Helfen Sie mit! Klären Sie beim Arzt­besuch oder in der ­ Apotheke: » Welche Verhaltensweisen, Maßnahmen oder ­Medikamente außer Antibiotika können helfen, die Heilungsprozesse des Körpers zu unterstüt zen, die Schmerzen zu lindern und das Fieber zu senken? » Welche Argumente sprechen für und welche gegen die Einnahme von Antibiotika? » Wenn Antibiotika sinnvoll sind, sollten Sie klären, wie viele Tabletten täglich, in welchen Zeitab- ständen über welchen Zeitraum hinweg eingenommen werden müssen. » Welche Nebenwirkungen können auftreten? Wie soll die weitere Therapie aussehen, wenn Nebenwirkungen auftreten? Halten Sie sich an die Anweisungen bezüglich der Menge, Zeitabstände und Dauer der Anti-­ biotikatherapie. Entsorgen Sie Restbestände von Antibiotika über den Hausmüll. Nehmen Sie keine Antibiotika ohne ärztliche Verordnung ein, auch wenn Sie gute Erfahrungen gemacht haben. www.antibiotikastrategie.niedersachsen.de www.rki.de www. ecdc.europa.eu www.antibiotika.faktencheck-gesundheit.de Herausgeber: Niedersächsisches Ministerium für Soziales, Frauen, Familie, Gesundheit und Integration Hinrich-Wilhelm-Kopf-Platz 2 30159 Hannover www.ms.niedersachsen.de Niedersächsisches Landesgesundheitsamt Roesebeckstr. 4–6 30449 Hannover www.nlga.niedersachsen.de NIEDERSÄCHSISCHE A N T I B I OT I K A S T R AT E G I E In Kooperation mit: Niedersachsen Patientinnen und Patienten können helfen, der Resistenzentwicklung engegenzuwirken Antibiotika und die Reaktion der Bakterien Die Devise heißt: Antibiotika nur einnehmen, wenn sie medizinisch sinnvoll sind Antibiotika sind wertvolle Medikamente. Neben Impfungen und einer verbesserten Hygiene sind sie unsere wichtigsten Waffen im Kampf gegen Infektions­ krankheiten. Früher oft tödlich verlaufende Krankheiten haben dank der Antibiotika ihren Schrecken verloren. Doch Antibiotika verlieren zunehmend ihre Wirksamkeit. Ursache ist die Verbreitung von Bakterien, die gegen Antibiotika resistent geworden sind. In den meisten Fällen werden Erkältungskrankheiten, die zum Beispiel mit Fieber, Husten, Schnupfen, Glieder-, Hals- oder Ohrenschmerzen einhergehen, durch Viren und nicht durch Bakterien ausgelöst. Antibiotika wirken jedoch nicht gegen Viren und sind daher häufig nicht sinn­voll, wenn derartige Symptome auftreten. Dennoch kann Ihnen mit anderen fiebersenkenden oder schmerzstillenden Maßnahmen und Medikamenten geholfen werden. Die Niedersächsische Landesregierung setzt sich dafür ein, dass Antibiotika auch in Zukunft wirksam bleiben. Unterstützt wird sie dabei von Ärztinnen und Ärzten, Apothekerinnen und Apothekern, den Krankenversicherungen und dem Niedersächsischen Landesgesundheitsamt. Da Antibiotika in Deutschland verschreibungspflichtige Arzneimittel sind, liegt die Entscheidung für oder gegen eine Antibiotikatherapie in der Verantwortung Ihrer Ärztin oder Ihres Arztes. Für Sie ist wichtig zu wissen: Antibiotika helfen – aber nicht gegen jede Erkältungskrankheit, selbst wenn sie schwer verlaufen mag. Besonders wichtig ist, dass Ärztinnen und Ärzte in jedem Einzelfall sorgsam abwägen, ob ein Antibiotikum erfor­ derlich ist und welches Antibiotikum zur Anwendung kommen soll. Um die Ärzteschaft bei dieser wichtigen Entscheidung noch besser zu unterstützen, wurden gezielte Fortbil­ dungs­­angebote und Informationsmaterial entwickelt. Aber auch Sie als Patientin, als Patient oder als Elternteil eines erkrankten Kindes können einen Beitrag dazu leisten, der Resistenzentwicklung entgegenzuwirken. Antworten auf die Frage, worauf Sie achten können, finden Sie in diesem Flyer. Die Entdeckung der Antibiotika gehört zu den bedeutend­ sten Ent­wicklungen der Medizingeschichte. Lebensbedroh­ liche bakterielle Infektionskrankheiten können seither geheilt werden. Antibiotika können die Vermehrung von Bakterien verhindern oder sie abtöten. Gegen diese Bedrohung haben Bakterien jedoch Abwehrmechanismen ent­wickelt, die dazu führen, dass vormals wirksame Anti­ biotika plötz­lich nicht mehr oder weniger wirksam sind. Diese Mechanismen sind komplizierte Vorgänge und werden als Resistenzbildung bezeichnet. Es wird immer häufiger beobachtet, dass bislang hochwirksame Antibiotika ohne Wirkung bleiben. Die Folge: Die Genesung verzögert sich oder die Krankheit wird schlimmer. Die Entwicklung neuer Antibiotika ist langwierig und nur begrenzt möglich. Die Fähigkeit der Bakterien hingegen, Resistenzen gegen Antibiotika zu bilden, ist enorm. » Antibiotika müssen wirksam bleiben.« Cornelia Rundt Niedersächsische Ministerin für Soziales, Frauen, Familie, Gesundheit und Integration