Mykobakterien des Tuberculosis

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Nukleinsäurenachweis - Spezifische Untersuchungen
Mykobakterien des Tuberculosis-Komplexes
Die Labordiagnostik der akuten Erkrankung erfolgt vorrangig über Mikroskopie, Kultur
und die PCR.
Die einfache PCR ist sensitiv und Erreger-spezifisch.
Die PCR erkennt Mykobakterien des Tuberculosis-Komplexes (= M. tuberculosis, M.
bovis, M. mirotii, M. africanum).
Atypische Mykobakterien werden von dieser PCR nicht erkannt!
Anschließend wird über eine spezif. Sonden-Hybridisierung die Identität als Mykobakterien des Tuberculosis-Komplexes gesichert.




Indikationen
Verdacht auf persitierende respiratorische Infektionen, z.B. therapieresistenter Husten, insbesondere
bei Risikokonstellationen (Immunsuppression, Alkoholismus, hohes
Lebensalter)
Auffällige Bildgebung der Lunge
(z.B. Oberlappen betonte Infiltrate,
Hiluslympfknotenschwellung) oder
anderer Organe (z.B. Niere)
Gewebebiopsien mit eptheloidzelligen Granulome (insbesondere
Lymphknoten)
Verdacht auf basale TB-Meningitis
bzw. zerebrales Tuberkulom
Untersuchungsmaterial
Zumeist respiratorischem
Material:
 Sputum
 Trachealsekret
 Bronchialsekret
 Bronchoalveoläre
Lavage (BAL)
 Pleurapunktate
 Gewebebioptate
Außerdem können noch
 Urin
 Genitale Sekrete
Auftragsbearbeitung
Ein Nachweis ist innerhalb von 2- 3
Werktagen nach Einsendung möglich.
Dringende PCR-Anforderungen bitte
vorab telefonisch absprechen (Tel.:
0381- 494 5935/5934).
Nachweisverfahren
PCR
Mycobakterien des
TuberkulosisKomplexes
(Sondenspezifität:
M. tuberculosis, M. bovis.
M. microti, M. africanum)
Verfahren:
einfache
PCR mit
spez.
Bemerkungen
Eventuelle antibiotische
Vortherapien senken die
Sensitivität der PCR.
Nukleinsäurenachweise
sind jedoch prinzpiell unabhängig von der Erregervitalität
(siehe Allgemeine Bemerkungen zur Molekularbiologische Diagnostik).
Eine Verlaufskontrolle
mittels PCR ist deshalb
nicht sinnvoll!
Alle Befundinterpretationen können nur im Zusammenhang mit der klinischen
Symptomatik erfolgen!
© Universitätsklinikum Rostock / IMIKRO/ Abteilung für Med. Mikrobiologie und Krankenhaushygiene
Auszug Einsenderhinweise
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Stand: 03.2007
Nukleinsäurenachweis - Spezifische Untersuchungen
Mykobakterien des Tuberculosis-Komplexes
und
 Gewebebioptate
(Lymphknoten,
Knochen) sowie
 Proben von soliden
Organen (Leber,
Milz)
untersucht werden.
Hybridisierung
Insertionselement
IS6110
(ca. 5-20
mal im
Genom
enthalten)
Zielgen:
PCR
Mycobakterien des
TuberkulosisKomplexes
(Sondenspezifität:
M. tuberculosis, M. bovis.
M. microti, M. africanum)
Verfahren:
nested PCR
Zielgen:
Insertionselement
IS6110
(ca. 5-20
mal im
Genom
enthalten)
Mykobakterien des
Tuberculosis-Komplexes
 M. tuberculosis
 M. bovis
 M. mirotii
 M. africanum
siehe Infektionsserologie "Mycobacterium tuberculosis complex/
Quantiferon TB"
siehe 4. Infektionen der
unteren Luftwege
- Spezifische Untersuchungen„Mycobecterium tuberculosis complex und "atypische" Mykobakterien"
I
Spektrum
nachgewiesener Erreger
Die kulturelle Anzucht wird
- wenn immer möglichroutinemäßig im IMIKRO
durchgeführt.
Der indirekte Infektionsnachweis über den
Quantiferon-Test d. h.
einer immunologischen
Reaktion gegen Mykobakterien des Tuberculosis-Komplexes im spezif.
Elisa ist sinnvoll, belegt
aber zunächst nur den
Kontakt mit den entsprechenden Mykobakterien,
ggf. auch ohne symptomatische Infektion.
Sensitivitätsgrenze des
Verfahrens
Einfache PCR
ICD10-Kodierung
Pulmonale
Infektion:
A15.0,
A15.3
(nur
PCR
positiv)
LympfknotenTBC:
A18.2
≥ 100 Genomäquivalente
Nested PCR
≥ 10 Genomäquivalente
Urogenital-TBC:
Alle Befundinterpretationen können nur im Zusammenhang mit der klinischen
Symptomatik erfolgen!
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Stand: 03.2007
Nukleinsäurenachweis - Spezifische Untersuchungen
Mykobakterien des Tuberculosis-Komplexes
Mann:
N51.
Frau:
N74.1
Niere/Ureter:
N29.1
Interpretation
Die Interpretation hat immer im Kontext mit dem klinischen Bild zu erfolgen.
Ein positiver Nachweis von Mykobakterien des Tuberculosis-Komplex-spezifischen
DNA-Sequenzen in hoher Kopienzahl (= positive 1. PCR) belegt bei entsprechender
Klinik die Infektion.
Positive Nachweise mittlerer Kopienzahl (negative 1. PCR mit positiver Hybridisierung) sind kontrollbedürftig.
Positive Nachweise in geringer Kopienzahl aus respiratorischen Material (= positive
nested PCR) können auch bei Zellzerfall (Tumorleiden) vorkommen.
Bei der Interpretation der TB-Komplex-PCR-Befunde ist die Einbeziehung des klinischen, mikroskopischen und kulturellen Befundes deshalb besonders wichtig.
siehe Infektionsserologie - "Mycobacterium tuberculosis complex/Quantiferon TB"
Meldepflicht
Der direkte Nachweis von säurefesten Stäbchen / Mykobakterien des Tuberculosis-Komplexes ist bei Verdacht auf eine akute Infektion (Mikroskopie, PCR, Kultur)
nach §7 IfSG durch das die Pat.-Proben bearbeitende Labor meldepflichtig!
Gleiches gilt für das Ergebnis der Resistenzbestimmung!
Die Erkrankung und der Tod sind auch nach §6 IfSG durch den behandelnden Arzt
meldepflichtig; - unabhängig vom Labornachweis!
Alle Befundinterpretationen können nur im Zusammenhang mit der klinischen
Symptomatik erfolgen!
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