Originalien Chirurg 2013 · 84:987–993 DOI 10.1007/s00104-013-2518-8 Online publiziert: 6. Juni 2013 © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2013 M. Ried1 · U. Speth1 · T. Potzger1 · R. Neu1 · C. Diez2 · M. Klinkhammer-Schalke3 H.-S. Hofmann1, 4 1 Abteilung für Thoraxchirurgie, Universitätsklinikum Regensburg 2 Klinik und Poliklinik für Herz-, Thorax- und herznahe Gefäßchirurgie, Universitätsklinikum Regensburg 3 Tumorzentrum Regensburg e. V., Regensburg 4 Klinik für Thoraxchirurgie, Krankenhaus Barmherzige Brüder Regensburg Regionale Versorgung des malignen Pleuramesothelioms Ergebnisse aus dem Tumorzentrum Regensburg Das maligne Pleuramesotheliom (MPM) ist ein hochmaligner, lokal ag­ gressiv wachsender Tumor ausge­ hend von den Mesothelzellen der Pleura parietalis. 1960 wurde erst­ mals ein Zusammenhang zwischen Asbest und dem MPM beschrieben [1]. Obwohl das MPM eine seltene Tumorentität ist, sind aufgrund der Korrelation mit einer früheren As­ bestexposition die regionale Vertei­ lung unterschiedlich und die Inzi­ denz weiterhin ansteigend [2]. Da zwischen einer Asbestexposition und dem ­Auftreten des MPM eine Latenz­ zeit von 20 bis 40 Jahren liegt, erwar­ tet man den Gipfel der Inzidenz in Deutschland im Jahr 2017 [3]. Damit wird sich die Inzi­denz in Europa von 1,4/100.000 in den 1990er Jahren bis 2015 verdoppelt haben [4]. Die klinischen Symptome (Dyspnoe, tho­ rakale Schmerzen) sind unspezifisch, was oft zu einer Diagnoseverzögerung von 6 bis 8 Monaten führt [5]. Zu die­ sem Zeitpunkt ist die Erkrankung meist schon fortgeschritten [6]. Patienten mit einem MPM haben daher allgemein eine schlechte Prognose mit einem medianen Überleben von 6 bis 12 Monaten [7]. Die beste Überlebensprognose ­bieten multimodale Therapien bestehend aus operativer Resektion, Chemotherapie und ggf. anschließender Strahlenthera­ pie des befallenen Hemithorax [8]. Vor­ aussetzung dafür ist neben einer frühzeiti­ gen Erkennung auch eine sorgfältige Aus­ wahl der Patienten in Hinblick auf das Tu­ morstadium und den histologischen Sub­ typ [9]. Bei inoperablen Patienten wird palliativ eine Chemotherapie oder zur symptomatischen Behandlung der rezi­ divierenden Pleuraergüsse eine Talkum­ pleurodese bzw. die Anlage eines dauer­ haften Pleurakatheters empfohlen [10]. Das Ziel dieser retrospektiven Studie war die Erfassung der regionalen Ver­ teilung des MPM und dessen medizi­ nische Versorgung speziell unter dem ­Blickwinkel der chirurgischen Therapie. Diese Daten sollen Rückschlüsse auf mög­ liche Aktionen zur Verbesserungen von Diagnostik und Therapie des MPM für den zu erwartenden Inzidenzhöhepunkt in den nächsten Jahren eröffnen. Patienten und Methoden Studiendesign In einer retrospektiven Analyse wurden alle Patienten mit einem zytologischen bzw. histologisch gesicherten MPM, die dem Tumorzentrum Regensburg im Zeit­ raum von Januar 1998 bis August 2011 ge­ meldet wurden, ausgewertet. Die Patien­ ten stammen aus allen 7 ­Landkreisen der Oberpfalz (Bayern): Regensburg, Schwan­ dorf, Cham, Neumarkt, Amberg/Sulz­ bach, Neustadt an der Waldnaab und Tir­ schenreuth. Demographische Daten, The­ rapiedaten, klinischer Verlauf und Ergeb­ nisse der Verlaufskontrollen ­wurden an­ hand aller Behandlungsschritte in den verschiedenen Kliniken bzw. ambulanten Arztpraxen erhoben. Bei allen Patienten wurden eine Pleura­punktion (Zytologie) und/oder ­eine Thora­koskopie bzw. videoassistier­ te thorakoskopische Chirurgie (VATS) mit Pleurabiopsie (Histologie) zur pa­ thologischen Sicherung der Diagno­ Diese Arbeit wurde als Vortrag bei der 21. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie im September 2012 in Karlsruhe vorgestellt. Der Chirurg 11 · 2013 | 987 Originalien Tab. 1 Demographische und histologische Daten der MPM-Patienten (n=118) Variable Männliches Geschlecht (n) Alter (Jahre [MW ± SD; Minimum – Maximum]) Asbestexposition (n) Pleurapunktion und Zytologie (alleinig) (n) Operative Probenentnahme (Biopsie) und Histologie (n) Zytologische/histologische Einteilung (Subtypen) (n) – Epitheloid – Biphasisch – Sarkomatös – Nicht näher differenzierbar Patienten 100 (85%) 67,1±8,04 (45–84) 77 (65%) 31 (26%) 87 (74%) 69 (58%) 18 (15%) 3 (3%) 28 (24) MPM malignes Pleuramesotheliom. Tab. 2 MPM-Inzidenzen in den Landkreisen des Tumorzentrums Regensburg 01/1998 bis 08/2011 Region Schwandorf Regensburg Neustadt a. d. Waldnaab Tirschenreuth Amberg-Sulzbach Cham Neumarkt Tumorzentrum Regensburg Einwohnera 142.804 322.289 97.211 116.763 148.935 128.322 127.769 1.081.120 MPM-Fälle 41 34 10 10 10 8 5 118 Fälle/100.000 Einwohner 2,13 0,78 0,76 0,63 0,5 0,46 0,29 0,81 MPM malignes Pleuramesotheliom. aBayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes (2010). Tab. 3 Operative Verfahren (n=87; 74%) nach (potenziell) kurativem und palliativem Therapieansatz bei MPM Variable Palliativer Therapieansatz VATS und Biopsie VATS, Biopsie und Talkumpleurodese Thorakotomie, Biospie und Tumordebulking Kurativer Therapieansatz Pleurektomie/Dekortikation – Ohne HITHOC – Mit HITHOC Extrapleurale Pleuropneumonektomie Patientenzahl 70 (81%) 37 (43%) 19 (22%) 14 (16%) 17 (19%) 15 (17%) 7 8 2 (2%) HITHOC hypertherme intrathorakale Chemotherapie, MPM malignes Pleuramesotheliom, ­ VATS ­videoassistierte thorakoskopische Chirurgie. se durchgeführt. Die histologische Ein­ teilung der MPM erfolgte in die Subty­ pen ­epitheloid, biphasisch, sarkomatös bzw. in nicht ­näher differenzierbar. Das Staging beinhaltete die standardmäßi­ gen bildgebenden Verfahren (Computer­ tomographie, Magnetresonanztomogra­ phie, Posi­tronenemissionstomographie, Sonographie), sodass eine Stadieneintei­ lung nach der UICC/AJCC (7. Auflage) erfolgen konnte [11]. Operationen wurden in potenziell kurative und palliative The­ rapieansätze unterteilt. Multimodale Be­ 988 | Der Chirurg 11 · 2013 handlungen bestanden aus der operativen Therapie, Chemo- und/oder Radiothera­ pie in Abhängigkeit vom Tumorstadium und Allgemeinzustand des Patienten. Nachuntersuchungen Primäre Endpunkte dieser ­retrospektiven Studie waren die Erfassung der regio­ nalen Verteilung bzw. Inzidenz und der unterschiedlichen kurativen bzw. pallia­ tiven Behandlungsverfahren bei Patien­ ten mit gesichertem MPM. ­Sekundärer Endpunkt war die Analyse des Gesamt­ überlebens bis zum Ende des Nachunter­ suchungszeitraums im August 2012. Überlebens- und Rezidivdaten ­wurden durch eine detaillierte Analyse der ­Patientenakten, telefonische Auskunft von Hausärzten/­Onkologen und den ­zuständigen Melderegistern bzw. Bürger­ ämtern erhoben. Statistische Analyse Alle Daten wurden in einer Excel-­Tabelle gesammelt. Die statistische ­A nalyse ­erfolgte mit SPSS 16.0 Software für Win­ dows (SPSS Inc, Chicago, IL, USA). Die Ergebnisse wurden als Zahlen mit ­Prozentwerten oder als Mittelwerte mit Minimum bis Maximum dargestellt, falls nicht anders vermerkt. Die Kaplan-­MeierKurven wurden mit dem Programm ­Stata/ SE 10.02 erstellt. Mit der Kaplan-MeierAnalyse wurden die Überlebenszeiten vom Zeitpunkt der ­Diagnose bis zum Tod oder Ende des Nachuntersuchungs­ zeitraums im August 2012 ­berechnet. Ein ­p-Wert <0,05 wurde als statistisch signifi­ kant definiert. Ergebnisse Demographische und histologische Daten Während des Studienzeitraums ­wurden insgesamt 118 Patienten mit einem nach­ gewiesenen MPM beim ­Tumorzentrum Regensburg gemeldet (. Tab. 1). Die Inzidenz des MPM in der ­gesamten Ober­pfalz liegt damit bei ca. 0,8 pro 100.000 ­E inwohner. Die Mehrzahl ­der Patienten wurden aus der Region ­Schwandorf (n=41; 35%) gemeldet, ­gefolgt von der Region Regensburg (n=34; 29%) und den restlichen Regionen der Ober­ pfalz: Amberg-Sulzbach (n=10; 8%), ­Tirschenreuth (n=10; 8%), Neustadt an der Waldnaab (n=10; 8%), Cham (n=8; 7%) und Neumarkt (n=5; 5%). Die Inzi­ denz des MPM war damit innerhalb des Tumorzentrums Regensburg regional sehr unterschiedlich (. Tab. 2). Insgesamt 100 Patienten waren männ­ lich (85%) und das mittlere Alter zum Zeitpunkt der Diagnose lag bei 67,1±8,0 Jahren (45–84 Jahre). Bei allen Patienten Zusammenfassung · Abstract wurde eine diagnostische Pleurapunk­tion zur Entlastung des Pleuraergusses und insbesondere zur Gewinnung von Erguss­ material für eine zytologische Untersu­ chung durchgeführt. Es folgte die Eintei­ lung in die verschiedenen histolo­gischen Subtypen: epitheloid (n=69; 58%), bi­ phasisch (n=18; 15%) und sarkomatös (n=3; 3%). Bei ca. 24% der Fälle war keine ­exakte histologische Differenzierung des MPM möglich. Einteilung nach UICC-Stadien Ein komplettes Staging lag bei 81 Patien­ ten (67%) vor, sodass in diesen Fällen eine Stadieneinteilung nach der UICC-Klassi­ fikation erfolgen konnte. 9% ­dieser Pa­ tienten befanden sich im Stadium I, 22% im Stadium II, 23% im Stadium III und 26% bereits im Stadium IV. Operative Therapie Bei 31 Patienten (26%) wurde eine al­ leinige Thorakozentese durchgeführt, während bei 87 Patienten (74%) zusätz­ lich ­eine operative Biopsie der ­Pleura ­parietalis bzw. tumorsuspekter Herde durchgeführt wurde. Mindestens eine Operation ist somit bei 87 Patienten (74%) durchgeführt worden (. Tab. 3). 81% der operativen Eingriffe wurden mit einer palliativen Intention durchgeführt und dienten der alleinigen primären Histolo­ giegewinnung durch eine VATS (43%), der thorakoskopischen Talkumpleuro­ dese (22%) oder einem offenen Tumor­ debulking durch ­eine partielle Pleurek­ tomie (16%). Bei 19% der Patienten hat­ te die Opera­tion ­einen potenziell kurati­ ven Therapieansatz. Ziel war in allen Fäl­ len eine möglichst komplette makrosko­ pische Tumorresektion durch eine ex­ trapleurale Pneumonektomie (n=2) oder eine radikale Pleurektomie mit Dekorti­ kation (n=15). Bei 8 von 15 Patienten wur­ de die ­Pleurektomie/Dekortikation durch eine intraoperative hyper­therme intra­ thorakale Chemotherapie (HITHOC) mit Cisplatin ergänzt. All ­diese Patien­ ten wurden im Rahmen eines multimo­ dalen Therapieansatzes bei potenziell ku­ rativer Therapieintention mit einer neobzw. adjuvanten Chemotherapie, der radi­ kalen chirurgischen ­Resektion und/oder Chirurg 2013 · 84:987–993 DOI 10.1007/s00104-013-2518-8 © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2013 M. Ried · U. Speth · T. Potzger · R. Neu · C. Diez · M. Klinkhammer-Schalke · H.-S. Hofmann Regionale Versorgung des malignen Pleuramesothelioms. Ergebnisse aus dem Tumorzentrum Regensburg Zusammenfassung Hintergrund. Das maligne Pleuramesotheliom (MPM) ist ein häufig asbestassoziierter hochmaligner Tumor der Pleura parietalis mit einem Inzidenzhöhepunkt in den nächsten Jahren. Die chirurgischen Therapiemöglichkeiten sind aufgrund des meist fortgeschrittenen Tumorstadiums begrenzt. Patienten und Methoden. ­Retrospektiv wurden alle Patienten mit MPM, welche dem Tumorzentrum Regensburg im Zeitraum ­Januar 1998 bis August 2011gemeldet ­wurden, analysiert. Ergebnisse. Insgesamt wurden 118 Patienten (85% männlich, mittleres Alter: 67 Jahre) mit zytologisch bzw. histologisch ­gesichertem MPM erfasst. Die Inzidenz des MPM im Tumorzentrum Regensburg lag bei ca. 0,8 pro 100.000 Einwohner, wobei deutliche regionale Unterschiede aufgrund arbeitsbedingter Asbestexposition bestanden. Bei 65% der Patienten konnte eine frühere Asbestexposition anamnestisch nachgewiesen werden. Ein komplettes Staging wurde bei 81 Patienten (67%) durchgeführt: ­Stadium I 9%, Stadium II 22%, Stadium III 23% und Sta- dium IV 46%. Bei 87 (74%) Patienten wurde mindestens ein operativer Eingriff durchgeführt: diagnostische Thorakoskopie mit Biopsie (n=37; 43%), Tumordebulking bzw. Talkumpleurodese (n=33; 38%) und die potenziell kurative Resektion (n=17; 19%). Nach einem mittleren Follow-up von 20 Monaten lag die mediane Überlebenszeit bei 14 Monaten (1-JÜR[-Jahres-Überlebens­rate] 62%; 3-JÜR 15%). Patienten nach kurativer Resektion hatten mit 18 Monaten ein ­signifikant besseres medianes Überleben. Schlussfolgerung. Das MPM ist durch Schwerpunkte der industriellen Asbestexposition regional deutlich unterschiedlich verteilt. Das Screening und die Diagnostik sollten sich auf Standorte erhöhter Inzidenz konzentrieren, um durch eine frühzeitige ­Erkennung multimodale Therapiekonzepte zu ermöglichen. Schlüsselwörter Pleuramesotheliom · Asbestexposition · Epidemiologie · Pleurektomie/Dekortikation · Chemotherapieperfusion Regional treatment of malignant pleural mesothelioma. Results from the tumor centre Regensburg Abstract Introduction. Malignant pleural mesothelioma (MPM) is an aggressive, malignant tumor of the pleural surface and is strongly associated with asbestos exposure. Incidence of MPM will reach its peak over the coming years. Most patients present with advanced tumor stages and therefore surgical options are limited. Patients and methods. Retrospective analysis of all patients with MPM reported to the tumor centre Regensburg between January 1998 and August 2011. Results. A total of 118 patients (85 % male) with cytologically or histologically confirmed MPM were reported. The mean age at diagnosis was 67 years (range 45–84 years) and 65 % of patients had a history of asbestos exposure. The incidence of MPM at the tumor centre Regensburg was 0.8/100,000 inhabitants with obvious regional differences depending on asbestos exposure. Staging was completed in 81 patients (67 %): stage I 9 %, stage II 22 %, stage III 23 % and stage IV 46 %. Of the patients 87 (74 %) underwent at least one surgical procedure: diagnostic thoracoscopy with biopsy (n=37, 43 %), debulking surgery or talcum pleurodesis (n=33, 38 %) and potentially curative resection (n=17, 19 %). After a mean follow-up of 20 months the overall median survival was 14 months (1 year survival rate 62 %, 3 year survival rate 15 %). Patients had a significantly better median survival of 18 months after curative resection. Conclusions. The distribution of MPM varies according to regional and industrial asbestos exposure. Screening and diagnostics should concentrate on locations with higher incidence of MPM to facilitate surgical therapy in a multimodal treatment regime. Keywords Malignant pleural mesothelioma · Asbestos exposure · Epidemiology · Pleurectomy/decortication · Chemotherapy perfusion Der Chirurg 11 · 2013 | 989 Originalien Tab. 4 Operative Eingriffe (kurativ, palliativ) bei insgesamt 87 Patienten in Abhängigkeit vom UICC-Stadium des MPM Therapieansatz Palliativ (n=70; 81%) Kurativ (n=17; 19%) Stadium I+II 9 (10%) Stadium III+IV 34 (39%) Unbekanntes Stadium 27 (31%) 11 (13%) 6 (7%) 0 (0%) MPM malignes Pleuramesotheliom. einer adjuvanten Strahlentherapie in Ab­ hängigkeit vom Tumorstadium und dem Allgemeinzustand versorgt. Bei 20% der palliativ operierten Pa­ tienten (n=70) wurde zusätzlich eine Chemotherapie (n=14), eine Strahlenthe­ rapie (n=21; 30%) oder eine kombinier­ te Radio­chemotherapie (n=25; 36%) im Sinne­ ­einer multimodalen Behandlung durchgeführt. 14% (n=10) erhielten keine zusätzliche Therapie („best supportive ca­ re“). . Tab. 4 zeigt die beiden operativen Therapieansätze abhängig vom präopera­ tiven Staging. Überlebensanalyse Nach einem mittleren Nachuntersu­ chungszeitraum (Follow-up) von 20 Mo­ naten (0–119 Monate) waren noch 7 Pa­ tienten (6%) am Leben. Das mediane Überleben aller Patienten betrug 14 Mo­ nate. Die 1-JÜR(Jahres-­Überlebensrate) lag bei 62%, die 3-JÜR bei 15% und die 5-JÜR bei 6% (. Abb. 1). Patienten in frühen Stadien (I und II) hatten mit 18 Monaten ein längeres medianes Überle­ ben verglichen mit den Patienten in fort­ geschrittenen Stadien (III und IV: media­ nes Überleben 14 Monate) oder den Pa­ tienten ohne komplettes Staging (media­ nes Überleben 13 Monate). Die 17 Patien­ ten mit einem potenziell kurativen Thera­ pieansatz hatten ein signifikant (p=0,013) besseres medianes Überleben (18 Mona­ te; 1-JÜR =88%, 3-JÜR =35%) gegenüber den 101 Patienten mit einer rein palliativen Therapie (14 Monate; 1-JÜR =57%, 3-JÜR =12%, . Abb. 2). Diskussion Die Prognose des MPM ist mit einem medianen Überleben von 14 Monaten bei Betrachtung des gesamten Patienten­ kollektives auch in der heutigen Zeit schlecht. Die unspezifischen klinischen 990 | Der Chirurg 11 · 2013 Symptome und die damit verbundene späte Diagnosestellung führen häufig zu einem fortgeschrittenen Stadium mit In­ operabilität [8]. Zusätzlich erschweren die relative Resistenz gegenüber einer ­Strahlen- bzw. Chemotherapie eine effek­ tive Behandlung mit der Folge einer un­ günstigen Prognose [3]. In Deutschland besteht seit 1993 ein Asbestverbot und seit 1997 wird das MPM als Berufserkrankung anerkannt, da eine eindeutige Korrelation zwischen Asbest­ kontakt und dem MPM besteht [12]. Bei 65% unserer Patienten mit MPM war ­eine frühere Asbestexposition ­eindeutig nach­ weisbar. Die regionale Verteilung des MPM variiert hauptsächlich aufgrund der unterschiedlichen Asbestbelastung durch die Industrie [2]. So gab es auch in der vorliegenden Studie erhebliche Unter­ schiede in der Inzidenz des MPM in den einzelnen Regionen des Tumorzentrums Regensburg. Die höchste Inzidenz wurde im Kreis Schwandorf mit 2,13 pro 100.000 Einwohnern ermittelt; hier liegt sie deut­ lich über dem Durchschnitt des Tumor­ zentrums Regensburg, aber auch ­Europas [4]. Die meisten Fälle (35%) traten in unserer Studie bei Beschäftigen eines Braunkohlekraftwerks auf. Es gibt kein allgemein vereinbartes Protokoll für das Screening von Menschen, die Asbest aus­ gesetzt waren. Sowohl CT als auch serolo­ gische Marker haben keine Verbesserung der Früherkennung erbracht [13]. Dies schließt jedoch nicht aus, dass man ge­ rade in Regionen mit Industriebetrieben mit historisch klassischem Asbestkontakt bei Patienten mit Dyspnoe und thoraka­ lem Schmerz auch differenzialdiagnos­ tisch das MPM mit einbeziehen sollte. Die Diagnose des MPM ergibt sich durch eine Zusammenschau klinischer, radiologischer, thorakoskopischer sowie histologischer Befunde. Die CT gilt als empfohlenes Standardverfahren für das primäre Staging und in der Beurteilung der Ausdehnung des Mesothelioms [6]. Ergänzend können noch eine Positrone­ nemissions- und Magnetresonanztomo­ graphie zur Beurteilung einer Brustwand­ infiltration oder eines Tumorrezidivs durchgeführt werden [3]. Etwa ein Drittel unseres Patientenguts hatte kein vollstän­ diges Staging, was sicherlich auch in der Annahme bzw. klinischen Einschätzung eines schon ­fortgeschrittenen Tumorsta­ diums begründet ist. Diese Pati­enten er­ hielten folglich auch nur noch ­eine pallia­ tive Behandlung. Standard in der Diagnose eines MPM sind die internistische ­Thorakoskopie oder chirurgische VATS, da hier der komplette Hemithorax betrachtet ­werden kann und somit auch die Möglich­ keit besteht, die loko­regionäre Tumor­ ausbreitung zu beurteilen [3]. Außer­ dem ­können größere Proben (Biopsien) an unterschiedlichen Stellen des Tho­ rax ­entnommen werden, wodurch in bis zu 98% der Fälle erfolgreich die Diagno­ se des MPM gestellt werden kann [6]. In der vorliegenden Studie wurde bei 41% (n=48) aller Patienten ­eine diagnosti­ sche VATS zur histologischen ­Sicherung des MPM durchgeführt. Die histologische ­Diagnose des MPM ist trotz differenzier­ ter histochemischer ­Verfahren schwierig und eine Abgrenzung gegen­über einer se­ kundären ­Pleurakarzinose durch ein Ade­ nokarzinom gelingt in bis zu 15% der Fäl­ le nicht [3, 5, 14]. In unserem Patienten­ gut mit pathologisch gesichertem MPM konnte bei 24% der Patienten keine exak­ te Differenzierung in eine der drei Subty­ pen erfolgen. Der histologische Subtyp ist von besonderer prognostischer und the­ rapeutischer Bedeutung, da der epitheloi­ de Subtyp eine deutlich bessere Prognose hat und insbesondere diese Patienten von einer chirurgischen Resektion profitieren können [15]. Fast die Hälfte aller Patienten (n=56) unseres Kollektivs befand sich zum Zeit­ punkt der Diagnose nachweisbar in einem fortgeschrittenen Tumorstadium III bis IV. Geht man davon aus, dass auch ein Großteil der Patienten ohne komplettes Staging in einem fortgeschrittenen Tu­ morstadium war, liegt der Anteil der Pa­ tienten, die sich bei Erstdiagnose in einem fortgeschrittenen Stadium befinden, bei mindestens 75%. Der Anteil der Patienten Originalien 1.00 Überlebensrate 0.75 0.50 0.25 0.00 0 50 100 150 Analysezeit [Monate] Abb. 1 8 Überlebenskurve aller Patienten (n=118) im Studienzeitraum: 1-JÜR =62%, 3-JÜR =15% und 5-JÜR =6%. JÜR Jahresüberlebensrate 1.00 Kurativ Palliativ Überlebensrate 0.75 Logrank p = 0.013 0.50 0.25 0.00 0 50 100 150 Analysezeit [Monate] Abb. 2 8 Überlebenskurven in Abhängigkeit eines kurativen (n=17; medianes Überleben =18 Monate) oder palliativen (n=101; medianes Überleben =14 Monate) Therapieansatzes. blau kurativ, rot palliativ mit einem fortgeschrittenen MPM ist so­ mit unter den Neuerkrankungen deutlich höher, als es vergleichsweise chirurgische oder pathologische Studien aus Deutsch­ land vermuten lassen [12]. In einer ­Studie von Bölükbas et al. lag der Anteil von Pa­ tienten im Stadium III und IV bei ca. 45%. Trotz des fortgeschrittenen Tumor­ stadiums konnten diese radikal in einem multi­modalen Therapiekonzept mit ­guten Überlebenszeiten behandelt werden [16]. Auch in unserer Studie wurden 6 Patien­ ten (35% aller kurativ operierten Patien­ 992 | Der Chirurg 11 · 2013 ten) mit einem Stadium III (n=5) bzw. IV (n=1) operiert, was verdeutlicht, dass auch ein fortgeschrittenes Tumorstadium per se keine Kontraindikation zur Opera­ tion darstellt. Die Mehrheit unserer Patienten (86%) wurde jedoch aufgrund eines fortgeschrit­ tenen Tumorstadiums mit einem pallia­ tiven Therapieansatz versorgt. Am häu­ figsten wurde eine Chemo- und/oder Strahlentherapie verabreicht, wobei fast ausschließlich die als Standardchemo­ therapie für das MPM zu bezeichnen­ de Kombination aus Platin und Pemetre­ xed angewendet wurde [17–19]. Daraus kann geschlussfolgert werden, dass diese palliativen Therapieregime in den Regio­ nen des Tumorzentrums Regensburg gut verankert sind. Die Patienten mit palliati­ vem Therapieansatz hatten ein medianes Überleben von 14 Monaten. Die möglichst komplette chirurgische Resektion des MPM ist die ­Grundlage für eine erfolgreiche Behandlung bei resek­ tablen Tumoren [20, 21]. Als chirurgi­ sche Resektionsverfahren kommen die ­Pleurektomie/Dekortikation (P/D) ­sowie die erweiterte Pleuropneumonektomie (EPP) infrage [20, 22]. Sowohl die P/D als auch die EPP haben ihre Vor- und Nach­ teile und sollten in Abhängigkeit vom ­Alter und Allgemeinzustand des Patien­ ten, der Tumorausbreitung und der chir­ urgischen Expertise bei ausgewählten Pa­ tienten als potenziell kurative Therapie Anwendung finden [9, 23–26]. Die multi­ modale Therapie bestehend aus neoadju­ vanter bzw. adjuvanter Chemotherapie, chirurgischer Zytoreduktion und evtl. an­ schließender Strahlentherapie des befal­ lenen Hemithorax zeigte erstmals Über­ lebensverläufe im Sinne einer ­potenziell ­kurativen Therapie des MPM [27–30]. Die Rate an Lokalrezidiven ist nach radi­ kaler P/D deutlich höher (65% vs. 33%), während Fernmetastasen signifikant häufiger nach der EPP auftreten (66% vs. 35%, [25]). Um residuale, mikrosko­ pische Mesotheliomzellen noch effekti­ ver therapieren zu können, wird seit eini­ gen Jahren nach chirurgischer Tumorre­ sektion zusätzlich eine HITHOC durch­ geführt [31–33]. Die HITHOC kann so­ wohl nach radikaler P/D als auch EPP mit einer niedrigen Komplikationsrate durch­ geführt werden, wobei die Art des Resek­ tionsumfangs einen Einfluss auf die sys­ temische Konzentration des Chemothe­ rapeutikums und die entsprechenden to­ xischen Komplikationen hat [31]. Bisher gibt es jedoch noch keine Vergleichsstu­ dien, welche einen signifikanten Vorteil der HITHOC gegenüber anderen multi­ modalen Behandlungen zeigen konnten. In der vorliegenden Studie konnten nur 14% aller Patienten einem ­potenziell kurativen Therapieansatz zugeführt werden. Diese Patienten erhielten eine ­radikale Tumorresektion (P/D oder EPP), in Kombination mit einer neoadjuvanten und/oder adjuvanten Therapie (Chemound oder Radiotherapie). Eine intrathora­ kale Chemotherapieperfusion wurde bei 8 Patienten durchgeführt. Das ­mediane Überleben aller mit kurativer Intention operierten Patienten war mit 18 ­Monaten und einer 3-JÜR von 35% gegenüber den palliativ versorgten Patienten signifikant länger. Korrespondenzadresse Dr. M. Ried Abteilung für Thoraxchirurgie, Universitätsklinikum Regensburg, Franz-Josef-Strauss-Allee 11, 93053 Regensburg [email protected] Interessenkonflikt. Der korrespondierende Autor gibt für sich und seine Koautoren an, dass kein Interessenkonflikt besteht. Literatur Fazit FDas Auftreten des MPM ist in Abhängigkeit von asbestassoziierten Industriestandorten regional unterschiedlich, was einer erhöhten Aufmerksamkeit von Risikopatienten in diesen ­Regionen bedarf. FUnter den Neuerkrankungen ist die Rate an fortgeschrittenen Tumoren aufgrund geringer oder zu spät erkannter Symptome mit ca. 75% deutlich höher als bisher in rein chirurgischen oder pathologischen Studien vermutet. FDa auch fortgeschrittene MPM nicht per se ein Ausschlusskriterium für ­eine Therapie sind, sollten möglichst alle Patienten einer Diagnostik inklusive Histologie- und Stadienbestimmung zugeführt werden. FPatienten mit einem nachgewiesenen MPM sollten in interdisziplinären Tumorkonferenzen vorgestellt werden. FDie Chirurgie stellt sowohl in der Diagnostik (VATS mit Biopsie) als auch in der Therapie (P/D oder EPP) die Basis für eine erfolgreiche Behandlung ausgewählter Patienten im Rahmen eines multimodalen Therapiekonzeptes (HITHOC, Chemo- und Radiotherapie) dar. FDurch eine chirurgische ­Pleurodese oder Anlage eines dauerhaften Pleurakatheters kann auch in fortgeschrittenen Stadien eine Symptom­ reduktion erzielt werden. FAlle Patienten mit einem MPM sollten in einem Tumorzentrum erfasst und möglichst in Studien ­eingeschlossen werden, um eine weitere Verbesserung des Überlebens bei dieser aggressiven Tumorerkrankung zu erreichen. 1. 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