03 | 2016EMA: BERGMANNSHEILKOMPAKT SCHWER PUNKT T H WÄCHE H C S Z R HE Ihre Gesundheit im Fokus Wenn das Herz schwächelt Herzinsuffizienz kann viele Ursachen haben Zwischen zwei bis drei Millionen Menschen in Deutschland leiden an einer Herzschwäche, einer sogenannten Herzinsuffizienz. Atemnot, geschwollene Beine, geringere Leistungsfähigkeit und Müdigkeit sind typische Symptome, wenn die Pumpleistung des Herzmuskels verringert ist. Im weiteren Verlauf kann die Krankheit lebensbedrohlich werden. Die Ursachen der Herzschwäche sind vielfältig, deshalb sind eine frühzeitige, differenzierte Diagnostik und eine passgenaue Therapie entscheidend. „Nichts geht mehr ohne Luftnot“, klagt der 84-jährige Heinrich K. ( Name geändert) aus Bochum. „Bereits bei leichten Tätig­ keiten in meinem Garten oder beim Gehen gegen eine geringe Steigung habe ich schwere Beine und Luftnot.“ Der Hausarzt schickt Herrn K. zum Herzspezialisten. Bei der körperlichen Untersuchung wird ein lautes Herzgeräusch festgestellt. Der Spezialist führt eine Ultraschalluntersuchung am Herzen durch. Es erhärtet sich der Verdacht: Bei Herrn K. liegt ein Herzklappen­ fehler vor, genauer gesagt: eine schwere Aortenklappenstenose. Durch Verkalkungen an der Klappe, die wie ein Ventil den Blutfluss im Herzen reguliert, öffnet sie sich nicht mehr richtig. Die Folge: Das Herz muss stärker gegen diesen Widerstand arbeiten, um genügend Blut in die Hauptschlagader und den Körperkreislauf zu pumpen. Durch diese dauerhaft erhöhte Belastung erweitert sich der Herzmuskel, er wird schwächer und büßt zunehmend seine Pumpleistung ein. „Ich war von der Diagnose nicht überrascht, schon früher hatte mir mein Arzt gesagt, ich hätte eine Verkalkung an einer Herzklappe. Aber dass es jetzt so schlecht um mich steht, hätte ich nicht gedacht“, sagt Heinrich K. Lesen Sie weiter auf S.3 BERGMANNSHEILKOMPAKT | SCHWERPUNKT: HERZSCHWÄCHE 3 Fragen an... Prof. Dr. Andreas Mügge Direktor der Med. Universitäts­ klinik für Kardiologie und Angio­ logie am Bergmannsheil Wann spricht man eigentlich von einer Herzschwäche? Eine Herzschwäche oder Herzinsuffizienz liegt vor, wenn die Herzfunktion eingeschränkt ist. Das Herz ist dann nicht mehr in der Lage, Blut in ausreichendem Maße in den Körperkreislauf zu pumpen. Eine solche Störung kann akut auftreten, etwa in Folge eines Herzinfarkts, oder langsam und dann einen chronischen Verlauf annehmen. Bei der chronischen Herzinsuffizienz äußert sich die Erkrankung anfangs nur in leichten Symptomen wie einer vorzeitigen Ermüdung oder Atemnot unter Belastung. Im weiteren Krankheitsverlauf werden diese Symptome aber immer schlimmer. Deshalb ist es enorm wichtig, die Erkrankung und deren Ursache möglichst frühzeitig zu erkennen und sachgerecht zu behandeln. Wie entsteht Herzschwäche? Die Ursachen für eine verminderte Herzleistung sind sehr vielfältig. Eine Erkrankung der Herzkranzgefäße bzw. ein Herzinfarkt, eine Herzmuskelentzündung oder eine defekte Herzklappe können ebenso Auslöser sein wie ein zu hoher Blutdruck, Rhythmusstörungen oder Alkohol- und Drogenmissbrauch. Auch erblich bedingte Herzmuskelerkrankungen gibt es. Die so­genannten Kardiomyopathien können sehr tückisch sein und lange unerkannt bleiben, weil sie nur mit einer speziellen Diagnostik wie einer HerzmuskelgewebeUntersuchung oder einer Kernspintomografie erfasst werden können. Sie können sich dann aber, zum Beispiel unter hoher körperlicher oder sportlicher Belastung, urplötzlich manifestieren und erhebliche Herzprobleme verursachen, schlimmstenfalls sogar zum plötzlichen Herztod führen. Ein Indiz für eine solche genetisch bedingte Erkrankung können ungeklärte Todesfälle in der Familie sein. Gibt es bei der Herzinsuffizienz eine dauerhafte Heilung? Das kommt auf die Ursache der Krankheit an: Ist beispielsweise eine defekte Herzklappe der Auslöser für die Funktionsminderung, dann kann eine Klappenreparatur oder ein Ersatz eine dauerhafte Verbesserung des Zustands bringen. Bei anderen Erkrankungen, die mit einer dauerhaften Schädigung des Herzmuskels einhergehen, zielt die Therapie darauf ab, den Krankheitsverlauf zu kontrollieren und die Symptome zu lindern. Hier ist ein gemeinsames Vorgehen zwischen den niedergelassenen Ärzten und den Kliniken von­nöten, um den Patienten optimal und kontinuierlich zu begleiten. Mit den heutigen Behandlungsmöglichkeiten – ob mit Medikamenten, Schrittmachern oder interventionellen bzw. chirurgischen Methoden – lassen sich sehr gute Ergebnisse erzielen, die für den betroffenen Patienten einen Gewinn an Lebensqualität bedeuten können. Das Herz­zentrum Bergmannsheil Im Bergmannsheil sind alle konservativen und chirurgischen Verfahren zur Diagnostik und Therapie der Herzschwäche – mit Ausnahme der Herztransplantation – vorhanden. Die enge Zusammenarbeit der Universitätskliniken für Kardiologie und Herzchirurgie des Bergmannsheil schafft die Voraussetzung, für jeden Patienten einen individuell passenden Behandlungsplan zu entwickeln und umzusetzen. Experten beider Disziplinen bilden das Herzteam im Bergmannsheil, das regelmäßig – auch unter Beteiligung von niedergelassenen Kollegen – zusammenkommt, um aktuelle Patientenfälle zu diskutieren und gemeinsam die jeweilige Therapie festzulegen. 2 HERZINSUFFIZIENZ Mögliche Ursachen ·· Koronare Herzkrankheit/Herzinfarkt ·· Bluthochdruck ·· Herzklappenerkrankungen ·· Herzmuskelentzündungen ·· Angeborene Herzfehler ·· Alkoholmissbrauch ·· Herzrhythmusstörungen ·· Überfunktion der Schilddrüse Anzeichen ·· Vorzeitige Ermüdung ·· Atemnot (bei Belastung oder in Ruhe) ·· Verminderte Leistungsfähigkeit ·· Wassereinlagerungen (vor allem in den Beinen) ·· Schlafen in aufrechter Haltung ·· Vermehrtes Wasserlassen in der Nacht Quelle: Deutsche Herzstiftung www.herzstiftung.de/herzinsuffizienz.html BERGMANNSHEILKOMPAKT | SCHWERPUNKT: HERZSCHWÄCHE 3 Fotsetzung von S.1 Wenn das Herz schwächelt: Von der Diagnose bis zur Therapie im Bereich der geschädig­ten Aortenklappe positioniert und ent­faltet. Dabei schiebt sie die defekte Klappe zur Seite. Anschließend übernimmt die neue Ersatzklappe sofort ihre Funktion. Mit einem Kontrastmittel wird die Dich­tigkeit der Klappe überprüft, dann der Katheter entfernt und schließlich die Zugangs­wunde in der Leiste geschlossen. „Obwohl dieses Vorgehen recht einfach klingt: Die Technik erfordert viel Erfahrung und ein Team mit eingespielten Herzspezialisten, Anästhesisten und Pflegekräften im Herzkatheterlabor“, fügt Prof. Mügge an. „Nach dem Eingriff ging es mir sofort besser.“ Der Hausarzt schickt Heinrich K. anschließend in das Bergmannsheil zur weiteren Abklärung. „Wir haben für Patienten mit einem Herzklappenfehler ein strukturiertes Untersuchungsprogramm. Dies dauert im Durchschnitt etwa drei bis vier Tage“, erläutert Prof. Dr. Andreas Mügge. „Wichtige Untersuchungen sind dabei eine Ultraschalluntersuchung des Herzens von der Speiseröhre aus und eine Herzkatheteruntersuchung, in manchen Fällen auch eine Computertomografie des Herzens und der großen Gefäße.“ Damit können die Mediziner den Schweregrad des Herzklappenfehlers exakt beurteilen. Auch weitere Erkrankungen am Herzen lassen sich auf diese Weise feststellen. das weitere Vorgehen von zentraler Bedeutung“, erläutert der Kardiologe. Nach Abschluss aller Voruntersuchungen und der Besprechung im Herzteam vereinba­ r­en die Ärzte mit Heinrich K., ihm eine neue, biologische Kunstklappe einzusetzen, und zwar mit einer sogenannten TAVI-Prozedur. Die neue Klappe wird hierbei mittels eines Katheters im Herzen implantiert. Sie sitzt zunächst zusammen­ gefaltet auf der Spitze des Katheters. Der Katheter wird dann über eine Arterie in der Leiste in Richtung Herz vorgeschoben. Dieses Vorgehen erforder­t keine Öffnung des Brustkorbes und keinen Anschluss an eine Herz-Lungenmaschine. Unter Röntgenkontrolle wird die Ersatzklappe exakt Bei Heinrich K. gelingt der Eingriff ohne Probleme, nach etwa einer Stunde ist es geschafft. Die neue Klappe nimmt nach der Implantation sofort ihre Funktion auf. „Danach ging es mir sofort besser und ich bekam wieder wesentlich besser Luft“, sagt der Patient. Nach einer Beobachtungszeit von weiteren fünf Tagen kann er die Klinik verlassen. Sein Gesundheitszustand hat sich deutlich verbessert, er fühlt sich wieder belastbarer, kann im Garten arbeiten und auch leichten Sport treiben. „Wir freuen uns mit Herrn K., dass die Behandlung so erfolgreich verlief und er sein Leben jetzt wieder mehr genießen kann als zuvor“, resümiert Prof. Mügge. „Die Befunde diskutieren wir gemeinsam in der Herz-Team-Konferenz.“ Auf dieser Grundlage prüfen die Experten, welcher Weg – Operation oder das Verfahren per Katheter – das individuell am besten geeignete und sicherste Vorgehen ist. „Die Befunde diskutieren wir gemeinsam mit den Kollegen der Herzchirurgie im Bergmannsheil in einer speziellen HerzTeam-Konferenz“, so Prof. Mügge. Vorab werden die Ergebnisse mit dem Patienten und gegebenenfalls auch mit seinen Angehörigen besprochen. „Natürlich ist der Patientenwunsch in der Abwägung über Eingriff unter Röntgenkontrolle im Herzkatheterlabor des Bergmannsheil BERGMANNSHEILKOMPAKT | SCHWERPUNKT:HERZSCHWÄCHE 3 Fragen an... Prof. Dr. Justus T. Strauch Direktor der Universitätsklinik für Herz- und Thoraxchirurgie am Bergmannsheil Herzinsuffizienz lässt sich häufig konservativ behandeln. Wann ist die Herzchirurgie gefordert? Wenn die Ursache ein Herzklappenfehler ist, so bietet eine Klappenoperation, die entweder chirurgisch oder per Katheter erfolgen kann, eine sehr gute Therapiechance. Sind die Ursachen aber anderer Art und man bekommt die Erkrankung nicht in den Griff, gibt es zwei chirurgische Optionen: die Herztransplantation oder die Implantation eines Kunstherzes. Letzteres unterstützt die Funktionsfähigkeit des Herzens, wenn es alleine nicht mehr in der Lage ist, eine ausreichende Pumpleistung sicherzustellen. Solche Unterstützungssysteme sind in den letzten Jahren kontinuierlich weiterentwickelt Schweregrade der Herzschwäche Stadium Stadium Stadium Stadium I II III IV worden, sodass sie heutzutage eine Alternative zur Transplantation darstellen. Das zeigen auch folgende Zahlen: Derzeit erhalten in Deutschland pro Jahr ca. 300 Patienten ein Spenderherz, aber ungefähr 1.000 Patienten ein Kunstherz. Wann ist eine Herztransplantation, wann ein Kunstherz das Mittel der Wahl? Die Herztransplantation ermöglicht dem Patienten, wenn sie erfolgreich verläuft und er anschließend medikamentös richtig eingestellt ist, eine sehr gute Prognose. Allerdings ist der Eingriff sehr aufwändig und belastend für den Patienten. Vielen älteren Menschen, die einen pro­ blematischen Allgemeinzustand haben, ist eine solche Operation nicht zuzumuten. Hinzu kommt, dass es in Deutschland nicht genügend Spenderherzen gibt, um den Bedarf zu decken. Künstliche Herzunterstützungssysteme stellen deshalb in vielen Fällen die einzig verblei­ bende Therapieoption dar. Sie lassen sich mit geringerem Aufwand implantieren und können deshalb auch älteren 4 oder schwächeren Patienten angeboten werden. Wenngleich es natürlich – wie bei jedem Eingriff am Herzen – auch hier gesundheitliche Risiken gibt. Wie funktioniert das Kunstherz und was bringt es für den Patienten? Zunächst ist der Begriff Kunstherz etwas irreführend: Denn die etablierten Systeme ersetzen in der Regel nicht das bestehende Herz des Patienten, sondern unterstützen es in seiner Pumpleistung. Der Patient trägt das System entweder außen am Körper, von wo aus zwei Kunststoffrohre ins Herz geführt werden – eines, um das Blut aus der Herzkammer herauszuleiten und eines, um das Blut in die Hauptschlagader des Patienten zu pumpen. Es gibt aber auch Systeme, die direkt in die Herzkammer eingesetzt werden. Vorteile des Kunstherzens für den Patienten: Typische Symptome der Herzinsuffizienz wie Atemnot und Wassereinlagerungen können so erheblich reduziert werden. Somit lässt sich auch die Lebenserwartung der Patienten verbessern. Herzschwäche, bei der körperliche Alltagsbelastungen keine unangemessene Erschöpfung, Atemnot oder Rhythmusstörungen verursachen. Alltägliche körperliche Belastungen wie z. B. Treppensteigen führen über das normale Maß hinaus zu Erschöpfung, Atemnot oder Herzrhythmusstörungen. Bereits geringe körperliche Belastungen verursachen Erschöpfung, Rhythmus­störungen oder Atemnot. Keine Beschwerden in Ruhe. Herzinsuffizienz mit Beschwerden bei allen körperlichen Aktivitäten und auch in Ruhe. Bettlägerigkeit. Quelle: Deutsche Herzstiftung, www.herzstiftung.de/herzinsuffizienz.html BERGMANNSHEILKOMPAKT | SCHWERPUNKT: HERZSCHWÄCHE Herzschwäche: Die Therapien Die Therapie der Herzschwäche setzt entweder an der Grunderkrankung an oder zielt auf eine Verbesserung der Symptomatik ab. Das Spektrum der Behandlungsmöglichkeiten ist daher sehr breit. Eine Übersicht zu den gängigsten Therapien: Medikamenten-Therapie Sogenannte ACE-Hemmer oder AT-1-Rezeptorantagonisten werden verwendet, um den Krankheitsfortschritt zu unterbinden und die Symptome zu lindern. Zugleich senken sie den Blutdruck und setzen so an einer wichtigen Ursache für die Ausbildung einer Herzschwäche an. Betablocker schützen das Herz vor den Auswirkungen erhöhter Stresshormone und sorgen für einen langsameren Herzschlag. Wassertreibende Medikamente (Diuretika) unterstützen den Körper in der Ausscheidung von überschüssiger Flüssigkeit. Sie helfen so beim Abbau von Blutsalzen und entlasten das Herz. Digitalispräparate, die den Wirkstoff der Fingerhutpflanze enthalten, stärken die Pumpleistung des Herzens. Resynchronisations-Therapie In vielen Fällen wird eine verminderte Pumpfunktion des Herzens dadurch verschlimmert, dass sich die linke und rechte Herzkammer nicht gleichzeitig zusammenziehen. Ursache ist eine ge­störte Ausbreitung der elektrischen Impulse im Herzen, die die Pumpaktionen auslösen. Um den Arbeitstakt der beiden Herzkammern wieder anzugleichen, kann eine kardiale Resynchronisa­ tionstherapie (CRT) sinnvoll sein. „Dabei wird dem Patienten ein spezieller Schrittmacher implantiert: Er stimuliert beide Herzkammern, sodass sie sich wieder synchron zusammenziehen und sorgt so für ein gleichförmiges Pumpen“, erklärt Prof. Dr. Andreas Mügge. Viele CRT-Geräte haben einen Defibrillator eingebaut, der bei gefährlichen Herzrhythmusstörungen aktiviert wird. Herzklappenreparatur/Herzklappenersatz Vier Herzklappen regeln den Blutfluß im Herzen. Angeborene oder erworbene Erkrankungen an den Klappen können sich in einer Verengung (Stenose) oder Undichtigkeit (Insuffizienz) äußern. Die Folgen: Der normale Blutfluß ist gestört, das Herz wird mehr beansprucht, häufig kommt es dann zu einer Herzpumpschwäche. Klappenfehler lassen sich operativ korrigieren, entweder durch eine Ersatzklappe (biol. oder mech. Prothese) oder – häufig im Fall einer defekten Mitralkappe – eine Reparatur. Die Operation erfordert eine Öffnung des Brustkorbes und den Einsatz der Herz-Lungenmaschine. „Für Patienten, bei denen eine Operation zu belastend ist, stehen nicht-operative Techniken zur Verfügung, z. B. die Implantation einer Kunstklappe im Herzkatheterlabor (TAVI) oder das Clipping einer undichten Mitralklappe mittels eines Spezialkatheters.“ Kunstherz Ein Kunstherz ist ein mechanisches System, das die Pumpfunktion des Herzens unterstützt. Es hält so den Blutkreislauf in Gang, den das erkrankte Herz alleine nicht mehr ausreichend gewährleisten kann. Je nach Krankheitsbild werden Systeme zur Unterstützung einer oder beider Herzkammern verwendet. Zu unterscheiden sind Kunstherzen, die außen am Körper des Patienten getragen werden und solchen, die in die Herzkammer implantiert werden. Ein Kunstherz ist auch für Patienten eine mögliche Option, die der hohen Belastung einer Herztransplantation nicht mehr ausgesetzt werden können. „Manchmal erholt sich das Herz sogar nach dem Einsetzen des Unterstützungssystems, sodass es anschließend wieder entfernt werden kann“, erläutert Herzchirurg Prof. Dr. Justus Strauch. Transplantation Wenn alle anderen Therapien keinen Behandlungserfolg bringen, verbleibt die Möglichkeit, das kranke Herz durch ein Spenderorgan zu ersetzen. Eine Herztransplantation stellt eine im Vergleich zum Kunstherz längerfristig wirksame Therapie dar. Allerdings sind in Deutschland derzeit zu wenige Spenderherzen verfügbar, sodass nicht alle Patienten von dieser Therapie profitieren können. Siehe: www.dso.de – Website der Deutschen Stiftung für Organtransplantation 5 BERGMANNSHEILKOMPAKT | SCHWERPUNKT: HERZSCHWÄCHE 6 Herzgesund und fit bleiben Gesundheitschecks für Sportler PRÄVENTION „Herz­gesund“ leben →→ Ernähren Sie sich gesund und ausgewogen. Vermeiden Sie vor allem salzhaltige Speisen und Nahrungsmittel. →→ Sport und körperliche Aktivität sind – auch im Anfangsstadium einer Herzschwäche – unbedingt empfehlenswert. Aber bitte nicht übertreiben und auf jeden Fall den Arzt befragen. che dizinis e m t r o Sp uchung Unters hr 14.00 U 12.00– rache n e h c p is inabs ags zw Dienst rheriger Term heil s o v n ) nach gman pfohlen sse em im Ber ka ranken h die K me durc bernah ü en st o g der K te: (Klärun uskünf itere A und we 77 302-60 ) 4 3 2 0 Tel. ( e Termin Sport und körperliche Aktivität dienen der Gesundheit. Doch wer einen Neu- oder Wiedereinstieg in eine sportliche Aktivität erwägt, der sollte sein persönliches Belastungsniveau kennen. Denn zu hohe sportliche Belastungen können gesundheitliche Risiken darstellen – vor allem bei zuvor unerkannten Erkrankungen wie einer Herzleistungsschwäche. Eine qualifizierte sportmedizinische Untersuchung, wie sie beispielsweise die Kardiologische Universitätsklinik im Bergmannsheil anbietet, hilft dabei, den körperlichen Gesundheitsund Fitnesszustand zu ermitteln. So können sowohl Profi- als auch Amateursportler ihr individuelles Leistungsvermögen, aber auch mögliche gesundheitliche Einschränkungen, differenziert abklären lassen. →→ Bringen Sie Ihr Gewicht auf „Bei Menschen über 35 Jahren ist eine sportmedizinische Diagnostik in jedem Falle anzuraten“, erläutert Sportmedizinerin Dr. Aydan Ewers, Oberärztin der Kardiologischen Universitätsklinik. „Vor allem dann, wenn man noch nie Sport gemacht hat, ist ein solcher Check empfehlenswert.“ Das diagnostische Programm ist variabel und wird jeweils dem individuellen Bedarf angepasst. Je nach Anforderung können ein Ruhe-EKG, ein Belastungs-EKG, eine Echokardiographie, eine Blutuntersuchung, ein Laktat-Test zur Messung des Leistungszustands und eine Spiroergometrie (Messung von Atemgasen während körperlicher Belastung) durchgeführt werden. Aus den ermittelten diagnostischen Daten leiten die Ärzte dann ein aussagekräftiges, individuelles Gesundheits- und Risikoprofil ab. Es hilft dem Einzelnen, sein Leistungsvermögen richtig einzuschätzen und sein Trainingsverhalten darauf abzustimmen. „Aus ärztlicher Sicht wird Patienten zunehmend empfohlen, auch mit einer Herzerkrankung eine angemessene sportliche Betätigung aufzunehmen“, betont Dr. Ewers. IMPRESSUM | Herausgeber: Berufsgenossenschaftliches Universitätsklinikum Bergmannsheil gGmbH, Bürklede-la-Camp-Platz 1, 44789 Bochum / Redaktion: Prof. Dr. Andreas Mügge, Robin Jopp (V.i.S.d.P.), Tel.: (0234) 302-61 25, E-Mail: [email protected] / Gestal­tung: Judith Mertens, www.you-did.de / Bilder: Bergmannsheil, Marcus Gloger, www.fotolia.com, www.istockphoto.com / Druck: color-offset-wälter Gmbh & Co. KG, Normalmaß – denn jedes Kilogramm zu viel belastet das Herz. →→ Verzichten Sie aufs Rauchen: Ihr Herz wird es Ihnen danken. →→ Vermeiden Sie Stress und gönnen Sie sich regelmäßige Entspannungsphasen. ONLINE-TEST Habe ich eine Herzschwäche? Auf der Website der Deutschen Herzstiftung gibt es einen kurzen OnlineFragebogen, mit dem Sie ermitteln können, ob Sie möglicherweise an einer Herzinsuffizienz leiden und ein Gang zum Arzt anzuraten ist: www.herzstiftung.de/ Herzschwaechetest.html Alle Ausgaben des BERGMANNSHEIL KOMPAKT stehen zum kostenlosen Download zur Verfügung: Dortmund / Auflage: 65.000 Stück, Erscheinungs­weise: drei- bis viermal pro Jahr / Die Redaktion über­nimmt für unverlangt einge­sandte Manuskripte und Bilder keine Verantwortung. / Die in dieser Pu­bli­kation enthaltenen Informationen geben nur allgemeine Hinweise. Sie dürfen nicht zur Selbst­diagnose oder -behandlung verwendet werden und können einen Arztbesuch nicht ersetzen. www.bergmannsheil.de/kompakt