Hyperkinetische Störungen (HKS) Aufmerksamkeitsdefizit- / Hyperaktivitätsstörungen (ADHS) Manfred Döpfner Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters der Universität zu Köln www.uni-koeln.de/med-fak/kjp © M. Döpfner Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters der Universität zu Köln © M. Döpfner Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters der Universität zu Köln © M. Döpfner Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters der Universität zu Köln © M. Döpfner Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters der Universität zu Köln © M. Döpfner Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters der Universität zu Köln © M. Döpfner Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters der Universität zu Köln © M. Döpfner Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters der Universität zu Köln Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters der Universität zu Köln … aber sie haben auch viele Stärken … © M. Döpfner …sie sind offen und zugewandt …begeisterungsfähig …oft gut gelaunt …voller Tatendrang …immer zu Scherzen aufgelegt Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters der Universität zu Köln Manche können es weit bringen ... © M. Döpfner ... leider sind die meisten nicht so genial Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters der Universität zu Köln © M. Döpfner Hyperkinetische Störungen (HKS) Aufmerksamkeitsdefizit- / Hyperaktivitätsstörungen (ADHS) • häufig • stabil • Risikofaktor für weitere Störungen • schwer zu behandeln Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters der Universität zu Köln © M. Döpfner Hyperkinetische Störungen (HKS) Aufmersamkeitsdefizit- / Hyperaktivitätsstörungen (ADHS) • Kardinalsymptome Aufmerksamkeitsstörung - Ablenkbarkeit - Dauerkonzentration • Impulsivität - kognitiv - motivational - emotional • Hyperaktivität Diagnosekriterien HKS /ADHS: Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters der Universität zu Köln 1. Aufmerksamkeitsstörung © M. Döpfner Auswahl 1 Ist häufig unaufmerksam gegenüber Details oder macht Sorgfaltsfehler bei Schularbeiten oder anderen Arbeiten/ Tätigkeiten 2 Kann die Aufmerksamkeit bei Aufgaben oder beim Spiel häufig nicht aufrecht erhalten 3 Scheint häufig nicht zu hören, was gesagt wird 4 Kann Aufgaben und Aktivitäten nicht organisieren oder strukturieren 5 Wird häufig durch äußere Reize leicht abgelenkt Diagnosekriterien HKS /ADHS: Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters der Universität zu Köln 2. Hyperaktivität © M. Döpfner Auswahl 1 Zappelt mit Händen oder Füßen oder windet sich auf seinem Sitz 2 Verläßt seinen Platz während des Unterrichts oder in anderen Situationen, in denen Sitzenbleiben erwartet wird 3 Läuft häufig herum oder klettert exzessiv in Situationen, in denen dies unpassend ist. (Bei Jugendlichen oder Erwachsenen ist nur ein Gefühl innerer Unruhe vorhanden) 4 Zeigt ein anhaltendes Muster exzessiver motorischer Aktivität, das durch die soziale Umgebung oder durch Aufforderungen nicht durchgreifend beeinflußbar ist Diagnosekriterien HKS /ADHS: Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters der Universität zu Köln 3. Impulsivität © M. Döpfner 1 Platzt häufig mit Antworten heraus, bevor Fragen zu Ende gestellt sind 2 Kann häufig nicht in einer Reihe warten oder bei Spielen oder Gruppensituationen warten, bis er/sie an der Reihe ist 3 Unterbricht oder stört andere häufig (z.B. platzt in die Unterhaltung oder Spiele anderer) 4 Redet häufig übermäßig viel, ohne angemessen auf soziale Beschränkungen zu reagieren Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters der Universität zu Köln HKS / ADHS © M. Döpfner … ist nicht wie Masern oder Mumps (kategorial) … sondern wie Bluthochdruck oder Übergewicht (dimensional) Man kann mehr oder weniger davon haben! Die Grenzen sind fließend Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters der Universität zu Köln Merkmale von ADHS © M. Döpfner … müssen schon vor der Einschulung auftreten … müssen deutlich stärker sein als bei Kindern gleichen Alters … müssen deutlich stärker sein als bei Kindern gleicher Intelligenz … müssen in mehreren Lebensbereichen auftreten (Familie, Schule) Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters der Universität zu Köln Diagnosen nach ICD-10 © M. Döpfner AufmerkHyperImpulsamkeitsaktivität sivität störung situationsübergreifend + + + Störung des Sozialverhaltens F 90.0 Einfache Aufmerksamkeits- und Hyperaktivitätsstörung F 90.1 Hyperkinetische Störung des Sozialverhaltens Diagnosen nach DSM-IV Aufmerksamkeitsstörung + Hyperaktivität / Impulsivität ADHS: Mischtyp situationsübergreifend Aufmerksamkeitsstörung - Hyperaktivität / Impulsivität ADHS: Vorwiegend unaufmerksamer Typ situationsübergreifend - AufmerkHyperaktivität / samkeitssituationsübergreifend Impulsivität störung ADHS: Vorwiegend hyperaktiv-impulsiver Typ Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters der Universität zu Köln Problematische Situationen in der Familie © M. Döpfner Hausaufgaben Mutter telefoniert Besuch kommt Spiel mit anderen Mahlzeiten Aufträge erledigen Zubettgehen In der Öffentlichkeit Waschen und Baden Beim Fernsehen Besuche bei Anderen Im Auto Kind spielt alleine Mutter ist beschäftigt An- und Ausziehen Wenn Vater daheim ist Untersuchungsstichp. 0 Repräsentativstichp. 10 20 30 40 50 % ausgeprägte Probleme 60 Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters der Universität zu Köln Begleitsymptome / Komorbidität © M. Döpfner • 30 - 50 % oppositionelle Verhaltensstörung/ dissoziale Verhaltensstörung • 20 - 30 % Lernstörungen / Teilleistungsschwächen • 20 % Angststörungen • 15 % Depressive Störungen • 10 - 20 % Tic - Störungen Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters der Universität zu Köln Diagnostik © M. Döpfner n genaue Exploration von Eltern und Lehrern n Differentialdiagnostik vor allem zu Lernstörungen, Intelligenzminderungen, Störungen des Sozialverhaltens n Komorbidität beachten n Fragebögen können sehr hilfreich sein, reichen aber nicht aus n Apparative / videogestützte Diagnostik von ADHS-Symptomen kann ergänzend hilfreich sein, ist aber nicht diagnoseentscheidend n häufig ist Intelligenz- / Teilleistungsdiagnostik nötig © M. Döpfner Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters der Universität zu Köln Diagnose nach ICD-10 (Forschungskriterien) sehr stark ausgeprägt nicht vorhanden Dauer der Symptomatik: mindestens 6 Monate leicht ausgeprägt, Kriterium nicht erfüllt [ ] = nur ICD-10; { } = nur DSM-IV deutlich ausgeprägt, Kriterium erfüllt Urteil Urteil Symptomkriterien nach ICD-10 und DSM-IV + A. Aufmerksamkeitsstörung 1. Beachtet häufig Einzelheiten nicht oder macht Flüchtigkeitsfehler bei den Schularbeiten, bei der Arbeit oder bei anderen Tätigkeiten 0 1 2 3 2. Hat oft Schwierigkeiten, die Aufmerksamkeit bei Aufgaben oder Spielen aufrechtzuerhalten 0 1 2 3 3. Scheint häufig nicht zuzuhören, wenn andere ihn/sie ansprechen 0 1 2 3 4. Führt häufig Aufträge anderer nicht vollständig durch und kann Schularbeiten, andere Arbeiten oder 0 1 2 3 Pflichten am Arbeitsplatz nicht zu Ende bringen (nicht aufgrund oppositionellen Verhaltens oder Verständnisschwierigkeiten) 5. Hat häufig Schwierigkeiten, Aufgaben und Aktivitäten zu organisieren 0 1 2 3 6. Vermeidet häufig oder hat eine Abneigung gegen oder beschäftigt sich häufig nur widerwillig mit Aufgaben, die länger andauernde geistige Anstrengung erfordern ( im Unterricht, Hausaufgaben) 0 1 2 3 7. Verliert häufig Gegenstände, die er/sie für bestimmte Aufgaben oder Aktivitäten benötigt (z.B. Spielsachen, Hausaufgabenhefte, Stifte, Bücher oder Werkzeug) 0 1 2 3 Anzahl erfüllter Kriterien (Ausprägung 2 oder 3): 7 alle Zusatzkriterien erfüllt: 0 Beginn vor dem 7. Lebensjahr 0 Symptomausprägung in mehr als einer Situation (Familie, Schule, Untersuchung) 0 Symptome verursachen Leiden / Beeinträchtigung der sozialen / schulischen / beruflichen Funktionsfähigkeit mindestens 6 Kriterien erfüllt? nicht alle Kriterien erfüllt? F90.9 + + + F90.0 Nicht näher bezeichnete hyperkinetische Störung Einfache Aktivitäts- u. Aufmerksamkeitsstörung 0 1 2 3 8. Läßt sich oft durch äußere Reize leicht ablenken 0 1 2 3 9. Ist bei Alltagstätigkeiten häufig vergeßlich Kennwert Aufmerksamkeitsstörungen (Summe der Beurteilungen/9): ja Kriterien für eine Störung des Sozialverhaltens erfüllt? 1,89 0 1 2 3 B. Überaktivität 1. Zappelt häufig mit Händen oder Füßen oder rutscht auf dem Stuhl herum 0 1 2 3 2. Steht {oft} im Unterricht oder in anderen Situationen auf, in denen Sitzenbleiben erwartet wird 0 1 2 3 3. Läuft häufig herum oder klettert exzessiv in Situationen, in denen dies unpassend ist. (Bei Jugendlichen oder Erwachsenen kann dies auf ein subjektives Unruhegefühl beschränkt bleiben) 0 1 2 3 4. Hat häufig Schwierigkeiten, ruhig zu spielen oder sich mit Freizeitaktivitäten ruhig zu beschäftigen 0 1 2 3 5. [Zeigt ein anhaltendes Muster exzessiver motorischer Aktivität, das durch die soziale Umgebung oder durch Aufforderungen nicht durchgreifend beeinflußbar ist] 5. {Ist häufig "auf Achse" oder handelt oftmals, als wäre er/sie "getrieben"} 0 1 2 3 Kennwert Überaktivität (Summe der Beurteilungen/5): 2. Kann häufig nur schwer warten, bis er/sie an der Reihe ist [bei Spielen oder Gruppensituationen] 0 1 2 3 3. Unterbricht oder stört andere häufig (z.B. platzt in die Unterhaltung oder Spiele anderer hinein) 0 1 2 3 4. Redet häufig übermäßig viel [ohne angemessen auf soziale Beschränkungen zu reagieren] (Im DSM-IV unter Überaktivität) 0 1 2 3 Kennwert Impulsivität (Summe der Beurteilungen/4): mindestens 3 Kriterien erfüllt? F90.1 - Hyperkinetische Störung des Sozialverhaltens 0 1 2 3 0 1 2 3 ] 1 ja (siehe DCL-SSV) (Ausprägung 2 oder 3) 1,0 C. Impulsivität 1. Platzt häufig mit der Antwort heraus, bevor die Frage zu Ende gestellt ist Anzahl erfüllter Kriterien nein 1,75 Anzahl erfüllter Kriterien ja ja (Ausprägung 2 oder 3) 3 mindestens 1 Kriterium erfüllt? + keine Ausschlußkriterien erfüllt: 0 keine Tiefgreifende Entw.-störung (F84) 0 keine Manische Episode (F30) 0 keine Depressive Episode (F32) 0 keine Angststörung (F41) 0 1 2 3 + = trifft zu, ? = trifft fraglich zu, - = trifft nicht zu Beurteilungsbogen für Eltern, Lehrer und Erzieher: FBB-HKS © M. Döpfner sehr ziemlich gar nicht ein wenig besonders weitgehend gar nicht Kreuzen Sie bitte für jede Beschreibung - zuerst die Zahl an, die angibt, wie zutreffend die Beschreibung für das Kind / den (die) Jugendliche(n) ist - und danach die Zahl, die angibt, wie problematisch Sie dieses Verhalten erleben. Wie Wie problematisch zutreffend erleben Sie ist die das Beschreibung? Verhalten? ein wenig Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters der Universität zu Köln Name des Kindes / Jugendlichen: Alter: Datum: beurteilt von: 0 Vater 0 Mutter 0 Lehrer(in) 0 Erzieher(in) 0 Anderem: Name: 01. Beachtet bei den Schularbeiten, bei anderen Tätigkeiten oder bei der Arbeit häufig Einzelheiten nicht oder macht häufig Flüchtigkeitsfehler. 0 1 2 3 0 1 2 3 02. Hat bei Aufgaben oder Spielen oft Schwierigkeiten, die Aufmerksamkeit längere Zeit aufrechtzuerhalten (dabei zu bleiben). 0 1 2 3 0 1 2 3 03. Scheint häufig nicht zuzuhören, wenn andere sie/ihn ansprechen. 0 1 2 3 0 1 2 3 04. Kann häufig Aufträge von anderen nicht vollständig durchführen und kann Schularbeiten, andere Arbeiten oder Pflichten am Arbeitsplatz häufig nicht zu Ende bringen. 0 1 2 3 0 1 2 3 05. Hat häufig Schwierigkeiten, Aufgaben und Aktivitäten zu organisieren. 0 1 2 3 0 1 2 3 06. Hat eine Abneigung gegen Aufgaben, bei denen sie/er sich länger konzentrieren und anstrengen muß (z.B. Hausaufgaben). Vermeidet diese Aufgaben oder macht sie nur widerwillig. 0 1 2 3 0 1 2 3 07. Verliert häufig Gegenstände, die sie/er für bestimmte Aufgaben oder Aktivitäten benötigt (z.B. Spielsachen, Hausaufgabenhefte, Stifte, Bücher oder Werkzeug). 0 1 2 3 0 1 2 3 08. Läßt sich oft durch seine Umgebung (äußere Reize) leicht ablenken. 0 1 2 3 0 1 2 3 09. Ist bei Alltagstätigkeiten häufig vergeßlich (z.B. vergißt Schulsachen oder Kleidungsstücke). 0 1 2 3 0 1 2 3 10. Zappelt häufig mit Händen oder Füßen oder rutscht häufig auf dem Stuhl herum. 0 1 2 3 0 1 2 3 11. Steht oft im Unterricht oder in anderen Situationen auf, in denen Sitzenbleiben erwartet wird 0 1 2 3 0 1 2 3 12. Hat häufig Schwierigkeiten, ruhig zu spielen oder sich mit Freizeitaktivitäten ruhig zu beschäftigen. 0 1 2 3 0 1 2 3 13. Läuft häufig herum oder klettert permanent, wenn es unpassend ist. 0 1 2 3 0 1 2 3 14. Beschreibt ein häufig auftretendes starkes Gefühl der inneren Unruhe (besonders bei Jugendlichen). 15. Zeigt durchgängig eine extreme Unruhe, die durch die Umgebung oder durch Aufforderungen nicht dauerhaft beeinflußbar ist. 0 1 2 3 0 1 2 3 0 1 2 3 0 1 2 3 16. Ist häufig "auf Achse" oder handelt oft, als wäre sie/er angetrieben. 0 1 2 3 0 1 2 3 17. Platzt häufig mit der Antwort heraus, bevor Fragen zu Ende gestellt sind. 0 1 2 3 0 1 2 3 18. Kann häufig nur schwer warten, bis sie/er an der Reihe ist (z.B. bei Spielen oder in einer Gruppe). 0 1 2 3 0 1 2 3 19. Unterbricht oder stört andere häufig (z.B. platzt in die Unterhaltung oder Spiele anderer hinein). 0 1 2 3 0 1 2 3 20. Redet häufig übermäßig viel. 0 1 2 3 0 1 2 3 bitte wenden FBB-ADHS: Empirische Ergebnisse z Hohe interne Konsistenzen ► der Gesamtskala und der Subskalen im Eltern-, Erzieher-, Lehrer- und Selbsturteil z Subskalen faktoriell valide ► Aufmerksamkeitsstörungen und Hyperaktivität-Impulsivität im Eltern-, Erzieher-, Lehrer- und Selbsturteil ► teilweise auch dreifaktorielle Lösungen (entsprechend ICD-10) z Mittlere Übereinstimmung zwischen Informanten ► Korrelationen Eltern-Lehrer, Eltern-Erzieher, Eltern-Selbst bestenfalls im mittleren Bereich (um r=.50) z Gute konvergente und divergente Validität ► Hohe Korrelationen mit CBCL / TRF –Skalen Aufmerksamkeitsstörungen, mit Conners (kurz) ► geringere Korrelationen mit anderen CBCL / TRF-Skalen z Änderungssensitiv ► bzgl. Pharmakotherapie und Psychotherapie Döpfner, M., Görtz-Dorten, A. & Lehmkuhl, G. (2005). Diagnostik-System für Psychische Störungen im Kindes- und Jugendalter nach ICD-10 und DSM-IV, DISYPS-II. Bern: Huber. © M. Döpfner Tagesprofilbogen ADHS (TAP-ADHS): Eltern Döpfner, M., Lehmkuhl, G., & Steinhausen, H. C. (2005). Kinder-Diagnostik-System (KIDS), Band 1: Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätsstörungen (ADHS). Göttingen: Hogrefe. © M. Döpfner Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters der Universität zu Köln Prävalenz von ADHS © M. Döpfner • …im Alter von 4-16 Jahren: ca. 3-6 % • Jungen: ca. 9% (Ontario-Study) • Mädchen: ca: 3% (Ontario-Study) • Jungen-Mädchen-Relation: 2:1 bis 10:1 • in Feldstichproben: ca. 3:1 • in Klinikstichproben: ca. 6:1 • Mädchen haben seltener komorbide aggressive Symptomatik Ursachen genetische Disposition erworbene biologische Faktoren Prozesse Ebenen Störungen des neuronaler Netze / der Neurotransmitter (v.a. dopaminerg / noradrenerg Neurobiologie Störungen der Selbstregulation (mangelnde Inhibition / Verzögerungsaversion) Neuropsychologie ● Arbeitsgedächtnis ● Regulation von Affekt, Motivation u. Aufmerksamkeit ● Automation von Sprache ● Entwicklung von Handlungssequenzen ADHS-Symptomatik ● Unaufmerksamkeit ● Impulsivität ● Hyperaktivität ungünstige Bedingungen in Familie / Schule Negative Interaktionen mit Bezugspersonen / Misserfolge komorbide Symptome © M. Döpfner, Uni Köln ● Leistungsstörungen ● aggressives Verhalten ● emotionale Störungen Symptome Interaktionen komorbide Symptome Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters der Universität zu Köln Störungen neuronaler Netze bei ADHS © M. Döpfner Präfrontaler Kortex Hinterer parietaler Kortex Dopamin: wesentliche Rolle bei Antrieb, Motivation, exekutiven Funktionen Vorderes Aufmerksamkeitssystem Hinteres Aufmerksamkeitssystem Noradrenalin: wesentliche Rolle bei der Aufmerksamkeit Adaptiert nach Himelstein et al. 2001 Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters der Universität zu Köln Verlauf von ADHS 1 © M. Döpfner n Risikofaktoren • hyperkinetische Störung der Eltern • Nikotin- / Alkoholabusus während Schwangerschaft • alleinerziehender Elternteil n Säuglingsalter • sehr hohes Aktivitätsniveau • ungünstige Temperamentsmerkmale (Regulationsstörungen) + Überforderungssituation • Entwicklungsverzögerungen n Vorschulalter • Hyperaktivität (ziellose Aktivität) • geringe Spielintensität u. -ausdauer • Entwicklungsdefizite • oppositionelles Verhalten Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters der Universität zu Köln Verlauf von ADHS 2 © M. Döpfner n Grundschulalter • Schuleintritt ! • Unruhe / Ablenkbarkeit im Unterricht • Lernprobleme / Teilleistungsschwächen • Umschulungen / Klassenwiederholungen • aggressives Verhalten • Ablehnung durch Gleichaltrige • Leistungsunsicherheit / Selbstwertprobleme n Jugendalter • Verminderung der motorischen Unruhe • Aufmerksamkeitsstörungen persistieren • aggressives Verhalten • dissoziales Verhalten / Delinquenz • Alkohol- / Drogenmißbrauch • emotionale Auffälligkeiten Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters der Universität zu Köln Verlauf von ADHS 3 © M. Döpfner n Erwachsenenalter • Residualsymptome (mind. 30 %) • Dissoziales Verhalten / Delinquenz(30 %) • antisoziale Persönlichkeitsstörung (25%) • geringere Schulbildung ÜBERBLICK Behandlung - Problembereiche Unaufmerksamkeit Hyperaktivität Kind Impulsivität Komorbide Störungen Funktionsbeeinträchtigung Familie Schule Gleichaltrige Erziehungs-, Kontroll-, Beziehungsprobleme Familiäre Belastung, seelische Erkrankung der Eltern Lernschwierigkeiten und Schulversagen Negative Lehrer-Schüler-Beziehung Negative Beziehung zu Gleichaltrigen Erfordert multimodale Interventionen ADHS Interventionen Psychoedukation Patientenzentriert Spiel- / Selbstinstruktionstraining Selbstmanagement Pharmakotherapie Elternzentriert Schulzentriert Psychoedukation Eltern-Kind-Therapie Psychoedukation Verhaltensinterventionen in der Schule © M. Döpfner Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters der Universität zu Köln Leitlinien: europäisch © M. Döpfner Behandlungsalogrithmus : ADHS-Vorschulalter deutsch: DGKJPP (2004); europäisch: Taylor et al. (2004); modifiziert Psychoedukation, Psychoedukation, Beratung, Beratung, Unterstützung Unterstützung des des Patienten, Patienten, der der Eltern Eltern und und der der Erzieher Erzieher Ausgeprägte ADHS-Symptome auch in Spielsituationen mit Therapeuten? nein Symptomatik im Kindergarten? ja ja Spieltraining: Spieltraining: Aufbau Aufbau von von intensivem intensivem Spielverhalten Spielverhalten Interventionen Interventionen im im Kindergarten Kindergarten nein /ja Symptomatik in der Familie? ja Eltern-Kind-Training; Eltern-Kind-Training; Interventionen Interventionen in in der der Familie; Familie; ja Pharmakotherapie Pharmakotherapie // Platzierung Platzierung in in spezieller spezieller Einrichtung Einrichtung nein ADHS-Symptomatik persistiert nein / ja Komorbide Symptomatik? ja Therapie Therapie komorbider komorbider Symptomatik Symptomatik Taylor, Doepfner, Sergeant, et al. (2004). Clinical guidelines for hyperkinetic disorder- first upgrade. European Child & Adolescent Psychiatry, 13, supplement 1, I/7 - I/30 Döpfner & Lehmkuhl (2003). Hyperkinetische Störungen (F90). In Deutsche Gesellschaft für Kinder-und Jugendpsychiatrie und_Psychotherapie et al. (Hrsg.), Leitlinien zur Diagnostik und Therapie von psychischen Störungen im Säuglings-, Kindes- und Jugendalter (2. Aufl., S. 237-249). Köln: Deutscher Ärzte Verlag. © M. Döpfner Behandlungsalogrithmus : ADHS-Schulalter deutsch: DGKJPP (2004); europäisch: Taylor et al. (2004); modifiziert Psychoedukation, Psychoedukation, Beratung, Beratung, Unterstützung Unterstützung des des Patienten, Patienten, der der Eltern Eltern und und der der Lehrer Lehrer sehr stark ausgeprägt, situationsübergreifend, behindernd? nein Symptomatik in der Schule? ja ja Interventionen Interventionen in in der der Schule; Schule; kognitive kognitive Interventionen Interventionen ja Eltern-Kind-Training; Eltern-Kind-Training; Interventionen Interventionen in in der der Familie; Familie; kognitive kognitive Interventionen Interventionen nein /ja Symptomatik in der Familie? nein ADHS-Symptomatik persistiert; und bislang keine Medikation? Pharmakotherapie Pharmakotherapie ja nein / ja Komorbide Symptomatik? ja Therapie Therapie komorbider komorbider Symptomatik Symptomatik Taylor, Doepfner, Sergeant, et al. (2004). Clinical guidelines for hyperkinetic disorder- first upgrade. European Child & Adolescent Psychiatry, 13, supplement 1, I/7 - I/30 Döpfner & Lehmkuhl (2003). Hyperkinetische Störungen (F90). In Deutsche Gesellschaft für Kinder-und Jugendpsychiatrie und_Psychotherapie et al. (Hrsg.), Leitlinien zur Diagnostik und Therapie von psychischen Störungen im Säuglings-, Kindes- und Jugendalter (2. Aufl., S. 237-249). Köln: Deutscher Ärzte Verlag. © M. Döpfner Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters der Universität zu Köln Pharmakotherapie (Psychostimulanzien) © M. Döpfner … ist bei Kindern mit sehr schwerer Symptomausprägung meist unverzichtbar (mindestens 30 % mit ADHS) … ist nicht bei allen Kindern mit ADHS nötig … ist nicht immer hilfreich (10-20%) … hat gelegentlich auch deutliche Nebenwirkungen … setzt genaue Diagnostik voraus … muss in der Dosierung genau ausgetestet werden … sollte in Zusammenarbeit mit Kindergarten / Schule überprüft werden … muss eingebettet sein in eine umfassende Beratung und Betreuung … muss häufig mit verhaltenstherapeutischen Interventionen kombiniert werden … muss kontinuierlich überprüft werden … muss meist über Jahre durchgeführt werden Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters der Universität zu Köln Was können Eltern & Lehrer / Erzieher tun? © M. Döpfner Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters der Universität zu Köln Der Teufelskreis © M. Döpfner Aufforderung durch Eltern Wiederholung d. Aufforderung Nein befolgt? Nein Eltern drohen Nein befolgt? Nein befolgt? Ja Eltern geben nach Ja andere Tätigkeit andere Tätigkeit andere Tätigkeit Ja andere Tätigkeit Nein Eltern ratlos Eltern reagieren aggressiv Eltern geben nach andere Tätigkeit Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters der Universität zu Köln 8 Grundprinzipien für Eltern © M. Döpfner Tun Sie etwas für sich selbst! Versuchen Sie nicht, perfekt zu sein! Stärken Sie die positive Beziehung zu Ihrem Kind! Stellen Sie klare Regeln auf! Loben Sie Ihr Kind! Seien Sie konsequent! Versuchen Sie, die Probleme vorherzusehen! Behalten Sie die Übersicht! Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters der Universität zu Köln © M. Döpfner 11 Grundprinzipien, für Lehrerinnen und Lehrer Behalten Sie die Übersicht! Überprüfen Sie die Zusammensetzung der Klasse. Überprüfen Sie die Organisation des Klassenzimmers. Gestalten Sie den Unterricht möglichst strukturiert und abwechslungsreich. Stärken Sie Ihre positive Beziehung zum Kind. Sprechen Sie die Probleme an. Stellen Sie klare Regeln auf. Loben Sie das Kind häufig und unmittelbar. Seien Sie konsequent. Leiten Sie das Kind zur Selbstkontrolle an. Halten Sie einen engen Kontakt zu den Eltern. Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters der Universität zu Köln Wackelpeter & Trotzkopf: Anwendungsmöglichkeiten © M. Döpfner zz zur zur Information Information zz als als Selbsthilfeprogramm Selbsthilfeprogramm zz zur zur Beratung Beratung bei bei medikamentöser medikamentöser Therapie Therapie zz im im Rahmen Rahmen von von Verhaltenstherapie Verhaltenstherapie (mit (mit THOP) THOP) Therapieprogramm für Kinder mit Hyperkinetischem und Oppositionellem Problemverhalten Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters der Universität zu Köln Döpfner, Schürmann & Frölich (1997, 1998, 2001) © M. Döpfner 1. Problemdefinition, Entwicklung eines Störungskonzeptes und Behandlungsplanung 01 Definition der Verhaltensprobleme des Kindes in der Familie 02 Erarbeitung der Elemente eines gemeinsamen Störungskonzeptes 03 Entwicklung eines gemeinsamen Störungskonzeptes 04 Behandlungsziele und Behandlungsplanung 2. Förderung positiver Eltern-Kind-Interaktionen und Eltern-Kind-Beziehungen 05 Fokussierung der Aufmerksamkeit auf positive Erlebnisse mit dem Kind 06 Aufbau positiver Spielinteraktionen Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters der Universität zu Köln Therapieprogramm für Kinder mit Hyperkinetischem und Oppositionellem Problemverhalten © M. Döpfner 3. Pädagogisch-therapeutische Interventionen zur Verminderung von impulsivem und oppositionellem Verhalten 07 Etablierung von klaren Regeln und Grenzen 08 Entwicklung effektiver Aufforderungen 09 Soziale Verstärkung bei der Beachtung von Aufforderungen 10 Soziale Verstärkung bei nicht störendem Verhalten 11 Aufbau wirkungsvoller Kontrolle 12 Natürliche negative Konsequenzen 4. Spezielle operante Methoden 13 Entwicklung von Token-Systemen 14 Anpassung von Token-Systemen 15 Response-Cost (Verstärkerentzug) 16 Auszeit Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters der Universität zu Köln Therapieprogramm für Kinder mit Hyperkinetischem und Oppositionellem Problemverhalten © M. Döpfner 5. Interventionen bei spezifischen Verhaltensproblemen 17a Spieltraining 17b Selbstinstruktionstraining 17c Selbstmanagement 18 Verminderung von Verhaltensproblemen bei den Hausaufgaben 19 Verminderung von Verhaltensproblemen in der Öffentlichkeit Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters der Universität zu Köln F05: Betrachten Sie Ihr Kind von der positiven Seite! © M. Döpfner z Lenken Sie Ihre Aufmerksamkeit auf positive Ereignisse. z Beachten Sie auch Kleinigkeiten und "Selbstverständlichkeiten". z Achten Sie darauf, wenn üblicherweise schwierige Situationen weniger problematisch ablaufen. z Zeigen Sie Ihrem Kind, wenn sie etwas gut finden. z Notieren Sie abends, was gut gelaufen ist. z Sprechen Sie mit Ihrem Kind über positive Ereignisse des Tages. z Erwarten Sie keine Wunder. Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters der Universität zu Köln F08: Wie man wirkungsvolle Aufforderungen gibt ! © M. Döpfner z Stellen Sie nur Aufforderungen, wenn Sie bereit sind, sie auch durchzusetzen! z Verringern Sie jegliche Ablenkung, bevor Sie eine Aufforderung geben! z Äußern Sie die Aufforderung eindeutig und nicht als Bitte! z Geben Sie immer nur eine Aufforderung! z Sorgen Sie dafür, daß Ihr Kind aufmerksam ist, wenn Sie die Aufforderung geben! z Fordern Sie Ihr Kind auf, Ihre Aufforderung zu wiederholen! z Bleiben Sie in unmittelbarer Nähe Ihres Kindes, um sicher zu gehen, daß Ihr Kind der Aufforderung nachkommt! z Konzentrieren Sie sich zunächst auf wenige Aufforderungen und protokollieren Sie diese in Ihrem Tagebuch. Tagebuch Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters der Universität zu Köln F13 Punkte-Plan © M. Döpfner Mein Punkte-Konto Regel Montag Dienstag Mittwoch Baustein F12 Arbeitsblatt F12.3 Donnerstag Freitag Samstag Wenn Lob alleine nicht ausreicht: Der Punkte-Plan Mein Punkte-Konto Sonntag Tages-Beurteilung von der Schule für: Meine Ziele Wie gut hast Du Deine Ziele heute erreicht? Super, Du hast heute Dein Ziel voll erreicht! Gut, Du hast heute Dein Ziel überwiegend erreicht! Du hast heute Dein Ziel nicht erreicht. Du mußt Dich morgen noch etwas mehr anstrengen! 1. Ich passe im Unterricht auf und mache mit. 2. Ich mache die Aufgaben in der Klasse vollständig zu Ende. 3. Ich bleibe die ganze Zeit über bei meinen Aufgaben. Ich rede nicht dazwischen und stehe auch nicht mittendrin auf. 4. Ich vertrage mich mit den anderen Kindern und streite mich nicht mit ihnen. 5. Ich beachte die Regeln und Aufforderungen der Lehrerin / des Lehrers und werde nicht wütend. Ziele erreicht? MO DI Datum Datum MI DO FR SA Datum Datum Datum Datum Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters der Universität zu Köln K17b: Selbstinstruktionstraining © M. Döpfner Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters der Universität zu Köln Anteil weitgehend unauffälliger Patienten in der MTA-Study (ADHS+Oppositionelle Verhaltensstörung) © M. Döpfner 80 70 60 68 tes r e i fix ign Des 56 50 % 40 30 34 25 20 10 0 Routine VerhaltensMedik. Multimodale Versorgung therapie Management Therapie (überwiegend (incl. Beratung) medikamentös) Swanson et al. (2001). Clinical relevance of the primary findings of the MTA: success rates based on severity of ADHD and ODD symptoms at the end of treatment. Journal of the American Academy of Child and Adolescent Psychiatry 40, 168-179. Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters der Universität zu Köln MTA: differenzielle Therapieeffekte von VT, Pharmakotherapie und Kombinationstherapie © M. Döpfner ADHS+SSV+ ANGST 25% ADHS 31% ADHS+ANGST 14% ADHS+ANGST überwiegend auch mit Depression ADHS+SSV 30% ADHS / ADHS+SSV MED+BER = KOMB > VT ADHS + ANGST MED+BER = KOMB = VT ADHS + ANGST + SSV MED+BER < KOMB = VT Jensen et al. (2001): ADHD Comorbidity Findings From the MTA Study: Comparing Comorbid Subgroups. J. Am. Acad. Child Adolesc. Psychiatry 40, 147–158. Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters der Universität zu Köln © M. Döpfner 2,5 Veränderung der ADHS-Symptomatik (SNAP) in naturalistischen Subgruppen: 24 Monate-Follow-up Med/Med (255) NoMed/NoMed (139) 2 Med/NoMed(76) NoMed/Med (51) 1,5 1 0,5 0 T1 14 Mon 24 Mon MTA Cooperative ‘Group (2004) National Institute of Mental Health Multimodal Treatment Study of ADHD Follow-up: Changes in Effectiveness and growth after the end of treatment. Pediatrics 113, 762 – 269 Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters der Universität zu Köln CAMT © M. Döpfner Cologne Adaptive Multimodal Treatment Study (CAMT): inclusion criteria sample size N=75 age 6 - 10 years school grades 1- 4 intelligence IQ >= 84 diagnosis ADHD: ICD-10 (Prel. RDC) or DSM-IIIR) Döpfner et al. (2004). Effectiveness of an adaptive multimodal treatment in children with Attention Deficit Hyperactivity Disorder – global outcome. European Child & Adolescent Psychiatry, 12 (supplement 1), I 117 - I 129. Study Design: Adaptive Treatment Design Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters der Universität zu Köln CAMT © M. Döpfner Counseling end stimulants + counseling behaviour therapy end stimulants + behaviour therapy end behaviour therapy behaviour therapy end end stimulants + behaviour therapy behaviour therapy end stimulants + behaviour therapy stimulants + counseling further treatment and follow up = 6 weeks (6 sessions) Döpfner et al. (2004). Effectiveness of an adaptive multimodal treatment in children with Attention Deficit Hyperactivity Disorder – global outcome. European Child & Adolescent Psychiatry, 12 (supplement 1), I 117 - I 129. Normalization Rates Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters der Universität zu Köln CAMT © M. Döpfner 11 % change to BT Psychoeducation / Behavior Therapy Behavior Therapy + (n=37) 27 % change to MED Medication (n=38) 100 80 % 60 40 20 0 Parent Teacher Parent Teacher percentage with minor individual problems (Individual Problem Checklist, rating 0 - 3) percentage with no diagnosis of any disruptive disorder (Symptom Checklist) precentage with ADHD/ODD-Symptom Checklist Score < 1 Döpfner et al. (2004). Effectiveness of an adaptive multimodal treatment in children with Attention Deficit Hyperactivity Disorder – global outcome. European Child & Adolescent Psychiatry, 12 (supplement 1), I 117 - I 129. Kompetenznetzwerk ADHS Köln Klinikund undPoliklinik Poliklinikfür fürPsychiatrie Psychiatrieund undPsychotherapie Psychotherapie Klinik desKindesKindes-und undJugendalters Jugendaltersder derUniversität UniversitätzuzuKöln Köln des ADHS im Schnittfeld von … © M. Döpfner Pädagogik Psychologie Medizin Klinikund undPoliklinik Poliklinikfür fürPsychiatrie Psychiatrieund undPsychotherapie Psychotherapie Klinik desKindesKindes-und undJugendalters Jugendaltersder derUniversität UniversitätzuzuKöln Köln des ADHS im Schnittfeld von Pädagogik, Psychologie und Medizin © M. Döpfner Pädiatrie Kinder/ Jugendpsychiatrie Psycho therapie Sonder- / Regelschule ADHS Jugendhilfe Frühförderung / Ergo/ Mototherapie Kompetenznetzwerk ADHS Köln 168 Mitglieder © M. Döpfner Schule 18% Selbsthilfe 6% Gesundheit 32% Jugendhilfe 44% des Kindes- und Jugendalters der Universität zu Köln Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie Kompetenznetzwerk ADHS Köln Ziele © M. Döpfner Verbesserung von zKompetenz zKommunikation zKapazität Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters der Universität zu Köln LITERATUR © M. Döpfner Döpfner, M., Frölich, J. & Lehmkuhl, G. (2000). Hyperkinetische Störungen. Leitfaden Kinder- und Jugendpsychotherapie, Band 1. Göttingen: Hogrefe. Döpfner, M. & Lehmkuhl, G. (2000). Diagnostik-System für Psychische Störungen im Kindes- und Jugendalter nach ICD-10 und DSM-IV (DISYPSKJ), 2. korrigierte und ergänzte Auflage. Bern: Huber. Döpfner, M., Schürmann. S., Frölich, J. (2002). Therapieprogramm für Kinder mit hyperkinetischem und oppositionellem Problemverhalten, THOP (3. vollständig überarbeitete Auflage). Weinheim: Psychologie Verlags Union. Döpfner, M., Schürmann. S. & Lehmkuhl, .G. (2000). Wackelpeter und Trotzkopf. Hilfen für Eltern bei hyperkinetischem und oppositionellem Verhalten, 2. überarbeitete Auflage. Weinheim: Psychologie Verlags Union. Döpfner, M., Breuer, D., Schürmann, S., Wolff Metternich, T., Rademacher, C. & Lehmkuhl, G. (2004). Effectiveness of an adaptive multimodal treatment in children with Attention Deficit Hyperactivity Disorder - global outcome. European Child & Adolescent Psychiatry, 13, supplement 1, I/117 - I/129. Lauth, G.W. & Schlottke, P.F. (1993). Training mit aufmerksamkeitsgestörten Kindern. Weinheim: Psychologie Verlagsunion. Taylor, E., Döpfner, M., Sergeant, J., Asherson, P., Banaschewski, T., Buitelaar, J., Coghill, D., Danckaerts, M., Rothenberger, A., Sonuga Barke, E., Steinhausen, H.-C. & Zuddas, A. (2004). Clinical guidelines for hyperkinetic disorder- first upgrade. European Child & Adolescent Psychiatry, 13, supplement 1, I/7 - I/30. © M. Döpfner Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters der Universität zu Köln Danke