Ausgewogen essen – spielend einfach und mit viel Genuss

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Ausgewogen essen –
spielend einfach und
mit viel Genuss
Diese Broschüre soll das Geheimnis der ausgewogenen
Ernährung lüften, welches nämlich gar keines ist, sondern
spielend einfach umzusetzen. Einleitend werden die verschiedenen Nährstoffe, die der menschliche Körper tagtäglich benötigt, vorgestellt. Es wird aufgezeigt, wofür und in
welchen Mengen diese Stoffe benötigt werden und in welchen Nahrungsmitteln sie vorkommen. Anschliessend wird
mittels der Nutri-Pyramide veranschaulicht, wie die Ernährung zusammengesetzt sein sollte, um eine ausreichende
Nährstoffversorgung zu gewährleisten.
Die Broschüre soll allen Interessierten zeigen, wie einfach
es eigentlich ist, sich ausgewogen und damit nährstoffreich zu ernähren. Und eine solche Ernährung ist die beste
Hilfe für ein langes und gesundes Leben.
Nährstoffe – ohne läuft gar nichts
Wasser
Mehr als die Hälfte des menschlichen Körpers besteht aus
Wasser. Das Wasser dient vor allem dem Transport und der
Ausscheidung von Substanzen. Nährstoffe werden zu den
Zellen transportiert, wo sie benötigt werden, und Stoffwechselabfall wird mit Hilfe des Urins ausgeschieden. Wasser spielt ausserdem eine wichtige Rolle im Wärmehaushalt
des Körpers. Auch der Schutz unseres Körpers vor Krankheitserregern ist unter anderem von einer ausreichenden
Flüssigkeitszufuhr abhängig. Denn gut angefeuchtete
Schleimhäute im Nasen- und Rachenschleimhautbereich
dienen als Barriere gegen das Eindringen von unerwünschten Mikroorganismen.
Wasserzufuhr durch Getränke (pro Tag)
1 bis unter 4 Jahre
ca. 3⁄4 Liter
4 bis unter 10 Jahre
ca. 1 Liter
10 bis unter 15 Jahre
ca. 1 1⁄4 Liter
15 bis unter 25 Jahre
ca. 1 1⁄2 Liter
25 bis unter 51 Jahre
ca. 1 1⁄2 Liter
51 Jahre und älter
ca. 1 1⁄4 Liter
Die meiste Flüssigkeit trinkt man «direkt». Aber nicht nur
Getränke und Suppen liefern Wasser. Auch viele Nahrungsmittel enthalten einen beträchtlichen Wasseranteil (Gemüse: gut 90 %, Früchte: gut 80 %, Fisch: rund 70 %, Fleisch:
rund 60 %, Brote: ca. 40 %). Wer seine Ernährung einschränkt oder sogar fastet, muss mehr trinken, als oben
aufgeführt, um die geringere Zufuhr über die feste Nahrung zu kompensieren.
> siehe auch «NutriFacts Wasser und Trinken – das Lebenselixier»
Mono-
Energie
Kohlenhydrate, Fette und Eiweisse liefern dem menschlichen Körper Energie zum Bewegen, Wachsen, Erhalten und
Funktionieren. Kohlenhydrate und Eiweisse enthalten pro
Gramm 4 kcal (bzw. 17 kJ), Fette mehr als doppelt so viel mit
9 kcal (bzw. 37 kJ) pro Gramm. Deshalb ist deren Verringerung beim Abnehmen oder Nichtzunehmen das Wichtigste.
Die tägliche Energiezufuhr setzt sich optimalerweise aus
mind. 50 % Kohlenhydraten, max. 30 % Fetten und rund
15 % Eiweissen zusammen.
Energie wird in Kilokalorien «kcal» (umgangssprachlich:
Kalorien) oder in Kilojoules «kJ» gemessen. Bekannter sind
die Kalorien. Kalorien und Joules können umgerechnet
werden: 1 kcal = 4.2 kJ bzw. 1 kJ = 0.24 kcal.
Der eigentliche Energiebedarf hängt von vielen Faktoren
ab und kann daher nur geschätzt werden. Beeinflussende
Faktoren sind unter anderem: Alter, Körpergrösse, Körpergewicht, Körperzusammensetzung (Muskelmasse), Gesundheitszustand, körperliche Aktivität, klimatische Bedingungen,
Einnahme von Medikamenten.
Richtwerte für die durchschnittliche Energiezufuhr
Energiezufuhr * in kcal / Tag
männlich
weiblich
1 bis unter 4 Jahre
1100
1000
4 bis unter 7 Jahre
1500
1400
7 bis unter 10 Jahre
1900
1700
10 bis unter 13 Jahre
2300
2000
13 bis unter 15 Jahre
2700
2200
15 bis unter 19 Jahre
3100
2500
19 bis unter 25 Jahre
3000
2400
25 bis unter 51 Jahre
2900
2300
51 bis unter 65 Jahre
2500
2000
65 Jahre und älter
2300
1800
* gilt für normalgewichtige Personen mit durchschnittlicher körperlicher Aktivität
Di-
Poly-
-Saccharide
Kohlenhydrate
Mit dem Begriff Kohlenhydrate wird eine grosse Gruppe
von Nährstoffen zusammengefasst, die alle aus den drei so
genannten Einfachzuckern («Mono-Sacchariden») Glucose
(Traubenzucker, Dextrose), Fructose (Fruchtzucker) und
Galactose (Schleimzucker) zusammengesetzt sind und sich
nur durch die Länge der einzelnen Kettenglieder unterscheiden. Kohlenhydrate sind mengenmässig die wichtigsten Energielieferanten des menschlichen Körpers.
Kohlenhydrate finden sich in Form von Stärke in Getreide,
Kartoffeln, Reis und Hülsenfrüchten. Diese Form der Kohlenhydrate sollte den grössten Teil der Kohlenhydratzufuhr
ausmachen. Vor allem wenn sie in Form von Vollkornprodukten genossen werden, da diese neben der Stärke
auch noch andere Nährstoffe (Proteine, Nahrungsfasern, Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente, sekundäre
Pflanzenstoffe) in beträchtlichen Mengen liefern und für ein
lang anhaltendes Sättigungsgefühl sorgen. Frucht- und
Traubenzucker finden sich von Natur aus v.a. in Früchten
und auch einzelnen Gemüsesorten. Milch und Milchprodukte ihrerseits liefern Milchzucker (Laktose), welcher
aus zwei Einheiten besteht: aus Trauben- und Schleimzucker. Und zu guter Letzt muss auch noch der Zucker
(Saccharose), der auch aus zwei Einheiten besteht, aus
Trauben- und Fruchtzucker, erwähnt werden. Er wird aus
Zuckerrüben oder Zuckerrohr gewonnen und vielen Getränken und Speisen zu Süsszwecken beigefügt.
Die Kohlenhydratzufuhr sollte mehr als 50 % der Nahrungsenergie ausmachen. Dabei wird empfohlen, den grössten
Teil in Form von naturbelassenen, stärkehaltigen Nahrungsmitteln einzunehmen, da diese langsamer im Darm
gespaltet und vom Organismus aufgenommen werden
und damit besser für den Stoffwechsel sind.
Nahrungsfasern
Nahrungsfasern, auch Ballaststoffe genannt, sind pflanzliche Nahrungsbestandteile, die ähnlich wie Kohlenhydrate
zusammengesetzt, aber unverdaulich sind. Sie sind unerlässlich für eine gut funktionierende Verdauung, da sie
die Darmtätigkeit anregen und eine gesunde Darmflora
Gesättigte Fettsäure (SFA)
H
Einfach ungesättigte
Fettsäure (MUFA)
unterstützen. Ausserdem besitzen sie einen positiven Einfluss auf das Sättigungsgefühl, indem sie aufquellen und
den Magen füllen. Das lang anhaltende Sättigungsgefühl
sowie ein ausgeglichener Blutzuckerspiegel werden dadurch weiterhin unterstützt, und im Darm sorgen sie dafür,
dass die Nährstoffe weniger rasch, aber über längere Zeit
hinweg aufgenommen und dem Körper zur Verfügung gestellt werden. Einzelne Nahrungsfasern, so genannte «prebiotische» Fasern, die man auch lösliche Nahrungsfasern
nennt, weil sie sich gut in Lebensmittel einmischen lassen,
wirken sich auch günstig auf die Darmflora aus, weil sie
den dort lebenden «guten» Bakterien als Nahrung dienen.
Nahrungsfasern finden sich ausschliesslich in pflanzlichen
Nahrungsmitteln. Wichtige Nahrungsfaserquellen sind
Früchte, Gemüse, Kartoffeln, Hülsenfrüchte und Vollkorngetreide. Raffinierte Getreideprodukte wie z.B. Weissmehl enthalten nur noch Spuren von Nahrungsfasern, deshalb wird
empfohlen, Vollkornprodukte zu bevorzugen.
Die Nahrungsfaserzufuhr von Erwachsenen sollte mindestens 30 g pro Tag betragen.
> siehe auch «NutriFocus Nahrungsfasern & Prebiotika und
Probiotica»
Fett
Nahrungsfette, auch Lipide genannt, bestehen aus dem Träger Glyzerin und jeweils drei so genannten Fettsäuren. Dabei unterscheiden sich die einzelnen Fette durch die Fettsäuren, aus welchen sie aufgebaut sind. Hauptsächlich wird
zwischen drei Fettsäurengruppen unterschieden: gesättigte
Fettsäuren (SFA), einfach ungesättigte Fettsäuren (MUFA)
und mehrfach ungesättigte Fettsäuren (PUFA). Die bekanntesten mehrfach ungesättigten Fettsäuren sind die Ω-3- und
Ω-6-Fettsäuren. Dabei ist der wichtigste Vertreter von den
Ω-6-Fettsäuren die Linolsäure und von den Ω-3-Fettsäuren
die alpha-Linolensäure. Sie sind lebensnotwendig im
Gegensatz zu den anderen MUFA, da sie nicht selbst vom
Körper hergestellt werden können und über die Nahrung
aufgenommen werden müssen.
Fette sind sehr energiereiche Nährstoffe – sie liefern mit
9 kcal pro Gramm mehr als doppelt so viel Energie als Koh-
H
Mehrfach ungesättigte
Fettsäure (PUFA)
H
lenhydrate oder Eiweisse (nur 4 kcal/g). Fette sind jedoch
nicht nur Energielieferanten, sondern besitzen vielfältige
Funktionen im menschlichen Organismus. Sie dienen dem
Körper als Wärmeisolation und umhüllen Organe, um diese
vor mechanischen Verletzungen zu schützen. Die verschiedenen Fettsäuren sind ausserdem Bausteine von Zellwänden und halten sie je nach Fettsäurenart mehr oder weniger geschmeidig. Besonders unser Gehirn enthält viele
langkettige ungesättigte Fettsäuren (sog. LC-PUFA). Weiterhin sind sie Ausgangssubstanzen für die Bildung hochwirksamer Hormone. Nahrungsfette sind auch Träger der fettlöslichen Vitamine A, D, E und K.
Fette finden sich in tierischen und pflanzlichen Nahrungsmitteln. Tierische Fette besitzen meist einen hohen Anteil
an gesättigten Fettsäuren, pflanzliche an ungesättigten Fettsäuren. Eine Ausnahme bilden Fische aus kalten Gewässern, welche einen hohen Anteil an hochwertigen langkettigen Ω-3-Fettsäuren enthalten. Die Fettsäurenzusammensetzung der Nahrung hat einen direkten Einfluss auf die
Fettsäurenzusammensetzung des Körpers. Eine ausreichende Zufuhr an ungesättigten Fettsäuren führt z.B. dazu,
dass die Körperzellwände geschmeidig und durchlässig
bleiben.
Richtwerte für die Fettzufuhr
Fett in % der Energiezufuhr
1 bis unter 4 Jahre
30–40
4 bis unter 15 Jahre
30–35
Jugendliche u. Erwachsene
30
Tierische Fette finden sich in Fleisch, Fisch, Eiern, Milchprodukten und Süssigkeiten, pflanzliche Fette stammen vor allem aus Nüssen, Samen, Kernen und daraus hergestellten
Ölen. Aufgrund all dieser lebenswichtigen Funktionen ist es
wichtig, auf Fett, u.a. Öle, nie ganz zu verzichten, sondern
sie in richtiger Menge und Herkunft in unseren Speiseplan
gezielt einzubauen.
> siehe auch «NutriFocus Fett & Cholesterin»
Cholesterin
Cholesterin ist eine fettähnliche Substanz und dient wie die
Fettsäuren als Baustein von Zellmembranen. Cholesterin ist
ausserdem Ausgangssubstanz für die Bildung von wichtigen Hormonen, Vitamin D sowie Gallensäuren.
Der menschliche Körper produziert den grössten Teil des
benötigten Cholesterins (ca. 75 %) selber. Den Rest nimmt
er über die Nahrung auf. Cholesterin kommt nur in tierischen Nahrungsmitteln vor. Hauptquellen sind Innereien,
Meeresfrüchte, vollfette Milchprodukte und fettes Fleisch.
Auch Eigelb enthält es, aber in einer besser verträglichen
Form.
Die Cholesterinzufuhr über die Nahrung sollte 300 mg pro
Tag nicht wesentlich übersteigen. Dies gilt hauptsächlich
für empfindliche Menschen mit erhöhtem Cholesterinspiegel (> 5 mmol/l).
> siehe auch «NutriFocus Fett & Cholesterin»
Eiweiss
Nahrungseiweisse, auch Proteine genannt, bestehen aus
Aminosäuren. Bestimmte Aminosäuren, so genannte «essenzielle Aminosäuren», kann der Körper nicht selbst aufbauen, sondern muss sie über die Nahrung aufnehmen.
Ein Nahrungseiweiss mit einem hohen Anteil an diesen
Aminosäuren besitzt dementsprechend eine hohe Qualität
oder anders gesagt eine hohe «biologische Wertigkeit».
Aminosäuren werden vom menschlichen Organismus dazu
benötigt, körpereigenes Eiweiss aufzubauen. Eiweisse sind
wichtige Strukturbausteine unseres Körpers. Muskeln und
Haare beispielsweise bestehen aus Proteinen. Neben
diesen so genannten Strukturproteinen gibt es aber auch
«funktionelle Proteine» wie etwa Transportproteine,
Hormone, Enzyme oder Proteine des Immunsystems
(z.B. Antikörper).
Empfohlene Zufuhr von Eiweiss
Protein (in g/Tag)
männlich
weiblich
1 bis unter 4 Jahre
14
13
4 bis unter 7 Jahre
18
17
7 bis unter 10 Jahre
24
24
10 bis unter 13 Jahre
34
35
13 bis unter 15 Jahre
46
45
15 bis unter 19 Jahre
60
46
19 bis unter 25 Jahre
59
48
25 bis unter 51 Jahre
59
47
51 bis unter 65 Jahre
58
46
65 Jahre und älter
54
44
Eiweisse finden sich in tierischen wie auch pflanzlichen
Nahrungsmitteln. Tierische Eiweisse sind tendenziell etwas
hochwertiger, da ihr Aminosäuren-Spektrum demjenigen
des menschlichen Körpers stärker ähnelt als jenes der
Pflanzeneiweisse. Tierische Eiweisse stammen aus Fleisch,
Fisch, Eiern und Milchprodukten, pflanzliche Eiweisse vor
allem aus Hülsenfrüchten, Getreiden, Kartoffeln und Nüssen.
Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente
Vitamine und Mineralstoffe sind Nährstoffe, welche unser
Körper lebensnotwendig benötigt, jedoch nicht oder nicht
in ausreichenden Mengen selbst produzieren kann. Jeder
dieser Nährstoffe besitzt individuelle Funktionen und kann
nicht einfach durch einen anderen ersetzt werden.
Vitamine werden abhängig von ihrer Löslichkeit in zwei
Gruppen unterteilt – wasser- und fettlöslich. Insgesamt gibt
es 13 Vitamine.
➜ fettlöslich: Vitamin A, Vitamin D, Vitamin E, Vitamin K
➜ wasserlöslich: Vitamin B1, Vitamin B2, Niacin, Pantothensäure, Vitamin B6, Vitamin B12, Folsäure, Biotin, Vitamin C
Funktionen
Gute Quellen
Biotin
Wichtige Rolle im Stoffwechsel
der Nährstoffe
Leber, Hülsenfrüchte, Eigelb,
Nüsse
Vitamin
B12
Wichtige Rolle beim Abbau von
Fettsäuren sowie im FolsäureStoffwechsel
Leber, Fleisch, Fisch, Ei, Käse
Wichtig: Vitamin B12 kommt nur
in tierischen oder fermentierten
Nahrungsmitteln vor.
Vitamin C
Antioxydans
Früchte und Gemüse
Natrium
Wichtige Rolle im Wasser- und
V.a. salzhaltige Nahrungsmittel
Säure-Basen-Haushalt des Körpers
Regulation des Calcium- und
Lebertran, fette Fische, Leber,
Phosphat-Stoffwechsels
Eigelb. Wichtig: Der menschliche
➔ wichtig für Knochenstoffwechsel Körper ist in der Lage, Vitamin D
mit Hilfe von UV-Licht selber zu
synthetisieren.
Kalium
Wichtige Rolle im Wasserhaushalt Kartoffeln, Gemüse und Früchte
des Körpers. Wichtig für das Zellwachstum
Chlor
Wichtige Rolle im Säure-BasenHaushalt des Körpers
V.a. salzhaltige Nahrungsmittel
Vitamin E
Schutz der mehrfach ungesättigten Fettsäuren in den Zellmembranen vor Oxydation («Ranzigwerden») ➔ Antioxydanswirkung
Calcium
Wichtig für Knochen und Zähne
sowie für die Reizübertragung im
Nervensystem und die Erregbarkeit der Muskelzellen
Milch und Milchprodukte, kaliumreiche Mineralwässer (>300 mg /
Liter), einige Gemüsearten (Kohlarten, Fenchel), Sesam
Vitamin K
Wichtig für eine gut funktionieren- V.a. grüne Gemüse
de Blutgerinnung sowie für den
Knochenstoffwechsel
Phosphor
Wichtig im Säure-Basen-Haushalt Fleisch, Fisch, Ei, Käse, Getreide,
und für zahlreiche Stoffwechsel- Hülsenfrüchte
prozesse
Vitamin B1
Wichtig für den Energiestoffwechsel
V.a. Schweinefleisch, aber auch
andere Fleischarten, Leber, Vollkornprodukte und Hülsenfrüchte
Magnesium
Vitamin B2
Wichtige Rolle im Stoffwechsel
der Nährstoffe
Milch und Milchprodukte, Fleisch,
Fisch, Eier, Vollkornprodukte
Wichtige Rolle im EnergiestoffVollkornprodukte, Hülsenfrüchte,
wechsel, bei der Muskelkontrak- Milch(produkte), Leber, Fleisch,
tion sowie der Reizübertragung im Fisch
Muskel
Eisen
Niacin
Wichtige Rolle im Stoffwechsel
der Nährstoffe und im Zusammenhang mit der Erbsubstanz (DNA)
Fleisch, Innereien, Fisch, Milch,
Eier. Wichtig: Der Niacinbedarf
wird nicht nur durch die Zufuhr
von Niacin gedeckt, sondern auch
durch die körpereigene Produktion von Niacin aus der Aminosäure Tryptophan.
Wichtig für den Sauerstofftransport im Körper
Fleisch, Eigelb, Vollkorngetreide,
Hülsenfrüchte
Zink
Beteiligt an zahlreichen Stoffwechselprozessen, wichtige Rolle
im Immunsystem
Fleisch, Ei, Milch(produkte), Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte
Jod
Bestandteil des Schilddrüsenhormons
Mit Jod angereichertes Speisesalz
Selen
Antioxydans
Fleisch, Fisch, Ei, Hartweizengriess aus Nordamerika
Vitamin A
Betacarotin
Vitamin D
Funktionen
Gute Quellen
Wichtig für das Wachstum, das
Immunsystem, den Sehvorgang
und für die Entwicklung von Zellen und Geweben, insbesondere
Haut und Schleimhäute
V.a. Leber
Wichtig: Die Bildung von Vitamin
A aus der Vorstufe Betacarotin
trägt wesentlich zur Deckung des
Vitamin-A-Bedarfs bei.
Vorstufe von Vitamin A (Provitamin Intensiv gelb-orange Früchte
A) und Antioxydanswirkung
(wie Mango, Kaki, Aprikose)
und Gemüse (wie Rüebli, rote
Peperoni) sowie dunkelgrüne Gemüse (wie Nüsslisalat, Spinat)
V.a. Weizenkeime und Weizenkeimöl, aber auch andere Nüsse,
Samen, Kerne und Pflanzenöle
Vitamin B6
Wichtige Rolle im AminosäurenFleisch, Fisch, Kartoffeln, Vollstoffwechsel. Beeinflusst Funktio- kornprodukte, Hülsenfrüchte
nen des Nervensystems und der
Immunabwehr.
Folsäure
Beteiligt an der Zellteilung und
Zellneubildung.
Weizenkeime, Vollkornprodukte,
Hülsenfrüchte, verschiedene Gemüse (wie Tomaten, Kohlarten),
Leber, Fleisch, Eigelb
Pantothensäure
Wichtige Rolle im Stoffwechsel
der Nährstoffe
Leber, Fleisch, Fisch, Milch und
Milchprodukte, Vollkornprodukte,
Hülsenfrüchte
Nutri-Pyramide – des Rätsels Lösung
Mineralstoffe unterteilt man nach der Menge, in der sie im
menschlichen Körper vorkommen, in Mengen- und Spurenelemente. Spurenelemente kommen dabei in geringerer
Menge als Mengenelemente vor. Häufig wird das Wort
Mineralstoffe als Synonym für Mengenelemente verwendet.
➜ Mengenelemente («Mineralstoffe»): Natrium, Kalium,
Chlor, Calcium, Phosphor, Magnesium, Schwefel
➜ Spurenelemente Eisen, Zink, Fluor, Jod, Selen, Kupfer,
Mangan, Chrom usw.
Sekundäre Pflanzenstoffe
Unter dem Begriff sekundäre Pflanzen(inhalts)stoffe werden
Inhaltsstoffe von Pflanzen zusammengefasst, welche nicht
direkt für das Wachstum und die Entwicklung der Pflanze
verantwortlich sind, sondern der Pflanze als Abwehr-,
Schutz- oder Lockstoffe dienen. Es sind z.B. Farb-, Aromaund Bitterstoffe. Auf den menschlichen Organismus wirken
sich die sekundären Pflanzenstoffe in vielfältiger Weise aus.
Sie schützen den Körper vor frühzeitigen Alterserscheinungen, da sie ähnlich wie manche Vitamine (Betacarotin, C, E)
und Spurenelemente (Zink, Selen) Zellschäden reparieren
können, und scheinen eine schützende Rolle im Zusammenhang mit Krebserkrankungen zu spielen.
Sekundäre Pflanzenstoffe finden sich, wie es der Name
erahnen lässt, ausschliesslich in Pflanzen, das heisst in
Gemüsen, Früchten, Kartoffeln, Hülsenfrüchten, Vollkorngetreiden, Samen, Nüssen, Kernen und Kräutern.
Konkrete Bedarfsempfehlungen gibt es noch zu wenige, da
die Erforschung dieser interessanten und viel versprechenden Substanzen erst vor wenigen Jahren richtig begonnen
hat. Wer jedoch täglich 5 Portionen Früchte, Gemüse und
Salat isst, Vollkornprodukte den raffinierten Getreideprodukten vorzieht und grosszügig mit Kräutern würzt, ist auf
dem richtigen Weg.
Quelle der Nährstoffempfehlungen: Referenzwerte für die
Nährstoffzufuhr (DACH), 1. Auflage, Umschau Braus Verlag,
Frankfurt am Main, 2000
Viele Faktoren beeinflussen das Ernährungsverhalten: Gewohnheiten, individuelle Bedürfnisse und Gelüste, das tägliche Befinden, die Erziehung und das soziale Umfeld, Werbung, das aktuelle Nahrungsmittelangebot usw. Ausgewogen essen kann Freude bereiten und gleichzeitig spielend
einfach sein: Lassen Sie sich leiten durch die Nutri-Pyramide, die dabei hilft, dem Organismus ohne grosse Rechnerei
genügend Energie, Aufbau- und Schutzstoffe zuzuführen.
Mit der Nutri-Pyramide gelingt es, ohne Anstrengung zu
einer ausgewogenen und gesunden Ernährung zu kommen,
die auch noch bestens schmeckt und nie langweilig wird.
Die Nutri-Pyramide richtet sich nach den Ernährungsempfehlungen der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung
(SGE) (und natürlich auch denjenigen anderer Länder). Die
Nutri-Pyramide führt durch die verschiedenen Gruppen der
Lebensmittel. Sie macht es spielend leicht, jeden Tag aus allen Lebensmittelgruppen abwechselnd etwas auszuwählen.
Abwechslung ist wichtig, da jedes Nahrungsmittel ein individuelles Spektrum an Aufbau- und Schutzstoffen besitzt
und nur so eine möglichst ausgewogene Nährstoffzufuhr
gewährleistet werden kann. Dabei sollten vor allem diejenigen Nahrungsmittel bevorzugt werden, die sich im unteren,
breiten Teil der Pyramide befinden. Die Portionen- und Mengenempfehlungen gelten für normalgewichtige
Erwachsene mit mittlerer körperlicher Aktivität. Für andere
Personengruppen (Kinder, Sportler, schwangere oder stillende Frauen usw.) müssen sie entsprechend angepasst
werden.
Alles in allem sollte man nicht vergessen, dass eine gesunde Ernährung auch eine Frage des richtigen Rhythmus
ist. Eine ausgewogene Ernährung zeigt sich nicht an einer
einzelnen Mahlzeit, auch nicht an einem Tag, sondern
längerfristig über eine Woche oder über einen noch längeren Zeitraum hinweg. Um langfristig in Form zu bleiben,
empfiehlt es sich, die Nahrungsaufnahme auf drei Hauptmahlzeiten und je nach persönlichen Gewohnheiten
einzelne Zwischenmahlzeiten zu verteilen.
Öle und Fette: in kleinen Mengen, aber bewusst ausgewählt. Die Qualität machts aus
Zur optimalen Versorgung mit Fettsäuren sollten verschiedene Öle miteinander kombiniert werden. Eine optimale
Kombination für die kalte Küche ist beispielsweise Olivenund Rapsöl. Als Streichfett hingegen eignen sich Butter und
Margarinen aus hochwertigen Ölen.
Zucker und Süssigkeiten: sparsam, aber mit Genuss
Sie sind nicht nur Quelle schneller Energie und Nahrung für
Gehirn und Geist, eine kleine «Gourmandise» ist
auch gut für die Stimmung. Essen Sie davon massvoll,
dafür mit Genuss und gutem Gewissen.
Milch- und Milchprodukte: besonders gut verdaulich,
wenn fermentiert (z.B. als Joghurt oder Sauermilch,
am besten LC1-Produkte)
Milch- und Milchprodukte sind ausgezeichnete CalciumQuellen. Zusammen mit Vitamin D und Bewegung an
frischer Luft ist Calcium entscheidend für den Aufbau und
Erhalt starker Knochen bis ins hohe Alter. Zusätzlich liefern
Milch und Milchprodukte hochwertiges Eiweiss. Die empfohlenen 2–3 Portionen am Tag können zum Frühstück, als
Zwischenmahlzeit oder als fleischlose Alternative auch zu
den Hauptmahlzeiten eingeplant werden.
Früchte und Gemüse: reichlich geniessen
Gesund bleibt leichter, wer mindestens fünfmal pro Tag
Früchte oder Gemüse geniesst. Gekocht oder roh, tiefgefroren oder frisch, wie Sie es am liebsten mögen oder es Ihnen
am besten passt. Dies ist die Gruppe mit den meisten
Schutzstoffen (Vitamine, Mineralstoffe und sekundäre
Pflanzenstoffe) für den menschlichen Organismus. Je bunter, desto besser. Früchte und Gemüse sind ausserdem
reich an Nahrungsfasern.
Getränke: so oft und viel wie möglich
Der menschliche Organismus braucht täglich mindestens
1.5 Liter Wasser oder andere möglichst ungezuckerte Getränke, um den Flüssigkeitshaushalt auszugleichen. Einzelne Mineralwasser (Contrex, S.Pellegrino) liefern zusätzlich
wichtige Mineralstoffe wie z.B. Calcium.
Auch das Glas Wein oder Bier und die Tasse Kaffee und
Tee haben mit Mass genossen ihre Berechtigung. Dank
den darin enthaltenen sekundären Pflanzenstoffen besitzen
diese Getränke teilweise sogar gesundheitsfördernde
Wirkungen.
Fleisch, Fisch, Eier und Hülsenfrüchte: unerlässlich,
aber mit Mass
Diese Nahrungsmittel sind reich an hochwertigen Eiweissen.
Sie werden in erster Linie für den Aufbau von Muskeln
gebraucht. Eiweisslieferanten gehören zu allen drei Hauptmahlzeiten auf den Tisch.
Getreide und Kartoffeln: gesunde Energiespender
Stärkeprodukte sollten zu jeder Hauptmahlzeit gegessen
werden, sei es in Form von Brot, Teigwaren, Kartoffeln, Reis
oder anderen Getreiden. Besonders wertvoll sind sie als
Vollkornprodukte, die zusätzlich noch Vitamine, Mineralstoffe, sekundäre Pflanzenstoffe und Nahrungsfasern liefern.
Basierend auf der im Jahre 2005 modernisierten Lebensmittelpyramide
der SGE (Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung)
Täglich empfohlene Nahrungsmengen für einen
erwachsenen Menschen (ca. 2000 kcal, ohne Getränke):
Nahrungsmittelgruppe
Empfohlene
Menge
1 Portion entspricht
(entweder … oder)
Getränke
Mind. 1.5 Liter
Individuell
Gemüse
3–4 Portionen
150 g Gemüse gekocht
100 g Gemüsesalat
50 g Blattsalat
2 dl Gemüsesaft
Früchte
2–3 Portionen
1 «Handvoll» bzw. 1 Apfel, 1 Banane,
3 Zwetschgen, 1 Schälchen Beeren
2 dl Fruchtsaft
Getreide und
Kartoffeln
3–5 Portionen
100 g Brot
60 g Teigwaren, Reis, Mais (roh)
240 g Kartoffeln
60 g Frühstückscerealien, Flocken, Müesli
Vollkornprodukte bevorzugen!
Milch und
Milchprodukte
2–3 Portionen
2 dl Milch
1 Becher Joghurt oder Sauermilch
250 g Quark
30 g Hartkäse
60 g Weichkäse
Fleisch, Fisch,
Eier, Hülsenfrüchte
1–2 Portionen
80–120 g Fleisch
100–120 g Fisch
2 Eier
40–60 g Hülsenfrüchte (roh)
100–120 g Tofu
Öle und Fette
3 Portionen
Optimale Verteilung
Für die kalte Küche:
10 g Öl (2 Kaffeelöffel)
Zum Kochen:
10 g hitzestabiles Öl oder Fett
Als Streichfett:
10 g Butter oder Margarine
Zucker und
Süssigkeiten
–
Mit Mass geniessen
Weitere Rätsel – und weitere Lösungen
Wie viele Mahlzeiten müssen pro Tag gegessen werden?
Dafür gibt es keine allgemein gültige Empfehlung. Für eine
effizientere Nährstoffaufnahme ist es jedoch von Vorteil, die
Mahlzeiten regelmässig über den Tag zu verteilen. Ob dies
lediglich mit drei Hauptmahlzeiten oder mit zusätzlichen
kleinen Zwischenmahlzeiten getan wird, muss jeder für sich
selbst entscheiden. Es muss auch nicht jeden Tag gleich gehandhabt werden. Wichtig aber ist, dass man die einzelnen
Mahlzeiten bewusst und in Ruhe einnimmt. Den ganzen Tag
vor sich hinessen sollte man vermeiden, denn das macht dick.
Soll vor, während oder nach dem Essen getrunken werden?
Grundsätzlich spielt es keine Rolle, wann getrunken wird.
Hauptsache es wird genug getrunken. Wer hingegen abnehmen möchte, trinkt von Vorteil vor und auch während
der Mahlzeit, um den Magen zu füllen und so die Sättigung
zu beschleunigen. Wer umgekehrt Mühe hat, genügend zu
essen, sollte besser nach den Mahlzeiten trinken.
Ist Spinat nun wirklich reich an Eisen oder nicht?
Nein, Spinat ist nicht speziell eisenreich und ausserdem
kann das im Spinat enthaltene Eisen nur schwer aufgenommen werden. Dieses kaum zu tilgende Missverständnis beruht auf einem Kommafehler in einer Nährwerttabelle vom
Anfang des letzten Jahrhunderts. Der Fehler wurde zwar
damals rasch entdeckt und korrigiert, doch geistert er wohl
dank Popeye immer noch durch unsere Köpfe.
Ist Kohlensäure gesundheitsschädlich?
Nein, Kohlensäure ist nicht gesundheitsschädlich. Sie kann jedoch bei manchen Menschen zu einem unangenehm geblähten Magen führen, bei dem nur «Aufstossen» Erleichterung
schafft. Wer damit Probleme hat oder es einfach nicht mag,
trinkt am besten stille oder zumindest kohlensäurearme Getränke.
Wie schädlich sind so genannte E-Nummern?
Diese Nummern wurden von den EU-Behörden eingeführt,
um Stoffe zur besseren Herstellung oder Konservierung
von Lebensmitteln einheitlich zu kennzeichnen. Mit der Zeit
wurden sie – völlig zu Unrecht – als quasi «Schadstoffe» in
Verruf gebracht. Der Einsatz von E-Nummern bzw. Zusatzstoffen ist streng reglementiert. Bevor Zusatzstoffe für den
Einsatz in Lebensmitteln freigegeben werden, müssen zahlreiche Studien vorgelegt werden, in welchen deren Unbedenklichkeit überprüft, die zulässige Tagesdosis ermittelt
und die Verwendungsbedingungen festgelegt wurden. Solange Zusatzstoffe also im Rahmen der gesetzlichen Richtlinien bezüglich Dosis und Verwendungszweck eingesetzt
werden, sind sie sichere Zutaten und nicht gesundheitsschädlich. Auch natürliche und als allgemein gesund geltende Substanzen können als E-Nummern aufgeführt sein. So
steht z.B. E300 für Vitamin C.
Ist Zitronensäure (E330) krebserregend?
Nein, Zitronensäure ist eine natürlich vorkommende Säure,
welche auch im menschlichen Körper gebildet wird. Sie
spielt eine zentrale Rolle im Organismus im so genannten
Zitronensäurezyklus, auch Krebszyklus genannt. Dieser
Zyklus hat jedoch nichts mit Krebs zu tun, sondern heisst
so nach dem Namen seines Entdeckers Hans Adolf Krebs.
Zitronensäure, ob aus Früchten oder zugesetzt und deklariert als E330, kann also unbedenklich genossen werden.
Darf ein Diabetiker Zucker essen?
Lange Zeit hat Zucker als Tabu in der Diabetesernährung
gegolten. Durch neue Erkenntnisse kann heute Zucker in
beschränkten Mengen in den Speiseplan eingebaut werden. Auf der Basis einer ausgewogenen Ernährung und
einer stabilen Stoffwechselsituation kann, mit dem nötigen
Wissen, Zucker sinnvoll eingeplant werden.
Und wer noch mehr wissen möchte
Fragen zur gesunden Ernährung:
Schweizerische Gesellschaft für Ernährung
NUTRINFO
Effingerstrasse 2
Postfach 8333
3001 Bern
Tel. 031/385 00 08 (Montag bis Freitag, jeweils 8.30
bis 12 Uhr)
Fax 031/385 00 05
E-Mail [email protected] bzw. [email protected]
Internet www.sge-ssn.ch
Adresslisten von dipl. ErnährungsberaterInnen:
Schweizerischer Verband dipl. ErnährungsberaterInnen
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Ernährungsmedizinische Information
11. 2006
Herausgeber:
Nestlé Suisse S.A., Service Nutrition
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