Tino Schol Fossorochromis rostratus gehört, zumindest was die Männchen betrifft. sicherlich zu den farbenprächtigsten Cichliden der an farbintensiven Arten nicht gerade armen Gruppe der Nicht-Mbunas im Malawisee. Seit vier Jahren pflege und vermehre ich nun erfolgreich diese Art. Die Männchen erreichen in meinen Aquarien eine Länge von gut 20 Zentimetern. Ich habe aber auch schon Tiere von fast 30 Zentrmeter Körperlänge gesehen, was nach Literaturangaben für F. rostratus in freier Wildbahn gilt. Zw Zeit pflege ich zwei Männchen und drei Weibchen in einem 840 Liter fassenden Aquarium. Es handelt sich um eigene Nachzuchten, von denen ich die Elterntiere nicht mehr besitze. Bis vor etwa neun Monaten bewohnten die F. rostratus sogar ein noch größeres Becken mit den Maßen 250 x 15 x 60 Zentimeter. DcG-lnformotionen 33 (l2l: 265-267 Dieses Becken bildete für etwa zwei Jahre die Heimat der Fische. Anfang 2002 entschloß ich mich jedoch, das große Becken für meine Tropheus-Buttbarsche zl ntttzen und quartierte meine F. rostratus in das 840Liter-Becken um. In dem 250 Zentimeter langen Becken waren die Tiere auf etwa 20 Zentimeter Gesamtlänge herangewachsen. Die Weibchen sind etwa zwei bis dreiZenti- meter kleiner. Da die Fische mittlerweile drei Jahre alt sind, rechne ich nicht mehr damit, daß sie noch deutlich größer werden. Von den Männchen ist nur ein Tier vollständig ausgefärbt. Es handelt dabei sich um Brüder aus einem Wurf. Vor etwa drei Monaten färbte sich das bis dahin unterlegene Tier um und dominiert seitdem über seinen Bruder, der seine wunderschöne Farbe völlig eingebüßt hat. Dafür erstrahlt nun Männchen Nummer zwei in den schönster ,,F.-rostralas-Farben". Es ist durchaus möglich, beide Männchen im gleichen Aquarium zu pflegen, was bei Nimbochromis fuscotaeniatus zumindest in meinen Aquarien auf Dauer nicht möglich war. Ausgefärbte N.-fuscotaeniafas-Männchen dulden kein zweites in ihrer Nähe. Mit den F. rostratus funktioniert das aber Eafiz g:ul. Vergesellschaftet sind die F. rostratus ztr Zert rnlt Champ s o chromi s caeruleus, N imb o - chromis polystigma, den erwähnten N. fuscotaeniatus rnd Cyrtocara moorii. Fast alle Fische sind von mir großgezogene Nachzuchten, die nun schon seit meh-reren Jahren in meinem Besitz sind. Seit Jahren sind die Cichliden gesund und hatten niemals ernsthafte Erkrankungen. Sie sind auch schon seit Jahren nicht in Kontakt mit neu erworbenen Fischen gekommen. Die von Aquarianern mitunter beschriebenen Horrorszenarien, nach denen nacheinander viele Fische an irgendeiner Krankheit sterben, mußte ich zum Glück noch nicht erleben. Die Tiere laichen regelmäßig ab, wobei das 266 Weibchen nach drei Wochen etwa 50 Jungfische aus dem Maul entläßt. Kurz vor Beendigung der Brutdauer fange ich das Weibchen aus dem Aquarium. Dabei spuckt es immer die Jungflsche in das Fangnetz, und ich kann das Tier sofort wieder ins Aquarium zurücksetzen. Die Junghsche wachsen bei regelmäßigem Wasserwechsel und entsprechender Fütterung recht zügig heran. Ich füttere die Junghsche fast ausschließlich mit zerriebenem Flockenfutter. Damit erziele ich sehr gute Resultate. Wenn die Tiere größer werden, gebe ich zu- sätzlich Cichlidensticks. Das ist auch der Speiseplan für die erwachsenen Fische, wobei diese gelegentlich noch Shrimps bekommen. Seite 265: Mönnchen von Fossorochromis rostrofu Unten: lmponierender F. rostrotus. lm Hintergrund ein Weibchen s DcG-lnformotionen 33 (l2l: 265-26? Portroit des unterlegenen Mönnchens In der Literatur wird oft beschrieben, Fossorochromis rostratus baue große Sandburgen im Malawisee. Für meine Aquarientiere gilt das (leider) nicht. Das Ablaichen findet entweder an der Felsrückwand oder auf dem Sandboden statt, ohne daß große Sandmengen bewegt werden. Möglicherweise hindern die durchsetzungsstarken N. fus c otae ni atus das F. - roslratus -Männchen an einem Kraterbau. Ungewöhnlich ist nämlich ein Ablaichen an der Felsrückwand Dos tiefgespoltene, schon. Es handelt sich dabei um die ,,Back to Nature'1Mal awisee-Rückwand. Wenn man F. rostratus ein Becken mit einer Seitenlänge von mindestens 200 Zentimeter anbieten kann, eignen sich diese Cichliden sehr gut zur Pflege im Aquarium. Sie zeigen überdurchschnittlich schöne Farben, sind temperamentvoll, jedoch nicht so extrem aggressiv wie manch andere Art, und sie sind leicht zu pflegen und gesund zu erhalten. mil spitzen Zöhnen ousgeslottete Moul kennzeichnet den ,,Fischfressel' Fotos: T Schol DcG-lnformotionen 33 (l2l: 265-267 267