Bedarf erkennen und beraten Vitamine

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Pharmazie ❙ Marketing ❙ Praxis
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profe ss ional
November 2013
Einzelverkaufspreis: 4,50 Euro
Österreich: 5,50 Euro
Schweiz: 7,50 SFR
unterstützt
von
Oliver Coordes:
Seit 18 Jahren PTA!
Anti-Aging-Kosmetik:
Die besten Faltenkiller!
Arzneimittelsicherheit:
Immer mehr Fälschungen!
Vitamine
Bedarf erkennen
und beraten
Fortbildung
Senioren
BAK zertifiziert!
PTA
des Monats
unterstützt von
PROFESSIONAL!
Inhalt
16 Vitamine
iStock / Thinkstock
Die meisten Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente sind
lebenswichtig. Es gibt immer
wieder bestimmte Situationen
und Personengruppen, bei denen
eine ausreichende Versorgung
mit Vitamin- und Mineralstoffen
gefährdet und eine gezielte
Ergänzung der Ernährung mit
Nährstoffen sinnvoll sein kann.
Dann ist Ihr Beratungswissen
gefragt.
Aktuelles
3
8
10
Ballaststoffe: Diabetiker brauchen mehr!
Grippesaison: Jetzt schützen!
14
Diabetes
Die Vielfalt der Insuline
16
Vitamine und Mineralstoffe
Bedarf erkennen und gezielt beraten
18
Medikamente, die den Vitaminstatus
beeinflussen
22
Serie Arzneitees aus der Apotheke
Abhusten, bitte!
26
Dermopharmazie kompakt
Anti-Aging-Kosmetik: Die besten
Faltenkiller
28
Magenschmerzen
Pflanzliche Mittel haben vielfältige
Wirkungen
30
PTA-Botschaft des Monats
Neurodermitis – Beratung ist wichtig!
32
Demenzforschung
Ginkgo-Spezialextrakt verzögert
geistigen Abbau
37
Atemwegsinfekte
Antiviral effektive Phytopharmaka
statt Antibiotika
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44 PTA „bewegt“
iStock / Thinkstock
Bewegung an der frischen
Luft ist eines der besten
Mittel um Stress abzubauen,
nicht zuletzt weil es die Natur
so vorsieht! Das ist ein Überbleibsel unserer Vorfahren.
In der Steinzeit ermöglichten
die Stresshormone die Freisetzung von Reserven für den
lebensrettenden Kampf oder
die Flucht. Heute laufen die
meisten Kämpfe verbal ab.
Deshalb ist Bewegung als
Ausgleich so wichtig.
PTA PROFESSIONAL
PTA des Monats November
Oliver Coordes: seit 18 Jahren PTA!
Pharmazie + Medizin
Alt werden, aber jung aussehen
– das wünscht sich wohl jeder.
Anti-Aging-Kosmetika können
für ein strafferes Hautbild
sorgen. Wunder wirken können
die Faltenkiller aus Tuben und
Tiegeln zwar nicht, aber doch in
vielerlei Hinsicht ins Hautalterungs-Geschehen eingreifen.
November 2013
aktuell + anders
Beratung aktuell: Reizhusten richtig
behandeln
12
26 Die besten Faltenkiller
4
Editorial
Kolumne: Prof. Dr. Theo Dingermann
Aşı takvimi?
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Aktion Weihnachten
Gesunde Geschenke aus der Apotheke
42
Arzneimittelsicherheit
Anstieg gefälschter Arzneimittel in Europa
44
Burnout-Prophylaxe
PTA „bewegt“
46
Training im Apothekenalltag
Kurz mal den Nacken locker machen
48
Hintergrundmusik als Wohlfühlfaktor
Musik liegt in der Luft
50
Englisch-Fortbildung
The sweet results of a nutritional research
study: chocolate makes you thinner
52
Aufruf Titelfotoshooting
Wir bringen Sie auf unsere Titelseite!
61
Derma-News
62
Pharma-News
Fortbildung
54
Artikel und Prüfungsfragen:
Arzneimitteltherapie bei Senioren
60
Antworten der Fortbildung
vom September:
Arteriosklerose
Schon seit Anfang September
beginnt der Lebensmittelhandel
die Verbraucher auf Weihnachten
einzustimmen. Schauen Sie sich
von anderen Branchen etwas ab
und beginnen auch Sie rechtzeitig
mit einer Weihnachtsgeschenkaktion. Wir haben einige gesunde
Geschenke zusammengestellt, die
Sie Ihren Kunden in Hinblick auf
Weihnachten empfehlen können.
42 Arzneimittelfälschungen
Wussten Sie, dass die Gewinnspanne beim Verkauf von einem Kilo
eines gefälschten PDE-5-Hemmers hundert Mal so hoch ist wie bei
der gleichen Menge Heroin? Gefälschte Arzneimittel kommen auch
in Deutschland immer mehr auf den Markt. In unserer kleinen Serie
schildern wir die Gefahren, aber auch den Schutz vor Fälschungen.
54 Senioren
Service
64
Wissen kompakt Aktuelle Bücher
Verlosung einer DVD
Lernkontrolle
65
Gewinnspiel
Karten für MOMIX BOTANICA
zu gewinnen
66
Impressum/Vorschau
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40
40 Gesunde Geschenke
Pfizer Deutschland
Marketing + Kommunikation
Bei Senioren ist der Stoffwechsel
verändert und sie reagieren auf
viele Arzneimittel anders als jüngere
Patienten. Außerdem bekommen
sie oft sehr viele Medikamente. In
der aktuellen zertifizierten Fortbildung informieren wir Sie darüber,
was bei der medikamentösen Therapie von älteren Menschen alles
beachtet werden muss und welche
Mittel empfohlen werden können.
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PTA PROFESSIONAL
November 2013
5
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PROFESSIONAL! Schwerpunktthema
Vitamine und Mineralstoffe
Bedarf erkennen und
gezielt beraten
Bettina Reich, Apothekerin
Redakteurin PTA PROFESSIONAL
16
PTA PROFESSIONAL
November 2013
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PROFESSIONAL! Schwerpunktthema
Die meisten Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente sind
essenziell, also lebenswichtig. Deutschland ist zwar kein Mangelland, jedoch gibt es bestimmte Situationen und Personengruppen,
bei denen eine ausreichende Versorgung mit Vitamin- und Mineralstoffen gefährdet und eine gezielte Ergänzung der Ernährung mit
Nährstoffen sinnvoll sein kann. Sie als PTA nehmen eine wichtige
Rolle ein, denn Sie können über den Nutzen aufklären und
hinsichtlich Nahrungsergänzungsmitteln beraten.
B
asis einer guten Versorgung mit allen
notwendigen Nährstoffen ist nach
wie vor ausgewogene Ernährung.
Denn der menschliche Körper kann die
meisten Vitamine und Mineralstoffe nicht
selbst herstellen, sondern muss sie aus der
Nahrung aufnehmen. Mit zwei Ausnahmen: Vitamin D entsteht im Organismus
mit Hilfe von Sonnenlicht. Vitamin K wird
auch von Bakterien im menschlichen Darm
gebildet.
Die Vitalstoffe werden dringend benötigt, denn sie sind an vielen Stoffwechselreaktionen beteiligt. So sind sie unter anderem
unentbehrlich für die Energiegewinnung,
für den Aufbau von Haut, Schleimhaut
und anderen Geweben. Außerdem sind sie
wichtig für gesunde Augen, Nerven und
ein starkes Immunsystem, also für unsere
Abwehrkräfte. Vitamine und Mineralstoffe
wirken oft im Zusammenhang miteinander.
Es sollte daher meist nicht nur ein einziges
Vitamin oder ein bestimmtes Mineral allein
als Nahrungsergänzungsmittel genommen
werden. Daher wird empfohlen Vitamine
und Mineralien kombiniert zu verzehren.
Mangelzustände
frühzeitig erkennen
Der Einsatz von Vitamin-Supplementen
kann aus zwei unterschiedlichen Gründen
notwendig sein. Auf der einen Seite ist der
Ausgleich eines vorhandenen Vitaminmangels möglich. Daneben gibt es aber auch
therapeutische und präventive Einsatzmöglichkeiten von Vitaminen.
Als häufigste Ursache für einen Mangel
an Vitaminen oder anderen Vitalstoffen gilt
eine unausgewogene, minderwertige Ernährung. Vielfach entspricht weder die Auswahl
der Lebensmittel, noch deren Qualität den
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Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft
für Ernährung (DGE). Zu häufig stehen Fertiggerichte, Kantinenkost oder vitaminarme
Snacks auf dem Speiseplan. Obst, Gemüse,
Vollkornprodukte oder hochwertige tierische Lebensmittel werden selten verzehrt.
Allerdings wird nicht in jedem Fall eine
bessere Ernährung den Mangel beseitigen,
so dass eine gezielte Zufuhr einzelner bzw.
mehrerer Vitamine und Mineralstoffe wichtig ist. Um gar nicht erst Mangelzustände
zuzulassen, ist es wesentlich, frühzeitig einen
erhöhten Vitamin- und Mineralstoffbedarf
zu erkennen und vorzubeugen.
Risikofaktoren identifizieren
Ob eine Nahrungsergänzung mit Vitaminoder Mineralpräparaten Sinn macht, können Sie gut im Gespräch mit dem Kunden
zusammen entscheiden. Dazu sollten Sie
wissen, welches Risikogruppen für einen
Mangel sind und wie sich auch Medikamente auf den Vitaminbedarf auswirken.
Sie nehmen in diesem Zusammenhang eine
sehr wichtige Vermittlerrolle ein, denn Vitamine und Mineralstoffe sind zwar einerseits
lebensnotwendig, können aber – insbesondere wenn fettlösliche Vitamine präventiv
in großen Mengen eingenommen werden –
nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen auch schädlich sein.
Verschiedene Lebenssituationen verlangen ebenfalls nach einem erhöhten Vitaminbedarf. So ist z. B. während der Wachstumsphase bei Kindern und Jugendlichen, in
der Schwangerschaft und Stillperiode, in
den Wechseljahren aber auch im Alter und
bei Krankheit der Vitaminbedarf erhöht.
Ebenso kann es bei Schadstoff- und Umweltbelastungen, in Zeiten erhöhter geistiger und körperlicher Anstrengung, unter
der Einnahme von Hormonen, bei vermehrter Kohlenhydratzufuhr sowie bei starkem
Stress ebenfalls zu einem höheren Bedarf
an diesen essentiellen Substanzen kommen.
Weitere Risikogruppen der Vitaminversorgung stellen Raucher und Menschen mit
hohem Alkoholkonsum dar.
Medikamente beeinflussen
Vitaminstatus
Oft wird auch vergessen, dass Medikamente
selbst den Vitaminstatus beeinflussen können. Durch das Eingreifen der Medikamente
in verschiedene metabolische Vorgänge
kommt es je nach Medikament auch zu
einem Vitaminmangel, der durch das Medikament verursacht wird. Im Rahmen der
Fortbildung in diesem Heft (ab Seite 58)
wird ausführlich beschrieben, welche Medikamente insbesondere bei Senioren einen
Einfluss auf den Vitaminstatus und eventuelle Mangelzustände haben.
Vitamine: fettlöslich oder nicht?
Die Einteilung der Vitamine erfolgt prinzipiell nach der Löslichkeit sowie nach der
Wirkung. Nach der Löslichkeit werden sie
in zwei Gruppen aufgeteilt: die fettlöslichen
Risikofaktoren auf
einen Blick
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung
hat verschiedene Faktoren ausgemacht, die
die Vitaminversorgung ungünstig beeinflussen (1):
➞Freiwillig oder unfreiwillig zu geringe
Nahrungsaufnahme. Das kann beispielsweise bei energiereduzierten
Diäten oder im Alter bei Appetitverlust vorkommen.
➞Stark einseitige Ernährungsgewohnheiten.
➞Chronisch hoher Genussmittelkonsum, etwa Alkohol und Nikotin.
➞Störungen der Verdauung, Nährstoffaufnahme und -verwertung.
➞Vegane oder andere spezielle Ernährungsformen.
➞Bestimmte Arzneimittel wie z. B.
Hormonpräparate.
PTA PROFESSIONAL
November 2013
17
PROFESSIONAL! Schwerpunktthema
D
iStockphoto / Thinkstock
D D
DD D
D
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D
Vitamine A, D, E und K, und die wasserlöslichen B- und C-Vitamine. Der Körper
nimmt die fettlöslichen Vitamine in Kombination mit fetthaltigen Lebensmitteln leichter auf. Er kann sie auch speichern. Dies ist
der Grund dafür, warum Überdosierungen
von fettlöslichen Vitaminen Probleme auslösen können. In der Wirksamkeit unterscheidet man noch einmal die neurotropen BVitamine und die antioxidativen Vitamine
C und E. Darüber hinaus gibt es Vitamine,
die am Zellkern wirken und ähnlich den
Hormonen wirksam sind.
Von A bis D
Am Beispiel von zwei Vitaminen wird deutlich,
welche unterschiedlichen Wirkungen Vitamine
haben können. Dabei gilt immer: Die Dosis
bestimmt die Wirkung. Der tägliche Bedarf an
Vitamin A beträgt ca. 1 mg. Unterernährung
und Erkrankungen, die die Fettaufnahme im
Darm stören, begünstigen einen Mangel an Vitamin A. Gefährdet sind vor allem Menschen,
die im Rahmen von Diäten auf sämtliche Fette
verzichten, denn sie können das fettlösliche Vitamin A nicht resorbieren. Andererseits kann
Vitamin A überdosiert werden, welches dann
zu toxischen Wirkungen auf die Leber führen
kann und bei Schwangeren sogar wahrscheinlich unerwünschte Wirkungen auf das Ungeborene haben kann.
Welche weitreichenden positiven Wirkungen ein Vitamin haben kann, wird an
den neuesten Erkenntnissen zum Vitamin
Medikamente, die den Vitaminstatus beeinflussen (2)
Beeinflusstes
Vitamin
Medikamente mit Einfluss auf den Vitaminstatus
Calciferol (D)
➞ Antikonvulsiva, Antiepileptika, Kontrazeptiva, Sedativa
Tocopherol (E)
➞ Laxantien
K-Vitamine
➞Antibiotika, Antikoagulantien, Salicylate, Antiepileptika,
Tuberkulostatika, Codein, Paraffin
Thiamin (B1)
➞Diuretika
Riboflavin (B2)
➞Antidepressiva, psychotrophe oder chemotherapeutische
Medikamente
Pyridoxin (B6)
➞östrogenhaltige orale Kontrazeptiva, Isoniazid, D-Penicillamin, Antikonvulsiva, Tuberkulostatika, Kortikosteroide,
Hydralazin, Cycloserin
Cobalamin (B12)
➞Paraaminosalicylsäure, Colchizin, Neomycin, Biguanide
(Metformin), Trifluoperazin (kann eventuell die Vitamin B12Resorption reduzieren), H2-Blocker, orale Kontrazeptiva
Folsäure (B9)
➞Folsäureantagonisten (Methotrexat, Pyrimethamin, Triamte-
ren, Trimethoprim), Sulfasalazin, Antikonvulsiva, orale Kontrazeptiva, Zytostatika, Sulfonamiden, Antiepileptika (Primidon,
Diphenylhydantoin, Phenobarbital, Carbamazepin, Valproat)
Biotin (B7)
➞langfristige Antibiotikaeinnahme
Niacin (B3)
➞Zytostatika, Psychopharmaka, Tuberkulostatika, Antiepileptika, Analgetika, Antirheumatika, Isoniazid, L-Dopa, Carbidopa, Benserazid
Ascorbinsäure (C)
18
➞Barbiturate, Antibiotika, Acetylsalicylsäure, Kontrazeptiva
PTA PROFESSIONAL
November 2013
D deutlich. Vitamin D 3 wird vom Körper
in der Haut unter Einfluss von UV-Licht
erzeugt und daher oft auch als „Sonnenhormon“ bezeichnet. Obwohl Vitamin D
fettlöslich ist, kann der Körper nur geringe
Mengen von Vitamin D speichern. Im
Winter ist der Vitamin-D-Spiegel bei vielen
Personen in Deutschland niedrig, da dort
die Sonneneinstrahlung nicht ausreicht,
um genügend Vitamin D zu bilden. Dann
sollte es supplementiert werden. Denn es
hilft dem Körper, Calcium und Phosphat
aus der Nahrung aufzunehmen und kräftigt
die Knochen. Der Knochenaufbau wird aktiviert und das Knochenbruchrisiko sinkt.
Doch Vitamin D ist viel mehr als nur
ein Knochenstärker: Eine ausreichende
Vitamin-D-Versorgung stärkt die Muskeln
und stimuliert ihr Wachstum. Daneben
wird angenommen, dass es das Immunsystem stärkt und das Zellwachstum steuert.
Weitere Untersuchungen zeigen, dass Vitamin D offenbar nicht nur vor der Entstehung von Krebs schützen kann, sondern
sich auch im Falle einer Erkrankung positiv auswirkt. Da Untersuchungen gezeigt
haben, dass viele Menschen mit Vitamin
D schlecht versorgt sind, hat die DGE die
Vitamin-D-Empfehlungen für Erwachsene
und Jugendliche vervierfacht: Sie sollen jetzt
täglich 20 Mikrogramm Vitamin D aufnehmen statt wie bisher 5 Mikrogramm.
Mineralstoffe wichtig
für den Körper
Außer Vitaminen benötigt der Körper eine
Reihe von Mineralstoffen. Auch hier sollte
auf eine ausreichende Versorgung geachtet
werden. Einige Mineralstoffe kommen nur
in Spuren von weniger als 15 Mikrogramm
im Körper vor. Man bezeichnet sie daher als
Spurenelemente. Alle Minerale und Spurenelemente können nicht vom menschlichen
Organismus hergestellt werden und müssen
daher entweder über die Nahrung zugeführt
oder substituiert werden.
Mineralstoffe und Spurenelemente sorgen für die Funktionsfähigkeit der Körperzellen, dienen als Bausteine für Knochen
und Zähne und spielen eine wichtige Rolle
in Nervensystem und Stoffwechsel. Spurenelemente sind für Entwicklung, Wachstum
und Funktion des menschlichen Organismus wichtig. Mineralstoffe sind an der
Fortpflanzungsfunktion und Empfängnis
beteiligt. Sie sind für den Körper essenziell und für eine gute Gesundheit wichtig.
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PROFESSIONAL! Schwerpunktthema
Digital Vision / Thinkstock
Sportler brauchen Vitamine und Mineralstoffe. Untersuchungen der Sporthochschule Köln zeigten, dass ein Großteil der
Sportler bei ihrer normalen Alltagskost mit den Vitaminen B1, D
und E unterversorgt waren. Trainierte Ausdauerathleten verlieren
außerdem bis zu zwei Liter Schweiß pro Stunde und damit viele
Mineralstoffe. Wichtig für die Leistungsfähigkeit sind unter anderem Magnesium, Kalium, Eisen, Zink und Chrom. Empfehlen Sie
deshalb Sportlern Vitamine und Mineralien – in einer für diese
Zielgruppe richtigen Kombination.
Speziellen Bedarf erkennen
Neben dem Kunden, der schon mit genauen
Vorstellungen zu seinem Vitamin- und Mineralstoffbedarf kommt, können Sie spezielle Risikogruppen für eine eventuelle Unterversorgung erkennen und dann gezielt
beraten. Zu diesen Risikogruppen gehören:
Säuglinge, Kleinkinder: Vitamin D zur
Rachitisprophylaxe im ersten Lebensjahr.
Schulkinder, Jugendliche: Besonders hoher
Bedarf an B-Vitaminen (insbesondere Vitamin
B6 und Folsäure), Vitamin C und den Mineralien Eisen, Zink und Kalzium in der Pubertät.
Frauen mit Antibabypille: Höherer Bedarf
an Folsäure und Vitamin B6 (Pyridoxin).
Außerdem erschwert die Pille die Aufnahme
von Vitamin B12, Vitamin A, C und E und
Coenzym Q10.
Veganer: Da Vitamin B12 nahezu ausschließlich in tierischen Lebensmitteln vorkommt,
sollte Vitamin B12 supplementiert werden.
Schwangere/Stillende: Das ungeborene
Kind benötigt größere Nährstoffmengen.
Laut der DGE ist die optimale Versorgung
mit Folsäure und Vitamin D sowie mit
den Mineralstoffen Calcium, Eisen und
20
PTA PROFESSIONAL
November 2013
Jod nötig. Bei kurz aufeinanderfolgenden
Schwangerschaften oder Mehrlingsschwangerschaften sind die Vitaminspeicher besonders erschöpft.
Senioren: Appetitverlust, chronische Erkrankungen sowie die ständige Einnahme
von Medikamenten bedingen einen erhöhten Nährstoffbedarf. Dies gilt insbesondere
beim Vitamin B12 sowie Vitamin D, Calcium, Eisen und Magnesium.
Raucher: Raucher haben einen stark erhöhten Vitaminbedarf. Vor allem die als freie
Radikalfänger bekannten E-Vitamine gehen
Rauchern schnell verloren. Auch Vitamin A,
B1 und B6 sowie C werden verstärkt benötigt.
Dialysepatienten: Da durch den Dialysevorgang ungewollt die wasserlöslichen Vitamine (C, B1, B2, B6 und B12) aus dem
Körper ausgewaschen werden, sollten diese
über entsprechende Präparate ergänzt werden. Auch Phosphat, Kalium, Calcium und
Natrium werden verstärkt benötigt.
Quellen:
(1)Daten zur Vitaminzufuhr. Ernährungs
Umschau 59 (2012) 324-336 und Teil 2:
Kritische Vitamine und Vitaminzufuhr in
besonderen Lebenssituationen. Ernährungs
Umschau 59 (2012) S. 396–401
(2)Pietrzik K, Golly I, Loew
D (2008): Handbuch
Vitamine. Urban
& Fischer Verlag, München
Wissenstest
3 Fragen – 3 Antworten
Haben Sie den Artikel aufmerksam
gelesen? Dann wird es Ihnen leicht
fallen, die unten stehenden Fragen
zu beantworten. Bitte beachten Sie,
dass nur eine Antwort richtig ist. Die
Auflösung finden Sie auf Seite 64.
1. Welches Vitamin beeinflussen
Laxantien?
A) Vitamin E
B) Vitamin D
C) Vitamin K
2. Welches Vitamin muss bei Veganern oft supplementiert werden?
A) Vitamin A
B) Vitamin
C) Vitamin B12
3. W
elche Eigenschaft hat Vitamin A?
A) wasserlöslich
B) fettlöslich
C) absolut unlöslich
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Es werden Mineralstoffe für den Erhalt der
Körperfunktionen und die Entwicklung
aller Körperstrukturen gebraucht. Zu den
wichtigsten Mineralstoffen zählen: Kalium,
Calcium, Magnesium, Eisen, Zink, Kupfer,
Jod, Selen, Fluor, Chrom, Mangan, Molybdän und Silicium.
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