Prostatakarzinom > Behandlung Inhaltsverzeichnis [Verbergen] 1. Das Wichtigste in Kürze 2. Einführung 3. Operation 4. Bestrahlung 5. Hormontherapie 6. Strahlen- und Chemotherapie bei Metastasen 7. Alternative Therapien 7.1. Hochintensiv fokussierter Ultraschall (HIFU) 7.2. Kryotherapie 8. Abwarten und Beobachten 9. Nachsorge und Rehabilitation 10. Verwandte Links 1. Das Wichtigste in Kürze Für die Therapie bei Prostatakarzinom sind Art und Stadium des Tumors die entscheidenden Faktoren. Die folgenden Informationen zu Operation, Chemotherapie, Bestrahlung, Hormontherapie und alternativen Vorgehensweisen bilden nur einen kurzen Überblick und beinhalten keinerlei Behandlungempfehlungen. Therapieentscheidung treffen allein Arzt und Patient. 2. Einführung Art und Stadium des Tumors sowie individuelle Bedürfnisse des Patienten sind bei der Auswahl der Therapieform maßgeblich. Selbstverständlich kann hier keine Empfehlung für die eine oder andere Therapieart gegeben werden. Arzt und Patient sollten immer die individuellen Möglichkeiten besprechen und gemeinsam entscheiden. Manchmal ist die Kombination aus mehreren Therapien sinnvoll. Einen Überblick über die verschiedenen Therapien bieten auch die Patientenverbände bzw. die regionalen Selbsthilfegruppen. Adressen finden Sie in der betanet- Rubrik Adressen mit dem Suchwort "Prostatakarzinom". 3. Operation Die Therapie der Wahl im Frühstadium ist die Entfernung der Prostata durch Operation. Auch die Lymphknoten im Becken werden dabei teilweise entfernt. Es gibt verschiedene Operationsmethoden. Voraussetzung für eine Operation ist, dass der Tumor auf die Prostata beschränkt ist und keine Tochtergeschwülste (Metastasen) gebildet hat. Nebenwirkungen der Operation können Harninkontinenz und Verlust der sexuellen Potenz sein. Weitere Informationen dazu unter Prostatakarzinom > Allgemeines und Prostatakarzinom > Partnerschaft und Sexualität. Prostatakarzinom > Partnerschaft und Sexualität. 4. Bestrahlung Die Strahlentherapie kann sowohl von außen als auch von innen erfolgen. Die externe Strahlentherapie wird in der Regel in einem ambulanten Therapiezentrum durchgeführt. Für diese Therapie ist keine Betäubung erforderlich. Im Normalfall wird der Patient 5 Tage in der Woche über mehrere Wochen behandelt. Bei der inneren Strahlentherapie (Brachytherapie) werden wenige Millimeter große, radioaktiv geladene Metallstifte, sogenannte "Seeds" in die Prostata eingebracht. Diese verbleiben dann dauerhaft dort. Eine weitere Methode der inneren Strahlenbehandlung ist das sogenannte afterloading. Hierbei werden Strahlenquellen nur vorübergehend in den Tumor eingebracht. Die Kostenübernahme für die innere Strahlentherapie ist im Voraus mit der Krankenkasse zu klären Wenn der Tumor die Prostatakapsel bereits durchbrochen und/ oder bereits Metastasen in anderen Organen gebildet hat, kommen folgende Therapien in Frage: 5. Hormontherapie Im fortgeschrittenen Stadium und bei Metastasen in anderen Organen ist eine Heilung nicht mehr möglich. Da die Prostata von den männlichen Geschlechtshormonen abhängig ist, kann versucht werden, durch Entzug der Hormone den Tumor am Wachstum zu hindern. Der Entzug der männlichen Hormone erfolgt durch die operative Ausschälung der Hoden oder durch die Gabe von Medikamenten. Nebenwirkungen können z.B. Schwitzen, Gewichtzunahme, depressive Stimmungsveränderungen und Libidobeeinträchtigung sein. 6. Strahlen- und Chemotherapie bei Metastasen Metastasen werden üblicherweise durch lokale Strahlentherapie oder die Gabe von radioaktiven Substanzen in die Knochenmetastasen behandelt. Auch kann versucht werden, Tochtergeschwülste mittels Zytostatika (Chemotherapie) zu zerstören. Haarausfall bei Chemotherapie kann hier eine Nebenwirkung sein. 7. Alternative Therapien 7.1. Hochintensiv fokussierter Ultraschall (HIFU) Ultraschallwellen, durch eine endorektale Sonde abgegeben, entwickeln im Zielgebiet eine Hitze von 90 bis 100 Grad Celsius. Durch diese Hitze wird das Prostata- bzw. Krebsgewebe zerstört. Die Reste werden vom Körper abgebaut. Das Impotenzrisiko liegt im mittleren Bereich und eine dauerhafte Inkontinenz ist eher selten. Die Kostenübernahme ist im Voraus mit der Krankenkasse zu klären. 7.2. Kryotherapie Hierbei wird die Prostata über den Darm vereist und das Gewebe damit zerstört. Unter Ultraschallanwendung wird die Ausdehnung des gefrorenen Gebietes überwacht. Diese Behandlung wird unter Vollnarkose durchgeführt. Kryotherapie kann geeignet sein bei örtlich begrenztem Tumor. Häufige Hierbei wird die Prostata über den Darm vereist und das Gewebe damit zerstört. Unter Ultraschallanwendung wird die Ausdehnung des gefrorenen Gebietes überwacht. Diese Behandlung wird unter Vollnarkose durchgeführt. Kryotherapie kann geeignet sein bei örtlich begrenztem Tumor. Häufige Nebenwirkung ist eine erektile Dysfunktion. Die Kostenübernahme ist im Voraus mit der Krankenkasse zu klären. 8. Abwarten und Beobachten Abwarten und Beobachten ist im Wesentlichen keine Therapie, sondern ein Verschieben bzw. Umgehen einer Therapie. Bei älteren Patienten mit schlechtem Allgemeinzustand und kleinem Tumor, der auf die Prostata beschränkt ist und nur langsam wächst, kann eine Behandlung eventuell aufgeschoben werden. Allerdings wird die Tumorentwicklung durch regelmäßige Kontrollen überwacht. Im Bedarfsfall kann dann immer noch eine geeignete Therapie erfolgen. 9. Nachsorge und Rehabilitation Nach erfolgter Operation sowie nach weiteren Therapien ist es wichtig, die Operationsfolgen zu überwinden. Die Wunde muss verheilen, der Körper sich erholen. Ein Aufenthalt in einer Reha- Klinik ist deshalb in vielen Fällen sinnvoll. Die nachfolgenden Links führen zu den sozialrechtlichen Bestimmungen rund um Medizinische Reha, die bei Prostatakarzinom infrage kommen können. Onkologische Nachsorgeleistungen können Patienten mit Krebserkrankung auf Kosten der Rentenversicherung in Anspruch nehmen. Anschlussheilbehandlung (AHB) im Anschluss an den AkutklinikAufenthalt. Wird oft schon vom Sozialdienst des Krankenhauses eingeleitet. Medizinische Rehabilitation - kann auch gemeinsam mit dem Hausarzt beantragt werden. Ambulante medizinische Rehabilitation Stationäre medizinische Rehabilitation (Kur) Begleitperson bei stationärer Rehabilitation Stufenweise Wiedereingliederung 10. Verwandte Links Haarausfall bei Chemotherapie Prostatakarzinom Prostatakarzinom > Allgemeines Prostatakarzinom > Ernährung Prostatakarzinom > Früherkennung Prostatakarzinom > Partnerschaft und Sexualität Autofahren bei Schmerzmitteleinnahme Letzte Aktualisierung am 27.07.2009 Redakteur/ in: Sabine Peter © 2009 beta Institut gemeinnützige GmbH | Kontakt | Impressum