Einführung in die Physik I Mechanik deformierbarer Körper 2

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Einführung in die Physik I
Mechanik deformierbarer Körper 2
O. von der Lühe und U. Landgraf
Deformierbare feste Körper – Dehnung
F
• Zieht man an einem festen Körper mit
einer Kraft F, so verlängert er sich um
eine Strecke
Δl =
1
F
1
⋅ l ⋅ = ⋅ l ⋅σ
A E
E
• Die Zugkraft pro Flächeneinheit σ
heißt Spannung („negativer Druck“)
• Die Größe E heißt Elastizitätsmodul
und ist eine Materialgröße
• Hooke‘sches Gesetz
ε =
Δl
A
d‘
l
d
Δl
1
= ⋅σ
l
E
Dimension von E: [Pa]
Deformierbare Körper 2
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Deformierbare feste Körper – Querkontraktion
• Neben der Längenänderung
verkleinert ein unter Spannung
stehender Körper auch seinen
Querschnitt
• Verhältnis der Deformationen
μ=
− Δd l
⋅
d Δl
F
Δd = d ′ − d < 0
Δl
A
d‘
l
d
• Poissonzahl μ (dimensionslos)
• Volumenänderung
ΔV
Δl
Δd
=
+2
V
l
d
= ε (1 − 2 μ ) =
σ
E
(1 − 2μ )
Deformierbare Körper 2
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Deformierbare feste Körper – Kompression
• Eine allseitige Druckzunahme
Δp verringert das Volumen in
derselben Weise, wie eine
Zugspannung es vergrößert
Δp
ΔV
3Δp
(1 − 2μ )
=−
V
E
• Kompressibilität κ
κ =
3
(1 − 2μ )
E
Dimension von κ: [Pa]
Deformierbare Körper 2
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2
Deformierbare feste Körper – Scherung
• Eine Kraft F, die tangential an
eine Fläche A angreift, heißt
Scher- oder Schubkraft
• Schubspannung τ - Schubkraft
pro Flächeneinheit
F
F
A
τ =
• Eine Schubkraft bewirkt eine
Verkippung eines Körpers um
einen Winkel α, die der Schubspannung proportional ist
α =
A
α
l
1
τ
G
• Schub- oder Torsionsmodul G
Dimension von G: [Pa]
Deformierbare Körper 2
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Deformierbare feste Körper – Drillung
• Ein Zylinder kann durch zwei
entgegengesetzte Drehmomente an
seinen Enden verdrillt werden
• Auf ein kleines Volumen des Zylinders
wirken Scherkräfte, welche von den
Drehmomenten hervorgerufen werden
• Der Zylinder setzt den Drehmomenten
ein Richtmoment T entgegen
T =
π
2
G
R
l
α
R4
α = DR α
l
• Die Richtgröße DR hängt vom
Schubmodul und stark vom Radius R
des Zylinders ab
Deformierbare Körper 2
Dimension von DR: [N m]
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Deformierbare Körper 2
Gerthsen Physik
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Anelastisches Verhalten
• Das Hooke‘sche Gesetz gilt nur für
einen begrenzten Spannungsbereich
(Proportionalitätsbereich)
• Nach Erreichen der Elastizitätsgrenze σ E
bleiben nach der Entspannung Formänderungen zurück, die sich durch
Belastung in umgekehrter Richtung
nicht rückgängig machen lassen
(elastische Hysterese)
• Jenseits der Festigkeitsgrenze σ F ,
welche die höchste Spannung
darstellt, bricht das Material
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